Praxislizenz
von
Waltraud Bils

22. – 23. 11. 2003

Mentorin: Bettina Kimpfbeck

 

Übersicht:

-Einleitung und Zusammenfassun

1. Probesitzung "Reise durch die Radix"

-Zusammenfassung der Probesitzung

2. Sitzung "Familienaufstellung"

3. Sitzung "Das Wohlfühlhaus"

4. Sitzung "Die Gipsmaria"

5. Sitzung "Selbst - Ständigkeit"

6. Sitzung "Heimkehr"

Schlusskommentar der Klientin

 

 

 

Einleitung:
Die Klientin ist Mitte 30, Sie hat 2 Jahre (wöchentlich) Psychotherapie hinter sich und macht sehr viel Körperarbeit (TCM ). Sehr jung schon Bandscheiben-OP. Sie reagiert auf alles sehr stark körperlich. Was sie erlebt wirkt körperlich in ihr nach. Wo die meisten Menschen „nachdenken“ muss sie „nachspüren“. Dieser Vorgang wird nicht aktiv von ihr gemacht, es geschieht ihr. Sie hat seit langem „Symptome“ wie: sich nicht entscheiden können, sich ständig hin und her gerissen fühlen, fühlt sich fremdbestimmt, hat „keinen festen Stand“ wenn sie nicht regelmäßig ihre Körperübungen macht, sie fühlt sich nicht angenommen, hat große Probleme ihre weibliche Seite anzunehmen, die männliche ist überbetont, und schwankt immer zwischen Extremen (z.B. Minderwert und Größenwahn). Diese Polarität erlebt sie als innere Zerrissenheit. Sie hat schon einige Sessions genommen in denen der Schwerpunkt u.a. bei ihrer Oma mütterlicherseits lag. Die Klientin weiß, dass sie von dieser Oma (Vertreibung und Flucht im 2. Weltkrieg) sehr geprägt ist. Sie hat aus diesem Grund auch schon einige Familienaufstellungen nach Hellinger gemacht, die ihr zwar viele Erkenntnisse brachten, doch die „Symptome“ blieben. Kl. meinte sie wolle dem Ganzen endlich mal auf den Grund gehen.
Die Kl. „durchwandert“ ihre Geburtsradix in einer Probesession. Alle 12 Lebensbereiche werden beleuchtet. Es kann keiner ausgelassen werden. Kl. hat keinerlei astrologische Vorkenntnisse und es interessiere sie auch nicht weiter. Sie schaut sich ihre Lebensbereiche in Form der Häuser an. Die Themen „Zerrissenheit“ „Getrenntheit“ „Minderwertigkeit“ „Verstecken von Fähigkeiten“ zogen sich wie ein roter Faden durch alle Lebensbereiche, sowie durch alle Sessions.

Zusammenfassung:
In der Probesession wurde deutlich, dass Verabredungen nötig waren mit dem 2. , 3. , 4. , 5. , 7. und 12. Haus
(Was u.a. den Themen Selbstwert, Vergangenheit, Herkunftsfamilie u. innere Heimat, Selbstverwirklichung, Partnerschaft und Transformation entspricht. ) In der ersten Folgesession bearbeitete sie das 4. Haus. Sie begegnete ihrer Herkunftsfamilie und stellte sie sozusagen auf. Ihre innere Zerrissenheit zeigte sich in Form von Trennung von Kopf und Gefühl u.v.m. Nicht geklärte Familienverhältnisse, konnte die Kl. in dieser Session sehr gut „zurechtrücken“. Nach Aussage der Kl. wäre das in keiner Hellingeraufstellung gelungen. In der 3. Session zog es sie zum 7. Haus (u.a. Partnerschaft ). Es zeigte sich an den veränderten Bildern, dass keine Bearbeitung mehr nötig war, da die vorherige Session ganz starke Auswirkungen auf diesen Lebensbereich hatte. Sie wendete sich gleich dem 2. Haus zu ( u.a. Selbstwert ) und baute es mit Hilfe eines Architekten um. In diesem neuen „Wohlfühlhaus“ fanden dann Konfrontationen mit ihrer Mutter statt, die viel bewirkten, aber noch keine entgültige Musterkippung brachten. Die Mutter stand u.a. für die mangelnde Genussfähigkeit der Kl. Jedoch hatten diese sofort Auswirkungen auf das 12. Haus (u.a. Transformation ) und eine Bearbeitung dieses Bereiches war auch nicht nötig. An diesen Beispielen war auch für die Kl. gut nachvollziehbar, dass Verknüpfungen existieren, die, wenn aufgelöst sofort Auswirkungen auf andere Bereiche haben. In der 4. Session zog es die Kl. zum 3. Haus. Hier war die Vergangenheit der Oma (Thema: Vertreibung, Flucht, nicht verwurzelt sein ) noch mal sehr präsent. Diesmal setzte sich die Kl. mit dem Glauben ihrer Oma auseinander und konnte das Energiebild Oma weiter destabilisieren. In der 5. Session ging die Kl. ins 5. Haus. Sie wurde konfrontiert mit dem Thema „Selbst-Ständigkeit“ und Selbstverwirklichung. Ihre eigene Unselbstständigkeit projizierte sie auf Mann und Sohn. In dieser Session konnte durch Farbe einfließen lassen eine Musterkippung erreicht werden. In der 6. Session wollte die Kl., da sie alle Verabredungen, die sie getroffen hatte schon bearbeitet hatte, einen Rundgang durch die Radix machen und alle in den letzten 5. Sessions aufgetauchten Anteile zu einem Meeting zusammen holen. In dieser Session geschah dann eine beeindruckende Selbstorganisation. Die bearbeiteten Anteile verselbstständigten sich und drangen in sie ein und verhalfen ihr zu einem ganz neuen Halt und Stand in ihrem Leben. Sie zeigten ihr, dass sie alle „angekommen, heimgekommen“ waren Das Bild der Oma kippte gänzlich und das der Mutter entschied sich für ihre neue Heimat. Die Kl. hatte zum ersten mal das Gefühl von Heimat, von zu Hause bei sich angekommen zu sein. Sie war sehr glücklich darüber.
Abschluss:
Aus dem Grundlebensgefühl der Kl. „Ich kann nur „entweder – oder“ wurde ein „Ich kann beides: „sowohl – als auch“. Ihr eigener Handlungsspielraum vergrößerte sich dadurch immens. Die körperlichen Symptome des Schwankens verschwanden. Psychisch fühle sie sich nicht mehr so „wankelmütig“ sondern klar.
Nach jeder Session reagierte sie mit starken körperlichen Empfindungen, die zum Teil sehr schmerzhaft für sie waren. Die Erklärung der Therapeutin, dass alles was hochgeholt wurde nun weh tun kann, so wie manchmal eine schlecht verheilte Wunde noch mal aufgerissen werden müsse, damit der Eiter o.ä. abfließen kann, um dann endgültig heilen zu können, konnte die Kl. gut nachvollziehen und hatte auch den Mut alle Körperreaktionen geschehen zu lassen. Sie berichtete, dass ihr Leben jetzt viel Leichtigkeit gewonnen hätte. Im Außen: Partnerschaft und Berufsleben habe sich zum positiven hin verändert. Im Innern fühle sie eine Vereinigung. Zu ihrer größten Überraschung habe sie sich mit ihrer Weiblichkeit ausgesöhnt

1 Probesession „Reise durch die Radix“

Th. führt Kl. mit Entspannungstext in einen Ort in dem 12 Häuser stehen und bittet sie sich eines auszusuchen zu dem sie sich gerade hingezogen fühlt. Kl. geht zum 1. Haus:
(Anmerkung: 1. Haus symbolisiert u.a. die Persönlichkeit, das Ich, die Selbstdarstellung, physische Vitalität, körperliche Erscheinung, Impulse, Durchsetzung, Egozentrik, Anlagen, Rollenverhalten, Pioniergeist, das Neue, Initiative, Kampfgeist, Risikobereitschaft. Innere Instanzen: „der innere Krieger/Kämpfer“ Körperebene: Augen, Kopf, Zähne. Erste Häuserspitze ist immer auch der Aszendent )
Th. Wie nimmst du es wahr? Beschreib es mal Kl. Es ist eine sehr schöne Wallfahrtskapelle. Die hat auch nen Namen „Maria hilf“ steht da. (lacht) Die Hausnummer 1 steht groß blauweiß drauf. Glockenturm und alles, schön. Soll ich mal reingehen? Th. Wenn du magst, kannst auch außen noch gucken, wie du willst. Kl. Außen sieht sie sehr schlicht aus. Nur wenige Fenster, weit oben, mit Gittern. Ne Holztür. Th. Wie ist die Tür, offen oder verschlossen? (Wie zugänglich ist der Bereich) Kl. Die geht ganz leicht auf. Altes Schloss zwar, aber geht. Th: Schau sie mal von innen an. Kl. Es sind Bänke links und rechts. Klein, schlicht einfach. Die Fenster sind einfaches Glas, vorne am Altar ist blaues Glas. Kein so richtiger Altar, nur ein Hochaltar. Aber ganz schlicht. Das meiste Licht kommt von den vorderen Fenstern. Keine Verzierungen. Th: Ist jemand drin in der Kirche? Kl. Nein, ich bin allein und es ist angenehm ruhig. Th: Gibt es da drin so was wie Personal, Pfarrer, Ministranden, Küster oder so? Kl. Nein, keiner. Da ist auch kein Gottesdienst. Das ist „wer kommt ist da“, nix geregeltes. Jeder der kommt ist für sich selber hier. Da kommt man eher her wenn man ein Anliegen hat oder so. Th: Frag doch diese Kappelle mal, was ihre Funktion ist, wie sie sich sieht.( näher in Kontakt bringen ) Kl. Was haste denn für ne Funktion? Die sagt sie ist ein Ort der Stille und der Wandlung. Aufnehmen und Verändern. Möglichkeiten aufzeigen (lacht). Aber das geht nur in Stille. Und über die Absicht auch reingehen zu wollen. Und es dann auch zu akzeptieren. Wenn man hier etwas mit Willen verändern will, das funktioniert hier drin nicht. Th: Möchtest du etwas tun hier? ( nach Handlungsimpul-sen fragen) Kl: Komisch, ich könne hier bleiben, fühl mich echt sauwohl. Und diese Muttergottes, du ich hab das Gefühl mit der steh ich so in einem inneren Dialog, gegenseitiges Verständnis ist da. Die stellt mich nicht in Frage. Th: Kannst du diese Mutter Gottes mal Gestalt annehmen lassen. Kl. Als Person? Th: Oder als Energie oder Symbol, wie auch immer, kannst sie ja mal rufen, schau mal wie sie sich darstellt. ( ein Anteil kann sich auf allen Ebenen zeigen ) Kl: Da kommt ein riesengroßes Herz. Eigentlich ist es schon eine Frau, aber mit riesengroßem Herz. ( Kl. hat Venus im 1. Haus) Th: Frag sie mal ob sie die Venus ist. Kl: Hey Muttergottes bist du die Venus? (die mythologische Venus wurde ja auch christianisiert und ihre Entsprechungen in das Bild der heiligen Maria „gepackt“)Kl. (lacht) Das kommt hin, das geht in die Richtung. Die grinst ganz verschmitzt legt den Finger auf den Mund und sagt „alles Tarnung“ Th: Katholische Tarnung? Kl. Jaja. Th: Frag sie mal ob sie ne Botschaft für dich hat. Kl: Hast du mir was zu sagen? Ich soll mein Herz öffnen, aber auch schützen. Ich soll mich auch tarnen. (schaut verständnislos) Th: Bitte sie mal konkreter zu werden. Kl: So ein Deckmantel ist manchmal ganz gut. Sie sagt, nur bei bestimmten Leuten. Die Kirche hier sieht ja auch außen anders aus als sie für mich drinnen bedeutet. Ja, das ist okay so. ( An dieser Stelle könnte man die Leute bei denen sie einen Deckmantel braucht auftauchen lassen, diese Tarnung taucht aber in anderen Bereichen auch auf und wird noch bearbeitet ) Th: hast du noch einen Impuls was du hier tun möchtest, oder weiß deine Maria/Venus noch was? Kl. Ich hab den Eindruck wir sind gut in Kontakt miteinander. Es ist als ob wir uns ewig kennen. Was ganz selbstverständliches. Th: Na du weißt ja jetzt wo sie wohnt, kannst sie jederzeit besuchen, wenn das okay ist, dann kannst du ja weiter gehen in deiner Ortsbesichtigung. Kl: Ja, tschüß, geh ich zum nächsten Haus. Aber es fällt mir nicht leicht hier weg zu gehen es ist schön hier drin. Th: Schau mal, welches zieht dich denn an?
Kl. Mal sehen, die Nr. 8, das 8. Haus
( Anmerkung: Das 8. Haus steht u.a. für Reformation, Stirb und werde, die Sippe, Verluste, Prüfungen, Erbe, Investitionen, Sexualität, Manipulation, Vorbilder, Ideale, Verbindlichkeiten, Behörden, Verträge, Schein, Ungelebtes... Innere Instanzen: „der innere Fanatiker“ „innerer Magier“ oder „Teufel“ Körperebene: Genitalien, Mastdarm, Enddarm )
Kl: Das ist ein total großes Haus, ein Geschäftshaus. Faszinierend. Sehr viele Fenster und eine vornehme Tür mit Glocke. Hochherrschaftlich sieht das aus. Gut instand. Th: Geh mal näher hin. Ist da so was wie ein Türschild oder so? (in Kontakt bringen) Kl. Nein. Ich klingle jetzt mal, oh mir wird geöffnet von einem Dienstmädchen. Das ist Gründerzeit oder so. Die hat auch so Kleider an und macht einen Knicks. (lacht) Wo bin ich denn da gelandet? Sie bringt mich die Treppe hoch. Th: Schau mal wer da wohnt. Kl: Ein Bankier wohnt da, mit Familie. Oh die Frau ist aber auch hübsch. Hochsteckfrisur und so. Die Kleider rascheln. Die sind nicht bieder sondern lustig. Es springen auch Kinder die Treppe runter. Angenehm hier. Th: Magst du mal in Kontakt gehen mit ihnen? Kl: Ja, die Frau interessiert mich. Wer seid ihr denn? Sie sind die Familie „Wohlstand“ ( Kl. lacht) Bankier und Wohlstand das passt ja. Th. Kannst sie ja mal fragen, wie sie zu 3
diesem Wohlstand gekommen sind, wenn es dich interessiert. Kl: Wie kommt denn das, dass ihr die Familie Wohlstand seid? Die Frau sagt das ist ein Geheimnis. Ja, aber mir kannst du es doch erzählen. Sie sagt man muss mit den richtigen Leuten Geschäfte machen. Ja, und wer sind die richtigen Leute? Jetzt wird die verlegen. Jetzt gib mir halt Auskunft. Was soll denn das, was geht denn jetzt ab? Du bist ein Anteil von mir und du hast mir Rede und Antwort zu stehen. ( Sessionerfahrung macht sich bemerkbar ) Es gäbe Leute, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld und mit denen müsse man Geschäfte machen. Hast du da kein schlechtes Gewissen? Nein. Th: Lass dir doch mal von ihr zeigen mit wem sie Geschäfte macht. Kl. Was machst du denn, verkaufst du was oder was? Nein die kommen und geben ihr Geld. Ja was gibst du den Leuten dafür? ( Spiegelt das Leistungsdenken der Kl. ) Sie hört ihnen zu, die hört nur zu und dafür kriegt die Geld. Nicht schlecht. Th: Was hört sie sich denn so an? Kl: Ach, von ihrem Kummer ihren Sorgen was die für Wehwehchen haben und so. Sie gibt ihnen dann Ratschläge, macht mit ihnen Übungen, zeigt ihnen was. Und das lässt du dir gut bezahlen? Sie sagt ja. Wo machst du das denn? Jetzt zeigt sie mir so einen großen Raum, einen Salon. Die schämt sich aber immer noch dafür, dass sie Geld dafür nimmt.( Parallelen zu ihrem eigenen Berufsleben werden deutlich.) Th: Lass doch mal ihre Kunden da sein und frag sie ob sie sich ausgenommen oder geschädigt fühlen oder so. ( Konfrontation mit ihren Skrupeln. Th. Lässt sie in der Projektion, weil es erst die Probesitzung ist ) Kl. Ja erzählt mal... Also die fühlen sich gut. Gar nicht ausgenommen oder geschädigt oder so, und dass sie der Frau Geld für ihre Dienste geben, ist für die alle ganz in Ordnung. Da ist auch echt was ganz würdevolles bei dieser Tätigkeit. Th: Frag sie doch mal ob sie sich reicher oder so fühlen, nachdem sie bei der Frau waren: Kl. Ja sagen die, da ist für mich jetzt auch spürbar wie viel Energie zwischen den Kunden und der Frau hin und her fließt. Und jetzt kommt auch ihr Mann dazu. Das ist so ein kleiner stämmiger. Was ist denn deine Aufgabe hier, was machst du denn? Der sagt er sorgt im Hintergrund für alles. Das ist ja ein gewitzter, so richtig clever kommt der mir vor. Der guckt dass der Laden läuft und seinen Willen setzt der auch durch. Ich find die alle ja so toll, bin echt beeindruckt von euch (amüsiert sich) Th: Du hast Uranus im 8. Haus, frag ihn doch mal ob er das ist. Kl. Der grinst so wie „hast du’s erkannt“ oder so. Der sagt ja und grinst dabei. Th. Du hast Pluto im 8. Haus, magst du die Frau mal fragen ob sie das ist. Kl. Die lacht auch so verschmitzt, aber irgendwie tut sie so als wenn das was heimliches wäre, als wenn das nicht jeder wissen bräuchte. Jetzt gucken die mich an und wundern sich dass jemand ihre Namen weiß. ( das 8. Haus symbolisiert auch ungelebtes Machtstreben und Heimlichkeit. Dass die Kl. ihr Licht unter den Scheffel stellt, bzw. ihre Fähigkeiten tarnt wird auch an diesem Beispiel deutlich.) Th: Was möchtest du noch tun hier? ( nach eigenem Impuls fragen ) Kl. Ich guck mich mal um. Also mir fällt so richtig auf, dass es zwischen den zwei da, dem kleinen stämmigen und der Frau so richtig knistert, da fließt auch was, boah. Das ist schön ( Sexualität Teilbereich des 8. Hauses) Ach ja und die Kinder ich glaub das sind drei, die wohnen auch noch da. Die seh’ ich spielen. Th: Magst du mal mit ihnen in Kontakt gehen? Kl. die sind so quirlig, so aufgeweckt, lebenslustig, munter und spontan. Es macht so richtig Spaß denen zu zuschauen. Aber ich möchte nicht zu ihnen hin und die stören. Ich hab das Gefühl ich stör die jetzt lieber nicht in ihrem Tatendrang. ( Diese Kinder symbolisieren Mars, den die Kl. auch im 8. Haus hat, in Kontakt bringen mit diesen inneren Anteilen, die ja auch Qualitäten von ihr zeigen, lehnt sie ab ). Th: Guck mal ob du hier noch was zu erledigen hast. Möchtest du ihnen noch was sagen, oder haben die anderen vielleicht noch eine Botschaft für dich? Kl. Ich kann da ja jederzeit wieder hin. Ja das Dienstmädchen wird mir jederzeit die Tür aufmachen. Die sind mir alle sympathisch hier. Th: Sag’s ihnen. Kl. Ihr gefallt mir, ich komm mal wieder vorbei. Und du Dienstmädchen, du kommst mir gar nicht geknechtet vor. Mir scheint ihr macht die Arbeit hier auch Spaß. Echt gut hier, ich schau mal wieder vorbei. Hier gibt’s nix zu bearbeiten. (Das Bild Herrschaft und Dienstmädchen zeigt das fraktale Muster „Getrennt sein“ ) Th: Wo magst du denn als nächstes hin?
Jetzt geh ich mal in Nr. 3
(Anmerkung: Das 3. Haus steht für Vergangenheit, Ahnen, Geschwister, Nachbarn, das Wissen, Verstand, Bewegung, Kommunikation, Austausch, Sprache, Denkprozesse, Bedürfnis sich zu zeigen, Aufmerksamkeit bekommen, Neutralität, Wendigkeit, Offenheit, Lernfähigkeit, Intellekt. Innere Instanzen: „der innere Journalist“ „der Bote“ Körperebene: Lungen, Bronchien, Luftröhre, Arme )
Kl. Da seh’ ich so ein blaues Haus. Klein ist es, aber es hat was. Echt schnuckelig. Das hat so ein großes Tor, das ist im Verhältnis zu dem kleinen Haus viel zu groß erscheint. Th: Kannst das dem Tor ja mal sagen. Kl. Wieso hast du denn so ein großes Tor? Das zeigt mir jetzt so eine kleine Tür die in dem Tor drin ist. Th: Wenn es dich interessiert kannst ja mal fragen wofür. Kl. Das sagt damit viel rein und viel raus kann. Ich geh jetzt mal rein. Da sind lauter so Terrakotta Böden, so wie man sie im Süden oft sieht. Und die Wände die sind alle weiß. Da ist alles rund, es gibt nix eckiges hier. Alles rund, keine Ecken, nur Bögen. Ah da ist auch noch ne Treppe, die geht da links hoch auf die Terrasse. Hmm Blick aufs Meer. Wo Kommt denn in dem Dorf Meer her, na ja. Also hier oben sind keine Zimmer oder so, da ist nur so Dachterrasse. Th: Guck mal ob du 4 jemanden siehst, dem das Haus gehört oder der da wohnt oder so. Kl. Das ist ja ein Hammer, da steht ein Schild, da drauf steht „zu verkaufen“ Th: Steht da sonst noch was drauf? Kl. Ich kann’s nicht lesen. Th: Geh mal näher ran. ( in Kontakt bringen) Kl. (erstaunt) Da steht ja meine eigene Telefonnr. drauf. Scheinbar gehört das Haus mir und ich will es verkaufen. (lacht). Th: Was willst du jetzt machen? Kl. Was soll ich denn machen? Th: Könntest dich ja mal anrufen. Kl. (lacht) Dann ruf ich mich mal an. Da meldet sich so ne „Geschäftsfrau“, also das bin schon ich, aber so richtig „Geschäftsfrau“. Ich sag ihr jetzt mal sie soll herkommen. Oh Mann wie die aussieht, wie die angezogen ist und wie die auftritt, so richtig Geschäftsfrau. Die irritiert mich total. Th: Sag’s ihr. Kl. Das bringt mich aber auch nicht weiter. Th: Kannst sie ja fragen welche Gründe sie für den Hausverkauf hat oder so was. Kl. Ja, sag mal wieso willst du das schöne Häuschen verkaufen? Die sagt, sie hat das geschenkt bekommen von ihren Vorfahren, häh ( Kl. ist verwirrt) Ja wenn du das geschenkt bekommen hast, wieso ziehst du denn dann nicht ein in das schnuckelige Häuschen? Die sagt sie hat ihr eigenes Haus, das reicht ihr und das hier will sie zu Geld machen. Kl. (verzieht das Gesicht) Th: Sag ihr was du grade empfindest.( Konfrontieren ) Kl. Das gefällt mir nicht. Ich würde es behalten, ich würde ein Seminarhaus daraus machen. Guck mal da unten könnte man essen und schlafen und hier oben könnte man Kurse halten. Du siehst nur das Geld was man damit machen kann. Find ich bescheuert. Jetzt sagt die, ich soll’s mir doch mal ganz genau ansehen, da kann man nicht schlafen oder wohnen, das ist kein Wohnhaus. Das ist höchstens ein Single-Haus, mehr nicht und auch bloß im Sommer. Das ist nix zum Wohnen, ich soll mich von dem Schein nicht trügen lassen sagt die. Th: Wie ist das für dich, wenn die dir die Nachteile zeigt? Kl. Ja jetzt seh ich das auch. Das ist echt nix halbes und nix ganzes. Th: Eine tüchtige Geschäftsfrau hast du da in dir, hat die vielleicht noch mehr für dich so als Botschaft. Kl. Hmm, ich glaub ich muss mich bei dir entschuldigen, du guckst echt nur genauer hin als ich. Die sagt jetzt ich soll mich nicht vom Schein trügen lassen. Ich tät immer nur sehen was ich sehen will. Die ist so richtig nüchtern, gegen die bin ich richtig blauäugig. Th: Kannst dir ja mal von ihr zeigen lassen, was du noch alles blauäugig siehst, wo du von ihrer Qualität „Nüchternheit“ ein bisschen profitieren könntest. (Ebenenwechsel in die Realität um zu verdeutlichen ) Kl. Da kommt nix. Aber ich fang langsam an die Qualität dieser Geschäftsfrau zu schätzen. Ich geh jetzt noch mal in das Haus und guck es jetzt mal mit der Geschäftsfrau zusammen an. Das ist ja wirklich nix zum Wohnen, hab ich vorhin gar nicht gesehen. Nur der eine Raum. Das ist höchstens ein Wochenend- oder Ausflugshäuschen. Th: Sag dem Haus mal direkt, was dir an ihm nicht gefällt. Kl. Ja du bist gar nicht zum Wohnen, huch, jetzt ist es, das kannst du dir nicht vorstellen, es hat so wie aufgeschnauft und war so wie erleichtert oder so und ist in sich zusammen gefallen. Und es sagt es möchte endlich seine Ruhe haben. ( Kl. total verblüfft) Th: Möchtest du wissen um welchen Lebensbereich es sich bei diesem Häuschen handelt.? Kl. Ja ich glaub schon. Th: Es steht u.a. für die Vergangenheit, deine Ahnen, Geschwister, Kommunikation....Kl. Ach du meine Güte das passt ja. Th: Möchtest du dich mit den Trümmern dieses Hauses verabreden, dass du noch mal herkommst und dich damit auseinandersetzt? Kl. Wenn das die Vergangenheit und Großeltern und so bedeutet, dann ist das bestimmt gut wenn ich hier noch mal her komme. Ja Häuschen, oder was davon übrig ist, ich komm wieder, wir haben eine Verabredung.
Als nächstes fühlt sie sich vom 7. Haus angezogen
(Anmerkung: Das 7. Haus steht für Partnerschaft, das Du, die anderen Menschen, Verbindungen, Harmoniebedürfnis, Abhängigkeit, Begegnungen, Anpassungsfähigkeit, die Außenwelt, Projektionen, Suche nach körperlicher u. seelischer Ergänzung. Körperebene: Nieren und Blase. Innere Instanz: „innere Partner“ das „innere Ergänzungsstück“ )
Kl. Das ist ein sehr großer Bauernhof. Wie ich so auf den zugehe, nehm ich wahr wie ein junger Kerl auf mich zukommt, ein junger Bauer. Der freut sich mich zu sehen und der sagt er hat auf mich gewartet und ich soll zu ihm kommen und bei ihm „schalten und walten“. Jetzt bin ich aber platt. Was ist das denn hier? Es gibt viel zu tun hier und ich soll das alles in die Hand nehmen, ich glaub der spinnt. Jetzt zeigt der mir alles, ein Riesen Haus, eine Gaststube oder so ist da scheinbar auch dabei, und Nebenräume hat die auch, ein großes Feld und Ackerland, ne Menge Kühe. (Kl. ist entsetzt) Das sieht nach einer Riesen Menge Arbeit aus, und der hat auf mich gewartet, ich glaub ich spinn. Was da auf mich zukommt... also ich fühl mich jetzt total überfordert ( Kl. muss zur Toilette). Kl. Das Bild ist ja immer noch da, ganz deutlich. Th: Gibt es da außer diesem Bauern niemanden? Kl. Vor dem Haus auf einer Bank, da sitzt so ne alte Frau. Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter, wenn ich die nur seh. Th: Sag’s ihr Kl. Mir läuft es eiskalt über den Rücken wenn ich dich seh. Die sagt das soll auch so sein. Häh. Die sagt sie duldet hier niemanden. ( hier könnte man das Energiebild alte Frau fragen für wen sie in der Innenwelt der Kl. symbolisch steht, aber es zeichnet sich sowieso schon ab, dass Verabredung nötig sein wird ) Jetzt kommt der Bauer wieder und sagt ihr sie soll sich da nicht einmischen das geht sie nix an. (Kl. wird lauter) Hey, ich will nicht dass ihr wegen mir zu streiten anfangt, ich bin bloß hier weil ich mir das Haus angucken will. Jetzt guckt der Bauer ein wenig verdutzt. Also weißt du ich seh ja dass du schon lange jemanden suchst für deinen ganzen Besitz hier aber mit mir nicht. So leicht 5
bin ich nicht zu haben. Schon gar nicht unter diesen Vorraussetzungen... Aber irgendwie hat es was hier. Ich könnt mir schon vorstellen hier zu wohnen, es ist gut in Schuss alles, nix baufälliges hier. Aber nein, wenn ich die ganze Arbeit sehe, ich fühl mich total überfordert. Völlig überfordert. Das sieht nach sooooo viel Arbeit aus. Irgendwie spür ich aber, das dieses Haus irgendwas mit Existenz zu tun hat. Komplett überfordert, nein, nein ( Kl. ist emotional ganz in dem innere Geschehen und kaum zu unterbrechen ) Th: Es hört sich an als wenn auf jeden Fall eine Verabredung getroffen werden müsste. Kl. Muss ich dann noch mal hierher, na ja. Th: Interessiert dich welcher Lebensbereich das 7. Haus ist ? K. Schieß los. Th: Es ist das Haus der Partnerschaft, der anderen Menschen, der Projektionen der Abhängigkeiten... Kl: Du lieber Himmel, ja das passt ja, da ist ne Menge innere Arbeit nötig, gell. Also Bauer und wer da eventuell noch auftaucht wir sehen uns wieder, wir haben jetzt ne Verabredung. (Die inneren Bilder zeigen sehr deutlich welchem Leistungs-druck sich die Kl. im Umgang mit anderen Menschen, und vor allem in ihrer Partnerschaft aussetzt )
Als nächstes zieht es sie zum 12. Haus
(Anmerkung: Das 12. Haus steht für Innenleben, Transzendenz, Verborgenes, Mystik, Meditation, Gebet, Auflösung von Grenzen, Sehnsucht, Opferbereitschaft, Rückzug, Schatten, Behinderungen, Gegner o. Feinde Spiritualität, Zukunft, Illusion, Konturlosigkeit, Ver-Nicht-ung, Vereinigung v. Gegensätzen Körperebene: Füße und Aura. Innere Instanz „der Schutzengel“ „das höhere Selbst“ „der innere Meister“)
Th: Wie nimmst du es denn wahr? Kl. Das ist die Kirche von Hundertwasser die ich schon mal gesehen habe. Ist das okay, wenn ich das Bild eines Hauses sehe, das ich in echt kenne? Th: Dein Unterbewusstsein schickt immer Bilder hoch mit denen du was assoziieren kannst. Bilder aus deinem realen Leben sind auch mit Inhalten gefüllt, die wir abfragen können, oder sie sind mit Erinnerungen verknüpft, die für diesen Moment wichtig für dich sind. Es ist egal welches Bild du wahrnimmst, es ist immer richtig. Du kannst nix falsch machen. Kl: Dann ist ja gut. Die ist groß die Kirche. Die braucht viel Platz. Aber den anderen Häusern Platz wegnehmen tut sie trotzdem nicht. Große Tür... Die ist offen. Ich geh mal rein. Es ist schön kühl da drin. Das ist auch so ein Ort der Kraft, ein Kraftort. Vorne so im Altarraum, da ist ein Fenster mit einem ganz tollen Bild drin, so abstrakt. Da laufen blaue und rote Farbe so in der Mitte ineinander wie eine Spirale. Farbiges Glas, wunderschön... ( Vereinigung von Gegensätzen) Es ist nicht sehr hell drin. Ich spüre, in dem Haus geht es ums Fühlen nicht ums Denken. Th. Schau dich doch mal um, ist jemand in der Kirche? ( Kl. hat die Sonne im 12. Haus) Kl. Da auf der Empore ist eine große Orgel und da sitzt ein Orgelspieler. Also der sieht sehr sehr sehr schön aus. Ein blondgelockter Jüngling, sehr schön. Der sieht aus als wenn der noch mehr Instrumente spielt außer Orgel. Ich glaub der kann jedes Instrument spielen. Ich höre dem grade zu wie er spielt, der spielt himmlisch Th. Magst du ihn mal fragen wen er in deiner Innenwelt symbolisiert? Kl. Ja wer bist denn du in mir. Der reagiert nicht. Wer bist du? Du ich glaub der ist taub, der hört mich nicht (Teilbereich des 12. Hauses: Behinderungen) Th. Dann guck doch mal wie du dich sonst bei ihm bemerkbar machen könntest. Und vielleicht kann er sich ja auch anders artikulieren, schau mal was du tun willst ( nach eigenen Impulsen fragen ) Kl. Der ist so vertieft in sein Orgelspiel. Ich zupf ihn jetzt mal am Ärmel. Hey, ich möchte gern wissen wer du in mir bist. Du der kann schreiben, der schreibt mir grad die Worte „Tüchtigkeit“ und „Schönheit“ auf. Das passt doch gar nicht zusammen. Jetzt schreibt er noch „Musisches und Kreativität“ ( Kl. ist erstaunt) „schau dich um wie schön es hier ist, labe dich an der Schönheit“ Wie hochgestochen der sich ausdrückt. Ja ich muss zugeben, es ist wirklich alles wunderschön hier. Auch er selber. Th. Frag ihn doch mal ob er deine Sonne ist. Kl. Bist du meine Sonne? Jetzt strahlt der. Das solltest du mal sehen der strahlt und der freut sich, ja sagt er, er ist meine Sonne. Th: Wie ist das für dich wenn der so strahlt? Kl. Gut. Wie geht es dir denn hier? Er schreibt: “es könnte auch einen anderen Ort für mich geben, aber das ist mein Platz“ Th: Verstehst du das? Kl. Ja, und ich kann ihn auch gut dort lassen in der Kirche. Er gibt diesem Haus seine persönliche Note. Das Haus wäre nicht das selbe, ohne ihn. Wenn der nicht da wäre, wäre alles anders. Th: Hat der vielleicht noch ne Botschaft für dich? Kl. Hast du mir noch was mitzuteilen? Ich soll mich am Schönen laben. So altmodische Worte schreibt der immer. Ich soll das Schöne im Herzen tragen, dann wird alles leichter. Komisch. Th: Frag ihn doch mal was dazu geführt hat, dass er nicht sprechen kann. (An-teile, die ein Handykap haben werden immer gefragt, wo es entstanden ist, denn die innere Weisheit kennt die Ursache ) Kl. Ja, wieso kannst du eigentlich nicht reden? Jetzt wird er ganz traurig. Er gibt mir so zu verstehen, weil ihn sowieso keiner versteht. Wenn man ihn anschaut, ihn richtig wahrnimmt, dann versteht man ihn, aber seine Worte versteht sowieso keiner. Er meint man muss sich ihm richtig zuwenden, dann versteht man ihn. ( fraktales Muster der Kl., getrennt und unverstanden von anderen) Th: Frag ihn doch mal wo er die Erfahrung gemacht hat, dass er mit seinen Worten nicht verstanden wird. Er soll dir mal eine Situation zeigen. (Mit dieser Fragestellung kann Kl. an die Ursachen geführt werden ) Kl. Oh, da taucht meine Schulzeit auf. Er geht mit mir in mein Klassenzimmer, ich bin irgendwie wieder in anderen geistigen Sphären als die anderen Kinder. Ich erzähle was ich denke 6
und so und die lachen mich aus, die verstehen mich gar nicht. Th: Frag deinen Orgelspieler mal, ob er in dieser Situation beschlossen hat, sich nicht mehr mit Worten auszudrücken? (Th. hält Kl. in der Projektion, es ist erst die Probesitzung und es ist schon klar dass Verabredung nötig ist) Kl. Der nickt. Ja er wollte den Schmerz nicht mehr fühlen, das tut weh nicht verstanden zu werden. Er kann sich ja auch so äußern, indem er schreibt. (Kl. Kompensiert, Schmerzvermeidung) Er meint, wer Kontakt mit ihm haben will, der hat dann wirklichen Kontakt und es ist nicht bloß so ein Gerede. Th: Magst du ihn mal fragen, ob er was mit deinem Vater zu tun hat? ( in der systemischen Astrologie wird die Sonne als Stellvertreter für den Vater gesehen ) Kl. (erstaunt) Der meint Ja. Er bringt mir rüber er sei ein abgebroche-nes Stück Seele von meinem Vater. Das ist ja irre. Seh ich das richtig, dass ich mich mit dem auch verabreden muss? Th: Sieht so aus. Sag es ihm. Kl. Also wir treffen uns noch mal und ich verspreche dir, dass ich dir wirklich so richtig zuhöre. (Kl. lacht) Jetzt strahlt er und freut sich, er geht zu der Orgel und spielt das Halleluja von Händel. Der sieht aus als ob er erlöst wäre, jedenfalls benimmt er sich so ( lacht zufrieden).( Th. spielt Händel ein, Kl dirigiert mit Händen)
Als nächstes geht Kl. zum 9. Haus
(Anmerkung: Das 9. Haus steht für die geistige Weite, Einsichten, Bewusstseinserweiterung, Ideale, Religion, Philosophie, Wahrheitssuche, Freiheitsstreben, den eigenen Weg finden, Gesetze, Suche nach Neuem u n d nach vergessenem Alten, Fortschritt im Sinne von Rückbesinnung, Sinnsuche, Bewusstseinsentfaltung... Körperebene: Leber, Oberschenkel. Innere Instanzen: „der/die weise Alte“ „der innere Philosoph“ „der innere Sinnsucher“ „der innere Eremit“)
Kl. Ich seh da ein großes Gasthaus. Die Tür steht offen, ich geh da jetzt mal rein... oh da kommen grade ein paar Besoffene raus, die torkeln, ich glaub ihr habt genug, macht euch heim. Das ist ja lustig, da steht ein Nachtwächter vor der Tür. Was machst denn du da? Der schickt die alle heim, wenn Sperrstunde ist (lacht) so richtig mittelalterlich kommt mir das vor. ( Spiegelt genau die Fähigkeit der Kl. zu sagen, wann sie geistig nicht mehr aufnahmefähig ist) Ich geh jetzt mal in die Gaststube... oh da ist ganz schön was los hier. So eine richtige „fränkische Wirtschaft“ mit Bierdeckeln und so. Th: Du sagst es ist voll, wer sitzt denn da so alles? Kl. Da sind viele Tische und an jedem Tisch sitzen so Gruppen von Leuten, und die diskutieren lautstark mit einander, aber nicht verbissen oder feindlich oder so, nein so halt dass jeder seine Meinung sagt und die sind nicht alle einer Meinung. Und da läuft eine Bedienung rum die versorgt alle. Th: Kannst ja mal näher ran gehen und mal zuhören was die so reden an den einzelnen Tischen, oder hast du einen ganz anderen Impuls? Kl. Also die einen singen, die anderen unterhalten sich ganz leise die anderen streiten sich die einen mehr und die anderen weniger engagiert. Th: Machen die so was wie Stammtischpolitik? Kl. (lacht) Ja so kann man es nennen. Da sitzen auch der Pfarrer und der Bürgermeister (lacht) da ist Leben in der Bude ( Teilbereiche des 9. Hauses: Religion und Gesetz ). Viele Meinungen gibt’s hier und jeder vertritt seine. Da wird viel gesoffen ( Wissensdurst ) und Armdrücken machen sie auch, die messen ihre Kräfte miteinander. Weißt du was, das geht hier zu wie im Bundestag, aber viel klarer und viel ehrlicher. Ich fühl mich jedenfalls sauwohl hier. Th: Magst du mal Kontakt aufnehmen mit einem der Gäste oder so, was möchtest du tun hier? Kl. Nein ich will keinen Kontakt zu denen ich hab viel viel mehr Spaß dran denen zu zugucken. Ich hab mich jetzt an den Tresen gesetzt ( Th. spielt Gasthausgeräusche ein, Kl. lacht) Kl. Das ist spannend hier, die sind untereinander irgendwie alle in Kontakt. Aber weißt du was mir grad auffällt, außer der Bedienung sind das alles nur Männer. Th: Und du? Du bist außer der Bedienung noch ne Frau, wie reagieren die denn auf dich, wenn du da rein kommst an den Tresen gehst und sie beobachtest? Kl. Die haben noch gar nicht gemerkt, dass ich da bin. ( Probesitzung! sonst würde Th. sie jetzt in Kontakt bringen mit den anderen Gästen). Kl. Ich bestell mir jetzt ein Bier beim Wirt, ich hab jetzt so richtigen Durst. Das ist so ein richtiger fränkischer Wirt, der gefällt mir. (lacht) und er verhält sich auch so, der fragt mich nämlich gleich wo ich herkomme weißt du mit dem berühmten Satz „Sie sind aber auch nicht von hier“(lacht). Th. Kannst ihm ja sagen wie du zu ihm in die Kneipe gekommen bist, wenn du magst. Kl. Also weißt du ich bin da gerade auf einer Astroreise und bei der Gelegenheit bin ich auch bei dir vorbeigekommen. (lacht) Der sagt, ja er wäre auch schon mal in Hamburg gewesen, (erst erstaunt, dann lacht sie ) So ganz scheint der das jetzt nicht kapiert zu haben, ich find es lustig. Jetzt fragt er ob ich auch Hunger hätte, es gäbe auch gutes Essen hier und ob ich da schlafen will, Betten und Übernachtungsmöglichkeiten hätte er auch. Nein nein ich geh dann später wieder weiter, aber Danke. Weißt du was mich wundert? Es ist ziemlich laut hier und trotzdem nervt die Lautstärke nicht, es ist alles so in einem erträglichen Maß. Th: Interessiert es dich um welchen Lebensbereich es sich hier handelt? Kl. Klar! Th: (siehe oben) Kl. Na das passt ja wieder wie die Faust aufs Auge. Schön. Ich bin begeistert. Ich hab auch das Gefühl ich könnt mich hier überall dazu setzen, aber im Moment hab ich da keinen Drang. Alles wirklich alles ist hier vertreten, vom Dorftrottel bis zum Hochgebildeten. Ich hab das Gefühl hier wird alles in genügend Zeit durch gekaut. Weißt du wie beim Essen hier: Wenn man was schnell isst, spürt man ja gar nicht so richtig wie es schmeckt, die hier die kauen eine ganze Weile drauf rum, dann wissen sie wie es schmeckt 7
( herrliche Umschreibung für Nachdenken) Und außerdem wird hier keiner handgreiflich. Da hinten im Eck sitzt so ein alter Mann ganz allein und der beobachtet alles ganz belustigt. Ich könnt mir gut vorstellen, mich zu dem dazuzusetzen. Aber im Moment hab ich keinen Drang dazu. Irgendwie sind die hier alle gleich-berechtigt, jeder gehört zu einem Tisch und keiner ist ausgeschlossen, vom Schluckspecht bis zum Hobbyphilosoph. Und alle werden sie gut genährt von der Bedienung, die versorgt die alle richtig gut. Und die respektieren die auch alle. Und der Wirt auch. Und der Nachtwächter sagt wann Schluss ist (lacht) Es ist alles in guter Weise geordnet hier, echt. Mit denen muss ich keine Verabredung treffen, gell, die sind gut drauf. Th: Das Gefühl hab ich auch. Wo möchtest du denn als nächstes hin?
Ich seh jetzt das 2. Haus
(Anmerkung: Das 2. Haus steht für Besitz, Sicherheit, Selbstwertgefühl, Absicherung, starke Wünsche, Begabungen, Nehmen und Geben, Gefängnis oder Käfig im Sinne von Gefangenschaft in den eigenen Wert-vorstellungen, materielle Mittel, Sinnlichkeit, Statussymbole, Schönheit, Beziehungsfähigkeit, Genussfähig-keit... Körperebene: Hals, Stimmbänder, Nacken, Schilddrüse, Haut. Innere Instanz: „der innere Wert“ „die/der innere Geliebte“)
Kl. Das Haus ist weiß. Ziemlich groß, also hoch. Es macht so einen verschlossenen Eindruck. Ich klingle mal
Da macht so eine Frau auf, die ist ganz schwarz angezogen. Trägst du Trauer oder was? Die sagt ja, da ist einer gestorben. Th: Magst sie mal fragen wer? Kl. Die sagt so ein alter Diener wäre gestorben. Es wirkt als wenn das ganze Haus trauert ich weiß gar nicht wie ich das ausdrücken soll. Komisch, weißt du das Haus wirkt so wie das Haus am Eaton Place, kennste das? So ein Herrschaftshaus, komisch dass die alle trauern wegen einem einzelnen Diener. Jetzt sagt die Frau, der alte Jacob ist gestorben. Die sagt das so als wenn ich wissen müsste wer das ist. Th: Sag’s ihr. Kl. Muss ich den denn kennen? Das weiß die auch nicht aber die zeigt mir jetzt den aufgebahrten Jacob. Th. Kennst du ihn, kommt er dir bekannt vor, oder erinnert er dich an jemand ? Kl. Nein kenn ich nicht. Th: Kannst ihn ja mal fragen wer er ist. Kl. Wer bist denn du? Hey du brauchst dich gar nicht tot zu stellen, in meiner Innenwelt kann ich auch Tode fragen und du kannst mir antworten. Ich hab sowieso den Eindruck dass du dich bloß tot stellst. Du der grinst, der grinst und sagt er hätte keinen Bock mehr auf Arbeit. Er hat die Nase voll hier nur zu arbeiten und will jetzt lieber als Hausgeist fungieren. Willst du vielleicht deine Späße treiben mit den Hausbewohnern oder was. Kannst du das nicht anders machen ( ist belustigt ) Du bist ja ein knochentrockener Typ, ich glaub du hast es faustdick hinter den Ohren. Er sagt er will die Herrschaft ein bisschen ärgern um sie aufzumuntern. Th: Hat er einen ganz schwarzen Humor ? Kl. Ja very britisch (lacht) Die Herrschaft hängt nur rum und braucht mal ein bisschen Zunder, damit sie sich bewegt. Th: Für wen steht er denn in deiner Innenwelt ? Kl. Der antwortet nicht. Wer bist du denn überhaupt? Der grinst nur. Th: Frag ihn doch mal ob er Saturn ist ( Kl. hat Saturn im 2. Haus und die Beschreibung des Jacob passt schon zum Saturnprinzip) Kl. Bist du mein Saturn, was immer das auch ist? Der wird verlegen und fühlt sich ertappt. Er legt so den Finger auf den Mund und sagt dass ich das aber nicht verraten soll. (Kl. amüsiert sich) Ich hab zwar keine Ahnung was so ein Saturn ist, aber ich will jetzt wissen was mit dir los ist. Klär mich jetzt mal auf. Du bist doch ein ganz Scheinheiliger, stellt sich hier tot und will nix verraten. Th: Vielleicht weiß die Frau ja was hier los ist, wenn der nix verraten will. Kl. Ich weiß nix, sagt die. Weißt du was, die hat so ein richtig Maskenhaftes Gesicht. Tu mal deine blöde Haube runter und den schwarzen Umhang den nehm ich dir jetzt auch weg. Also irgendwie hab ich das dumpfe Gefühl, dass irgendwie alles in diesem Haus nicht stimmt, das ist doch alles nicht so wie es auf den ersten Blick aussieht. Jetzt zieht die Frau mich in eine Ecke und nimmt die Maske ab. Die ist ja ein ganz junges hübsches Mädchen (erstaunt) Th: Frag sie mal ob sie Lilith heißt ( Kl. hat Lilith im 2. Haus, die Beschreibung der Frau deutet dieses Prinzip der verletzten Weiblichkeit an ) Kl. Bist du Lilith? Die Frau staunt, die sagt „woher weißt du das“? Sie sagt, der Jacob und sie, sie wollten ihren Spaß mit den Herrschaften haben und sie so richtig verarschen. ( der Name Jacob = hebräisch, heißt „Überlister“, was die Kl. aber nicht weiß )
Th. Interessieren dich die Herrschaften? Willst du dir die mal anschauen, oder hast du einen ganz anderen Impuls? Kl. Das ist ne gute Idee, ich geh jetzt mal in die oberen Stockwerke. Geht mal mit ihr zwei. Die wollen nicht mit. Dann geh ich halt allein ( auch in diesem Haus zeigt sich wieder das fraktale Muster der Getrenntheit ) Das geht aber weit rauf. Da sitzen sie die Herrschaften. Er, so ein steifer mit Schnauzbart und Trauergewand und eine Frau auch in schwarz, wirkt ziemlich reserviert, alle beide eigentlich. ( wirken wie Teilaspekte von Saturn und Lilith) Th: Was möchtest du machen hier oben ? Kl. Ich red die an. Wer seid denn ihr beide? Die wirken so was von arrogant, die sagen das wäre eine Anmaßung dass ich hier erscheine und sie anspreche (empört) Th: Lässt du dir das gefallen, die finden es anmaßend wenn du sie ansprichst. ( Gefühl Wut verstärken )Kl. Ich spreche in meiner Innenwelt an wen ich will. Ihr seid eh bloß Anteile von mir und ihr habt mir Rede und Antwort zu stehen ( Kl. hat genau verstanden um was es in der Innenwelt geht) Th. Wie reagieren sie? Kl. Die sind ganz schön zickig. Th. Was haben sie denn für einen Gesichtsausdruck? Kl. Irgendwie ertappt oder so. Die sagen sie wissen dass sie was vermurkst haben. Die 8 sagen sie sind Schuld dran, dass der Jacob gestorben ist und die Lilith so verhärmt aussieht. Th. Frag sie doch mal wie es dazu kam, was da passiert ist. Kl. Die haben die so viel arbeiten lassen. Ja was arbeitet i h r zwei denn? Nix sagen die, nix. Dann wird es aber Zeit, dass ihr mal was tut. Th. Willst du die beiden in dem Glauben lassen, dass der Jacob tot ist, und die Lilith so verhärmt ist? Kl: ( ganz entschlossen)Klar, die brauchen eine Lektion, die tun so als wenn sie was Besseres wären ( fraktales Muster, immer wieder Trennung von oben/unten, Herrschaft/Diener, Kopf/Gefühl. Wobei das Prinzip Oben von Kl. verachtet wird. Was sich auch in ihrem Leben zeigt, Gefühl wird über Verstand gestellt ) Th: Was hat denn dazu geführt, dass die beiden da oben glauben sie könnten andere für sich arbeiten lassen und müssen selber nichts tun. Lass dir mal die Zeit oder Situation zeigen. Kl. Ja genau, woher nehmt ihr eigentlich das Recht zum Leute Rumschikanieren ? Die zeigen mir nix, die sind wie bedeppert. Die sagen bloß, das ist halt so. So, das ist halt so, dann wird’s ja Zeit, dass ich da was ändere. Ihr zwei schafft jetzt auch mal was. Die ganze Arbeit in dem Haus wird geteilt. Ach nee, das finden die zu anstrengend. Ihr zwei geht jetzt mal mit runter zu den anderen. Die fürchten sich, die Füße tun ihnen weh vom Treppensteigen. Jetzt stellt euch mal nicht so an. Da, hier, das ist der Jacob, der ist gar nicht tot, da ist die Lilith, die ist gar nicht alt und verhärmt, guckt sie euch an. Ihr werdet nur verarscht und ihr seid so blöd und merkt das gar nicht. Th. Wie reagieren denn die beiden ? Kl. Der Jacob ist sauer, oh der ist sauer, weil ich ihn enttarnt hab. Aber irgendwie hab ich den Eindruck die werden jetzt alle normaler. Die sehen nicht mehr so nach Herrschaft und Dienerschaft aus (Konfrontation von Gegensätzen wirkt ausgleichend) Th: Welchen Impuls hast du jetzt, möchtest du ihnen was sagen oder so? Kl. Ich bin der Chef von diesem ganzen Ort und ich will dass ihr alle miteinander arbeitet und nicht gegeneinander. Und verarscht wird hier auch keiner, das dulde ich nicht. Und diese Heimlichkeiten und Masken und Scheintot spielen das find ich bescheuert. (Kl. ist erschöpft )Th: Es wäre ratsam, ne Verabredung zu treffen, was meinst du? Kl. Hmmm. Th: Es hat einen Grund wieso dieses Szenario entstanden ist, den gilt es herauszufinden. Kl. Ja. ( wird ruhiger) Sag mal Jacob, wie ist das entstanden, dass ihr euch so benehmt. Oh, er zeigt mir mein Elternhaus. Du hast recht ich merk schon, das ist ein größeres Thema. Sagt mal ihr beiden Jacob und Lilith, muss ich da genauer hinschauen in mein Elternhaus? Die zwei drehen sich um und schauen noch weiter nach hinten. Ah ich verstehe, ich soll noch weiter in die Vergangenheit gucken zu meiner Oma, na bravo, da hab ich es wieder. Th: Interessiert dich was das 2. Haus darstellt? Kl. Sag schon. Th: U.a. deinen Selbstwert (usw. siehe oben) Kl. (entsetzt) Das macht mich ja fertig, dass mein Selbstwert und so sich so darstellen. Das Haus wird abgerissen! Die Wege innerhalb des Hauses sind viel zu weit! Also ihr vier, ich komme wieder und bis dahin habt ihr euer Zeug gepackt und dann schau ich was ich mit euch mach. Das Haus wie ihr es bewohnt bleibt nicht so, das wird zum Teil eingerissen und zum Teil umgebaut. Ich komm wieder und dann werden wir sehen. ( Die Bilder spiegeln deutlich wie wechselhaft Kl. ihren Selbstwert, ihre Stabilität und Sicherheit erlebt, und wie „raffiniert“ sie mit sich bei dem Thema umgeht)
Als nächstes sehe ich das 11. Haus
(Anmerkung: Das 11. Haus steht für Gesellschaft, Gemeinschaft, Schicksal, Unabhängigkeit, Hoffnungen, Wünsche, persönliche Freiheit, soziales Denken, Gleichberechtigung, höhere Ideale, Befreiung, Ent-Bindung, Intuition, Reformation, Individualität, Freunde, Gleichgesinnte, Toleranz, Inspiration, Visionen, das Originelle innovative... Körperebene: Zentrales Nervensystem, Waden. Innere Instanz: „der innere Narr“
das innere Genie“)
Kl. Das sieht aus wie ein altes Schulhaus, es ist gelb. Viele Kinder, viele Lehrer sind da. Die Tür steht offen. Ich guck mal rein. Klassenzimmer, Klassen. Interessant! Alle Lehrer, die ich je hatte sind da. Und die freuen sich mich zu sehen. Und die Kinder hier die lernen all das was ich gelernt hab damals. Auch alle Dozenten, mein ehemaliger Meister, alle Lehrer meiner ganzen Berufslaufbahn, die sind alle da, und die freuen sich. Jetzt spür ich was das ist hier. Da wird das Leben unterrichtet... sonst nix. Th: Nur das Leben...sonst nix! Kl: (lacht) ja als ob das nicht genug wäre gell. Aber das tollste ist, da ist ein Klassenzimmer, das ist meines, da darf ich drin unterrichten, da darf ich als Lehrerin fungieren. Toll. Aber in den anderen Zimmern dürfte ich es auch. Jeder lernt von jedem hier. Jeder belegt bei jedem Kurse ( Inspiration, Toleranz, Individualität und Gleichberechtigung Teilbereiche des 11. Hauses ) Kl. Die Räume sind von ihrer Größe her optimal. Ich fühl mich sauwohl hier. Th: ( erkläre ihr um welchen Lebensbereich es sich handelt ) Kl. Ja, schön in diesem Haus scheine ich einen Platz zu haben, ja. Es gibt auch keinen Hausmeister, jeder hat einen Schlüssel, jeder ist für sein zeug verantwortlich. Wir sind alle füreinander da, aber nicht voneinander abhängig (Unabhängig- keit Gemeinschaft, Selbstständigkeit persönliche Freiheit, soziales Denken, Teilbereiche des 11. Hauses werden deutlich sichtbar) Th. Du hast Merkur im 11. Haus, beim Merkurprinzip geht es ganz pauschal um Informationsaustausch. Kl. Ich hab keine Ahnung wer der Merkur hier ist, aber so wie ich das sehe, scheint der seine Sache wohl gut zu machen hier (lacht) Ich hab das Gefühl hier gibt’s nix zu klären. Ich spür gleichzeitig dass ich jederzeit hierher zurückkehren kann, das ist ganz klar für mich. Schön. Also keine Verabredung. Weiter. 9
Jetzt seh ich das 5. Haus
( Anmerkung: Das 5. Haus steht für Macht, Herrschaft, Führung, Selbstbewusstsein, Kreativität, eigene Kinder, Liebe, Erotik, Triebe, Spiel, Freizeit, Selbstausdruck, Selbstverwirklichung, Schöpferkraft, Formgebung, Kraft, Ausstrahlung, Vitalität... Körperebene: Herz und Augen. Die innere Instanz: „der innere Löwe“ „der/die innere König/Königin.“ )
Kl. Das ist gar kein einzelnes Haus. Das ist so ein Reihenhaus, das zwischen zwei anderen steht. Das wird so links und rechts flankiert. Es ist ganz schmal und auch das Dach ist sehr schmal ( schon das Eingangsbild lässt vermuten, dass dieser Bereich von etwas begrenzt/beengt wird) Es ist aber ein ganz modernes Haus, also nicht so baufällig oder so. Der Eingang liegt ein bisschen versteckt. Ich geh mal hin und klingle, da ist eine Klingel neben der Tür. Da macht eine Junge Frau auf. Hey du, wem gehört denn dieses Haus? Die sagt, das gehört ihr und ihrem Mann und ihrem dreijährigen Sohn. Aha. Kannst du mir die mal vorstellen? Jetzt führt sie mich im Haus rum. Also innen ist das viel größer als es von außen den Anschein hatte. Sogar einen Garten gibt es da, mit Teich, nobel. Alle Zimmer die man so braucht sind vorhanden, und die hat das liebevoll hergerichtet alles. Hier fühl ich mich auch wohl. Ich guck mir das so an. Sag mal was machst du denn hier so den ganzen Tag? Die sagt sie ist für das Haus da und für den Mann und den Sohn. Die Küche die hat einen Herd, den muss man noch richtig anschüren und ein Kachelofen ist auch da. (Symbole für Vitalität, Erotik, Ausstrahlung ) Ich fühl mich richtig wohl hier. Zeigst du mir auch was oben drin ist? Jetzt führt sie mich die Treppe hoch. (staunt) Oh, da kommt der Max ( ihr Mann, nennen wir ihn Max) und der Tom ( ihr Sohn, nennen wir ihn Tom) aber Tom ist hier eindeutig 3 Jahre alt, der ist in echt doch viel viel älter. ( das ist kein Widerspruch, denn Kl. empfindet ihn zeitweise so, und es ist nur logisch, dass er sich in ihrer Innenwelt als Energiebild so zeigt) Da oben sind die Räume eher spartanisch eingerichtet, eher so männlich, klar strukturiert. Die Räume unten waren eher weiblich. ( wieder fraktales Muster der Getrenntheit) Th. Wie reagieren denn der Max und der Tom auf dich? Kl. Der Max freut sich und der Tom kommt auch auf mich zugelaufen. Th: Und wie geht es dir mit ihnen? Kl. Ich freu mich auch, die sind für mich so das Gefühl, dass ich nicht allein bin. Th: Kannst sie ja mal fragen für was sie in dir stehen. Kl. Was symbolisiert ihr denn in mir? Sie sind Glück und vor allem Inhalt. Th. Möchtest du die anderen Kinder auch dazuholen ( Scheibchen ziehen) Kl. Ja Sam und Till kommt mal dazu, ihr gehört auch dazu. Th: Frag sie mal ob sie sich in diesem Haus auch wohlfühlen. ( Scheibchen ) Kl. Die wollen nicht hier wohnen (erstaunt). Guckt mal ihr könnt doch hier mit ns zusammen wohnen. Es ist ihnen zu eng hier. Dann bauen wir halt an. Nein das wollen sie auch nicht. Guck mal da ist noch ein leerer Raum. Der gefällt ihnen nicht. ( Bilder spiegeln genau, dass sich die jüngeren Kinder ihrer „Macht“ mehr entziehen als der älteste) Also gut wir ziehen aus und bauen neu und ganz groß in der Innenwelt ist alles möglich. Oder wir bauen das Dach aus. Die wollen nicht. (Kl. ist ratlos) Th. Möchtest du wissen welchen Lebensbereich das 5. Haus darstellt? Kl. Sag bloß der hat was mit meinen Kindern zu tun? Th: Mit den Kindern, dem Thema Macht und Führungsanspruch und... Kl. (stöhnt) Th. Die zwei Kleineren unterstellen sich deiner “Führung” nicht so wie Tom, ist total stimmig dein Bild. Kl. Ja. Aber das ist halt so bei uns, Max und Tom brauchen meine Führung ja auch. Die zwei sind so was wie meine Arbeitsstelle (sehr stimmig, zuvor sagten die Anteile sie seien ihr Inhalt) Aber wieso seh ich den Tom als 3jährigen? Th: Frag ihn. (direkte Ansprache, Th. kann das nicht beantworten, der Anteil selber kann es, es ist die innere Weisheit der Kl. die antwortet ) Tom sagt er ist da bei 3 stehen geblieben. Ja, das ist so, du benimmst dich so, für mich bist du immer noch 3 Jahre alt. Th: Wie reagiert er? Kl. Der kriegt einen Trotzanfall, klasse, das find ich gut, Tom dass du auch mal trotzt. Th. Kannst du ihm mal erlauben zu wachsen oder so? Kl. Ja genau, Tom du darfst wachsen, erwachsen werden, älter werden. Du darfst erwachsen werden Tom ( Kl. ist gerührt). Aber ich spür, dass ich mich mit ihm vielleicht auch mal verabreden sollte, oder. Jetzt kommt der Max dazu und der erlaubt ihm auch erwachsen zu werden. Jetzt wird er schon ein bisschen größer, schön. Aber jetzt kommen auch so Bilder, wie er auf seine Geschwister neidisch ist. Th: Frag i h n doch mal direkt ob e r sich mit dir verabreden will ( Kl. übernahm wieder die Führung, was dem Anteil missfiel, jeder Anteil will letztendlich wahrgenommen und ernstgenommen werden) Kl. (erstaunt) Ja Tom möchtest d u dich mit m i r verabreden? Th. Wie reagiert er? Kl. (verwundert) Jetzt wächst er richtig. Th: Frag ihn doch mal ob er gewachsen ist weil du ihn ernst genommen hast? Kl. Ja, ja, er sagt ich nehm ihn nie ernst und so, macht mir Vorwürfe, und ich verteidige mich, so geht das hin und her. Th. Das hin und her bringt jetzt nix, frag ihn ob das mit der Verabredung okay ist. Kl. Ich spür, der ist unheimlich sauer auf mich, ich muss ihm versprechen, dass ich ihm dann wirklich zuhöre ( ein weiterer Anteil, dem nicht zugehört wurde, fraktales Muster) Aber die Verabredung ist okay für ihn, aber er will seinen Vater dabei haben. Th: Dann frag Max ob er das will. Kl. Oh ich seh schon der will sich drücken davor. Hey das ist auch dein Sohn und der will dich dabei haben und ich finde das auch gut wenn du dabei bist... Th: Wie reagiert er? (In Kontakt bringen) Kl. Der will sich rausreden ( Kl. empört ) Th. Könntest du ihm freistellen ob er dabei sein will oder nicht? Oder ob er nur dabei ist aber nicht aktiv werden muss oder so was? Kl. Ja 10 darauf kann er sich einlassen. Th: Wie ist das für den Tom, dass sich sein Vater so aus der Affäre ziehen will. ( Anteile miteinander konfrontieren, das bewirkt, dass Kl. mit sich selber ein Stück mehr in Kontakt kommt )Kl. Der ist enttäuscht aber es ist okay, Hauptsache Verabredung, der ist glaub ich immer noch sauer... Das ist ein größeres Thema, oder? ( nach der Session wird Kl. klar, dass Mann und Sohn in ihrer Innenwelt zu Handlungskompetenz kommen müssen, wenn der Teufelskreis im Außen durchbrochen werden soll. Sie handelt für die beiden, und dadurch lernen sie es nicht) Th: Schauen wir mal, das sehen wir bei der Verabredung. Kl. Jungs wir treffen uns wieder. Ich muss jetzt weiter zum nächsten Haus. Ich geh mal gleich nebenan rein. Ins Haus Nr. 6
(Anmerkung: Das 6. Haus steht für die Gesundheit, die Notwendigkeiten, Arbeit, Dienen, Ernährung, Schule, Existenzsicherung, Perfektionismus, Analyse, Anpassung, etwas zu Ende bringen, Ordnung, Vernunft, Vervollkommnungsprozesse, seelische und körperliche Prüfungen, Richtig und Falsch, Wertung, Ausbalancierung der weiblichen und männlichen Kräfte... Körperebene: Bauchspeicheldrüse, Dünndarm. Innere Instanz „der innere Perfektionist“ „der innere Arzt“)
Kl. Das Haus ist nicht groß, eingeschossig, würde ich sagen, ohne Keller. Das hat nur einen Seiteneingang. Und unglaublich viele Rosen um das Haus. So zur Seite hinter ist das Haus recht lang. Hmm, ich riech das sogar, Rosenduft überall. Ich guck mich da mal um. Schöner gepflegter Garten, aber hauptsächlich Rosen und die duften. Th: Nimmst du irgendjemanden wahr im Garten, oder willst du hier was tun oder mal reingehen, welchen Impuls hast du? Kl. Da kommt grade ne Frau mit Fahrrad, die ist ganz freundlich und grüßt mich. Hallo. Ob ich Tee will fragt sie. Ja, Tee wurde ich jetzt gerne trinken. Sie will ihn mir rausbringen. Ich möchte aber schon ganz gerne dein Häuschen besichtigen. Drin wäre nicht aufgeräumt sagt sie, sie möchte nicht dass ich mit reinkomme. (Prinzip des 6. Hauses: Ordnung. Gleichzeitig wird das Gefühl der Unaufgeräumt-heit der Kl. sichtbar, was sie als peinlich erlebt. ) Th: Wie ist das für dich? Kl. Mir macht das nix aus, ich sag’s ihr selber, also wegen mir musst du dich nicht verbiegen, außerdem werde ich jetzt erst recht neugierig. Also gut ich darf mit rein. Also wenn das nicht aufgeräumt ist, dann weiß ich aber auch nicht. Ist doch alles in Ordnung hier, was willst du denn? Für meine Begriffe ist hier aufgeräumt. Es ist echt schön eingerichtet, irgendwie hat alles einen Bezug zu den Rosen und es wirkt nicht mal kitschig. Einfach alles passt hier zusammen. Sag mal bist du eine Perfektionistin ( Kl. weiß noch nichts über die Bedeutung des Hauses) Die Frau sagt sie müsste eigentlich mehr tun, sie tut zu wenig. Also wenn ich das so sehe, hast du doch genug zu tun mit dem Haus, dem Garten und es macht doch sicher viel Arbeit, alles so gut in Schuss zu halten. Th: Frag sie doch mal wie sie auf die Idee kommt, dass sie mehr tun muss. Kl. Jetzt macht sie eine tolle Teezeremonie für mich. Also das wäre doch nicht nötig, eine Tasse, Tee rein und fertig, das würde mir reichen. Die hat trotzdem das Gefühl sie muss mehr tun. Aber ich spür jetzt dass es ziemlich kühl ist im Haus, draußen war es so schön warm. Die hat auch alle Rollos herunter gelassen, ziemlich düster ist es auch das fällt mir jetzt erst auf. Von außen kommt da keine Wärme und kein Licht rein. ( fraktales Muster: Abgetrenntheit ) Th. Kannst ihr ja mal vorschlagen die Rollos hochzuziehen. Kl. Das will sie nicht. Aber dann wäre es hier herinnen viel schöner, heller und wärmer. Die sträubt sich. Also ich mach jetzt einfach die Fenster auf und die Rollos hoch. So jetzt kommt Wärme rein und dieser Rosenduft herrlich, und viel heller ist jetzt auch. Warum willst du das denn nicht haben, das ist doch nix bedrohliches. Th: Kannst sie ja mal fragen, ob sie sich das nicht gönnen kann etwas angenehmes herein zu lassen ( Dieses Thema kennt die Kl. ) Kl: Ja ja, da hast du mich wieder, brauchst mich gar nicht zu fragen ob ich das auch aus meinem Leben kenne. Bei mir ist es genauso wie in dem Bild, es wäre ja so einfach, aber... Th: Frag sie doch mal warum sie nichts angenehmes reinlassen kann. (der Anteil, an dem ein Muster sichtbar wird, kann immer auch Information über die Ursache geben. Die Kl. direkt zu fragen würde sie nur ins nachdenken bringen ) Kl. Die sagt wenn sie aufmacht, dann sehen sie die Nachbarn. Die sehen dann dass sie ausruht und nix tut. Mensch du darfst doch auch mal ausruhen. Du hast das Recht dazu. Die sagt, sie hat Angst vor den Konsequenzen und dass sie sich rechtfertigen müsste und so. Th: Frag sie doch mal ob sie dein Mond ist ( Kl. hat Mond im 6. Haus) Kl. Ja die sagt ja. Die sagt sie zeigt sich den Menschen manchmal ganz und dann wendet sie sich wieder ab und manchmal zieht sie sich ganz zurück um sich den Menschen dann wieder zuwenden zu können, komisch Th: Gar nicht komisch die beschreibt grade die vier Mondphasen. Kl. Echt, ist mir gar nicht aufgefallen, ja stimmt. Th: Willst du wissen welcher Lebensbereich sich hier darstellt? Kl. Hmm Th: Gesundheit, Ernährung, Notwendigkeiten, Arbeit, Perfektionismus Ordnung...Kl. Na das passt ja wieder. Th: Kann die Frau zulassen, dass ihre Fenster zu bestimmten Zeiten aufgemacht werden dürfen? Kl. Ja das kann sie, das ist ihr recht. Aber dieses sich rechtfertigen müssen, das spür ich immer noch bei ihr. Aber das Rechtfertigen müssen geht mehr von ihr aus, als von den Nachbarn. Mit der Frau muss man ganz behutsam umgehen, die ist so zierlich. Deshalb hat die auch so viele Rosen, weil die haben nämlich Dornen Th: Ein richtiges Dornröschen. Kl. (lacht) So könnte man sagen. Die hat irgendwie nix erdiges, die muss sich schützen. Aber irgendwie spüre ich auch, dass sie alles selber machen will, nein die steht unter dem Zwang alles selber machen zu müssen. 11
( Ordnungsprinzip der Jungfrau, Hausherrin des 6. Hauses deutlich sichtbar) Kl. Ich finde bei der Frau irgendwie alles stimmig, aber helfen möchte ich ihr doch irgendwie. (Kl. ratlos) Th: Kannst sie ja mal fragen ob sie etwas mit deiner Mutter zu tun hat (Scheibchen, in der systemischen Astrologie steht der Mond als Stellvertreter für die Mutter) Kl. Das weiß die Frau nicht. Th: Frag sie mal ob sie den jungen Mann aus dem 12. Haus kennt. ( das Gegenstück ins Spiel bringen ) Kl. Na so was, da strahlt sie. Ja den kennt sie, die blüht richtig auf. Wenn der kommt macht sie immer ihre Rollos auf sagt sie. (Kl. staunt) Ja und da hast du dann keine Angst, dass die Nachbarn gucken oder so? Die sagt nein, wenn der da ist, dann ist alles okay. Also das versteh ich nicht. Th. Frag sie doch mal ob das etwas damit zu tun hat, dass dann Gegensätze vereinigt sind ? Kl. Wenn du und der junge Mann, wenn ihr zusammen seid, sind dann Gegensätze vereinigt?. Ja, die strahlt, das ist echt so. Jetzt ist der auch da. Und die Nachbarn die sagen da gar nix. Mensch wenn ich denen so zugucke, die gehen so harmonisch miteinander um, Wahnsinn ( Kl. ist total begeistert) ( Gegensätze in Kontakt bringen, bewirkt oft eine Musterkippung ) Th: Hast du noch Fragen an die beiden, oder wollen die dir vielleicht noch was mitteilen? Kl. Nein die sind so glücklich miteinander. Ich wüsste nicht was ich die fragen sollte. Vielleicht komm ich noch mal zu euch irgendwann. Ein schönes Paar, schön anzuschauen. Die kann ich gut so beieinander lassen. Gehen wir weiter zum nächsten was haben wir denn noch für Häuser offen Th: 10 und 4
Dann geh ich jetzt ins 10. Haus
(Anmerkung: Das 10. Haus steht für Berufung, die inneren Gesetze, das Schicksal, das Sollen, die persönliche Entfaltung, das öffentliche Auftreten, Autorität, Karriere, Selbstverwirklichung in der Gesellschaft, Prestige, Anerkennung, Naturgesetze, Erfolge, Pflichtbewusstsein, Struktur, das Ur - Eigene durchsetzen, Begrenzung, Verantwortung, Geduld.... Körperebene: Skelett, Rückgrad und Knie. Innere Instanz „der innere Richter“ „der innere Polizist“ „der Tod, als Ordnungsprinzip und Naturgesetz“ )
Kl. Da bin ich aber platt, da ist kein Haus, das ist eine Baugrube. So ca. 10 x 10 m groß. Ne Menge Bauarbeiter seh ich. Also was das mal werden soll weiß ich auch nicht. Th: Schau dich doch mal um, vielleicht gibt es da ja so was wie ne Bautafel oder so. Kl. Gute Idee. Ja da steht drauf.... das ist ja unsere Bautafel, das wird unser Haus ( sie nennt die Adresse) Ja genau, so hat die Baugrube bei uns vor vielen Jahren ausgesehen. Da wird grade der Keller gemauert. Aber das kann ja wohl jetzt nicht stimmen, oder. Das sind jetzt nicht die richtigen Bilder die ich da seh, gell. Das kann ja nicht sein. Unsere Baugrube vor zig Jahren kann ja kein inneres Bild von meinem 10. Haus da sein. Th: Es sind immer die „richtigen“ Bilder, davon kannst du mal ausgehen. Kl. Wenn du meinst. Also ich bau das Haus da mit meinem Mann. Die Kinder sind da und mein Schwiegervater und die vielen Bauarbeiter alle bauen daran. Th: Magst du irgendwas tun auf dieser Baustelle? Kl. Ich frag die mal ob sie wissen was sei da bauen. Die sagen sie bauen an ihrer Zukunft. (lacht) Haltet ihr euch auch schön an die Baupläne? Macht ihr auch alles richtig? Die sagen ja. Ich bin jetzt total verwirrt, weil die Bilder sooo real sind, das vermischt sich alles so mit der Realität, das macht mich ganz durcheinander. Th: Diese „Vermischung“ ist nur subjektiv gesehen eine Vermischung. Es zeigt sich immer deine Ureigene Realität. Kl. Aha. Ich kann richtig zusehen, wie die das Haus bauen, es geht schnell voran. Ich bin auch ganz zufrieden mit dem was die und wie die das machen. Th: In diesem Haus hast du einen Planeten namens Neptun, kannst du den mal auftauchen lassen. Schau mal wie der sich darstellt. Kl. Ja, dann ruf ich den mal. Neptun zeig dich mal. Jetzt seh ich das Grundstück vor dem Bau und ich nehme das viele Wasser wahr. Th: Wie zeigt sich das? Kl. Ja wir hatten da immer viele Probleme mit Grundwasser und so, auch später als das Haus fertig war, hatten wir mal Wasser im Keller. Mit Wasser gab es schon oft Probleme. Und das ist der Neptun? Nein es ist das Wasser sagt es. Und es sagt ich soll mein Haus nicht auf Sand bauen. Versteh ich nicht. Das war doch Lehmboden. ( auf Sand bauen ist symbolisch gemeint) Das Wasser sagt ich soll immer genau hinschauen was da gebaut wird, wenn ich es nicht selber mache. Ich soll immer auf der Hut sein. (fraktales Muster, wie der Tarnmantel der Venus und das Versteckspiel des Jacob... ) Kl. staunt Aha ich soll auf der Hut sein. Th. Beim 10.Haus handelt es sich um Prestige, Anerkennung, Naturgesetze, Struktur, Selbstverwirklichung in der Gesellschaft... Kl: Das ist ja stimmig. Aber das Wasser ist auch das Symbol für Gefühle meine ich. Und die kommen mir ja immer in die Quere, nicht nur beim Hausbau. Positiv genauso wie negativ. Th. Neptun ist sozusagen der Herr über das Wasser. Kl: (staunt) Das ist ja schon komisch, wie können denn bei mir solche stimmigen Bilder kommen, wenn ich doch diese Informationen über das alles gar nicht habe? Th: Kannst deinen Neptun ja mal fragen. Kl. Ja ich seh ja keinen Neptun, da ist immer noch das Wasser. Das frag ich jetzt. Warum kommst du mir eigentlich immer dazwischen und störst mich. Interessant, das sagt, weil ich sonst zu fest werde und zu starr. (Kl. ist doppelter Steinbock) Ich muss immer im Fluss bleiben sagt der. Alles muss im Fluss bleiben, das Gefühl und das Denken, sonst wird alles zu starr. Th: Frag ihn mal ob er den scheintoten Jacob auch kennt. (Saturn ist Herrscherplanet des 10. Hauses) Kl. Das Wasser sagt den kennt er wohl (lacht) und die Lilith kennt er auch. Na toll, die wären auch dazu da um mich zu lockern und zu verändern und in Fluss zu bringen Die meinen es alle nur gut mit ihrer „Unterspülung“ So eine Frechheit. Th. Meint es damit, dass es nur zu deinem Besten ist, wenn Neptun und die anderen immer 12 wieder alles unterspülen? Kl. Ja das meinen die, die sagen das fordert mich heraus. Der Bau ist schon weit vorangeschritten, die sind in der Zwischenzeit schon fast fertig. Das wird ein schönes Haus. Ein modernes Haus. Bin ich froh dass sich hier nicht so ne alte starre Burg oder eine Festung oder was ähnlich festes, starres gezeigt hat. Das hätte mir jetzt nicht gefallen. Und das hier ist so flexibel im Innenausbau. Da geh ich ab und zu vorbei und mach die Bauaufsicht (lacht) Aber eine Verabredung muss ich da nicht treffen. Nein. Sind wir durch, ich kann nicht mehr. Th. Noch eines aber du musst ja nicht. Kl. Nein ich mach jetzt Schluss mit dem Rundgang. Th: Dann geh wenn du magst zurück auf den Platz auf dem du gelandet bist, steig auf deinen Teppich und komm zurück. Kl. Ich schau mich noch mal um. Wahrnehmen kann ich jetzt irgendwie nur die Häuser mit denen ich mich verabredet hab, aber die Nummern weiß ich schon nicht mehr, ich hoffe du merkst dir das alles, auch was die Häuser bedeuten kann ich mir nicht merken, gell. Th: Ist auch nicht nötig. Kl. Na, dann beam me up, Scotty!!!.

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Zusammenfassung der Probesession:
Die Kl. schaut elf Häuser an, die alle verschiedene Lebensbereiche symbolisieren. Sie trifft im 1. Haus eine Frau die ihr rät, ihr Herz zu öffnen aber auch zu schützen. Und manchmal sei es gut einen Tarnmantel zu benutzen. Das spiegelt die Eigenschaft der Kl. oft ihre Fähigkeiten nicht zu zeigen. Im 8. Haus trifft sie auf eine Familie die Wohlstand signalisiert. Es zeigt sich, dass sie sich schämt Geld zu verlangen für geleistete Arbeit. Ein Problem das ihr im beruflichen Alltag immer wieder begegnet. Das 3. Haus wird nach Konfron-tation zu einem Trümmerhaufen. Es wird deutlich, dass sie die Vergangenheit ihrer Oma weiter bearbeiten muss. (Verabredung) Im 7. Haus landet sie auf einem Bauernhof der nach so viel Arbeit aussieht, dass die Kl. ganz deutlich spürt, wie sie sich in diesem Lebensbereich, der u.a. die Partnerschaft symbolisiert, über-anstrengt und überfordert fühlt. ( Verabredung) Im 12. Haus begegnet sie einem Orgelspieler der nicht sprechen kann. Es wird deutlich, dass sie als Kind oft nicht verstanden wurde und sich einsam fühlte. Sie zog sich dann zurück mit dem Gefühl „es versteht mich eh keiner“. (Verabredung) Im 9. Haus findet sie sich in einem Gasthaus wieder in dem Meinungen ausgetauscht werden und jede Meinung da sein darf. Sie fühlt sich sehr wohl dort. Die Toleranz der Kl. wurde spürbar. Im 2. Haus trifft sie auf 4 Personen, die untereinander nicht in Verbindung sind und die sich gegenseitig an der Nase herumführen. Das Muster Getrenntheit von oben und unten oder Kopf und Gefühl wird immer deutlicher sichtbar. Die dort aufgetauchten Anteile geben ihr zu verstehen, dass sie weit zurückschauen soll zu ihrer Oma. Auch hier wieder Auseinandersetzung mit den Themen ihrer Oma Vertreibung, Flucht, Krieg usw. (Verabredung) Im 11. Haus findet sie sich in einem Schulhaus wieder in dem das Leben gelehrt wird. Das ist ein sehr schöner Ort in dem die Klientin sich wohl fühlt und aufgebaut wird. Im 5. Haus trifft sie auf ihren Mann und ihre Söhne. Das Thema andere Führen zu wollen, die das gar nicht wollen, wird deutlich. Söhne wehren sich, Mann will sich verdrücken. Verabredung wird getroffen. Im 6. Haus trifft sie auf eine Frau, die ein sehr großes Rückzugsbedürfnis hat. Der Perfektionismus der Kl. zeigt sich und welchen Stress sie sich damit macht. Durch die Konfrontation mit dem Orgelspieler kann eine Vereinigung von Gegensätzen ( Sonne und Mond) erreicht werden. Im 10. Haus trifft sie auf eine Baustelle auf der gerade ihr eigenes Haus entsteht. Die Kl. wird mit ihren Gefühlen konfrontiert die ihr oft „im Wege“ stehen, wie sie es ausdrückt. Das letzte Haus das noch angeschaut werden könnte vertagt sie auf die nächste Session. Alle Themenbereiche, die im Vorgespräch schon angeklungen sind tauchten auf. Die Klientin ist hochmotiviert und braucht nur ganz selten darauf hingewiesen zu werden direkt mit den inneren Anteilen in Kontakt zu gehen. Sie spricht sie selbstständig an und hat auch ganz tief ver-standen, dass alles „ihres“ ist. Trotzdem bleibt sie lange genug in der Projektion, um ein Thema ganz deutlich werden zu lassen. Dass Klienten wirklich an sich arbeiten wollen, ist die wichtigste Voraussetzung überhaupt für einen Synergetischen Therapieverlauf.
Synergetik und Astrologie: Ein Experiment
Die Idee Synergetik und Astrologie zu verbinden kam mir, weil mir auffiel, dass bei jedem Klienten archetypische Bilder und Anteile auftauchen, die den Planetenprinzipen entsprachen. Alles war auch einem Prinzip zuzuordnen. Im Kollektiven Unbewussten sind wir alle gleich, also müssten sich Astrologie, Traum-deutung und Synergetik, was ich u.a. gelernt habe, verbinden lassen, war mein Ansatz. Das Auffinden der Ursachen von Problemen erschien mir leichter, wenn ich vor den Sessions eine Radix des Klienten angefertigt hatte. Ich benutze die Radix sozusagen als Landkarte in der Innenwelt des Klienten. Diese Art synergetisch zu arbeiten, ist für mich sehr stimmig, denn die Synergetik-Therapie kann ohne irgendwelche Veränderungen ausgeübt werden und die astrologischen Kenntnisse fließen nur ein. Für die Klienten, so die Rückmeldungen, ist es überschaubar welche Lebensbereiche bearbeitet werden sollten. Alle Klienten haben gemerkt, dass es nicht etwa um irgendwelche „Zukunftsvorhersagen“ oder Interpretationen ihres Geburtshoroskops geht, son-dern um Musterfindung und Musterkippung. Seit der abgeschlossenen Synergetik-Berufsausbildung mache ich keine Horoskope mehr, denn diese bleiben immer nur Interpretation. Nur in der Innenwelt des Klienten, und n u r dort, ist seine „W i r k l i c h k e i t“ zu finden. Als Astrologische Interventionen habe ich öfter angeregt die Anteile zu fragen, ob sie Saturn, Pluto, Sonne, Mond usw. seien, es war wie Scheibchen ziehen. Obwohl ich es stark vermutet hatte, war ich doch überrascht, dass es immer stimmte. Oft ist ein stockender Verlauf so wieder in Fluss zu bringen. Wenn ein Klient das nicht will arbeite ich ganz normal synergetisch mit ihm. Die meisten Kl. bearbeiten pro Session nur e i n Haus und das dann ausgiebig. Wenige Kl. haben bis heute zuerst eine ganze „Ortsbesichtigung“ als Probesitzung gemacht wie die Klientin in meiner Abschlussarbeit. Ich gehe einfach mit der Energie des Klienten.

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2. Session: „Familienaufstellung“
Ein Lebensbereich, das 4. Haus wurde ausgelassen und dieser bildet den Anfang der nachfolgenden Session, in der die Kl. keine Verabredung trifft, sondern gleich in die Veränderungsarbeit geht.
Klientin sieht das 4. Haus auch gleich.
(Anmerkung: Das 4. Haus steht für die Herkunftsfamilie, den Ursprung, die Kindheit, Traditionen, innere und äußere Heimat, inneres Kind, Innenleben, Rückzug, Privatbereich, Urvertrauen, Vergangenheit, Eltern, das Wir-Gefühl, Geborgenheit, Weiblichkeit, Seelenlandschaft, Gefühle, Hingabe, Geschehen lassen, inaktiv sein, Mütterlichkeit.... Körperebene: Magen, Brust, Eierstöcke, Gebärmutter. Innere Instanz: „das innere Kind“ „die innere Mutter“ und „die innere Großmutter“)
Kl. sagt sie nehme ein Rathaus wahr, es sehe herrschaftlich aus. Innen sei es sauber, wirke aber karg und leblos. Kl. geht die Treppe hoch, da nimmt sie Bilder an der Wand wahr, die wie eine Ahnengalerie mit lauter schönen Frauen wirke. Frau auf einem Bild sagt, sie hänge hier weil sie verewigt wurde. „Ich war Herrin und Dienerin zugleich“ ist ihre Botschaft, Kl. ist ratlos. Th. rät um konkretere Antwort zu bitten, vielleicht eine Situation zeigen lassen, in der die Aussage verständlicher wird. Kl. fragt. Die Frau, die ein barockes Kleid trägt, sehr edel wirkt und sehr herzlich sei, führt sie noch eine Treppe hoch in einen hellen Raum. Kl. möchte wissen welche Funktion die Frau hier habe, sie wirke wie eine souveräne Herrscherin auf sie. Ein Mann betritt den Raum, mit einer Perücke wie aus dem 18. Jahrhundert. Frau erklärt das sei der Bürgermeister. Der Raum erscheint nun etwas anders, er teile sich, in schönes Wohnzimmer der Frau und Amtszimmer mit Schreibtisch des Mannes. Es scheint so als könne man vom Wohnzimmer aus ins Amtszimmer schauen, aber nicht vom Amtszimmer ins Wohnzimmer ( fraktales Muster, Getrenntheit, die später noch deutlicher sichtbar wird ). Die Frau zeigt ihr, wie sie als Herrin und Dienerin gleichzeitig bei diesem Bürgermeister ihre diplomatischen Fähigkeiten lebt. Die Frau habe sehr viel Würde, meint die Kl. Der Mann gibt sich als ihr „Rechtsberater“ zu erkennen. Er und die Frau haben eine innige Beziehung, seien aber kein Ehepaar. Sie ergänzen sich gegenseitig, vor allem die Frau wirke sehr ausgleichend. Kl. ist sehr fasziniert von dieser Frau und nennt sie Sophia. Der Mann zeigt der Kl. Situationen in denen sie ihn als Rechtsberater brauche, seine Botschaft ist: „Du musst wissen, dass ich jederzeit für dich da bin und wenn du wohin gehst, sollte ich vielleicht nach Möglichkeit dabei sein, damit du keinen Blödsinn machst.“ Der Mann wird von der Kl. als Symbol für „Kopf-Verstand-Klarheit“ gesehen und die Frau als „Körper-Gefühl-Würde“ Kl. fühlt sich zwischen beiden hin und her geschubst als sie zwischen beiden steht. Kl. spürt, dass sei die Ansichten, die Gesetze, die Ordnung der anderen Menschen oft aufgedrückt bekommt. Gegen Freunde könne sie sich behaupten, aber bei Familienmitgliedern falle ihr das schwer. Th. macht sie mit der Bedeutung des 4. Hauses vertraut. Kl. ist erstaunt. Th. regt an auftauchen zu lassen, wer oder was damit zu tun hat, dass sie sich „fremdgesteuert“ ( Ausdruck der Kl.) fühle. Reales Zimmer der Oma taucht auf. Das Energiebild Oma wird schon anders wahrgenommen. Die Körperreaktionen vorangegangener Sessions wie Übelkeit, Bauchschmerz bleiben aus. Kl. stellt fest, dass Qualitäten, Eigenschaften der Oma und die der Sophia anders seien. Die Oma sei gefrustet. Th. verdeutlicht, dass die Qualitäten der Oma eigentlich die Gleichen sind, jedoch in pervertierter Form von ihr gelebt werden. (Kl. erlebte ihre Oma als sehr herrisch, diese fühlt sich aber als Dienerin. Die Eigenschaft Herrin und Dienerin gleichzeitig zu sein, die dieser Sophia noch ganz bewusst war, ist irgendwann pervertiert worden, ein Teil wurde negiert und abgespalten und muss ins Bewusstsein zurückgeholt werden.) Th. regt an in der „Ahnengalerie“ ( ein stimmiges Bild im 4. Haus) die Frau auftauchen zu lassen, die etwas erlebte, das dieses Abspalten verursachte und solle sich in die Situation mitnehmen lassen. ( Dies geschieht in mehreren Schritten, wird hier aber sehr gestrafft beschrieben. ) Th. regt an Sophia zur Oma zu holen. Als beide in Kontakt gehen beginnt Oma mit Sophia ein „Kräftemessen“ Sophia spielt nicht mit, ist mit den Ansichten und den Ordnungsvorstellungen (Zweiklassendenken) der Oma nicht einverstanden. Kl. erkennt die Würde der Sophia und den Frust der Oma an. Beiden geht es besser. Kl. empfindet jetzt die Ungerechtigkeit der Oma noch als störend. Alles bei ihrer Oma hänge mit der Vertreibung und der Flucht im Krieg zusammen, dem Sturz von Adel in Arbeiterklasse ( auch hier wieder Herrin und Dienerin als fraktales Muster, oder getrenntes Wahrnehmen von Kopf und Gefühl, es ist nicht relevant auf welcher Ebene das Thema bearbeitet wird, eine Ebene wirkt sich auf die andere aus. Kl. „arbeitet“ sonst extrem auf der körperlichen Ebene, darum hält Th. sie bewusst in der mentalen Ebene. Bei eher Kopfbetonten Menschen ist es sinnvoll immer wieder nach Körperreaktionen zu fragen ) Kl. beschreibt sie müsse sich immer wieder entscheiden bildlich gesprochen entweder Herrin oder Dienerin zu sein. Sie käme dabei körperlich ins Schwanken, sie könne nach der Entscheidung für eine Seite, die andere nicht mehr wahrnehmen. ( siehe die Beschreibung von Amts- und Wohnzimmer) Es gäbe in ihrer Welt nur entweder – oder. Th. verdeutlicht: „Da ist eine Frau in deiner Innen-welt, die genau gewusst, hat wie es geht, diese Gegensätze zu vereinigen und von der du es wieder lernen kannst. Irgendwo in deiner Ahnenreihe ist durch Flucht, Vertreibung oder sonst einem Ereignis die Qualität 14 dieser Sophia „absurrt ins Extreme“ ( Ausdruck der Kl.) verkehrt worden“. Kl. meint ja, zwischen Sophia und ihrem Rechtsberater sei noch alles in der Ordnung gewesen. Th. regt an die Oma in das 4. Haus mitzunehmen. Diese kennt eine der Frauen aus der Ahnengalerie. Es ist die Ur-ur-uroma, eine Adlige die ein Gestüt hatten. Kl. „Zwischen der Adligen und der Oma muss es irgendwo gekippt sein. Aber ich hab auch dauernd das Bild von meiner Uroma, die ich nicht kannte. Die Uroma ist als zweite Frau von meinem Uropa nur wegen des Geldes geheiratet worden. Die hätte zwar was herrschaftliches gehabt, aber nichts würdevolles mehr. Ja genau da ist es gekippt. Oma, das hat gar nichts mit dir zu tun, das ist die Geschichte von deiner Mutter!“ ( Kl. hat einige Familienaufstellungen gemacht, die Hellingersätze sind ihr vertraut. Die Hellinger-Ordnung ist sehr einleuchtend für sie ) Th: „Hol die Uroma mal dazu.“ Kl. „Ja da kommt sie und ihre Mutter kommt auch gleich mit. Die Uroma steht da wie so ein Depperle. Was ist passiert, dass das gekippt ist? Die ist halt dumm sagt da einer. Die Ur-uroma hat diese Würde noch, die Uroma nicht mehr.“ Th. „Die hat die Würde nicht mehr weil sie dumm ist???“ Kl. „Ja, die ist halt dumm“ Th: „Dummheit schließt Würde aus???“ Kl. „Anscheinend, ich weiß auch nicht. Ja Uroma wer hat dir denn eingetrichtert, dass das so ist? Die Oma sagt sie sei halt dumm. Ich hab den Eindruck, die Uroma will diese Würde gar nicht haben.“ Th: „Dann soll sie dir doch mal eine Situation zeigen, die dazu geführt hat, dass sie sich für dumm hält und sie die Würde gar nicht haben will.“ Kl. „Sie geht mit mir über den Flur in ein Zimmer. Da steht eine Schaukelpferd, und sie schaukelt. Da kommt ein Dienstmädchen, das ist genauso alt wie sie, etwa 12 Jahre. Die sagt zu der Uroma „Du bist dumm“ und die Uroma glaubt das einfach, und die stößt sie jetzt vom Schaukelpferd.“ Th. „Wie reagiert die Uroma?“ Kl. „Gar nicht, die steht da wie ein begossener Pudel, keine Emotionen, da ist nix bei ihr, der ist alles egal. Die andere hat Power. Die sind wie Yin und Yang, wie leer und voll.“ Kl. greift ein, stellt die beiden gegenüber. Nimmt wahr, dass die Positionen der Mädchen sich verkehrt, die Dienerin glaube sie dürfe alles und habe viel Kraft, die Herrin sei teilnahmslos und wirke leblos. (Kl. beschreibt sehr genau auf der Symbolebene wie ihr Körper über ihrem Kopf steht) Der Kl. fällt auf, dass die Mädchen sich sehr ähnlich sehen, sie befragt beide nach ihren Vätern. Sie haben beide den selben Vater und die Uroma weiß das auch. Th. regt an den Erzeuger dazuzuholen. Kl. stellt ihn zur Rede. Er gibt zu dass beide seine Töchter seien und er erkenne auch beide an. Aber es sei ein Unterschied, eine sei von seiner rechtmäßigen Ehefrau, die andere von einem Dienstmädchen, deswegen können sie nicht beide den selben Stand haben. Für die Mütter sei das alles okay so. Th. „Wie geht es denn der unehelichen Tochter, ist das für die auch okay?“ Kl. „Nein die ist fordernd. Die fordert ihren Stand, ihr Recht, auch hier fühle ich wieder dieses Geschubse wie vorhin. Die muss ständig was machen was sie soll, aber sie weiß halt dass sie auf die andere Stufe gehört. Das Interessante ist, die Atmosphäre im Haus ist nicht getrennt, Herrschaft und Dienerschaft sind wie eine Familie, in der alles klar ist. Keiner wird ausgebeutet, keiner leidet unter was, es ist für alle schön.“ ( Selbstähnliches Muster siehe 8. Haus) Th: „Geh mal in Kontakt mit der unehelichen Tochter, ist es für die auch schön?“ Auf Anfrage sagt diese, sie brauche die Anerkennung ihres Vaters. Der meint er erkenne sie doch an. Sie brauche auch seine Liebe, denn das andere sei geklärt. Die Eheliche Tochter befragt was sie denn brauche ( sie wirkte auf die Kl. leblos, also fehlt ihr auch etwas.) sagt, sie brauche Beachtung. Kl. bekommt Kopfschmerzen, sie habe das Gefühl es arbeite wie verrückt und sie sei wie leer und es platze gleich ( deterministisches Chaos, alte Verknüpfungen werden instabil und können sich nicht mehr halten) Sie verlangt von dem Ur-uropa, er solle beide Töchter anerkennen, achten und gleichviel Liebe geben. Er sagt das täte er schon. Es stellt sich heraus, dass die eheliche Tochter diese Anerkennung und Liebe nicht annehmen kann. Auf Anfrage was sie daran hindere, meint sie „Das ist gar nicht mein Vater“ Th. regt an die Mutter dazuzuholen, denn die müsse ja wissen wer der Erzeuger ist. Die Mutter sagt, dass ihre Tochter vom Reitlehrer stamme. Kl. ist total verwirrt: „Was geht denn hier ab, das gibt es jetzt aber wirklich nicht, ich bin doch nicht verrückt oder? Das ist doch total konfus und verquer, was spinnt sich denn da zusammen?“ ( Kl. ist sehr verzweifelt) Th: „Du bist gar nicht verrückt, es ist total stimmig. Bei dir geht wie ein roter Faden immer wieder das Problem durch alle Bilder „Bin ich Dienerin oder Herrin, Männlein oder Weiblein, du kannst nur entweder – oder sein, wie die Oma. Du bist gerade an dem Punkt der Prägungsebene, ob das wirklich mal so passiert ist oder nicht ist vollkommen egal, (es geht nie um den Inhalt, sondern um die Struktur) es stellt sich in deiner Innen-welt jetzt so dar, und so wie es sich jetzt darstellt, so kannst du es bearbeiten.“ Kl. ist verwirrt aber beruhigt sich langsam und fragt was sie tun soll. Th. fasst noch mal die Familiensituation wie sie sich darstellt zusammen. Kl. „Jetzt seh ich klarer. Beide leben was sie nicht sind, beide stehen nicht auf ihrem Platz. Als erstes muss mal dieser Reitlehrer her, der ist ganz wichtig.“ ( Kl. greift auf ihre Erfahrung mit der Hellinger-Ordnung zurück) Sie stellt alle vier Elternteile auf und die jeweiligen leiblichen Töchter zu ihren Eltern. Vor allem die „eheliche“ wird viel lebendiger. Sie wächst, die andere nimmt sie jetzt weniger stolz wahr. ( Größenwahn und Minderwertigkeit gleichen sich aus) Die Tochter des Reitlehrers bekommt ganz viel Kraft. Th: „Und die wurde vom Schaukelpferd geschubst, als Tochter eines Reitlehrers! Stimmig bis ins Detail, du bist genial“ Kl. Ach ja im Kinderzimmer. (lacht) Wenn ich die jetzt alle so sehe, die stehen 15 jetzt alle in ihren Positionen. Kl. holt ihren Rechtsbeistand dazu, den sie jetzt als identisch mit Bert Hellinger wahrnimmt. Sie wendet die Sätze an und bringt „Ordnung“ in die Familienverhältnisse. An den beiden Mädchen sind viele Veränderungen für sie wahrnehmbar. Zuletzt entsteht völliger Ausgleich, alle haben den gleichen Wert. Kl. bekommt Gänsehaut. Sie nimmt wahr dass sich die Sophia dazustellt und Zustimmung signalisiert. Sie wirke wie eine Schirmherrin. Kl. sagt der Kopfschmerz beruhige sich langsam. Und es sei als ob ein Schleier sich lüfte und sie verstehe plötzlich alles was da abginge. „Der Kopf weiß etwas und der Körper weiß es nicht, und umgekehrt. Ich spüre genau wie die beiden Mädchen jetzt wissen wer sie sind. Sie sind nämlich beide beides. Herrin und Dienerin, die haben nämlich beide beides in sich vereint. Es fühlt sich so gut an, so stimmig. Jetzt ist es gut. Ich glaub wir sind fertig.“ Th: „Hol mal deine Oma dazu und zeig ihr das und erkläre ihr, was geschehen ist.“ ( Oma ist der Anteil, der andere Ordnungen aufgestellt hatte und muss mit der sich neuorganisierten Ordnung konfrontiert werden. ) Oma wird mit dem Reitlehrer konfrontiert, der ihr sagt, dass er ihr Opa sei und er sie achtet und liebt. Oma ist sehr erleichtert. Kl. meint jetzt wisse sie auch warum ihre Oma eine Behinderung habe die sie vom Reiten abhalte. Th. fragt was die Konfrontation nun mit den Beinen der Oma mache. Kl. Oma habe ihren Stock weggeworfen. Sie stehe nun gut und stabil. Zwischen der Oma und ihrem leiblichen Opa fließe nun viel Energie. Th. fragt ob zwischen den heute aufgetauchten Anteilen noch etwas zu klären sei. Kl. verneint, aber die Sophia käme nun schon wieder dazu und signalisiere wieder ihre Zustimmung. Kl. habe das Gefühl, die habe die ganze Zeit alles genau beobachtet. Th. fragt ob Kl. denn wisse was der Name Sophia bedeutet. Kl. „Nein, warum? Aber in meiner Ahnenreihe hat es glaub ich mal eine gegeben die so hieß, deswegen hab ich ihr am Anfang den Namen gegeben. Der ist mir halt so eingefallen, hat das auch schon wieder was zu bedeuten?“ Th: „Sophia heißt „Weisheit“ ( die innere Weisheit als Instanz führte durch die ganze Session und gab immer zu verstehen, was in ihrem Sinne, in der Ordnung war. Im ersten Satz der Sophia lag schon die Essenz der ganzen Session „Ich war Herrin und Dienerin zugleich“ Kl. hat sie als Würde und auch als Intuition wahrgenommen, was kein Widerspruch ist) Kl. staunt und findet es sehr passend. Th. regt an, das Haus noch mal anzuschauen. Kl. nimmt es verändert wahr, der ganze Verputz sei abgebröckelt ( wie stimmig, die Fassade ist weggebrochen) Th. fragt wie sie das Amts- und Wohnzimmer jetzt wahrnehme ( Überprüfung des Eingangsbildes zeigt ob Musterkippung erreicht wurde) Kl. sagt, da sei jetzt alles mit allem in Kontakt, es gäbe nichts trennendes mehr. Sie spüre körperlich Entspannung und Wärme. Th. regt an noch mal in das Spannungsfeld zwischen Sophia und dem Rechtsbeistand zu gehen, wie am Anfang und zu spüren wie es ihr damit gehe. ( Eingangsbild überprüfen) Kl. nimmt nun eine Einheit wahr, sie selber, die Sophia und der Rechtsbeistand seien gleich groß und es sei kein Schwanken und Ziehen mehr zu spüren. Es fühle sich sehr rund an. Kl: „Ich brauche einfach diese Ordnung, es geht nicht anders. Ich hab mich immer gefühlt wie keinen Boden unter den Füssen, hin und her geschubst, bin ich Männlein oder Weiblein, eine Zumutung für alle, und nun ist einfach alles klar, warum ich schwanke, warum ich glaube ich könnte mich immer nur für eine Sache entscheiden. Aber ich bin b e i d e s !!!“ ( Kl. ist doppelter Steinbock)

3. Session "Das Wohlfühlhaus"

Kl. fühlt sich vom 12. Haus angezogen. Der Orgelspieler kommt ihr entgegen. Er habe auf sie gewartet. Er berichtet, dass alle Bewohner der anderen Häuser bei ihm nach ihr gefragt hätten. Kl. staunt: So hab ich mir die heutige Sitzung nicht vorgestellt. Th. regt an zu fragen ob es in der Kirche mit dem Orgelspieler noch etwas zu erledigen gäbe. ( Es besteht Verabredung ) Th: Er hat in der Session nicht sprechen können, wie ist es jetzt? Kl: Der redet wie ein Wasserfall u. in der Kirche sei nichts zu erledigen. Kl. will ins 7. Haus ( auch hier besteht Verabredung) Am Bauernhof stellt Kl. fest, dass er kleiner geworden ist. Es sehe nicht mehr nach so viel Arbeit aus. Erstaunt stellt sie fest, dass der Jakob und die Lilith aus dem 2. Haus hier als Knecht und Magd arbeiten. Die 2 Herrschaften vom 2. Haus oben seien auch hier. Auf Anfrage warum sie hier seien antworten sie, weil Kl. sie doch rausgeworfen habe, weil sie das 2. Haus doch renovieren wollte. Kl. lacht erstaunt, das wisse sie schon, aber dass die das auch tun würden hatte sie nicht geglaubt. Th. regt an zu schauen was mit dem heiratslustigen Bauern oder der alten Frau ist. Kl. schaut sich das ganze Haus an, alles funktioniere sehr gut. Sie trifft die alte Frau in Dachstube. Sie sagt sie habe eine Anzeige aufgegeben „Bauer sucht Leute“ und alle kamen helfen. Der Bauer ist mit der Frau aus dem 2. Haus oben verlobt, alle seien sehr glücklich und sei soll alle in Ruhe lassen, hier laufe alles sehr gut. Kl. staunt und kann es kaum glauben. Th. regt an den Bauern zu fragen, was denn passiert sei, dass alles so verändert ist. Als während der letzten Session die Familienaufstellung lief, da haben es einen riesigen Ruck gegeben und seitdem passe alles prima.
(Beispiel für Verknüpfungen. Wenn eine Struktur gekippt wird, hat es Auswirkungen auf assoziative Verknüpfungen) Kl. stellt fest, dass hier alle Herr und Diener sind. Es gäbe keine Hierarchie alle seien Gleichberechtigt ( oben u. unten – Kopf und Bauch sind in Verbindung getreten ) Sie geht ins 2. Haus. Es ist eine Baustelle. Ein Architekt zeigt ihr Pläne mit denen die ganz einverstanden ist. Es entsteht ein Wohlfühlzentrum mit allen Möglichkeiten es sich gut gehen zu lassen und verwöhnt zu werden. Mutter 16 kommt am Haus vorbei und regt sich auf was sie sich Kl. da leistet. Kl. bietet ihr an herein zu kommen und es sich gut gehen zu lassen. Diese lehnt ab. Als Gründe kommen nach und nach alle Krankheiten und Krebs ihrer Mutter. Sie hat Angst, das könne jemand merken. Th. regt an alle zusammenzurufen die in diesem Wohlfühlhaus sind und ihnen das zu sagen ( Das Schlimmste was sie sich vorstellen kann passieren lassen ) Es beeindruckt die Anwesenden überhaupt nicht. Die Mutter kann nun hereinkommen, aber alles was geboten wird gefällt ihr nicht. Sie möchte zu jemandem den sie Jammern kann. Kl. ist ungehalten, in ihrem Wohlfühlhaus dürfe sie aber nicht jammern. Th. regt an jemanden im Haus auftauchen zu lassen, bei dem die Mutter jammern darf, der aber ganz anders auf sei reagiert als sie es gewohnt ist ( Chaos stiften) Kl. holt einen Bekannten. Er „behandelt“ ihre Mutter. Die merkt, dass das Jammern nichts bringt. Mutter kann das Wohlfühlprogramm annehmen, aber sie kann nicht zugeben dass es ihr gut geht. Mustersatz der Mutter: „Wenn man arm ist, geht es einem nicht gut, das ist einfach so, das geht einfach nicht“ Th. regt an zu fragen weshalb ihr so schwer falle es sich gut gehen zu lassen usw. Kl. Ja da kommt wieder die alte Leier, Vertreibung, Flucht, die kann das nicht ruhen lassen. Th. regt an zu fragen was die Mutter bräuchte um loslassen zu können. Kl: Da taucht sofort der Opa auf. Kl. ist ratlos. Th. hält den Kontakt zwischen allen. Mutter wird wütend, weil er sie verlassen hat. Opa macht ihr klar, dass es ihm leid tue, dass es aber sein Schicksal war, so früh zu sterben ( Hellingersätze) Mutter ist sauer auf Opa, weil sie das nie verstanden hat. Der Behandler der Mutter greift ein und „Verdolmetscht“ der Mutter alles was sie als Kind nie verstanden hat. Wütende, traurige und Verständnislose Anteile dürfen da sein. Kl. beobachtet alles. Th. regt an näher ran zu gehen oder mit dem Bewusstsein ganz in die Mutter zu gehen oder auch den Opa. ( aus der Projektion ins Erleben bringen ) Das ist der Kl. nicht möglich. ( Schmerzvermeidung )Aber sie sagt ihrer Mutter, dass sie es gut findet, dass sie mal ihre Gefühle herauslässt. Mutter kann sich jetzt von Opa in Arm nehmen lassen. Nun fühlt sich Kl. wieder in Kontakt. Sie meint Dolmetscher war sehr wichtig, denn alle Anteile in ihr sprächen eine andere Sprache und hätten sich deshalb nicht verstanden. Th. regt an zu fragen ob es der Mutter nun gut gehen darf ( Überprüfung ob Strukturveränderung ausreichend war ) Erst bejaht die Mutter, dann meint sie es sei ganz schön anstrengend wenn es ihr immer gut gehe. Th. Schau mal wie es ihrem Krebs geht. Kl. Sie ist immer noch amputiert, aber die Brust sieht heil aus. ( Amputiert ist nicht heil, da besteht noch Klärungsbedarf ) Kl. meint ihre Mutter habe ein großes Opfer gebracht, ihre Weiblichkeit geopfert. ( Kl. ist voll in der Projektion) Th. Lass dich von deiner Mutter mal in die Situation mitnehmen wo sie beschlossen hat, ihre Weiblichkeit zu opfern. Kl: Da ist wieder das Haus, aus dem sie vertrieben wurde. Es folgen Kriegsgeschichten. Mutter „lernt“ „Als Frau hat man nix gutes zu erwarten“ „Männer werden im Krieg erschossen, Frauen müssen Kinder gebären, die ihnen dann weggenommen werden.“ Th: Sie hat keine Motivation eine Frau zu werden? Kl. Null !!! Th. regt an der Mutter zu erzählen, wie ihr Leben verlaufen wird... Kl. berichtet alles, Mutter glaubt es nicht. Th: Wem könnte sie glauben? Kl: Dem Opa. Sie machen eine Zeitreise, Mutter wird koketter, weiblicher. Weiter auf der Zeitachse: Sie heiratet und bekommt Kind. Das erste ist eine Fehlgeburt. Mutter fühlt sich betrogen. Th. regt an in die Zeugungssituation dieses Kindes zu gehen. Das Kind sagt es wollte der Mutter als Lektion „Loslassen“ beibringen und sie sei damit einverstanden gewesen. Aber sie habe das nicht ernst genommen. Kl. Opa u. Baby konfrontieren Mutter damit dass sie nicht alles festhalten kann. Th: Deine Mutter ist einer deiner hartnäckigsten Anteile. Es ist der Teil, der nicht loslassen kann, dem es nicht gut gehen darf. ( die Projektion verdeutlichen ) Kl. bemerkt, dass nun ihre Bereitschaft loszulassen immer stärker wird, sie wisse aber nicht wie. Th: Frag deine Mutter mal was sie bräuchte um loslassen zu können ( innere Weisheit der Kl. ansprechen) Kl. Sie braucht die Würdigung ihrer Leistungen von allen Leuten aus allen Häusern. Kl. holt alle auf den Platz in der Ortsmitte Ihre Mutter setzt sie auf einen Thron und alle ziehen an ihr vorbei und würdigen sie für etwas anderes. Th. Wenn du nun einige Wochen verstreichen lässt und wieder in dein Wohlfühlhaus gehst, schau mal wie es da ist, kommt deine Mutter auch wieder hin? ( Eingangsbild überprüfen ) Kl. Die kommt ganz wie selbstverständlich. Und wählerisch ist sie auch. Sie will ins türkische Bad. Th. ankert mit Musik Kl. mit ihrer Mutter im Hamam und es darf ihr richtig gut gehen.

4. Session Das 3. Haus „Ich kann nicht“ oder „Die Gipsmaria“
Kl. nimmt es so wahr wie am Ende der 1. Session, als Trümmerhaufen. Der Wirt des 9. Hauses taucht auf und bringt 4 Männer mit und räumt die Trümmer weg. (Bezug zum 9. Haus ist Indiz dafür, dass der „Kopf“ nun wie selbstverständlich dazu kommt. Kopf wurde von der Kl. früher als hinderlich bezeichnet) Boden des Hauses bleibt liegen und führt als Gehweg zu einem kleinen Bildstock in dem sich eine weiße Gipsmadonna ihrer Oma befindet. Sie habe als Kind an einem ähnlichen Bildstock gebetet: “Maria hilf mir jetzt“ Th. fragt ob sie etwas mit ihrer Maria aus dem ersten Haus zu tun habe. Kl. verneint, ihre Maria sei bunt und lebendig, die hier sei die Maria ihrer Oma. Oma habe ihr immer eingeredet sie müsse richtig an sie glauben, dann helfe sie auch. Th.regt immer wieder Kontakt mit der weißen Maria an. Die Statue sagt sie könne keine Wünsche 17 erfüllen und richtiges Glauben gäbe es auch nicht, denn Glaube käme aus dem Herzen, da gäbe es kein richtig oder falsch. Nur ein Gefühl von Verbundenheit könne sie ihr geben. Th. fragt ob sie ihre eigene Maria oder die Oma mal dazu holen wolle. ( Anteile miteinander konfrontieren ) Kl. sagt ihre Maria wolle sie von diesem Bildstock wegziehen. Sie brauche räumlichen und zeitlichen Abstand. ( Thema wird ausgeblendet, Kl. haut ab) Th. Hol die Oma her und zeig ihr die beiden Marias. Die Oma kommt schwarz gekleidet und verhärmt. Sie reist die Gipsmadonna an sich nimmt sie unter den Arm und sagt “Meine Maria, die geht dich nix an“ Th. regt an der Oma zu erzählen, dass diese Statue keine Wünsche erfüllen und Hilfe leisten kann. Oma meint an etwas müsse sie ja glauben, an etwas müsse sie sich festhalten können, sie habe auf der Flucht doch alles verloren. Nach der Konfrontation mit den Marias wird Oma traurig. Kl. sagt der Glaube ihrer Oma sei für sie unantastbar, tabu!! Oma soll mit ihrer Gipsmadonna glücklich werden. Sie selber habe ja ihre bunte lebendige Maria. ( Kl. versucht wieder abzuhauen, d.h. das Thema wird vermieden, um den damit verbundenen Schmerz zu vermeiden. Eine Auflösung kann aber nur erreicht werden, wenn Kl. sich damit konfrontiert ) Th. Die Oma ist eine Teilpersönlichkeit in dir und sie läuft mit einer Illusion unterm Arm rum. Darum geht es! Kl. Oh, die Illusion „Wenn ich lange genug richtig an was glaube... und so!...Hm die müsste ich ihr schon kaputt machen. Th. verdeutlicht, dass die Oma der Anteil ist der an Dingen festhält von denen andere Anteile längst wissen, dass man sich auf die nicht verlassen kann. Kl. sieht das auch aber ist ratlos. Th. regt an ihre lebendige Maria dazu zu holen. Diese ist wütend, schmeißt die Madonna auf den Boden. Damit befreit sie deren Geist und die weiße Maria fühlt sich befreit. Sie sei in eine Form gepresst gewesen. Die Oma verändert sich. Die beiden Maria schieben sich ineinander, werden eine ( bunte sagt sie sei Tatkraft, weiße sei geistige Klarheit). Alles an der Oma verändert sich, bis auf ihr behindertes Bein. ( Situation organisiert sich neu, Energiebild Oma noch nicht „gekippt“) Kl. meint wieder dieses Bein sei unantastbar, tabu. Th. erinnert an das vorherige Tabu. Kl. Das ist ein Teil von mir der hinter mir her hinkt, eine Behinderung. Ich steh mir selber im Weg. Kl. ist ratlos. Th. regt an ihre Maria um Rat zu fragen. Diese belebt das Bein der Oma. Oma geht es viel besser. Kl. erkennt, dass Oma sich hinter der Behinderung versteckt hat und nimmt Parallelen zu ihrem eigenen Verhalten wahr. Sie handle manchmal wie mit angezogener Handbremse. Th. regt an Situation auftauchen zu lassen. (Auf diese Weise kann man an die Prägungsebene dieses Gefühls kommen) Kl. sieht sich als Kind mit gebrochener Hand, sie hat große Schmerzen, keiner nimmt sie ernst. Mustersätze werden sichtbar: „Ich werde nie ernst genommen, nur wenn ich bin, wie ich gewünscht werde, werde ich angenommen“ Ich darf nie so wie ich will, ich muss immer wie die anderen wollen“ Wenn ich zum Ausdruck bringe, dass ich nicht mehr kann, werde ich allein gelassen“ ( Mustersätze bewirken, dass unbewusst danach gehandelt wird) Weitere Situationen tauchen auf. Th. regt an als Erwachsene der verletzten Kleinen (Brüche, eiternde Wunden) zu helfen. ( Mit der Handlungskompetenz eines Erwachsenen eingreifen kann Veränderung bewirken ) Erwachsene konfrontiert Eltern, Oma und Lehrer. Diese sehen ein dass sie falsch gehandelt haben. Kl. holt ihre Maria (Tatkraft und Klarheit) dazu und sagt ihren Eltern, dass sie sich nie richtig wahrgenommen fühlte. Um das auszuhalten spüre sie eine Kraft in sich aufsteigen. Diese entpuppt sich als ihr Trotz. Eltern sagen, dass sie nur diesen Trotz wahrgenommen haben. Th. regt an den Eltern, Oma u. Lehrern mal die verletzliche, empfindsame Kleine zu zeigen. Kl. traut sich nicht. Th. Wenn die Maria bei dir ist, kannst du sie ihnen dann zeigen? Kl. weint, traut sich nicht, Trotz taucht wieder auf. Th. Schau mal ob du dich bei deinem Trotz bedanken kannst, dass er dich die ganze Zeit so gut geschützt hat. Vielleicht kannst du ihn ja auch bitten mal einen Schritt zur Seite zu gehen, damit du ihnen die verletzliche Kleine zeigen kannst. Kl. bedankt sich, Trotz geht und Trauer, Ohnmacht und Schmerz nehmen Raum ein. Kl. weint und lässt alle Gefühle zu. ( Der verletzte Teil wird sichtbar) Th. fragt nach der Reaktion der anderen. Diese können mit dem kleinen verletzlichen empfindsamen Kind nichts anfangen. ( Projektion) Th. regt an ihnen zu sagen, dass es sehr schwer für sie sei, sich so zu zeigen, ohne Trotz. Kl. zeigt mehr und mehr ihre Verletzlichkeit. Mutter reagiert verständnisvoll und nimmt sie zum ersten Mal wirklich wahr. Vater tröstet, zeigt sich aber hilflos. Th. lässt fragen ob sie alle auch so eine Schutz kennen wie ihr Trotz war. Kl. Oh ja das kennen die alle. Alle zeigen nun ihren Schutz. Die Oma hat das behinderte Bein als Schutz. Als alle sich gegenseitig ihren Schutz zeigen und dann ihre verletzlichen Anteile sehen, kippt das Bild. Es seien alles verletzte kleine Kinder. Kl. spielt mit ihnen. Th. Geh doch noch mal in eine Situation in der du nicht konntest aber musstest (Eingangsbild überprüfen) Kl. Ich kann mit rechts nicht schreiben! ... Das ist gar kein Thema mehr, Mama sagt da müssen wir zur Lehrerin und ihr sagen dass du Linkshänder bist. Sie stellt sich hinter mich. Th. Wie geht es denn dem Bein deiner Oma? Kl. Der Apparat ist noch dran, aber wenn ich den wegtue ist das Bein heil. Oma du brauchst doch kein Alibi mehr. Sie sagt du hast recht, so ist es viel einfacher. Th. Kannst du den Satz noch mal für dich wiederholen? Kl. Ja, so ist es wirklich viel einfacher. Kl. wiederholt noch mehrmals. Th. führt alle Anteile auf eine Wiese und ankert mit Musik. 18

5. Session Das 5. Haus: „Selbst – Ständigkeit“
Kl. geht zum 5. Haus mit dem sie eine Verabredung hat. Es ist von außen kleiner geworden, innen hat es nur noch einen Raum. Eine große Glasfront trennt Innenraum und Garten. (fraktales Muster). Th. regt an das Haus zu fragen was passiert sei. Es sagt Mann und Sohn seien weggezogen. Kl. fühlt sich verlassen, möchte in den Garten, Glasfront lässt das nicht zu. Symbolisiert Schutz vor dem Draußen. Th. regt an Mann und Sohn zu holen ( zum Verabredungsthema zurückführen) Diese tauchen sichtlich verlegen auf. Sie trauen sich nicht zu ihrer Entscheidung zu stehen, ausgezogen zu sein. Es nervt Kl., dass Mann und Sohn nicht „selbst – verantwortlich“ handeln, sie wollen es allen recht machen ( Projektion ) Th. regt an zu fragen was ihnen fehlt um zu dem stehen zu können was sie tun. Es sei Urvertrauen. Dieses taucht auf in Gestalt der Indianerin „Mutter Erde“ auf. Bei ihrem Auftauchen fällt die Glasfront in sich zusammen. (Urvertrauen braucht keinen Schutzwall, sehr logische Selbstorganisation) Kl. hat kein Vertrauen in dieses Urvertrauen. Th. regt an, ihr das zu sagen ( Das Gefühl ernst nehmen, da sein lassen ) Dann traut Kl. sich näher an die Indianerin ran. Sie fühlt sich freier. Die Indianerin stellt sich hinter die Kl. ( Es stockt ) Th. regt an einen Schritt rückwärts zu gehen. Kl. steht nun ganz in der Indianerin/Mutter Erde/Urvertrauen und spürt die Befreiung durch dieses Urvertrauen ganz intensiv. ( Spüren lassen wirkt tiefer als nur sehen ) Es sei ein ganz mächtiges Gefühl, das sich auch gleich auf Mann und Sohn überträgt. Mit diesem Urvertrauen stehen diese nun zu ihrer Entscheidung ausgezogen zu sein. Th. regt an auszuprobieren ob der Mann nun entscheiden und auch dazu stehen könne. ( Zeitreise- Musterkippung überprüfen) Kl. lässt aktuelle Situation auftauchen. Er entscheidet sich und steht dazu. Th. regt an nun auch die Selbst–ständigkeit ihres Sohnes zu testen. Sohn hat Problem die Konsequenz seiner Entscheidung zu tragen. ( weitere Qualitäten sind nötig um wirklich Handlungskompetenz zu erreichen ) Th. lässt fragen was Sohn bräuchte. Er braucht „Klarheit über den Ablauf von Dingen“ Th. fragt welche Farbe diese Qualität habe. Sohn meint Lila. Kl. lässt Lila einfließen. Die Farben Rosa und Gold kommen von allein dazu. Th. regt an die Farben zu fragen wofür sie symbolisch stehen u. ob Sohn so etwas wie eine Qualitäten-Kombination gebraucht habe. Die Farben sagen auf Anfrage: Lila = Das Geistige. Rosa = Die Offenheit. Gold = einfach alles. Kl. etwas ratlos. Th. fragt ob Sohn nun mit dieser Farbkombination „Geistige Offenheit für alles“ habe. Kl. bejaht erstaunt. Th. regt an zu testen wie Sohn nun mit den Qualitäten „Urvertrauen und geistige Offenheit für alles“ Entscheidungen treffen und die Konsequenzen tragen kann. Es gelingt ihm mühelos. ( Zeichen für das Integrieren dieser Qualitäten ) Auf ihren Mann seien diese Farben auch übergegangen ( Das zeigt die Vernetzung der Anteile untereinander ) Th. regt an nun in eine für die Kl. wichtige Situation zu gehen und zu testen ob sie eine Entscheidung treffen und dazu stehen kann. Das gestaltet sich schwierig ( In der Projektion ist Veränderung leichter ) Kl. findet sich in einer aktuellen beruflichen Situation wieder in der sie einen Kompromiss eingehen müsste. Das Thema ist Selbstwert. Es führt zurück in die Schulzeit. Wieder taucht die Mutter auf, die ihr Fähigkeiten nicht gönnen kann. Was sich als Abgeschnitten sein von diesen Fähigkeiten auswirkt. Th. regt an, den Selbstwert als Gestalt auftauchen zu lassen. Kl. sieht ihr Spiegelbild. Das eine Gesicht sei die Zukunft, das andere die Vergangenheit ( fraktales Muster) Sie habe das Gefühl sie verrate die Vergangenheit wenn sie zu ihren Fähigkeiten stehe. Die Vergangenheit taucht auf als Haus der Oma, es fühle sich verraten. Die Zukunft taucht auf als das jetzige Haus der Kl. Das alte Haus sagt, es sei baufällig und wolle repariert werden. ( zeigt ganz deutlich Festhalten an der Vergangenheit ) Kl. sagt dem Haus, dass es seine Funktion erfüllt habe, aber nun sei es gut, es sei so baufällig und seine Zeit sei abgelaufen. Das Haus macht einen letzten Schnaufer und fällt in sich zusammen ( Kl. hat endlich eine klare Entscheidung getroffen, dass die Zeit der alten Heimat abgelaufen sei, das zeigt der Zusammenbruch des Hauses deutlich ) Kl. ist erschüttert, dass immer noch so viel an der Vergangenheit hänge bei ihr. Sie räumt die Trümmer und den Schutt der „Vergangenheit“ weg. „Es muss jetzt endlich mal gut sein mit dieser Vergangenheit“ ( Gut ist es erst wenn es in der Innenwelt nicht mehr als Blockade auftaucht) Danach regt Th. an noch mal in die Berufliche Situation zu gehen. ( Überprüfung des Eingangsbildes) Es ist alles gekippt. Die Situation läuft gut ab, sie muss keinen Kompromiss eingehen. Kl. ist erschöpft. Th. fragt noch mal nach wie sie das 5. Haus nun wahrnehme. Es sei nicht mehr da. Da sei nun ein wunderschönes Grundstück auf dem man was neues aufbauen könne, dazu hätte sie jetzt aber keine Lust. Th. fragt nach ob Kl. wissen wolle welche Lebensbereiche das 5. Haus symbolisiere. Kl. bejaht. ( Siehe Probesession 5. Haus ) Kl. ist sehr erstaunt, dass obwohl sie nichts davon wusste, die Themen Selbstständigkeit, Selbst-Verwirklichung, Wertschätzung und Machtanspruch usw. auftauchten und das sei ihr nun aber doch sehr unheimlich. Th. verdeutlicht, dass es sich hier um Jahrtausende alte Einteilungen handle, sie auch so etwas wie einer höheren Ordnung unterliegen. Und sie zeige mit ihren inneren Wahrnehmungen nur, dass sie Teil dieser höheren Ordnung sei. Kl. ist sehr berührt und meint, das hieße ja dann, dass sie als Teil der Ordnung, zum Ganzen dazu gehöre und diese Zugehörigkeit sei sehr ungewohnt für sie und nur schwer auszuhalten. Dieses Zugehörigkeitsgefühl ankern will sie nicht.
Zu schön um wahr zu sein, meint sie. 19

6. Session: „Heimkehr“
Kl. hat sich vorgenommen, alle Häuser noch mal anzuschauen und die bisher aufgetauchten Anteile zu einem Meeting einzuladen um sich mit ihnen auseinander zu setzen. Th. soll ihr jedes kurz so beschreiben wie sie es in der ersten Session wahrgenommen hat. Sie nimmt jetzt immer die veränderte Form wahr. (Eingangs-bildüberprüfung: Die Veränderungsarbeit stellt sich als stabil heraus ) Das 3. Haus nimmt sie als „Denkmal“ wahr. Es ist nun Erinnerung und nicht mehr „Energiegeladen“ Das Energiebild Oma ist komplett verändert, sie kann jetzt ohne Gehhilfe gehen ist jünger und hat das Bedürfnis etwas versäumtes nachzuholen
(Musterkippung und Selbstorganisation) Alle Häuser erscheinen ihr so aufgeräumt und entstaubt, dass ein eigentümlicher Glanz auf Allem liege. Alle Bewohner machen auf sie den Eindruck als haben sie etwas vor mit ihr, als planen sie eine Überraschung für die Kl. Der Orgelspieler (Sonne, bzw. Selbst) begleitet sie bei ihrer Ortsbesichtigung. Er legt ihr eine Augenbinde an ( symbolisch für ihre Sessions? ) Er führt sie ohne Schuhe über Matsch, Sand, Erde, Pfützen, Steine, Holz, Beton usw. in einen Wald. ( Überlässt sich der Füh-rung durch die Sonne über alle „Untergründe“: gleichbedeutend mit Sich-Selbst-Vertrauen. Selbstver-trauen ist geankert) Kl: Jetzt darf ich die Augenbinde abnehmen. Das ist ja krass, du, ich steh in meinem „höheren Selbst“ drin ( das hat sie in einer früheren Session kennen gelernt ). In meiner Lotosblüte steh ich, ja wo habt ihr die denn aufgetrieben? Die stehen jetzt alle kreisförmig um mich rum. Oh jetzt fängt alles an zu kreiseln, alle drehen sich ganz schnell wie ein Wirbel um mich rum. Aber die fliegen nicht von mir weg, sondern die zieht es zu mir her. Als wenn mein ganzer Körper ein Sieb wäre der durchlässig ist, ich werde ganz durchdrungen von denen. Th. Spürst du einzelne Qualitäten die da in dich eindringen? Kl: Ja Stolz, Präsenz, Souveränität, Leichtigkeit und Achtung und Ordnung. Und es kommt nicht gleich wieder so ein Gefühl von „Wenn du jetzt um die Ecke guckst, kommt da wieder die große Scheiße“ Th: Alle die um dich rum waren sind jetzt in dich rein, wie sind die für dich wahrnehmbar? Kl: Ja da zeigt sich wieder das 3. Haus, das „Denkmal“ Die Kl. nimmt wahr, dass in diesem alles archiviert ist und sie kann jederzeit alles abrufen, alles bei Bedarf anklicken. Auch Hinweise welcher ihrer Anteile ihr grade weiterhelfen könne. Kl: Ich hab das Gefühl die müssen sich nur noch richtig platzieren in mir. Die sind wie aus einem großen Zug ausgestiegen und jetzt müssen sie gucken wo sie hingehören. Th: Hör dir mal zu, was du da grade sagst. ( Verdeutlichen, bewusst machen, was gerade geschieht) Kl: Wieso was denn? Th: Die sind alle grade angekommen mit dem großen Zug und müssen sich orientieren wo sie hingehören, merkst du was. Kl: Nein was soll ich denn merken? Th: Der Flüchtlingstreck ist angekommen und nun müssen sie schauen wo sie hingehören. Kl: (ganz erstaunt) Ohhh...jaaa.. Th: Es hört sich sehr danach an, als seien sie endlich heim-gekommen und suchen einen neuen Platz, eine neue Heimat. Kl: Ohh nein, Jaaa, jaa. Th: Ist es so? Spür mal hin. Kl: Jaa, aua, ja das ist so, das ist ja heftig. (Kl. ist erstaunt, erschüttert und weint ) Die sind angekommen, mich zerreist es fast. Th: Jahrelang auf der Flucht... vertrieben... und nun angekommen (verstärkt das Einsetzen des Erkennens) Kl: Boah, ja aber jetzt nehme ich sie ganz anders wahr, ohne Frust, ohne Wehmut...boah. (überlässt sich ganz diesem Gefühl)...und die sind zufrieden, richtig zufrieden. Endstation Heimat ( lächelt und weint tief berührt). Das ist so hart....und so schön! Sie gehen jetzt alle aus dem Bahnhof und da ist nur noch die weite Welt Th: Du bist auf die Welt/in die Welt gekommen? Bei dir angekommen? Kl: Mir wird ganz heiß. Sie beschreibt wie alle Anteile sie nun zu einer Schiffschaukel bringen und ihr verdeutlichen, wie es im Leben zu gehe. Mal rauf und mal runter und das Ganze könne auch noch Spaß machen. Kl: Das ist deren Botschaft an mich! (Kl. singt ein IKEA Lied aus der Werbung) Th. greift es auf und sagt „Wohnst du noch oder lebst du schon? Bist du noch auf der Flucht oder lebst du schon? Kl. schreit „Ich flüchte nicht mehr, ich will leben“ Th: Dann hol doch mal deine Mutter dazu und zeig es ihr, dass es auch Spaß machen darf. ( Der Anteil der keinen Spaß zulassen kann. Anteile miteinander konfrontieren.) Mutter kann es noch nicht absegnen. Th. regt an ihr das Denkmal zu zeigen in dem alles archiviert ist, dass die alte Heimat in der Erinnerung bleibt. Die Mutter ist beruhigt. Th. regt an der Mutter auch zu sagen, dass Kl. verstehen kann, dass Mutter sich hin und hergerissen fühlt, dass sie, die Kl. aber nun eine neue Heimat habe. (Gefühle ernst nehmen.) Th. regt an die Mutter zu bitten sich klar zu entscheiden: Neue Heimat oder Alte Heimat. ( Die Entscheidung muss klar vom Energiebild Mutter getroffen werden sonst ist die Musterkippung nicht stabil) Sie entscheidet sich für ihre neue Heimat. Kl. erlebt diese Entscheidung als ganz klar, das erleichtert sie sehr. Mutter möchte aber nicht Schiffschaukel fahren sondern lieber Riesenrad. Kl. (lacht erleichtert) macht ihr klar, dass es da aber genauso rauf und runter gehe. ( Riesenradbild hat verblüffende Ähnlichkeit mit der Radix, was der Kl. nicht bewusst ist) Kl. fühlt sich sehr wohl und Th. spielt Rummelplatzgeräusche ein. Kl. möchte mehrere Runden Riesenrad fahren, sie bittet alle Anteile sich zu ihr ins Riesenrad zu setzen. So seien immer einige oben und andere unten, wie im Leben. Man kann ihr richtig ansehen wie sie diese Fahrt „erlebt“ und die Rummelplatzmusik ankert das Erlebte. Kl. beschreibt die letzte Session so: „Es ist, wie wenn ich jetzt die Ernte einfahre, von dem was ich in den vorherigen Sitzungen bearbeitet habe.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. 20

3 Wochen nach der 6. Session bekam ich diesen Brief von der Klientin.
Hallo Waltraud,
dass du meine letzten 6. Sitzungen dokumentierst, hat mich dazu animiert auch mal Bilanz zu ziehen
( Ordnung muss sein ! Schmunzel, schmunzel )
1. Warum hab ich überhaupt Synergetik als Therapie-Methode gewählt ?
Ich war an einem Punkt angekommen, wo mir ganz klar war, dass ich immer wieder das gleiche „Problem“ erlebte. Immer wieder wurde ich kopflos, fühlte mich nicht verstanden und minderwertig. Alle Klarheit nutzte mir nichts, da ich nicht wusste wie ich handeln konnte. Beruflich wollte ich mich weiterentwickeln und immer wieder wurde ich von Selbstzweifeln und Ängsten gequält, wie eine Marionette einmal schlaff oder ganz festgezurrt/ unbeweglich. In meiner Partnerschaft gab es Unstimmigkeiten, Probleme mit den Eltern / Herkunft sind schon ein Leben lang eine Last für mich. Mein Körper reagiert wenn die Last zu schwer wurde immer mit Krankheit. Hauptthemen: Vergangenheit, Ungerechtigkeit, Minderwertigkeitsgefühl und Angst vor Veränderung und vor der Selbstbehauptung.
2. Welche anderen Systeme zur Problemlösung hatte ich schon angewendet ?
*Über zwei Jahre hatte ich wöchentlich Gestalt-Therapie – Die Schutzmauer wurde durchbrochen, vieles kam hoch, doch wie ich damit in meinem Leben handeln könnte, erschloss sich mir nicht.
*Ich stellte mehrfach bei verschiedenen Familienaufstellern meine Herkunftsfamilie ( Herkunft, Flucht /Vertreibung, Enteignung ) Es war wie Überblick verschaffen.
*Jahrelang Körperarbeit an meiner Haltung, Aufrichtung, Stabilität – Überlebenstraining war das. Körper-arbeit ist sehr wichtig für mich, denn Körper und Geist müssen bewegt werden.
3. Wie habe ich meinen Alltag vor den Synergetik-Sitzungen erlebt ?
Entscheidungen die mit meiner beruflichen Zukunft zu tun hatten fielen mir besonders schwer. Geld und Zukunft machten mir Angst. Ständig schwankte ich zwischen Minderwertigkeitsgefühlen und Größenwahn. Ohne Wurzeln, ohne Heimat. Tiefe Trauer, bis hin zu Depressionen. Viel Arbeit, schwere körperliche Arbeit machten mir das Leben leichter, schenkte mir eine Art Befriedigung, - Leichtigkeit im Leben machte mir Angst. Das Gefühl sehr mit der Vergangenheit verhaftet zu sein, eng verknüpft mit dem Schicksal meiner Großmutter herrschten bewusst wie unbewusst vor. ( Flucht, Vertreibung, Kriegswirren, Enteignung ) Tiefe Trauer, Wut, Hilflosigkeit und Chaos beherrschten mich immer wieder. Mein Körper zeigte mir dann zum Glück immer Grenzen auf. - Durch Krankheit wurde ich gezwungen Zeit für mich zu nehmen. Kopf und Körper waren nicht in Kontakt miteinander.
4. Was hat sich nach den Sitzungen verändert ?
*Ich habe das Gefühl, angekommen zu sein in meiner Heimat – das Urvertrauen wächst.
*Entscheidungen fallen mir leichter – Ich spüre meine Präsenz
*Kopf und Körper sind in Kontakt gekommen. –Ich fühle mich verbunden und das Leben hält immer
Möglichkeiten für mich bereit, die jetzt auch mal leicht sein dürfen.
*Ich kann meinen Standpunkt vertreten ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, ohne Kopflos zu
werden – Eigenverantwortlich
5. „Schlusswort“
Das Häusersystem und die Beschränkung auf 6. Sitzungen halfen mir sehr zielorientiert zu arbeiten. Es war wie eine Abmachung, ein Vertrag mit mir selber. Diese Arbeitsform hat klare Struktur und unterliegt einer höheren Ordnung, die ich in jeder Sitzung erfahren durfte. Das half mir alles anzunehmen – ohne Zweifel, ohne Hinterfragen. Über den Inhalt der Sitzungen kann ich fast nichts mehr wiedergeben. Alles ist wie mit einer Löschtaste gelöscht. Nach den Sitzungen reagierte ich immer stark körperlich. Nach der letzten Sitzung hatte ich ganz fürchterliche Blähungen – so als ob nun alle P.... heiße Luft und alle Hirngespinste einen Weg in die Freiheit gefunden haben.
Das ist natürlich auch dein Verdienst liebe Waltraud, deshalb möchte ich es dir mitteilen, denn ich glaube es wird dich auch freuen. Danke. Deine NN1 Woche später kam noch ein sehr persönlicher Brief, in dem sie mir berufliche Fortschritte mitteilte und sie sei Riesenrad gefahren, „Auf und Nieder, und es hat Spaß gemacht“