1. Sitzung: der Waldkindergarten
Die K. gelangt über eine von Hagebuttensträuchern umgebene, mit welken Blättern bedeckte, Marmortreppe mit schmiedeeisernem Handlauf zu einem grün gestrichenen schmiedeeisernen Tor. Von dort gelangt sie in eine Halle mit großen Palmen, die einem Gewächshaus gleicht. Auf Nachfrage der T. sagt die K., daß sie dort etwas anderes erwartet hätte. Sie trifft dort auf eine grauhaarige Frau, die ihr sagt, daß dieser Ort ihr Zuhause sei. Um sie näher mit der Gestalt in Kontakt zu bringen, schlägt die T. vor, die Frau anzusprechen, um zu erfragen, ob sie etwas zeigen möchte oder eine Botschaft für die K. hat. In einem Gewächshaus angelangt und auf Nachfrage, wie es der K. dort ergeht, erwidert sie, daß sie dort in der Natur eine Ursehnsucht verspürt, auf die zunächst kein Bezug hergestellt wird. Hinter dem Gewächshaus gelangt die K. in ein Labor, in dem sie Reagenzgläser vorfindet, in denen sich ungeborene, abgetriebene Föten befinden. Im weiteren Verlauf ist hier ein Hinweis darauf, daß sie das hätte sein können, da sie ein Frühchen war und einige Zeit im Brutkasten verbracht hat. In der folgenden Konfrontation mit ihrer Schwester verlagert sich dieses Energiebild auf ein abgetriebenes Kind der Schwester. Um den Hintergrund dieses Energiebildes aufzudecken, regt die T. die K. dazu an, die grauhaarige Frau zu fragen, was sie ihr damit sagen oder zeigen will. Diese will ihr die Warnung geben, nicht abzutreiben. Zuerst erklärt die K., daß sie nicht schwanger sei und dies auch gar nicht werden könne. Daraufhin erklärt ihr die Frau, daß es das abgetriebene Kind der Schwester sei. Nachdem die T. vorschlägt, die Schwester mal mit in das Bild zu nehmen und sie direkt darauf anzusprechen, fühlt die K. einen Kloß im Hals und könnte einen "Kotzanfall kriegen" und ist zunächst verwirrt über die Botschaft der Frau. Im weiteren Verlauf verdeutlicht sich, daß die K. ihrer Schwester nicht verziehen hat, daß sie während der Schwangerschaft nicht zugenommen hat, weil sie abgetrieben hat. Daraufhin fühlt sich die K. beschämt. In diesem Kontext zeigt sich, daß sie immer wollte, daß ihre Schwester dicker ist als sie. Es verdeutlicht sich im weiteren Verlauf der Sitzung, daß die K. ihre wachsende Weiblichkeit während der Pubertät ablehnte und sich als Sexobjekt fühlte. Auf Nachfrage der T., welche Einschränkungen die Weiblichkeit für sie bedeuteten, erklärte sie, daß sie ihre Wildheit und Unabhängigkeit einbüßen könne. Daraufhin fragt die T. nach, wann diese Sorge entstanden ist. Sie befindet sich als Fünfzehn-/Sechzehnjährige in der Disco und lehnt ihre beginnenden weiblichen Rundungen ab, die sich durch die Pubertät entwickeln. In der Auseinandersetzung mit ihrer Schwester wird deutlich, daß sie ihre schlanke Figur neidet. In der Projektion sagt ihr die Schwester, daß sie dann eben weniger essen müsse. Daraufhin fühlt sich die K. verletzt, weil essen etwas sehr wichtiges für sie ist. Sie sagt dann „ich möchte nicht mehr hungern“. In der Konfrontation mit einem Jungen, der ihr sagte, ihre Hüfte könnte ruhig schlanker sein, ist sie wütend darüber, daß alle nur auf Äußerlichkeiten schauen. In der Auseinandersetzung mit dem Jungen gibt dieser schließlich klein bei und bestätigt ihr, daß es in Ordnung sei. Da die K. ihm nicht glaubt, fragt sie die T., woher sie das aus ihrem Leben kennt. Daraufhin kommt ihre Mutter. Um den Fokus auf die vormals gemachte Aussage der K. zurückzukommen, schlägt die T. der K. vor, ihrer Mutter mal zu sagen, daß ihr Essen wichtig sei und warum dies der Fall ist. Daraufhin sagt die K., daß ihr Essen Geborgenheit vermittle. Die Mutter der K. fragt, ob sie ihr nicht genügend Geborgenheit gegeben hätte, woraufhin die K. mitteilt, daß sie sich in bezug auf Ihr Freiheitsdenken unverstanden gefühlt hätte. Sie wollte lieber lernen, anstatt zu arbeiten. In der folgenden Sequenz zeigt sich, daß die K. nicht arbeiten gehen wollte, jedoch auf Wunsch der Eltern eine Banklehre gemacht hatte. Dort fühlte sie sich eingesperrt und spürte wieder, wie sich ihre Kehle zuschnürt und sie einen Brechreiz fühlt. Dieses Gefühl führt sie zu ihrem inneren Kind, das in den Kindergarten geschickt wurde und dort einem Reglement unterworfen war. Auf Nachfrage der T., was der Kleinen denn fehle, sagte sie, daß sie sich nicht ausleben konnte. Die Mutter der K. ist zwar mitfühlend, jedoch auch hilflos, da sie sich selbst als Opfer empfindet und nichts dagegen tun kann, da sie ja arbeiten gehen müsse.
Die T. schlägt deshalb vor, mal die Erwachsene mit hinzuzunehmen, um dem Anteil „Mutter“ behilflich zu sein. Um den schwach besetzten Anteil Mutter, der sich in der Innenwelt als Opfer zeigt, mit zu integrieren, schlägt die T. vor, die Erwachsene mit bei der Kindergartensuche mit einzubeziehen. Im weiteren Verlauf zeigt sich, daß dem Anteil „Mutter“ der Selbstwert fehlt. Da der Energiefluß hier stagniert, fragt die T. die K., welche Farbe Selbstwert hätte. Dies wurde durch Farbe einfließen und mit Musik geankert. Danach sieht die Mutter älter aus und hat einen Ausschlag im Gesicht. Die T. gibt der K. einen Impuls vor, indem sie ihr vorschlägt, daß es ja auch Waldkindergärten gäbe, wo Kinder rumtoben können. In der Konfrontation mit der Mutter schwankt die K. zwischen Wut und Gewissensbisse, da sie einerseits nach dem sich ausleben und frei sein hungert, andererseits Angst hat, der Mutter zur Last zu fallen, die sich ja sowieso schon aufopfert. Auf Nachfrage, was der Mutter fehle, ob sie jemanden braucht, der sie entlastet, erscheint der Vater der K. In der Innenwelt macht die K. die Erfahrung, daß Vater und Mutter sich die Arbeit teilen und er sie in den Waldkindergarten fährt. Die T. schlägt der K. vor, mit dem Bewußtsein des inneren Kindes in diese Situation zu gehen, um zu schauen, was nun passiert. Hier zeigt sich eine Wende. Mit der Unterstützung des Vaters packt die Kleine ihre Sachen selbst und freut sich auf den Kindergarten. Sie erlebt sich als Kind in einer sehr belebten Kindergartenatmosphäre, die die T. mit Kinderlärm und Kinderlachen untermalt. Die K. genießt lächelnd diese Sequenz, in der sie sich frei fühlt.
Die T. bittet die K., ihre Eltern und ihre Schwester mit in das Bild zu nehmen. Die Mutter und Schwester verändern sich, sehen nun jünger aus, der Vater ist zufrieden.
Auf Nachfrage der T., die grauhaarige Frau mit dazu zu nehmen, nimmt die K. eine Veränderung der Frau wahr. Sie sei nun sehr weise, gutmütig und zufrieden. Auf Anregung der T. fragt die K. ihre Eltern, ob sie ihr in Zukunft helfen wollen, wenn sie Geborgenheit braucht. Die Eltern sind einverstanden. Auf Veränderungsarbeit in einer Zukunftsvision wurde hier verzichtet und statt dessen die neu gewonnene Qualität der Freiheit im Abschlußbild, in dem sich die K. ihre Familie einlädt, mit Musik und Kinderlachen manifestiert.

2. Sitzung: Erntedankfest
Über eine braune Sperrholztreppe ohne Geländer, die beim Auftreten ein bißchen nachgibt, gelangt sie an eine Holztür, an der sich eine Glocke befindet. Zunächst vermutet sie einen bedrohlich aussehenden Mönch hinter der Tür. Sie sieht sich als 12- bzw. 13-Jährige vor der Tür stehen. Da die Neugierde siegt, klingelt sie und ein Mönch mit vergnügtem Gesichtsausdruck öffnet ihr die Tür. Sie erkundet einen Ort, der Ruhe und eine friedliche Atmosphäre vermittelt. Auf Anregung des Therapeuten zu dem Mönch Kontakt aufzunehmen, zeigt er ihr ein Buch, von dem der Mönch sagt, es handele von alten Riten und Bräuchen. In dem Buch befindet sich eine Bild von einer Wiese, in das die K. auf Anregung der T. hineinspringt und dort ihre Eltern in Bauerngewändern wiederfindet. Sie wollen auf ein Erntedankfest gehen. Zunächst strahlen die Eltern und die K. nimmt sich sorglos war. Da sie ihre Schwester vermißt, fragt sie nach ihr. Daraufhin drucksen die Eltern herum und das Wetter in dieser Innenweltlandschaft verändert sich, ein Gewitter zieht auf. Die T. unterstützt dies durch Einspielen der Geräusche von Regen und Donner. Der Vater sieht bedrückt aus. Die T. regt die K. an, direkten Kontakt mit dem Vater aufzunehmen. Der Vater beginnt zu weinen, die Mutter erzählt, daß die Schwester einige Zeit bei ihrem leiblichen Vater leben will. Daraufhin fühlt die K. einen Verlust. In Konfrontation mit der Schwester sagt sie ihr, daß sie eifersüchtig darauf ist, daß sie auf einmal andere Eltern hat und ein Abenteuer auf sie wartet. Die Schwester beschwichtigt die K., daß sie nur ihre Wurzeln kennenlernen möchte und dies kein Grund zur Eifersucht sei. Die Mutter freut sich darüber, daß die Schwester den leiblichen Vater kennenlernen will, wobei der Stiefvater der Schwester dabei leidet. Die K. drückt dies mit den folgenden Worten aus: “so wie was verloren zu haben, um das man sich immer ganz doll gekümmert hat. T.: „So wie 'das Gegenteil' zum Erntedankfest?“ K.: Ja, stimmt“.
Die T. regt die K. dazu an, ihrem Vater das von ihr empfundene Mitgefühl auszudrücken, um beide Anteile zu verbinden. Daraufhin wendet sich der Vater im Schmerz ab. In der folgenden Konfrontation mit der Schwester, die sich vom Vater abgewendet hat, sagt die K. „..... Ach der ist halt elegant und weltgewandt, ein Mann von Welt halt und nicht so ein Bauer.... nicht so grobschlächtig“. Hier drückt sich der Anteil aus, der den Wert des Vaters nicht anerkennt. Durch Hinwendung zur K. durch Intervention der T. sagt sie: “ich fühle mich verletzt, weil du sagst, ich wäre genauso wie der Vater. Das heißt, du empfindest mich auch so grob.....“ und weiter im Dialog mit ihr sagt sie „du weichst mir aus. Sie sagt nein, Ich finde, daß da irgendwas nicht stimmt. Auf Nachfrage der T. sagt sie „es paßt nicht, daß mein Vater so still und leise rumleidet“. Die Mutter will die Sache einfach auf sich beruhen lassen und zum Erntedankfest gehen. Der Vater wirkt resigniert und die K. wirft der Mutter vor, daß diese alles unter den Teppich kehre. Die K. weiter „ich würde gern gerade nur weinen, mir tut es so leid, daß mein Vater so alt wird und er denkt, er stirbt bald“. In weiterer Konfrontation mit der Schwester und dem Vater sagt die K. „er hat so viel gearbeitet und sich nie ausgeruht, und er hat nie geredet über seine Probleme und immer alles im Alkohol ertränkt. Hier wird die Alkoholabhängigkeit des Vaters angesprochen. Die T.: “Schau mal, welche Qualität ihm jetzt fehlt, um deiner Schwester zu begegnen, damit er seinen Schmerz zeigen kann“. Die K. weiter „Auch Selbstwert. Daß er auch jemand ist und daß er das gut gemacht hat, daß er M. (Schwester der K.) großgezogen hat. Daß sie immer noch seine Tochter ist, daß er dadurch nicht weniger wird, wenn sie jetzt eine Zeit lang zu dem V. (leiblicher Vater der Schwester) zieht. Hier wurde Farbe einfließen lassen, die aus dem Bauchnabel der K. in das Gesicht des Vaters geflossen ist. Daraufhin wendet der Vater den Kopf nicht mehr ab. Zur Integration der Schwester in das Geschehen fragt die T.: „guck mal, ob deine Schwester diese Veränderung auch wahrnehmen kann und wie sie darauf reagiert“. K.: „sie geht zu meinem Vater und umarmt ihn“. Musik wird zum Ankern eingespielt. Daraufhin erscheint der Pater, der der K. erklärt, „daß es sowas wie Verlust gar nicht gibt, diese Angst jemanden zu verlieren, weil da jemand anderes ist. Und er sagt, daß die M. bestimmt wiederkommt, und daß mein Vater jetzt beruhigt ist. Und daß die Leute, die in diesem Kloster leben, wo ich das als so friedlich empfunden habe, daß die diese Qualität in sich haben. Diese Zuversicht, und das macht dieses Gefühl des Friedens in sich aus“. Um dieses Gefühl zu testen fragt die T.: „Wenn du willst, kannst du ja mal was ausprobieren. Du kannst sie mal fragen, ob deine Schwester, wenn sie ihren leiblichen Vater kennengelernt hat, ob sie ihn euch dann mal vorstellen möchte“. Daraufhin reagiert der Vater empört und sagt, daß er eifersüchtig sei. Sie sagt: „er will nicht, daß der V. (leiblicher Vater der Schwester) noch mal die Mama sieht. Und er will ihn schon gar nicht sehen. Wieso eigentlich nicht? Wieso willst du den eigentlich nicht sehen? Er sagt „ja wieso eigentlich nicht?“ T.: „was könnte passieren?“ Die K.: „meine Mutter könnte sich ja wieder in ihn verlieben“. Hier Reflexion der T. über das, was der Pater zuvor über Verlust gesagt hat, nämlich, daß es ihn eigentlich nicht gibt. T. regt an, den Pater unterstützend ins Bild zu rufen. Die K. äußert, daß der Vater Angst hat, dem Vergleich mit dem leiblichen Vater der Schwester der K. nicht standhalten zu können. Nach weiterer Kommunikation zwischen der Schwester, die beiden Väter anzuerkennen, kristallisiert sich heraus, daß die K. Angst hat, die Mutter könne sich wieder in den Vater der Schwester verlieben. Sie befürchtet, daß sich die Mutter an alte Zeiten erinnern könne, in denen sie verliebt war und sie alles falsch gemacht hätte in ihrem Leben und daß es ein Fehler war, den Vater zu heiraten. Die T. regt die K. an, die Mutter darauf direkt anzusprechen. K.; „Ist das so, jetzt wo du den V. siehst? Weinst du den alten Zeiten Tränen hinterher? Denkst du, daß du jetzt arm dran bist, mit dem Papa? Sie sagt nein. Es war damals ihre Entscheidung den V. zu verlassen und es ist in Ordnung. Aber es läuft nicht alles so toll mit dem Papa. Das hat aber mit V. nichts zu tun. Ich sehe den jetzt anders“. Hier kündigt sich eine Wende an. Deshalb fordert die T. die K. auf, den Vater direkt anzusprechen. K.: „Ich sehe dich jetzt neutraler, nicht mehr als den Schuldigen. Ich sehe, daß die Probleme unserer Familie nicht aus dir heraus kommen, sondern aus uns. Er gibt mir herzlich die Hand.“ T.: „Wie reagieren die anderen jetzt, wenn sie das sehen?“ K.: „Mein Vater bekommt eine andere Körperhaltung. Er hat nicht mehr die Arme vor der Brust verschränkt.
Die Arme liegen neben seinen Oberschenkeln“. T.: „Ist das so entspannter?“ die K. bestätigt dies. T.: „Ist für ihn eine Last weg?“ K.: „ja.“ Um die Mutter zu integrieren interveniert die T. mit der Frage: „Wie geht’s deiner Mutter? K.: „Meine Mutter geht gerade zu meiner Schwester, meinem Vater und mir und umarmt uns.“ T.: „Schau mal wie sich's anfühlt“. K.: „Es gibt so ein Geborgenheitsgefühl, so ein Gefühl von einer Einheit“. T. stellt eine Verbindung zur Körperebene her: „Bleibe mal in diesem Gefühl. Wo spürst Du das?“ K.: „In der Brust und im Magen. Vor allem im Herz“. (Qualität wird mit Musik geankert). Später sagt die K., daß die Schwester mit ihrem leiblichen Vater gehen möchte. T. testet, ob die Qualität geankert ist: „Guck mal wie es jetzt deinem Papa geht“. K.: „Der guckt meine Mutter ganz verliebt an, und dankbar. Ich glaube sogar daß die M. jetzt mit dem V. gehen kann. Ich kann jetzt loslassen“. (Hier ist die Wende deutlich). T. ermutigt zur direkten Ansprache: „ja. Sag's ihr mal“. K.: „das ist o.k. daß du mit V. gehst. Ich kann dich jetzt loslassen, gehen lassen. Ich weiß daß du wiederkommst. Ich glaube meiner Mutter und meinem Vater geht es auch so“. T.: „Frag sie“. K.: „Mein Vater sagt meiner Schwester, daß er immer für sie da sein wird und daß auch er hofft, daß sie bald zurückkommt“. T.: „Ja. Schau mal, ist er zuversichtlich, daß sie wiederkommt?“ K.: „Ja“. T.: „Und wie reagiert sie darauf, wenn er das sagt?“ K.: „Sie weint fast. Meine Mutter sagt, sie wird fehlen. Die M. wird fehlen. Der Pater sieht ganz zuversichtlich und gelassen aus.“ T.: „Und was fühlst du jetzt?“ K.: „Bei mir kommt so eine Sorglosigkeit zurück“. T. stellt Verbindung zur Körperebene her: „Wo nimmst du es wahr?“ K.: „An ganz vielen Stellen“. Zum Abschluß geht die K. noch zum Erntedankfest und wird von ihren Eltern begleitet. Der Pater verabschiedet sich in dieser Sitzung, wird jedoch in einer anderen wiederkehren.

3. Sitzung: der verfroschte Prinz
Im Eingangsbild sieht die K. einen Hund, einen Zwerg, ein blondes Mädchen und einen Frosch an einem Teich. Sie nimmt die Innenweltgestalten analog dem Märchen wahr und sagt, daß der Frosch auf die Schulter des Mädchens springt. Auf die Frage der T., was der Frosch da mache, sagt sie lachend „weiß ich nicht. Was macht der Frosch da? Sie sagt, der Frosch ist der Prinz, den sie nicht küssen will“. Auf die Frage der T., was passieren könne antwortet sie: „der könnte sich verwandeln in einen Prinzen und sie dann einsperren, auf seiner Burg“ (auf einer anderen Ebene als inneres Kind in einer anderen Sitzung hatte sich die K. dem Gefühl der Unfreiheit bereits genähert). Bei Kontaktaufnahme mit dem Frosch äußert sich die K. wie folgt: „Möchtest du verzaubert bleiben? Ja, er möchte erst mal verzaubert bleiben. Denn da ist er dem Mädchen nah. Und wenn er nicht mehr verzaubert ist, dann weiß er nicht, ob es dann wieder nicht mehr so ist. Weil so kann er wenigstens auf ihrer Schulter sitzen“. (Hier kündigt sich wieder das Muster zwischen Vater und Mutter der K. an). Die T. fragt, wie das für die K. ist. Sie nimmt es als falschen Kompromiß wahr, daß der Frosch Angst hat etwas zu riskieren. Sie wird aufgefordert, den Frosch direkt anzusprechen. K.: „Traust du dich nicht, was zu riskieren...? Also, wenn du nicht mehr Frosch bist und auf der Schulter sitzt, und dich trauen würdest, sie zu küssen, und du dadurch vielleicht auch ein Prinz wirst, vielleicht will sie dich ja dann immer noch und dann müßtest du nicht mehr nur auf der Schulter sitzen. Er sagt ja, aber er hat halt Angst, daß es nicht so ist und dann ist alles zerplatzt. Wenn er sie jetzt küssen würde und dann Prinz wird und sie ihn dann nicht will, dann hätte er noch nicht mal mehr die Schulter“. Der Zwerg wird auch als Unterstützung hinzugezogen. K.: „Zwerg, was sagst du denn zu dieser Situation? Der findet, die sollten sich alle mehr trauen und sich auf Sachen einlassen, was riskieren, auch wenn’s schief geht, Hauptsache sich was getraut zu haben. Das findet er“. Die T. fragt nach der Reaktion der beiden (Frosch und blondes Mädchen bzw. Prinzessin). K.: „Die gucken sich verschwörerisch und verschmitzt an, der Frosch und das Mädchen. Sie fühlen sich auch beide angesprochen“ T.: „Sie haben irgendwie beide das gleiche Schicksal“ (gemeinsamen Nenner der beiden ansprechen, um eine Verbindung herzustellen). K: “Ja“.
T. zeigt noch mal auf, was momentan wirkt: „Das Mädchen hat ja vorhin auch gesagt, sie hat Angst, dann eingesperrt zu sein und der Prinz hat Angst abgelehnt zu werden. Wie wirkt das jetzt auf dich H., wenn du das so siehst?“ K.: Das ist so eine Situation, wo beide das gleiche wollen, aber das nicht in die Tat umsetzen, weil sie zuviel Angst haben und dadurch so Gelegenheiten verpassen, schöne Momente, die sich ergeben könnten weil sich beide nicht trauen auf ihre Art“. (Hier Einstieg auf die Prägungsebene herstellen) T.: „Kennst du das aus deinem Leben? K.: „Ja“. T.: „Was kommt da?“ K.: „Daß ich mich nicht traue, mich auf eine Beziehung einzulassen“. T.: „Hast du das schon einmal erlebt, daß du dich nicht getraut hast und möglicherweise die Angst hattest eingesperrt zu sein?“ K.: „Beide Sachen, ja. So daß ich mich nicht getraut habe und dann doch getraut habe und die dann weggelaufen sind, also wie bei dem Frosch“. Auf die Aufforderung der T. in eine solche Situation zu gehen, taucht ein Mann auf, bei dem sie sich traute, der sie aber nicht wollte, da sie ihm zuviel an Präsenz gewesen sei. Die K. fühlt sich zurückgesetzt und verletzt. Die T. unterstützt die K.: „Wo spürst du das? Atme mal tiefer (K. weint)....laß es da sein.... drücke es nicht weg. Wo fühlst du den Schmerz?“ K.: „Im Herz spüre ich es“. Die T. unterstützt die K., ihren Schmerz in direktem Dialog mit dem Mann auszudrücken: „Es tut so weh und mein Herz wird so schwer. Wieso bin ich dir zuviel?...Auch noch zuviel!!! Wo ich mich sowieso zuviel finde, an körperlicher Präsenz. Aber er sagt, ich sei ihm zuviel an Leben“. T.: „Verstehst du das?“ K.: „Nein. Was meinst du damit? Er sagt ich war ihm zuviel an Lebenserfahrung. Irgendwie glaub ich ihm nicht oder ich kann's nicht nachvollziehen. Was soll denn das bedeuten? Ich weiß nicht weiter“. T.: „Ist es so was wie eine Angst, die er vor dir hat?“ Im Dialog mit dem Mann stellt sich heraus, daß der Mann Angst vor der Überlegenheit der K. hat. K.: „Ich find, U., daß du dich da selbst klein machst. Du spielst so toll Geige, daß ist mir so ans Herz gegangen. Und du kannst so tolle Sachen. Du hättest gar nicht in irgendeinem Schatten von mir stehen brauchen sollen, von mir. Weil, du hättest dein Licht und deinen Schatten gehabt und ich auch. Und zusammen hätten die sich abwechseln können oder umeinander tanzen oder so“. (Hier zeigt sich wieder das Muster der Eltern). Die T. bringt die K. zum Ursprung, indem sie fragt, woher sie das aus ihrem Leben kennt. Der Vater taucht auf. Sie geht in eine Situation, in der der Vater so dominant war und der K. als 13-, 14-Jährige nichts glaubt hat und alles besser weiß. K.: „Der verschränkt die Arme vor der Brust, also völlige Abwehrhaltung und sagt "du mußt dich halt besser informieren, über das, was du erzählst“. Das stimmt was ich dir gesagt habe. Ich glaub eher, daß du das nicht weißt und das vertuschen willst. Daß du dir das nicht eingestehen kannst, daß du nicht immer alles weißt. Daß du immer vor der Mama den starken Max machen willst“. T. fragt, wie er reagiert. K.: „Er ist verdutzt. Jetzt nimm das mal in dich auf und wehre da nicht gleich ab. Ich glaub irgendwas passiert gerade mit dem“. Der Vater reagiert verdutzt, auch die K. ist erstaunt. Daraufhin bittet die T. die K., die Mutter mit ins Bild zu nehmen. K.: „Erstmal ist sie auch so ein bißchen verdutzt, weil sie überhaupt nicht damit gerechnet hat, daß er das zugibt. Und sie wehrt erst mal ab. Sagt: Was ein Blödsinn, du brauchst mir doch gar nicht zu imponieren. Mein Vater sagt zu ihr: Doch ich wollte dir aber imponieren, weil ich doch aus dem Osten immigriert bin und ich hatte doch gar nichts und ich wollte dir zeigen, daß ich die ganze Familie ernähren kann, daß ich das schaffe, und ich war mir nicht sicher, ob ich das schaffen werde und deswegen wollt ich dir halt so doll imponieren und will das immer noch. T. unterstützend: „Hat so sehr gekämpft?“ K.: „Ja“. T.: „Schau mal deinen Vater an, wie er jetzt aussieht“. K.: „Viel weicher“. Verbindung zur K. schaffen: „Wie ist es für dich wenn du das so siehst?“ K.: „Ich werde auch gefühliger für den“. T.: „Ja, sag's ihm“. K.: „Ich werde weicher, wenn ich das höre, wenn du das sagst, ich kann mehr nachvollziehen“. In der folgenden Sequenz setzt sich die K. mit ihren Eltern auseinander, wobei ihre Mutter zunächst den Vater angreift, wieso er so lange nicht über seine Gefühle gesprochen hat. Der Vater sagt, daß er sich jetzt mal traut, etwas zu sagen und wird dafür nicht anerkannt. Als die K. sich darüber bewußt wird, entschuldigt sich die Mutter für ihr Verhalten. Da der Vater die Entschuldigung noch nicht von Herzen annehmen kann, fragt die T. die K.: „Schau mal du als H., ob's das ist, daß er sich nicht gewertschätzt fühlt. Ist das so was? Ob er – weil er vorhin sagte, er ist nicht genug - ...
K.: „Ja, das könnte passen“. T.: Du kannst ja mal fragen ob das so stimmt, wenn du willst. Vielleicht hast du ja auch noch eine andere Idee....“ K.: „Er fragt meine Mutter, ob sie ihn eigentlich wertschätzt. Und jetzt kommt von meiner Mutters Seite raus, daß sie immer gedacht hat, er sei so stark, daß er gar nicht solche Gefühle hat. Sie hat halt immer gedacht...“Ich hab halt immer gedacht, du bist so super stark und dir kann überhaupt nichts was ausmachen. Ich hab nicht gesehen, daß du auch so einen ganz empfindlichen Kern hast. Den hab ich nie gesehen. Das sagt sie zu ihm. Und wertschätzen, äußerlich und materiell schätzt sie ihn wert. Gefühlsmäßig dagegen nicht. Weil er seine Gefühle nicht zeigt. Deswegen kann sie ihn darin auch nicht wertschätzen. Weil sie da gar keine Werte sieht. Oder ganz wenig“. T.: (Verbindung zwischen Tochter und Vater herstellen) Guck mal ob sie den empfindlichen Kern, den dein Vater jetzt hat, den auch du wahrgenommen hast, schau mal ob sie ihn wertschätzen kann, daß er sich ihr so zeigt. Daß er sich so öffnet vor ihr“. K.: „Ja. Das kann sie. Mit einer wachsenden.......so was wie mit einer Ehrfurcht. So als ob es eine ganz kleine Blume ist, die ganz zart ist und auf den Blättern noch Flaum hat. Die sie so bedächtig betrachtet. Mit so einer neu entdeckten Wärme (hier kündigt sich wieder eine Wende an). T.: „Schau mal ob sie's ihm vielleicht auch zeigen kann“. K.: „Sie streicht ihn mit der Hand...also sie geht ganz nah zu ihm, so daß sich ihre Nasen berühren und legt ihre Hand auf seine Wange und streichelt die so“. T.: „Ist das so was wie: Sie wird berührbar?“ K.: „Ja.“. T.: „Wie ist das für ihn?“ K.: „Ganz schön. Ein ganz tolles Gefühl ist das für ihn“ T.: „Nimm das mal wahr“. (Musik wird zum Ankern eingespielt). Anschließend sagt die K.: Sie umarmen sich und sehen so ganz geborgen aus. Flirten so herum und sehen irgendwie so erleichtert aus, als wenn sie sich was gesagt hätten, was sie sich noch nie erzählt haben. Ich finde das so schön, dieses Bild, euch beide so innig zu sehen“. T.: Schau mal ob die beiden sich oder dir noch was sagen wollen.“ K.: Wollt ihr euch noch was sagen, Papa, oder Mama? Sie möchten sich noch was sagen. Sie möchten sich sagen, daß sie den anderen mehr sehen. Daß sie einander mehr sehen und mehr Respekt haben vor den Gefühlen des anderen und damit achtsamer umgehen. Wie mit der kleinen Pflanze, die da heranwächst. Und daß sie da nicht drauftrampeln werden. Daß sie die Grenzen des anderen erkennen werden. Daß sie das probieren. Und einander begegnen möchten, ihren Gefühlen, so wie der kleinen Pflanze, die auch schutzbedürftig ist. Damit die wachsen kann.“ Die Struktur ist gekippt und der Vater ist nun auch der K. gegenüber viel interessierter und nicht mehr voreingenommen. K.: „Das fühlt sich schön an, daß ich nicht runtergeputzt werde. Das fühlt sich an, daß ich eine Person bin, der Beachtung geschenkt wird und die nicht einfach so unwirsch beiseite gefegt wird. Der Respekt entgegen gebracht wird, auch wenn sie noch eine kleine Person ist.........Er gibt mir einen Kuß auf die Stirn und sagt, daß das auch viel schöner ist für ihn, das Gefühl. Dadurch bekommt er auch Achtung zurück. Auch wenn es nur von einer kleinen Person ist.“ Um zu testen, ob die Struktur sich manifestiert hat, schlägt die T. der K. vor, nochmals in das Bild mit dem U. zu gehen. Hier spürt sie, daß sie ihn loslassen kann, fühlt sich dadurch befreit und spürt dies in den Schultern. Direkt sagt sie zu ihm: „Ich kann dich jetzt einfach gehen lassen. Ich kann das, was du sagst respektieren. Ich kann deine Entscheidung akzeptieren“. Daraufhin schließt er sie in die Arme (Musik wurde zum Ankern eingespielt). Nochmals im Dialog mit ihm sagt die K.: „Hat sich für dich was verändert, in Bezug darauf, daß du vorhin gesagt hast ich bin so unberechenbar und ich bin zuviel für dich? Er sagt, dadurch daß ich losgelassen habe, enge ich ihn nicht mehr so sehr ein. Und das meinte er mit „zuviel“. Daß ich zuviel gezogen habe. Daß ich zuviel von ihm wollte, daß er nicht bereit war zu geben. Und das hat sich jetzt, dadurch, daß ich losgelassen habe, neutralisiert. Dadurch kann wieder was entstehen. Eine Freundschaft, ein Neubeginn. Es ist wieder alles offen jetzt.“ Etwas später sagt die K.: Der Zwerg sagt ganz klar, wenn ich keine Angst hab, was zu verlieren, dann brauche ich das auch nicht. Wenn das aus mir heraus kommt. Wenn ich genug Liebe in mir habe, wie diese kleine Pflanze, die auch in mir ist, wenn ich die auch hege und pflege und da nicht drüber trample und auch niemand drüber trampeln lasse, daß dann diese Stärke in mir wächst. Dann werde ich das nicht als Verlust empfinden, weil ich das dann aus mir selbst heraus habe“. Später schlägt die T. der K. vor, in das Bild mit dem Frosch und der Prinzessin zu gehen.
Nun können sich der verfroschte Prinz und die Prinzessin küssen. Hier ist die Struktur noch nicht stabil genug, die K. kann es jedoch loslassen und ist erleichtert darüber. Die T. spricht nochmals die Blume an, um zu schauen, inwieweit die Struktur gekippt ist. K.: Die ist ganz klein noch. Die hat so zwei Blätter, die noch ganz flauschig sind. Da wo die Wurzel aufhört und die Erde anfängt, da hat sie noch so Blätter, die so spitz zulaufen, die sind fast waagerecht. Die sind so stärker und ein bißchen spitz. Wie so Schutzmechanismen. Sie ist grün und hat noch keine Blüte. Sie ist noch ganz klein“. T.: „Schau mal wenn du dich um diese Pflanze kümmerst, was braucht sie, damit sie wachsen kann?“ K.: Sie braucht, daß ich ganz viel mit ihr rede“. T.: „Ist es auch diese Wertschätzung von der du vorhin gesprochen hast?“ K.:“ Ja. Und sie braucht Schutz, damit sie wächst, weil diese Blätter an der Seite da noch nicht ausreichen. Und dieses Licht und den Schatten, den braucht sie auch“ T.: „Guck mal wie der Zwerg diese Pflanze sieht. Du sagst ja er ist so weise, guck mal ob der eine Idee hat.“ K.: „Der Zwerg hat eine Idee wie die wachsen kann. Er sagt ich muß mich ganz intensiv um sie kümmern. Ich darf sie nicht vergessen mit der Anerkennung und dem Respekt zu gießen. Was meinst du mit dem Licht und den Schatten? Er sagt sie braucht Licht und Schatten. Sowas wie mit dem U. und der H. Da war auch was mit Licht und Schatten und das ist so was, was die kleine Blume braucht. So ein Geben und Nehmen, so ein Loslassen. T.: „Wo steht denn diese Blume?“ K.: „Die steht in meiner Mitte“. (Die Blume taucht in Folgesitzungen wieder auf).

4. Sitzung: der innere Mann
Der innere Mann tritt zunächst sehr arrogant und spöttisch auf (hier wird deutlich, wie sie dem männlichen Prinzip gegenübersteht). Die K. beschreibt ihn als einen Narren, der sich nicht in die Karten gucken lassen will. Von der T. ermutigt, in den inneren Mann hineinzuschlüpfen bemerkt sie „K: Es fühlt sich erst mal so warm an. Wie ein warmer Pullover, den du überziehst, etwas was dir erst mal nichts anhaben kann..... Das fühlt sich so an wie in Venedig so ein Harlekin, der eine Maske aufzieht und der durch diese Maske Sachen betrachten kann und auch nach außen hin durch diese Maske den Leuten was sagen kann, was er sonst nicht tun könnte, wenn er diese Maske nicht auf hätte. Es fühlt sich "inkognito" an. Nachdem die K. sich das Maskeradenspiel des inneren Mannes angeschaut hat sagt sie: Ich würde gerne hinter deine Maskerade schauen, was da für ein Mensch dahinter ist, was du für ein Mensch bist. Er nimmt mich an der Hand und sagt "komm mit" und zieht mich irgendwie zu sich mit in den Körper. Ich bin gerade total aufgeregt. Das fühlt sich gerade total warm an. Ganz vertraut und voll liebevoll......aber fast schon "so zum nicht mehr aushalten". T.: „Wo spürst du das?“ K.: „Hier, im Magen und im Bauch“. T.:“ Sag ihm das.“ K.: Ich spüre das so im Bauch. Das ist so als würde er einen aufessen. Als der innere Mann darauf nicht reagiert bekommt sie Angst, daß er sie nicht mehr rausläßt fühlt sich völlig steif, daraufhin fragt die T., woher sie das kennt. K.: „Ich bin 5 oder 6. Ich stehe am Aufzug bei uns im Hochhaus. Wir haben zwei Aufzüge da. Der eine für die ungeraden Stockwerke, der andere für die geraden. Ich muß ins ungerade Stockwerk. Muß aber total dringend auf Toilette und stehe mit meinem Fahrrad da. Ich habe gerade Fahrradfahren gelernt. Da steht auch dieser Typ. Dieser dunkel aussehende große schwere Mann und ich will eigentlich nicht mit dem im Aufzug fahren, aber ich fahre dann doch mit dem im Aufzug weil ich so dringend aufs Klo muß. Im Aufzug macht der seinen Hosenstall auf und holt sein Ding raus. Und ich weiß schon, als ich mit dem im Aufzug stand, da weiß ich schon daß der gleich was blödes macht. Ich wußte es von Anfang an. Ich hab's von Anfang an gespürt und bin da trotzdem eingestiegen. Und als der an seinem Hosenstall fummelt merke ich, daß ich auch ganz steif werde und so denke: Jetzt passiert was ganz schlimmes und der holt sein Ding raus und sagt ich soll mal anfassen. Das ist doch schön und ich sag nee, nee und fange an zu heulen. Dann ist der Aufzug oben und ich gehe raus und dann gehe ich zu meinen Eltern und traue mich nicht zu sagen, was da gewesen ist. Die T. bittet auch die erwachsene K. hinzuzukommen, da sich die Kleine schuldig fühlt.
K.: „Die große H. sagt, daß die kleine H. überhaupt nichts dafür kann. Sie ist nicht schuld, daß der da seinen Pimmel auspackt. Daß ich das den Eltern ruhig sagen kann. Und wenn sie das erfahren, daß sie alles drum geben werden, daß sie diesen Typen erwischen. Die hätten die Aufzüge durchsucht und hätten geguckt wo der lang gegangen ist......Ich frag sie: Wollen wir den suchen und willst du, daß er sich bei dir dafür entschuldigt? Sie sagt: Nee, sie will ihn nie wieder sehen. Ist o.k.......Die große H. nimmt die kleine H. erst mal in den Arm“ (Musik wird zum Ankern eingespielt) T.: „Wie geht's der Kleinen jetzt?“ K.: „Sie fühlt sich sicher bei der großen H. Sie krallt sich mit den Beinen so an der großen H.'s Hüfte fest und hängt sich ganz doll an die große H. und die umarmen sich halt so und fühlt sich da ganz geborgen die kleine H. Die große H. sagt noch mal zu der kleinen, wenn wieder so was ist, darf sie ruhig ganz laut schreien.“ Die T. fragt, was sich nun geändert hat bei der Kleinen . K: „So eine Zuversicht ist da, daß die Eltern ihr glauben würden“. T. stellt Kontakt zur Körperebene her: „Kannst du das spüren?“ K: Ich kann das bei der kleinen H. spüren. Daß das was sie sagen würde auch ernst genommen würde und daß sie keine Schuld dafür bekommen würde. Da ist gerade was mit der kleinen H. passiert. Sie ist so ganz zuversichtlich, daß sie das nächste Mal auch schreien würde und durch dieses Schreien auch nicht mehr so stocksteif wird.....Jetzt schreit sie gerade aus Übermut und rennt den Flur lang, da wo die Fahrstühle sind (K. lacht). T.: „Will sie's mal ausprobieren?“ K: „Ja..(lacht und kichert)...... Und selbst wenn irgendwelche Erwachsenen sagen „Stop, hör doch mal auf zu schreien“, schreit sie weiter und läßt sich erst mal nicht von denen ins Boxhorn jagen“. Danach sichert die Große der Kleinen zu, daß sie immer für sie da ist, wenn sie sie braucht und sie ganz toll findet. Zum Schluß gibt die Kleine der Großen einen Kinderkuß. Die T. schlägt der K. vor, Kontakt zum inneren Mann aufzunehmen und reflektiert nochmals, daß die K. vorhin fragte, was sich hinter seiner Maske befindet. Der innere Mann ist nun viel vorsichtiger mit der K., und lädt sie ein, ihn näher kennenzulernen. Sie genießt den Körperkontakt mit ihm. Sie fliegen beide fröhlich lachend auf eine Blumenwiese auf einer Klippe, unter der sich das Meer befindet. Dort ist sein Zuhause, teilt er ihr mit. Die T. testet nochmals, ob die Struktur gekippt ist, indem sie die K. auffordert in die Augen des inneren Mannes zu schauen. Sie empfindet seine Augen nun ehrlich. Auf die Frage, ob sie noch seine Unsicherheit wahrnehmen kann sagt sie: „Nee...das hat so den Anschein, als wäre der da voll in seinem Element, in seinem Zuhause. Er sagt an den Klippen, da wohnen ganz viele Möwen und mit den Möwen kann er auch reden. Er sagt das spöttische hat er vielleicht auch von den Möwen, weil sie ihn ganz oft auslachen. Weil sie fliegen können. Und ihr Spielchen in der Luft machen und er immer so sein wollte wie eine Möwe“. T: „Wie ist das für dich, daß sie ihn auslachen?." Spöttisch"? K: „Lustig“ (K. lacht). T: „Guck mal ob du auch mit den Möwen reden kannst. Vielleicht kannst du sie ja fragen, was sie damit meinen.“ K: „Sie sagen, sie lachen, weil die Menschen sich meist viel zu wichtig nehmen“. T: „Ah ja. Wenn du willst kannst du sie ja mal fragen, was die Menschen von ihnen lernen können“. K: „Was können die Menschen von euch lernen? Die Menschen können von uns lernen, im Hier und Jetzt zu sein. Einfach das zu genießen was ist. Pirouetten in der Luft zu drehen ohne an morgen zu denken. Und dadurch können Menschen auch nicht fliegen, weil er viel zu schwer wiegt, ihr Sorgenballast. Die sagen ja auch, daß wir da eben fliegen konnten“. Die T. fragt die K. ob es eine Situation gegeben hat, in der sie diese Qualität gebraucht hätte. Die K. befindet sich dabei in einer Situation mit einem Mann, mit dem sie musiziert hat und eine Beziehung zu ihm wollte (gleiches Muster, wie in der letzten Sitzung). Sie befindet sich in einer ambivalenten Situation, ob sie ihn wiedersehen möchte oder nicht. Die T. schlägt der K. vor, den inneren Mann hinter sich zu stellen und zu schauen, was dann passiert. K: „Da fühle ich mich geerdeter. Dann ist es völlig egal.....Wie abgefahren“ (K. lacht und kichert)...... T: „Was ist völlig egal?“ K: „Wie das ausgeht. Es ist völlig egal, ob ich mit dem eine Beziehung haben werde oder nicht. Es ist im Hier und Jetzt. Es ist nicht die Frage was wird sein, sondern wir musizieren jetzt. (T. spielt ein Demoband der K. ein, um das Erleben zu verstärken). Die Struktur ist noch nicht gekippt, in einem Dialog zwischen der K. und U. zeigt sich noch die Ambivalenz.
Die T. führt die K. nochmals in die Situation mit dem inneren Mann, um die Qualität, die er mitbringt „die Freiheit alles machen zu können“ nochmals nachzuspüren. Sie spürt es im ganzen Rücken- und Schulterbereich, sie ist ganz aufrecht und fühlt sich größer. (Dieser Moment wird mit Meeresrauschen, Möwenschreie und Musik geankert). Auf Nachfrage der T. sagt die K.: Ich bin super gelassen und so voller Zuversicht. Fühle mich stark und selbstsicher und frei. Einfach klasse“. T: „Schau mal deinen inneren Mann an“. K: „Der guckt mich ganz zuversichtlich an. Der hat auch die ganze Zeit hinter mir gestanden. Gibt mir ganz viel von meiner Zuversicht“. Als sie sich mit dieser Qualität verbunden hat und nochmals zu U. geht sagt sie: „Ich sag ihm zum Abschied...also ich leg eine Hand auf seinen Arm und sage ihm, daß ich's sehr nett fand mit ihm zu musizieren und daß ich ihn gerne näher kennenlernen würde. Und das ist schön daß ich es gesagt habe. Ich kann's gerade so stehen lassen, fühle mich auch nicht blöd dabei......Das hat sich auch wieder geerdet angefühlt und zentriert. Ich war ganz bei mir“. T: „Spüre mal wie leicht das ist wenn du ganz nah bei dir bist mit dieser Qualität des inneren Mannes im Hier und Jetzt. Wie Stärke und Zuversicht sich dir mitteilt. Kannst du das irgendwo fühlen?“ K: „Ja, ich kann das in den Füßen fühlen. Die sind so ganz standhaft, als würden sie bis in die Erde gehen“. T: „Wie Wurzeln schlagen? Ist der Mann noch vor dir, der mit dir musiziert hat?“ K: „Ja.“ T: „Wie hat er darauf reagiert?“ K: „Der hat mir einen Zeigefinger auf die Nasenspitze gedrückt, gesagt, ganz seinerseits und gelächelt“. T: „Was fühlst du?“ K: „Vertrauen, irgendwie. Wir haben immer noch unsere Arme aufeinander, den rechten auf dem linken“. T: „Das Gefühl des Vertrauens, wo spürst du das?“ K: „In der Kehle“ (Musik wird eingespielt).

5. Sitzung: die innere Frau
In der Begegnung mit der inneren Frau nimmt die Klientin sie mit einer Aura im Sinne von „hey, komm laß uns Pferde stehlen“ wahr (hier ist wieder die Ursehnsucht der Klientin nach Freiheit spürbar). Weiter sagt sie, daß die innere Frau sich am Strand am wohlsten fühlt, da sie dort immer frei sei. Weil der Wind keine Gedanken im Kopf festhält. Hier fragt die T., welche Gedanken das seien. K: „Gedanken, wie.....allen immer zu gefallen, oder das zu tun, was von einem erwartet wird“. Auf Nachfrage, woher sie das kennt, kommt ihre Mutter, die ungefragt ihre Treppenhausordnung macht und empfindet die Mutter übergriffig. Die Klientin sagt über die Mutter, daß sie sich immer als Opfer sieht und wirft ihr vor, daß sie beim Geben Grenzen übertritt (Grenzüberschreitung ist auch ein Hauptschauplatz, die davorstehende Qualität ist jedoch zunächst Anerkennung, wie im weiteren Verlauf ersichtlich). Auf der Projektionsebene sieht sie die Mutter als eine Instanz, die immer gegeben hat, um anerkannt zu sein. Auf die Frage der T., woher sie das kennt, taucht der Vater auf. Sie sieht die Mutter, die sich mit zwei Kindern, den ganzen Tag „abrackert“ und dafür keine Anerkennung erhält. Die K. sagt darüber: „Was hättest du dir denn gewünscht? Sie sagt, eigentlich hätte sie sich den Mann gewünscht, den sie geliebt hat, den sie verlassen hat und das war der V. Und den Papa hat sie sich eingeredet zu lieben. Weil er halt da war, als sie schwanger war. Und dann hat sie sich das so sehr eingeredet, daß sie ihn auch geliebt hat und geheiratet hat“. Die T. fragt, wie das der Vater empfindet, wenn er das hört, woraufhin die Klient sagt, daß er sich die Hände vor’s Gesicht hält und traurig ist. Die K. spürt die Traurigkeit als einen Panzer, der sie nicht ins Herz läßt. Die K. weiter: „Ich glaub das ist der Panzer, den mein Vater hat, seinen jahrelangen. Von diesem Grundgefühl, daß er das weiß, daß sie jemand anderen geliebt hat“. Auf Intervention der T. sagt die K. es ihrem Vater direkt und dieser fragt sie, was sie tun soll. Hier hakt die T. ein, um der K. bewußt zu machen, daß sie die Verantwortung für die Eltern übernimmt: „Guck mal, ob du das willst“. K: „Ich sag, das kann ich dir nicht beantworten. Das ist alles zuviel für mich. Das mußt du sie selbst fragen, daß mußt du selbst sehen. Da kann ich nichts machen für euch. Ich kriege hier so einen Kopfschmerz“. T: „Zuviel Verantwortung, ist das so was?“ K: „Ja“. T: „Sag ihm das ruhig, wenn es das ist, was du wahrnimmst“.
K: „Das ist mir zuviel Verantwortung. Da kriege ich einen Schmerz im Kopf. Das ist zuviel Last, die du mir da aufbürdest“. T: „Kannst du diese Belastung noch woanders spüren?“ K: „Ich spüre jetzt erst mal, daß dieser Schmerz im Kopf weggeht“. T: Du hast es ausgesprochen und dann ist er gegangen? (der Klientin bewußt machen, was sich durch direkte Ansprache ändert) K. „Ja“. Im weiteren Verlauf holt sie auf Vorschlag der T. die Mutter dazu und spürt, daß sie immer in die Probleme der Eltern verwickelt war. Auf Ansprache der Körperebene spürt sie einen Knoten im Bauch und einen Kloß im Hals (wird in jeder Sitzung deutlich). Die T. spiegelt der K., daß es nicht ihre Aufgabe sei, das Problem der Eltern zu lösen, sie sei das Kind. Sie zeigt den Eltern ihren Knoten im Bauch, der Knoten, den die Eltern nicht zusammen lösen können. Der innere Vater ist zunächst ablehnend, darauf sagt die K: „Ach, auf einmal ist da nichts mehr da, wenn man das mal ausspricht. Findste das gut oder wie? Das ist so verzwickt. Das ist so komisch. Du sagst zu mir, daß du dir wünschen würdest, daß ich was mache, damit du wieder mit der Mama zusammen kommst, daß die Mama dich lieb hat und wenn ich sag, guck mal, macht das zusammen aus, frag die Mama, weil die Mama kommt ja genauso auf mich zu und ich kriege dadurch einen Knoten, dann sagst du, ach du hast gar keine Probleme. Das ist doch völlig widersprüchlich. Das find ich total blöd. Also erst öffnest du dich so und auf einmal machst du völlig zu. Und gehst dann wahrscheinlich auch noch weg. Also wieder mal keine Kommunikation mit dir möglich“. T: „Ja. Nimm das mal wahr, wenn du dich öffnest und deinen Schmerz zeigst und er will gehen. Ist es so?“ (T. macht der K. bewußt, was gerade wirkt) K: „Ja.“ T: „Schau mal in einer anderen Sitzung hast du die gleiche Angst, daß sich ein Mann abwendet, wenn du dich öffnest. Kannst du das spüren?“ (Reflexion, welches Muster sich wiederholt). K: „Das spüre ich auf meinen Schultern“. T: „Sag ihm mal, daß du das heute noch machst“. K: „Das ist noch heute so. Das ist genau heute noch so wie vor so vielen Jahren. Nur weil du damit nicht umgehen kannst, wenn ich Gefühle habe und mich öffne“. T: „Schau ihn an, wie reagiert er, wenn du das sagst?“ K. „Er sagt, daß er nie hat Gefühle zeigen dürfen. Das hatten wir auch schon mal. Dann hat er sie mal gezeigt und dann hat meine Mutter darauf rumgetrampelt“. T: „Wie reagiert sie jetzt, wenn sie das hört?“ K: „Meine Mutter sagt, ja, und da haben wir auch gesagt, wie wir damit umgehen wollen, daß wir da vorsichtiger sein möchten“. T: Wie ist das für dich? Guck mal was sie vorhin gesagt hat. Daß sie sich eigentlich deinen Papa gar nicht gewünscht hat. Ist das die Sensibilität die sie gemeint hat? (T. macht der K. bewußt, was gerade wirkt). K: „Das hat sie schon wieder vergessen. Sie sagt damit hat sie sich schon wieder abgefunden, daß sie den Rest ihres Lebens mit dem verbringen wird“. T: „Schau mal du als H., ob du zu deinen Eltern gehen kannst und sagen kannst daß das ihr Problem ist und nicht dein Problem“. K: „Ich gehe zu denen, nehme die Hände von beiden und sage: Das ist euer Problem, und löst euer Problem bitte unter euch. Es gibt ganz viele Möglichkeiten dafür. Aber ich kann es nicht lösen euer Problem, weil ich stehe dem Papa nah und ich stehe dir nah Mama, das geht nicht. Es ist wie so ein Anwalt bei einer Scheidung, der beide Eheleute vertritt. Das geht nicht“. K. fühlt sich, als ob sie zwei Kinder an die Hand genommen hätte. T: „Guck mal ob du sagen kannst: Ich bin die Kleine und ihr seid die Großen“. K: „Ich bin die Kleine und ihr seid die Großen. Jetzt bin ich fünf Jahre. Ihr müßt das lösen. Ihr müßt auseinandergehen, oder ihr müßt miteinander reden. Macht das nicht über mich aus oder die M. Ihr müßt direkt miteinander kommunizieren. Mein Vater kniet gerade vor meiner Mutter und fragt, ob sie es nicht noch mal miteinander probieren wollen. Er braucht sie doch so sehr“. (Hier zeigt sich der schwache Anteil der Klientin, der sich auch in ihren Männerbeziehungen widerspiegelt). Auf die Nachfrage der T., was der Vater jetzt braucht, erkennt die K., daß er die Selbstsicherheit von „G.“ (Name des inneren Mannes) braucht, der dann sagt „Mensch, dann laß sie frei, geh deines Weges“ (auf die Anregung der T., den inneren Mann hinter den Vater zu stellen). Daraufhin sagt der Vater, daß er die Mutter gehen läßt, daß er nicht mit jemandem zusammen sein will, der ihn nicht mag. Sie nimmt ihren Vater mit gekrümmtem Gang, eingezogenem Kopf und hängenden Schultern wahr.
Auf die Nachfrage der T., was er braucht, sagt die K.: „Mut und Zuversicht, so eine Rückratsstärkung. Ihr kommt die Idee, daß G. seine Hand auf das Rückrat seines Vaters legen könnte, um ihm Stärkung zu geben und er flüstert dem Vater zu, daß es eine gute Entscheidung war und er es wert ist. Daraufhin richtet sich der Vater auf. Auf Nachfrage, ob noch was fehlt, sagt die K., daß ihm „Liebe“ fehle (zur Stärkung dieses Anteils wurde rosa Farbe einfließen lassen). Sie spürt dies in den Schultern, der Kehle und dem Herzen. Daraufhin nimmt sie den Vater jünger wahr, etwa 35 Jahre alt. Sie spürt aber auch eine Trauer und Resignation, die sie auf den Vater projiziert. K: „Ich sehe immer noch eine Trauer in dir. So ein „was tu ich jetzt“, oder so eine Resignation. Er sagt, er weiß gar nicht wo er jetzt steht in seinem Leben. Er weiß gar nicht was er anfangen soll.“ T: „Er hat alles für seine Frau getan, war immer nur für sie da. Ist das so was, daß er deshalb gar nicht weiß was er anfangen soll?“ K: „Ja.“ T: „Guck mal was da vorher gewesen ist, vor der Beziehung mit deiner Mutter, ob er da irgendwas hatte, was für ihn toll war“ (Ebenenwechsel einleiten, um den Vateranteil zu stärken) K: „Ja. Als er kurze Zeit bei den Zigeunern gewohnt hat“. T: „Was war das, was ihm so gefallen hat?“ K: „Die Freiheit. Was die für einen Lebenswillen haben, daß die so feurig und impulsiv sind“. T: „Schau mal ob er da noch mal hingehen will“ (Energie sammeln) K: „Ja, da würde der gerne noch mal hingehen, sagt er und seine Augen leuchten dabei“. K: „Da ist er mit denen an einem Feuer abends, und da tanzen sie und spielen Geigenmusik und feiern ganz ausgelassen. Ganz viele, generationsübergreifend. Es ist eine ganz ausgelassene Stimmung. Er wird da ganz herzlich empfangen und aufgenommen. Er tanzt mit einer dunkelhaarigen Frau“. (Knisterndes Feuer und spanische Volksmusik werden eingespielt) K: „Jetzt sieht er richtig glücklich aus. Auch voll zuversichtlich. Seine Augen strahlen richtig. Die sprühen richtige Funken“. Auf Anregung der T. nimmt die K. den inneren Mann hinzu, daraufhin wird alles bißchen größer und richtet sich auf. K: „Das ist schön. Alles bekommt noch mal mehr Gewichtigkeit, mehr Feierlichkeit. Es ist noch mal eine Unterstreichung eines wichtigen Punktes. Als ob was überwunden wäre, ja, genau, als ob ein Berg erklommen wurde. Das hat diese Größe. Weil meine Mutter hat nämlich die ganze Zeit gedacht –als mein Vater noch nicht so glücklich ausgesehen hat- „Oje, jetzt steh ich voll als die Dumme da und was soll ich eigentlich machen wenn der mich jetzt wirklich verläßt“. Und für den Papa war es eigentlich genauso, da er sie zurück haben wollte. Aber jetzt sieht das anders aus. Du Papa hast eben auch noch mal gesehen, daß noch ein anderes Leben möglich ist, daß der Lebensinhalt nicht nur die Mama ist. Bei dir Mama, spüre ich, daß ein Stein vom Herzen fällt und du frei bist“. T: „Ja. Wenn du jetzt bei ihr stehst, mit deinem inneren Mann, schau sie mal an“. K: „Die sieht irgendwie erlöst aus, nicht mehr gegrämt. Du siehst aus, als ob du dich nicht mehr schuldig fühlst und frei. Du siehst so nach Neuanfang aus. Sie lacht mich und den Gregor an“ (hier zeigt sich, daß die Anteile Vater und Mutter sowie Tochter dissoziiert wurden). Daraufhin bedankt sich die Mutter bei der Tochter, daß sie ihr geholfen hat. Dies ist der K. wieder zuviel, da sie das nicht für ihre Mutter tun wollte und spürt wieder die Last in den Schultern. Da hier die Projektionsebene Mutter versus Tochter noch evident ist, regt die T. an, nochmals in das Bild zu gehen, in der die Mutter die Treppe geputzt hat. Sie tut es wieder, daraufhin zeigt die T. der K. auf, daß es in iher Hand liegt, die Grenze zu ziehen. Sie holt den inneren Mann dazu und sagt zur Mutter: „Ich will, daß du dich nicht ungefragt in mein Leben einmischst. Bitte respektiere und akzeptiere das und handele auch danach. Sie geht einen Schritt zurück. Und läßt das gerade so stehen“. Sie fühlt nun den Respekt der Mutter und nimmt dies im Schlüsselbein und in den Schultern wahr, die sich geweitet haben, ganz breit anfühlen und sie steht aufrecht da. Nun wird nochmals die innere Frau gerufen, um zu schauen, wie sie nun aussieht. Die K. nimmt sie älter wahr, es bedeutet für sie mehr Weisheit, mehr Reife, sie wirkt auf sie ehrfürchtig und respektvoll. Die T. schlägt vor, die innere Frau links und den inneren Mann rechts hinter die K. zu stellen, um zu schauen, wie es sich für die K. anfühlt. Sie spürt Sicherheit und nimmt den inneren Mann zehn Jahre jünger wahr, als die innere Frau. Diese inneren Anteile sprechen miteinander, sind sich sehr vertraut. T: „Ja. Guck mal, wenn du noch mal mit den beiden, dem inneren Mann und der inneren Frau zu deinem Vater gehst“.
K: „Mein Vater ist immer noch ganz selig von dem Zigeunerfest“. T: „Sieht er die beiden auch?“ K: „Jetzt sieht er sie. Er findet es ein bißchen komisch, daß sie größer ist als der Gregor“ (der Vater ist noch immer der schwächere Anteil. In dieser Sitzung geht es zunächst darum, den Anteil „Tochter“ von den Konflikten der inneren Eltern zu dissoziieren). T: „Wie wirkt es auf ihn?“ K: „Er ist ein wenig verdutzt darüber, weil es nicht einer Norm entspricht“. T: „Hat er das Gefühl, sie ist stärker dadurch?“ K: „Nee, nach dem zweiten mal Hingucken findet er, daß sie sehr nett miteinander aussehen“. Die K. verabschiedet sich von ihren Eltern und wendet sich ihrem inneren Mann und ihrer inneren Frau zu. K: „Die umarmen sich noch mal und wollen noch mit mir zum Strand gehen..... Ein bißchen rennen und tanzen, das ist eine gute Idee“. (Musik wird zum Ankern eingespielt). Danach nimmt die K. ihre innere Frau jünger wahr und sagt, daß die beiden zusammen getanzt, gesungen haben und sich gut verstehen. Die T. lenkt noch mal die Aufmerksamkeit auf die innere Frau. K: „Du hast so einen offenen Gesichtsausdruck. Das ist so schön. Sie strahlt so was offenes kraftvolles aus. Das ist so toll. Sie würde sich freuen, wenn ich sie ganz oft rufe, in jeder Gelegenheit, in der ich eine innere Frau brauche. (Musik wird zum Ankern eingespielt). T: „Gibt's so eine Situation in deinem Leben, in der du sie gebraucht hättest?“ K: „Ja“. T: „Wo bist du da?“ K: „Da bin ich Zuhause und fühle mich unattraktiv und zu dick und häßlich. Und esse viel zu viel und weiß nicht wann ich stoppen soll“. T: „Was passiert wenn du sie nun so dazu holst?“ K: „Sie steht hinter mir und streift mir über‘s Haar mit ihren beiden Händen und massiert meine Schultern. Küßt meinen Hals. Und sie führt mich vom Essen weg und sagt, daß ich keinen Hunger mehr habe. Und führt mich zu einem Stuhl, setzt mich da drauf und nimmt mich auf den Schoß“. T: „Wie fühlst du dich?“ K: „Geborgen.. Und sie gibt mir, dadurch, daß ich auf ihrem Schoß sitze, eine Ruhepause“. T: „Spüre mal wie du das empfindest, diese Pause?“ K: „Als großes Geschenk. Als Freiheit“. T: „Fühle mal wo du das spürst im Körper“. K: „Im Genick“. T: „Ja. Ist das ok für dich so?“ K: „Ja“. (Dem Thema „Stop-Taste beim Essen“ wendet sich die Klientin in einer anderen Sitzung zu).

6. Sitzung: der Raum meiner Abgrenzung – oder der Isolationsraum
Sie steigt über eine Treppe ein, die mit einem Plastikmantel umgeben ist und steht schließlich vor einer Kühlschranktür, es ist ihr erst einmal unheimlich, was sie dort erwartet. K „....Und ich sehe erst mal nichts darin. Das sieht ganz grau aus. Ganz trist und grau. Wie so ein kahl gemauerter Keller, in Nebel eingehüllt. Ich geh da rein. In der Ecke sitzt eine ganz alte Frau. Die ist so......ich frag sie, was ist das hier, was soll das hier, was ist das für ein Raum? Sie sagt, das ist der Raum meiner Abgrenzung. Der Raum wo ich mich zurückziehe. Wo ich mich isoliere. Es ist mein Isolationsraum. Die sieht ganz schrecklich aus, die sieht voll wahnwitzig aus. Als würde sie sich darüber freuen“. Die Frau sagt ihr, daß sie das verrückte Kind sei, weil sie sich isoliere. K: „Das ist ganz furchtbar. Das ist so......ich merk irgendwie daß sie recht hat, sie sagt die Wahrheit. Wieso mach ich das, wieso geh ich in diesen Raum? Sie sagt ich geh da rein um mir weh zu tun. Um mich bewußtlos zu machen. Warum will ich mich bewußtlos machen? Sie sagt, weil ich meine Probleme nicht sehen will, weil ich dadurch meine Probleme nicht sehe. Was sind das für Probleme? Sie sagt, daß ich Dinge tue, die ich eigentlich nicht tun will“. T: „Ist das so was, wie du halst dir zuviel auf?“ K: „Dinge, die mich unfrei machen“. Die Dinge, die sie unfrei machen, läßt sich die K. zeigen und befindet sich in der Lehre in einer Bank. Sie fühlt sich wie eine Marionette und spürt die Enge, wie einen Reifen in ihrem Magen. Dann befindet sie sich als etwa Fünfjährige zu Hause, den Launen ihres Vaters ausgeliefert. Wieder spürt sie den Kloß im Hals. K: „......Ich weiß noch nicht mal was da vorgefallen ist, ist weiß gar nicht was da abgeht. Weiß gar nicht was ich gemacht hab, in welch einen Strudel ich da reingeraten bin, den ich gar nicht nachvollziehen kann. Das ist voll die bedrohliche Situation, die ich gar nicht einschätzen kann. Ich habe überhaupt nichts gemacht“. T: „Sag's mal dem Papa“. K: (K. schluchzt und weint) „Ich hab gar nichts gemacht, was soll denn das?“ T: „Laß es raus“ (Klientin weint). Die Mutter versucht die Lage zu beschwichtigen, daraufhin fühlt sich die K. nicht unterstützt.
Wieder spürt sie die Resignation, aber auch den Wunsch, sich zu befreien K:“ Einerseits fühle ich so eine Resignation. Andererseits will ich mich voll dagegen wehren daß das so ist und strampeln. Das geht doch nicht“. T: „Fühle mal was gerade stärker in dir ist“ (schauen, welcher Anteil stärker ist, um der K. aus der Patt-Situation zu helfen) K: „Das Strampeln“. T: „Laß das mal raus. Ich halte dir mal die Beine fest“.. (um das Erleben zu unterstützen) K: (Klientin strampelt)....“Ich will nicht resignieren wie du, ich will das nicht“ T: „Was ist da jetzt?“ K: „Ich könnt die gerade schlagen. (Klientin schlägt mit den Fäusten). Hör auf mir zu sagen ich soll resignieren, nur weil du resignierst. Hör damit auf. Ich will das machen was ich will und nicht das was du denkst was ich machen soll und was gut ist, damit du kein Clinch mit dem Papa hast“: T: „Wie reagiert sie?“ K: „Die probiert mich festzuhalten und sagt aber es ist doch besser, weil so machst du das alles noch schlimmer“ T: „Wie ist das, wenn sie dich festhalten? (Therapeutin hält die Arme der Klientin fest, um das Erleben zu verstärken) K: „Geh weg!“ T: „Hol mal die große H. dazu. Was ist da jetzt?“ K: „Die geht zwischen die“ (anfeuernde Musik wird unterstützend eingespielt).......T: „Ja. Schau mal nach jetzt“. K: „Die hält die Mama fest. Und sagt: komm doch zur Besinnung. Laß die H. los. Und die sagt: das hat überhaupt nichts mit der kleinen H. zu tun. Das ist dein Ding zwischen dem Papa und dir. Oktroyier ihr da nicht auf, was du machen würdest. Meine Mutter sagt: „Was ich? Ich? Ich hab doch überhaupt kein Ding mit dem Papa am laufen!“ (Hier zeigt sich wieder die Projektionsebene, daß die Mutter sich ihrer Verantwortung entzieht). Da die K. nicht weiterkommt, interveniert die T: „ Willst du das so stehen lassen, für die Kleine, daß die Mutter einfach nicht hinguckt? K: „Nee“. T: „Guck mal wie du ihr helfen kannst, jetzt“. K: „So, guck dir die Kleine an. Wenn sie was zum Papa sagt, was sie nicht in Ordnung findet, dann ist das was zwischen dem Papa und der H. und laß die das machen. Hör auf die Probleme, die es da gibt, immer unter den Teppich kehren zu wollen. Irgendwann explodiert sonst der Teppich“. T: „Fühle mal den Teppich“. K: „Der wabert so. Es ist ein ziemlich dünner Teppich und das fühlt sich an als wäre da unten drunter so ein Wasserbett oder so Plastik, was da hoch wabert. Das ist ganz dick..... Den ziehen wir jetzt einfach mal weg. Ich schlage den jetzt mal weg. Da ist ganz viel Plastik, ganz viel Plastiktüten und Tiere krabbeln da drunter rum. Und ich frage die Mama: “Willst du das noch weiter hier züchten? Sie ist erschrocken. Sie sagt, oje, nee, oje, nee. Und die große H. sagt, wenn du das nicht weiterzüchten willst, dann hilf der kleinen H., und agiere nicht gegen sie und verbiete ihr nicht den Mund. Und sag ihr nicht was sie zu sagen hat. T: „Bleibe in Kontakt mit ihr. Was macht sie jetzt?“ K: „Sie sagt immer noch oje oje und geht zum Papa. Und sagt H. (Vater der Klientin), guck doch mal, guck doch mal, da muß was geschehen. Und der guckt auch ganz entsetzt auf diesen wabernden Plastikkrams mit den Tieren und sagt, ja, da müssen wir was tun. Die Frage der T., wo der Teppich entstanden ist, führt die K. in den Ort, wo die Eltern ein Wochenendhaus hatten, in das die K. als Kind nie hinwollte. Sie sieht sich nun dort als 6 oder 7-jähriges Kind. Sie sieht sich immer am arbeiten und der Vater schreit sie an. K: „Ich spüre so eine Trauer, daß ich alles falsch gemacht habe, und so eine Ohnmacht, daß ich da gar nicht sein will. Ich will mit meinen Freundinnen in F. sein und mit denen spielen und muß in dieser doofe Hütte sein“. T: „Spüre mal diese Ohnmacht, was es mit dir macht?“ K: „Es schnürt mir auch wieder so einen Ring um den Magen. Ganz hart“. Auf Nachfrage, nimmt sie die Erwachsene mit ins Bild. K: „Die große H. knallt dem Papa eine. Und sagt: Hör auf mit diesen Ungerechtigkeiten. Die wollte dir doch nur helfen. Jetzt schreist du sie auch noch an, wenn sie was falsch macht. Woher soll sie denn wissen, wie sie diesen Eimer da rausbekommt, wenn du ihr das noch nicht mal gezeigt hast, mit deiner ewigen Ungeduld.......Der ist ganz wütend, daß ich ihm eine geknallt habe und nimmt mich an den Handgelenken und knallt mir auch eine“. T: „Wie ist das für dich?“ K: „Ich find das voll empörend. Ich könnt ihm gerade wieder eine runterhauen“. T: „Wenn du willst kannst du noch mehr Maßnahmen ergreifen“ (Unterstützung der K.).
K: „Ich schüttele ihn und trete ihn gegen das Schienbein (Klientin strampelt und tritt). Hör endlich auf mit deinen ewigen Ungerechtigkeiten. Und ich knalle ihm noch mal ins Gesicht (Klientin schlägt um sich). Ich fasse ihn noch mal am T-Shirt und sage ihm er soll damit aufhören. Er sagt............Er legt mir die Hände auf die Schultern und sagt: Das bringt doch nichts, das führt doch zu nichts, laß uns reden“ T: „Glaubst du ihm?“ K: „Ja“. T: „Bleibe in Kontakt mit ihm“ (Energie halten) K: „Ich will wissen, warum du immer so ungerecht bist. Was ist das was dich so ungerecht macht? Er sagt, er spürt ganz oft, daß wir so eine Einheit sind, die Mama, die M. und ich und spürt ganz oft, daß er so ausgeschlossen ist. Und das macht ihn so wütend“. T: „Wie ist das für dich?“ K: „Ja. Das kann ich nachvollziehen, daß dich das wütend macht, aber das macht dich in erster Linie wütend auf die Mama. Das ist wieder dein Ding mit der Mama“ T (reflektierend): „Genau. Nimm mal wahr....Das ist genau das gleiche wie vorhin, mit deiner Mama. Es ist etwas zwischen den beiden und es hat nichts mit dir zu tun. Hol die beiden mal her. Willst du ihnen das noch mal direkt sagen? K: „Seid ihr bereit euch miteinander zu unterhalten und zu kommunizieren und zu gucken, was da ist zwischen euch? Ja. Sie sind beide bereit“. T: „Guck mal wie das aussehen könnte. Vielleicht haben sie ja einen Trainer, den sie sich suchen, oder sie ziehen sich an einem Ort zurück“. K: „Es sollte jemand dabei sein, so eine neutrale Person“. T: „Schau mal wer das ist, wen du kennst, oder professionelle Hilfe (schauen, welche Instanz die K. als souveräne Hilfe wahrnimmt). K: „Es sollte jemand sein, dem die beiden vertrauen. Ich dachte an diesen Pater von damals (aus einer anderen Sitzung)“. Daraufhin nimmt die K. ihre Eltern als kooperativ wahr und spürt folgende Veränderung. K: “Die sollten sich aussprechen, miteinander kommunizieren. Das wird auch die kleine H. spüren. Dann darf nämlich auch die kleine H. Sachen sagen“: T: „Das heißt, wenn die Eltern nicht sprachlos sind, wird sie es auch nicht?“ K: „Ja. Wenn die Eltern sprechen, darf auch die kleine H. was sagen. Dann ist es nicht so eine Unerhörtheit, wenn die kleine H. was sagt, was nicht zwischen den beiden ausgesprochen wurde, weil es ist was offenes“ T: „Dieses „unerhört“, das ist ein schönes Wort, wenn sie erhört werden, gegenseitig“. K: „Wenn sie sich gegenseitig erhören, dann öffnet sich die Kommunikation. Wenn die sich kein Sprechverbot geben“. T: „Spüre mal, ob die beiden mal in Klausur gehen können um sich mal auszusprechen“. K: „Ja, ich glaub die sind überreif dafür und ich glaub die sind auch bereit“. Die Eltern sind einverstanden und treffen sich mit dem Pater in einem Garten, der Ruhe und Stille ausstrahlt. Um zu testen, ob die K. die Eltern jetzt loslassen kann sagt sie: „Schau mal ob du das den beiden überlassen kannst. In dem Moment übernimmst du Verantwortung für die beiden. Schau mal ob das überhaupt notwendig ist. Vielleicht hat der Pater ja auch eine Idee. Frag mal den Pater, ob du es ihm überlassen kannst“. Die Kleine ist noch angespannt, deshalb ruft die T. die Große hinzu, die glücklich und zufrieden aussieht und keine Verantwortung übernimmt. Als die T. die Aufmerksamkeit nochmals auf das Körpergefühl der Großen richtet, löst sich die Anspannung. K: „ Ja, aber irgendwie löst sich das gerade. Das wird gerade ganz warm. Es ist wie so ein Ring, wie so eine Zwinge, die ganz langsam aufgeschraubt wird“. T: „Kannst du die Eltern alleine lassen für einen Moment?“ K: „Ich glaub ja. Der Pater gibt mir auch noch mal Zuversicht“. T: „Schau's dir mal ganz bewußt an, ob du gehen kannst. Spüre mal in deinen Bauch“. K: „Mein Bauch würde sich voll freuen, wenn ich gehe“. T: „Ist da irgendein Anteil in dir, der sich nicht freut?“ K: „Der Kopf“. T: “Was befürchtet er?“ K: „Der muß doch jetzt gucken, daß das alles gut läuft“ (Kl. kann noch nicht loslassen). T: „Wenn du willst, kannst du noch mal zum Pater gehen. Oder was brauchst du, was dich überzeugt, oder zuversichtlich macht?“ K: „Genau das, Zuversicht. Ich geh noch mal zu dem Pater. Der Pater der sagt, alles wird seine Wege gehen. Und wenn ich jetzt auch meinen Weg gehe, ist das für alle gut so. Für meine Eltern, für ihn als Pater, für meinen Magen und für mich auch. Weil dann kann ich auch so sein wie die kleine H., was ich mir so gewünscht habe: Einfach wohlgemut und unbeschwert loszugehen. Mit dem Vertrauen, daß das alles seinen Lauf nehmen wird. Weil das Gras, das wächst auch ohne mich, sagt der Pater. Ich bedanke mich bei dem Pater. Ich kann jetzt gehen. Ich guck noch mal nach meinen Eltern“. T: „Guck mal ob du denen sagen kannst "ich nehme euch an, als meine Eltern, aber das Schicksal bleibt bei euch" (überprüfen, ob K. loslassen kann).
K: „Ich nehme euch als meine Eltern an, aber das Schicksal bleibt bei euch“. T: „Wie fühlt sich dein Magen an, wenn du das sagst?“ K: „Der wird weicher. Fühlt sich leichter an“. T: „Spüre mal ob da noch was ist“. K: „Ja, da ist noch was, zwei kleine Stellen, hier“. T: „Ist das wie eine Last, die du für sie trägst?“ K: „Ja. Die Sorge, es könnte was schief laufen“. T: „Was könnte passieren?“ K: „Daß sich nichts ändert“ (hier fehlt Vertrauen, das sie in dem Pater wahrnimmt) T: „Wie reagiert der Pater darauf, wenn er das hört?“ K: „Er sagt es hat sich doch schon was verändert. Die sitzen hier. Und es wird sich noch was ändern. Sie sind gesprächsbereit, und vorher lief das Gespräch immer über die H. oder die M. (Schwester)“ T: „Guck mal ob du sie zwei jetzt mit dem Pater alleine lassen kannst“. K: „Ja. Die zwei Stellen im Magen sind auch weg“. „T: Wie fühlt sich das an?“ K: „Es fühlt sich frei an. Da ist nichts was mich einschnürt“. T: „Dann laß doch mal jetzt ein paar Stunden vergehen. Und guck noch mal nach, ob die beiden noch mit dem Pater sprechen, oder wie du die Situation vorfindest“ (Test, ob die Struktur aufweicht). K: „Die sprechen noch mit dem Pater“. T: „Dann laß noch mal ein paar Tage vergehen und geh noch mal zurück“ (Test, ob die Struktur aufweicht). K: „Der Pater ist im Garten, er läuft da rum. Meine Eltern sitzen auf einer Hollywood-Schaukel“. T: „Was machen sie da?“ K: „Die sehen so ganz entspannt aus. Grinsen mich an. Machen so ein bißchen Quatsch“. T: „Wie ist das für dich?“ K: „Schön“ (Klientin kichert) K: (T. regt direkte Ansprache an) „Es ist schön euch so zu sehen. Wie so ein Geschenk“. T: „Spüre mal deinen Körper, jetzt“ (Verbindung zur Körperebene herstellen). K: „Es ist alles viel leichter. Es fühlt sich so schön an. Ihr seht so schön aus. Es ist toll, daß das alles ohne mich geschehen ist. Ich setze mich mit zu meinen Eltern auf die Hollywood-Schaukel mit der kleinen H“; (Musik wird zum Ankern eingespielt). K: „Wir sitzen immer noch in der Hollywood-Schaukel. Meine Eltern sehen so gleichberechtigt aus“. T: „Hat dein Vater noch das Gefühl ausgeschlossen zu sein? (überprüfen, ob die Struktur sich verändert hat) K: „Nein“. T: „O.k. Schau mal ob sie bereit sind, jetzt wieder in ihr Leben zurückzukehren, mit ihrer neu gewonnenen Qualität“ (Testen, ob die Struktur wirklich gekippt ist). Im weiteren Verlauf kann die K. auch ins Wochenendhaus fahren und hat das Gefühl, daß sie dort nicht immer hingehen muß. Sie nimmt diesen Ort heller war, die Wiese ist frei und großflächiger und die Kleine kann dort gut sein. Der Ring um ihren Bauch ist weg und sie spürt auch keine harten Stellen mehr. T. fragt, ob die K. noch mal in die Bank gehen kann. Hier zeigt sich, daß die Struktur noch nicht ganz gekippt ist. Die Mutter überläßt der K. die Entscheidung, ob sie dort arbeiten will oder nicht. Der Vater verbietet es nicht direkt, würde sie dort aber gerne arbeiten sehen. Die K. holt die alte Frau und den Pater auf Anregung der T. hinzu. (Im weiteren Verlauf zeigt sich, daß das sicherheitsorientierte Verhalten der Mutter und die mangelnde Anerkennung des Vaters). K:“ Du fühlst eine Unsicherheit und du H. (Vater der Klientin) bist ein wenig zerknirscht, das kommt daher, daß du immer den Wunsch hattest zu studieren und kein Handwerker zu sein um nicht von den Leuten als Handwerker minderbemittelt angemacht zu werden. Du wünschst dir für deine Tochter was besseres. Aber das muß deine Tochter selbst entscheiden. Und die will das nicht. Gib ihr das nicht mit auf den Weg. Und du R. (Mutter), gib deiner Tochter nicht so eine Unsicherheit mit auf den Weg, die auch aus dir entspringt und nicht aus der H. Es fühlst sich gut an. Mein Magen wird schon wieder weicher, ist nicht mehr von Zwängen belastet. Ich möchte jetzt aus diesem Gebäude sein. Ich möchte jetzt da raus“. T: „Schau mal was du tun möchtest, anstatt in der Bank zu sein“ (Anerkennung und Unsicherheit werden in Folgesitzungen behandelt). K: „Ich möchte auf ein Fest gehen, zum Zirkus und möchte da was selbst mit machen. Ich möchte zu bunten Leuten“. T: „Vorher hab ich noch einen Vorschlag. Geh noch mal zu dem Anfangsbild, wo die alte Frau ist. Schau dich mal um“. K: „Aus diesem Kellerverlies ist ein Zimmer geworden. Die Wände sind nicht mehr backsteingrau. Die sind.....das ist eingerichtet wie ein Zimmer“. Die alte Frau sagt, daß dies nun ein Zimmer geworden ist, in dem sie sich Leute einladen kann. Es sei kein Isolationsraum mehr. Auf Anregung der T., sich Leute einzuladen, zögert die K. zunächst, probiert es dann doch und fühlt sich dort geborgen. Auch ihr Magen fühlt sich weich und knotenfrei an.
Die alte Frau nimmt sie in einem Schaukelstuhl war, eine nette alte Omi mit Charme und Witz. Zurück im Anfangsbild ist die Plastikhülle verschwunden, statt dessen wächst dort Efeu und sie fühlt sich frei und auch Gras wächst überall (siehe Pater).

7 . Sitzung: die Geburt
(siehe Wortprotokoll)

8. Sitzung: der innere Löwe
In dieser Sitzung nimmt die K. den Löwen als groß und stark wahr, auch wenn sie in ihn hineinschlüpft, spürt sie seine Kraft und Souveränität. In der Konfrontation mit dem Vater wird deutlich, daß der Löwe nicht ernst genommen wird. In der Sitzung wehrt sich die K. durch Schlagen, lauter Stimme, jedoch ohne Erfolg. Irgendwann kommt sie an einen Punkt, an dem sie wahrnimmt, daß ihr Vater ihr als 4-Jährige zwischen die Beine faßt. Daraufhin ist die K. zunächst erst mal geschockt, daß sie das so empfindet, denn ihr Verstand schaltet sich sofort ein, daß sie sich das nur einbildet. Auf Intervention der T., daß dies ein Energiebild ist, hinter dem sich ihre Emotionen verbergen und sich nicht unbedingt real so abgespielt haben muß, bleibt sie in den Bildern und wehrt sich. Der Löwe wird als ein wunderbarer Anteil wahrgenommen, jedoch gegenüber dem Vater konnte sie sich mit dem Löwen nicht durchsetzen (dieses Thema wurde auf eine andere Sitzung vertagt).

9. Sitzung: Grenzen setzen
Wieder steigt die K. über die Treppe ein und öffnet eine Tür und steht plötzlich vor ihrer Tante. Sie sieht sich auf einer Feier bei Verwandten und nimmt sich gegenüber ihrer Schwester als zweite Wahl wahr. Der Onkel bestätigt, daß er die Schwester lieber mag. Die K. hat sich immer Nischen gesucht. T: „Bleib mal bei dir. Wie ist es für dich, wenn du dir diese Nische suchst. Reicht dir das? K: „Nein. Das ist wie "nur noch eine begrenzte Auswahl zu haben". Daß ich das machen muß, egal ob ich das andere haben möchte oder nicht“. T: „Wie ist das für dich?“ K: „Da fühle ich mich voll eingeengt. Das merk ich gerade im Magen, daß das da so angespannt ist. Als würde ich den Abfall bekommen. Er sagt, das hast du dir doch selbst gewählt. Ich sage zu ihm aber nur weil du immer die Leute so danach mißt was sie leisten. Wäre das nicht so, hätte ich auch ein Wahlrecht. Aber so hab ich kein Wahlrecht. Weil ich weiß, daß ich nur gemocht werde, wenn ich Leistung bringe“. T: „Ist deine Mutter noch dabei?“ K: „Nein, aber ich kann sie ja mal holen. Ja sie ist jetzt da.“ T: „Schau mal ob du ihr das auch sagen möchtest“. K: „Meinen Vater möchte ich das sagen. Ich hol den mal......“Ich werde immer nur gemocht von dir, wenn ich Leistung erbringe“. Er sagt "ja“, sonst bist du auch nicht nützlich". Daraufhin fühlt sich ihr Herz ganz schwarz an. Sie zeigt es dem Vater, den das nicht beeindruckt. Sie fühlt sich unbeachtet. Sie hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie im Wochenendhaus mal nicht gearbeitet hat, sondern sich eine Pause gegönnt hat (hier wird das Muster der Eßattacken deutlich, sie gönnt sich nur zum Essen Pausen). Im weiteren Verlauf versucht sich die Klientin gegen den Vater zu wehren, der ihr mit Liebesentzug droht. Die Mutter ist zunächst auch schwach, unter Hinzunahme der Erwachsenen, die wütend wird, sagt die K: „Gönne deinen Kindern mal was. Die H. ist zehn Jahre und du willst daß sie hier jedes Wochenende mit durchschuftet. Das ist dein Ding was da läuft. Du willst dieses Haus bauen. Dann mach das zu deiner Sache ,aber hör auf die anderen da alle mit reinzuziehen. Wenn du das machen willst, dann mach das, aber dann mach das in so einer Art und Weise, daß du dich da nicht überforderst. Aber laß die anderen dabei raus. Er sagt ich baue das Haus auch für euch. Die kleine H. sagt, ich will das nicht haben. Ich find's in F. (Wohnort der Klientin) wunderschön. Meine Mutter sagt ich brauche das auch nicht so groß. Ich hätte mir ein kleineres Haus gewünscht. Was wolltest du so ein großes Haus ?
Wo ist eigentlich schon wieder die M. (Schwester der Klientin) ? Sie ist nie da. Jetzt komm mal her und sag was dazu. Was hältst du davon M. (Schwester der Klientin)? Mir ist das egal, sagt sie“. Da die Hauptenergie auf dem Vateranteil lastet, fragt die T: „Wenn du willst, kannst du deinen Vater fragen, für was ihm das Haus wichtig ist“. K: „Für was ist dir das Haus wichtig? Ich möchte auch wer sein, sagt er, ich möchte auch ein Haus haben, weil jeder der ein Haus hat, ist auch wer. Der ist nämlich Kapitalist, und ich möchte auch ein Kapitalist sein. Ich möchte auch ein Statussymbol haben. Aber ich kann mir das halt nicht leisten, wie euer Onkel, der bei der Bank arbeitet. Ich bin halt nur ein armer Handwerker. Und deswegen muß ich das Haus mit meinen eigenen Händen bauen und deswegen müßt ihr mir dabei helfen“. T: „Ist das so, daß er mit diesem Haus beweisen will, daß er auch jemand ist?“ K: „Ja, daß er es geschafft hat“. T: „Spüre mal, ist das das gleiche wie bei der kleinen H., die vorhin auch gesagt hat, daß sie gar nicht so an das rankommt bei dem Onkel, daß sie da auch immer Leistung bringen muß?“ K:“ Ich glaube ja“. T: „Fühle mal ob das so ist“. K: „Ja, das ist so“. T: „Guck mal ob die kleine H. zum Papa gehen und sagen kann „Ich kenne das auch, sich nichts wert fühlen“ (Verbindung herstellen). K: „Ich kenne das auch, Papa. Der wird ganz weich auf einmal und nimmt die kleine H. auf den Arm hoch. Er hat sie immer noch auf dem Arm. Sie umarmen sich und sind beide ein wenig traurig. Trauern in dem Gefühl, daß beide was machen, um anerkannt zu werden. Die M. (Schwester der Klientin) und die Mama kommen auch noch hinzu. Sind auch alle ein wenig traurig. Wir stehen alle inmitten der Backsteine und bilden einen Kreis. (Musik wird zum Ankern eingespielt). K: „Meine Mutter hat eine Idee: Sie sagt, kommt, laßt und hier alles liegen- und stehenlassen und zum See fahren. Wir sind alle davon ganz begeistert. Auch mein Vater. Einfach alles liegen- und stehenlassen und zum See fahren. Wir gehen in die Hütte runter, packen die Badesachen, Picknickkorb. Alle sind auf einmal ganz heiter. Mein Vater sieht viel jünger aus, meine Mutter auch“. T: „Seid ihr schon an dem See?“ K: „Noch nicht. Wir sind noch im Auto. Jetzt kommen wir an den See. Da sind riesige Libellen. Der See sieht total schön aus. Der ist ganz grün“ (Musik wird zum Ankern eingespielt). K: „Wir springen alle in den See rein“. T: „Was ist das für ein Gefühl jetzt?“ K: „Nur das Hier und Jetzt, das kühle Naß, frei zu sein“. T: „Nimm das mal tief in dir auf, das Gefühl frei zu sein, im Hier und Jetzt einfach frei zu sein“ (Musik wird zum Ankern eingespielt). Danach nimmt die K. ihr inneres Kind als schelmisch wahr und ihr Vater schaut sie bewundernd an. Sie fühlt sich nun geachtet und respektiert. Auch auf Nachfrage der T., wie sich die K. gegenüber ihrer Schwester fühlt, ist die Struktur gekippt, die K. fühlt sich gleichwertig und hat nicht das Gefühl, ihr würde etwas weggenommen. In diesem Gefühl sieht sie wieder die Sonnenblume, die sie bereits vor dem Therapieverlauf wahrgenommen hatte. Damals stand die Sonnenblume auf einem Feld, das mit Wasser durchtränkt war und die Blume sich nicht davor schützen konnte. K: „Sie hat einen ziemlich großen Kopf. Sie sieht so reif aus. Das braune in der Blume ist ganz braun. Und dann ist sie ganz groß gewachsen. Und der Stengel........der ist ziemlich kräftig und auch grün. Wenn ich jetzt näher ran gehe......der sieht grün und saftig aus“. T: „Wo steht sie?“ K: „Sie steht wo der Wald beginnt. Da wo der See ist“. T: „Schau mal wenn jetzt Wind aufkommt, was mit der Blume dann passiert?“ K: „Sie schwankt so gefährlich, daß ich denk die bricht ab“ T: „Sie bricht ab? (Wind wird mittels CD eingespielt, um zu überprüfen, ob die Struktur stabil ist). K: „Nein, aber ich habe Angst, sie könnte abbrechen. Ich habe Angst, daß der Kopf zu schwer ist. Der Kopf wackelt im Wind. Aber der Stamm bricht nicht. Die steht immer noch da. Der Kopf geht so nach unten im Wind. Und sie bricht nicht ab“. T: „Also wiegt sie sich im Wind?“ K: „Ja“. T: „Schau mal was passiert wenn Gewitter auftaucht“ (Gewitter wird eingespielt, um zu überprüfen, ob dieses Bild stabil ist). K: „Die Blätter gehen so nach unten, der Kopf auch. Sie freut sich über das Wasser“. T: „Schau mal ob du die Wurzeln wahrnehmen kannst oder kannst du die sehen?“ K: „Ja ich sehe sie, aber ich nehme sie noch nicht wahr. Das ist so eine Knolle. Die Wurzeln sind beige bis mittelbraun. Sie sehen ziemlich dick aus. Da ist auch Erde dran“. T: „Wachsen sie tief in den Boden oder in die Breite?“ K: „Sie wachsen nicht senkrecht runter, sondern schräg runter, nicht in einem 90 Grad Winkel sondern so im 45 Grad Winkel nach unten. Die Erde sieht ganz dunkel aus. So wie Mutterboden.
Einige gehen ziemlich weit runter. Andere sind kleiner, die oberhalb der Knolle sind“. T: „Wie nimmst du diese Blume wahr, stehst du vor ihr?“ K: „Ich hab so den Querschnitt in den Boden gesehen, ich hab in den Boden geguckt. Wenn ich so außen vor ihr stehe, dann ist sie größer als ich“. T: „Wenn du willst kannst du sie auch mal fragen wofür sie steht“. K: „Wofür stehst du? Sie sagt, sie steht für meine Heilung oder Genesung. Und zeigt die Kraft die ich in mir habe. Da, wo ich bin, momentan. Ich rieche gerade Blumen. Das ist ja witzig“. T:“ Guck mal ob sie eine Botschaft für dich hat“. K: „Hast du eine Botschaft für mich? Sie sagt, ohne Freiräume können keine Wurzeln gedeihen und nicht wachsen. Dann hält man Gewitter und dem Regen und dem Wind nicht stand. Das wirft einen sonst um. Daß Freiräume ganz wichtig sind“. T: „So was wie auftanken?“ K: „Ja“. T: „Kannst du das so annehmen was sie sagt?“ K: „Ja“. T: „Schau mal, wenn es ganz viel geregnet hat......steht sie auf einer Wiese oder steht sie auf der Erde?“ K: „ja“. T: „Schau mal was passiert wenn die Erde richtig von Wasser durchtränkt ist, wie es der Blume dann geht. Ab und zu gibt es ja so was in der Natur (Test, diese Blume hatte die Klientin bereits in einer früheren Sitzung vor dem Therapieverlauf, in der die Blume ertränkt wurde, in der 3. Sitzung war sie ganz klein und brauchte noch Schutz, in der 7. Sitzung wuchs die Pflanze, wurde kräftiger und bekam eine Blüte. Mit dem Grenzen setzen veränderte sich die Pflanze und in der 9. Sitzung und enthält die Botschaft, daß sie für die Heilung der Klientin steht). K: „Sie nimmt kein Wasser mehr auf“. T: „Schau mal wie sie aussieht. Oder hat sie sich dadurch verändert?“ K: „Die gelben Blütenblätter sind zerzaust. Das Braun erscheint viel größer, auch ein paar Blätter sind zerrupft. Der Stamm ist weiter grün“. T: „Wenn du willst kann du auch mal reinschlüpfen in die Sonnenblume, um zu schauen wie's ihr geht. Vielleicht hast du auch eine andere Idee“. K: “Ich bin schon innen drin. Da kommt immer noch Licht rein. Innen der Stiel ist gelblicher geworden“. T: „Spüre mal, ob es ihr noch gut geht oder ob sie was braucht, oder ob sie es alleine schaffen kann“. K: „Ihr geht es gut“. T: „Ja, dann geh noch mal eine Woche weiter und schau mal wie sie jetzt aussieht“ (testen, ob das Gefühl Bestand hat). K: „Sie sieht verjüngter aus. Das Braune sieht nicht nur braun aus, sondern flauschig. Die gelben Blüten sind noch dran und wedeln so im Wind. Der Stiel ist grün. Die Blätter sind dunkelgrün. Kräftiger Stamm“. T: „Wenn du all dies jetzt so wahrnimmst, was macht das mit dir, wenn sie für dich für Heilung steht?“ K: „Es fühlt sich nach so einer Vorfreude und Zuversicht an“. T: „Schau mal ob du ihr noch was sagen willst oder ob du dich von ihr verabschieden kannst. Vielleicht möchtest du sie auch fragen, ob sie einen Platz in dir hat. Einen Teil, der Heilung bedarf, oder dem Heilung widerfährt“. K: „Hast du einen Platz in mir, dem Heilung widerfährt, oder bedarf? Sie hüpft in meinen Magen. Das fühlt sich ganz witzig an. Halb Blume halb Mensch. Sie ist halt auch größer als ich“. (Klientin lacht). T: „O.k. Gibt es bei der Blume noch was zu tun oder schau ob du dich von ihr verabschieden kannst“. K: „Ja kann ich“. T: „Dann schau mal, ob du noch mal zurückgehen kannst in die Situation, als du bei deinem Onkel warst. Wie ist es jetzt? Die M. (Schwester der Klientin) ist da, deine Eltern, die 10 jährige H......guck mal wie es jetzt ist“. K: „Ich liege da jetzt auch gerade auf einem Sofa mit meiner Schwester. Mein Onkel sitzt da und guckt uns an und freut sich. Meine Eltern sitzen in einem Sessel. Meine Mutter sitzt auf meines Vaters Schoß. Ich hab auch das Gefühl, daß mein Onkel uns beiden, der M. (Schwester der Klientin) und mir Beachtung schenkt. Daß er uns beide beachtet. Daß er die M. (Schwester der Klientin) nicht so hervorhebt, was sie für eine tolle ist. Ich mag die M. (Schwester der Klientin) auch gerade sehr. Mit ihr auf dem Sofa zu liegen ist schön“. T: „Ja, fühle das mal“ (Musik wird zum Ankern eingespielt). K: „Wir liegen immer noch auf dem Sofa“. T: „Hast du noch eine Idee was du tun möchtest? Oder gibt es noch irgend etwas was du in dieser Situation sagen möchtest? Oder kannst de es so stehen lassen?“ K: „Ich kann das so stehen lassen“. T: „Okay, verabschiede dich von ihnen und schau mal mit diesem neuen Gefühl, diese Überforderungen kennst du ja, guck mal in der jüngsten Vergangenheit, was es da gab. Und was du tun kannst, um dir mehr Freiraum zu verschaffen“ (Ebenenwechsel). Die K. sieht sich bei einer Theaterprobe, in der sie mit einer Musikgruppe arbeitet. Hier spürt sie, daß die Regisseurin immer mehr Zeit braucht und sie sich zunächst nicht durchsetzen kann, weil sie glaubt, dem nicht gerecht geworden zu sein. Die T. regt an, die Eltern hinter sich zu stellen.
T: „Dann bleibe noch mal in der Situation, "dieses Gefühl ihr nicht gerecht worden zu sein". Guck mal wie es ist wenn deine Eltern hinter dir stehen. Deine Mutter steht auf deiner linken Seite und legt Ihre linke Hand auf deine linke Schulter und dein Vater steht auf der rechten Seite und legt seine rechte Hand auf deine rechte Schulter. Spüre mal wie sich das anfühlt“. K: „Ich kann ihr jetzt getrost absagen“: T: „Wie fühlt sich das körperlich an?“ K: „Ich werde größer, meine Schultern werden breiter, ich habe mehr Selbstvertrauen. Mehr Mut“. T: „Spüre das mal“ (Musik wird zum Ankern eingespielt). Die gleiche Szene wiederholt sich. Die Regisseurin überzieht die Zeit, T. regt an, sich dieser Situation zu nähern. K: „K: Nein, ich möchte, daß wir jetzt sofort aufhören. Sie sagt das findest sie nicht gut. Sie würde das jetzt gerne noch im Kasten haben. Nächstes Mal dauert das dann länger. Ich erwidere, daß ich schon eine halbe Stunde auf die Uhr schaue, und daß sie oder die Assistenz das auch hätten sehen können und schon was sagen können, daß wir zum Abschluß kommen, und nicht wartet bis ich dann was sage. Und das finde ich nicht in Ordnung. Deswegen möchte ich jetzt daß wir da aufhören und das nächste Mal kannst du ja überlegen wie du das anders gestaltest. Wenn du an einer Szene arbeitest und merkst die Zeit wird knapp, daß du mich dann vorher fragst oder ansprichst, aber nicht gar nicht reagierst. Sie willigt ein und das verdutzt mich voll“. T: „Was machst du jetzt?“ K: „Ich stehe auf und gehe. Und hab ein gutes Gefühl dabei. Ich befürchte keine Konsequenzen“. T: „Wie fühlt sich das an?“ K: „Es fühlt sich sehr selbstbewußt an und es hat so eine Spur von: Mir war was wichtig, und das hab ich gesagt. Es fühlt sich wichtig und aufrecht an“. T: „Fühle das mal“ .... (Musik wird zum Ankern eingespielt). T: „Dann geh noch mal einige Zeit weiter in eine nächste Probe“. K: „Es ist kurz vor Ablauf der Probe. Wir sind mitten dabei eine Szene zu üben. Die Assistenz macht R. aufmerksam, daß die Probe gleich abläuft. Sie fragt, ob wir die Probe verlängern können. Ich habe nichts dagegen. Für eine halbe Stunde ist das kein Problem“. T: „Schau mal du hast einen Tag hinter dir, bei der nächsten Probe, bei der du schon viel hinter dir hast und freust dich auf das Ende der Probe und hoffst das sie es fertig kriegt. Schau mal was jetzt ist. Ob sie pünktlich fertig wird....“ K: „Es ist wieder das gleiche. Die Assistenz macht sie darauf aufmerksam, daß die Probe gleich abläuft. Sie fragt, ob wir verlängern können. Ich sag: nein tut mir leid, heute geht das nicht. Dann müssen wir das nächste Mal machen. Sie ist ein bißchen genervt. Sagt das sie das halt nicht so genau planen kann, daß immer was dazwischen kommt. Ich sage dann soll sie weniger planen. Dann hat sie noch mal einen Puffer. Ich sage ihr auch daß wir musikalisch ziemlich gut vorbereitet sind und daß es eigentlich machbar wäre, so habe ich den Eindruck. Sie sagt dann muß sie noch mehr mit den Schauspielern üben. Ich sage ja. Gib den Schauspielern mehr Puffer. Das mußt du sehen. Ich möchte jetzt gehen“. T: „Genau. Es ist nicht dein Job. Ist es o.k. wenn du jetzt gehst oder hast du noch ein schlechtes Gewissen?“ K. spürt einen verachtenden Blick des Ehemanns der Regisseurin. T. schlägt vor, die Eltern dabei sein zu lassen. In diesem Moment kann sie zu sich stehen. K: „Meine Mutter steht links, mein Vater steht rechts. Also ich sag: Ich möchte gehen, ich möchte die Probe hier beenden und ich würde mich freuen, wenn du es das nächste Mal so gestaltest, daß wir rechtzeitig fertig werden oder noch einen Puffer haben“. T: „Guck mal wie du es formulierst. Du sagtest "ich würde mich freuen". Du läßt ihr eine Wahl, merkst du das?“ K: Nein. Also ich formuliere es noch mal. Ich will daß wir die Probe jetzt beenden. Und ich möchte das bei der nächsten Probe....“ T: „Werde mal ganz konkret sag mal in welcher Zeit“. K: „Ich möchte daß die nächste Probe innerhalb des Probetermins abgeschlossen wird, beendet wird von dir. Die R. sagt äh.....ja“. T: „Wie fühlt sich das an?“ K: „Gut. Ich fühle mich auch nicht als Spielverderber“. T: „O.k. Geh noch mal in eine Probe“. K: „Die ist kurz vor zehn fertig“. T: „Nimm mal wahr H., wenn du ganz konkret sagst wie du es haben willst, dann ist alles o.k. Solange du den Leuten eine Wahl läßt, scheint es nicht so wichtig zu sein das einzuhalten“. K: „Mit der Wahl lassen....das find ich gut. Das werde ich mitnehmen. Das ist ein Lernbeispiel, zu fordern.“ Die K. spürt die neu gewonnene Qualität der Klarheit in den Schultern und im Magen. Auch der Mann zeigt ihr gegenüber Achtung. T: „Guck mal ob du jetzt was anderes machen willst, mit der Erfahrung von vorhin, wenn du diese Qualität der Klarheit mit hineinnimmst“. K: „Ich geh zu R. und sag ihr ich möchte sie kurz unter vier Augen sprechen.
Ich sag ihr: Ich möchte, daß du einen Abschluß machst, eine Rede hältst wie du die Vorstellungen empfunden hast und daß wir noch eine Flasche Sekt aufmachen, und daß du noch eine Abschlußrede hältst. Das find ich wichtig. Sie sagt das ist eine gute Idee. Und wir gehen noch mal zu den Tischen zurück. Sie sagt noch mal daß es eine schwierige Produktion war und daß es jetzt fertig ist. Daß es trotz der ganzen Schwierigkeiten gut geklappt hat, daß wir gut zusammen gehalten haben und bedankt sich noch mal bei uns allen und sie sagt daß wir noch eine Flasche Sekt trinken, und dann an den Abbau denken“. T: „Als du das ausgesprochen hast, was hast du da gefühlt?“ K: „Es hat für mich einen Abschluß. Daß ich realisiere, daß es keine Vorstellungen mehr gibt. Ich denke aber schon an den Abbau und ich werde da nicht mit dabei sein, weil ich noch auf eine Party gehe. Ich gehe zu R. (Ehemann der Regisseurin) und sag ihm, daß ich heute Abend nicht mit beim Abbau helfen werde, sondern erst morgen und gleich nach diesem Glas Sekt gehen werde. Er sagt ja, es sind ja auch genug da. R. willigt ein, Klientin kann sich mit gutem Gefühl verabschieden und geht auf die Party und feiert. Das ist auch das Abschlußbild.

10. Sitzung: der Karpfen
Die K. steigt über eine Natursteintreppe ein. Sie ist etwa 5 Jahre alt und das Metallgeländer geht ihr fast über den Kopf (dieses Bild verändert an einem Punkt in der Sitzung). Sie öffnet die Tür, auf der „Heizung“ steht (dieses Wort hat später in der Sitzung weniger Bedeutung, im Session-Raum war es sehr heiß an diesem Tag). Zunächst befindet sich die K. bei den Großeltern. Der Großvater zieht sie zu sich auf den Schoß, was sie ablehnt, die Großmutter ist beim Hühnerfüttern. Auf Anregung der T. die Großmutter zu holen und zu schauen, was sie von ihr will, tut sie dies und erfährt, daß der Anteil „Großmutter“ ihr nicht glaubt. Auf Anregung der T. in Kontakt mit ihr zu bleiben löst sich das Bild auf und sie fühlt eine Müdigkeit. Die T. fragt die K. nochmals nach dem Handlauf, als die K. als kleines Mädchen dort stand. Sie fühlt sich hilflos, alles ist so groß, sie fühlt die Hilflosigkeit in der Kehle. Die T. zeigt der K. auf, daß sie diese Hilflosigkeit in anderen Sitzungen auch wahrgenommen hat und fragt, ob sie nochmals in das Bild mit der Großmutter gehen kann, die sagte "„stell dich nicht so an“. Auf Anregung der K. die Erwachsene unterstützend mit in das Bild zu nehmen, fühlt die K. einen Kloß im Hals und hat das Gefühl übergangen und nicht wahrgenommen, in ihrer Persönlichkeit beschnitten zu werden. Das innere Kind wendet sich an den erwachsenen Anteil. Nachdem sich der erwachsene Anteil für die Kleine eingesetzt hat, fühlt sie sich besser. Der Großvater aber sagt „Kinder haben zu gehorchen“. Auf die Frage der T. woher sie das noch kennt, erscheint der Vater der K. Daraufhin verschwimmen die Bilder der K. Die T. wiederholt das gerade geschehene „“der Großvater sagt: Kinder haben zu gehorchen“. Daraufhin steigt die K. wieder ein und sagt: „Das will ich so nicht haben. Das geht nicht. Auch wenn ich noch so klein bin. Ich hab nicht nur zu gehorchen. Ich hab auch Rechte. Das sollen sie sehen. Das sollen sie erkennen“. T: „Guck mal wie du es ihnen klar machen willst“. K: „Ich hab auch Rechte, auch wenn ich so klein bin! Ich hab nicht nur zu gehorchen. Ich gehöre Euch nicht (Pause). T: „Bleibe in Kontakt mit ihnen“. K: „Mein Vater sagt, das ist richtig, ich muß nicht nur gehorchen Ich kann den Opa das ruhig sagen und das ist richtig daß ich das dem Opa sage. Er mußte nämlich früher auch immer gehorchen. Das hat ihm nämlich auch gestunken“. T: „Das kann er seinen Vater auch mal ruhig sagen, wenn er will“. K: „Er sagt: Das hat mir früher auch immer gestunken, das ich immer gehorchen mußte. Das war auch so ein Grund warum ich abgehauen bin“. T: „Ja. Jetzt schau mal wie der Großvater reagiert“. K: „Der ist so empört, daß ihm irgend jemand widerspricht“. T: „Was macht das mit dir?“ K: „Ich freue mich, daß der Papa dem auch widerspricht. Ich gehe zu so einer Treppe und guck mir das aus der Entfernung an, damit ich mich vor dem verstecken kann“. T: „Was befürchtest du?“ K: „Der könnte mich wieder packen“. T: „Schau mal wer dir da helfen kann?“ K: „Wer mir da helfen kann? Mein Papa“. T: „Guck mal, ob du es ihm direkt sagen kannst oder bitten willst“. K: „Hilfst du mir, daß der mich nicht packt, der Opa. Er sagt ja, ich passe auf, daß er dich nicht packt. Dann geh ich wieder näher an ihn ran“. T: „Ja. Schau mal was passiert wenn du so reagierst“.
K: „Der packt mich an den Schultern. Mein Vater kommt und reißt dem seine Arme von meinen Schultern weg und beschützt mich vor dem. Was soll das, wieso machst du das?“ Wieder sagt der Opa „Kinder haben zu gehorchen“. Der erwachsene Anteil wird wütend, schubst und schlägt ihn ins Gesicht und verbittet sich das Vorgehen. Daraufhin geht der Großvater verschreckt weg. Im weiteren Verlauf fragt die T: Diese Grenzübertretung, woher kennst du die noch?..... Schau mal, woher du das noch kennst, daß jemand deine Rechte übertritt“. K: „Ja. Da sind wir auch da bei so einer Pseudooma. Und da gibt es Mittagessen. Und die hat so einen Karpfen gekocht und Rotkraut und Kartoffeln und sie nimmt meinen Teller und gibt mir so fünf Kartoffeln, packt die mir da drauf und ganz viel Rotkraut und noch was von diesem ekligen Fisch. Und ich sag nein, ich will nicht so viel. All das mag ich gar nicht essen. Ich will weniger. Und sie meint: Das wird alles aufgegessen. Du mußt doch was werden. Das wird alles aufgegessen. Eher stehst du nicht vom Tisch auf“: T: „Wie geht’s dir damit?“ K: „Ich hab voll den Kloß im Hals und will am liebsten gleich losheulen. Und ich merke es hilft mir niemand und ich hab es doch schon gesagt und jetzt muß ich das machen. Und jetzt muß ich das alles essen“. T: „Und spüre mal was sie mit dir macht, diese Hilflosigkeit. Wie nimmst du sie wahr?“ K: „In der Kehle“. T: „Ja. Laß das mal da sein, spüre mal.“ K: „Das macht mich so mundtot“. T: „Ja. Guck mal wie du daliegst, mit den Händen in den Hosentaschen“ (T. die Körperhaltung der K. reflektierend). K: „Ich probier was zu essen und es schmeckt gar nicht gut“. T: „Fühle mal wie es sich anfühlt?“ K: „Da ist niemand da der mir hilft und ich kann mir nicht selbst helfen“. T: „Was könnte passieren?“ K: „Ich muß das alles aufessen sonst darf ich nicht aufstehen. Das kann passieren“. T: (unterstützend) „Jetzt in deiner Innenwelt, schau mal was du jetzt tun kannst“. K: „Ich kann einfach sagen: Nein. Das esse ich nicht, ihr könnt mich nicht dazu zwingen“. T: „Möchtest du es mal ausprobieren?“ K:“ Ja. Ich esse das nicht. Ihr könnt mich nicht dazu zwingen das aufzuessen. Die Oma stellt sich vor mich und lacht und sagt: Hahaha, das war ja auch nur ein Witz. Du mußt das auch gar nicht essen. Wenn du das nicht essen willst ißt du das halt nicht“. T: „Wie ist das für dich?“ K: „Ich find das gar nicht witzig. „Ich find das gar nicht witzig“. Wieso machst du mir erst soviel auf den Teller wenn ich es nicht essen muß? Das ist doch widersprüchlich. Gib mir doch gleich weniger auf den Teller“. T: „Wie reagiert sie?“ K: „Sie sagt irgendwas wie "dann hat sie keine Macht". T: „Was macht das mit dir?“ K: „Dann machst du das nur um mich zu quälen? Sie sagt mit dem Essen hat sie Macht über mich“. T: „Wie ist das für dich "mit dem Essen hat sie Macht über mich?“ K: „Das find ich ganz furchtbar“. T: „Spüre mal was jetzt in dir vorgeht. Und spüre mal wie du jetzt da liegst“ (Klientin hat beide Hände wie ein Baby neben dem Kopf liegen). K: Wie so ein kleines Kind liege ich da“. T: „Woher kennst du das noch? Ist das so passiert?“ K: „Ja“. T: „Wie alt warst du da?“ K: „4 oder 5“. T: „Und deine Eltern wo waren die?“ K: „Die waren nicht da“. T: „Und schau mal jetzt in der Situation. Wer könnte Dir da helfen?“ K: „Die große H. Sie nimmt den Teller, geht zu den Töpfen, macht die auf und macht zwei Kartoffeln zurück und fragt die kleine H. was sie essen will. Die kleine sagt Rotkraut und Kartoffeln. Der Fisch wandert auch in den Topf zurück und auch noch etwas Rotkraut. Und diese Pseudooma steht da mit offener Kinnlade“. T: „Und spüre mal jetzt, wie sich das jetzt anfühlt“. K: „Leicht, erleichtert und die Kehle fühlt sich nicht zu an“. T: „Ja. Sie konnte sich frei entscheiden. Ist das so was?“ K: „Ja“. T: „Und spüre mal, vorhin wie du dagelegen hast. Du hast auf deinen Händen gesessen, als sie Macht über dich hatte“ (T. reflektiert immer wieder die Körperhaltung der K.). K: Da hab ich auf meinen Händen gesessen?“ T: „Ja. Und jetzt ist sie perplex? Ja. Dann schau mal ob du ihr noch was sagen möchtest oder ob du noch einen Impuls hast?“ K: „Ja. Ich möchte ihren stinkenden Karpfen in die Mülltonne schmeißen. Ja. Ich geh zu dem Topf, nehme den Karpfen (Klientin lacht) und halte den unter kaltes Wasser und ruf den Flocki, das ist nämlich der Hund und ich gebe dem einfach den Karpfen zu fressen und der freut sich“. Es ist der Hund der Pseudooma (Mutter des Ehemannes ihrer Tante). Ihre Tante kommt herein und lacht darüber, daß die K. dem Hund den Karpfen gegeben hat. Die Pseudooma reagiert empört. Die K. findet das in Ordnung, muß aber dennoch darüber grinsen und sagt ihr auch, daß er Fisch immer tranig schmeckt. Die Pseudooma ist empört darüber, daß die K. den Fisch wegwirft, aber dennoch muß sie grinsen.
Die T. spiegelt der K. nochmals „mit dem Essen hat sie Macht über dich, schau mal, was jetzt ist“. K: „Jetzt hat sie sie nicht mehr, jetzt kann sie die Kleine selbst entscheiden, wieviel sie essen will“. T. testet dies: „Schau mal, wenn jetzt alle da sind und du hast die Entscheidung getroffen, die Kleine hat gesagt „das will ich essen und das nicht mehr“....... Es sollen mal alle gehen, die hinter der Kleinen stehen. Ist da noch jemand übrig?“ K: „Die Pseudooma“. T: „Okay, wie ist das jetzt für dich? Erst lächelt sie und sagt, sie findet das nicht so in Ordnung und dann macht sie es doch wieder?“ K: „Das find ich nicht gut“. T: „Und guck mal, ist das nicht die gleiche Qualität auch, wie mit dem Opa vorhin, der grinste doch auch?“ K: „Ja, der hat auch erst gegrinst und mich dann wieder gepackt“. T: „Guck mal was macht das mit dir?“ K: „Das gibt mir überhaupt keine Klarheit“. T: „Ja, genau und guck mal was du willst“. K: „Ich möchte alleine entscheiden was ich esse ! Und ich möchte nicht daß du Macht über mein Essen hast! (Klientin mit entschlossener Stimme) T reflektierend: Ja. Guck mal, du willst dich gerade wehren und du liegst wieder auf deinen Händen. Verstehst, du, du hast keine klare Aussage“. K: „Aber ich hab ihr das doch eben klar gesagt“. T: „Spüre mal wie deine Körperhaltung ist. Sie ist ganz anders. Kannst du das so wahrnehmen?“ K: „Ja“. T: „Wo fühlst du das, wenn du das nicht willst, dieses Essen. Spüre mal in deinem Körper, was sich da wehrt“ (auf der Körperebene bewußt machen, was wirkt). K: „Wenn die mir so viel essen auflädt?“ T: „Ja. Spüre mal wie sich das anfühlt“. K: „Das engt so ein, das schnürt meine Kehle zusammen“. T: „Was ist dein Impuls?“ K: „Den Teller aus der Hand zu reißen und mir selbst aufzufüllen und zu sagen: STOP. "Stop, ich fülle mir selbst auf“. T: „Kannst du ihr das mal sagen?“ K: O.k. Sie ist dabei mir was draufzutun. Ich sag „STOP“ und reiß ihr den Teller aus der Hand. Sie guckt mich entgeistert an und ich sag ich fülle mir selbst auf. Ich möchte soviel essen wie ich will. Sie sagt, sie ist so verdattert und sagt: Aber du kommst doch kaum an den Herd ran....“ T: „Wie ist das für dich?“ K: „Ich überlege.......stimmt, daß ich kaum an den Herd dran komme. Aber ich kann mir einen Stuhl holen“. T: „Guck mal, sie versucht dich schon wieder zu kriegen“. K: „Ich merk es. Ich geh flugs zu so einem Hocker, schieb den Hocker vor den Herd und steig da drauf. Und jetzt bin ich sogar größer als sie“. T: „Wie reagiert sie?“ K :“Sie sagt: gut, fülle dir auf. Und sie lacht auch so verschmitzt, nach dem Motto. 1:0 für die kleine H. Ich nehme ihr den Teller nicht ab und fülle ihr weiter auf“. T: „Guck mal wie es sich jetzt anfühlt, wenn du alleine entscheidest was du dir auffüllst“. K: „Frei, fühlt sich das an. Meine Schultern werden größer. Ich wird auch in meiner Länge größer“ T: „Spüre mal in deine Kehle rein, wie es sich da anfühlt“. K: „Die fühlt sich frei an“. T (reflektierend): „Sie mal an, wenn du ganz klar bist und das äußerst, auch deine Körperhaltung ist anders, merkst du das?“ K: „Ja. Es fühlt sich kräftiger an, ausgedehnter, ausgebreiteter“. T: „Ja. Guck mal was du jetzt fühlst, was da jetzt passiert“. K: „Ich fühle daß sie keine Macht mehr über mich hat“: T: „Ja. Schau mal ob du vielleicht Lust hast was auszuprobieren. Ich hab da so eine Idee..... vielleicht hast du ja eine andere Idee, schau mal ob du ihr ein Essen von ihr wünschst. Vielleicht hast du auch eine andere Idee, was du gerne von ihr möchtest“ (Klientin ermutigen, ihre Wünsche zu entwickeln und zu äußern). K: „Kochst du mir ein Essen, das ich mir von dir wünsche? Sie sagt, ja, was wünschst du dir denn? Ich sage Spaghetti mit Ketchup. Sie lacht und sagt "das mögen ja wohl alle Kinder". T: „Ist das ein Ja?“ K: „Sie kocht es. Sie will erst einen riesigen Topf aus dem Schrank holen (Klientin lacht)....sie überdenkt das dann und holt einen kleinen Topf. Sie macht eine kleine Portion. Nicht so eine riesengroße“. T: „Spüre mal ob du möchtest, daß sie dir das essen auftut“. K: „Ich möchte das selber machen“. T: „Geht sie darauf ein?“ K: „Ja. Sie hat den Teller in der Hand. Ich nehme ihr den Teller ab, hol mir den Hocker, sie rückt ihn mir noch ein bißchen zurecht, daß ich besser drankomme, das find ich sehr nett und nehme mir mit zwei Gabeln die Spaghetti“. T: „Super. Geht das leicht, oder ist das was anstrengendes?“ K: „Das geht leicht“: T: „Ja, was nimmst du wahr?“ K: „Das wir uns zusammen an den Tisch setzten. Sie nimmt sich auch Spaghetti. Wir gucken uns an und lächeln. Es fühlt sich ehrlich an“. T: „Wo fühlst du das?“ K: „In den Augen“. (Musik wird zum Ankern eingespielt). T: „Spüre mal wie du dich jetzt fühlst, nach dieser Entscheidung“. K: „Ich spüre daß ich ganz schnell satt bin nach den Spaghetti. Ich brauche gar nicht viel essen. Ich höre so auf meinen Körper“. T: „Ja. Nimm das mal wahr.
Und spüre mal wie sie darauf reagiert, wenn du so schnell satt bist. Dann bleibt da doch auch sicherlich ein Teller übrig“. K: „Sie fragt ob ich das nicht aufessen will. Ich sag nee, ich bin satt. Sie sagt in Ordnung, dann machen wir daraus Hühner- oder Schweinefutter“ (hier ist sichtbar, daß die Qualität auf dieser Ebene geankert ist) T: „Schau mal ob du die Situation so stehen lassen kannst. Und schau mal ob du noch mal zurückgehen kannst zu deinem Opa, wenn du da zu Besuch kommst. Was ist da jetzt?“ K: „Er kommt so auf mich zu, gibt mir die Hand, sagt guten Tag und übertritt da keine Grenzen. Er zieht sich nicht an mich. Ich könnte das machen, aber ich mach es nicht. Ich gebe ihm erst mal die Hand“. T: „Wie ist es für dich?“ K: „Es gibt mir so ein Gefühl von Freiheit und so ein Selbstachtungsgefühl. Das ich respektiert werde, obwohl ich kleiner bin als die anderen“. T: „O.k. Dieses Gefühl, das du vorhin wahrgenommen hast, mit der Freiheit, mit dem Aufrechtsein, den breiten Schultern, guck mal ob es eine Alltagssituation gibt, wo du diese Qualität gut gebrauchen kannst, wo du das Gefühl hattest, da hat auch jemand deine Grenze übertreten. Gibt es da so was?“ (Test, ob diese Qualität auch in anderen Situation hält). Die K. befindet sich im Proberaum und üben ein Stück ein. Es ist verabredet, daß die eine spielt und die K. sie ablöst. Statt dessen spielt ihre Freundin einfach weiter. Hier reflektiert die T. „Diese Grenzübertretungen.... guck mal, was du jetzt willst?“ K: „Ich will daß das so gemacht wird, wie wir das verabredet haben. Und ich sag stop, stop stop, ich möchte das so probieren, wie wir das verabredet haben. Wir spielen es noch mal und die I. schaut, wenn ich meine Finger auf die Tastatur lege und hört auf in dem Moment zu spielen in dem ich anfange“. T: „Was macht das mit dir?“ K: „Es macht mich größer“. T: „Schau sie mal an, wie sie aussieht“. K: „Nachdem ich ihr es gesagt habe?“ T: „Ja.“ K: „Die nickt so. Für mich ist es so als ob sie da eben was geschnallt hat. Sie hat gemerkt, daß sie nicht ständig meine Grenzen übertreten kann. Ich hab mir Respekt verschafft“. T (reflektierend): „Wenn du es aussprichst und ganz klar bist, scheint sich das ja alles so zu fügen, wie du es brauchst“. K: „Ja“. T: „Guck mal diese Situation, in der du sagst, da findest du die Stop-Taste beim Essen nicht, gibt es da so eine Situation?“ (Überprüfung, in welcher Situation die Grenzübertretung mit dem Essen geankert ist). K: „Ja, da komm ich nach Hause und es gibt 100.000 Sachen, die ich noch machen will. Da ist eine kleine Situation: Ich gehe an Briefkasten und hole einen Brief raus, der mir ganz wichtig ist, von der KSK und die wollen immer noch Unterlagen haben. D.h. die wollen daß ich denen noch einen Gesellschaftsvertrag zuschicke. Und ich merke so, daß ich noch mehr machen muß, als ich mir sowieso schon vorgenommen habe und ich geh erst mal in den Supermarkt und hol mir ein Schokocroissant und noch eine Tafel Schokolade und esse die hintereinander weg“. T: „Was ist das für ein Gefühl? In dem Moment, wo spürst du das? Ist das Überforderung?“ K: „Ja, Überforderung und es ist als ob ich nur bis hier in die Brust atme. So ein Abgehetztsein“. T: „Ein Abgehetztsein.....“ K: „Keine Pausen machen zu dürfen...“ T: „Woher kennst du das "keine Pause machen, ich darf keine Pause machen?“ (Zurück auf die Prägungsebene) K: „Ich kenne das von: Es muß alles schön und perfekt sein und dann werde ich auch gemocht. Von meinen Eltern kenne ich das“. T: „Laß die mal hier sein und sag ihnen das“. K: „Ich werde von euch immer nur gemocht, wenn ich leiste, wenn ich tu, wenn ich was mach. Aber nicht wenn ich einfach nur bin, oder faul bin oder nichts mache“. T: „Schau mal was das mit denen macht, wenn du das sagst“. K: „Das macht die ganz betreten. Und die sagen, daß sie das auch nicht anders kennen. Sie sagen ich hab recht. Sie wissen nicht warum sie mir dieses Gefühl gegeben haben“. T: „Schau mal was du jetzt brauchst?“ K: „Daß ich einfach sein darf, daß ich im Liegestuhl liege, meine Eltern arbeiten und daß das trotzdem in Ordnung ist, daß ich da liege und werde trotzdem gemocht“. T: „Laß mal diese Situation auftauchen. Wie fühlt sich das an?“ K: „In der Brust, im Herz, da geht der Atem auch tiefer. Im Herz“ T: „Ist es das Gefühl "du darfst jetzt einfach sein?“ K: „Ja“. T: „Nimm das mal wahr (Musik wird zum Ankern eingespielt). T: „Wie geht es dir?“ (Kontakt zur K. herstellen). K: “Es ist so ein Gefühl des nicht angespannt sein. Einfach gemocht zu werden“. T: „Du mußt nichts tun?“ K: „Ja“. (Pause) T: „Wie geht's da jetzt weiter?“ K: „Meine Eltern machen weiter ihre Arbeit. Meine Mutter pfeift ein Lied. Ich hab das Gefühl ich kann die Arbeit gehen lassen. Es sieht alles sehr entspannt aus“. T: „Jetzt geh noch mal zurück, als du diesen Brief bekommst“.
Die K. holt den Brief aus dem Briefkasten, setzt sich erst mal hin und überlegt, ob sie etwas anderes streicht. Sie macht eine lange Pause und arbeitet später weiter und verschiebt ihren Zeitplan. Der Brief regt sie nicht mehr so auf, sie atmet nicht mehr so flach und sie verspürt keine Panik, die Dinge nicht zu schaffen. Sie geht nicht mehr zum Supermarkt, um sich Schokolade zu kaufen, sie macht eine Pause, teilt die Arbeit anders ein und lächelt über diese Entscheidung. Zurück im Eingangsbild findet sie den Handlauf in „Kinderhandhöhe“ vor. Im Abschlußbild sieht sie sich im Liegestuhl liegen, während ihre Eltern im Garten am Arbeiten sind (hier ist sichtbar, daß sie das Thema „Arbeiten müssen“ noch nicht vollständig bearbeitet hat, da die Eltern fortwährend am Arbeiten, der Vater ist der Hauptschauplatz, wie in der folgenden Sitzung sichtbar wird).

11. Sitzung: die Holzwerkstatt
Die Klientin steigt über eine wacklige Holzleiter hinab in ihre Innenwelt. Sie öffnet eine Tür aus Gras und Erde, der Türgriff ist eine Wurzel. Wieder begegnet sie einer ganz alten Frau, die nur einen Zahn hat. Sie findet ihren Vater als kleinen Jungen vor, sie schrumpft auf das Alter des Vaters. Sie fühlt sich dort stark. Der Vater spielt zunächst im Käfig und nimmt nicht wahr, eingesperrt zu sein. Er knüpft irgendwelche Bänder und bindet der K. eines um ihr Handgelenk. Der Vater kann den Käfig verlassen erklärt die K. auf die Frage der T. Auf die Frage der T. wie er in den Käfig hineingekommen sei antwortet die K: „K: Wie bist du da reingekommen, in den Käfig ? Er sagt diese innere Frau von mir, die hat ihn da eingesperrt, nein, da reingeführt“. T: „Sie wollte dir da dort auch was zeigen?“ K: „Ja. Ich will die noch mal holen und fragen, warum die mir meinen Vater zeigt, der so klein ist. Ich hol sie und frage :“Warum zeigst du mir meinen Vater, der drei Jahre ist und warum bin ich jetzt auch drei Jahre alt? Sie sagt daß ich hier mit meinem Vater meine Durchsetzungskraft trainieren kann. (Die Durchsetzungskraft wurde bereits in der 8. Sitzung mit dem inneren Löwen trainiert. Der Vater hatte in dieser Sitzung keinen Respekt vor der K. In der 8. Sitzung nahm die K. in einer Situation eine Mißbrauchsituation wahr, die sie nicht weiterverfolgen wollte). Sie sagt wenn ich jetzt mit meinem Vater kämpfe und wenn ich den jetzt nicht über meine Grenzen lasse, wird er das später auch nicht machen. Deshalb ist es gut, wenn wir beide ganz klein sind. Wir gehen jetzt aus dieser Art von Käfig raus und gehen in eine Art Turnraum. Da ist so eine große Matte. Wir machen uns bereit für einen Kampf, mein Vater und ich. Wir stehen jetzt so auf der Matte, stehen uns gegenüber und ringen miteinander. Ich schubse meinen Vater nach hinten, er schubst mich auch. Ich nehme ihn in den Schwitzkasten, stelle ihm ein Bein. Er fällt auf den Boden“. T: „Spüre mal...... guck ihm mal in die Augen jetzt, wenn das geht“. K: „Ich lasse ihn endlich los. Er atmet flach und strampelt mit den Beinen“. T: „Guck mal was du von ihm willst“. K: „Ich will den Kampf gewinnen....“T: .....“weil?“ K: „.....weil er mich dann nicht mehr unterbuttern kann, um mir Respekt zu verschaffen. Die alte Frau zählt. Sie zählt bis zehn und sagt die Runde geht an mich“. T: „Guck mal wie er reagiert?“ K: „Er steht auf, macht eine Kopfbewegung nach unten, verbeugt sich, wie bei einem sportlichen Kampf. Es ist wie so eine Art Judo“ T: „Wie alt seid ihr da?“ K: „Wir sind ein bißchen älter geworden, 5 oder 6“. Die Szene wiederholt sich und die Klientin fühlt sich bei diesem Kampf fair behandelt, nimmt es als vertraut und nah an. Sie nimmt dies wieder in der Kehle wahr. Auf die Frage der T. wo ihr diese Qualität im Leben gefehlt hat, befindet sie sich zu Hause, wo sie aufwuchs. K: 6 oder 7. Ich stelle meine Schuhe einfach in den Flur und nicht in den Schuhschrank. Mein Vater kommt abends nach Hause und meckert mich voll an, weil die Schuhe in den Schuhschrank sollen.“ T: „Macht er das jetzt auch?“ K: „Ja. Und er selbst stellt seine Schuhe auch nicht in den Schuhschrank, sondern woanders hin. Er hat also Sonderprivilegien“. T: „Das meintest du mit fair oder nicht fair?“ K: „Ja“. T: „Sag's ihm ruhig, wenn du das wahrnimmst, wenn du magst“. K: „Du räumst dir hier Sonderprivilegien ein. Du stellst deine Schuhe auch nicht in den Schrank. Er ist ein bißchen verdattert und sagt: Ja, er macht das, weil er hier der King der Familie ist“. T: „Was macht das mit dir?“ K: „Ich bin empört und ich sage ihm das. Ich sage ihm, daß das total ungerecht ist, weil das gar kein Vorbild ist, was er abgibt.
Das ist total dekadent was er da macht und das werde ich auch nicht akzeptieren oder tolerieren“ T: „Guck mal was er jetzt macht oder was geschieht?“ K: „Er sagt, er könnte das schon in den Schuhschrank machen, aber dann wäre er ja auf der gleiche Stufe wie wir. Ich sage das soll er auch machen, daß er genauso ist wie die anderen Familienmitglieder. Daß er nicht immer dieser Haustyrann ist, wo immer alles nach seiner Pfeife geht“. T: „Schau mal wo das bei ihm entstanden ist, daß er diese Privilegien braucht um sich besser zu fühlen“. K: „Wo das bei ihm entstanden ist?“ T: „Ja. Du kannst ihn auch fragen oder du kannst die alte Frau fragen. Schau mal was für dich richtig ist“. K: „Warum brauchst du das, daß du dich über uns stellst, warum ist dir das wichtig? Er ist jetzt gerade in dem Haus wo er aufgewachsen ist. Er ist da in einer Holzwerkstatt bei seinem Vater. Sein Vater ist in dieser Holzwerkstatt und schneidet Holz zurecht“. T: „Wie alt ist er da?“ K: „Der Vater meines Vaters?“ T: „Dein Vater“. K: „So alt wie ich vorhin, also 6 oder 7. Der Vater schneidet Holz zurecht. Es ist kalt draußen. Mein Vater geht in diese Holzwerkstatt. Der zieht seine Schuhe aus, weil er so eiskalte Füße hat. Läßt sie einfach auf den Boden fallen. Geht zu dem Kamin weil es da warm ist. Mein Opa will das Holz wegbringen und fällt über die Schuhe. Er schimpft ihn total aus, daß die Schuhe da nicht hingehören, daß sie in den Schrank gehören. Er geht zu meinem Vater und versohlt ihm den Hintern. Mein Vater weint“. T: „Guck mal was das mit dir macht“. K: „Es tut mir leid für den kleinen Knirps“. T: „Wenn du mit der großen H. da hingehst, hast du da einen Impuls? K: „Ich geh zu dem Opa, packe sein Handgelenk und schreie ihn an er soll den H. (Vater der Klientin) in Ruhe lassen. Weil als kleines Kind ist man noch nicht so geordnet, nehme ihn in Schutz. Sag er soll das sofort lassen, ihn zu schlagen. Der sagt er hat so einen Schreck bekommen, er hat sich auch verletzt, das hat auch weh getan. Die große H. sagt: du mußt die Sicherheitsvorkehrungen treffen. Du bist der Erwachsene. Du kannst nicht einfach die Kinder hier reinlassen. Mußt halt sehen daß die Kinder nicht reinkommen. Oder wenn du Pausen hast. Aber das geht nicht. Du hast die Verantwortung dafür. Er guckt nach unten, ist ein bißchen betreten, sagt: Ja, stimmt ja. Geht zum Papa, zum H. seinem Sohn. Setzt sich auf so einen Stuhl und streckt seine Hand nach dem aus. Mein Vater geht zu ihm hin, ein bißchen höher als seine Knie. Mein Opa entschuldigt sich bei meinem Vater und sagt es tut ihm leid daß er ihn geschlagen hat. Streichelt ihn so über den Kopf. Er sagt ihm das nächste Mal wird er besser aufpassen. Er wird die Tür abschließen. In den Pausen darf er kommen. Aber nicht wenn er am Arbeiten ist“. T: „Guck mal ob dein Vater damit einverstanden ist“. K: „Er guckt so hoch zu ihm und sagt: wenn abgeschlossen ist wird er dann ganz laut klopfen und dann kann der Opa ja eine Pause machen. Der Opa sagt ja, das wird er machen“. T: „Guck mal wie es dem kleinen H. (Vater der Klientin) jetzt geht“. K: „Dem geht’s gut. Er fühlt sich geachtet und respektiert und auch beschützt“. T: „Schau mal ob du noch mal eine Woche weitergehen willst und schauen magst was da jetzt passiert ist zwischen den beiden“ (Test, ob diese Qualität bestehen bleibt). K: „Ja. Mein Vater ist draußen am Spielen, es ist ein ganz kalter Wintertag. Mein Opa ist am arbeiten in der Werkstatt. Mein Vater möchte sich seine kalten Füße an der Heizung wärmen. Er rennt an die Tür, will die aufmachen, aber sie ist abgeschlossen. Mein Vater klopft an die Tür. Er hört Sägegeräusche. Der Opa hört das Klopfen nicht. Weil das zu laut ist. Mein Vater hat kalte Füße. Die Sägegeräusche hören auf. Mein Vater schreit und klopft noch mal ganz laut an die Tür. Mein Opa hört das. Er ruft raus: mein Sohn, ich komme gleich. Ich muß noch einige Bretter sägen dann komm ich. Mein Vater ruft beeile dich, beeile dich, ich hab ganz kalte Füße. Mein Opa sägt noch zwei Bretter und geht dann zur Tür und macht sie auf. Mein Vater geht in die Holzwerkstatt, rennt zum Ofen, setzt sich auf einen Stuhl. Mein Opa zieht ihm die Stiefel aus und stellt meinen Vater auf den Kachelofen und macht eine kurze Pause, setzt sich mit hin“. T: „Spüre mal wie das jetzt für dich ist, daß der Großvater dem kleinen die Tür aufmacht, wenn er seine Bretter fertig gesägt hat. Ist das so gewesen?“ K: „Ja“. T: „Guck mal ob das für den Kleinen so in Ordnung war“ (T. reflektiert, daß der Anteil „Großvater“ die Bedürfnisse des Kleinen nicht „hört“ und auch seine Bedürfnisse Priorität haben. Hier wird wieder die Grenzübertretung und Mangel an Respekt deutlich). K: „Der hätte schon gewollt, daß er gleich aufmacht“.
T: „Was hindert ihn daran daß er ihn nicht gefragt hat, den Papa? Du kannst ihn ja mal fragen“ (schauen, welche Qualität fehlt). K: „Er sagt das hat er sich nicht getraut“. T: „Was könnte passieren?“ K: „Daß der Opa wütend wird, weil der Kleine zuviel verlangt“ (Projektionsebene, in der deutlich wird, daß die K. sich niemandem zumuten kann). T: „Wie ist das jetzt für dich wenn du das wahrnimmst, kennst du das auch?“ K: „Das kenne ich voll“. T: „Schau mal ob du das dem Großvater sagen kannst, ihm das begreiflich machen kannst, das Programm läuft heute noch“. K: „Wart mal, also ich soll dem Großvater begreiflich machen, daß er sofort an die Tür gehen soll?“ T: „Schau mal, was macht das mit dir?“ K: „Das macht mit mir, daß ich denk, daß ich zuviel verlange, von jemandem“. T: „Woher kennst du das?“ K: „Von mir selbst.“ T: „Woher noch?“ K: „Von meiner Familie“. T: „Wer kommt da?“ K: „Meine Mutter und mein Vater“. T: „Schau mal, dein Vater hat das gleiche mit deinem Großvater gehabt. Da hat es angefangen. Und für dich ist das heute noch so. Frag mal oder hol mal die alte Frau dazu, mal sehen was die dazu sagt“ (schauen, ob es mit der weisen Instanz weiterführt oder ob dies auf der Prägungsebene zu suchen ist). K: „Die sagt Kinder haben den absoluten Vorrang. Er soll gefälligst aufhören seine blöden Bretter zu sägen und die Tür sofort aufmachen. Es ist kalt draußen und Winter. Genau! Es ist kalt draußen und Winter, mach die Tür gleich auf“. T: „Schau mal wie er reagiert“. K: Der lacht einfach und sagt ich kann ihm viel erzählen wenn der Tag lang ist (hier Ebenenwechsel mit Löwen einleiten, um Durchsetzungskraft zu trainieren). T: „Schau mal, das kennst du auch. Kannst du mal deinen inneren Löwen auftauchen lassen? (Pause)......... T: „Was ist jetzt, wo bist du?“ K: „Ich hole den gerade. Er ist jetzt da, er geht auf meinen Großvater zu“ (Löwengebrüll wird eingespielt, um das Erleben zu verstärken). K: “Er weicht zurück, sagt: "was soll das, was soll das jetzt?" Ich sage: "du machst beim ersten Mal Klopfen die Tür auf. Es ist Winter und es ist kalt. Kinder haben den absoluten Vorrang vor deinen Brettern". T: „Bleibe in Kontakt mit ihm“ (K. unterstützen, da sie lieber ausweicht, anstatt sich zuzumuten). K: „Er weicht ein Stück zurück. Der Löwe geht noch ein Stück auf ihn zu“ (Löwengebrüll wird wieder eingespielt). K: „Er weicht zurück und drängt sich so an die Wand. Und sagt: "o.k., o.k., o.k. Ich werde sie beim ersten Mal aufmachen" (hier wird dieser Anteil kooperativer, der Löwe wirkt respekteinflößend auf diesen Anteil). T: „Schau mal. Vielleicht gibt es auch noch ein Fenster, wo er sich bemerkbar machen kann. Schau mal wie es für dich richtig ist, was der kleine Papa will“ (K. ermutigen, in der Innenwelt aktiv zu werden, um ihre Bedürfnisse anzumelden und nicht passiv auf andere zu warten). K: „Daß die Tür nicht verschlossen ist und daß der Opa so ein Vertrauen in ihn hat, daß er keine Dummheiten mehr macht. Daß er z.B. seine Schuhe durch die Gegend pfeffert und dadurch eine Unfallgefahr schafft, sondern daß er reinkommen darf“. T: „Schau mal daß auf beiden Seiten Respekt da ist, wenn das geht“. K: „Daß er z.B. da stehenbleibt im Eingangsbereich, bis der Opa ihn bemerkt. Aber daß er nicht warten muß, bis er die Tür aufschließt. Der Opa, der geht zu meinem Vater sagt, er läßt die Tür auf und sagt, wenn er reinkommt, soll er im Flur warten. Dann kann er sich noch mal bemerkbar machen, wenn der Opa am Sägen ist. Sie werden sich bemerkbar machen und dann erst kann er durch die Werkstatt laufen. Aber der Opa will erst mal registrieren, daß er da ist“: T: „Das scheint ihm ja auch wichtig zu sein, sein Reich, daß das geachtet wird“. K: „Ja. Dann ist es noch mal eine Woche später. Es ist ganz kalt. Mein Vater ist draußen am Spielen. Ihm frieren gleich die Füße ein. Er geht zur Werkstattür, macht sie auf. Sie geht auch auf. Macht die Tür zu. Er steht im Eingangsbereich. Mein Opa sieht ihn auch gerade, als er am Arbeiten ist. Sie lächeln sich so zu. Mein Opa sagt, hallo mein Junge, da bist du ja, komm rein, du hast bestimmt kalte Füße. Mein Vater freut sich total. Der strahlt richtig. Er sagt ja, ich hab ganz kalte Füße. Der Opa nimmt ihn so hoch. Stellt ihn auf einen Sims. Zieht ihm die Schuhe aus. Stellt ihn mit den dicken Socken auf die Kacheln und reibt die noch mal mit den Händen Mein Vater umarmt ihn so“. T: „Bleibe mal in diesem Gefühl“ (Musik wird zum Ankern eingespielt). T: „Ja, was geschieht gerade?“ K: „Die beiden machen immer noch Pause. Trinken noch einen Tee. Mein Vater will jetzt wieder rausgehen, weil seine Füße wieder warm sind. Er schnappt sich seine Stiefel, geht wieder raus und verabschiedet sich vom Opa.
Der setzt sich seinen Kopfhörer auf, macht die Maschinen an und arbeitet weiter“. (hier hat die K. in der Innenwelt Bedürfnisse anmelden gelernt und sich dem Thema Respekt genähert ohne dies gewaltvoll erreichen zu wollen) T: „Schau mal, wenn du so zwei Monate weitergehst“ (Test, ob diese Qualität sich weiter vertieft) K: „Es ist Frühjahr geworden. Der Schnee ist fast weg, vereinzelt liegt da noch was. Mein Vater hat keine kalten Füße. Er will einfach den Opa in der Werkstatt besuchen. Böllert gegen die Tür. Macht die Tür auf und zu, bleibt im Eingangsbereich stehen. Mein Opa hat die Kopfhörer auf. Ist am Sägen von so einem Brett. Er hat das Brett durchgesägt, sieht meinen Vater und freut sich, macht die Maschinen aus und sagt, hallo meine Junge, komm wir machen eine kleine Pause. Sie laufen an den Ofen, an den Tisch. Mein Vater setzt sich hin, mein Opa gibt ihm was zu trinken. Limonade. Er setzt sich auch hin“. T: „Schau mal wie der Kleine sich verhält“. K: „Der erzählt meinem Opa ganz viel, was er gemacht hat und was er entdeckt hat. Mein Opa hört zu und stellt Fragen. Mein Vater fragt meinen Opa ob er sich eine Ecke in der Werkstatt einrichten darf, wo er auch was mit Holz macht. Mein Opa sagt, ja, er würde ihm auch immer mal was zeigen. Das können sie machen, daß er eine Werkbank bekommt, seinem Alter nach angemessen, wegen des Werkzeugs. Da müßten sie mal gucken“. T: „Ja, schau mal wie sie's machen“. K: „Sie machen meinem Vater eine Werkbank. Mein Opa sagt, den Hammer und die Zange kann er benutzen und die Säge darf er noch nicht unbeaufsichtigt benutzen. Das will mein Opa ihm erst mal zeigen, wie man die benutzt“. (hier wächst Anerkennung) T: „Ja. Ist der Keine damit einverstanden?“ K: „mhm“. Er will ein Vogelhaus bauen für die Vögel für das Frühjahr. Die machen das so gemeinsam. Mein Opa zeigt ihm auch wie man sägt, wie er die Säge hält, spannen dann den Ast in den Schraubstock. Mein Vater sägt so mit beiden Händen. Das geht gut. Mein Opa beschließt daß er nach dem 2. Mal unbeaufsichtigt sägen kann“. (hier wächst Vertrauen) T: „Wow. Guck mal wie es dem Kleinen damit geht“. K: „Er ist super stolz, daß er das alleine machen darf“. T: „Schau mal ob du jetzt ins Frühjahr reingehen kannst, wenn das Vogelhäuschen fertig ist (Musik wird zum Ankern eingespielt). K: „Das Vogelhäuschen ist an einen Baum genagelt. Es sind Vögel drin. Mein Opa und mein Vater stehen vor dem Baum und begucken das und freuen sich einfach daß das da hängt. Mein Opa sagt zu meinen Vater, daß die Zeit gekommen ist, daß er auch alleine in die Werkstatt gehen kann, also daß er allein zu seiner Werkbank gehen darf ohne sich vorher bemerkbar zu machen“. (hier kippt das Bild auf der Ebene des Großvaters versus Vater) T: „Wow. Was macht das mit dir?“ K: „Das gibt so Vertrauen“. T: „Kannst du das irgendwo fühlen? Spüre mal“. K: „Das läßt mein Herz so weich werden“. T: „Ja. Laß sich das mal ausbreiten und genieße es einen Moment (Musik wird wieder eingespielt). T: „Ja. Und spüre mal jetzt, wenn du so drei Jahre weitergehst... was passiert?“ K: „Mein Vater ist langsam ein Teenager geworden und hat immer noch Lust bei meinem Opa in der Werkstatt zu werkeln, weil er das Material Holz so toll findet. Und die Nachbarn aus der Gegend wollen alle Vogelhäuschen von ihm gebaut bekommen, weil die so hübsch sind. Die macht er für sie. Das macht meinen Opa auch ganz stolz, weil die überall hängen in der Nachbarschaft, die Vogelhäuschen von seinem Sohn. Da ist noch mehr passiert. Mein Opa hat meinem Vater gesagt, er darf jetzt auch elektrisch sägen, hat ihm die Maschinen erklärt. Er kann auch teilweise bei meinem Opa mit an die Werktische gehen. Das Vertrauen wächst immer mehr“. T: „Ja, guck mal ob du noch 5 Jahre weitergehen kannst“. K: „Mein Vater ist jetzt so 16, 18, möchte nicht weiter zur Schule gehen. Er möchte Schreiner lernen. Mein Opa findet das total klasse. Mein Vater will auch gar nicht mehr da weg, will gar nicht mehr in den Westen flüchten, will den Beruf lernen“. (der Vater wurde auch in vergangenen Sitzungen durch die Flucht aus dem Osten als ein Anteil wahrgenommen, der sich minderwertig fühlt. Dies scheint sich hier gerade zu verändern) T: „Die beiden scheinen sich ja jetzt gut zu verstehen“. K: „Ja“. Die T. bittet die K. noch mal zurück in das Bild mit den Schuhen in der Wohnung zu gehen, um zu schauen, ob die neu gewonnene Struktur stabil ist. Sie nimmt wahr, daß alle Schuhe im Schuhschrank sind. Sie sieht ihren Vater im Wohnzimmer Zeitung lesen und sie macht den Fernseher an ohne zu fragen. Sie nimmt wahr, daß das kein Problem ist.
Auf Nachfrage der T. ob es in Ordnung ist, daß der Vater weiterliest, sagt sie, daß sie lieber hätte, daß er sich mit ihr beschäftigt. Sie möchte mit ihm Karten spielen und holt sie. Im Dialog mit dem Vater spürt sie, daß er gar keine Lust hat. Er möchte zunächst die Zeitung fertig lesen und dann gemeinsam mit ihr und der Mutter spielen (hier zeigt sich, daß den einzelnen Anteilen Respekt widerfährt und keine Grenzen übertreten werden, siehe Großvater vis-à-vis Vater). Sie kann das so stehen lassen und nimmt dies in der Kehle wahr, in der sie keinen Druck mehr spürt. Sie spielen zusammen Karten und nach einer Weile möchte die K. damit aufhören und kann dies auch deutlich sagen und ihre Eltern akzeptieren dies. Daraufhin ist sie überrascht. Auf die Frage der T., ob dies für sie neu sei, sagt sie: „K: Ja. Und weil ich noch mal meine Redewendung geändert habe, als ich nicht mehr gehadert habe, und klar gesagt habe, ich will keine weitere Runde mehr spielen, da hat er ja gesagt, da konnte er gar nicht anders als ja zu sagen“. T: „Und kannst du den Respekt fühlen durch diesen neuen Umgang?“ K: „Ja“. T: „Wie ist das für dich?“ K: „Das ist super klasse“. T: „Wenn du willst kannst du es ihnen sagen“. K: „Das ist super klasse, daß ihr das so akzeptiert. Ja. Und die freuen sich auch jetzt“. T: „Wie fühlt sich deine Kehle an?“ K: „Frei und kommunikativ. Es fühlt sich alles ganz klar an. Es ist alles am richtigen Platz und richtigen Ort. Mein Magen fühlt sich auch nicht hart an. Keinerlei harte Knoten“. T: „Schau mal ob es zwischen euch noch was zu sagen oder zu tun gibt, oder ob du das Bild so stehen lassen kannst“. K: „Ich kann es so stehen lassen“. T: „Gut, dann guck doch noch mal, als ihr in dem Turnraum gewesen seid, mit den Matten...“ K: „Ich geh da rein, ich sehe meinen Vater, er sieht mich, wir freuen und ganz doll. Er macht einen Flickflack, ich mach auch einen und wir wollen weiterhin Judo zusammen machen. Wir verbeugen uns voreinander machen einen weiteren Kampf“. T: „Welche Qualität hat dieser Kampf für euch?“ K: „Daß wir was zusammen machen, daß wir zusammen eine Sportart machen und in Bewegung sind und das wir uns weiterhin achten und respektieren....Ja, daß das so eine Gleichberechtigung ist“. T: „Du hast eben so schön gesagt ‚ihr seid in Bewegung‘ und vorhin: ‚wenn ihr euch austauscht und in Kommunikation bleibt, dann scheint da mehr Respekt zu sein‘, auch im Ausdruck“. K: „Ja“. T: „Schau mal ob es die alte Frau noch gibt, und wie sie jetzt ausschaut“. K: „Die ist jünger geworden. Hat aber immer noch so eine weise Präsenz. Auch so eine Kraft. Hat alle Zähne. Vorhin hat sie ja nur einen Zahn gehabt“. T: „Ja, wenn du willst kannst du sie ja fragen, sie wollte euch ja vorhin was zeigen, oder ob ihr eure Aufgabe bestanden habt, oder ob noch was ist...“ K: „Sie gibt uns beiden eine Medaille für faires Spiel. Für ein faires Judospiel. Und das freut uns sehr“. T: „Ja. Das kann ich mir vorstellen. Wenn du magst kannst du noch mal zurückgehen in das Eingangsbild“. K: „Ich geh zur Tür raus und an der Grastür wachsen so kleine lila Blumen, vielleicht Veilchen......ah, nein, es wachen Iris auf der Tür. Und die Treppe die es da gibt, da ist jetzt ein Geländer aus Hanfseil. Die Treppe ist auch stabiler geworden. Die war vorhin ja ein bißchen wackelig. Ich kann mich gut an dem Geländer festhalten. Die Disteln die ich vorhin gesehen habe, sind flauschig geworden. Also die blühen auch so lila und die Blüten sind flauschig und eingebettet in diese hellgrünen Knospen, oder wie das heißt. Und diese hellgrünen Dinger sind ganz stachelig. Und die Blüte ganz zart. Ich bin jetzt oben“: T: „Schön daß die Distel wieder so schön geworden ist. Schau mal ob du dir noch einen Platz aussuchen willst zum Abschluß“. K: „Ich möchte meinen Löwen noch mal mitnehmen. Das fand ich so toll, wie der den Opa zur Räson gerufen hat“. T: „Willst du dich noch mal mit ihm verbinden?“ K: „Ja. Ich will auf dem reiten“. T: „Mal schauen, ob ich da die richtige Musik zu finde“..... (Musik wird zum Ankern eingespielt).