Kl. Der Kristall wächst da jetzt aus meinem Bauch. Es ist so ein starkes
Schwindelgefühl da.
Th. Lass es mal da sein, dieses Schwindelgefühl.
Kl. Das ist so ein leichtes Zittern in mir. Und irgendwie wechselt das Bild
immer ab, auf eine schöne Wiese und dann mit dem Kristall in einer Höhle,
ganz tief unten. Und auf der Wiese ist es sehr schön. Im Kristall ist es
sehr kalt.
Th. Sprich doch die Kälte mal direkt an.
Direkte Ansprache ist wichtig, die Energiebilder werden so integriert.
Kl. Ich fühle mich nicht wohl hier. Es ist, als ob ich unter der Erdoberfläche
leben würde. Dass das Leben da oben ist. Der Kristall und die Kälte,
die beiden nicken, dass es wirklich so ist, dass ich immer nur im Dunkeln gelebt
habe und lebe. Und dass da oben auf der Wiese das wirkliche Leben stattfindet.
Ich sehe jetzt auch eine Treppe, die nach oben geht, die mich einlädt,
dass ich da hinaufgehe. Ich hab nur so ein trauriges Gefühl, weil ich Abschied
nehmen muss. Da oben weiß ich ja nicht, was mich erwartet.
Th. Kennst du dieses Gefühl?
Über die Gefühlsebene können verdrängte Erfahrungen leichter
ins Bewusst-sein geholt werden.
Kl. Ja, aus meiner letzten Sitzung, da hab ich alles Alte begraben. Jetzt ist
es wirklich so, als ob ich in ein neues Leben gehe.
Th. Was hält dich da zurück, in ein neues Leben zu gehen. Ist da noch
etwas das unerledigt ist?
Kl. Ich bin allein, wenn ich jetzt da nach oben gehen muss und irgendwie alles,
das mich bis jetzt begleitet hat, das hab ich da unten begraben. Alle Menschen
eigentlich auch. Ich hab die Menschen begraben. Irgendwie ist es ein tolles
Gefühl, ich hab alle Menschen begraben die mir weh getan haben. Und jetzt
weiß ich nicht, was passiert.
Th. Du kannst ja mal hochgehen und dich überraschen lassen.
Konfrontation mit dem Unbekannten bringt Energie wieder in Fluss.
Kl. Ja. Es ist schön warm. Die Sonne scheint. Aber irgendwie ist es ein
komisches Gefühl, weil ich weiß, unter meinen Füssen liegt alles
begraben.
Th. Lass dieses Gefühl einmal so richtig da sein. Kannst du es annehmen,
dieses Gefühl?
Kl. Ja. Ja jetzt geht es, dass ich nicht immer das Gefühl habe, da unten
die kommen wieder und holen mich wieder zurück. Das war das Gefühl,
das ich bis jetzt immer hatte.
Th. Ist es Angst, oder was ist das für ein Gefühl?
Kl. Dass mich die Vergangenheit einholt.
Th. Lass doch dieses Gefühl einmal auftauchen in irgendeiner Form –
in einem Bild oder in einer Situation.
Energiemuster werden so sichtbar gemacht.
Kl. Es ist ein Monster. Es steht vorne drauf „Angst vor der Zukunft“.
Th. Sprich’s mal an. Du kannst ihm ja sagen, wie du dich fühlst,
wenn es da ist.
Kl. Ich seh dich, ich nehme dich wahr, ich hab zwar keine Angst vor dir, aber
ich weiß, dass du mich immer wieder einholen kannst; du kannst mich immer
wieder holen, wenn du willst. Du bist stärker als ich. Du hast die ganze
Vergangenheit bei dir (weint) und ich möchte, dass du mich endlich loslässt,
ich will, dass du mich endlich loslässt. Sonst kann ich nicht vorwärts
gehen. Ich habe jetzt alles begraben, hab Mitleid mit mir, du Monster.
Auf der Symbolebene werden Befürchtungen sichtbar, die bis zur Ebene der
realen Erfahrung zurückverfolgt werden müssen.
Th. Wie reagiert es, wenn du es so darum bittest, dich loszulassen?
Kl. Es sagt, dass es die Aufgabe bekommen hat, auf mich aufzupassen. Dass es
mich nur davor bewahrt, irgendwelche Fehler zu machen, weil ich in der Vergangenheit
ja schon meine Lehre daraus gezogen habe. Aber das will ich nicht mehr. Ich
will nicht wieder die gleichen alten Fehler machen. Ich möchte da raufgehen
und vorwärts gehen. Ich möchte endlich mein Leben leben. Was kann
ich dafür tun, dass du mich in Ruhe lässt?
Th. Spür was du tun möchtest.
Kl. Ich möchte es gerne mitnehmen in dieses neue Leben, damit es spürt,
dass es schön sein kann etwas Neues zu beginnen und nicht immer im alten
Leben sitzen zu bleiben. Es freut sich wie ein kleines Kind, dass ich es mitnehmen
will. (lacht) Es verkleidet sich sogar, dass man nicht sieht, dass es ein Monster
ist. Es sagt, es hat das Tageslicht noch nie erlebt, es war immer nur im Dunkeln.
Es legt sich auf die Wiese und kann diese Wärme richtig genießen.
Ich leg mich zu ihm hin, auch diese Wärme zu genießen. Wir lachen
miteinander. Es sagt, es kann mich begreifen, wieso ich ein neues Leben beginnen
möchte.
Th. Was möchtest du jetzt tun mit deiner Zukunft, da oben im Licht mit
deinem Monster, der Zukunftsangst?
Kl. Ich bin nicht mehr allein. Ich frage mein Monster, ob es mir hilft. Nicht
die Angst vor der Zukunft, sondern dass es mir hilft die Zukunft aufzubauen.
Ja es freut sich und hat das Gefühl, dass da unter meinen Füssen die
Vergangenheit liegt, ist jetzt so weit entfernt. Es verwandelt sich auch immer
mehr in so eine Art Menschenkind.
Th. Sprich es doch direkt an.
Kl. Du verwandelst dich jetzt langsam, aber irgendwie bleibst du etwas Besonderes.
Es fragt mich, was Besonderes? - Was es Besonderes an sich hat.
Th. Was hat es Besonderes an sich. Schau es mal richtig an und fühl dich
hinein in dieses Wesen.
Kl. Es hat Fähigkeiten, die ich noch nie empfunden habe. Nämlich so,
wenn ich in es hineinfühle, es hat ein unglaubliches Wissen, es hat auch
einen überdimensionalen Kopf. Seine Wahrnehmung ist auch viel intensiver
als ich es wahrnehmen kann. Jeder Grashalm, jeder Duft, es kann es viel intensiver
aufnehmen als ich. Ich kann so richtig durch die Haut durchschauen. Und die
Haut die hat so riesige, so riesige Hügel mit unheimlich viel Sensoren
um alles wahrnehmen zu können, was um es herum passiert.
Das Annehmen der Energiebilder ermöglicht, ungeahnte Qualitäten und
Fähigkeiten zu erkennen.
Th. Schau, du kannst dieses Wesen da ja mal fragen, ob du in es hineinschlüpfen
kannst, damit du erleben kannst, wie das ist, so alles intensiv wahrnehmen zu
können.
Kl. Ob es in mich hineinschlüpft?
Th. Oder du in es, wie du das Gefühl hast.
Kl. Ja, eher in mich, weil ich kann seine Qualitäten gebrauchen. Wenn ich
in ihn hinein gehe und mit ihm unter die Menschen gehe mit seinem überdimensionalen
Kopf ....
Th. Versuchs doch mal und schau was passiert.
Kl. Bist du bereit dazu, in mich hinein zu schlüpfen? Es hüpft.
Th. Schau, du hast vorhin gesagt, dass, wenn du in ihn hineinschlüpfst,
dass du dann nicht unter die Menschen gehen kannst. Möchtest du das nicht
mal versuchen? Guck mal, was hindert dich daran unter die Menschen zu gehen
und aus den Augen dieses Wesens zu schauen?
Durch innere Konfrontation entsteht ein Spannungsausgleich der Energiemuster.
Kl. Ja, stimmt. Also, ich geh jetzt in dich hinein und nachher darfst du in
mich hinein und dann schauen wir die Reaktionen und fühlen die Reaktionen
der Menschen. Es hat ein bisschen Angst.
Th. Wie fühlst du dich da, in diesem Wesen.
Kl. Ich fühle seine Angst.
Th. Du kannst die Angst ja auftauchen lassen.
Kl. Irgendwie waren wir vorher zu zweit und jetzt sind wir wieder alleine, wenn
ich in ihm drin bin und es weiß, dass es etwas Besonderes ist aber irgendwie
... (Th. fordert zu direkten Kommunikation auf) Du weißt, dass du etwas
Besonderes bist und ich spür das auch - und beide trauen wir uns nicht
unter die Menschen. Wir haben beide das gleiche Problem. Jetzt sind wir in unserem
neuen Leben und trauen uns nicht unter die Menschen.
Th. Spür mal, was möchtest du jetzt tun? Du kannst die Angst auftauchen
lassen oder schau was du tun möchtest.
Kl. Die Angst ist schon da.
Th. Wie sieht sie denn aus, deine Angst?
Kl. Es ist halt einfach alles neblig und kalt wieder. Angst, du fühlst
dich so kalt an und neblig, du hast mir die ganze Zukunftsperspektive wieder
weg-genommen. Ich seh da weit vorne die Stadt, wo ich eigentlich hin wollte
und jetzt traue ich mich nicht, weil du Angst da bist.
Th. Was antwortet sie dir?
Kl. Dass sie ein Teil meiner Vergangenheit ist.
Th. Lass doch diesen Teil deiner Vergangenheit mal auftauchen, er soll mal herkommen,
sich zeigen. Was taucht auf jetzt.
Kl. Irgendwie mein Vater, aber nur zur Hälfte. (Th. fordert zur direkten
Kommunikation auf.) Wieso bist du nicht komplett da? Jetzt ist er ganz da. Jetzt
bist du ganz da. Was hast du mit der ganzen Sache zu tun, mit der Angst, da
weiterzugehen. Weil er auch nie weiter gegangen ist, wie ich. Für die Antwort
hast du lange gebraucht, jetzt da. Ich finde das nicht in Ordnung. Jetzt habe
ich das Monster auf meine Seite gebracht, so ein intelligentes Wesen und jetzt
stehst du da und willst mich einfach zurückholen in die Vergangenheit.
Ich bin einfach nicht mehr bereit dazu. Jetzt lichtet sich der Nebel langsam.
Die Klientin entscheidet, wozu sie bereit ist, dies gehört zur inneren
Weisheit.
Th. Guck mal, dein Vater, wie reagiert er, wenn du ihm sagst, dass du nicht
mehr bereit bist in die Vergangenheit zurück zu gehen?
Kl. Er ist irgendwie neugierig. Er sagt, dass er gerne mitgehen möchte.
Th. Bist du bereit, ihn mitzunehmen in deine neue Welt, in deine Zukunft?
Kl. Ja, ich könnt ihn schon gebrauchen. (Th. fordert zur direkten Kommuni-kation
auf) Ich könnte dich schon brauchen, aber ich traue dir nicht. Er meint,
dass ich ihn ja einsperren kann, damit er mir nichts tun kann.
Th. Willst du ihn dann mitnehmen, wenn er nichts tun kann? Spür mal richtig
hin, in das Misstrauen das du hast. Wo hängt es?
Das Fühlen ermöglicht tiefer ins Unbewusste zu gehen.
Kl. Dass er einfach nur mit möchte. Also Papa, du willst jetzt einfach
nur mit, um zu schauen, welchen Weg ich gehe und dann kannst du – wenn
ich mein Ziel erreicht habe – da wieder rein und wieder alles zerstören
wie immer.
Th. Wo ist dieses Gefühl entstanden, schau mal? Wo ist es entstanden? Du
kannst es jetzt anschauen gehen wenn du möchtest.
Kl. Er hat mir halt immer alles zerstört ... (Th. fordert zur direkten
Kommunikation auf.) Du hast mir halt jedesmal alles zerstört, wenn du mit
deinem Alkohol das begießen wolltest, wenn ich etwas erreicht habe. Das
Begießen artet halt jedesmal aus. Ist auch eine Art Zerstörung, die
du jedesmal gemacht hast. Darum bin ich froh, dass du an meinem Geburtstag nicht
da bist und ich dich nicht einladen muss, damit du mir nicht alles zerstören
kannst. Dass ich mich wohl fühle, glücklich fühle. Er meint,
dass er halt stolz auf mich sei. Ich sei ein intelligentes Kind und er könne
seine Freude halt nicht anders leben als mit dem Alkohol. (weint) Seinen Stolz.
Dieser Mustersatz hat sich tief eingeprägt und bestimmt das Verhalten zu
Männer und Alkohol.
Th. Lass es richtig da sein, dieses Gefühl.
Kl. Ich wollte gar nicht etwas Besonderes erreichen, damit du mich nicht jedesmal
blamieren kannst vor allen Menschen. Ich bin lieber kurz vor dem Ziel umgekehrt,
weil ich gedacht habe, dass ich dich dann auch einladen muss und dich nicht
ausschließen kann. Da hab ich lieber auf mich verzichtet. Jedesmal bin
ich umgekehrt, um ja nicht mein Ziel zu erreichen. Scheiße, das wird mir
jetzt so klar. Sogar bei meiner Hochzeit bin ich als erste nach Hause, weil
ich gespürt habe, dass dein Alkoholspiegel so hoch war, dass du unerträg-lich
wirst. Oh Gott. Ja, es ist dir klar. Ja, ich hab dich bewusst ausgeschlossen
das ist wahr.
Resignationssätze, diese müssen aufgedeckt werden.
Th. Und das ist ihm klar.
Kl. Ja, er sagt, dass es ihm weh tut, dass ich ihn so ausgeschlossen habe, aber
er begreift das Warum.
Th. Du kannst ihn ja mal fragen, was ihm fehlt, seinen Stolz und seine Freude
anders auszudrücken, als mit Alkohol.
Kl. Kannst du das eigentlich, deine Freude, dass ich etwas erreicht habe oder
bekommen habe, was du nie erhalten hast, dass du mir diese Freude anders zeigen
kannst, als die dementsprechend auszutoben mit dem Alkohol. Er weiß nicht
wie.
Th. Frage ihn doch mal, welche Farbe diese Qualität hätte.
Kl. Jetzt stehen komischerweise seine Eltern da, beide auch stark Alkoholiker.
Er möchte mir einfach zeigen, dass er es nicht anders überleben konnte
als mit dem Alkohol. Aber es hilft mir nicht weiter, wenn du jetzt da deine
Eltern dazu holst und alles irgendwie die Verantwortung auf sie abladen möchtest.
Weil du hast mir die ganze Schuld von deinem Leben aufgebürdet. Das geht
nicht, ich bin nicht bereit dazu, das alles von dir zu tragen. Ich hab’s
gewusst, dass wir noch nicht fertig sind miteinander. So jetzt, ich akzeptiere
das einfach nicht mehr. Ich habe dir schon gesagt, dass ich nicht bereit bin,
das zu Leben für dich.
Th. Schau mal, spür mal, was willst du tun?
Kl. Ich möchte ihm einfach alles zurückgeben. Alle diese Scham, die
ich durch ihn erlebt habe, mich andauernd zu schämen wegen meinem Vater.
Nicht mehr haben wollen, ist immer, nicht wahrnehmen wollen.
Th. Lass dieses Gefühl mal richtig da sein. Dieses Schamgefühl das
du jedesmal, bei jedem Anlass hattest. Gib ihm die Gelegenheit sich auszudrücken
jetzt.
Kl. (weint heftig) Du hättest es anders machen können, wenn du es
gewollt hättest. Ich bin einfach nicht mehr bereit, es anzunehmen. Es macht
mir nichts mehr aus, ihn zu Hause zu lassen, ihm zu sagen, dass ich ihn nicht
mehr dabei haben will. Es ist ganz komisch, jetzt ist alles so klar. Ich kann
sagen, dass ich es nicht will. Ich geh hin und nehme ihm die Bierflasche weg.
Meine Mutter schaut mich ganz erstaunt an. Ja, du bist ja auch nicht mehr an
die Feste gegangen, weil du dich geschämt hast, du verbarrikadierst dich
ja auch zu Hause und gehst nicht mehr fort, weil er immer andauernd besoffen
rumhängt. Ja Papa und ich bin weg von der Jugendmusik nur aus diesem Grund,
dass du dich nicht mehr bei jeder Unterhaltung und bei jedem Konzert das wir
gehabt haben, einfach besaufen kannst. Ich nehme dir jetzt einfach jedesmal
die Bierflaschen weg. Er ist mir dankbar, das hat noch nie jemand getan. Man
hat ihm immer wieder eine hingestellt, wenn er danach gefragt hat, es hat nie
jemand gesagt nein. Ja, das stimmt, ich habe auch nie nein gesagt, ich habe
sie ihm auch nie weggenommen, ich habe auch immer nur gesagt bitte, bitte trink
nicht soviel. Aber die Bierflasche habe ich ihn auch nie weg genommen, das habe
ich mich nie getraut. (Th. fordert die direkte Kommunikation.) Weißt du
Papa, das habe ich mich nie getraut, dir die Bierflasche wegzunehmen, weil denn
sonst, wenn du nüchtern bist, bist du auch nicht gerade nett zu mir. Er
sagt, dass ich genau diejenige bin die ihm, die die Kraft hat es zu tun. Dass
er mich deshalb so erniedrigend behandelt hat, wenn er nüchtern war. Dass
ich ja nie das Gefühl bekommen könnte, weil er mit Alkohol eigentlich
angenehmer war, dass ich da wirklich einmal die Initiative ergreifen könnte
und ihm ... (Th.fordert direkte Kommunikation.) Ich nehme dir einfach jedesmal
die Bierflasche weg, bei jeder Gelegenheit. Bei meiner Hochzeit, oh das geht,
es funktioniert.
Th. Gut, was kannst du tun, damit er nicht mehr zur Flasche greift? Frag ihn
mal, er kann es dir sagen.
Hier ist ein Knackpunkt, es ist wichtig tiefer zu gehen.
Kl Jetzt kann ich ihn mitnehmen in mein zukünftiges Leben, weil ich jetzt
weiß, ich kann ihm ja jedesmal die Flasche wegnehmen.
Ausweichen verhindert Handlung
Th. Schau, du musst sie ihm jedesmal wegnehmen. Du hast jetzt die Möglich-keit
das zu ändern, so wie du es haben willst.
Kl. Was kann ich tun für dich, dass du das Bier nicht mehr brauchst? Was
könntest du tun, dass du das Bier nicht mehr brauchst?
Th. Du kannst ihn ja mal fragen, was er braucht, dass er die Kraft bekommt selbst
mit dem Trinken aufzuhören.
Die innere Weisheit wird dadurch aufgefordert, sich kreativ auszudrücken.
Kl. Was brauchst du, dass du die Kraft hast, nicht mehr zur Flasche zu greifen?
(lacht) Er sagt, eine andere Frau. Ja aber das ist schwierig.
Energie wird damit wieder zum Fliessen gebracht.
Th. Deine Mutter ist ja auch da, hat sie das gehört?
Kl. Ja, sie steht jetzt da, mit beiden Händen in der Hüfte und schaut
total entsetzt. Es stimmt schon, er hat nicht unrecht. Ja, warum hat er nicht
unrecht? Er braucht wirklich eine andere Frau, dich aber anders. Jetzt schreit
sie ihn an und sagt, „wie anders?“. Ja Papa, sag mal, wie anders,
was du brauchst. Er sagt, er kann die Kommandiererei von ihr nicht ertragen.
Ja Mama, jetzt sei mal still und du hast ihm zu gehorchen und mir vor allem,
jetzt hörst du ihm mal zu. Mein Vater wird viel lebendiger und meine Mutter
kleiner, als er ihr das alles sagt.
Th. Und du, wie fühlst du dich dabei?
Kl. Ich fühle mich nicht mehr verantwortlich. Ich krieg so eine riesige
Distanz zu den beiden. Ich finde das schön, dass ihr beide euch einmal
sagt, was ihr voneinander verlangt und nicht immer mich in die Mitte zieht und
du Papa über Mama schimpfst und du Mama über den Papa schimpfst und
ich nichts tun kann. Ich will nichts tun, weil ihr seid alt genug. Sie kommen
sich jetzt auch immer näher und staunen, was sie sich schon all die Jahre
nicht mehr gesagt haben. Meine Mutter akzeptiert jetzt auch etwas, sie kann
es annehmen. Und ich kann gehen. Ich kann wirklich gehen.
Th. Spüre mal dieses Gefühl, frei zu sein, nicht verantwortlich zu
sein für Mutter und Vater.
Kl. Oh, es ist schön, es ist wirklich schön, nicht die Mutter und
der Vater für meine Eltern zu spielen. Wahnsinn, das hätte ich nie
gedacht, dass das so geht.
Th. Nimm dieses neue Gefühl so richtig in dich auf, in jede Zelle, spüre
wie schön es ist nicht für deine Eltern verantwortlich zu sein.
Die neue Ordnung wird mit Musik geankert.
Kl. (weint vor Erleichterung) Das organisiert sich so richtig. Meine Großeltern
reden wieder miteinander. Das ist wirklich ein schönes Gefühl, jetzt
bin ich in dieser riesen Stadt und fühl mich wohl, ich hab vor nichts Angst.
Ich steh da in einer Galerie, es hat wunderschöne Bilder und die beschreiben
irgendwie mein Leben. Ich sehe so richtig mein Leben darin. Viel mehr Möglichkeiten,
viel mehr Wahrnehmungen. Ich fühle mich wohl in dem Raum, am liebsten möchte
ich grad hier bleiben. Es ist kein Abschiedsschmerz mehr da. Mein Monster-wesen
ist nicht mehr da.
Erlösung zeigt sich immer mit schönen und leichten Gefühlen,
das Leben kehrt zurück.
Th. Hat es sich verwandelt oder ist es nicht mehr da, du bist ja mit ihm da
in die Stadt gegangen.
Kl. Ich sehe ihn nicht mehr. Ich hab ihn ja auch nur mitgenommen, dass ich nicht
alleine bin. Die ganze Stadt ist so schön. Es sind nicht viele Menschen
dort. Alles fremde Gesichter die ich gar nicht kenne. Alles wie ein Neubeginn.
Th. Du kannst ja jemanden fragen da auf der Strasse, ob das dein Neubeginn ist.
Kl. Wo bin ich eigentlich hier? Ich hab das noch nie gesehen, so eine Stadt,
alles neue Gesichter, die ich nicht kenne. Sie fragt mich einfach nur, ob ich
mich wohlfühle. Dann sage ich ja, dann sagt sie, ja dann musst du ja nicht
wissen, wo du bist. Stimmt auch. Ich soll es einfach genießen. Ja was
macht ihr denn hier, er lacht und sagt das Leben genießen, das soll ich
jetzt auch tun.
Auf der Symbolebene zeigt sich Neues in unbekannter Form.
Th. Ja, dann genieße es mal, das Leben. Was heisßt das für
dich, das Leben genießen, jetzt wo du es wieder gefunden hast.
Kl. Alle diese Genüsse die ich mir nie zugestehe, die Galerie, im nächsten
Gebäude, da ist ein gutes Restaurant.
Th. Da hast du ja die Gelegenheit, deine Eltern zu testen. Du kannst ja gleich
essen gehen mit Ihnen. Lade doch einmal alle Leute ein und feiere das Leben,
dass du es geschafft hast.
Kl. Die sind schon da. das ist ein tolles Fest und es funktioniert.
Th. Und dein Vater, wie verhält er sich, was macht er?
Kl. Er unterhält alle Menschen, so auf eine lustige Art, die ich gar nicht
an ihm kenne. Meine Mutter sitzt da und ist stolz auf ihn und sagt, so habe
ich ihn kennengelernt, so lustig. Am Anfang war er so lustig, sagt sie. Sie
ist richtig glücklich. Für mich ist es noch ein fremdes Gefühl,
meinen Vater so zu sehen, aber es tut gut.
Th. Du kannst es ihm auch sagen, dass er so fremd ist für dich oder dass
es dir gefällt, ihn so zu sehen oder so wie du es ihm sagen möchtest.
Kl. Ich sag ihm, dass es für mich stimmt wenn er so ist und dass er für
mich das verkörpert, was ich von einem Vater, nicht denke, sondern fühle,
was ich mir wünsche. Dass er stolz ist auf seine Tochter und ihr dazu noch
verhilft, sich noch höhere Ziele zu stecken, anstatt sich die Ziele wieder
kaputt zu machen. Das find ich richtig toll an dir. Er meint es gehört
alles dir, es ist dein Leben. Es ist eine wirklich schöne Stadt, wenn ich
da so rum gehe, richtig traumhaft schön. Es stehen alle Möglichkeiten
offen, du kannst überall hineingehen. Ich kann überall hineingehen
und ich kann überall etwas erreichen.
Th. Schau doch mal, was möchtest du denn erreichen?
Kl. Ja, es sind leere Räume, alles, und da steht, die kannst du dir so
gestalten wie du es möchtest. Die Türen gehen automatisch auf.
Th. Ja, wie fühlt sich das an, alles was man will erreichen zu können?
Kl. Komisch, bis jetzt hatte ich immer so schwere Türen und jetzt gehen
sie von selbst auf.
Th. Möchtest du da noch ein bisschen bleiben oder möchtest du weitergehen.
Kl. Es sind alle, alle Räume sind so, ich kann alles selbst einrichten,
wie es mir gefällt. In einen habe ich so ein Meer hineingezaubert, ein
Meer mit Sandstand, damit ich relaxen kann, wann ich will.
Th. Schau, was möchtest du im nächsten noch einrichten?
Kl. Beim nächsten möchte ich was meinen Beruf betrifft einrichten.
Da weiß ich noch nicht so recht. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich es
selbst machen soll oder ob ich jemanden um Hilfe bitten soll, mir das einzurichten.
Es ist nämlich irgendwie etwas ganz Besonderes das weiß ich, das
muss ich alleine machen, da kann mir niemand dabei helfen, aber es wird sicher
schön. Aber jetzt muss ich es lassen, wie es ist, weil jetzt ist noch nicht
der richtige Zeitpunkt, um da etwas hineingeben. Ich kann mich noch nicht entscheiden,
was ich da hinein geben will. Es gibt so viele schöne Sachen. Es ist schwierig.
Th. Schau mal, was macht es dir so schwierig, dich zu entscheiden?
Kl. Weil ich so viele Möglichkeiten habe und ich mich jetzt nicht entscheiden
kann. Es ist so kitschig alles in Gold und dann wieder in Rosa, es ist irgendwie
komisch. Das bin sonst so nicht ich, so einmal rosa und dann wieder gold. So
irgendwie übertrieben, aber irgendwie gefällt’s mir eben dieses
komische, es ist so fremd für mich. Deshalb weiß ich nicht, ob ich
es so stehen lassen soll. Das Gold sieht schon schön aus, es ist so warm
und so mit Erdtönen. Es sieht schon toll aus. Wahnsinnig schön. Jetzt
verändert sich auch der Strand, vorher war es nur so ein normaler Strand.
Jetzt ist es so richtig türkisblaues Meer und ein ganz weißer Strand.
Eine wunderbare Bar dort, so im Wasser. Es hat sich auch verändert. Und
das Restaurant sieht auch noch viel nobler aus als am Anfang. Seit ich das in
Gold verwandelt habe hat sich alles verändert. Ich kann auch alles in Gold
haben. Das ist die beste Ausführung, die es gibt. In der Galerie hängen
die Bilder nicht an den Wänden, sondern sie sind so frei in der Luft, sie
hängen von der Decke herab. Es fühlt sich ganz anders an, so bekommen
die Bilder eine ganz andere Energie als wenn sie an die Wand genagelt sind.
Wahnsinn, was da jetzt steht und die Stadt sieht jetzt auch ganz anders aus,
noch viel schöner als am Anfang.
Klientin weicht aus. Sie ist nicht bereit, noch tiefer zu gehen. Sie entscheidet,
hier nicht weiterzugehen. Ich lasse sie deshalb, das neu Erfahrene noch weiter
anzuschauen und zu tief zu spüren.
Th. Also hast du die Möglichkeit, alles zu verändern, so wie du es
haben möchtest?
Kl. Ja, ich kann das Beste vom Besten haben.
Th. Spürst du auch so richtig in dir die Energie, dass du wirklich alle
Möglich-keiten hast?
Kl. Ja, es steht niemand im Weg, das bin nur ich mir selber. Die Wahl zwi-schen
rosarot, wenn ich das jetzt verändere, wenn ich alles in rosarot gebe,
dann ist es so, wie ich es gesehen habe und nachher in Gold, das bin nur ich.
Ich entscheide. Wahnsinn.
Der neue Zustand, die neue Ordnung ist stabil und viel lebendiger.
Th. Möchtest du noch ein wenig dableiben, oder noch mal zurückgehen
und schauen, was sich da verändert hat mit dem Kristall, der aus dem Bauch
kam?
Kl. Es ist richtig schwierig für mich, das wieder herzustellen als ob das
gar nicht mehr existiert.
Th. Du musst es dir nicht vorstellen, nur mal schauen wie es jetzt aussieht.
Kl. Ja, ich sehe jetzt alles nur noch in kleinen Bildern, die Wiese, die Treppe
..., so wie in einem alten Fotoalbum. Und das kann ich schließen und es
ist erledigt.
Th. Wie fühlt sich das an, so alles erledigt zu haben?
Kl. Es ist schön, weil es ist nicht begraben sondern es ist nur im Fotoalbum
und ich kann es immer wieder holen. Es ist nicht mehr so diese starke Trennung
sondern ich habe es integrieren können. Es ist ganz normal in mir, ganz
neutral.
Th. Schau mal, möchtest du noch etwas erledigen oder möchtest du das
was du dir jetzt erarbeitet hast einfach noch genießen?
Kl. Ich will jetzt nur noch genießen, die neue Stadt die neue Umgebung
mit dem Gold. Das einfach nur genießen, das tut gut.
Der neue Zustand wird geankert mit angenehmer Musik.
Th. Ich mache dir noch ein wenig Musik. Und jetzt genieße einfach nur,
was da ist. Nimm es auf in dir.