Praxislizenz Petra Hagendorff

Zusammenfassung 9. und 10. Sitzung

Nach dem Entspannungstext trifft die Kl. auf tausend Treppen die in irgendeine Stadt führen und die alle steil nach oben führen. Eine einzige Treppe führt nach unten, sie sieht aus, wie ein Flussverlauf. Die Treppen, die nach oben führen, ziehen die Kl. nicht an, sie entscheidet sich für die, die nach unten geht. Es ist bezeichnend, dass die Kl. diese Treppe wählt, besonders da eine Auswahlmöglichkeit besteht. Die Treppe nach unten impliziert den Zugang zum Unterbewussten, sie ist eher besetzt mit unangenehmen, bedrohlichen Dingen. Wenn schon die Wahl gegeben ist, meiden die Kl. diese Treppe eher. Erscheint nach dem Entspannungstext eine Treppe, die nach oben führt, deutet das im Kontext der synergetischen Arbeit darauf hin, dass der Kl.*) ausweichen, "abhauen", sich also seinem Thema entziehen will. Darum ist es Aufgabe des Therapeuten, den Kl. immer wieder zurückzuholen und ihn am Thema zu halten. Im Fall dieser Klientin ist es aber so, dass das Thema bei den tausend Treppen in der Stadt gelagert ist. Schon die Tatsache, dass die Kl. nicht von ihnen angezogen wird, deutet darauf hin. Sie wird verfolgt von der Stadt mit den tausend Treppen. Nach genauerem Hinsehen erkennt sie die Stadt als jene, in der sie vor zwei Jahren mit ihrer Freundin und dessen Freund und ihrer Tochter Urlaub gemacht hat. Sie misst dem jedoch keine Bedeutung bei und will die andere Treppe nehmen. Auf die Frage an die Treppen, welche Botschaft sie für die Kl. haben "antworten" diese, indem Freundin und deren Freund in ihrer Innenwelt auftauchen. Es ist wichtig, dass der Kl. mit allem, womit er innerlich in Beziehung tritt, laut spricht. Dadurch kommt er in das unmittelbare Erleben und es wird verhindert, dass er in ein "Reden über" ausweicht. Die Treppen wollen wahr- und ernstgenommen werden und sind wie ein Symptom: ein wichtiger Hinweisgeber! Jedes innere Bild entspricht einem eigenen inneren Anteil. Dieser steht mit allem in Verbindung und kann daher auch antworten. Die Kl. steht also, wenn sie die Treppen anspricht, auf der Symbolebene in einem direkten Kontakt mit sich selbst. Im weiteren Verlauf der Sitzung stellt sich heraus, dass hinter der Figur der Freundin eine geballte energetische Ladung steckt. Verletzungen haben stattgefunden, die die Kl. immer verdrängt (oder denen sie nicht soviel Bedeutung beigemessen) hat.

Auszug:

Th. Frag mal Johanna und Jonas warum die jetzt in deiner Innenwelt aufgetaucht sind?
Kl. Warum seid ihr zwei jetzt auf einmal hier?....Ja, weil wir zusammen mit meiner Tochter hier Urlaub machen wollen.
Th. Wer sagt das, die Johanna?
Kl. Nein, dass weiß ich auch so!
Th. Frag mal die Johanna, was die dazu meint, lass sie mal antworten!
Kl. Möchtest du mir etwas sagen?... Die dreht sich um sich rum...und guckt mich nur an und wendet den Kopf ab und … als ob ihr etwas unangenehm ist...
Th. Was ist passiert?
Kl. Ich verstehe das nicht? Die hat gar nichts gesagt, aber ich merke, da ist irgendwie... Irgendwas will sie mir sagen, aber ich weiß nicht was? Ich frag mich, habe ich etwas falsch gemacht, habe ich sie verletzt, habe ich irgendwie...was ausgedrückt, fühlt sie sich unwohl wegen mir?...ich stell mir tausend Fragen... warum sie mich nur anguckt und sich so nervös verhält?...
Th. Und - hast du etwas gemacht, was sie verletzt?
Kl. Phh. Hier taucht die erste trotzige Reaktion auf. Trotz sind Emotionen, die in der Kindheit nicht ausgelebt werden durften. Hier ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich finde es irgendwie nicht so...weiß nicht, ... ich habe mich ganz normal verhalten, wir sind ganz normal mit der Fähre hingefahren, ich habe gesprochen mit ihr mit...Jonas, mit Mira, ich habe Fotos gemacht, ich habe ein paar Witze erzählt...da war es ihr peinlich, auf dem Schiff...
Th. Was war ihr peinlich?
Kl. Ja, sie hat mir gesagt, wie kann ich so einen Witz erzählen? Grade vor dem Jonas? Ich sagte: "das ist doch nur ein Witz...!"
Th. Was war das für ein Witz?
Kl. Das war ein versauter Witz...also, doppelsinnig...aber Witz ist Witz….für mich jedenfalls!
Th. Und das hat sie verletzt, die Johanna, oder?
Kl. Das fand sie ...aaa...als ob ich sie blamiert hätte...als ob sie sich schämt, dass ich so spreche, oder solche Witze drauf habe...so vor Jonas ...
Th. Aha, was macht es denn mit dir?

Kl. Das finde ich absolut bescheuert und blöd...
Th. Sag ihr das mal!
Kl. Ich finde das bescheuert und blöd von dir, ich kann mich doch so verhalten, wie ich möchte und ich kann mein Verhalten dem anderen Menschen gegenüber verantworten. Wenn es ihm unangenehm ist, diese Witze zu hören, dann kann er mir sagen: "pass auf Kary, solche Witze höre ich nicht gerne", oder er kann ja reagieren...und wenn es ihm peinlich gewesen wäre, oder unangenehm, dann hätte er nicht so gelacht... Johanna sagt, nein, nein, so was macht man nicht!
Th. Sagt sie?
Kl. Ja, ich sagte, du brauchst ja nicht so vulgär zu sprechen, wenn du nicht willst. Ich habe ja nur einen Witz gemacht und er gehört so erzählt. Und... jetzt stehen wir wieder auf diesem Hafen, vor diesen Treppen(!) und die nimmt dann den Jonas an die Hand und die gehen weg...die hat überhaupt keine Lust, dass wir vier, irgendwas zusammen machen...sie lässt mich einfach stehen!
Th. Und was macht es mit dir Kary?
Kl. Ach, ich verstehe das, dass die zwei allein sein möchten...(?) Das kommt energetisch nicht rüber. Sie versteht es nicht wirklich sondern ist verletzt. Dies sich jetzt einzugestehen bedeutet in die Handlung gehen müssen, dazu ist die Kl. jetzt noch nicht bereit.
Th. Und wie fühlst du dich dabei?
Kl. Ich habe gedacht, das wäre für Mira gut, wenn wir alle was zusammen machen. Für mich fände ich es auch gut, wenn wir Spaß haben... ich nimm das einfach so hin...es berührt mich nicht so sehr, es ist nur komisch, warum sie sich in diese Situation bringt. Die Kl. unternimmt hier noch Anstrengungen, ihrem Thema auszuweichen. Ich muss sie dahinführen, sich ihm zu stellen, erst dann kann Strukturveränderung stattfinden!
Th. Indem sie einfach abhaut?
Kl. Ja, die schämt sich, "ich bin nicht ihr Niveau" so einen Eindruck habe ich, und... ich sage mir,...senkt die Stimme... "na, ja, wenn du nicht willst... Irgendwann bin ich wieder dein Niveau, nämlich dann, wenn du wieder Probleme hast, dann bin ich dir gut genug..."
Th. Was heisst das, bist du sauer auf sie?
Kl. Nein, sauer nicht, aber… phh.. irgendwie, ihr Charakter, so was gefällt mir nicht...
Th. Sag es ihr!
Kl. Das gefällt mir nicht an dir, dass du mich so ausnutzt, und wie du alles so hinstellst, wie es dir grade passt. Du redest auch mit mir doppeldeutig, aber auf bosnisch, das kann dann Jonas nicht verstehen, der ist ja Deutscher, und da redest du auch versaut und so, und jetzt verkaufst du dich als edel.
Th. Auch versaut?... Aha...
Kl. Ja sicher...und jetzt verkaufst du dich so, als ob du was Besseres wärst, als ich...Und dann habe ich mit Mira, meiner Tochter, Knatsch... und bei uns ging es auch zur Zeit... ziemlich laut zur Sache... stottert ein bisschen... und wir beide haben uns...
Th. Unterbricht...Bleib mal bei der Johanna...
Kl. Setzt fort...angebrüllt und das hat Johanna auch gestört...
Th. Ah, so? Hier habe ich angenommen, dass die Kl. wieder ein Ausweichmanöver startet und habe sie deshalb wieder zu ihrem Thema zurückholen wollen. Dies umso mehr, als ihre Energie gerade dabei war, "hochzuladen". Diesmal gehörte ihre Aktion jedoch zu der Sequenz der Thematik. Hieran ist deutlich, dass der Kl. immer führt und damit die höhere Kompetenz besitzt. Aufgabe des Th. ist es, dies zu erkennen und begleitend umzusetzen.
Kl. ... das ich so primitiv bin...und die Sachen nicht... ruhig regeln kann mit meinem Kind... und da habe ich ihr gesagt: "du, ich kann in so einer Situation keine Müsli-Tante sein"... das kann ich nicht...
Th. Was macht es denn mit dir, dass deine beste Freundin sich dir gegenüber so verhält?
Kl. Ich...das verletzt mich, das ist irgendwie...weiß ich nicht...ich fühle mich weniger Wert als ich überhaupt bin.... Ja, und dabei bin ich...genau so gut und wertvoll wie immer, aber dass sie mich irgendwie abwertet, das zeigt mir, dass sie sonst nicht ehrlich ist, mir gegenüber... Hier taucht zum ersten Mal das Thema dieser Sitzung auf: Es geht um ihr Selbstwertgefühl!
Th. Sag ihr das mal direkt!
Kl. Das zeigt mir, dass du nicht ehrlich bist, mir gegenüber...das finde ich nicht schön, dass du mich ausnutzt...
Th. Wie nutzt sie dich denn aus?
Kl. Ja, wenn sie Probleme hat, und ...wenn sie etwas von mir... will...
Th. Sag es ihr direkt! (S. direkte Ansprache).
Kl. Wenn du Probleme hast, wenn du keinen anderen findest mit dem du reden kannst, dann... bin ich gut genug, dann bist du stundenlang bei mir, und erzählst und...im Nachhinein höre ich, dass du dich gar nicht aussprechen konntest bei mir...dass ich nur über mich rede...und dabei, wenn du etwas von mir brauchst, dann weißt du, wo du hingehen musst, dann bin ich gut genug.. das tut mir weh...
Th. Du bist so was ähnliches, wie so ein Notnagel, wenn keine andere da ist, dann kommt sie zu dir und sonst würde sie nicht kommen, oder wie ist das?
Kl. Ja, so irgendwie...
Th. Sag ihr das und schau ihr dabei in die Augen!
Kl. Weißt du, ich habe das Gefühl, dass ich für dich gut genug bin, wenn kein anderer da ist...
Th. Aha ... was passiert?
Kl. ... die guckt mich ganz ungläubig an... und senkt den Kopf…
Th. Aha, stimmt das also, hasst du den Nagel auf den Kopf getroffen?
Kl. Ja, hab ich!
Th. Aha …
Kl. Die versucht sich rauszureden… und wackelt so mit dem Kopf und sagt: "aber nein, das ist doch nicht so"... aber angucken kann sie mich nicht!
Th. Frag sie mal, warum sie dich nicht angucken kann!
Kl. Warum kannst du mich nicht angucken? Warum kannst du mir nicht in die Augen gucken...Pause... ja... die sagt, dass sie mich lieb hat.und dass sie auch immer für mich da ist…
Th. Kannst du das fühlen?
Kl... und dass es nicht stimmt, was ich ihr da vorwerfe…
Th. Ach, erzählst du Mist, oder erzählt sie Mist?
Kl. Ich erzähle ihr etwas, was nicht stimmt; ihrer Meinung nach…
Th. Wie fühlst du dich damit?
Kl. Ja ich fühl mich ausgenutzt... aber ich kann ihr auch schwer... ihr dann die Tür vor der Nase zu knallen. und sagen ..."ne, jetzt nicht!"
Th. Warum kannst du das nicht?
Kl. Ich hab es einmal gemacht… ich hab mich gut gefühlt... ja, aber danach kam sie, weiß nicht wie lange, eine ganze Weile nicht mehr zu mir und war beleidigt und empört, weil ich so reagiert habe...
Th. Und was macht es mit dir, wenn sie dann eine ganze Weile nicht kommt?
Kl. Ja, es...verletzt irgendwie...
Th. Verletzt......hast du Angst gehabt, dass sie nicht wieder kommt?
Kl. Nein... Angst habe ich nicht gehabt, aber es war... ich habe mich immer wieder gefreut wenn sie mich mal eingeladen hat ...und... dann habe ich rausgekriegt, dass sie... mich nur als Notnagel mitgenommen hat... wenn niemand anderes da ist, dann bin ich gut genug...
Th. Uii, das ist ja ganz schön happig, nicht? Was macht es denn mit dir Kary? Du wirst da benutzt, oder?
Kl. Ja, das verletzt mich...das ist für mich keine Freundschaft...
Th. Dann sag ihr das mal!
Kl. Ja, andererseits weiß ich, wenn ich was von ihr brauche einen Rat...von ihr, oder ich habe das Bedürfnis, mit ihr zu reden...dann, wenn sie selber Zeit hat, dann geht das auch.
Th. Wenn sie selber Zeit hat, und wenn sie keine Zeit hat?
Kl. Dann sagt sie mir: sie karikiert ihre Freundin, macht ihre Stimme nach..."tut mir leid, ich bin voll im Stress".....und dann stehe ich auch vor der Tür...und denke dann in dem Moment... verzweifelt... Scheiße...ich habe damals meine Klausuren - Arbeiten... alle Dinge zur Seite gelegt und bin nachts aufgestanden und habe ihr nur zugehört...und klar... wenn sie da was erzählt hat... ich konnte ihr dann nur so helfen, dass ich es verglichen habe mit Situationen, die ich erlebt habe, damit wollte ich ihr zeigen, dass ich das verstehe, was sie mir sagt...
Th. Geh doch mal in so eine Situation rein, Kary. So kommt der Kl. auf die Darstellungsebene, die als innere Struktur seine Muster sichtbar macht.
Kl. Du hast keine Zeit für mich, wenn ich mal zu dir komme... und nicht mehr weiter weiß, und willst mir erzählen, "ich bin immer für dich da?"... Ich erinnere mich noch an damals, da ging es mir ganz schlecht, ich hatte Probleme mit Mira gehabt...und Mira ist mir abgehauen...und ich wusste gar nicht mehr weiter und ich habe sie angerufen und die war mit Arno unterwegs...und dann hat sie mir gesagt "jetzt beruhige dich, es wird doch nicht so schlimm, dein Kind ist stark genug, und die wird keinen Blödsinn machen...ich kann jetzt nicht kommen, aber, übermorgen komme ich dann vorbei"...bei den letzten Worten wimmert die Kl....
Th. Übermorgen, das ist in zwei Tagen!?
Kl. Die Stimme ist zittrig...Ja, ja...und sie war in der Stadt, und hat mit Arno die Wohnung gestrichen, oder sonst irgendwas gemacht...
Th. Dann war ihr das wichtiger, als ihre Freundin, die in Not war?
Kl. Die hat... mich dann nur...mit...wimmert... Worten versucht. zu beruhigen...
Th. Zu beruhigen, aber gekommen ist nicht?
Kl. Sehr traurig...nein...!
Th. Wie fühlst du dich denn dabei, Kary? Du bist in Not, in der Angst um deine Tochter...
Kl. Ja, beschissen...
Th. Ja, spür das mal...Musik wird eingespielt. Auditive Unterstützung dient zum Transport der Emotionen und hilft leichter und tiefer in das Gefühl zu kommen und dieses zu halten. Es ist auch wichtig, den Kl. eine Weile im "vermeintlichen" Negativgefühl zu halten. Dies ist eine Provokation des Th. und dient dem Kl. dazu, besser in die Wut zu kommen und damit in die Handlung.
Th. Ja...du hast Sorge um deine Tochter und deine beste Freundin...
Kl. Weint...ich wusste nicht was ich machen soll...und... Johanna, die ist ja Erzieherin und...
Th. Sag ihr das direkt: Du bist doch….
Kl. Weint sehr heftig Weinen ist Körperwahrnehmung in höchster Form. Energieentladung findet statt und leitet auf eine anschliessende Harmonisierung über. Du bist doch Erzieherin für Jugendliche und...hast ja Erfahrung und du weißt ja, was man vielleicht sagen kann zu den Kindern, oder...und du kennst ja, abgesehen davon, Mira, und vielleicht... kannst du dabei ein paar Sachen mit anwenden...statt dessen sagst du mir, das du ... Kl. weint verzweifelt ...übermorgen kommst...Weint bitterlich ..das finde ich Scheiße...
Th. Das ist auch Scheiße, das ist eine ganz große Sauerei, solltest du bis übermorgen mit deinem Schmerz warten und mit deiner Angst, oder wie hat sie sich das vorgestellt?
Kl. Ich sollte mich beruhigen und mir keine Sorgen um Mira machen, sie sei vernünftig genug, sie sei in keinem Fall ein bedrohtes Kind. Das weiß ich alles ja, aber jetzt erst mal war sie weg...und ich wusste nicht warum...wir hatten noch Streit gehabt und ich wollte das Beste machen...und es ging alles schief... weint...und wir haben uns so angeschrien und da ist sie einfach abgehauen...
Th. Es ging ja um dich in dem Moment und nicht um Mira. Johanna sollte erst mal dir beistehen und überlegen wie ihr das Kind wieder findet, oder wo es ist, sie hätte dir erst mal Beistand geben müssen, oder?
Kl. Ja...wimmert...
Th. Wie fühlst du dich denn da? Hat sie dich verraten? Kl. ist am Wimmern...Die Freundschaft verraten?
Kl. Ja, sie hat mich so verletzt, dass ich ihr gesagt habe, übermorgen brauchst du dann auch nicht mehr zu kommen…
Th. Sag es ihr mal direkt!

Kl. Du hast mich so verletzt und erst übermorgen brauchst du auch nicht mehr zu kommen"...das habe ich ihr auch gesagt...und...ja und dann hat sie noch gesagt "ja, bitte verstehe mich und beruhige dich, es ist alles nicht so schlimm, du wirst es schon sehen es wird schon besser...
Th. Und, hat dir das was geholfen?
Kl. Nein...
Th. Dann sag es ihr mal!
Kl. Das hat mir gar nicht geholfen, überhaupt nicht...weint...schluchzt...
Th. Eine Freundin hat da zu sein wenn so was ist, nicht?
Kl. Die hätte den scheiß Pinsel aus der Hand legen können...
Th. Ja!
Kl. ... und dann zu mir kommen können.
Th....Ja, ganz genau...du hast nachts deine, Arbeit für deine Prüfung sausen lassen wegen ihr und sie kommt nicht?
Kl. Wimmert, schluchzt...ja das ging mir dann auch alles durch den Kopf und dann habe ich gedacht, warum habe ich dir damals nicht gesagt "weißt du was, Johanna, ich kann nicht, ich muss lernen, weißt du morgen habe ich Prüfung", aber ich habe gesagt, scheiß darauf, wenn ich die verhaue, mache ich die nächstes mal und hier ging es um ein Kind, das ist ein Lebewesen...und sie kennt sie auch...

Th. Was macht das mit dir, Kary?
Kl. Mein Bauch tut mir weh...
Th. Dein Bauch tut dir weh, nicht? Das tut auch weh, nicht wahr, da muss einem auch der Bauch wehtun! Sprich doch deinen Bauch an, frag mal, was er dir sagen will? Speziell der Bauch reagiert auf die im Gehirn in neuronaler Form gespeicherten Sinneseindrücke und Erfahrungen ~Verletzungen~. Diese sind synergetisch im Kontext abrufbar. Jedes Bild entspricht einem eigenen inneren Energiemuster. Dieses steht mit allen in Verbindung und kann daher auch antworten. Man spricht auch von einem Bauchgehirn. Der Bauch kommuniziert mit dem Gehirn. US-Forscher haben entdeckt, dass im Bauch eine zweite Kommandozentrale sitzt, ein zweites Gehirn. In der Darmwand befinden sich hauchdünne Schichten eines dichten Nervensystems. Forscher fanden hier allein 20 Gehirnbotenstoffe. Sie vermuten, dass vor allem unbewusste Botschaften von dort an die Kopfzentrale weitergeleitet werden.
Kl. Ich habe den gleichen Schmerz wie damals...
Th. Wie wann?
Kl. Schluchzt...wie als ich das gefühlt habe, wie sie es mir gesagt hat......wo ich da alleine war mit, mit meinem Gefühl...
Th. Wo denn?...Kl. atmet schwer...wo war das?
Kl. Als sie mir am Telefon gesagt hat, dass sie übermorgen kommt...ich habe mich vor Schmerzen gekrümmt...
Th. Jetzt hast du das gleiche Gefühl wieder? Ja,...ja...Kl. atmet schwer. Sag ihr, dass es dir sehr schlecht geht damit….
Kl. Mir geht es ganz, ganz dreckig...total schlecht...mir tut alles weh...schluchzt, weint...
Th. Du hast ganz nötig dringend Hilfe gebraucht, ne? Eigentlich nur, dass jemand da ist....Was für ein Impuls hast du, Kyra ? Was möchtest du jetzt machen?
Kl. Weint aufgeregt...Sie in den Arsch treten...
Th. Ja, dann mach das!
Kl. So, bleib wo du bist...! Die Kl. tritt heftig mit dem Fuß. Ich halte ihr ein Kissen hin, gegen das sie tritt. Dies vermittelt ihr das Gefühl der Realität. Hierüber kann sie "verpasste" Lebenssituationen nach(er)leben. Unterdrückte Gefühle wie Wut, Enttäuschung und Angst können jetzt ausgelebt somit der höheren Ordnung zugeführt werden. Erst dann kann Heilung stattfinden. (S. auch Arbeit mit dem Dhyando).
Th. Tret´ ihr in den Arsch, so eine Freundin kannst du nicht gebrauchen...zwei Tage später zu kommen, wenn alles vorbei ist...es hätte Gott weiß was passieren können, oder?
Kl. Ich kann ihr auf einer anderen Ebene begegnen, dann aber ist es keine Freundin mehr...
Th. Nicht? … dann sag es ihr!
Kl. Aufgeregt...dann bist du keine Freundin für mich mehr, dann bist du eine Bekannte mit der ich mal reden kann...Schluss, Feierabend, du kannst mich mal am Arsch lecken...während sie spricht, ist sie am wimmern...ich kann auch nett und freundlich zu dir sein, aber Bitteschön...mehr auch nicht! Wenn ich eine Freundin habe, dann erwarte ich von ihr vollen Einsatz, genau so viel wie ich für sie da bin ...ich lass mein Kind zu Hause, ich lass mein Freund zu Hause, ich lass meine Klausur sausen, ich schicke Mira weg...und sag ihnen, dann "lasst uns jetzt in Ruhe, es ist wichtig Johanna ist hier" ...und dann rede ich mit dir.. und du, wenn ich dich brauche, erzählst du – ich muss streichen, bei deinem Arno!!!... Von wegen Arno, du hast keinen Bock auf mich...
Th. Das ist genau der Punkt, sag es ihr direkt.
Kl. Du hast keinen Bock auf mich...
Th. Schau sie mal an, schau sie mal dabei an, schau ihr dabei in die Augen und sag ihr das noch mal!
Kl. Du hast einen scheiß Bock auf mich...dann sag es auch......und rede dich da nicht aus... dann erwarte auch nicht, dass ich immer für dich da bin, das ist keine Freundschaft...das kann ich nicht, das will ich auch nicht...weint und atmet heftig ...
Th. Freundschaft ist, wenn man sich gegenseitig trägt und hilft, nicht? Und ist nicht einseitig, oder?
Kl. Ja!
Th. Sag ihr das mal und guck mal, wie sie reagiert.
Kl. Die guckt mich an...senkt den Kopf, zuckt mit den Schultern, versucht sich irgendwie mit mir zu streiten und mir zu sagen "pass mal auf, und so" und sich zu rechtfertigen...und..! Weißt du was, Johanna,...ich kann auch ohne dich...ich kann das auch...wir können uns begrüssen, alles schön und gut, aber...das ist es dann auch...und das sollst du dir mal überlegen...
Th. Und was sagt sie darauf?
Kl. Die guckt mich an und sagt: "ja, wenn du willst, dann sind wir keine Freundinnen mehr, das kann ich auch verschmerzen..."
Th. Aha, so einfach ist das für sie?
Th. Wie geht es dir dabei Kary, wenn sie das so einfach und so leicht nimmt?

Kl. Ist am weinen.. Irgendwie...ist mir das alles, so...so flach und lächerlich...
Th. Sag es ihr mal!
Im weiteren Verlauf geschieht direkte Auseinandersetzung. Die Kl. sagt der Freundin alles, was sie bisher runter geschluckt hat. Sie verlangt Genugtuung. Die Freundin soll sich entschuldigen. Sie bekommt aber keine Antwort, geschweige denn, eine Reaktion.
Kl. Ich stehe da, im leeren Raum und verstehe gar nichts, aber ich fühl mich nicht schlecht dabei, so...
Th. Aha, wieso fühlst du dich nicht schlecht dabei, so stehen gelassen?
Kl. Ich hab nicht mehr das Gefühl, dass ich mich rechtfertigen muss. Ich habe gesagt, was gesagt werden musste und ich warte was jetzt wird. Ich gebe ihr noch mal eine Chance…
Th. Mhm, und wie reagiert sie da drauf?...nimmt sie die Chance wahr?...
Kl. Die fängt an zu weinen...die umarmt mich und sagt "Entschuldigung, tut mir leid"...Kl. weint erlöst, "ich habe da ein Fehler gemacht...tut mir leid dass ich dich verletzt habe". Symmetriebrechung findet statt, Musterkippung passiert.
Th. Ja, ja, spür das mal, die will dich auch als Freundin nicht verlieren, oder? ..Musik wird leise eingespielt...
Kl. Wir schauen uns in die Augen...
Th. Schau mal, wie die zwei Freundinnen sich umarmen, schau mal wie schön das ist,...
Kl. Wir halten uns an den Händen und wir drehen uns wie die Kinder im Kreis... Ich ankere dieses Gefühl mit Musik und gebe der Kl. die Zeit und den Raum den sie dazu braucht.
Th. Was ist jetzt? Wie geht es dir? Ist wieder alles gut mit Johanna?
Kl. Die reicht mir die Hände...und sagt: "Ich werde jetzt immer bei dir sein, wenn du mich brauchst; ja, das werde ich machen, sie umarmt mich, drückt mich an sich...und drückt die Mira und uns beide ganz lieb...Jonas guckt sich das an und fühlt sich gut...
Th. Möchtest du mit diesem Gefühl, jetzt mal deine Treppe runter gehen?
Kl. Ja!Th. Dann mach das mal...
Kl. Die geht so wie eine Achterbahn runter...
Th. Guck dich mal um, folgt dir deine Stadt mit den tausend Treppen noch?
Kl. Ne...hinter mir ist das...das Licht..ich bin ganz alleine auf dieser Treppe...
Th. Gehst du runter?
Kl. Ich gehe runter…
Th. Wie fühlst du dich denn da?
Kl. Das fühlt sich gut an, dieser Stein unter den Füßen!
Th. Ja, geh mal runter und guck mal, du kommst jetzt in eine große Halle, in einen grossen Raum...
Kl. Da ist Wasser... es ist alles so schön hell...und ich kann nur rüber...wenn ich schwimme...das Wasser ist schön...lauwarm ganz toll...es fühlt sich gut an... Wasser symbolisiert unbewusste psychische Energie. Es ist ein archetypisches Sinnbild des Lebenswassers. Denn Wasser ist die Grundvoraussetzung für jegliches Leben auf unserer Erde. In der Auffassung der Wissenschaft wie in fast allen mythologischen Schöpfungserzählungen hat das irdische Leben seinen Ursprung im Wasser.
Th. Möchtest du rüber schwimmen?
Kl. Ich ... schwimme schon...und das ist schön...und das ist auch rund...sowie ein kleiner runder See...und da sind, irgendwie, überall Möglichkeiten aus dem Becken… auszusteigen...das ist alles wie aus Höhlensteine...richtig schön...Wassergeräusch wird eingespielt
Th. Ja, steig mal aus dem Becken heraus und guck mal, was dich da erwartet...
Kl. Da sind Türen, klein ...nicht wie richtige Türen ...sondern so wie in einer Bar, so eine Klapptür, direkt vor mir...
Th. Ja, dann guck mal was auf der Tür steht, da steht ein Wort...guck mal, was da drauf steht?
Kl. Da steht Frei...Freiheit...
Th. Freiheit? Willst du durch diese Tür mal gehen?
Kl. Ja!
Th. Dann tu das mal...und guck mal was du dort antriffst?
Kl. Ich gehe durch, es ist wie ein Tunnel.. ganz schmal und der führt dann durch eine weiße Kugel wieder raus...
Th. Wie fühlst du dich denn da? Die Kl. geht durch diese Kugel fühlt sich warm und schwebt, kommt in einen Gang und fliegt.
Kl. Ich laufe, aber ich laufe nicht auf dem Boden...ich schwebe, ich fliege,...ich kann mich in allen Richtungen bewegen... In der Traumdeutung ist das Schweben des Träumers eine Information darüber, dass er sich mit seinen Gedanken und Vorstellungen im wachen Alltagsleben über die Lebensrealität hinaushebt. Er fliegt über gewisse Probleme oder Konflikte einfach hinweg. Im Kontext dieser Sitzung weist das Schweben der Kl. auf einen veränderten Bewusstseinzustand hin. Sie macht eine transpersonale Erfahrung. Die Kl. schwebt auf eine Gesellschaft zu, Leute, die sie anscheinend willkommen heißen. Sie bezeichnet sie als fremde Freunde??? Sie will sich das alles nur ansehen und nicht in Kontakt gehen. Es sind fremde Wesen, sehr vertraut, aber fremd. Die Kl. ist irritiert.

Kl. Die bieten mir die Freundschaft an, die bieten mir auch Getränke und Essen an so...sie haben eine andere Substanz als ich ...
Th. Mhm, was heißt das denn?
Kl. Das…..weiß nicht?.
Th. Heisst das, dass sie auf einer anderen Ebene sind als du? Was meinst du?...
Kl. Ich kann nicht glauben, dass ich das verdiene....das sie mich ausgesucht haben, dass sie mich angenommen haben...ganz einfach so, ohne Fragen, einfach so, wie ich da bin...ich kann es nicht...irgendwie für mich glauben, dass das so ist...

Th. Aha...kennst du das von irgendwoher, dass du meinst, du hast es nicht verdient, das andere etwas für dich tun und dass sie dich so nehmen wie du bist?
Kl. Ich...Musik wird eingespielt...kann nicht glauben das...das grade ich zu diesen Leuten gehöre...das sie mich annehmen wollen, wie ich bin.. das ich auch so fröhlich werde...und so offen...
Th. Schau mal! Kennst du das irgendwoher, dass du meinst, du verdienst das nicht? Ich möchte sie an den Ursprung dieses Musters bringen.
Kl. So was ist mir noch nie passiert ..ich habe immer gehofft, dass das so wird...und immer wieder wurde ich enttäuscht.
Th. Wer enttäuscht dich denn, Kary? Woher kennst du das, dass du meinst, dass du das nicht verdienst, dass die anderen dich annehmen?...
Kl. Ich meine, dass ich es nicht Wert bin...
Th. Wer hat das denn gesagt? Wer hat es mal gesagt, dass du es nicht wert bist?
Kl. Das habe ich mir selber gesagt, immer wieder aus der Situation heraus...
Th. Aus welcher Situation heraus denn?
Kl. Wenn bei Freunden eine Feier ist, werde ich gar nicht benachrichtigt. Oder die eine hat Geheimnisse mit der anderen... und die darf ich nicht wissen…darum bin ich nichts wert.
Th. Wer hat denn Geheimnisse vor dir? Hol sie mal her!
Kl. Das war, als ich noch in der Grundschule war, mit Ilona und Marela... Im weiteren Verlauf kommt die Kl. dahin, wo sie ihr Selbstwertgefühl verloren hat. Sie wird nicht beachtet, weil sie noch nicht so entwickelt ist, wie andere Freundinnen in ihrem Alter. Sie wird nicht auf Parties mitgenommen, weil sie keinen Busen hat.
Th. Wie alt bist du da, geh mal in diese Situation rein.
Kl. Ich war 10 – 11 Jahre...und dann haben sie mir gesagt, ich bin langweilig...
Th. Was hat es denn mit dir gemacht, Kary?
Kl. Ich war traurig und, dann habe ich mich immer gefragt, bin ich wirklich so langweilig?...
Th. Guck mal wo hast du sie gespürt, diese Traurigkeit? Wo in deinem Körper?
Kl. Es war beim Sport...fängt an zu wimmern...wir haben Volleyball gespielt, ich wollte dass wir drei zusammen sind, und die haben gesagt dass ich langweilig bin...und da war ich sauer auf die...ich sagte mir, "jetzt zeig ich euch wie, wie ich gut Volleyball spiele" so entstehen Glaubenssätze...aber ich habe nur Fehler gemacht...ich habe immer nur ins Netz geschmissen, ich habe immer meine Bälle verloren...
Th. Was wolltest du denn damit zeigen?
Kl. Ich wollte ihnen zeigen, wie toll ich bin...wimmert...
Th. Und dabei ist das Gegenteil passiert?!
Kl. Weint....es schmerzt, dass sie gesagt haben, dass ich langweilig bin...ganz, ganz, ganz..doll...ich hatte auch keinen Busen, sie konnten BH´s tragen, ich nicht.
Th. Das tut ganz schön weh, nicht? Zeig das mal der Ilona, wie weh dir das tut...Musik wird eingespielt.. die Kl. weint laut, atmet schwer
Kl...die lachen mich aus...
Th. Aha, die lachen dich aus, frag sie mal, warum sie dich auslachen?
Kl. Warum lacht ihr mich den aus?...Weil ich aussehe, wie ein Huhn ohne Federn...die laden mich auch nirgendwo ein,...weil die dann keine Jungs krallen können...weint...
Th. Wieso nicht, wenn du dabei bist, können die keine Jungs krallen?
Kl. Weil...ich noch so klein aussehe, und ich störe sie, dann kommen die Jungs erst gar nicht hin...
Th. Aha...
Kl. setzt fort...und ich pass nicht in das Bild rein... ich bin kleiner und habe aber auch keinen Busen...
Th. Was macht es denn mit dir Kary, das du immer so abgelehnt wirst, ausgestoßen wirst, nicht teilnehmen darfst?
Kl. Ich bin total wütend und sauer ...
Th. Was für einen Impuls hast du, was willst du tun?
Kl. Ich bin wütend und sauer auf euch...ich...es tut mir auch weh...
Th. Was ist? Wie reagieren die denn?
Kl. Die lachen...weint laut...ich, ich will die hauen...
Th. Ja, dann tu das!
Kl. Ich will sie echt in die Fresse hauen...
Th. Hau ihnen in die Fresse, mache es, lass es dir das nicht gefallen...du hast dir genug das gefallen lassen, es reicht, oder?
Kl. Ja...wisst ihr was, ich bin zwar klein, aber wenn ich euch einmal ins Gesicht haue, dann fallt ihr gleich um, blöde Kühe...
Th. Hier, hau mal zu .......Der Th. reicht der Kl. den Dhyando, die Kl. schlägt drauf... agiert sich aus, schreit und schlägt, unterstützt von Musik und vom Therapeuten – dieser Prozess dauert an. Die Kl. schlägt sich in die Erschöpfung hinein. Über das Schlagen und Schreien passiert Entladung. Energie wird zugeführt sowie auch freigesetzt. Es dient dazu, die Kontrolle aufzugeben und ist aktive Veränderungsarbeit.
Th. Wie reagieren sie da drauf, Kary?
Kl. Weint laut...atmet schwer.. Die haben das gar nicht so gesehen...die sind ganz erstaunt…
Th. Was machen sie jetzt, wie reagieren sie jetzt?
Kl. Die nehmen mich in den Arm...
Th. Und...
Kl. Und… ich will die gar nicht...
Th. Dann sag es ihnen!
Kl. Ich will euch gar nicht, ich will echt nicht...und ich dreh´ mich um und gehe...ich bin gegangen...
Th. Was machen sie, wenn du so einfach gehst?
Kl. Sie haben den Kopf runter gesenkt, und setzten sich nieder...
Th. Was heißt das, tut ihnen das leid? Frag mal!
Kl. Es tut euch leid, ne? Jetzt könnt ihr sehen wie das ist...die wollen sich versöhnen mit mir...und sagen "komm, lass uns wieder Freundinnen sein...
Th. Aha, und wie reagierst du?
Kl. Jetzt will ich nicht...
Th. Dann sag es!
Kl. Jetzt will ich es nicht, ich glaube euch nicht...spricht aufgeregt, schluchzt... das ihr Freundinnen sein wolltet mit mir...
Th. So benehmen sich keine Freundinnen, oder?
Kl. Nein,...und lasst mich in Ruhe und geht von mir...schlägt von allein weiter...ich will euch nicht als Freundinnen...energisch...das will ich nicht...ihr seid für mich keine Freundinnen....
Th. Solche Freundinnen brauchst du nicht...?
Kl. Sie sollen weg gehen...
Th. Sag`s ihnen! Was passiert denn? Gehen sie weg?
Kl. Die stehen da, und ich gehe...
Th. Gut, dann geh du und guck mal wie sich das anfühlt... Musik wird eingespielt... Hier handelt es sich nicht um eine Trotzreaktion. Die Kl. handelt kompetent und eigenverantwortlich und ist sich dessen bewusst. Das alte Energiebild ist gekippt. Dieses Gefühl ankere ich mit Musik. Nach einer Weile…..
Kl. Da sind sie wieder, diese Wesen und diese Frau...atmet erschöpft...die Frau, sie gibt mir die Hand...
Th. Ja, wer gibt dir die Hand?
Kl. Die schöne Frau...ich weiß nicht, wer sie ist...

Th. Frag sie mal wie sie heißt? Wer sie ist?
Kl. Flüstert...Wer bist du?... Sie sagt...ich, ich pass auf dich auf, ich schütze dich...
Th. Ist das dein Schutzengel?
Kl. Das ist mein Engel!!! Die Kl. ist ergriffen ...braune Harre...schönes Lächeln...die nimmt mich so an die Hand...stell mich dahin...
Th. Spür mal wie das ist, wenn man geschützt ist und beschützt wird...geniesse das Gefühl mal, dass jemand für dich da ist...dass du gar nichts zu tun brauchst… Kl. atmet tief ein, Erleichterung ist spürbar…Durch auditive Unterstützung lasse ich dieses Gefühl ankern..
Th. Wie fühlst du dich, Kary, wie geht es dir?Kl. Stark...und...sicher.
Th. Hol mal deinen Engel, und frag ihn ob er eine Botschaft für dich hat?
Kl. Hast du eine Botschaft für mich? Er sagt, ich soll ehrlich zu mir sein...und nicht nur den anderen immer die Wünsche erfüllen wollen...
Th. Du sollst für dich sorgen?
Kl. Zu mir stehen, bei mir sein...für mich sorgen...
Th. Mach doch mal was, Kary, dies ist dein persönlicher Schutzengel, frag ihn doch mal, wie er heißt?
Kl. Etwas ungläubig fragt sie: "Wie heißt du? Er sagt so was wie: Ferra.oder…

Th. Wie? Er kann es dir genau sagen!
Kl. Ferra! Er heisst Ferra!...
Th. Schau mal, ab jetzt, wenn du jemanden brauchst, Hilfe brauchst, brauchst du nur deinen Schutzengel zu rufen, und er wird für dich da sein. Frag mal ob das so ist?
Kl. Bist du bei mir, wenn ich dich brauche? Wenn ich dich rufe? ..Ja...weint vor Freude und Ergriffenheit....ja, ja...atmet tief ein...
Th. Dann spür das mal wie es ist, nie mehr alleine zu sein, Kary...Musik wird eingespielt...
Spür mal wie das ist, wenn immer einer da ist der dich beschützt, immer auf dich aufpasst und nichts fragt sondern nur da ist...kannst du es spüren, kannst du deinen Engel spüren?
Kl. Ja, ich sitze auf seinem Schoss...
Th. Dann genieße mal die Kraft und lass sie voll in dich reinströmen...Musik wird eingespielt und ich gebe ihr Zeit zum Ankern…
Th. Wie fühlst du dich , Kary?
Kl. Sehr gut...stark...
Th. Bist du immer noch bei deinem Engel auf dem Schoss?
Kl. Flüstert leise… ich bin nicht mehr auf dem Schoss...wir halten uns an den Händen…
Th. Schau ihm mal in die Augen...
Kl. Ich hebe mein Gesicht so nach oben, und ich knie...
Th. Du kniest vor ihm?
Kl. Die kniet auch mit mir...
Th. Aha, was heißt das?
Kl. Wir knien, wir stehen nicht, wir knien einander gegenüber.
Th. Frag ihn mal, warum er auch kniet?
Kl. Warum kniest du...damit ich...damit ich ihm ins Gesicht gucken kann...damit er gleich gross ist mit mir...
Th. Gleichwertig, will er dir sagen, dass du gleichwertig bist, wie er? Wie ein Engel?
Kl. Er will mir sagen, das ich... auch...gleich gross bin... das ich auch... wie ein Engel bin.und das sogar ein Engel nicht mehr ist, als ich. und dass ich auch... nicht klein bin...und das keiner grösser ist. und ich bin auch nicht... kleiner!
Th. Aha, heisst das, dass du genau soviel wert bist wie alle anderen? Will er dir das damit sagen?
Kl. Ja...und er sagt, ich bin ihm gleich, es gibt keinen Unterschied. Er streichelt mein Gesicht...
Th. Du bist genau soviel wert wie alle anderen und genauso viel wert wie die Engel, ja?
Kl. Ja...
Th. Was macht das denn mit dir Kary, wenn du das hörst?
Kl. Das macht mir Angst...im Moment...ich kann es nicht glauben…
Th. Was brauchst du dazu um das zu glauben, Kary? Schau ihr mal in die Augen der Ferra, deinem Schutzengel, schau ihr in die Augen...
Kl. Was brauche ich?... Was brauche ich dazu?...Ich weiß es nicht! Ich glaube irgendwo, dass ich nicht so einen gleichen Wert habe, wie ein Engel...
Th. Wer sagt das? Guck mal wer das gesagt hat?
Kl. Ich...
Th. Wann hast du das gesagt?
Kl. Jetzt...
Th. Und wann hast du es zum ersten mal gesagt?...Geh mal in so eine Situation rein, wann hast du das erste mal gesagt, dass du nicht so viel wert bist, wie die anderen?
Kl. Ja, als ich mit diesen Mädchen da war...ich konnte keinen Ball schmeissen, ..ich war nicht so gross wie sie, ich hatte keinen Busen, ich hatte keinen Freund, und die wollten mich nicht. Und wie ich dachte, man muss so aussehen wie die Mädchen, um einen Wert zu haben…da habe ich mir gesagt, ich habe gar nichts von diesen beiden und darum habe ich auch keinen Wert...
Th. Guck mal was der Engel dazu meint? Schau ihm in die Augen und frag mal die Ferra was die dazu sagt?
Kl. Die sagt, dass ich wissen muss, dass ich nicht so sein muss, wie die anderen, um einen Wert zu haben...
Th. Weißt du, was dein Engel damit meint?
Kl. Ich bin und habe einen eigenen Wert, einen eigenen Wert...!!! Die Kl. sagt es mit einer klaren lauten Stimme, sie begreift plötzlich die Tragweite dieser Erkenntnis! Wenn was verändert ist, reagiert der Kl. in der neuen Ordnung. Dies drückt sich auf körperlicher Ebene in direkter Form aus. Hier in ihrer Stimme. Ausdruck und Kraft haben sich völlig geändert!

Th. Kannst du jetzt spüren wie das ist, einen eigenen Wert zu haben, wertvoll zu sein?...
Kl. Ja...ja ich bin was wert!! Ich habe meinen eigenen Wert!.....Musik wird eingespielt, zusätzlich lasse ich die Kl. diesen Satz noch ein paar Mal laut sagen. Dies dient zur Konversion des alten Mustersatzes und prägt sich durch die laute Aussprache nachhaltig ein. Nicht zu verwechseln mit Konditionierung.
Th. Und, wie fühlst du dich jetzt, Kary?
Kl. Zufrieden...gut...von Kopf bis Fuss... sie weint ergriffen ...er lächelt… er hat ein ganz offenes Gesicht mein Schutzengel...hält den Kopf hoch...hat ganz schöne Augen...gibt mir die Hände und wir stehen beide auf...und ich bin genauso gross soviel wert wie er...flüstert...es ist schön...
Th. Ja, guck mal, dann geh doch mal mit diesem Gefühl jetzt in die Situation mit der Marela und Ilona, und guck mal, was jetzt passiert? Wie behandeln die dich jetzt? Jetzt verbinde ich alle "inneren Gestalten" auf den verschiedenen Ebenen wieder miteinander. So kann ich den Veränderungsprozess überprüfen und evtl. Vereinbarungen für die nächste Sitzung treffen.
Kl. Die machen mir Platz...die machen mir Platz...freudig, aufgeregt…
Th. Wie ist das beim Volleyballspielen?
Kl. Die wollen mit mir spielen...
Th. Und wie spielst du?
Kl. Ich gebe den beiden den Ball und wir spielen im dreier, ich spiele gut, treffe immer.

Th. Guck mal, nehmen die dich jetzt auf die Party oder nicht?
Kl. Die laden mich ein...
Th. Und wie ist dir dabei?
Kl. Gut...und ich habe Lust mitzukommen...ich freue mich echt...ich freue mich...weinend...es ist ein schönes Gefühl...und ich habe da auch Spass mit dabei zu sein... wir hören zusammen Musik...
Th. Geh doch mal, mit diesem Gefühl, in die Situation, wo du Johanna angerufen hast, als Mira weg war und du die gebraucht hast, was passiert da jetzt?
Kl. Ja, jetzt sagt sie, mach dir keine Sorgen, ich bin gleich bei dir...und dann erzähl mir alles... mach dir keine Sorgen, ich komme gleich...die ist gleich gekommen...atmet tief und fängt an zu weinen...
Kl. Sie ist sofort gekommen...ja sie ist gekommen...Musik...
Th. Dann geh doch mal mit diesem Gefühl, das du jetzt hast zu ihr, wo du den Witz erzählst...diesen schmutzigen Witz
Kl. Die beugt sich zu mir und nimmt mich bei den Händen und sagt:" Hei, toll – nur du kannst so was bringen...lacht...und die lacht und klatscht dem Jonas auf die Knie...das kann nur meine Freundin Kary so ...lacht...das ist schön wenn wir alle vier lachen können...und ich fühle mich gut...weil, ich schäme mich nicht wenn ich so einen Witz erzähle… er muss ja so erzählt werden...
Th. Jetzt lacht sie auch, nicht! Dann guck mal, was auf der Klapptür steht, da wo Freiheit stand, guck mal, was steht da jetzt? Steht da immer noch Freiheit?
Kl. Da steht jetzt Selbstwertigkeit!
Th. Aha, Selbstwertigkeit, Selbstwertgefühl...?
Kl. Ja!
Th. Hast du deinen Selbstwert wieder!
Kl. Ja...
Th. Ja, dann herzlichen Glückwunsch, dann geniess das mal...Musik...
Kl. Oh, das ist schön...ich bade mit meinem Engel im Wasser... Wasser und Engel – ein archaisches Bild. Wasser symbolisiert unbewusste psychische Energie. Engel (von griech. angelos = Bote) sind Gottesboten, und zwar in der jüdischen, christlichen und mohammedanischen Religion. Als Symbolfigur hat der Engel die positive Bedeutung eines Seelenführers.
Th. Tu das! Und hol alle noch mal dazu, die du dabei haben möchtest und feiere mal... dieses grosse Ereignis mit deinem Engel und mit deinen Freunden....
Kl. Lacht und kichert ..Jonas fühlt sich komisch... Lachen ist Zeichen von Entspannung. Es ist das beste Symptom für Freiheit.
Th. Wieso fühlt er sich komisch?
Kl. Lacht weiter und kichert ... komisch, da sind nur Frauen im Wasser...wir holen ihn mit da rein...er fühlt sich auch gut und lustig...
Th. Er fühlt sich gut und lustig...?
Kl. Ja, da sind alles Frauen...alles Frauen...Das macht ihm aber nichts aus. Er....sagt, ich ziehe aber keinen Rock an...wir haben alle Röcke an im Wasser... aber das fühlt sich so gut an...der Rock sieht aus wie eine Blüte, so wie...Lotusblüten ...wir sind wie Blumen im Wasser...und bilden einen Kreis...Der Kreis ist eine unendliche Linie und eine vollkommende geometrische Figur. Das erklärt seine Bedeutung als Ganzheitssymbol. Alles, was sich in einem Kreis abspielt, hat eine besondere Bedeutung. Allgemein signalisiert das Bewusstsein mit dem Kreis eine Konzentration psychischer Energie.
Th. Ja, dann geniess das noch einen Augenblick...und komm in deiner Zeit und deiner Geschwindigkeit hier an...
Musik läuft...
*) Anmerkung des Autors: Wenn ich im Verlauf der Ausführungen von "der Klientin" spreche, handelt es sich um Erfahrungswerte der Person innerhalb des Therapieverlaufs. Wenn ich von "dem Klienten" spreche, sind das Erfahrungswerte, die allgemein gültig sind.


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Zuletzt aktualisiert am: 23-Sep-2003 12:20
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