Supervisions-Sitzung Kerstin Böhme - Berufsausbildung B 5
„Das Elefantenmädchen“ (Selbstliebe)


Die Klientin bearbeitet in dieser Sitzung das Thema Selbstliebe und Selbstwert. Dabei bewegt sie sich auf 3 Ebenen - in ihrer Kindheit, sowie in Symbol- und Reinkarnationsbildern. Neben dem Konkurrenzthema mit ihrer Schwester, welches vermutlich durch ein drittes totgeborenes und totgeschwiegenes Geschwisterchen bedingt ist, tauchen Szenen aus einer früheren Inkarnation auf, in der sie sich umgebracht hat. In diesem Selbstmord scheint sich ihr ganzer Selbsthass entladen zu haben, der sich jedoch im Zuge der Sitzung immer mehr in Richtung Selbstannahme verändert. Als Ergebnis nimmt sie sich am Ende als “gar nicht mehr so hässlich” wahr. Weitere Sitzungen sind aber noch wichtig, um die aufgedeckten Themen weiter zu bearbeiten.

1. Entspannungstext: Tiefenentspannung
2. Innenweltreise:

Th: Und dann kannst du vor deinem inneren Auge noch einmal in deinen Traum hineingehen; oder ist vielleicht schon etwas anderes aufgetaucht?
Kl: Ich sehe einen Strauch mit roten Schleifen und kann mich jetzt nicht entscheiden zwischen dem Traum und dem ersten Bild.
Th: Was ist jetzt da?
Kl: Ich versuche das Bild von meinem Freund noch einmal zu bekommen, aber jetzt tauchen doch wieder die roten Schleifen auf.
Th: Ja, dann lass die roten Schleifen da sein.
Kl: Da ist ein Fest und die Zweige an den Häusern sind mit roten Schleifen geschmückt. Ich fahre mit dem Auto auf dieser Straße entlang und biege jetzt rechts ein und fahre auf einen Parkplatz.
Th: Sind da noch die roten Schleifen?
Kl: Nein.
Th: Dann schau doch noch einmal ob du mit dem Anfangsbild, es war so ein intensives Bild, noch etwas anfangen möchtest.
Kl: Das war ein ziemlich intensives Rot.
Th: Nehme Kontakt auf mit dem Rot.
Kl: Es war ein schönes mohnfarbenes Rot.
Th: Was hat es für eine Ausstrahlung?
Kl: Viel Klarheit.
Th: Sag es dem Rot.
Kl: Ja, Rot du hast auf mich eine schöne Ausstrahlung, du wirkst so klar und anziehend auf mich. Was willst du mir damit sagen? Es sagt, dass ich es brauche.
Th: Wie wäre es wenn du dir mal was von dem Rot nehmen würdest, oder frage mal die roten Schleifen ob sie dir was zeigen möchten.
Kl: Ja, jetzt sehe ich mich als Kind mit Zöpfen und den roten Schleifen im Haar. Sie sind dunkler und nicht so schön wie die Schleifen an den Büschen. Gefällt mir nicht so gut.
Th: Wie wäre es denn, wenn du mal mit dem Kind sprechen und ihm mal die roten Schleifen an den Büschen zeigen würdest?
Kl: Schau doch mal, die Schleifen an den Büschen sind viel schöner, magst du nicht diese nehmen? - Ja, ich möchte sie gerne nehmen, aber meine Mutter hat mir diese ins Haar gemacht.
Th: Sei einfach mal in Kontakt mit dem dunklen Rot.
Kl: Es ist nicht ganz dunkel, halt nicht so leuchtend, nicht so schön mohnfarben. Ich sehe mich jetzt auch mit der Kassenbrille, ich gefalle mir gar nicht.
Th: Frage doch mal das Mädchen, ob es nicht die mohnfarbenen Schleifen ins Haar binden möchte, um zu spüren wie es sich mit diesen Schleifen anfühlt.
Kl: Ja unbedingt ! Außerdem möchte ich die Haare nicht geschlossen tragen, sondern geöffnet. Jetzt habe ich die Schleifen im geöffneten Haar, aber immer noch die Kassenbrille.
Th: Geh doch mal vor den Spiegel und schau dich an.
Kl: Ich sehe mich nicht richtig. Ich möchte diese Brille nicht.
Th: Möchtest du die Brille absetzten, oder anbehalten? Geht es vielleicht
darum nicht mehr ganz scharf zu sehen? Frag doch mal!
Kl: Ja, was willst du denn jetzt, die Brille anbehalten oder sie absetzen?
- Ich möchte nicht so eine hässliche Brille!Th: Geh doch mal in ein tolles Brillengeschäft und schaue, was dort zu haben ist. Du kannst dir doch eine andere aussuchen und mal schauen wie es dir mit dieser geht.
Kl: Ach, jetzt sehe ich meine Mutter. Ich möchte in das Brillengeschäft und versuche sie hineinzuziehen. Aber sie sagt „nein“ und zieht mich woanders hin. Ich sage: ich will aber eine andere Brille „und stampfe mit den Füßen auf den Boden. Da ist ein ziemlicher Kampf zwischen uns. Jetzt kommt meine Schwester noch ins Spiel und sagt: du siehst so hässlich aus mit dieser Brille!
Th: Ist sie auf deiner Seite?
Kl: Nein.
Th: Dann sag es ihr doch, dass du gerade ins Brillengeschäft gehen wolltest, um dir eine schönere auszusuchen.
Kl: Du brauchst dir gar keine neue Brille auszusuchen, du siehst sowieso hässlich aus, sagt sie.
Th: Schau mal, ob du mit der Mutter und der Schwester gleichzeitig oder nacheinander arbeiten möchtest?
Kl: Die beiden hängen zusammen.
Th: Wie hängt das zusammen?
Kl: Die M. hat selber eine Brille.
Th: Wie hängt das mit der Mutter zusammen?
Kl: Sie will die Mutter beeinflussen und auf Ihre Seite ziehen.
Th: Will sie vielleicht auch eine neue Brille?
Kl: „ Willst du vielleicht auch eine schönere Brille?“ Jetzt hat sie gelacht.
Th: Ist es ein freundliches Lachen?
Kl: Nein, es ist kein normales Lachen. Es ist ein hämisches Lachen.
Jetzt beschimpft sie mich.
Th: Was schimpft sie?
Kl: Schimpfworte wie - blöde Kuh, Prolet, Schwachkopf.
Th: Was macht die Mutter?
Kl: Die M. steht der Mutter gegenüber, mehr auf ihrer Seite und sie möchte beeinflussen und sie auf ihre Seite ziehen.
Th: Ist sie neidisch?
Kl: Ja, sie sieht auch dunkel aus.
Th: Sag’s ihr doch mal.
Kl: Ich ziehe immer noch meine Mutter ins Brillengeschäft. Meine Schwester hält sie davon ab.
Th: Zieht die Schwester in die andere Richtung?
Kl: Meine Mutter geht jetzt nicht mehr auf mich ein.
Th: Sags Ihr!
Kl: „Du gehst gar nicht auf mich ein, was soll denn das! Ich möchte jetzt in das Brillengeschäft und eine neue Brille kaufen und du lässt dich von der M. beeinflussen.“ - „Du kannst jetzt keine neue Brille haben!“ -
„Wieso nicht? Ich will nicht dieses hässliche Kassengestell.“
Th: Bemerkst du, wie du mit ihr zu diskutieren beginnst?
Kl: Ja.
Th: Auf dieser Ebene kann es eine ganze Weile noch weiter gehen, ohne dass sich etwas verändert. Ein ständiges hin und her ohne das irgend etwas geschieht. Kennst du das?
Kl: Ich will diese Abhängigkeit nicht. Jetzt habe ich mich von der Hand meiner Mutter losgerissen, bin über die Straße gelaufen und beinahe überfahren worden. Diese Geschichte ist wirklich passiert.
Th: Tust du das, wenn du in Rage bist?
Kl: Ich war ein Trotzkind. Eben habe ich in mir gehört, dass ich meinen eigenen Weg gehen möchte. Ich will endlich das machen was ich will.
Ja, ist das denn das Richtige, frag doch mal die anderen, höre ich meine Mutter sagen.
Th: Bemerkst du, dass du in einer Falle bist? Du willst endlich das machen, was du tun möchtest. Mach’s doch einfach. Da scheint irgend etwas zu sein, was sich nicht sicher ist, was noch von den Anderen Bestätigung braucht. Lass uns doch mal ganz konkret die Situation durchgehen, wo du mit deiner Mutter vor dem Brillengeschäft stehst. Die Mutter scheint eine Instanz zu verkörpern zwischen Falsch und Richtig.
Kl: Nein, sie weiß es auch nicht so genau.
Th: Wer weiß es?
Kl: Niemand! Ich weiß nur ,was ich will.
Th: In dieser Situation hast du aufgegeben.
Kl: Ich habe immer noch diese Dreierkonstellation. Ich ziehe meine Mutter zum Brillengeschäft und meine Schwester beeinflusst sie. Sie geht nicht vom Platz.
Th: Alle wollen etwas anderes.
Kl: Sie bleibt einfach stehen und ich ziehe und werde immer böser und wütender. Es langt mir jetzt langsam. Es passiert nichts, es ist starr.
Ich brauche die Erlaubnis von meiner Mutter.
Th: Für die Brille?
Kl: Ja, ich kann da ja nicht alleine reingehen.
Th: Es scheint wohl darum zu gehen, dass du die Erlaubnis von deiner Mutter brauchst.
Kl: Ich brauche die Erlaubnis einer höheren Instanz, damit ich das tun kann, was ich tun möchte und ich habe den Kontakt nicht.
Th: In dir scheint sich dieses Bild verankert zu haben.
Kl: Ja, die scheint ja selber nicht zu wissen, was sie will, die lässt sich ja permanent beeinflussen und ist wie ein Fähnchen im Wind. Meine Schwester hat sie ganz schön um den Finger gewickelt.
Th: Ja, da scheint ihr euch alle zu blockieren. Du brauchst die Erlaubnis einer höheren Instanz, deiner Mutter und die weiß selber nicht was sie will. Die Schwester ist wohl das Zünglein an der Waage. Oder ist es eher so, was du willst, will sie auf keinen Fall?
Kl: Sie ist die Eminenz im Hintergrund. Sie ist schwarz angezogen. Sie ist böse und hat die gesamte Familie unter Kontrolle.
Th: Sag’s ihr!
Kl: Du hast die ganze Familie unter Kontrolle. Als ich auf die Welt gekommen bin, warst du neidisch und eifersüchtig und hast versucht, alle Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen. Und selbst der Vati war eifersüchtig auf dich und die Mutter weiß gar nicht mehr, was sie machen soll. Du schreist rum und alles muss nach deinem Kopf gehen. Und die Mutti sagt, ich soll still sein, damit der Friede gewahrt ist und der Vati seine Ruhe hat und sich nicht aufregen muss. Und alles dreht sich nur um dich und wir alle können nicht mehr leben. Und du bist böse und wertest mich ab, lässt mich nicht leben und alles was ich tue ist schlecht und nichts wert. Du bist ja nur eifersüchtig.
Th: Wie reagiert sie?
Kl: Sie lacht schallend und beschimpft mich. Jetzt sehe ich wie sie meine Plakate zerreist. Das ist auch wirklich passiert.
Th: Ja , bleibe einfach in der Situation.
Kl: Das ist ganz schön gemein, das waren meine Lieblingsplakate.
Th: Gab es damals einen ganz konkreten Anlass? - Spür mal hinein wie es für dich ist. Sie kommt einfach in dein Zimmer hinein.
Kl: Ich glaube ich habe irgendetwas gemacht. Das hat sie aufgeregt.
Th: Frag mal.
Kl: Was habe ich denn gemacht, dass du jetzt meine Plakate zerreist?
- Sie sagt ich hätte ihr irgendetwas kaputt gemacht. Außerdem wäre ich in ihrem Zimmer gewesen. - Ich kann mich nicht mehr erinnern, dass ich bei dir im Zimmer gewesen bin.
Th: Geh doch mit ihr dort hin, sie soll es dir zeigen.
Kl: Zeig mir doch, was ich gemacht habe. Ich glaube, ich bin an ihre Tagebücher gegangen.
Th: Geh einfach mit ihr mit.
Kl: Du hast bei mir rumgeschnüffelt. Du hast auch in meinen Tagebüchern gelesen und wolltest alles verraten.
Th: Es scheint, dass ihr euch immer wieder gegenseitig Anlässe gebt, eure Grenzen zu überschreiten, Intimsphären nicht zu wahren und Inter-
essen und Wünsche nicht zu beachten. Was ist für dich wichtig?
Kl: Ich fühle mich von ihr attackiert, weil ich da bin. Nicht nur deswegen,
weil ich irgendetwas gemacht habe, das sind nur Lapalien. Sie hat mir
auch immer alles weg gegessen und hat mir überhaupt nichts gegönnt.
Th: Sag’s ihr direkt!
Kl: Du hast mir überhaupt nichts gegönnt. Du hast dir immer das Größere genommen.
Th: Lass mal eine konkrete Situation auftauchen!
Kl: Vati hat etwas mitgebracht, M. hat es gleich genommen, ver-
glichen und sich das Größere genommen.
Th: Schau, ob du dir das gefallen lassen möchtest?
Kl: „Ich finde nicht, dass du das Größere haben sollst. Ich mache jetzt ein Spiel mit dir und verstecke die Süßigkeiten hinter meinem Rücken, du darfst dir dann sozusagen blind eine Seite aussuchen. Sie sagt: Nein
kommt überhaupt nicht in Frage, ich bekomme das Größere. Da kommt
meine Mutter, sie sagt, dass wir still sein und nicht streiten sollen. - Die
Klügere gibt nach.
Th: Sag ihr Mal, wie es dir damit geht immer die Klügere sein zu müssen.
Kl: „Ich habe keine Lust mehr nachzugeben. Ich will nicht mehr, lass mich endlich in Frieden.“ „Der Vati, der Vati.....“ „Was geht mich der
Vati an.“
Th: Schau mal dass du dich nicht ständig in neue Debatten verstrickst.
Da scheint sie auch Meister zu sein. Das Problem ist, da sind zwei Stücke und deine Schwester scheint immer den selbstverständlichen Anspruch auf das Größere zu haben.
Kl: Sie sagt: „Ich bin die Erstgeborene!“
Th: Sie ist die Erstgeborene, daran gibt es nichts zu rütteln!
Kl: „Du bist ja gar nicht die Erstgeborene. Ich habe in der Familienauf-
stellung herausgefunden dass da noch jemand vor dir da war. Du bist jetzt die Zweite und ich die Dritte.“
Th: Da gab es ein totgeborenes oder abgetriebenes Kind?
Kl: Ja, ein totgeborenes Kind. So jetzt weißt du es. - Sie stutzt. - Du hast nicht das Recht, alles unter deinen Nagel zu reißen. - Ja, aber ich musste ins Heim, als du geboren wurdest. - Da kann ich aber nichts dafür. Ich finde, du solltest dich für die gesamten Bosheiten, die du mir angetan hast, entschuldigen. Du warst so böse zu mir, du hast mir meine ganze Kindheit zur Hölle gemacht. Du bist daran Schuld dass ich nicht richtig aufwachsen und nicht an mich glauben konnte. Du hast mich immer nur abgewertet und schlecht gemacht. weil du dich eigentlich selber schlecht machen wolltest. Du hast die Mutti immer nur zu deinen Gunsten beeinflusst. Wenn du geschrieen hast, haben immer alle nur dir
zugehört. Du hast alles erreicht. Wir haben alle unter dir gelitten. Du warst mir nie eine Schwester, nur wenn es um deinen Vorteil ging, hast
du alles getan.
Th: Du hast eine ganz schöne Wut auf die?
Kl: Ja da ist Wut.
Th: Die Gelegenheit wäre jetzt gut, die Wut auszuagieren.
Wir könnten jetzt noch lange auf dieser Vorwurfsebene weitermachen und es löst sich nichts auf. Es ist alles am Schwehlen.
Die Klientin schlägt mit dem Schlagstock. Danach eröffnet sich ihr ein anderes Bild.
Kl: Da ist eine Frau, die hat mir Ohrfeigen gegeben. Sie sagt: Schau mal was du gemacht hast!“ Ich soll das aufwischen. Ich sehe mich als
Magd. Jetzt tut mir der Arm weh.
Th: Was will der Arm machen, erlaube dem Arm mal eine Bewegung.
Kl: Es war vom Schlagen, eben.
Th: Bitte mal den Schmerz, dass er sich mit in dem Bild zeigt.
Kl: Zeige dich bitte mit in dem Bild.
Ich putze da den Boden. Was bin ich denn da? Ich putze die Treppen.
Komisches Bauernhaus - kleinbürgerlich- von früher. Werde hin und her
geschickt und muss allerlei Dinge erledigen. Ich gehe mal zu dem Platz
zurück, wo ich mich umgebracht habe. Ich habe es mir in den Bauch hinein gestoßen. Eine komische Situation, wieso habe ich das gemacht?
Th: Gehe mal ein Stück aus der Situation heraus. Heraus aus der Person und frage mal warum sie das gemacht hat.
Kl: Warum hast du dich hier auf dem Schlachtfeld umgebracht? „Das
Leben ist nicht schön, ich bin es nicht wert zu leben. Ich habe soviel
Falsch gemacht.“
Th: Wer hat das gesagt?
Kl: Ich bin es nicht wert zu leben. Ja, wer hat das gesagt? Die Frau, alle.
Th: Hol mal deine Schwester mit in die Situation hinein und zeige ihr mal
was das für Konsequenzen für dich hat.
Kl: Schau mal M., die hat sich umgebracht - selber - weil du sie
so schikaniert hast. Findest du das gut? Ich sehe nicht richtig ihr Gesicht,
nur schwarz. Es war ein ganz ekeliges, kleinbürgerliches Leben, bewusstseinsmäßig niedrig. Es kommt jetzt ein vergangenes Erlebnis, das mich abgeschreckt hatte. Die Kneipenbesitzer aus dem bayrischen Hinterland, Menschen die so grob sind. Das habe ich noch nie gesehen.
Das war so schlimm, da bin ich so erschrocken. Und jetzt kommt der ver-
gangene Freund mit den Warzen. Jetzt kommt die Hexe. Meine Schwester hat gesagt ich sei eine Hexe.
Th: Sei mal in dem bayrischen Hinterland. Bringe die Dinge in Zusammenhang. Zeige dem Wirt mal wie es dich schockt, diese
Grobheit.
Kl: Ja, ihr seid total grob, deine Frau und du. Ihr esst nur Fleisch.
Es ist bei euch so richtig abstoßend. Ich wäre damals am liebsten
weggerannt.
Th: Wie reagieren die darauf?
Kl: Die sind so grob. Merkt ihr überhaupt etwas?
Th: Haben sie dich gehört?
Kl: Wir müssen doch unser Fleisch verkaufen. Kommt mal mit in das
Haus, wo die Frau putzt. Das ist hässlich. Ihr seid hässlich.
Th: Hässlichkeit hat mit Hass zu tun.
Kl: Ja, Warzen haben was mit Hässlichkeit zu tun. Schaut euch mal die
Bauersfrau an, wie die scheuert. Das passt irgendwie zu euch, diese
Erniedrigung. Ihr seid irgendwie ähnlich und der T. hat überall Warzen, am ganzen Körper iiiihhhh ... Ihr passt alle zusammen und M.
stelle ich auch noch dazu.
Th: Frag sie mal ob sie sich gegenseitig kennen!
Kl: Ja, ihr kennt euch doch, M., du kennst das doch, du hast das doch selber erlebt, du hast doch selber so einen Hass? Schau die doch mal an. Findest du dass ich so hässlich war? Sie sagt, nein!
Th: Frag sie alle doch einmal ob sie das kennen.
Kl: Ja, wie geht es denn euch jetzt damit?
Th: Sie sagen, dass sie jetzt einen trinken möchten. Für die M. ist es nicht so in Ordnung.
Th: Ist es ihr auch zu deftig, zu roh?
KL: Ja. „Hast du nicht Lust mit mir die Situation zu verändern? Die, die sich umgebracht hat, hat es nicht mehr ausgehalten und alles selbst auf sich übertragen. Den ganzen Hass von den Leuten und die wissen es nicht einmal.“
Th: Sag’s ihnen doch einmal.
Kl: Ach ihr könnt euch doch selber nicht leiden. Ja, wir sind halt so. Wir müssen uns so akzeptieren wie wir sind.
Th: Das ist ja ziemlich weise.
Kl: Ja ihr seid ja ziemlich weise. Wir sind aus früherer Inkarnation, das war früher halt so.
Th: Frag doch mal deine inneren Gestalten, ob sie sich nicht wandeln lassen, oder ein bisschen näher ans Jetzt heran kommen möchten?
Kl: Ja, wie sieht es aus, wollt ihr euch wandeln? Eine andere Haut? Das Mädchen mit dem Messer, die muss was machen, die hat alles auf sich übertragen.
Th: Sprich mit ihr!
Kl: Das bringt doch nichts, dass du dich selbst umbringst. Ich nehme dir jetzt mal das Messer aus der Hand und aus dem Bauch heraus.
Th: Zeig ihr doch mal das Volk.
Kl: Jetzt schaut sie mich an. Ihre Augen sind blau. Willst du mal mit kommen? Schau dir die Leute mal an!
Th: Sag ihr mal, dass du die Situation mitbekommen und die Leute angeschaut hast und dass du willst, das das jetzt alles zu einem Ende kommt.
Kl: Mit der Schickaniererei soll das jetzt ein Ende haben. Ich habe den Vorschlag, dass du dir die mal von Außen anschaust. Du kannst dann sehen wie die sind und dass das eigentlich gar nichts mit dir zu tun hat.
Die sind eigentlich zu sich selbst böse. Du brauchst dich deswegen nicht umzubringen. Du hast das alles auf dich selbst bezogen, das was die anderen eigentlich zu sich selbst hätten sagen müssen. Wir schauen jetzt durchs Fenster ins Haus hinein, wie die Frau das Fleisch zerhackt. Schau mal wie grob die sind. M., schau auch mal hinein. Sie möchte ihre schwarzen Klamotten ausziehen. Sie zieht sie aus. Jetzt sehe ich auch wieder ihr Gesicht. Ich helfe dir. Wir verbrennen die Kleidung. Sie ist jetzt nackt und schämt sich. Wir haben ein Laken gefunden und sie zieht es sich über. Das Mädchen nimmt jetzt auch das Kopftuch ab und wirft es ins Feuer. Ach, was du für schöne Haare hast.
Du bist trotzdem hässlich, du hast ein Hexengesicht, du bist nicht schön.
Ja, das weiß ich, ja deshalb habe ich mich ja auch umgebracht. Deswegen muss man sich nicht gleich umbringen.
Th: Wie geht es dir, wenn du sie dir anschaust?
Kl: Jetzt erinnere ich mich wieder an die M.. Sie hat gesagt, ich wäre hässlich und sehe aus wie eine Hexe.
Th: Wie geht es dir, wenn du das Mädchen so anschaust?
Kl: Das Gesicht ist gar nicht schön. Aber schöne Haare hast du. Weiße Haut. Ich habe gedacht du wärest auch da verschrumpelt. Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob die Haut echt ist. Vielleicht ist es ja eine Maske.
Th: Geh doch mal in die Situation hinein, wo deine Schwester dir gesagt hat du sehest aus wie eine Hexe. Wie alt bist du?
Kl: 1O Jahre. Du bist so hässlich!
Th: Glaubst du ihr? Gehe mal vor den Spiegel.
Kl: So hässlich bin ich doch gar nicht.
Th: Schau doch mal, wer dir da entgegen schaut.
Kl: Das ist doch ein ganz liebes Kind, was soll denn das für eine Hexe sein.
Th: Hol mal das Mädchen herbei.
Kl: Sehe ich aus wie eine Hexe?
Th: Sie soll auch mal mit hineinschauen.
Kl: Schau auch in den Spiegel. Ja, die Augen sind schön blau, doch die Haut ist wie Elefantenhaut. vielleicht kann man sie abziehen.
Th: Schau ihr mal in die Augen.
Kl: Sie sind zart.
Th: Hat sie deshalb die Elefantenhaut gebildet, um ihre Zartheit zu schützen?
Kl: Hast du deshalb die Elefantenhaut gebildet, um dich zu schützen?
Nein, sie sieht sich jetzt selber so, weil die Anderen es ihr eingeredet haben. Sie hätte sich deshalb gebildet.
Th: Sag ihr doch einmal, dass es dir ähnlich geht. Die M. hätte dir gesagt das du hässlich seiest und jetzt siehst du dich plötzlich anders.
Kl: Ja, schau mal, ich finde mich gar nicht so hässlich. Ich sehe eher aus wie ein lustiges Kind.
Th: Als Kind findest du dich jetzt annehmbar?
Kl: Ja, ohne Brille.
Th: Die Anderen, von denen das Elefantenmädchen spricht, welche sind das? Die sollen das was sie ihr eingeredet haben wieder zurück nehmen.
Kl: He, du alte Frau, du hast ihr das eingeredet, schau sie doch mal an, sie sieht doch gar nicht so hässlich aus. Sie hat schöne blaue Augen. Sie hat sich umgebracht, weil du es ihr eingeredet hast. Schau dich doch einmal selber an, du bist doch selber hässlich.
Th: So geht es jetzt unendlich weiter.
Kl: Ja, das glaube ich auch. Schau doch mal was an dem Mädchen schön ist. Schau ihr doch einmal in die Augen. Sie sind doch so schön.
Ach ich hätte auch gerne so schöne Augen. Du bist neidisch, deshalb hast du ihr die Hässlichkeit eingeredet. Neidisch und eifersüchtig.
Th: So geht es auch unendlich weiter. Das sind Tendenzen, die du bewusst gar nicht mitbekommst.
Kl: Stimmt. Ja, schau dir doch mal die schönen blauen Augen an. Jetzt sehe ich das die Frau ganz dick ist.
Th: Scheinbar geht es nicht ganz leicht mit der Wertschätzung, erst muss die Geringschätzung raus.
Kl: Du bist so fett, du bist richtig aufgeblasen, wie ein Ballon.
Th: Der Mann mit den Warzen.
Kl: Die wird immer dicker, so als wäre Luft drinne. Ich muss mir das richtig anschauen. Ich muss mir die Brille aufsetzen. Ich setze mir die hässliche Brille auf.
Th: Du bist gar nicht objektiv hässlich. Nur wenn du durch deine Bilder der Hässlichkeit hindurch musst, musst du dir auch deine Geringschätzung anschauen.
Kl: Wir sehen jetzt alle durchs Fenster hinein. Jetzt schaue ich alle richtig an. Die ist richtig aufgeblasen.
Th: Sag es direkt.
Kl: Du bist so richtig aufgeblasen. Kannst du dich noch ein bisschen hässlicher machen, damit ich die Hässlichkeit auch richtig sehen kann?
Jetzt kommt der Warzenmann. Ich finde das so ekelig. Die sehen wie Noppen aus. An den schönsten Stellen sind Warzen. Ach, was tut er mir leid. Jetzt kommt mir die Situation von gestern Abend. Ich spüre dass du
so richtig in der Zwickmühle bist. Du brauchst dich deshalb nicht zu hassen. Ich muss dir helfen. Ich möchte nicht, dass du dich selber hasst.
Die Situation ist halt so. Wo Rosen sind, da sind auch Dornen.
Was habt ihr mir zu sagen, Warzen? Warzen, ihr Abgrund der Hässlichkeit.
Th: Ja, die Frage scheint berechtigt zu sein. Kannst du ihn auch haben, wenn er so hässlich ist?
Kl: Das ist die Frage, das Geheimnis.
Th: Das Geheimnis ist, er wird ja nur so hässlich durch deine Geringschätzung. Es ist wie bei dem Mädchen mit der Elefantenhaut.
Sie bekommt die hässliche Haut nur, weil die Anderen es ihr eingeredet haben.
Kl: Jetzt hat sie tatsächlich einen Elefantenrüssel als Nase.
Th: Frag sie mal, wo der Rüssel entstanden ist.
Oder lass eine Situation entstehen, die dafür wichtig ist.
Kl: Der Rüssel war vorher das Glied eines Mannes.
Th: Was ist das für eine Situation?
Kl: Aber die sieht jetzt wirklich aus wie ein Elefant und nicht mehr hässlich. Ein schöner Elefant.
Th: Wer ist der Elefant?
Kl: Bist du das noch? Die hat sich verwandelt. Die Stärke eines Elefanten. Schwingt mit dem Rüssel. Er ist ganz niedlich. Die M. möchte noch einmal durchs Fenster hineinschauen. Ich habe das Gefühl
ich bin jetzt schief. Bin ich wirklich schief?
Th: Nein.
Kl: Ich bin ganz schief. Ich schaue jetzt in das Fenster hinein. Ich bin ganz schief.
Th: Was siehst du?
Kl: Die aufgeblasene Frau. Die hat sich wirklich aufgeblasen und die beiden Wirtsleute. Und nur einen Warzenkörper.
Th: Wie fühlst du dich, wenn du das siehst?
Kl: Ich sehe das ja mit einem gewissen Abstand. Wir müssen mal in das Haus hineingehen. Der Elefant, ich und die M.

Th: Kennst du dieses Haus?
Kl: Ja, das ist das Bauernhaus, in dem das Mädchen gearbeitet hat. Hier Bauersfrau, sieh dir das Mädchen mal als Elefant an, die war früher so hässlich. Was sagst du dazu? Oh, sie ist ein schöner Elefant geworden.
Th: Wie geht es dem Elefanten dort?
Kl: Der ist spielerisch. Er hat seinen Rüssel in den Putzeimer gesteckt und brustet jetzt das aufgesogene Wasser umher. Die eine Frau sagt, er wäre jetzt ein guter Arbeitselefant. Ich weiß nicht, ob der Elefant arbeiten möchte. Elefant, möchtest du hier arbeiten? Nein, die Frau soll bei ihm arbeiten. Sie soll ihn mal abschrubben. Das tut sie jetzt. So ist es mit dem Karma. Du musst jetzt den Elefanten schrubben. Mal sehen was dann passiert. Sie bürstet ihn. Oh ist der süß.
Th: Sags ihm.
Kl: Bist du süß. Es ist ein ganz niedlicher Elefant geworden.
Th: Wie geht es dem Elefanten mit dem Warzenkörper?
Kl: Der hat keine Probleme damit, er geht sogar mit seinem Rüssel über die Warzen.
Th: Wer ist da noch?
Kl: Der Wirt und die Frau die den Elefanten putzen und der hat jetzt auch blaue Barbieaugen. Die Wirtsleute sitzen auf dem Tisch und lassen ihre Beine baumeln. Sie schauen zu und wollen ihm jetzt was zu trinken geben. Sie scheinen sich für den Elefanten zu interessieren und ihm gefällt das scheinbar.
Th: Sprich mit ihnen.
Kl: Euch scheint es mit dem Elefanten zu gefallen. Das bringt einen neuen Aspekt in euer Leben. Schaut mal, der ist noch ganz zart, klein und verspielt. Eben hat der Elefant sich im Bett gewälzt. Jetzt ist er doch wieder im Haus und die Frau putzt und putzt.
Th: Wie geht es der M.?
Kl: Sie streichelt den Elefanten. Es dreht sich jetzt alles um den Elefanten und der kennt überhaut keine Hässlichkeit. Egal wie die aussehen.
Th: Sag’s ihm.
Kl: Elefant, du kennst gar keine Hässlichkeit. Du merkst nur wie die sich dir positiv zuwenden und du hast keine Abscheu vor Hässlichkeit, vor äußerer Hässlichkeit. Und das ist wieder das Geheimnis. Der kleine Elefant ist niedlich, unschuldig und schon sind die Anderen nicht mehr Hässlich. Die sind zwar noch irgendwie grob, aber die haben jetzt durch den Elefanten sich auf einer gefühlsmäßigen Ebene verändert. Die Frau arbeitet jetzt für den Elefanten und trägt dadurch ihr Karma ab.
Th: Hast du jetzt deine Brille auf der Nase?
Kl: Wer bin ich jetzt eigentlich?, die kleine Hilde. Ich setze mir jetzt mal das Kassengestell auf die Nase, die dunkle Brille, die ich nie leiden konnte.
Th: Schau dich mal um. Schau mal den Elefanten an.
Kl: Ja, der Elefant kennt keine Hässlichkeit. Den interessiert die schwarze Brille gar nicht. Ich habe die roten Schleifen im Haar. Es sind aber jetzt die mohnroten Schleifen. Ich freue mich über den Elefanten, der hat so einen tollen Rüssel. Es ist so toll wie er die Sachen hinaussaugt. Es ist erstaunlich, wie viel Sensibilität er hat. Toll, obwohl er grobe Haut hat, ist er süß und sensibel. Er kann sogar einen Knoten in seinen Rüssel machen.
Th: Dann schau doch mal wie M. sich mit dem Elefanten versteht?
Kl: Die findet ihn auch gut. Ich muss noch einmal schauen was der Warzenkörper macht. Der Elefant saugt die Warzen ab. Dem scheint das gar nichts auszumachen. Ich könnte mich ja jetzt ekeln.
Th: Wie geht es dir, wenn du da zuschaust?
Kl: Ganz so schlimm ist es nicht. Aber so ein Hauch von Ekel, eher neutral, da der Elefant sich nichts daraus macht.
Th: Müssen die ab?
Kl: Der Elefant hat es angefangen.
Th: Anscheinend geht es darum, was für dich störend ist, wegzumachen.
Kl: Nein, es geht nicht um das Wegmachen. Es gehr darum es stehen zu lassen, wie es ist.
Th: Was macht der Elefant?
Kl: Er konfrontiert es, ohne sich davon abschrecken zu lassen. Er nimmt es nicht als Hässlichkeit wahr, sondern als Aspekt. Er meint, ich solle doch auch mal da hinfassen. Es fühlt sich an wie Gummi, oben ist es schwarz.
Th: Wie geht es dir dabei?
Kl: Jetzt geht’s, wenn ich’s tue.
Th: Frag mal den Warzenkörper ob du dich noch weitgehender mit ihm beschäftigen sollst. Wenn ja, soll er mal was mit den Warzen machen, durch die Bewegung was deutlich werden lassen, da wir jetzt allmählich zum Ende kommen müssen.
Kl: Zwischen den Warzen sind Blumen gewachsen, die Warzen sind geblieben, so als ob sie dazu gehören würden. Es sind jetzt auch keine Warzen mehr, sondern Noppen.
Th: Wie geht’s dir damit?
Kl: Ich muss meine Berührungsängste verlieren. Hinter die Materie schauen.
Th: Oder eben durch gehen. Durch den Ekel, was da unangenehm ist.
Kl: Ja, da kommt jetzt auch noch eine ganze Menge mit dem Schleim.
Th: Ja, ich glaube, dass da noch eine Menge Zusammenhänge sind, die wir heute nicht alle bearbeiten können. Und so wie es im Moment scheint, hat es schon eine schöne Erlösung erfahren.
Frag doch mal den Elefanten ob man das heute so stehen lassen kann.
Kl: Ja, der zeigt es mit dem Rüssel.
Th: Frag doch mal den Elefanten ob du dich noch weiter mit dem Elefantenkörper beschäftigen sollst, oder mit dem Thema, das damit zusammenhängt.
Kl: Ja, der hat mit dem Kopf genickt.
Th: Ja, dann frag den Elefanten, ob er das nächste Mal wieder so erscheinen kann, um dir so den Zutritt zu verschaffen.
Kl: Ja, er nickt.
Th: Bist du auch bereit?
Kl: Ja, da kommt noch einiges.
Th: Dann wünsche ich dir noch etwas Spaß mit dem Elefanten.