Vorgespräch
Die Klientin Erika ist dreißig Jahre alt. Seit sechs Jahren leidet aie
an Multipler Sklerose.
Sie kann nicht auf den Beine stehen und sie auch kaum bewegen.
Session: Duftend
Th.: Erinnere dich an die Zeit, als du dich verletzt gefühlt hast.
In welchem Alter bist du? Sag mir mal, was du siehst, was taucht auf?
Kl.: Ich sehe eine Landschaft mit Bergen und Tälern, Wäldern, Wiesen
und Steppen.
Ich sehe den Rauch eines Lagerfeuers aufsteigen. Ich hab so ein komisches Gefühl.
Ich bin unrein – schmutzig.
Th.: Gehe ganz in dieses Gefühl hinein. Woher kennst du das Gefühl?
Wo ist das zum ersten Mal aufgetaucht?
Kl.: Als Kind habe ich ins Bett gemacht. Aus Angst, weil ich so alleine war.
Th: .Lass die Angst da sein und geh‘ in dieses Gefühl hinein, alleine
zu sein. Wie ist dein Impuls?
Kl.: Ich höre Schritte.
Mein Herz klopft ganz schnell. Es ist ganz dunkel. Ich trau mich nicht zu bewegen.
Th.: Fühl‘ ganz tief in deinen Körper hinein.
Kl.: Ich muss ganz dringend zur Toilette. Ich trau‘ mich nicht. Vielleicht
hört mich der da draußen. Licht kann ich auch keines anmachen. ...
Jetzt kann ich‘s nicht mehr halten, ich hab ins Bett gemacht. Das fühlt
sich unangenehm an.
Th.: Fühlst du dich deshalb unrein und schmutzig?
Kl.: Ja, jetzt kommt die Mama und der Papa. Sie machen das Licht an, ich schreie.
Ich hab mich nicht getraut aufzustehen, weil ich Schritte gehört habe.
Ich habe ins Bett gemacht, aus lauter Angst.
Mutti schreit, „Mit vier Jahren macht man nicht mehr ins Bett. Du stinkst,
pfui Teufel“
Th.: Wie fühlst du dich jetzt? Was macht das mit dir? Sprich deine Mutter
direkt an und sage es ihr. Wie es dir bis heute geht.
Kl.: Ich hatte solche Angst. Ich hab‘ gar kein Selbstwertgefühl mehr.
Ich fühlte mich so hilflos. Ich konnte doch gar nichts dafür.
Th.: Sprich deine Hilflosigkeit an. Du willst sie jetzt los werden.
Wie reagiert deine Mutter heute?
Kl.: Sie weiß nichts mehr davon.
Th.: Wie ist das für dich? Was möchtest du tun? Trau dich mal zu sagen
was du fühlst.
Kl.: Mutti, du willst es nicht mehr wissen! Ich helfe dir jetzt nach. Ich nehme
den Stock und zähle bis drei. Du hast die Möglichkeit dich zu erinnern.
Sonst gebrauche ich den Stock.
Th.: Ja, zähle lauter, schneller eins zwei drei.
Mutti sagt: Ja, wir haben dich damals im Stich gelassen.
Th.: Und nun stell dir vor, dass du als Erwachsene, die du jetzt bist, in das
Zimmer kommst. Gehe auf das Kind zu und sage ihm, wer du bist. Lass dir von
dem Kind erzählen, was es erlebt hat. Warum sein Herz so klopfte.
Kl.: Ich bin gekommen um dich in den Arm zunehmen und dir zu helfen. Du kannst
jetzt anders handeln. Ich nehme dich jetzt in mir auf, ich spüre dich als
Energie.
Th.: Wie fühlst du dich jetzt Margot? Probiere die Beine zu bewegen und
zu stehen!
Kl.: Es geht, ich kann stehen. Ich kann die kleine Margot jetzt lieben. Ich
fühle mich sauber und rein, gut duftend.
Th.: Für einen Augenblick lasse ich dich alleine, du hörst noch Entspannungsmusik...
Ist noch etwas offen? Oder ist das so gut?
Kl.: Es ist gut.
Vorgespräch:
Die Klientin hat schon mehrere Synergetik Sitzungen bei anderen Therapeuten
genommen, kann aber bisher ihre Beine noch nicht wieder bewegen. Sie äußert
den Wunsch, bei mir eine Sitzung zu machen.
Session: „Sicherheit“
Klientin Margot wünscht den Entspannungstext „Das innere Kind“.
Kl.: Du Schamane, das Südschild will ich nehmen. Ich will noch mal Kind
sein und was ich falsch gemacht habe, richtig machen. - Tu das.
Th.: Gibt es da etwas ganz Bestimmtes für dich zu tun? Bist du jetzt Kind?
Wie alt bist du jetzt?
Kl.: Ich bin jetzt acht Jahre alt. Meine Zwillingsschwester heißt Thea.
Sie ist in der Schule schlecht. Ich bin gut. Unsere Eltern loben mich, aber
Thea beschimpfen sie, dumm und zu allem zu blöd zu sein. Thea ist beschämt
und schluchzt und weint.
Th.: Wie fühlt sich das in deinem Körper an?
Kl.: Ich bitte den Medizinmann um Schutz, damit ich wieder die Kraft des Kindes,
die Fähigkeit zu vertrauen und wieder Unschuld erlange.
Th.: Ja tu‘ das. Sprich ihn direkt an.
Kl.: Du Schamane, ich bitte dich um Schutz. Ich habe etwas gut zu machen. Ich
habe meine Schwester Thea alleine beim Vater zurückgelassen, obwohl ich
Schlimmes ahnte. Mich hat er missbraucht. Ich bin zu Oma und Opa gelaufen, ich
habe mich nicht getraut, etwas zu sagen. Papa hat mir gedroht, dass er mir den
Mund so stopft, dass ich nie mehr sprechen kann. Ich dachte an Thea und habe
nichts gemacht. Ich bin schuld, dass Thea Böses geschah.
Der Schamane befiehlt mir jetzt zu handeln.
Bleibst du bei mir? - Ja. Ich hole jetzt meine Schwester und nehme sie mit zu
meinen Großeltern. Thea ist froh, dass ich komme. Wir gehen jetzt ganz
schnell zu Oma und Opa. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Oma hört
so schlecht und Opa lässt mich nicht zu Wort kommen.
Th.: Sag Opa, er muß dir zuhören, es ist was Schlimmes passiert.
Trau dich jetzt, du hast großen Schutz vom Schamanen.
Kl.: Ich schubse jetzt Opa. Du Opa, Papa hat uns ganz wehgetan. Er hat uns missbraucht.
Opa macht ganz große Augen. Ist das wahr? - Ja, es tut so weh. Opa bringt
uns in Sicherheit. Wir sind beim Arzt. Der Doktor untersucht uns und bringt
uns danach ins Spielzimmer. Da ist eine Frau, die mit uns lieb spricht.
Th.: Wie fühlt sich das in deinem Körper an? Welchen Impuls hast du?
Kl.: Schmerz, Kälte. Thea weint so sehr. - Thea, alles ist wieder gut.
Papa darf uns nichts mehr tun. Wir sind jetzt immer in Schutz. Ich bin froh
und so glücklich, dass ich für uns Hilfe bekam.
Th.: Geht jetzt noch mal in die Situation, wo Papa mit euch alleine ist. Schaut
ihm in die Augen. Geht mal näher an ihn ran. Er soll sehen, was er euch
Schlimmes angetan hat.
Kl.: Papa, du bist so ruhig. Vorher warst du so stark. So etwas macht doch kein
normaler Papa. Sag doch was, warum du so was machst.
Th.: Wie geht es dir und deiner Schwester jetzt? Habt ihr noch Angst vor dem
Papa? Geht mal näher ran.
Kl.: Wird lauter und schreit. Du bist ein Schwein! Kein Papa. Feig bist du auch
noch!
Th.: Ja, sag‘s ihm! Nimm den Schlagstock, gib auch Thea einen.
Thea reagiert zum erstenmal und haut den Papa.
Th.: Ja, so ist es gut. Beide schlagen jetzt auf Papa ein. Er verspricht, nie
mehr uns zu missbrauchen.
Möchtet ihr, dass euer Papa sich verändert? So lasst ihm eine Farbe
vom Kopf bis Fuß einlaufen.
Kl.: Ja. Grün und Grau
Kl.: Papa, wir sind froh, dass du jetzt normal bist..
Th.: Hole jetzt alle noch einmal her. Oma, Opa, Papa und Mama.
So war‘s richtig.
Margot, bedanke dich jetzt noch beim Schamanen und nimm die vier Energiezentren,
die dir Kraft vermitteln, in Anspruch.
Versuch mal, auf deine Füße zu stehen!
Kl.: Ich kann jetzt die Beine hoch ziehen, und auf die Füße stehen.
Th.: Gut. Ich lasse dich für kurze Zeit alleine und lasse dir dabei noch
etwas Entspannungsmusik laufen und komme dann wieder.