Supervisions-Sitzung Hilde Heindl - Berufsausbildung B 7
„Sexueller Missbrauch, Knochenschmerzen, Beziehungsprobleme“

Die 42-jährige Klientin berichtet über Beziehungsprobleme und starke Knochenschmerzen. Das Grundgefühl beschreibt sie mit den Worten, “es geht nicht mehr, es geht mir an die Substanz”. In dieser Sitzung steigt sie über sog. Reinkarnationsbilder ein, welche aber auch in symbolischer Form ihr heutiges Leben sehr deutlich spiegeln. Die Klientin wurde als Kind missbraucht und öffnet in dieser Sitzung als erste Tür einen Vorhang zu einem Bordell in Indien. Sie sieht sich als junges Mädchen, das von ihrem Onkel benutzt, unterdrückt und an eine Horde von Männern verkauft wird. Sie spürt ein starkes Ekelgefühl verbunden mit Bauchschmerzen, ausgelöst durch ein Zuviel an Alkohol, mit dem sie betäubt wurde, um ruhig gestellt zu werden. Ganz markant ist auch ihre Unfähigkeit, zu sprechen, sich auszudrücken oder gar zu wehren, denn der Onkel hatte damit gedroht, ihr in diesem Fall die Zunge abzuschneiden. In der heutigen Beziehung macht die Klientin all das mit sich selbst - verkauft sich, lässt sich benutzen, betäubt sich mit Alkohol und schweigt. Als sie die Zusammenhänge erkennt, beginnt sie sich in beiden parallel laufenden Geschichten neu zu entscheiden - in der Reinkarnationsgeschichte als Frau in Indian und in ihrem realen Leben heute. Sie wehrt sich endlich und bringt sowohl ihren indischen Onkel, als auch ihren heutigen Chef, der diesem sehr ähnlich sieht um, befreit sich damit aus ihrer Machtlosigkeit und Handlungsunfähigkeit. Aber ein Gefühl der Freiheit will sich immer noch nicht einstellen. In den Bildern aus Indien muss sie sich noch gegen das unfreiwillige Verheiratet werden auflehnen. Sie verlässt ihren indischen Ehemann und fährt mit einem Zug in die Freiheit. In den Realbildern bleibt sie morgens im Bett liegen und ihr Freund muss sich seine Butterbrote selbst schmieren. Die Klientin beschreibt, dass sie zum ersten Mal ein ganz deutlich wahrnehmbares Gefühl von „ICH“ hat und genießt diesen neuen inneren Zustand.

Vorgeschichte: Die Klientin hatte schon 4 Sitzungen im Jahr 2000 - in größeren Abständen, in denen sie den Missbrauch durch ihren Onkel bearbeitet hat. Davon erzählt sie mir aber erst nach der Sitzung.
Klientin sieht 5 Türen, 2 links, 2 rechts, eine geradeaus. Auf diese reagiert sie sofort sehr stark mit Ablehnung.

Th: Also 2 Türen links und 2 Türen rechts, und diese orange Tür ist die links oder rechts?
Kl: Die ist geradeaus.
Th: Und was kannst du sonst noch wahrnehmen, ist es hell, ist es dunkel?
Kl: Ja es ist hell, aber ich empfinde auch so einen Ekel.
Th: Wo spürst du den Ekel?
Kl: Im Bauch.
Th: Diese orange Tür, möchtest du da hinein, näher gehen?
Klientin verneint.
Th: Wie sehen die anderen Türen aus?
Kl: Dunkel.
Th: Sind die alle gleich?
Kl: Mhm.
Th: Gleich groß, gleiches Material?
Kl: Mhm, ich sehe nur die Rahmen, ich sehe die Türen nicht, die sind so dunkel, ich sehe nur die Rahmen. (tiefer Seufzer)
Th: Die orange Tür ist die einzige, die sich absetzt von den anderen?
Kl: Mhm.
Th: Geh mal näher hin zur der orangefarbenen Tür, beschreib mal diese Tür, wie wirkt sie auf dich?
Klientin seufzt, atmet schwer.
Th: Was ist da?
Kl: Sie beginnt zu weinen – Es wirkt wie ein Bordell,
das ist so eine Bordelltüre.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Fühlt sich nicht gut an.
Th: Drück’s aus!
Kl: Ich fühl meinen Körper nicht mehr... (Klientin stöhnt, beginnt zu weinen und hält sich mit beiden Händen den Bauch.)
Th: Sprich mal deinen Körper an, sag’s ihm
Kl: Körper, warum fühl ich dich nicht mehr? -
Du hast mich verkauft - kommt.
Th: Verstehst du, was er meint?
Kl: Ich weiß nicht wann. – Klientin weint.
Th: Frag ihn mal, ob das was mit dieser Tür zu tun hat.
Kl: Hat das was mit dieser Tür zu tun? ...... Ja.
Th: Geh mal an diese Tür ran, berühr sie mal, willst du da mal reinschauen?
Kl: Ja.
Th: Geh mal hin, was ist das für ein Material, diese Tür, wie fühlt sie sich an?
Kl: Das ist ein Vorhang.
Th: Das ist ein Vorhang?
Kl: Ja.
Th: Also Stoff, ist da gar keine Holztür dazwischen?
Kl: Nein.
Th: Kannst du was hören?
Kl: Ja ganz viele Menschen .... Sie atmet schwer.
Th: Möchtest du einmal diesen Vorhang beiseite schieben und hineingehen?
Kl: Da liegen ganz viele Männer und Frauen, aber es sieht aus wie in einer anderen Zeit.
Th: Wie sieht das aus, beschreib mal.
Kl: So orientalisch.
Th: Und was kannst du sehen, was machen die?
Kl: Sie trinken, lachen und fassen sich an – wie so eine Orgie.
Th: Schau einmal an dir runter, wie siehst du aus?
Kl: Ich habe auch so Gewänder an.
Th: Bist du barfuss? Klientin bejaht
Th: Bist du eine Frau oder bist du ein Mann?
Kl: Ich bin eine Frau.
Th: Wie fühlst du dich?
Kl: Als wenn ich da nicht reingehöre, als wenn man mich reingeschoben hat.
Th: Schau mal, wer schickt dich denn rein? .............. (Lachen von Menschen wird eingespielt) ........... Wie geht es dir?
Kl: Die Worte kamen – mein Onkel.
Th: Dein Onkel..... was machen deine Hände, was wollen die?
Kl: Mich schützen, es tut so weh, mir tut alles weh.
Th: Lass deinen Onkel mal da sein, schau ihn an, wie sieht er denn aus?
Kl: Ganz komisch sieht der aus, er wirkt so asiatisch.
Th: Sag’s ihm direkt.
Kl: Ich kann nicht, ich muss mal zur Toilette (Klientin geht zur Toilette)......................................
Th: Ja schau mal hin, was ist da rund um dich?
Kl: Ekelig.
Th: Stehst du?
Kl: Ich steh immer noch und guck mir das Ganze an.
Th: Schau mal, was siehst du da, beschreib einfach was da ist.
Kl: Ja, die treiben es da alle miteinander.
Th: Wie viele gibt’s da im Raum? (Lachen wird wieder eingespielt)
Kl: Ja ganz viele.
Th: Kannst du was riechen, was hören.... was machst du?
Kl: Ich steh da.
Th: Und dein Onkel, wo ist der?
Kl: Der steht hinter mir.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Ich steh da und warte, dass mich jemand holt, so hab ich das Gefühl, dass wir warten.
Th: Was macht das mit dir, da zu stehen und zu warten?
Kl: Ich fühl mich ganz schrecklich.
Th: Dieser asiatischer Onkel, was ist er für dich, weißt du was er für eine Funktion für dich da hat?
Kl: Ja, er wartet, dass einer Geld gibt für mich.
Th: Ja, sag ihm das Mal, sprich ihn an! (Klientin stöhnt)
Kl: Ich hab Angst dass er mich dann schlägt.
Th: Sagst ihm!
Kl: Ich kann nicht.
Th: Wie sieht er denn aus, beschreib ihn!
Kl: Schwarze Haare, Schlitzaugen, schwarzen Bart.
Th: Schau ihm in die Augen!
Kl: Und so ein Grinsen im Gesicht, klein und dick und rund.
Th: Ja, und wie sind seine Augen?
Kl: Zusammengekniffen.
Th: Schaut er dich an? (Klientin bejaht) Was macht das mit dir?
Kl: Ich versuche zu betteln.
Th: Ja sag’s ihm direkt!
Kl: Hör auf, hol mich hier raus!
Th: Wie reagiert er?
Kl: Er lacht.
Th: Sprich ihn an, sag’s ihm!
Kl: (weinerlich) Hör auf zu lachen, ich kann überhaupt nicht richtig sprechen, ich krieg überhaupt keine Lautstärke raus, wie wenn ich keine Stimme hätte.
Th: Wie ist es für dich?
Kl: Wie so eine Sklavin.
Th: Spür das mal... wo fühlst du das?
Kl: Im Kopf.
Th: Schau mal was passiert........weißt du welches Jahr es ist, und wo du da bist? Lass einen Kalender da sein......oder frag mal jemanden?
Kl: Welches Jahr haben wir? - 1827 - in Indien. (weint)
Th: Was macht das mit dir?
Kl: Es tut weh.
Th: Was tut weh?
Kl: Da drin zu sein.
Th: Schau mal, was weiter passiert, lass die Zeit einmal weitergehen, und schau mal was passiert.
Kl: Da häng ich da mitten drin. (stöhnt)
Th: Wer ist bei dir?
Kl: Ich krieg immer wieder dieses Wort „Onkel“, immer wieder.
Th: Schau ihn mal an, schau mal, wer ist da neben dir?
Kl: Aber ich lach jetzt auch, und versuch, das ganze so irgendwie hinzunehmen.
Th: Spür mal!
Kl: Ich glaube, ich hab auch Drogen genommen.
Th: Wie fühlst du dich jetzt?
Kl: Benebelt.
Th: Ja spür das mal!
Kl: Ja, ich hab viel getrunken.
Th: Ja, spür mal, wo spürst du das?
Kl: Im Bauch, mir tut der Unterleib so weh.
Th: Was ist, was passiert gerade?
Kl: Es begrabscht mich.
Th: Wer begrabscht dich?
Kl: So Männer.
Th: Ist das einer oder mehrere?
Kl: Mehrere.
Th: Sags ihnen, sprich sie direkt an, sag’s ihnen.
Kl: Soll ich ihnen sagen, dass sie mich begrabschen?
Th: Ja, sag ihnnen das was du ihnen sagen möchtest, was möchtest du ihnen sagen?
Kl: Hört auf!
Th: Wie reagieren sie?
Kl: Sie lachen, ich kann mich gar nicht wehren, ich hab so viel getrunken.
Th: Lachst du mit, was machst du?
Kl: Mein Onkel sagt immer, ich soll da mitlachen.
Th: Lach mal mit, schau mal wie ist das?
Kl: Ich kann nicht, ich lach zwar aber ich kann nicht. (seufzt)
Th: Wie geht’s dir da?
Kl: Das ist so, als wenn ich gar nicht da bin, als wenn das überhaupt nicht mein Körper ist.
Th: Ist es so was, als ob du dir von aussen zusiehst?
Kl: Im Moment es ist so als wenn ich mir zugucke, wie ich da bin ja.
Th: Schau dir mal zu, schau hin, was da passiert.........was ist, beschreib! - Was seufzt du? (Klientin atmet tief)
Kl: Sie versuchen über mich herzufallen, die müssen immer erst bei meinen Onkel einkassieren, also abkassieren, das Geld geben ...
Th: Die bezahlen also bei deinem Onkel und du wartest da?
Kl: Nein, die sind schon alle, das ist alles in einem Raum, wo alle zusammen,........ich weiß gar nicht mehr wo ich bin.
Th: Ja, spür das einmal.
Kl: Es fühlt sich ekelig an, alles stinkt, wao,....... ich kann mich da nicht wehren bei so vielen Männern.
Th: Ja, sags ihnen.
Kl: Ich kann gar nichts sagen, ich hab gar nicht das Recht was zu sagen.
Th: Wer verbietet es dir?
Kl: Mein Onkel.
Th: Sags ihm.
Kl: Er sagt, sonst schneidet er mir die Zunge ab.
Th: Lass dir einmal zeigen, oder möchtest du dir einmal zeigen lassen, wie du dort hingekommen bist? Klientin bejaht
Th: Schau mal, wer könnte dir das zeigen?Kl: Meine Mutter
Th: Lass sie einmal da sein, wie sieht sie denn aus, deine Mutter
Kl: Ganz arm, zerbrechlich.
Th: Ist sie auch so indisch gekleidet?
Kl: Ja.
Th: Wie wirkt sie auf dich?
Kl: Ganz arm.
Th: Sags ihr, sprich sie direkt an!
Kl: Mutter, du wirkst so zerbrechlich und so arm, hatten wir kein Geld? -
Nein. (seufzt)
Th: Was passiert, lass dir zeigen, was sie dir zeigen möchte, oder hast du eine Idee, was möchtest du tun, was ist dein Impuls?
Kl: Ich seh nur dass, die Familie total arm ist.
Th: Wer ist die Familie?
Kl: Meine Mutter und meine Geschwister.
Th: Wieviele gibt’s da?
Kl: Vier, ......aber ich sehe mich jetzt draussen vor diesem ganzen, der ist wunderschön der Palast, ganz große Säulen, weiße Säulen und vorne ist alles wie Marmor und meine Mutter hat mich an der Hand.
Th: Sags ihr, spricht mit ihr!
Kl: Was willst du mir zeigen? - Sie sagt, schau mal wie gut du es hier hast – und wir wohnen ganz arm.
Th: Ja wie ist das für dich?
Kl: Ich würde lieber arm wohnen, mein Onkel hat ihr gesagt, ich arbeite da im Haushalt.
Th: Lass ihn doch da sein. (Klientin hustet) Was steckt da, lass raus was da ist, frag mal deine Kehle.
Kl: Ich darf nicht sprechen, er hat es mir verboten.
Th: Wer hat es verboten?
Kl: Der Onkel.
Th: Lass ihn da sein.
Kl: Ja, er steht hinter mir, er ist immer hinter mir.
Th: Bist du noch vor dem Tor?
Kl: Ich bin auf diesem Marmorweg, vor diesem Riesenpalast.
Th: Er geht jetzt mit mit dir und deiner Mutter?
Kl: Ja, hinter uns, er ist wie ein dunkler Schatten – das tut weh auf der Lunge.
Th: Ja, spür das mal!
Kl: Ich könnte schreien und ich kann nicht.
Th: Sag das deiner Lunge!
Kl: Ich könnte schreien, Lunge und ich kann nicht.
Th: Kennst du das, kennst du das aus deinem Leben? (Klientin bejaht) Was gibt es da für eine Situation, was ist da?
Kl: Ich hab Angst, wenn ich schreie, dann kommt diese Angst, ich bin wie zugeschnürrt. – Klientin weint - Im Moment schreie ich ja immer – zu Hause schreie ich immer, wenn irgendetwas ist, das tut aber weh.
Th: Wo tut es weh?
Kl: Im Kopf, meine Augen.
Th: Wo im Kopf, sprich mal deine Augen an, was wollen sie dass du siehst?
Kl: Was ich im Moment auch mit mir mache, dass ich das nicht sehen will.
Th: Weißt du, was sie meinen? (Klientin bejaht) Ja, was machst du mit dir?Kl: Ich verkauf mich im Moment auch, nicht so, aber körperlich, beziehungsmässig, widere ich mich an. - Und will das eigentlich gar nicht.
Th: Spür das einmal, ich widere mich an, sag das noch einmal:
ich widere mich an. (Klientin wiederholt den Satz)
Kl: Mir tut das ....der Körper ist wie ein Stein.
Th: Lass es da sein, spür mal wie das ist.
Geh mal da zurück wo du mit deiner Mutter und deinem Onkel vor der Tür vor dem Palast stehst – wie geht es dir da ? Ist da dieses selbe Gefühl da: ich widere mich an (Klientin bejaht)
Kl: Aber da kann ich nicht reden, nicht sprechen.
Th: Schau mal deine Mutter an, versteht sie dich?
Kl: Nein, meine Mutter meint mir geht’s gut.
Th: Sag’s ihr!
Kl: Glaubst du wirklich, dass es mir gut geht? - Sie sagt ja.
Th: Ist das für dich so ok, du kannst ihr sagen wie es dir geht, oder möchtest du ihr etwas anderes sagen?
Kl: Ich kann nicht.
Th: Sag das noch einmal!
Kl: Ich kann nicht.
(Klientin wird aufgefordert das mehrmals zu wiederholen und hinzuspüren - Klientin wiederholt den Satz „ich kann nicht“)
Th: Und jetzt sag ich: ich will nicht – (Pause - Seufzer – Klientin beginnt zu bitterlich zu weinen)
Atme, ja, drücks aus!
Kl: Oh ich hab so einen Schmerz!
Th: Ja, drücks aus ...... atme!
Kl: (verzweifelt) Warum will ich denn nicht?
Th: Wen fragst du?
Kl: Mich.
Th: Ja, lass dich einmal da sein, lass dich da auftauchen.... bist du da?
Kl: Ja.
Th: Schau dich mal an, warum willst du nicht ... oder frag dich, was du fragen willst.
Kl: Oah.... ich kann nicht.
Th: Spür das, ich kann nicht ..... was machen deine Hände, deine Arme?
Kl: Ich seh da was komisch aus und ich halte meine Mutter fest an den Händen.
Th: Du hälst sie fest?
Kl: Ja aber ich seh ganz dunkel aus, ich bin ganz schwarz, ich mag mich aber nicht da so sehen.
Th: Sag’s dir!
Kl: Ich find dich schrecklich, Marga, wie du da stehst. (sie windet sich)
Th: Was macht dein Körper?
Kl: Mein Körper verkrampft sich total.
Th: Ja, spür das und frag ihn einmal was er will,
Kl: Oh, das tut so weh jetzt, ich bin da so tief drin, ich komm da nicht mehr raus.
Th: Ja, du kommst da nicht mehr raus, du kommst da nicht mehr raus, wie ist das für dich?
Kl: Ja, das tut so weh, oh der Bauch tut so weh!
Th: Sag’s ihm, sprich ihn an!
Kl: Warum tust du so weh, oh mir ist so schlecht!
Th: Was sagt der Bauch, sprich ihn an.
Kl: Warum tust du so weh? - Durch den ganzen Alkohol, aua! (Klientin stöhnt)
Th: Schau mal, was will er dir zeigen, frag ihn mal.
Kl: Ich bring mich selber um... oh!
(Klientin würgt, der Eimer wird gereicht und wird durch Handauflegen am Kreuzbein unterstützt.)
Th: Lass da sein, was da ist, spuck es einfach aus, .....schau hin, was ist da, schau mal, was du tust mit dir.
Kl: Ich schütt mir den ganzen Ekel mit Alkohol weg.
Th: Kennst du das aus deinem Leben, jetzt? (Klientin bejaht)
Kl: Ich will diesen Alkohol nicht mehr........das war zu viel... (Klientin geht noch mal zur Toilette.)
Th: Spür deinen Bauch, sprich ihn an!
Kl: Was tu ich dir an Bauch, ich mach mir den Darm kaputt .
Th: Du kannst dich von deinem Bauch, von deinem Darm oder deinem Schmerz im Bauch dorthin führen lassen, wo der Ursprung ist.
Kl: Sprech ich da mit dem Bauch?
Th: Ja, sprich ihn einfach an, oder lass dich von dem Schmerz führen, schau mal, wer kann dich dorthinbringen. Wenn du das möchtest, oder hast du einen anderen Impuls?
Kl: Ob der Bauch mir zeigen kann woher der Schmerz kommt?
Th: Ja.
Kl: Bauch, zeig mir mal woher der Schmerz kommt. - Pause -
Th: Vielleicht kann es dir auch deine Mutter zeigen, schau mal, wer kann dir weiterhelfen?
(Klientin atmet tief)..... längere Pause
Th: Was sagt dein Atem?
Kl: Es ist ganz furchtbar, ich krieg so etwas wie, man hat mir mein Baby aus dem Bauch geschnitten.
Th: Wer ist da?
Kl: Immer dieser Onkel.
Th: Schau ihn mal an, wo bist du?
Kl: Er ist immer hinter mir, ich hasse ihn!
Th: Sag’s ihm!
Kl: Ich hasse dich, ich hasse dich einfach so! - Er begleitet mich mein Leben lang.
Th: Du, sprich ihn an!
Kl: Du begleitest mich mein Leben lang, er hat mir einfach mein Baby rausgerissen – es tut so weh!
Th: Sag’s ihm!
Kl: Es tut so weh, du hast mir einfach mein Baby rausgerissen!
Th: Wie reagiert er?
Kl: Er sagt, es hätte ihm Geld gekostet.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Es ist ekelig, ich fühl mich so erniedrigt, so unterwürfig, als wenn ich überhaupt keine Kraft hätte über dich ja über dich zu richten, dir was anzutun, ich könnte ihn umbringen.
Th: Sag’s ihm!
Kl: Ja, ich könnte dich umbringen!
Th: Wie reagiert er darauf?
Kl: Er lacht laut.
Th: Wie ist es für dich?
Kl: Es ist ekelhaft, ich hab keine Kraft gegen ihn, mir tut alles weh.
Th: Du hast keine Kraft, du kannst nicht mehr.
Kl: Ich fühl mich fast tot.
Th: Ja, sag das noch einmal.
Kl: Ich fühl mich fast tot.
Th: Spür das mal.
Kl: Ich lieg da so auf dem Boden.
Th: Sag mal diesem Gefühl: du darfst da sein, ich akzeptiere dich, du bist ein Teil von mir.
Kl: Nur so bin ich frei.
Th: Sag das deinem Gefühl: ich akeptiere dich, du bist ein Teil von mir (Klientin wiederholt das)
Th: Du gehörst zu mir. (Klientin wiederholt)
Kl: Er tritt nach mir, aber ich habe kein Gefühl dabei.
Th: Sag’s ihm!
Kl: Ich fühl das überhaupt nicht, wenn du nach mir trittst, ich bin gar nicht mehr da, ich bin ganz woanders, ich bin ganz weg.
Th: Bist du wieder neben dir, und schaust dir zu, so wie in diesem Bordell?
Kl: Ja, so wie wenn er nur auf eine leere Hülle tritt.
Th: Kennst du das aus deinem Leben?
Kl: So extrem nicht, aber ich fühl mich selber, als wenn ich das gar nicht bin, der alles so macht, ich fühl mich manchmal so aussenstehend.
Th: Lass mal so eine Situation da sein, wo du dich so fühlst, so aussenstehend fühlst, so leer.
Kl: In der Firma, als wenn ich gar nicht da bin, als wenn ich gar nicht da sein möchte.
Th: Ja, was ist da für eine Situation?
Kl: Das sind so viele Menschen, zu viele Frauen, dieses Intrigante.
Th: Sag’s ihnen, lass sie einmal alle da sein und sag’s ihnen, was du denkst.
Kl: Eurer Gehetze und euer Intrigantes, dieses Tun als, wenn ihr wer weiß was alle macht, das ist so was von doof und blöd und laut, echt... ich kanns gar nicht beschreiben wie bescheuert das ist. Ich find das einfach...ich hab das Gefühl ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, ich krieg dieses Gefühl, dieses Danebenstehen, oder Weglaufenwollen, oder gar nicht Nichtdazuhören wollen. Diese Menschen dann, unser Chef, der sieht fast so aus wie mein Onkel.
Th: Sag’s ihm, sag’s ihm direkt!
Kl: Die meinen, sie könnten über einen bestimmen, die Macht haben.
Th: Sag’s ihm, schau ihn an.
Kl: Du hast nicht die Macht über mich, keine Machtkontrolle.
Th: Wie reagiert er?
Kl: Er lacht.
Th: Kennst du das?
Kl: Da sieht er fast aus wie der Onkel - er ist so freiheitsberaubend. - Ganz kurzfristig meinen Sie sagen zu müssen, morgen bleiben sie länger die ganze Woche, obwohl ich den meinen Terminkalender voll habe und und und...
Th: Lass den Onkel einmal da sein mit deiner Firma da gemeinsam, kennen sich die?
Kl: Können fast Geschwister sein.
Th: Schau mal, wie reagieren sie aufeinander.
Kl: Super, als wenn sie alte Kumpels sind.
Th: Sag’s ihnen!
Kl: Ich glaube, ihr seid alte Kumpels, kennt euch von ewig her, wieder
dieses gleiche, immer dieses gleiche Spiel mit mir.
Th: Ja, wie lange möchtst du dieses Spiel spielen?
Kl: Ich will euch nicht mehr, ich will es nicht mehr.
Ich hab ein richtiges Brennen im Bauch, es brennt so.
Th: Stösst es dir auf?
Kl: Ich krieg so Wut!
Th: Spür mal, was ist da?
Kl: Ich könnte so los schreien!
Th: Tu’s doch!
Kl: So richtige Schweine, ihr richtig alten Schweine, ihr macht das nie wieder mit mir, nie wieder, es reicht, es reicht total!
Th: Und hören sie dich, nehmen sie dich ernst?
Kl: Sie unterhalten sich, so als ob ich gar nicht anwesend wäre.
Th: Sag’s ihnen, schau sie an!
Kl: Schaut mich an, ihr Schweine, ihr macht das nie wieder mit mir, haut endlich ab aus meinem Leben, raus aus diesem Leben, raus!!! (Klientin schreit)
Th: Drück’s aus!
Kl: So, ich glaube, ihr habt mich jetzt gehört.
Th: So haben sie dich gehört?
Kl: Jetzt gucken sie aber ganz erschrocken.
Th: Sag’s ihnen!
Kl: Jetzt guckt ihr aber blöd. - Ja jetzt sind sie aber erschrocken, jetzt sind sie richtig zusammen gezuckt, geduckt.
Th: Ja drück’s aus, beweg dich, lass deine Hände machen, was sie machen wollen!
(Klientin schlägt mit Fäusten auf das Bett – der Schlagstock wird ihr gereicht, laute Musik eingespielt).
Th: Schau sie an...knie dich auf... schau sie an!
Raus, raus aus meinem Leben... (Klientin schlägt die Figuren tot, sie rühren sich nicht mehr)
Th: Drück’s aus!
Kl: Ihr Schweine.......... tot, tot, ja, ...........sie leben nicht mehr, ich kann wieder atmen, ich kann wieder atmen.
Th: Schau sie an. (Klientin schlägt so lange bis sie sich nicht mehr bewegen und ist erleichtert)
Th: Wie ist es für dich?
Kl: Ich kann wieder atmen, ich kann wieder atmen... oh.....
Th: Ja.
Kl: Die liegen da und bewegen sich nicht mehr.
Th: Sag’s ihnen!
Kl: Ich bin so froh, dass ihr euch nicht mehr bewegt, nie wieder!
Th: Spür mal wie das ist.
Kl: Ich fühl mich so leicht, als wenn ich da hüpfe, auf beide hüpfe ich um sie herum. Der Raum fängt sich auch an zu erhellen. (sanfte Musik wird eingespielt). Ich seh mich in Indien mit meiner Mutter, meine Mutter sitzt mit einem weißen Gewand am Fluss und wäscht und ich sitze auf der Wiese und schau ihr zu.
Th: Sags’ ihr, sprich mit ihr!
Kl: Hallo Mutti, es ist so schön, es ist einfach, ich bin da noch ein Kind -
es wirkt gar nicht so arm.
Th: Wie alt bist du?
Kl: Wie alt bin ich? 10, ich fühl mich gar nicht arm.
Th: Und deine Mutter?
Kl: Sie macht ihre Arbeit, mit einem Lächeln.
Th: Wie geht es dir?
Kl: Da geht’s mir gut.
Th: Ja, spür das mal und lass dich einmal etwas größer werden, zu dem Zeitpunkt, da wo dich deine Mutter wegbringen wollte, wo sie dich zu diesem Palast bringen wollte, zu diesem Zeitpunkt, lass es dir zeigen.
Kl: Da kommt mein Onkel, der versucht meine Mutter zu überreden.
Th: Was sagt er ihr?
Kl: Dass er mich mitnehmen will, dass er mich in schöne Gewänder packen will, und dass ich da ein schönes Leben haben werde, und dass es mir gut geht. - Meine Mutter sagt aber nein, meine Mutter sagt ich werde heiraten, sie gibt mich nicht her.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Schön, es fühlt sich nicht schlecht an.
Th: Was passiert weiter, schau mal.
Kl: Er redet und redet und redet.
Th: Kannst du verstehen, was er sagt?
Kl: Ich höre meine Mutter immer nein sagen, jetzt schmeißt sie ihn raus. Er hat gesagt, er kommt wieder.
Th: Was macht das mit dir?
Kl: Es tut weh.
Th: Frag mal deinen Bauch, was möchte dein Bauch?
Kl: Bauch, was möchtest du?
Th: Was will er dir sagen?
Kl: Sag mir, was du mir zu sagen hast? - Er sagt mir, ich soll den Gedanken loslassen.
Th: Weißt du, was er meint?
Kl: Welchen Gedanken?....... Ich weiß es nicht.
Th: Hol noch einmal deinen Onkel, und deine Mutter, hör mal was die miteinander reden, und schau mal, was du machen möchtest. Oder,
nur so eine Idee, vielleicht solltest du deinem Onkel auch deine Meinung sagen, frag mal, frag mal deinen Bauch ob das so ist?
Kl: Ja, ich kann ihm das selber sagen.
Th: Genügt es ihm nicht, dass es nur deine Mutter sagt?
Kl: Ich weiß gar nicht, warum er nur meine Mutter fragt.
Th: Frag ihn mal.
Kl: Hab ich keine eigene Meinung, du kannst mich auch selber fragen!
Th: Wie reagiert er?
Kl: Ich weiß nicht, ich krieg immer nur dieses „Totgefühl“, immer das tot.
Th: Wie spürt sich das an? Lass mal den Teil von dir auftauchen, der das „Totgefühl“ ist, der da tot ist. Lass ihn einfach Gestalt annehmen, wie sieht der aus?.................. Was ist da?
Kl: Ich krieg nichts, es fühlt sich so anders an wie eben, nicht mehr so präsent.
Th: Ja, sag’s ihm direkt!
Kl: Du bist gar nicht mehr so präsent, du gehörst gar nicht mehr zu unserem Leben.
Th: Was meint er dazu, frag ihn mal, gehört er noch zu eurem Leben?
Kl: Gehörst du noch zu unserem Leben?
Th: Lass ihn nicken oder mit dem Kopf schütteln.
Kl: Er sagt nein, er ist ganz ... er wirkt so zerbrechlich.
Th: Sag’s ihm!
Kl: Du wirkst so zerbrechlich, du hast uns überhaupt nichts mehr zu sagen.
Th: Was machen deine Hände?
Kl: Ich würde ihn am liebsten rausschmeißen.
Th: Tja.
Kl: Du hast hier nichts mehr zu suchen, raus!
Th: Ja, möchtest du das tun? (Klientin bejaht)
Th: Dann schmeiß ihn raus!
Kl: Ja, ich schmeiß dich einfach raus! (tut das auch körperlich)
Th: Lässt er sich rausschmeißen?
Kl: Er ist so zerbrechlich, er ist schon rausgefallen. Meine Mutter lacht sich kaputt. Jetzt nehme ich meine Mutter in Arm. Mein Gott sind wir stark, es ist ja Wahnsinn, wie stark wir sind, wenn ich an das Bild davor denke.
Th: Spür mal deine Mutter im Arm, wie fühlt sich das an?
Kl: Sie wirkt jetzt so kraftvoll.
Th: Sag’s ihr!
Kl: Mutti, du fühlst dich so kraftvoll an, voller Energie. (Musik wird eingespielt)
Th: Spür das mal, wo spürst du das - kraftvoll?......... Schau deine Mutter an und spür mal gemeinsam diese Kraft. (Musik wird lauter)....
Kl: Ich sehe mich jetzt, als wenn wir auf einen Berg sitzen, der sich dreht, in so einer rot-weißen Blüte, die Hände ineinander halten, im Schneidersitz sitzen, es ist ganz viel Kraft...
Th: Genieß das, nimm es auf, es ist deine Kraft.... (es wird viel Zeit gegeben zu ankern)
Wie geht es dir?
Kl: Gut.
Th: Bist du noch mit deiner Mutter zusammen?
Kl: Ja, aber es kommen so andere Bilder, die vorbeifliegen.
Th: Möchtest du noch ein bisschen in diesem Gefühl sein?
Kl: Es ist ok.
Th: Schau mal, du bist ja in diesem indischen, in dieser indischen Familie, wie alt bist du da jetzt?
Kl: Jetzt wo ich mit meiner Mutter da sitze - ich bin so 18.
Th: Wie geht das leben weiter, schau es dir mal an, lass es im Zeitraffer so an dir vorbeilaufen und schau mal, wo sind da die markanten Punkte, schau mal wie dieses Leben weitergeht..... gibt es da noch diesen Palast?
Kl: Ich sehe mich nur schön wieder gemacht und so, und heirate.
Th: Schau mal, bist du glücklich, wie geht’s dir da?
Kl: lacht – Also, das erste Wort, wenn du sagst - bist du glücklich - da kommt „nein“.
Th: Schau mal, was ist, spür dich mal, sei mal in der Situation, was ist da, spür dich mal, was passt da nicht?
Kl: Ja ich muss da wieder so. - Ja wieder so dieses machen und tun für den Mann.
Th: Ja, lass ihn da sein und sag’s ihm!
Kl: Du, ich habe überhaupt keine Lust für jemanden was zu machen, jetzt kann einmal jemand was für mich tun, für mich da sein und für mich machen.
Th: Was ist?
Kl: Das nimmt man so lange mit sich, das nimmt man immer wieder mit.
Th: Was hältst du fest, spür mal deine Arme.
Kl: Was halte ich fest?
Th: Frag mal deine Arme.Kl: Mich.
Kl: Immer dasselbe, immer machen, so wie andere wollen.
Th: Ja, möchtest du das ändern? (Klientin bejaht wieder)
Th: Ja dann tu’s, du kannst eine Putzfrau einstellen, eine Bedienstete einstellen, du kannst alles Mögliche machen, du hast völlige Freiheit.
Was möchtest du tun?
Kl: Ich möchte, dass mein Mann was tut.
Th: Sag’s ihm!
Kl: Ich möchte, dass du genau so tust, für mich tust, für alle tust.
Th: Ja, schau ihn mal an, wie reagiert er?
Kl: Er ist erschrocken.
Th: Sag’s ihm!
Kl: Warum bist du so erschrocken?
- Er sagt, das gehört sich nicht sich als Frau so aufzubeugen gegen den Mann.
Th: Dann füg dich!
Kl: Da bin ich raus, das will ich nicht.
Th: Aber scheinbar will er das.
Kl: Dann kann er gehen, auf Wiedersehen.
Th: Tut er’s?
Kl: Er fängt an, Krach zu machen.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Ja, es ist nicht mehr so, es ist schon anstrengend, aber es ist nicht mehr so wie es bei dem Onkel war, ich habe mehr Kraft.
Th: Wie möchtest du diese Kraft jetzt einsetzen, oder möchtest du sie gar nicht einsetzen, was möchtest du? (Y-Frage)
Kl: Ja, reden möchte ich eigentlich gar nicht, ich möchte einfach, wenn er meint, dass es nicht ok ist so wie ich bin, einfach geht, ich brauche so was nicht in meinen Leben.
Th: Sag’s ihm!
Kl: Du, ich brauche so etwas wie dich nicht in meinem Leben, wenn es dir nicht passt wie ich mich jetzt gebe.
Th: Schau ihn an, wie reagiert er?
Kl: Er will nicht gehen.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Es kostet Kraft, ich habe auch keine Lust, mit ihm zu diskutieren und zu reden. Ich möchte einfach, dass es in Harmonie bleibt, dass unsere Partnerschaft in Harmonie bleibt, dass einer den anderen respektiert, dass es auf einer Ebene bleibt, auf einer Stufe, dass wir auf einer Stufe stehen, ich möchte endlich, dass du was machst für mich.
Th: Kennst du diese Situation aus deinem jetzigen Leben?
Kl: Ja.
Th: Welche Situation ist da?
Kl: Wie ich morgens die Butterbrote schmiere.
Th: Schau ihn an, was macht er?
Kl: Der schläft noch.
Th: Ja, was möchtest du tun, probier einfach was Neues aus, mach irgendeinen Unsinn, mach dass was du jetzt machen möchtest.
Kl: Ich möchte einfach liegen bleiben.
Th: Möchtest du das ausprobieren, tu’s mal.... was machst du?
Kl: Ich dreh mich einfach noch mal um und bleib liegen.
Th: Ja, wie ist das für dich?
Kl: Komisch, weil ich es immer gemacht habe, immer gemacht.
Th: Spür mal, spür dich mal rein.
Kl: So unverantwortlich, für mich, gegenüber den anderen allen.
Th: Gegen wen?
Kl: Ja, gegen meinen Freund, gegen mich.
Th: Ja, lass ihn da sein und sag’s ihm!
Kl: Ich hab ein richtig schlechtes Gewissen, dass ich da liegen bleibe.
Th: Wie reagiert er?
Kl: Er lacht, er lacht eigentlich immer.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Doof.
Th: Sag’s ihm!
Kl: Es ist doof, wenn du ständig lachst, als wenn du einem gar nicht für ernst nimmst.
Th: Sag’s ihm!
Kl: Als wenn du mich auch für blöd hältst, ach die Doofe macht das schon, kann sowieso nicht liegen bleiben, aber heute bleib ich liegen, einfach liegen.
Th: Schau ihn mal an, wie reagiert er.
Kl: Er quält sich aufzustehen, es ist für ihn eine Qual.
Th: Sag’s ihm!
Kl: Warum quälst du dich so aufzustehen, und dir die Brote selbst zu streichen? - Dann machst du dir lieber gar keine, dann gehst du so zur Arbeit.
Th: Wie reagiert er?
Kl: Er spricht nicht, er spricht sowieso nicht viel.
Th: Sag’s ihm!
Kl: Du könntest ein bisschen mehr mit mir sprechen.
Th: Schau ihm einmal in die Augen.
Kl: Er wirkt wie ein Kind.
Th: Sag’s ihm direkt!
Kl: Du bist wie ein kleines Kind, ich bin aber nicht deine Mami, ich bin kein Mutterersatz.
Th: Wie reagiert er?
Kl: Er weint.
Th: Sag’s ihm, sprich mit ihm direkt!
Kl: Warum weinst du, hm, hm? - Klientin atmet tief - Ich hab keine Lust auf ein schlechtes Gewissen... oh.
Th: Was ist da?
Kl: Ach das ist, oh, er will mir immer so ein schlechtes Gewissen damit machen, wenn er dann so klein wird, dann komm ich mir so schlecht vor.
Th: Was möchtest du?
Kl: Ich möchte, dass er da seinen Mann steht, so dahinter steht, wo man sich anlehnen kann, mhm witzig, ich schwenk immer so zwischen Indien und jetzt hin und her, es ist ganz komisch mit den Bildern.
Th: Was ist in Indien?
Kl: Ja, er wirkt in Indien auch so Kind.
Th: Wer ist er in Indien?
Kl: Mein Mann.
Th: Was ist da passiert, schau mal, was ist da für eine Situation, lass es dir zeigen.
Kl: Mhm, wir sind beide gar nicht gefragt worden, wir sind einfach verheiratet.
Th: Welche Situation ist da?Kl: Wir wissen gar nicht, was wir da miteinander anfangen sollen.
Th: Sprich einmal mit ihm direkt, sag’s ihm!
Kl: Ja, wir sind hier von unseren Eltern einfach verheiratet worden und wissen gar nicht, wie wir miteinander leben sollen.
Th: Ja, wie reagiert er, was sagt er?
Kl: Ja, es ist ganz komisch.
Th: Hol deine Mutter einmal dazu, hat dein Onkel da auch noch was zu sagen?
Kl: Nein.
Th: Wer hat da was zu sagen?
Kl: Mutter nur.
Th: Besprich mit ihr, was du möchtest.
Kl: Ich hätte mir gerne meinen Ehemann selber ausgesucht.
Th: Kennst du einen, hast du da schon einen im Auge?
(Klientin verneint)
Th: Ja, möchtest du es einfach tun, dir einen aussuchen, und deine Mutter vor vollendete Tatsachen stellen? Möchtest du so was ausprobieren, oder was hast du für einen Impuls, oder was möchtest du tun? Möchtest du dich verheiraten lassen oder hast du eine eigene Idee?
Kl: Verheiraten lassen schon mal gar nicht.
Th: Was möchtest du, was ist dein Impuls?
Kl: Ach, ich möchte einfach nur so, einfach nur die Harmonie fühlen, dieses das es ist immer, alles so fest reingesetzt – „so ist es jetzt!“
Th: Du bist wieder einmal in einer Situation, dass jemand anderer bestimmt, was du tust – ähnlich wie zuvor im Bordell.
Du kannst auch selber was ändern wenn du willst. Schau mal, ob du das kannst. Kannst du die Situation einfach so ändern, wie du sie gerne hättest? Probier mal aus.
Kl: Ich pack jetzt einfach meine Koffer und geh. So Mutti, ich pack jetzt meine Koffer und du, mein Mann, ich pack jetzt meine Koffer und geh.
Th: Wie reagiert er?
Kl: Er ist traurig, dass ich ihn verlasse.
Th: Und deine Mutter?
Kl: Meine Mutter ist entsetzt, sie redet und redet und redet.
Th: Und wie geht’s dir?
Kl: Ich bin so richtig wütend dabei, ich pack so einfach meine Sachen rein, und gehe raus da. Ich will da einfach raus, aus diesem ganzen Bild. Ich möchte einfach aus diesem ganzen Bild raus, aus dieser ganzen Geschichte raus, mit diesem Koffer.
Th: Wo gehst du hin?
Kl: Ich geh einfach los, da ist eine Bahn, da steig ich jetzt einfach ein. Ah, es ist schön da mit dem Zug zu fahren.
Th: Wie fühlt sich das an?
Kl: Frei. - atmet tief ein –
Th: Spür mal, wo spürst du diese Freiheit?
Kl: Im Herzen – alles hinter mir gelassen. (Musik wird eingespielt)
Th: Wie ist es für dich jetzt?
Kl: Ich steh am offenen Fenster, und der Wind ist ... und es ist einfach schön. Es fühlt sich so an, dass ich es geschafft habe, einfach raus. - Es war trotzdem noch ein Gefängnis, obwohl sich das Bild so verändert hat. Und jetzt ist es so, ich bin alleine auf dem Weg und es ist so schön.
Th: Spür das einmal, wie fühlt es sich an, wo spürst du das im Körper?
Kl: Hier (Klientin zeigt aufs Herz), so dieses Ich könnte ich jetzt so
sagen
Th: Sag’s noch einmal. (Klientin wiederholt „ich“)
Th: Ja, noch mal!
Kl: Ich! (es wird wiederum Zeit gelassen um zu ankern)
Th: Wie geht es dir?
Kl: Gut, der Zug fährt und fährt und fährt.
Th: Dein Zug, ... schau noch einmal zurück zu deinem Freund mit den Butterbroten... wie geht es dir da?
Kl: Wie es mir geht? Gut.
Th: Machst du die Butterbrote?
Kl: Ich schlafe.
Th: Wie geht es dir dabei?
Kl: Gut.
Th: Ja, spür das mal.. und schau mal wie er reagiert.
Kl: Es ist ok.
Th: Gibt es diesen Palast noch, hat der noch eine Bedeutung für dich?
Kl: Ich kriege die Worte – es ist ein Museum.
Th: Was ist das für ein Museum?
Kl: lacht – Ich krieg die Worte – Tantra, Tantratempel.
Th: Schau mal, was ist da los da?
Kl: Nichts mehr, es sind Bilder da und Statuen, die dieses Tantrische zeigen.
Th: So indische Kultur?
Kl: Ja, Kultur.
Th: Und gibt es da Menschen die es sich anschauen?
Kl: Ja, es ist offen, da kann jeder rein, ganz hell, sehr schön sieht es aus, und drin ist alles so weinrot-gold. Dieser orange Vorhang ist nicht mehr da.
Th: Ganz prunkvoll?
Kl: Ja, nicht mehr so ekelig.
Th: Gibt es deinen Onkel noch?
Kl: Nein, der ist verstorben
Th: Ja, und wie geht es deiner Mutter?
Kl: Also die Worte kommen - die lebt auch nicht mehr.
Th: Ist noch irgendetwas, was wichtig wäre, jetzt?
Kl: Nein.
Th: Ja, dann möchtest du dich an einem schönen Ort begeben, oder mit deinem Zug fahren, oder sonst etwas tun und einfach genießen, dieses Gefühl..... Wie geht es dir?
Kl: Gut.
Th: Wie fühlt sich das genau an?
Kl: Ja, es ist so dieses Fernweh, so ein Gefühl der Weite, durch den Zug, so, Lust auf Neues? (Klientin bejaht)
Th: Abenteuerlust.
Th: Die Kraft?
Kl: Ja, so die Energie so aufzusaugen, diese Weite und nicht wissen was da kommt.
Th: Ja, Spannung, Freude aufs Leben, Lebendigkeit, ist es das?
Kl: Ja.
Th: Wo spürst du das im Körper?
Kl: Im Hals
Th: Ja, ist die Musik so ok? – Klientin bejaht. - Dann lass ich dich jetzt kurz alleine und hol dich dann wieder ab in ein paar Minuten..........Abschlußgespräch:
Ich habe darauf hingewiesen, dass noch Themen mit dem Onkel anstehen.
Die Klientin kann aus finanziellen Gründen nur in größeren Abständen kommen.
Für die erste Sitzung war es emotional schon teilweise sehr heftig.
Der Widerstand und die Energiebilder des Onkels sind sehr stark, was mir im Nachhinein natürlich auch klar war. (Missbrauch)
In den nächsten Sitzungen werde ich stärkende und aufbauende Elemente wählen: Löwe, geistige Helfer...