3. Sitzung: Bearbeitung des Unfalls
Die Situation mit dem Unfall ist sofort da:
Auto erfasst den Bruder, alle schreien, der Krankenwagen kommt, die Oma hält mich fest
Ich reiße mich los, renne zum Bruder, umarme ihn, sagt, dass ich ihn bald besuchen komme, er freut sich
Ich sage zu den Eltern, wenn ihr mich losgelassen hättet, wäre ich beruhigter, sie sagen, das ist Quatsch
Der Kl. als Großer kommt mit in die Situation und spricht für ihn und ergreift für ihn Partei: ihr habt den Kleinen stehen gelassen und ihm Angst gemacht, der Kleine hatte Angst, weil keiner die Fragen beantwortet hat
Wenn er viele Fragen stellen kann, kann er fröhlich sein und lachen, frech sein, Nachbarskinder spielen auch mit, der Bruder ist auch dabei, schneller als ich dachte
Straße sperren „hier spielen Kinder“
Alle passen selbst auf, sind ausgelassen
Die Erwachsenen sagen morgens „baut keinen Unfall“, der Große antwortet, dass sie den Kindern mehr zutrauen sollen, dann passiert nichts, die Erwachsenen staunen, indem der Große das ausdrückt, wird das atmen freier
Kleiner ist entspannt, fröhlich leicht, so wie er immer sein wollte
Großer sagt: du bist ja nicht zu spät gekommen, da man das Auto nicht sehen konnte, Kleiner spürt keine Schuld mehr, fordert in dem Bild die Männer mit dem Kohlenauto auf, auf der anderen Seite zu Parken, damit sie die Sicht nicht mehr versperren, die parken drüben
Soviel Last und Ballast ist abgefallen, schon vorher als er zum Bruder gehen konnte, fielen Steine von der Seele, wenn der Große geholfen hat, dann ist der andere Unfall nicht passiert
Bild am Gartenzaun? Der Kleine wartet, der Große ist auch da
Der Kleine sagt: ich wusste nicht, wo sie (das Nachbarsmädchen) ist.
Eltern sagen, ich kann sie besuchen, sie hat einen Kopfverband, es ist gar nicht so schlimm, es ist sehr schön da zu sein, sehr friedlich
Wenn ihr Erwachsenen mir alles sagt, ist es besser, dann habe ich nicht so eine Angst und fühle mich nicht schuldig, Bauersleute sagen: hört auf, den Kleinen anzubrüllen, ihr Erwachsenen müsst dafür sorgen, die Straße zu sperren, Schilder aufzustellen
Jetzt stellen alle Schilder auf. Die Eltern des Nachbarsmädchens sagen: du bist nicht schuld
Da sind keine Vorwürfe mehr, ich bin nicht mehr schlaflos, keine Rückenbeschwerden, keine Last, ich muss nicht mehr so quälend warten, ich weiß, dass sie bald wiederkommt, kann gut schlafen
Ist mit dem Warten alles geklärt?
Der Kleine hat gewartet, weil niemand mit ihm geredet hat über Ängste und Fragen; jetzt geht es ihm gut
Situation mit Partnerin:
Sie hat Angst über ihre Gefühle zu sprechen.
Mit dem Warten, das hat sich geändert. Aber im Rücken tut noch etwas weh. Sprich mit mir, dann geht alles besser. Nicht alles auf einmal, ganz langsam.
Ich kann sie erstmal in Ruhe lassen.
Der Kleine sagt zur Partnerin, dass er sie nicht deshalb mag, weil er sie beschützen will, sondern, weil sie sich ganz viel ergänzen und geben können, aber es ist noch ein weiter Weg bis dahin. Sowie der Kleine nicht mehr auf das Nachbarsmädchen aufpassen muss, sie kann auf sich aufpassen, wie er auf sich aufpassen kann.
Das findet die Partnerin gut, der Rücken entspannt sich.

Das Thema des Wartens hat sich nach diesen 3 Sitzungen deutlich verbessert.
Themen, die mit dem Rücken zusammenhängen konnten noch nicht restlos aufgearbeitet werden. Es liegt in der Eigenverantwortung des Klienten, ob er zukünftig weiter daran arbeiten will.