Praxislizenz Ilona Schließmann
Zusammenfassung des Therapieverlaufs (Klientin 1)

Die berufstätige Klientin (Mitte 30) leidet unter unerfülltem Kinderwunsch. Symptome auf Körperebene in Form von Körperzittern, Magen- und Darmbeschwerden, Taubheit der Glieder (linke Körperhälfte) sowie Abgrenzung und teilweise Rückzug (Psychische Ebene) beeinträchtigen ihre Lebensqualität im privaten und beruflichen Bereich nachhaltig. Laut fachärztlicher Untersuchung jedoch ist die Klientin organisch gesund. Untersuchungen bei einem Kinesiologen ergaben, dass die Klientin keinen Willen zur Gesundung hätte. Seiner Aussage nach, läge dem ein tiefgreifendes (vorgeburtliches) Thema in Bezug auf die Mutter zugrunde.
Zu Beginn der Sitzungen ist die Arbeit mit dem Einstiegstext ,,Treppe“ für die Klientin sehr schwierig. Die Treppe ist brüchig und zerklüftet, sodass sie kaum vorankommt. Teile von sich nimmt sie getrennt und frei herumschwebend wahr.
Trotzdem hat die Klientin einen guten Zugang zu ihrer Bilderwelt, nimmt auftauchende Körpergefühle intensiv wahr, braucht allerdings viel Zeit und Vertrauen, um in die aktive Veränderungsarbeit zu gehen. Als hemmend erweist sich eine immer wiederkehrende Müdigkeit (Ausdruck einer Blockade), welche die Klientin anfangs daran hindert, tiefer in ihren Prozess einzusteigen. Aus diesem Grund fällt es ihr hauptsächlich im Verlauf der ersten Sitzungen schwer, die passenden Situationen (z.B. Kindheitserinnerungen in Bezug auf die Eltern) auftauchen zu lassen, die zu den jeweiligen Gefühlen (Körperebene) gehören, wobei tiefgreifende emotionale Gefühle kaum auftreten, da sie noch sehr abgeschnitten davon ist.
Die Klientin verliert sich anfangs häufig in anderen Bildern, was wiederum eine direkte Konfrontation der Energiebilder, zur Veränderung der Struktur schwierig werden lässt. Verhalten anfangs auch das Zusammenführen der Innenweltgestalten sowie der Wechsel von der Symbol- auf die Realitätsebene.
Deutlich im Sitzungsverlauf die Ambivalenz zwischen Müdigkeit (Innenweltsymbol ,,schwarze Federboa“ - Ausdruck des unbewussten Widerstandes gegen den Prozess und die Konfrontation mit den eigenen tiefen Gefühlen - von der Klientin auch als ,,Schutz“ und Rückzugsmöglichkeit bezeichnet ) und Kraft (Innenweltsymbol ,,Meister Propper“ – dem Teil der aktiv ist, jedoch noch stabilisiert werden muss, damit er sie noch weiter in die Handlungsfähigkeit bringt).
(Muster auch im Alltag sichtbar)
Die Müdigkeit ist Ausdruck des unbewussten Widerstandes gegen den Prozess und die Konfrontation mit sich selbst
Während die Arbeit mit dem Inneren Löwen bei dieser Klientin nur wenig Erfolg brachte, wirkte sich die Arbeit mit Inneren Instanzen (,,Alter Weiser Mann“ ,,Schutzengel“) und vor allen Dingen die Begegnung mit dem ,,Inneren Kind“ (aus den Erfahrungen der Kindheit gebildet) unterstützend auf den Prozessverlauf aus. Deutlich sichtbar die Veränderung des Energiebildes ,,Innenweltmutter“(Sitzung 5) durch die Klientin und die daraus folgende Annäherung an das Innere Kind (Gefühle).
Positiv wirkte sich auch ,,Aktive Körperarbeit“ in Form von Atem- und Chakrenübungen, Beckenbouncen, Orientalischer Tanz und Schüttelmeditationen zum Sitzungseinstieg anstelle des ursprünglichen Entspannungstextes aus.
Unterstützend auch die Teilnahme an Wochenendseminaren (Syn.Therapiezentrum Mainz/Ausbildungszentrum Kamala). Aus eigener Erfahrung weiß ich zu berichten, dass die Gruppendynamik und der Austausch der Teilnehmer untereinander wichtiges Mosaiksteinchen zur Ergänzung der Einzeltherapie sind.
Ermuntere die Klientin auch im Alltag mit ihren Gefühlen in Kontakt zu treten. Meine Hausaufgabe an sie ist das Daseinlassen und Ausdrücken der Gefühle auch im Außen.
Sie nimmt sich dafür viel Zeit und unterstützt damit den Prozess, der im Verlauf der Sitzungen angestoßen wird. Außerdem verstärken sich die Gefühle, indem sie wahrgenommen werden (,,Grünes Licht“ für das Unterbewusstsein).
Deutlich der Zusammenhang Traumbilder/Innenweltbilder, wobei allerdings aktive Veränderungsarbeit erst in der Innenwelt geleistet wird.
Die Klientin ist beunruhigt über immer wiederkehrende Träume mit verhungernden Meerschweinchen, wundert sich, dass diese überhaupt noch lebensfähig sind. In den Synergetik-Sitzungen nimmt sie die Energiebilder ,,Meerschweinchen“ als ihre vernachlässigten ,,Inneren Kinder „ wahr.
Nachdem die Klientin auf die Bedürfnisse der Kinder eingeht (Sitzungsbeispiel ,,Ein Kind wird groß“), verändern sich auch die Träume. Eines nachts spielen die Meerschweinchen fröhlich Fußball.
Leider bleibt dieser Zustand nicht stabil. Einige Wochen später, verfallen die Meerschweinchen wieder in ihren alten ,,Zustand“ (deutlich sichtbar im Sitzungsverlauf die momentan emotionale Distanz der Klientin in Bezug auf die Bedürfnisse des Kindes). Die Struktur ist noch nicht vollständig stabil, kippte in ihre ursprüngliche Form zurück. An diesem Punkt sollte sie noch weiterarbeiten.
Veränderungen im Außen traten zu Beginn der Arbeit kaum merklich, aber stetig auf. Erst im Verlauf der letzten Sitzung, als die Klientin in Kontakt mit ihren Gefühlen kam, durch direkte Konfrontation der Energiebilder (Sitzungsbeispiel ,,Mutter“ in der Schokoladensoße), die Struktur (Muster kippte) veränderte, passierte parallel dazu auch eine tiefgreifende Veränderung im Außen.
Mit Freude berichtete sie von einer Einladung ihrer Mutter (nach Sitzung 5) zum Essen/Theaterbesuch, im Rahmen dessen ein vertrautes Gespräch zwischen ihnen beiden stattfand.
Fazit: Die Mutter findet den Selbstheilungsweg ihrer Tochter super, unterstützt sie künftig finanziell, damit sie die Therapie fortsetzen kann und erzählt ihr von ihren eigenen Empfindungen, die sie ihr als Kind gegenüber hatte, dass sie schon seit der Geburt Angst um die Kleine gehabt hätte.
Des Weiteren offenbarte sie ihrer Tochter Ängste während ihres Schwangerschaftsverlaufs. Ein Ring wurde ihr eingesetzt, um das Kind vor einem frühzeitigen Abgang zu bewahren. In dieser Zeit litt die Mutter unter starken Schmerzen.
Die Klientin, die vor wenigen Wochen noch den Kontakt mit ihrer Mutter vermied, ist jetzt glücklich über dieses Gespräch, zumal ihr dabei auch bewusst wird, dass sie viele Empfindungen und Ängste ihrer Mutter übernommen hat, es aber auch noch Themen zu bearbeiten gilt.
In Begegnungen mit langjährigen Bekannten und Freundinnen, die mittlerweile Mütter geworden sind, reagiert sie heute nicht mehr mit Panik und Rückzug, sondern mit Verständnis und Offenheit.
Eine weitere Begegnung im Außen in Gestalt eines Bekannten, der ihr ihre eigens neu entdeckte Qualitäten (die Qualitäten des Outlaws) spiegelte, berührte und er freute sie sehr. Erstmals seit langer Zeit nimmt sie tiefe Gefühle in sich wahr, spürt auch die Veränderungen, die ihr im Außen begegnen in Bezug auf ihre Innenweltarbeit. Die Klientin wörtlich in Bezug auf die Innenweltfigur des ,,Outlaws“: ,,Als ob ich den immer vermisst hätte. Seitdem ich den in mir habe, hätte ich ihn gerne immer bei mir. Außerdem muss ich dauernd grinsen, wenn ich an ihn denke.“
Sie setzt ihren Selbstheilungsweg weiterhin fort.
Zum Abschluss sage ich Dankeschön meiner Klientin, die trotz vieler Hindernisse (es sind immer unsere eigenen) mutig und beständig ihren Weg weitergeht, demzufolge neue bereichernde Qualitäten in sich entdeckt, mich deshalb oft an meinen eigenen Lebensweg erinnert und dadurch tief berührt.