Supervisions-Sitzung I. Weber - Berufsausbildung B3

„Darmkrebs “ (und Metastasen in Leber und Lunge)

Die 53-jährige Klientin hatte im Vorjahr Darmkrebs, wurde operiert und bekam Chemotherapie. Kurz darauf wurden Metastasen in Leber und Lunge festgestellt. Eine weitere Chemotherapie lehnte sie ab, konsultierte aber einen Naturheilthera-peuten, der sie mit biologischer Krebstherapie begleitet. In dieser Sitzung taucht als erstes Bild eine Rakete auf und der Wunsch der Klientin, einfach ganz weit weg zu fliegen. Die Therapeutin hat in ihrer psychoonkologischen Ausbildung die Erfahrung gemacht, dass Krebskranke unbewusst oft lieber gehen (sterben) als sich ihren oft großen Herausforderungen zu stellen. Die Klientin bestätigt diese Vermutung sofort mit Nachdruck. Sie kämpft seit Jahren mit einem schweren Konflikt und ist jetzt müde, möchte mit all dem nichts mehr zu tun haben. Ihre Mutter und ihr Mann befin-den sich im Dauerstreit und sie versucht ständig zwischen den beiden zu vermitteln. Nicht nur sie selbst, sondern auch ihr Sohn kommen dabei zu kurz, weil die Klientin nicht in der Lage ist, in diesem permanenten inneren Stress wirklich zu entspannen und präsent zu sein. Als diese Zusammenhänge immer deutlicher werden, gibt es in der Klientin plötzlich eine Grund legende Wandlung. Entschlossen nimmt sie den Schlagstock zur Hand und grenzt sich deutlich und klar gegen Mutter und Ehemann ab. Die beiden sollen ihren Konflikt endlich ohne sie klären. Am Ende der Sitzung tauchen Bilder von Lösung und Heilung auf. Die Klientin teilt mit, dass sie zum ersten Mal das Gefühl hat, wirklich gesund werden zu können.

Vorbemerkung:
Themen der vorangehenden Sitzungen: von Mutter als Baby nicht angenommen, von Schwiegervater nicht akzeptiert.

5. Sitzung
K = Klientin
T= Therapeutin
Entspannungsteil mit leiser Entspannungsmusik.
Die Synergetiksitzung wird durch eine Entspannungsphase eingeleitet, damit die Klientin sich körperlich entspannt und ihre Gedanken beruhigt. Dadurch wird der Zugang zum Unterbewußtsein erleichtert.
Treppe auftauchen lassen und runtergehen.
Mit dem stufenweisen Tiefergehen der Treppe wird die Entspannung vertieft.
Gang mit Türen auftauchen lassen.
Hier drückt sich bereits die Innenwelt der Klientin aus.
K: Ich bin in einem kellerähnlichen Raum mit Eisentüren, wie letztes Mal. 3 Türen links und eine Tür in der Mitte.
T: Dann spür mal, welche Tür dich besonders anzieht.
K: Die Tür in der Mitte, ich stehe schon vor der Tür.
Hinter jeder Tür steht eine Thematik, die mit der Klientin zu tun hat. Das Unterbewußtsein wählt die Tür bzw. die dahinter stehende Thematik, die wichtig ist und im Moment bearbeitet werden soll.
T: Wenn du vor der Tür stehst und sich dahinter ein Thema oder eine Botschaft ausdrückt, was könnte auf der Tür stehen?
K: Es kommt mir nichts, ich spüre nur, dass mich die Tür sehr anzieht.
T: Ist in Ordnung, bist du bereit, die Tür zu öffnen?
K: Ja.
Durch das Einspielen des Türgeräusches wird die Innenwelt realer erlebbar.
T: Was nimmst du wahr, wenn du die Tür geöffnet hast?
K: Es ist kalt und düster, ein eisiger Lufthauch, eine kalte dunkle Luft.
Hier drückt sich das Thema auf der Symbolebene aus.
T: Wie fühlt sich das an für dich?
Aufforderung, auf die Gefühlsebene zu gehen, damit die Symbolebene körperlich spürbar wird.
K: Am liebsten würde ich wieder rausgehen.
T: Dann wird das damit verbundene Thema nicht angeschaut und auch nicht gelöst, es bleibt in deinem Kopf als ungelöstes Energiebild bestehen.
Ich mache der Klientin klar, dass durch Weggehen das Thema nicht erledigt ist.
K: Ja, ich weiß eh, dass ich vor meinen Themen nicht davonlaufen kann, ich bleibe eh da.
T: Gut, was nimmst du wahr?
K: Es sieht aus wie auf einem Dachboden, der Boden ist überzogen mit einem samtähnlichen Stoff, es sind Wölbungen sichtbar, so wie wenn etwas zugedeckt wurde.
Hier drückt sich wieder die Symbolebene aus. Die Aussage, dass etwas zugedeckt ist, weist schon auf Themen hin, die aufgedeckt werden wollen (sollen).
T: Bist du neugierig, nachzuschauen, was sich darunter verbirgt oder was ist dein Impuls?
Stellen einer Y-Frage, damit die Klientin die Freiheit hat, anderen Impulsen zu folgen.
K: Ich möchte diesen Überzug wegziehen. Die Tür habe ich noch offen, damit ich etwas sehe.
T: Schau, meistens gibt es neben der Tür einen Lichtschalter.
Hier gebe ich einen unterstützenden Impuls zum Aufgreifen, damit es heller wird.
K: Ja, da ist ein Schalter und ich drücke ihn. Eine nackte Glühbirne mit kaltem Licht hängt von der Decke.
Auch im kalten Licht drückt sich das Klima selbstähnlich aus.
T: Schließt du jetzt die Tür?
K: Ja.
T: Möchtest du jetzt den Überzug wegziehen?
K: Jetzt ziehe ich die Decke weg.
T: Was nimmst du wahr, wenn du die Decke wegziehst?
K: So ein glänzendes Gebilde aus Stahl oder Aluminium, irgend so etwas Glänzendes, es ist sauber.
T: Wie kann ich mir das vorstellen, ist es eine Figur, beschreib es mal.
K: Es ist so eine Skulptur, so etwas Zusammengedrücktes, wie bei der Werbung, wo sich ein Auto aus verschiedenen Teilen zusammensetzt und dann entsteht ein Roboter, ich weiß nicht, ob du die Werbung kennst. So sieht es jedenfalls aus.
T: Du kannst den Roboter direkt ansprechen, was er mit dir zu tun hat.
K: Was soll ich mit dir machen?
T: Frag ihn, woher er kommt oder welche Botschaft er hat?
Ich fordere zur direkten Ansprache auf, damit Suchvorgänge in Gang gesetzt werden, womit das real zusammenhängt.
K: Da gibt es einen Knopf, den ich drücken soll, sagt er.
T: Gut, dann drück ihn!
Ich unterstütze die Klientin, um in ihre innere Handlungskompetenz zu kommen.
K: Ich zögere ein bisschen, weil ich nicht weiß, was dann ist. Aber er sagt, ich soll jetzt nicht fragen, sondern einfach drücken.
T: Was ist, wenn du den Knopf drückst?
K: Da braut sich etwas zusammen, es wird zur Rakete. Es sieht aus wie eine Rakete, in die möchte ich am liebsten einsteigen und ganz ganz weit wegfliegen, von der Situation mit M. (Ehemann) und meiner Mutter. Ich möchte nichts mehr wissen von der ewigen Streiterei, ständig beschwert sich wer bei mir, ich mag mit dem nichts mehr zu tun haben, einfach weg.
Jetzt sind wir bereits beim Thema auf der realen Ebene. Ich lasse die Personen jetzt noch nicht auftauchen, sondern gehe noch weiter auf die Bedeutung der Rakete ein, um herauszuarbeiten, was sie damit meint, mit dem „weit wegfliegen“. Es kann sein, dass sie im realen Leben der Konfrontation ausweichen möchte, es kann auch sein, dass sie aus dem Leben gehen möchte.
Ich hätte auch gleich die Personen dazukommen lassen und zur direkten Konfrontation auffordern können. Vielleicht wäre im Verlauf der Konfrontation das auch herausgearbeitet worden.
Ich habe mich für die erste Vorgehensweise entschieden, da bei der Krebskrankheit das Thema Tod und Sterben immer eine Rolle spielt. Aufgrund meiner psychoonkologischen Ausbildung habe ich die Erfahrung gemacht, dass Krebskranke unbewusst lieber gehen (sterben) als sich ihren oft großen Herausforderungen zu stellen.
T: Also die Streiterei mit deinem Mann und deiner Mutter sind der Grund, dass du weit weg willst.
K: Streiterei kann man es eigentlich nicht nennen, so ein gegenseitiges Geplänkel und Beschuldigen, ich möchte damit nichts mehr zu tun haben.
T: Du möchtest am liebsten in die Rakete einsteigen und weg fahren?
K: Ja.
T: Frag doch die Rakete, wo sie hinfährt.
K: Wo fährst du hin? Sie fährt ins Weltall, da bin ich dann allein, aber weg von der Situation.
T: Heißt das, die führt in eine andere Welt?
K: Ja, ganz weit weg.
T: Könnte das auch der symbolische Ausdruck sein, ich möchte von dem nichts mehr hören und sehen und lieber in eine andere Welt fahren. Also im Klartext: ich sterbe lieber, bevor ich mir das weiter antue oder wie nimmst du das wahr?
Ich biete der Klientin in einer Y-Frage meine Interpretation der Symbolebene an.
K: Ja, das kommt so hin. Ich spüre, wenn ich da einsteige, geht es weit weg von diesem Planeten und ich hätte Lust, nichts mehr damit zu tun haben.
T: Wenn du nichts mehr damit zu tun haben willst, gehst du weg von der Erde, egal wohin, auf einen anderen Planeten oder auf eine andere Seinsebene. Auf jeden Fall gehst du aus dem Leben.
Ich mache der Klientin ihre innere Realität bewußt und welche Konsequenz dies im Außen hat.
K: Ja, das stimmt.
T: Hol jetzt deine Mutter und M. her und sag ihnen das.
Jetzt fordere ich sie auf, die betreffenden Personen kommen zu lassen und sich mit ihnen zu konfrontieren. Es sind die abgespeicherten Energiebilder dieser Personen. Die innere Kommunikation ist losgelöst von Zeit und Raum, die Sprache erfolgt in der Gegenwart.
K: Wollt ihr, dass ich da jetzt einsteige?
T: Genau, zeig ihnen die Rakete.
K: Ich kann da einsteigen und wegfliegen. Ich hab das satt, zu hören, dass der andere nicht gut ist und was der macht und was euch auf die Nerven geht, ich will das nicht mehr hören.
T: Wie reagieren die beiden?
K: Jetzt schauen sie erstaunt, jetzt sprechen sie sogar miteinander.
Durch die direkte Ansprache kommt die Klientin in direkten Kontakt mit den Innenweltpersonen, dadurch kann eine Änderung eingeleitet werden.
T: Was möchtest du von ihnen?
Mit dieser Frage wird die Ich-Struktur gestärkt.
K: Ich möchte, dass sie sich vertragen, dass sie sich gegenseitig annehmen, so wie sie sind und nicht immer alles über mich laufen lassen, wenn ihnen was nicht passt. Dass sie es sich untereinander ausmachen.
T: Sag es ihnen direkt, dass du dich nicht mehr einspannen lässt, mit eigenen Worten.
Ich fordere die Klientin zur direkten Ansprache auf, damit sie in das unmittelbare Erleben kommt.
K: Jetzt hört mir zu, entweder ihr ... nein, so darf ich es nicht sagen, sonst hängt es von ihnen ab, was ich machen muss.
Hier wird ihr selbst bewusst, dass sie ihr Leben nicht von der Reaktion der anderen abhängig machen möchte.
T: Genau, formuliere es anders. Ich bleibe und ich möchte von euch, oder formuliere mit eigenen Worten...
Ich gebe ihr Unterstützung, anders zu formulieren.
K: Ja, so muss ich es sagen. Wenn sie nämlich sagen, sie wollen nicht, dann steige ich in die Rakete und bin drinnen. - Also ich bleibe hier und ich verlange, dass ihr euch vertragt und zwar in einer Art, wie man halt miteinander umgehen kann und wenn was ist, läuft das nicht mehr über mich, sondern ihr macht es euch selbst aus. Ich stehe für euch nicht mehr zur Verfügung. Ich habe immer versucht, es jeden recht zu machen. Ich habe versucht, bei Mama alles gerade zu biegen, dann bin ich rauf zu M. gegangen und habe das umgekehrt gemacht.
Hier wird deutlich, dass durch die direkte Konfrontation der Überlebensimpuls bereits stärker ist. Auch das Muster wird immer deutlicher. Ich fordere wieder zur direkten Ansprache auf.
Auch die Stimme der Klientin wird fester.
T: Sag das Mama und M. direkt!
K: Ich habe immer versucht es euch recht zu machen. Ich habe immer alles gerade gebogen. Jetzt reicht es mir.
T: Du bist da hin- und hergelaufen und hast vermittelt.
Ich spiegle ihr nochmals ihr Verhalten.
K: Genau, ich habe immer geglaubt, ich muss alles ausbügeln.
T: Dann spür mal, wie sich das anfühlt, so hin- und hergerissen zu sein, es den beiden recht machen zu wollen.
Ich fordere die Klientin auf, die Körperebene zu integrieren, damit sie körperlich spürt, wie sich das auswirkt. Außerdem wird der Zugang zu einer realen Situation erleichtert.
K: Ich fühle große Unruhe und Nervosität in mir, furchtbar stressig, stehe irgendwie unter Druck. Mein Kopf fühlt sich richtig voll an, in Gedanken bin ich immer mit M. und Mama beschäftigt.
T: Spür das mal und lass eine konkrete Situation auftauchen.
Ich fordere die Klientin auf, eine konkrete Situation auftauchen zu lassen (eine assoziative Verknüpfung zum körperlichen Empfinden). Das Muster ist mit bestimmten Situation(en) neuronal im Gehirn verknüpft.
K: Da bin ich im Krankenhaus nach der Geburt meines Sohnes nach Hause gekommen, vor 14 Jahren. Ich fühle mich hin- und hergerissen. Mein Mann (er ist Italiener) und Mama verstehen sich nicht, auch sprachlich gibt es Schwierigkeiten. Ich muss mich in Mamas Situation einfühlen und versuche sie zu verstehen, dann laufe ich hinauf, da ist eine ganz andere Welt, ich muss mich umstellen und meinen Mann verstehen. Das sind zwei Welten, die auseinanderklaffen.
T: Dann sei jetzt in dieser Situation und spür nach, du versuchst, zwei Welten zusammen zu bringen, dass alles passt und harmonisch ist. Spür mal, hat dieser Stress auch dazu beigetragen, dass du Krebs bekommen hast.
Da die Klientin Krebs hat, frage ich ob diese Situation/dieses Muster auch ein Hintergrund zur Krebskrankheit sein kann. In der Synergetiktherapie werden nicht gezielt die Hintergründe für die Krebskrankheit ausfindig gemacht, wie es beim Profiling geschieht. Für die Klientin kann es aber wichtig und stabilisierend sein, wenn sie weiß, dass sie gerade ein Thema bearbeitet, das mit der Krankheit zu tun hat. Ich habe die Profiler-Ausbildung begonnen und setze ein Werkzeug des Profilings hier ein, die direkte Frage nach der Krankheitsbeteiligung.
K: Ja, ganz sicher, denn das ist ja viele Jahre so gegangen. Erst in letzter Zeit versuche ich es anders zu machen.
T: Frag Mama direkt, ob sie an deinem Krebs beteiligt ist, sie braucht den Kopf zu schütteln oder zu nicken.
K: Ich frag lieber die Leber, wo das Männchen sitzt.
Sie kennt das Männchen schon aus einer Sitzung, da hat sich herausgestellt, dass die Lebermetastase mit ihrem inneren Kind zusammenhängt bzw. identisch ist.
T: Gut, mach das.
K: Das Männchen zeigt auf und schreit: was ist mit mir, wer schaut auf mich. Mama ist da sicher beteiligt und auch mein Mann.
T: Genau, anstatt dass du unterstützt wirst von M. und Mama als frischgebackene Mutter mit deinem Sohn, hast du dich da einspannen lassen.
K: Werde ich zerrieben und bin hin- und hergerissen.
T: Frag deinen Sohn, ob er es spürt, dass du für ihn nicht ganz da bist
Ich fordere die Klientin auf, auch mit dem Innenwelt-Sohn Kontakt aufzunehmen. In der Innenwelt soll mit allem was auftaucht Verbindung aufgenommen werden, um mehr Aspekte sichtbar werden zu lassen. Es sollen alle Teile der inneren Struktur (des Musters) herausgearbeitet werden.
K: Ja, er sagt, dass er es spürt, dass ich nicht präsent bin, sogar wenn ich ihn berühre, dass ich ganz woanders mit meinen Gedanken bin.
Die Klientin ist stark berührt, ihre Stimme zittert.
T: Frag ihn, ob dieses Erlebnis eine Auswirkung auf ihn hat.
K: Ja, er hat früh erwachsen sein müssen.
Die Klientin ist noch mehr berührt.
T: Nimm wahr, du bist so mit deiner Mama und deinem Mann beschäftigt, fühlst dich verantwortlich, dass es ihnen gut geht, dass alles harmonisch ist, denn sonst geht es dir nicht gut. Und auch dein Sohn spürt das.
Ich mache ihr das Muster bewusst und fasse die Situation samt den Auswirkungen zusammen, um Emotionen zu verstärken und sie in die Handlungskompetenz zu bringen.
K: Ja, genau so ist es.
T: Jetzt ist dir die ganze Bandbreite bewußt samt den Auswirkungen auf deinen Sohn. Du kannst es M. und Mama direkt sagen. Fordere ein, dass sie dich unterstützen, dein Baby und dich, ihr braucht jetzt Unterstützung. Du hast diese Zeit mit deinem Sohn gar nicht genießen können.
Ich motiviere die Klientin, sich mit den Innenweltpersonen zu konfrontieren.
K: Also das ärgert mich schon, dass ich das nicht genießen konnte. Immer belastet, immer in Gedanken, ob die zwei sich wieder streiten.
T: Lass den Ärger ganz da sein, spür ob du eine Wut auf die beiden hast. Du bist jetzt die Nummer 1, du hast ein Baby, brauchst Schonung, du möchtest für dein Baby ganz da sein, möchtest es genießen. Auch für deinen Sohn ist es wichtig.
Da die Klientin im Kontakt mit ihrem Sohn vorhin sehr emotional reagierte, greife ich den Sohn nochmals auf, um zu „pushen“, damit sie stärker in den Energiefluß kommt und sich ausdrücken kann. Jetzt ist die direkte Konfrontation und der Ausdruck der dazugehörigen Emotionen wichtig, damit der synergetische Prozess in Gang kommt.
K: Ja, Ja. (zögert noch)
T: Und auch das Männchen in deiner Leber schreit es schon raus: wo bin ich? Da ist ja auch die Metastase. Lese den beiden endlich die Leviten, damit sie es endlich kapieren. Du rotierst hin und her, bist total zerrissen, weißt gar nicht mehr selbst, wer du bist, was du brauchst. Und krank hat dich das auch gemacht. Setz dich auf, dann kannst du besser spüren, was dran ist.
In bin jetzt direkter, denn es geht darum, sie in die Konfrontation zu bringen, damit sich etwas bewegt, dass sich etwas verändert. Ich schlage der Klientin vor, sich aufrecht hinzusetzen, das stärkt die aggressive Energie für die direkte Konfrontation.
Nachdem sich die Klientin aufsetzt (die Anspannung ist spürbar), greift sie nach dem Schlagstock, den ich neben sie gelegt habe. Sie hält den Schlagstock mit beiden Händen fest. Ich gebe ihr mit der Hand im Rücken eine leichte Unterstützung.
K: Ja, jetzt bin ich wichtig und K. (Sohn) ist wichtig. Anstatt mich zu schonen, führt ihr euch so auf. Ihr benutzt mich, ich habe herhalten müssen. Mir reicht es. Wer schaut auf mich? Niemand. Ich bleibe übrig, das interessiert euch nicht Ich bin jetzt wichtig.
Die Stimme wird zusehends fester und lauter. Dieser Prozess fördert die innere Handlungskompetenz und die Ich-Struktur und führt zur Veränderung der abgespeicherten Situation.
T: Schau sie an, die beiden!
Ich fordere die Klientin auf, in Blickkontakt zu bleiben, um etwaige Reaktionen oder Veränderungen festzustellen. Mit einer Veränderung des Energiebildes der Innenweltpersonen im Zuge des Prozesses kommt es zu einer energetischen Transformation.
K: Jetzt machen sie große Augen und schauen. Ja, schaut nur, ich kann mich wehren, ich lasse mir nicht (Schlag) mehr alles gefallen. Jetzt habe ich es euch endlich gesagt. Und ich habe noch viel zu sagen. Über mich geht das nicht mehr, was zwischen euch ist, das sage ich euch jetzt ein für alle mal, das macht ihr euch selber (Schlag) aus. Und nicht über mich und ich stehe nicht mehr zur Verfügung, weil mich das krank macht und ich will nicht (Schlag) krank sein. Ich will gesund sein. Und wenn ihr ein Problem habt, dann macht euch das gefälligst selbst (Schlag) aus und nicht über mich. Das ist nicht meine Aufgabe und ich nehme diese Aufgabe nicht mehr an (Schlag). Ist das klar!?
Jetzt ist sie voll im Prozess, ihre Stimme ist fest, laut und sie formuliert sehr klare Sätze, sie schlägt nicht ständig, dafür sehr stark und gezielt. Durch Bewegung und Stimme wird der Energiefluß verstärkt. Sie er(löst) ihr Muster, indem sie sagt, was sie nicht mehr machen wird. Die gesunden Mustersätze und die Wiederholungen wirken noch Prozess verstärkend und tragen zur Transformation bei. Ihr Überlebens- und Heilungswunsch ist ebenfalls stark und klar (zum Unterschied vom Anfang).
Musik Vangelis 1492 B
T: Das machst du ganz super, schau sie direkt an, wie reagieren sie ?
Ich bestärke sie in ihrem Prozess und fordere sie auf, in Kontakt mit den Innenweltpersonen zu gehen, um etwaige Reaktionen festzustellen.
K: Jetzt nicken sie ganz betroffen, sie haben es kapiert.
Hier beginnt sich das Energiebild der abgespeicherten Personen zu ändern. Die Klientin ist noch immer im Prozess, ihre Worte sind klar und ausdrucksstark.
K: Ich sage es euch nochmals, ich mische mich nicht mehr ein und ich will keine Beschwerden (Schlag) mehr hören. Ich will keine Beschwerden (Schlag) mehr hören. Das ist zwischen euch und hat mit mir nichts zu tun. Ich ziehe jetzt wirklich eine Grenze. Ihr seid ihr und ich mache jetzt eine sichtbare Grenze als Schutz für mich. Alles, was mit euch zu tun hat, geht mich nichts an, dazwischen steht jetzt ein Zaun.
Die neue Struktur beginnt sich abzuzeichnen, verstärkt noch durch den inneren Zaun (Grenzziehung).
T: Schön, du kannst diesen Zaun im Unterbewusstsein verankern. Jedesmal, wenn eine Grenzziehung wichtig ist, kann der Zaun innerlich auftauchen. Wie ist das für dich?
Mit der Verankerung wird die neue Struktur stabilisiert.
K: Ich bin im Zweifel, ob ich den Zaun überhaupt aufstellen darf.
Zweifel, ein Aspekt der alten Struktur taucht auf.
T: Du kannst das Männchen in der Leber fragen, was es dazu sagt oder welchen Impuls hast du?
Mit einer Y-Frage fordere ich sie auf, das Männchen in der Leber (inneres Kind = autonomer Anteil) zu fragen.
K: Ja ich frage das Männchen. Es sagt: Gib´s ihnen nur - und es freut sich über den Zaun. Jetzt bin ich bestärkt.
T: Nimm jetzt wahr, wie dein Mann und deine Mama reagieren .
K: Sie stehen außerhalb vom Zaun, schütteln ungläubig den Kopf, dass ich mich da raushalte. Jetzt bleibt ihnen nichts anderes übrig, als miteinander zu reden. Sie reden auch schon miteinander. Dadurch, dass ich mich raushalte, sind sie automatisch auf sich gestellt, müssen miteinander reden und sich auseinandersetzen.
Hier beginnt das Muster zu kippen, die neue Struktur ist sichtbar.
T: Spür mal, wie fühlt sich das für dich an?
K: Ich fühle mich total erleichtert, weil ich sehe, dass die eh miteinander können, wenn ich mich raushalte.
Ich fordere sie auf, auch körperlich zu spüren, was sich verändert.
T: Sag es ihnen direkt!
K: Das ist sehr angenehm für mich, dass ich sehe, dass ihr miteinander zurecht kommt und ich bin da draußen aus dieser Situation und brauche mich nicht mehr um euch zu kümmern. Ihr braucht mich ja gar nicht.
Die direkte Ansprache stabilisiert die neu gewonnene Erkenntnis/das neue Muster.
T: Ja nimm das ganz intensiv wahr, dass es so einfach geht. Du brauchst dich nicht mehr um die zu kümmern.
K: Das hätte ich nicht geglaubt, es ist einfach erleichternd.
T: Geh jetzt nochmals in die alte Situation, mit deinem Baby und schau was jetzt ist.
Hier wird getestet, ob die Struktur vollkommen gekippt ist, indem die Klientin nochmals in die alte Situation geht und schaut, was sich verändert hat.
K: Jetzt sehe ich mich im Kinderzimmer am Wickeltisch, ich beschäftige mich mit L. Ich habe so ein Gefühl, dass ich ganz bei ihm bin und mir denk, die beiden gehen mich nichts an, sollen machen, was sie wollen, sie sind im Nebenraum. Ich fühle mich entspannt und bin ganz präsent bei L.
Es findet ein Selbstorganisationsprozess des Gehirns statt und die Klientin erlebt die alte Situation vollkommen neu. Die alten neuronalen Verknüpfungen sind aufgelöst.
T: Dann spür, wie sich das jetzt anfühlt, wie das ist mit deinem Kind und genieße es.
Zur Verankerung der neuen Situation lasse ich die Klientin auf die Gefühlsebene gehen, damit sie diese neue Qualität intensiv erlebt.
Musik: I will always love you
Klientin ist stark berührt und weint.
T: Ja, alles darf da sein. Was ist jetzt?
Ich ermutige sie, ihren Emotionen Raum zu geben
K: L. freut sich und als Überschrift steht „endlich gedankenfrei“.
T: Ja genieße das und lass dir Zeit.
K: Ich möchte Mama und meinen Mann dazuholen.
Die Personen dazuholen wäre mein nächster Vorschlag gewesen. Sie ist mir zuvorgekommen.
T: Fein, lass sie kommen.
K: Sie kommen sogar Hand in Hand.
T: Ja, nimm wahr, wie heilend das ist, wenn du die Grenzen ziehst. Nicht nur für dich und dein Baby, sondern auch für die beiden.
K: Richtig, so habe ich das noch nicht gesehen.
Ich mache ihr klar, dass ihr neues Verhalten auch heilend für die anderen ist und die Klientin gewinnt/erlebt dadurch eine neue Erkenntnis.
K: Jetzt ist es so, wie es sein soll. Ich fühle mich entspannt und leicht. Wir sind alle im Kinderzimmer und freuen uns über L., er ist im Mittelpunkt jetzt und das ist gut so.
Sie erlebt die alte Situation infolge des Selbstorganisationsprozesses vollkommen neu. Die inneren Personen sind neu verbunden. Die alte Struktur hat sich in der Innenwelt infolge des synergetischen Prozesses aufgelöst (ist gekippt).
T: Dann erlebe diese Situation ganz intensiv und verankere diese angenehmen Gefühle in dir.
Verankerung der neuen Erlebnissituation mit Musik Herzleuchten
Die Klientin ist stark berührt und weint, sie sagt, dass viel Spannung und Druck weg geht.
Jetzt sind die Folgen des synergetischen Prozesses auch körperlich spürbar. Dies macht deutlich, wie eng die im Gehirn gespeicherten Energiebilder mit dem Körper und Emotionen verbunden sind.
T: Ja, lass alles abfließen. Das ist gut so.
Unterstützung, dass sie ihren Emotionen freien Lauf lassen darf.
T: Schau mal, wie sich deine neue Verhaltensweise jetzt im Alltag auswirkt. Lass eine Situation auftauchen und schau was ist.
Testen und erlebbar machen, damit wird die neue Struktur im gegenwärtigen Alltag verankert.
K: Mama wohnt im Erdgeschoß, wir wohnen im ersten Stock. Er geht runter zu ihr, kommt wieder rauf, sagt nichts über sie, beschwert sich nicht mehr bei mir, das ist gar kein Thema mehr. Er weiß einfach, dass ich mich nicht mehr einmische. Mama erzählt mir auch nichts mehr über ihn, wenn ich ihr begegne. Wir reden über ganz andere Dinge. Die beiden verstehen sich auch jetzt gut. Das ist wirklich schön.
T: Sag es ihnen direkt.
K: Also ich finde es schön und angenehm, dass ihr miteinander gut könnt und ihr euch versteht. Sie schauen recht fröhlich drein.
T: Gut, dann geh in den Raum vom Anfang und öffne nochmals die Tür.
In den Anfangsraum gehen, um zu testen, was sich verändert hat. Wenn ein Selbstorganisationsprozess statt gefunden hat, ändert sich auch das Symbolbild vom Anfang.
K: Jetzt ist es wärmer und heller drinnen, die eine Wölbung ist weg. Wo die Rakete stand, ist es jetzt hell. Es gibt aber noch eine andere Wölbung, die zugedeckt ist.
T: Was ist dein Impuls, möchtest du das jetzt aufdecken?
K: Ja, ich habe schon die Decke weggezogen und da liegt so eine rosa Gestalt, das ist ein Raupenkörper.
Hier drückt sich die Symbolebene aus.
T: Sprich die Raupe an, wofür sie steht, was sie mit deinem Leben zu tun hat.
Aufforderung zur direkten Ansprache, um Informationen zu erhalten.
K: Sie zeigt mir, was ich werden kann. Da ist die neue Ricarda drinnen. Ich brauche sie nur aufzumachen. Ich kann sie auseinander klappen. Da kommt die neue Ricarda mit ganz frischen Farben raus, von innen heraus leuchtend, frisch und gesund.
In der Klientin ist die Instanz „geheilte Ricarda“ abgespeichert, die einen starken Selbstheilungsaspekt darstellt.
T: Das ist ja toll, die geheilte Ricarda ist schon in dir. Sprich sie an, sie ist ja gesund. Was ist noch wichtig für dich, was möchtest du sie fragen?
Ich fordere die Klientin auf, in direkten Kontakt mit diesem positiven (heilen) Anteil zu gehen.
K: Sie sagt, es gibt noch ein paar Sachen, die wichtig sind.
T: In diesem Raum, ist da noch etwas zu klären?
Es ist wichtig, wenn ein „Raum“ bearbeitet wird, dass noch zu klärende Aspekte bewußt gemacht werden, auch wenn sie nicht sofort bearbeitet werden.
K: Sie will mich wohin führen.
T: Dann lass dich führen und schau, was sie dir zeigt.
Ich unterstütze den Impuls der Klientin.
K: Sie führt mich nach hinten, da ist noch eine kleine Seitentür. Das hat mit dem Männchen zu tun. Aber ich bin nicht sicher, ob ich das jetzt noch anschauen soll.
T: Musst du auch nicht, aber das ist eine wichtige Information, die du erhalten hast. Dann versprich der gesunden Ricarda, dass du das demnächst anschauen wirst.
Treffen einer Vereinbarung, damit das Unterbewußtsein weiß, dass das Thema noch angeschaut und gelöst wird.
K: Ricarda, ich werde mich um das Männchen das nächste Mal kümmern. Ja, sie ist damit einverstanden.
T: Frag Ricarda, wenn du das Thema mit dem Männchen gelöst hast, das was hinter der Seitentür ist, wie sieht dann der Raum aus. Sie soll dir ein Foto zeigen.
Ich lasse eine „Hochrechnung“ machen, wie sich die Lösung auf der Symbolebene ausdrückt.
K: Das ist kein Raum, sondern eine schöne Landschaft, die Sonne scheint, Natur, Wiese, alles blüht.
T: Schön, alles ist lebendig und in voller Blüte.
T: Möchtest du, Ricarda noch etwas fragen oder etwas klären?
K: Ich frage, wie es jetzt in meinem Leben läuft, ob ich am richtigen Weg bin. - Sie sagt, dass ich gut unterwegs bin. Ich soll mir nicht zu viel vornehmen und mehr spazieren gehen und mich der Heiligen Maria anvertrauen. Sonst passt alles.
Die Klientin geht seit einiger Zeit in einen Gebetskreis, der ihr sehr gut tut. Sie hat eine tiefe Verbindung zur Hl. Maria aufgebaut und dadurch großes Vertrauen gewonnen.
K: Jetzt kommt mir in den Sinn, dass ich gestern ein Gebet gelesen habe, wo Maria als die Knotenauflöserin dargestellt wird. Das passt genau dazu.
T: Ja, alle Knoten werden gelöst, die seelischen Knoten und die im Körper.
K: Ich habe jetzt zum ersten Mal so ein starkes Gefühl, dass ich gesund werden kann.
Hier drückt sie aus, was in ihrer Innenwelt durch den Aspekt der geheilten Ricarda schon sichtbar geworden ist.
T: Kein Wunder, die gesunde Ricarda in dir, kennt ja den Weg und weiß, wie es geht.
K: Ja, dafür möchte ich der Ricarda noch danken, dass ich ihr heute begegnet bin.
T: Schön, tu das.
T: Möchtest du noch etwas klären oder können wir das für heute so stehen lassen?
K: Nein, es ist für heute alles rund.
T: Gut, dann such dir einen schönen, entspannenden Platz und schau, ob du alleine dort sein möchtest oder dir jemand mitnehmen willst.
K: Diese schöne Landschaft von vorhin taucht auf und da habe ich einen schönen Platz auf der Wiese gefunden, das möchte ich jetzt alleine genießen.
T: Dann mach es dir bequem und genieße diese schöne Landschaft. In 10 Minuten komme ich dann wieder zu dir.
Musik open sky/Paradiesvogel
Abschließend soll sich die Klientin alleine ausruhen und dem Erlebten nachspüren.
Nachgespräch: Die Klientin fühlt sich sehr erleichtert und ist jetzt „tiefer“ überzeugt, dass sie gesund werden kann.