Praxislizenz Dorothée Lisseck
2. Sitzung:
Im Nebel (5.3.2001)
Entspannungsmusik und Text danach:
Die Klientin findet eine Tür
wie zu einem Kühlhaus vor, sie fühlt sich selbst wie gelähmt
und eingefroren. Es ist keine Klinke dran, oben ist ein kleines Fenster mit
Gitterstäben wie an einer Gefängnistür. Sie benötigt einen
Schneidbrenner und knackt die Tür wie einen Safe. Die Tür fällt
nach hinten um, sie erkennt dahinter keine Umrisse, nichts ist da, sie ist erstaunt.
Th.: Hast du Boden unter deinen Füßen? Kl.: Nein, es ist wie in Watte,
in Luft stampfen. Interessant. Alles ist dunkel, mit einer Taschenlampe sehe
ich dicke, weiche Nebelwolken. Th.: Geh mal da rein oder schau nach, was sie
dir vernebeln.
Sie findet es angenehm, dass nichts und niemand da ist. Ein alter unbequemer
Schreibtisch mit spitzen Ecken taucht auf, wie aus ihrer Lehrzeit. Jede Menge
Streß fing dort an. Alles muß schnell gehen, nervige Leute, die
chaotisch durcheinander reden, erscheinen. Sie wird ungeduldig aber muß
den Quatsch mitmachen (Muster) und den Unsinn aufschreiben. Trotz mehrfacher
Aufforderung der direkten Ansprache weicht die Klientin aus. Sie will sich nicht
streiten, sie geht lieber - kündigt (Muster) -. Mehrere Situationen mit
dem gleichen Muster werden erkannt aber kaum verändert.
Die Situation spitzt sich zu, als der erste Sohn geboren wird. Das Kind ist
hyperaktiv und entzieht ihr sämtliche Energie, die sie nicht neu aufladen
kann. Sie fühlt sich machtlos, bekommt Kopfschmerzen und will mehr Abwechslung.
Sie wird wieder berufstätig und hat ständig den Eindruck, dass sie
zu wenig bekommt (Muster) und zu wenig Schlaf. Sie hat auch die Nase voll (nicht
nur bildlich). Th. fragt nach zugehöriger Situation, läßt Mutter
dazuholen, wiederholt Reizwörter, bittet um andere Helfer, fragt nach den
Gefühlen. Die Klientin reagiert schleppend, es wird ihr dann Traurigkeit
bewusst, die überall sitzt. Kl. weint etwas und sieht sich selbst als wandelnde
Traurigkeit in Person, die auch als Kleinkind schon immer ernst schaut. Sie
sieht sich mit 3 Jahren sehr ernst die Rutschbahn herunter rutschen, Vater findet
es toll. Sie selbst hat den Eindruck, dass sie irgendetwas herunterdrückt
aber nichts konkretes, wie Müll, der bei ihr abgeladen wird. Sie bemerkt,
dass sie äußerst erwünscht war, immer Ohrenschmerzen hatte und
sie die Mutter reichlich auf Trapp hielt. Die Mutter gibt die Macht an den Säugling
ab, sie ist vollkommen fertig und machtlos. Sie will vieles besser machen, als
ihre Mutter und ist oft verunsichert.
Die Klientin fühlt sich erschöpft und möchte heute nichts weiter
machen. Th. führt noch mal zum Anfangsbild: es ist nicht mehr so
wie Watte und es ist kein Nebel mehr da, dafür ist jetzt ein Holzfußboden
da, der unter den Füßen knarrt aber der sich gut und gemütlich
anfühlt. Die Klientin möchte einfach nur so ruhig daliegen.
Musik wird eingespielt....
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