Praxislizenz Norbert Preusch

2. Folgesession

Es erfolgte eine lange Einführung.

Th: Wenn du da bist, dann sage es mir.
Kl: Die Treppe ist da.
Th: Gehe einmal nach unten und schaue einfach nach deinen Türen. Und kucke einmal wie die aussehen. Ob die erste noch so hell ist.
Kl: Ja die ist noch hell. Auch die Zweite, ist auch so hell.
Th: Wie sieht denn die Dritte aus?
Kl: Die ist noch verfärbt.
Th: Und wie sieht sie aus.
Kl: Sie ist so caramel
Th: Möchtest du einmal rein gehen und nachsehen warum die noch so verfärbt ist. Ja dann gehe einmal?
Kl: Da ist wieder dieser Garten. Das Nachbargrundstück. Es ist auch wieder total grün.
Th: Kucke dich einmal um. Vielleicht ist auch dein Storch wieder da. Wenn ja dann begrüße ihn und frage was er heute für dich hat.
Kl: Ja er ist wieder da. Ja der deutet schon wieder zum Balkon rüber.
Th: Und ist da jemand.
Kl: Ja Simon steht da.
Th: Frage ihn einmal was er will.
Kl: Simon was willst du? Jetzt bedeutet er mir daß ich rüber kommen soll.
Th: Möchtest du hingehen?
Kl: Eigentlich nicht.
Th: Dann sage es ihm einmal.
Kl: Ich will nicht rüber kommen. Er winkt aber als weiter.
Th: Frage ihn doch einmal wie das wäre wenn er kommt. Was er davon hält.
Kl: Was hältst du denn davon wenn du rüber kommst. Es sagt ihm wohl nicht so zu.
Th: Sage ihm er soll doch kommen.
Kl: Komme doch rüber. Und jetzt ist er da.
Th: Frage ihn warum er jetzt da ist und was er dir zu sagen hat.
Kl: Er fühlt sich auf dem Grundstück nicht so wohl.
Th: Frage ihn doch warum das so ist.
Kl: Warum fühlst du dich nicht wohl? Weil es nicht sein Bereich ist.
Th: Frage ihn einmal was ihn daran stört.
Kl: Was stört dich denn daran. Er meint Alles.
Th: Lass es dir doch einmal genauer erklären.
Kl: Er fühlt sich auf seinem Grund und Boden sicherer.
Th: Und wie fühlst du dich auf dem Boden.
Kl: Besser. Ich hatte eben zwar so einen leichten Schwindel gehabt. So in der Stirngegend. Aber ich fühle mich da besser.
Th: Sage ihm das einmal.
Kl: Simon ich fühle mich auf diesem Grundstück einfach besser. Weil es neutral ist. Jetzt sagt er dann bleiben wir halt hier.
Th: Frage ihn was er dir mitzuteilen hat.
Kl: Und was hast du mir mitzuteilen? Jetzt sagt er, daß mein Verhalten letzte Woche total blöd war.
Th: Frage ihn warum er der Meinung ist.
Kl: Warum bist du denn der Meinung? Wenn er das so sagt, dann ist es so.
Th: Er muß es dir schon erklären. So einfach ist das nicht. Sage ihm das einmal.
Kl: Das mußt du mir schon näher erklären. Er sagt ich solle zurück kommen. Das stinkt ihm, so dieses hin und her.
Th: Und was möchtest du?
Kl: Nein ich gehe nicht zurück.
Th: Sage es ihm direkt.
Kl: Ich möchte nicht zu dir zurück Es ist schon ganz gut so wie es ist. Jetzt versucht er mich als zu überreden. Ich will das nicht - Mir wird wieder schwindlig im Kopf -
Th: Schau mal redet er dich vielleicht schwindlig.
Kl: Ja er versucht es. Ja den Eindruck habe ich. So mit Macht und Gewalt. Bis ich wieder zurück komme. Dass er wieder alles im Griff hat. Also mich im Griff hat.
Th: Frage ihn einmal ob er es wirklich will.
Kl: Willst du wirklich wieder alles im Griff haben. Jetzt schüttelt er mit dem Kopf. Nein.
Th: Wer möchte es denn im Griff haben?
Kl: Jetzt zeigt er mit dem Finger auf sich. Ich verstehe das nicht.
Th: Er soll diesen Widerspruch erklären.
Kl: Erkläre mir das.
Th: Oder frage ihn einmal ob er für jemand anderes da ist.
Kl: Bist du für jemand anderen da. Jetzt nickt er mit dem Kopf.
Th: Frage einmal für wen er da ist.
Kl: Für wen bist du denn da. Jetzt hat er erst hochgedeutet zu seinem Vater auf dem Balkon und dann runter zu seiner Mutter. Und die ist jetzt da.
Th: Und was meint die so?. Was hat sie dir mitzuteilen?
Kl: Sie steht auf dem Balkon und kuckt böse runter.
Th: Dann soll sie herkommen und sich am Gespräch beteiligen.
Kl: Komm runter Brigitte. Nein das möchte sie nicht.
Th: Es sind deine Bilder. Wenn du rufst, hat sie zu kommen.
Kl: Du kommst jetzt runter. Und jetzt ist sie unten und stellt sich vor ihren Sohn.
Th: Und sagt sie etwas.
Kl: Nein sie kuckt nur böse.
Th: Dann sage einmal was du möchtest.
Kl: Ja Brigitte ich komme nicht mehr zurück. Ich möchte das nicht mehr. Jetzt fragt sie mich warum. Ich möchte nicht mehr. Es ist gelaufen und vorbei. Jetzt sagt sie meinen Sohn bekommst du nicht.
Th: Frage sie einmal ob sie dich möchte.
Kl: Brigitte willst du mich wieder haben. Sie sagt nein.
Th: Frage sie doch warum sie so ein Theater macht.
Kl: Brigitte warum machst du denn dann so ein Zirkus. Jetzt deutet sie ringsum auf die Leute. So nach dem Motto, wie sieht es denn aus, daß ich da einfach weg bin mit dem Kind.
Th: Lass doch einmal jemand von den Leuten kommen und frage sie einmal ob sie es stört. Oder welche Meinung die haben.
Kl: Ja einer ist jetzt da.
Th: Dann frage ihn doch einmal was er davon hält, daß du so einfach weggegangen bist.
Kl: Was hältst du denn davon, daß ich weg gegangen bin. Der sagt es wäre ihm egal. Das interessiert ihn gar nicht.
Th: Dann soll er es einmal ihr und dem Sohn sagen.
Kl: Ihr seht es ja. Die Leute interessiert es gar nicht, ob ich da bin oder nicht.
Th: Lass ihn das zu den beiden sagen.
Kl: Er hat den beiden gesagt, daß es in der Strasse keinen interessiert, ob ich da bin oder nicht. Davon abgesehen sollen die mich in Frieden lassen.
Th: Und wie reagieren die zwei jetzt.
Kl: Die kucken ein bisschen blöd. So sprachlos. So.
Th: Sage ihnen doch wie sie auf dich wirken.
Kl: Sie stehen da wie zwei begossene Pudel.
Th: Sprich mit ihnen. Nicht mit mir.
Kl: Ihr steht da wie zwei begossene Pudel. Jetzt wißt ihr nicht weiter. Jetzt drehen sie sich um und verlassen das Gelände. Ihr bleibt da. Jetzt sagen sie, ich hätte sie mit meinem Auszug blamiert.
Th: Was möchtest du mit den Zweien jetzt am liebsten machen.
Kl: - Die Klientin ist sehr erbost - Eine scheuern für diese Frechheit
Th: Ich mache dir einmal einen anderen Vorschlag. Haust ihnen so lange auf den Kopf bis sie ganz in der Erde verschwunden sind. Hier darfst du das tun. Es sind die Bilder von den Zweien.
Kl: Ja weg sind sie.
Th: Was macht denn der Vater.
Kl: Der ist oben auf dem Balkon und hat zugeguckt. Es ist bei ihm so eine Mischung Es mußte ja einmal so kommen
Th: Lass ihn doch jetzt runter kommen und dir sagen wie es ihm jetzt geht.
Kl: Ja Rolf komm einmal runter. Jetzt steht er da und sagt das war nicht so gut, daß ich sie in den Boden gestampft habe. Verdient haben sie es ja wohl, so wie sie sich die ganze Zeit verhalten haben. Pech gehabt sagt er.
Th: Frage einmal was er jetzt macht.
Kl: Das ist erst einmal egal. Für den Mist den die beiden gemacht haben müssen sie einfach gerade stehen. Aber er sagt gerade daß er mir alles Gute wünscht.
Th: Wie ist denn jetzt so für dich.
Kl: Eigentlich schon befreiend. Aber auch sehr belustigend.
Th: Und was meinst du gibt es für dich jetzt dort noch zu tun.
Kl: Ich laufe jetzt gerade noch einmal durch das Haus durch. Quasi durch die Wohnung, wo ich mit ihm gewohnt habe. Ich tue mich jetzt ja von jedem Zimmer verabschieden. Ich verabschiede mich und verlasse jetzt das Gelände.
Th: Kucke einmal ob der Storch noch da ist.
Kl: Der nickt mir zu.
Th: Frage ihn doch einmal, ob das hier alles war, oder ob es noch etwas gibt.
Kl: Storch ist das fertig oder gibt es da noch etwas. Er schüttelt den Kopf und meint da gibt es nichts mehr.
Th: Und vom Gefühl her bei dir. Gibt es noch etwas oder ist das jetzt in Ordnung so.
Kl: Der Storch deutet gerade zum Himmel. Ich soll fliegen.
Th: Ja dann mach es. Dann fliege einmal.
Kl: Und wie. - Klientin lacht und ist aber erstaunt - Ja ich fliege da weg.
Th: Wo fliegst du denn hin. In welche Richtung.
Kl: Ja ich bin so Richtung meiner Wohnung geflogen. Da ist jetzt die Kleine noch dabei. Wir lachen. Es ist schön so gemeinsam zu fliegen.
Th: Ja dann fliegt gerade wohin und wie ihr wollt. Betrachtet euch die Landschaft von oben.
Kl: Jetzt sind wir an unseren Strand geflogen. Die bunten Vögel sind auch wieder da.
Th: Frage sie doch ob sie dir noch etwas mitzuteilen haben.
Kl: Habt ihr mir etwas zu sagen Vögel. Die haben nichts für mich.
Th: Vielleicht sind sie zu eurer Freude da.
Kl: Seid ihr nur zu unserer Freude da. Ja sie nicken. Der Storch ist eben auch vorbei geflogen und hat mir zugewunken.
Th: Wenn ihr jetzt so am Strand seid schau einmal ob deine Eltern einmal kommen. Frage sie einmal was sie jetzt davon halten. Das es euch hier so gut geht.
Kl: Ja jetzt sind sie da. Was haltet ihr denn davon das ich das so geschafft habe bis jetzt. Sie nicken mir zu und streicheln mir über den Kopf.
Th: Wie ist das für dich das jetzt so zu erleben. Kannst du diese Streicheleinheiten genießen.
Kl: Ja. Doch es ist schön.
Th: Sage es ihnen einmal wie schön du das empfindest.
Kl: Das ist schön was ihr macht. Jetzt winken sie mir zu und gehen. Ich soll das alleine genießen hier am Strand gemeinsam mit meiner Tochter.
Th: Schau einmal ob die beiden noch einmal vorbei kommen die du da in den Boden gestampft hast. Schau mal wie die jetzt aussehen wenn sie vorbei gehen.
Kl: - Klientin lacht. Es klingt sehr befreit - Die sehen total verratzt aus. Voll mit Erde.
Th: Was machen sie. Gehen sie nur vorbei.
Kl: Die gehen total begossen an mir vorbei. Mit gesenktem Kopf. Wir winken denen hinterher und grinsen.
Th: Und die verschwinden wieder in der Versenkung.
Kl: Ja sie sind jetzt wieder fort. Jetzt sehe ich noch meinen Exmann mit seiner Frau. Die sind auch da und winken mir zu. Und meinen gut das ich es geschafft habe.
Th: Na dann hast du ja von so vielen Seiten Unterstützung. Wie ist das denn wenn dein Exmann dich so unterstützt.
Kl: Das ist schön und angenehm. Ich bin jetzt alleine mit meiner Tochter.
Th: Stelle dich doch einfach einmal hin und rufe ganz laut Danke an alle die mich unterstützt haben. Da sie ja alle schon wieder weg sind mußt du es ganz laut rufen.
Kl: - Klientin ruft mit lauter und kräftiger Stimme - Danke daß ihr mich alle so unterstützt habt.
Th: Wie ist das für dich wenn du das jetzt so gesagt hast.
Kl: Das ist ein schönes Gefühl. Das ist unheimlich befreiend. Das ist das Schönste, daß Leute da waren die hinter mir gestanden haben. Die sich auch für mich freuen. Jetzt stehen sie alle noch einmal da. Und jetzt gehen sie langsam weg.
Th: Frage einmal ob sie da bleiben und du mit ihnen ein Fest feierst. Schau mal was passiert.
Kl: Ich möchte jetzt lieber mit meiner Tochter alleine sein.
Th: Wie ist das jetzt mit deiner Tochter am Strand.
Kl: Es ist ganz toll so mit ihr zu spielen. Keiner der uns anstarrt. - Klientin spricht mit leiser Stimme - Es ist schön.
Th: Lass jetzt einmal deine alltägliche Hektik als Gestalt auftauchen.
Kl: Nein da kommt nichts und niemand.
Th: Wenn jetzt dein Aufbrausen als Gestalt käme könntest du ihr zeigen, daß es auch anders geht.
Kl: Jetzt ist etwas Unsichtbares da. Ich spüre es. Ich würde das als meine Aggression bezeichnen.
Th: Dann soll deine Aggression zusehen wie ruhig und schön ihr zwei hier spielt.
Kl: Kucke mal wie ruhig wir hier am Strand spielen. Die Aggression sagt sie sehe es und für sie gäbe es wohl in Zukunft nicht mehr viel zu tun.
Th: Sage ihr sie solle sich dann in Luft auflösen.
Kl: Dann löse dich auf. Gehe in die Sonne. Ja jetzt ist sie weg.
Th: Wie ist das für dich, wenn du so erlebst wie deine Aggressionen sich auflösen.
Kl: Das ist gut wenn die weg ist.
Th: Wie fühlst du das.
Kl: Als Befreiung.
Th: Möchtest du dich jetzt von sonst noch Etwas befreien.
Kl: Meine Unruhe. Die stört mich manches Mal.
Th: Ja dann gehe mit der Unruhe so um wie mit der Aggression.
Kl: Ja jetzt ist sie da.
Th: Sage ihr sie soll zusehen wie ihr am Strand spielt.
Kl: Kucke mal wie wir hier spielen. Ich brauche dich nicht. Geh weg, ich brauche dich nicht mehr.
Th: Wenn das schöne Gefühl bei dem Spielen von euch eine Farbe haben könnte, wie würde das aussehen.
Kl: Wie ganz heller Sand.
Th: Könntest du zustimmen, daß dich die Farbe ganz ausfüllt.
Kl: Es geht.
Th: Lass dich einmal richtig schön ausfüllen. Wenn du so richtig komplett ausgefüllt bist, dann schicke deiner Tochter auch die Farbe bis sie ausgefüllt ist.
Kl: Ja jetzt hat sie auch die Farbe.
Th: Dann gehe noch einmal zu den Türen und schau wie sie aussehen.
Kl: Alle Türen sind weiß.
Th: Steht noch etwas auf den Türen.
Kl: Auf der ersten steht Sonne und bei den anderen steht nichts mehr.
Th: Möchtest du einmal in die Sonne gehen.
Kl: Ja kann ich machen.
Th: Da gehe einmal durch die Tür und kucke was es da gibt.
Kl: Da bin ich wieder an meinem Strand und die Sonne scheint. - Etwas erstaunt - Die Sonne winkt mir zu.
Th: Und die Tochter ist auch noch da.
Kl: Ja die spielt da.
Th: Dann genießt den Strand und die Sonne. Schau mal ob es noch etwas zu sehen gibt.
Kl: Nein es ist alles klar.

Ende.
Nachgespräch : Die Klientin fühlt sich leichter. Sie sei direkt nach der Arbeit erleichtert und befreit.
Ein Telefonat mehrere Tage später.
Ausser ihrem temperamentvollen Wesen ist ein großer Teil der Hektik und der Ungeduld nicht mehr vorhanden.



Synergetik Therapie Institut
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Zuletzt aktualisiert am: 18-Dez-2002 14:03
made by Kerstin Kellermann