Praxislizenz Wolfgang Rother

2. Therapieverlauf:

Die Klientin leidet und starken Regelblutungen, hat Probleme mit dem Hormonspiegel, partnerschaftliche Probleme und Depressionen. Sie leidet an Übergewicht und hat das Gefühl von Verlassenheit.

T: Gehe an das Lagerfeuer des Schamanen. Schau nach, wie hoch die Flammen sind, auf welcher Seite der Schamane steht und was er für ein Gesicht macht.
K: Das Feuer ist ungefähr einen Meter hoch, der Schamane steht rechts und macht ein freundliches Gesicht.
T: Frag den Schamanen: "Mit welchem Thema soll ich beginnen?"
K: Er sagt, ich soll mit dem Thema "Gebärmutter" anfangen.
T: Schau, da ist eine Tafel, schreib "Gebärmutter" darauf.
Dort drüben ist eine Leinwand, es läuft ein Film von den Ursachen deiner Gebärmutter. Erzähle mir, was du da siehst.
K: Ich sehe eine Geburt. Das Kind ist halb draußen, aber es will nicht ins Leben. Ich spüre in mir Kälte, Enge, Helligkeit, Verlassensein. Es ist scheußlich hier draußen. Ich will das alles nicht.
T: Gehe in der Zeitschiene zurück. Das Kind geht in den Mutterleib zurück, du gehst bis hin zum Zeugungsakt zurück und deine Seele ist in der Ewigkeit. Frage deine Seele: "Was hast du dir für dieses Leben vorgenommen?"
K: Ich habe mir vorgenommen, den Menschen die Liebe zu bringen, die Dinge aufzuarbeiten, die im Vorleben geschehen sind.
Ich fordere die Klientin auf ins Vorleben zu gehen, da "Nicht-ins-Leben-kommen-wollen" Ursachen im Vorleben hat.
T: Schau auf den Schamanen, ist es wichtig, sich dieses Vorleben anzuschauen?
K: Der Schamane nickt.
Die Klientin geht in das Vorleben. Sie sieht sich dort als Hebamme bei einer Familie im 15. Jahrhundert, 1535 in Bregenzium, dem heutigen Bregenz am Bodensee. Es sind noch weitere drei Kinder da. Der Mann ist ganz verzweifelt, weil das Kind nicht zur Welt kommt. Die Frau ringt mit der Geburt. Die Hebamme hat Angst und versucht, das Kind zur Welt zu bringen.
K: Nicht nur, dass ich hier diese Frau sehe, es gibt auch Aufstand, Hunger und Elend hier in unserem Ort bzw. unserer Stadt. Es ist ein schreckliches Leben. Ich sehe, wie diese Frau an dieser Geburt stirbt. Mir tun die Kinder leid, die auf der Welt sind. Sie haben jetzt keine Mutter mehr. Auch das Kind ist gestorben.
T: Geh auf die tote Frau zu und frage sie: "Deine Seele, ist die heute auch in meiner Nähe?"
K: Ja, es ist meine heutige Mama.
Die Klientin ist sehr erfreut und verwundert.
T: Gehe auf den Schamanen zu und frage ihn: "Soll ich mich mit dem Thema Tod auseinandersetzen?"
K: Ja. "Tod, zeige dich"
Der Tod tritt als große, schwarze Gestalt auf. Die Klientin hat vorerst Angst.
Verstärkung der Kraft durch innere Helfer
T: Hole dir den Löwen, den Schamanen und den dicken Mann, dessen Frau gestorben ist, zu Hilfe. Lasse deine männliche Seite auftauchen.
Klientin geht mutig und wütend auf den Tod zu und schreit: "Geh runter auf die Knie, du hast diese schöne Frau getötet mit ihrem Baby im Bauch. Die Kinder sind jetzt allein, der Mann ist traurig und verzweifelt, weil er jetzt mit den Kindern allein dasteht." Sie läßt den Tod 30 Liegestützen machen, schlägt auf ihn ein bis er am Boden ganz klein als Krümel liegt.
T: Gehe auf die Frau zu, sag ihr sie soll aufstehen und in Ruhe das Kind gebären. Der Tod ist zerschlagen.
Die Klientin geht auf die Frau zu, wäscht ihre Hände, deckt sie mit Tüchern ab, und entbindet ein gesundes Kind. Jetzt geht die Geburt leicht. Sie freut sich, dass sie das schreiende Baby in den Arm nehmen darf – Babygeräusche. Der Mann kommt dazu, und alle Kinder stehen darum und freuen sich, dass sie ein Geschwisterchen haben. Die Hebamme deckt den Tisch. Alle haben genug zu essen, essen sich satt und feiern ein Freudenfest. Sie feiern die Taufe von dem Baby.
Der Therapeut läßt den Titel "life is life" einspielen und die Hebamme, die Frau, der Mann und die Kinder tanzen um den vollgedeckten Tisch.
T: Schau dir diese Freude an, die lebenden Menschen. Präge dir dieses Bild ein und denk an die Freude, an die Kraft und an das Leben!
Gehe nochmal in die heutige Geburtsszene. Deine Mama ist jetzt bei der Entbindung, und erzähle mir, was du siehst.
K: Mama bekommt das Baby. Die Entbindung geht zügig voran. Die Hebamme wäscht die kleine Sabine nachdem sie sie abgenabelt hat und legt sie der Mama in den Arm. Sie ist sehr glücklich darüber, dass jetzt die Geburt zügig verlaufen ist. Das Baby freut sich auf das Leben.
Die Klientin geht zum Lagerfeuer des Schamanen zurück, schaut auf die Tafel und stellt fest, dass das Wort "Gebärmutter" kleiner geworden ist.
T: Sprich wieder mit dem Wort: "Führe mich in mein Leben oder Vorleben, wo die nächsten Ursachen für die Probleme stecken."
K: Ich bin wieder in einem Vorleben. Ich sehe sehr, sehr viel Blut. Der ganze Boden ist voller Blut. Ich sehe eine Frau, die sehr stark blutet.
Die Klientin ist diesmal selbst eine Frau die eine Geburt erlebt. Dabei verliert sie sehr viel Blut. Sie sagt, dass sie sehr viel Blut sieht, ihre Plazenta. Sie ist eine Frau, die während der Geburt verblutet. Die Klientin wird sehr unruhig.
T: Mußte ich selbst an meinem eigenen Körper erleben, wie es ist, wenn man verblutet und wenn man bei der Geburt stirbt?
K: Der Schamane nickt. Ich mußte als Frau selbst erleben, wie es ist, wenn man in so einer Situation verstirbt.
T: Geh auf den Schamanen zu und frage ihn, ob wir diese Szene aufarbeiten können.
K: Der Schamane nickt.
T: Geh auf diese Frau zu und frage sie: "Was war deine wichtigste Erfahrung in diesem Leben?"
K: Ich habe erlebt, wie es ist als Frau zu leben und wie es ist, an einem Kind zu sterben.
T: Geh auf die Frau zu und sage ihr: "Frau, vollende den Satz ´Im nächsten Leben werde ich nie wieder ...´"
K: Die Frau sagt: "Im nächsten Leben werde ich nie wieder an einer Geburt sterben."
Die Klientin ergänzt, sie hat im heutigen Leben zwei Kinder und ist damit sehr glücklich. Sie arbeitet als Kinderkrankenschwester auf einer Entbindungsstation. Sie hat aber immer mit dem Tod Probleme gehabt.
Da der Tod noch ein Thema ist, lasse ich weiter in die Tiefe gehen.
T: Lasse den Tod auftauchen.
Sie ruft den Tod auf, der auch erscheint. Sie läßt ihn 50 Liegestützen machen, schlägt ihn zusammen und fordert ihn auf, diese Frau wieder lebendig zu machen.
T: Schau hin, ob das Blut wieder in die Frau zurückfließt?
K: Ja, es fließt zurück. Sie steht auf und ist wieder gesund.
T: Schau, was macht der Tod?
K: Er wird plötzlich kleiner und verschwindet. Die Frau gebärt ein ganz normales, gesundes Baby, ohne Blut zu verlieren. Es wird abgenabelt, abgewaschen und der Mutter in den Arm gelegt – Babygeräusche. Die Mutter ist ganz glücklich und der Raum wird hell.
T: Lasse deinen damaligen Ehepartner hereinkommen.
K: Mein damaliger Ehemann kommt herein. Es ist der heutige Ehemann Matthias. Sie ist glücklich, dass er da ist und zeigt ihm stolz das Baby. Beide freuen sich.
T: Gehe an die Tafel mit dem Germanen zurück. Schau, wie sehen die Wörter "Blutungen, Kontaktblutungen, Schmierblutungen" jetzt aus?
Die Klientin geht an die Tafel zurück. Sie sagt, alle drei Wörter seien durchgestrichen. Der Schamane nickt, lacht und freut sich.
T: Gehe erneut auf die Tafel zu und schreibe "Übergewicht" nach oben und "Ziel 55 kg" nach unten. Was siehst du dann?
K: Ich bin total abgemagert. Alle sind wir ringsherum abgemagert. Wir alle haben fürchterlichen Hunger, ich bin sehr schwach.
T: Sieh dich um, wo bist du? Ist Hungerszeit oder Pest?
K: Ich bin im Konzentrationslager in Auschwitz. Ich bin eine Jüdin, noch sehr jung. Ich habe einen großen, gelben Stern an meiner Kleidung angeheftet. Ich bin schon drei Jahre in diesem KZ.
Die Klientin weint und ist sehr traurig. Sie spürt heftige Körperreaktionen.
T: Was machen sie mit euch?
K: Schlafen und hungern, immer den Tod vor den Augen. Immer wieder werden welche aus dem Umkreis abgeholt, die nie wieder kommen. Am abend vergewaltigen uns die Soldaten. Die Bewacher belästigen uns dauernd und benutzen uns wie Vieh. Die Vergewaltigungen sind schlimm und erniedrigend. Immer hat man Angst, schwanger zu werden. Ich werde zwar nicht schwanger, aber es ist jedesmal deprimierend und schlimm. Da ist ein großes Loch, in dem Leichen liegen.
T: Wer liegt da drin?
K: Ich liege da drin. Ich bin tot. Ich bin vor Erschöpfung gestorben.
Ich lasse die Klientin weiter zurück gehen und nach der Ursache für dieses Leben forschen.
T: Lasse die Frau wieder wach werden und frage sie: "Warum hast du dir dieses Leben als Jüdin ausgesucht?"
K: Meine Seele wollte den Hunger erleiden. Das war meine Lebens- und Lernaufgabe, so traurig es ist.
T: Frage die junge Frau: "Warum mußtest du das erleiden. Wo ist die Ursache für dieses Leben?"
K: Ich sehe einen dicken Mann. Er ist sehr faul, betrügt, lügt und vergewaltigt ständig Frauen.
T: Lasse diesen dicken Mann in seine Todesstunde gehen.
K: Der dicke Mann stirbt an Übergewicht. Er liegt einfach da und kann sich überhaupt nicht rühren. Er erstickt.
T: Sage dem dicken Mann: "Vollende den Satz ´Im nächsten Leben werde ich nie wieder ...´"
K: Der Mann sagt: "Im nächsten Leben werde ich nie wieder so dick sein."
T: Gehe auf den Schamanen zu und frage ihn, ob du zu der Situation mit dem dicken Mann alles gesehen hast.
K: Der Schamane nickt.
T: Dann beginne aufzulösen.
Die Klientin wird sehr wütend, dass der dicke Mann ihr so ein Schicksal, so ein Karma hinterlassen hat. Sie läßt ihn mit dem dicken Bauch 50 Liegestützen machen. Sie geht auf ihn zu und sagt ihm: "Du wirst zur Sühne jetzt nur drei kleine Mahlzeiten essen und diese sehr gut kauen, 50 mal! Du wirst sehr wenig essen und nicht zwischendurch. Morgens machst du Trampolinspringen und außer deiner Frau wirst du keine andere mehr anfassen, nie mehr eine vergewaltigen!! Du wirst liebevoll zu den Frauen sein. Du wirst ab heute nie mehr lügen und betrügen."
K: Der dicke Mann weint. Sie geht auf ihn zu und sagt: "Du hast mir aber auch wirklich ein sehr schweres Erbe in zwei Leben hinterlassen. Das will ich alles nicht mehr!" Der dicke Mann verwandelt sich dadurch, dass er sehr wenig gegessen, viel Bewegung und nichts genascht hat, nicht mehr betrügt, lügt und nicht mehr Frauen betrügt wird er schlank und gutaussehend. Er wird mir sogar sympathisch.
T: Gehe auf ihn zu und schließe Frieden mit diesem Mann, damit du im heutigen Leben deine 55 kg erreichen kannst.
Gehe in das andere Vorleben nach Auschwitz. Lasse diese junge Frau auftauchen.
K: Die junge Frau kommt.
Die Klientin nimmt den dicken Mann, der jetzt normal ist, in das Leben nach Auschwitz mit.
Der junge Mann reißt der Frau den Judenstern weg und ruft: "wer hat diese Frau damals vergewaltigt?" Es kommen einige Männer auf sie zu.
Verbindung zum heutigen Leben herstellen
T: Frage diese Männer: "Ist eine Seele von euch auch heute in meiner Nähe?"
K: Ein Mann nickt und kommt auf mich zu.
T: Frage ihn: "Wer bist du?"
K: Der Aufseher ist im heutigen Leben mein Ehemann, mein Matthias. Die Klientin weint ungefähr fünf Minuten heftig.
T: Lasse den diensthabenden Offizier kommen und frage ihn: "Wer bist du heute?"
Die Klientin erschrickt und sagt, es ist mein heutiger Papa. Mein Papa ist sehr streng und kann keine Gefühle zeigen, nicht mal in Ausnahmesituationen wie bei einem Todesfall.
T: Arbeite das in der Situation im KZ auf.
Die Klientin läßt alle Vergewaltiger auftauchen, den Lagerkommandant und ihren heutigen Papa. Sie gerät in Wut und schreit sie an, wie sie sich gefühlt hat als sie vergewaltigt wurde. Sie hatte sich schmutzig und verletzt gefühlt. Sie hatte Hunger, wurde gedemütigt, hatte den Tod vor den Augen, und dass alle Soldaten ihre Situation schamlos ausgenutzt hatten. Sie läßt sie 50 Liegestützen machen und geht auf sie zu.
T: Schau ihnen in die Gesichter, was machen sie für Augen?
K: Sie sind offen, traurig und manche weinen.
T: Frage diese Frau: "Was hast du in der Todesstunde gesagt?"
K: Ich habe gesagt, ich will nie mehr vergewaltigt werden und ich will nie mehr hungern. Ich werde mich nie mehr so demütigen lassen.
Der Kommandant und die Soldaten gehen auf die Frau zu und entschuldigen sich für das, was sie getan haben. Sie decken die Tafel, lassen die Frau essen, sie baden und sich was schönes anziehen und öffnen die Tür des KZ. Der Zug steht zur Abfahrt bereit, sie tritt ein in den Zug und fährt nach Berlin zurück.
T: Gehe an die Tafel zum Schamanen zurück, schaue auf das Wort "Übergewicht".
K: Es ist durchgestrichen.
Einsatz der Imagination
T: Schaue auf die 55 kg. Präge dir diese Zahl ganz genau ein. Jetzt gehe an den Spiegel und schaue, wie fühlst du dich bei diesem Gewicht, wie siehst du aus, wie geht es dir?
K: Ich fühle mich sehr gut bei diesem Gewicht, frei und leicht.
T: Hole deinen Ehemann Matthias.
K: Er kommt und wir tanzen nach der eingespielten Musik ganz leicht und frei. Ich fühle mich rundum wohl.
T: Gehe jetzt wieder an die Tafel zum Schamanen zurück und schreibe das Wort "Partnerschaft" darauf. Dort drüben ist eine Leinwand, es läuft der Film deines Lebens.
K: Ich sehe Matthias, meinen Ehemann. Jetzt kann ich verstehen, warum er so selten mit mir schläft, obwohl ich es mir wünsche.
T: Gehe mit deinem Matthias in das KZ zurück und frage ihn: "Was wurde mit dir am Lebensende?"
K: Der Matthias wurde am Lebensende erschossen.
T: Frage ihn: "Was hast du damals als Soldat in der Todesstunde gesagt?"
K: Er sagt: "Ich will nie mehr töten und nie mehr vergewaltigen."
Die Klientin geht auf ihren Matthias zu und sagt ihm, dass sie durch ihre Kenntnis von seinem Vorleben sein heutiges Verhalten in der Partnerschaft verstehen kann. Warum er sich so zurückhält, dass er keine Gewalt ausübt und dass er viele Hemmungen und Blockaden in sich hat.
T: Gehe auf den Schamanen zu und frage ihn: "Habe ich zu Matthias alles gesehen?"
K: Der Schamane nickt.
Die Klientin geht auf ihren Ehemann zu, setzt sich mit ihm intensiv auseinander, warum er nicht redet, so schweigsam und introvertiert ist, intim nicht auf sie eingeht, die Partnerschaft nicht lebt und sie nicht richtig glücklich macht.
Die Klientin fordert ihn auf, in die berufliche Erfüllung zu gehen, in die Freude, in das Leben und in die Kraft. Er soll seiner Mutter verzeihen, weil sie ihn verlassen hat. Er soll dem Vater verzeihen und Frieden mit ihm schließen. Er soll ab heute in die Erfüllung gehen und eine erfüllte Partnerschaft leben.
Die Klientin geht auf den Partner zu, umarmt ihn und sagt: "Diese Liebe ist wunderschön."
Sie geht mit dem Partner auf die Tafel zurück und sieht, dass das Wort "Partnerschaft" mit ganz vielen Herzen verziert ist.
T: Lasse deine Weiblichkeit erscheinen.
Es wird Meeresrauschen eingespielt. Der graue Punkt am Strand kommt näher und die Weiblichkeit verwandelt sich in ein Bild.
K: Ich stehe da mit 60 kg und bin ganz glücklich.