Supervisions-Sitzung Frauke Dietz - Berufsausbildung B 4
„Parkinson“ (Probesitzung)


In dieser Probesitzung „surft“ der Klient, der unter Parkinson leidet durch sein Unterbewusstsein, um die wichtigsten Themen in seiner Innenwelt zu erkunden. Zu Beginn der Sitzung taucht hinter der ersten Tür ein leerer Raum ohne Liebe auf. Der Klient nimmt wahr, wie sehr dieser Raum sein Denken dominiert und verlässt ihn bei der ersten Gelegenheit wieder. Hinter der zweiten Tür, die die Aufschrift „Liebe“ trägt findet er einen Raum vor, der genau das Gegenteil ausdrückt - Wärme, Liebe und Angenommensein. Der Klient kommt mit seiner tiefen Sehnsucht in Kontakt, aber auch mit seiner Angst, abgelehnt zu werden. Am Ende der Probesitzung hat er in sich diese tiefe Annahme seiner selbst wieder gefunden. Er spürt mit einer inneren Sicherheit, dass er sein darf wie er ist, sich so zeigen darf und auch genauso geliebt wird. Der Klient möchte dieses Gefühl ganz intensiv in sich aufnehmen und ist zunächst nicht bereit, tiefer in seiner Seelenlandschaften einzutauchen. Auch die Tür mit der Aufschrift „Parkinson“ bleibt vorerst noch geschlossen. Eine Vereinbarung für weitere Sitzungen wird getroffen und der Klient genießt sein inneres Wohlgefühl.



Th: ... Schau mal, wo stehst du, wie sieht der Boden aus, auf dem deine Füße stehen?
Kl: Linoleum. Und ich sehe eine Tür.
Th: Ah ja… Und ist das ein Raum, oder ein Gang?
Kl: Das ist ein Raum, ein Kellerraum.
Th: Ja. Kennst du den Raum? - Kl: Ja. – Th: Woher denn? -
Kl: - Pause - Ich weiß es nicht. Einfach ein Raum.
Th: Ach so. Hm.
Kl: Ich würde gern weitergehen.
Th: Ist da eine Tür?
Kl: Nee, dann muss ich zurück in den Flur.
Th: Ah ja. Du warst schon in dem Flur, und bist dann gleich in den Raum rein? - Kl: bejaht -. Du bist ja ganz schnell. Okay, aber jetzt vielleicht, bevor du rausgehst, beschreib das doch noch mal, wie ist das denn so für dich in diesem Raum? Wie fühlst du dich denn da? Wie ist denn da die Stimmung für dich?
Kl: Nüchterner, als ich gehofft hatte.
Th: Ah ja. Vielleicht magst du das mal diesem Raum sagen, du bist nüchterner, als ich gehofft hatte. Oder so ähnlich, mit deinen Worten.
Kl: Na ja, du bist einfach nur ein Raum. Ein gesichtsloses Objekt. Du gibst mir keine Liebe.
Th: Hm. Wie fühlt sich das an für dich, in diesem nüchternen, lieblosen Raum?
Kl: Irgendwie kalt, aber ich habe das Gefühl, dass ich damit umgehen kann. Es haut mich nicht um.
Th: Nun ist es ja so, dass der Raum ein Teil deiner Seele ist, der jetzt aufgetaucht ist... vielleicht magst du ja mal den Raum fragen,
warum er denn jetzt eigentlich da ist, was er zeigt von dir, oder was er für ein Anteil ist von dir. Und dann horch mal, was er dir antwortet.
Kl: Bist du ein Stück meiner Erinnerung? Habe ich dich vergessen? Warum bist du nicht schöner, angenehmer? Mir fällt auch auf, dass kein Mensch darin ist. Der ist wohl nur für mich da.
Th: Horch mal, ob er reagiert.
Kl: Du kannst doch reinkommen, was willst du überhaupt. Es ist doch alles da.
Th: Wie geht es dir mit der Antwort?
Kl: Tja, recht hat er.
Th: Sag es ihm mal selbst, ja, recht hast du... sprich mal mit ihm.
Kl: Ja, es ist alles da, stimmt... Aber...was soll ich hier? Es ist so leer hier, und kein Mensch ist hier. Ein Tisch, ein Sofa, und noch so ein Schrank. Ein Kellerfenster.
Th: Was kommt denn da an Licht rein?
Kl: Nicht viel, ist auch mehr so ein Kunstlicht.
Th: Hm... Das war ja jetzt auch mehr so eine unfreundliche Antwort von dem Raum, oder? Das habe ich jedenfalls so empfunden. Oder kam das nicht so bei dir an? Wie war das für dich? Wie hast du das gefühlt?
Kl: Eigentlich neutral. Weder nett noch gemein. Ich glaube, der Raum will, dass ich so bin wie er.
Th: Frag ihn doch mal.
Kl: Soll ich auch so nüchtern und leer sein wie du? - Pause - Du bist ein Mensch, du musst selber wissen, wie du bist. Ich bin nur ein Raum.
Th: Hm. Ich habe eine Idee: vielleicht magst du einfach noch mal rausgehen, und von außen auf die Tür schauen, was das für ein Raum ist. Ob da ein Wort steht, schau doch mal.
Kl: Eine weißlackierte Tür, wenn da was draufsteht, dann WC oder so ähnlich.
Th: Schau doch mal genau hin.
Kl: Oder eine Hotelnummer oder ein Krankenhausschild, oder Laborarbeiten.
Th: Schau noch mal hin, lass es sich von selber bilden, ein Wort oder Symbol oder...
Kl: Laborbereich.
Th: Kommt dir das bekannt vor? Oder was hat das mit deinem Leben zu tun?
Kl: Ich war viel in Krankenhäusern und bei Ärzten. Die haben immer meinen Körper untersucht. Da hat vieles nicht funktioniert.
Th: Du könntest jetzt die Tür fragen, oder noch mal in den Raum reingehen, wenn du möchtest...
Kl: Ich habe das Gefühl, der Raum dominiert mein Denken.
Th: Sag´s ihm.
Kl: Du dominierst mich und mein Denken, mich interessieren die anderen Zimmer im Flur, ich will auch in die anderen reingucken, nicht nur in dieses blöde Zimmer.
Th: Ja, ja. Sag mal, du bist blöd, oder so was ähnliches, ich fühl mich nicht wohl hier in dir.
Kl: Du bist kein Zimmer zum Wohlfühlen. Ich glaube, es gibt viel schönere Räume als dich. Ich kann mir ganz Tolle vorstellen.
Th: Und doch dominiert er dich so. Nimm das mal wahr.
Kl: Ich habe das Gefühl, ich bin in die erstbeste Tür reingelatscht. Die Tür ist jetzt zu.
Th: Sie ist jetzt zugegangen?
Kl: Schon als ich den Namen lesen sollte. Da habe ich die Gelegenheit genutzt, sie zuzumachen. - Beide lachen -
Th: Ja, dann schau dich doch mal um auf dem Gang... wie viel Türen sind denn da noch? Was kannst du sehen? Beschreib´s mir mal.
Kl: Ja da sind ganz schöne Türen da, aber ich sehe keine Menschen.
Th: Hm... Wie sehen die Türen aus... und wie viel gibt es? Schau dich erst mal um.
Kl: Ich sehe das Ende des Gangs gar nicht. Und auf der rechten Seite sind Türen, die sind aber alle zu. Und auf der linken Seite sind sie auch zu.
Th: Interessiert dich das denn, wie der Gang dahinten weiter geht, oder ist das im Moment nicht so wichtig?
Kl: Doch, ich finde das spannend.
Th: Ja, vielleicht magst du einfach mal den Gang entlang gehen und erst mal erkunden, wo du da bist, ausloten, wenn du möchtest.
Kl: Das eine Zimmer ist plüschig, viele würden das kitschig finden.
Th: Ach, bist du jetzt wieder in eine reingegangen?
Kl: Die Tür steht offen, ich bin nicht reingegangen.
Th: Ach so, ja.
Kl: Ich kann eigentlich gar nicht richtig reingucken. Es riecht süßlich.
Th: Fühlst du dich denn angezogen, mal reinzugehen, oder willst du erst mal weiter auf dem Gang gucken, was es sonst noch gibt?
Th: Ich würde schon gerne reingehen.
Kl: Ja, dann tu das doch. Aber vielleicht kannst du jetzt erst mal schauen, ob da ein Wort steht. Wenn du dir vorstellst, dahinter verbirgt sich eine Seelenlandschaft von dir, was würde denn da drauf stehen? Oder was steht drauf?
Kl: Ich kann nichts lesen. Ich glaube, da sind mehr Bilder, Gerüche und Musik, aber keine Namen.
Th: Ah ja. Fällt dir vielleicht was ein, was da drauf gehört, oder möchtest du etwas drauf schreiben? Hast du einen Begriff dafür, was in dem Raum verborgen ist?
Kl: Liebe.
Th: Hm, okay. Ja, dann öffne doch mal die Tür weiter, schau mal rein.
Kl: Ich weiß nicht, ob da Menschen sind oder nicht. Eigentlich sieht es sehr belebt aus. Es müssten eigentlich Menschen da sein, aber ich sehe so keine.
Th: Vermisst du Menschen?
Kl: Ja, ich denke in den Raum gehören Menschen.
Th: Ja, sag das doch mal dem Raum.
Kl: Wo sind die Menschen in dir? Du bist ein schöner Raum.
Th: Ja genau.
Kl: Du kannst doch nicht völlig menschenleer sein. Und da spielt Musik, und es riecht hier auch gut.
Th: Was hörst du denn für Musik?
Kl: - Pause - Weiche, melodische. - Musik wird eingespielt - Es ist schön in dem Raum. Ich glaube, ich möchte hier gerne mit Menschen zusammen sein.
Th: Ist das so was wie: ich vermisse Menschen, oder ich fühle mich so alleine hier? - Kl. bejaht – Ja, dann sag das mal dem Raum, so in der Art, wie du dich da fühlst.
Kl: Hier gehören doch Menschen rein, ich möchte gern Gesellschaft haben.
Th: Ja, kommt denn eine Reaktion von dem Raum, sagt er was zu dir, oder zeigt er dir was?
Kl: Ich glaube, er lädt mich einfach nur ein, dazubleiben. Ich setze mich jetzt mal hin. - Pause - Ich glaube, jetzt kommen auch Menschen. Irgendwie kann es in dem Raum keinen Streit geben. Ich weiß nicht, ob ich den Raum kenne. Ich habe das Gefühl, dass ich mir den nur ausgedacht habe.
Th: Das ist in Ordnung, auch wenn du ihn dir ausdenkst, ist das ein Teil von dir. Du musst auch den Raum nicht kennen. Lass dich einfach nur mal dort sein und warte ab, was geschieht.

Kl: Ich glaube, da kommen Menschen.
Th: Ah ja. Kommen sie durch die Tür oder woher?
Kl: Ich glaube schon durch die Tür, aber ich gucke gar nicht auf die Tür.
Th: Schau doch mal, ob du sie kennst, oder sind sie dir unbekannt?
Kl: Ich glaube Gleichaltrige.
Th: Wie alt bist du denn? Schau dich doch mal an. - Kl: 19 - Ah ja, und da kommen jetzt andere junge Männer und junge Frauen? – Kl. bejaht - Ja schau doch mal, kennst du sie, oder einige von ihnen?
Kl: Einige könnten aus meiner Schulklasse sein, einige könnten Freunde meiner Geschwister sein.
Th: Du bist dir da nicht so sicher. Kannst du sie nicht genau erkennen, oder woran liegt das? ... Oder willst du einfach noch mal genauer hinschauen? Oder was willst du tun?
Kl: Hm...Vielleicht ist es wichtig, dass es ... es hat Ähnlichkeit mit Räumen, in denen ich früher ... Partys oder so, mit meinem Bruder und meiner Schwester...
Th: Hm...hm...wie geht es dir denn jetzt, wo Menschen da sind?
Kl: Schön, sie sind nett. – Aufforderung zur direkten Ansprache - Es ist angenehm mit euch, ich bin gerne hier. Ihr seid nett, ihr seid fröhlich....
Th: Und... reagieren sie auf dich? Haben sie bemerkt, dass du mit ihnen sprichst?
Kl: Ja, sie unterhalten sich mit mir. – Pause - Sie sind nett, aber oberflächlich. – Aufforderung zur direkten Ansprache - Das möchte ich ihnen nicht sagen. Ich finde es ja nett, dass sie sich da unterhalten. - Th: Dann sag ihnen das - Ich weiß ja gar nicht, ob sie oberflächlich sind. Ich habe nur das Gefühl, wenn man sich aus den Augen verliert, ist alles wieder weg.
Th: Ja, sag es ihnen... sag es ruhig. – Pause - Es ist okay, was du empfindest... oder befürchtest.
Kl: Wenn die Party vorbei ist, bleibt nichts übrig. - Pause -
Th: Ja, was sagen sie denn dazu? Oder wie reagieren sie?
Kl: Ich hab es noch gar nicht gesagt. Ich weiß nicht, was sie sagen. Da müsste ich noch einen Moment überlegen.
Th: Nein, lass es sie sagen. Du überlegst, was sie sagen könnten... aber zunächst müsstest du es ihnen sagen, was du empfindest, aber das scheint schwierig zu sein... Vielleicht magst du ihnen einfach mal das sagen: es fällt mir schwer zu sagen, was ich denke oder empfinde, oder etwas in der Art...
Kl: Ja, es fällt mir schwer, euch das zu sagen.... Das können sie nicht verstehen. Sie meinen, du kannst doch alles sagen... Ja, sie haben eigentlich auch Recht, es ist gute Stimmung.
Th: Ja, magst du es mal probieren?
Kl: ... Holt tief Luft - Ihr seid oberflächlich.
Th: Ja, super… Du kannst ihnen ruhig alles sagen, was du dazu denkst.
Kl: Vielleicht tue ich euch unrecht. Vielleicht seid ihr ja ganz okay, und ich halte euch nur für doof. - Pause -
Th: Kann es sein, dass da auch so was ist wie... der Kontakt ist sowieso nicht ehrlich gemeint oder so was, wenn die Party vorbei ist, bin ich ja doch wieder egal oder so was Ähnliches... ist das auch da?
Kl: Ja, das ist da.
Th: Magst du mal versuchen, ihnen das auch zu sagen?
Kl: Ja, wir können hier über alles Mögliche reden, das ist sowieso nur Partygeflüster für euch. Ihr seid ja nicht wirklich daran interessiert, was ich denke oder was ich fühle.
Th: Wie reagieren sie denn jetzt so?
Kl: Och, sie sind lieb. Sie sagen, das stimmt doch gar nicht.
Th: Hm.. das stimmt doch gar nicht. Wie geht es dir mit der Antwort?
Kl: Mir fehlt was. Ich möchte nicht nur darüber reden. Ich möchte auch Freundschaft und Zuneigung spüren... Ich möchte wissen, was sie von mir denken. Was denkt ihr denn von mir?
Th: Ja genau, ja.... horch mal.
Kl: Ich hör nix.
Th: Haben sie dich nicht gehört, oder müssen sie lauter sprechen... oder woran liegt es?
Kl: Ich höre nicht hin. Die Musik ist zu laut, glaube ich.
Th: Ja dann schau doch mal, wenn du das jetzt wirklich hören möchtest, was sie von dir denken, dass du jetzt einfach mal die Musik leiser machst, oder ob du einen fragst, ob er mit dir rausgeht oder schau mal, welche Möglichkeiten du hast.
Kl: Die Musik ist jetzt leise... Aber ich glaube, ich traue mich nicht, hinzuhören. - Aufforderung zur direkten Ansprache - Ich traue mich nicht, euch zuzuhören. Ich möchte wissen, was ihr von mir denkt, aber ich höre nicht hin.
Th: Was könnten sie denn sagen, was du nicht hören möchtest?
Kl: Dass sie mich ablehnen. - Th: Sag´s ihnen - Ich habe Angst, dass ihr mich ablehnt, dass ihr mich ablehnt so wie ich bin. Deshalb will ich euch auch nicht zeigen, wie ich bin.
Th: Woher kennst du das Gefühl: ich zeige nicht, wer ich bin, weil ich sonst Angst habe, abgelehnt zu werden, nicht gemocht zu werden, wie ich bin? Woher kennst du dieses Gefühl? Lass doch einfach mal eine Situation oder ein Bild auftauchen dazu. Lass dich tragen, dorthin führen. - Pause - Lass dich mal tragen von diesem Gefühl, ich habe Angst, abgelehnt zu werden, ich darf mich nicht zeigen, wie ich bin.
Kl: Ich stelle mich immer besser dar, verberge meine Schwächen.
Th: Was siehst du vor deinem inneren Auge? Was ist gekommen als Bild?
Kl: Als mein Rücken schief geworden ist.
Th: Wie alt bist du denn da? Sei mal dort. – Kl: 13, 14 - Ja, sei mal dort, was siehst du, wo bist du gerade?
Kl: In der Badeanstalt. Ich mag mich nicht ausziehen. – Unverständlich; spricht schon länger ziemlich leise - Ich will mich verbergen.
Th: Wer ist denn da? Siehst du jemanden in der Nähe?
Kl: Meine Klassenkameraden, ein paar Freunde.
Th: Vielleicht magst du mal versuchen, es ihnen zu sagen, wie es dir gerade geht?
Kl: Nee, ich habe Hemmungen, die sollen mich nicht sehen.
Th: Hm... du weißt ja, dass du hier auf der Matte liegst, dass du gerade mit deinen inneren Bildern beschäftigt bist, dass dir also real nichts passieren kann.... Spür mal... aber wenn du merkst, es geht gar nicht, dann ist das auch okay. Nur mal schauen, ob du es probieren möchtest zu sagen, wie es dir geht. Wer weiß, vielleicht passiert etwas Überraschendes. Einfach nur mal schauen, wie sie reagieren... ob du dich trauen kannst. Wenn nicht, ist auch in Ordnung.
Kl: Sie sollen meinen Rücken nicht sehen.
Th: Schau nur mal, was dir möglich ist jetzt, was du dich trauen kannst. Vielleicht sagen, ich habe Angst, ihr lehnt mich ab. Oder ihr verhöhnt mich. Du musst dich ja nicht ausziehen, wenn du nicht möchtest. Nur mal probieren, was jetzt für dich möglich ist.
Kl: - Pause, holt tief Luft - Ihr haltet mich ja nicht für normal, ich bin auch anders als ihr.
Th: - Pause – Ja, wie reagieren sie denn?
Kl: - Erstaunt – eigentlich ganz nett.
Th: Ja sag ihnen das ruhig. Das überrascht mich aber jetzt, ihr reagiert ja ganz nett! – Pause – Bleib mal mit ihnen in Kontakt.
Kl: Findet ihr das nicht abstoßend? Stört euch das nicht? ... Wollt ihr trotzdem mit mir zusammensein?
Th: Ja super... Hm…
Kl: Warum geht ihr nicht weg von mir, warum bleibt ihr hier?
Th: Vielleicht: ich habe gedacht, ihr würdet weggehen? Ich habe Angst gehabt, ihr geht weg?
Kl: Ja genau. Eigentlich ein ganz gutes Gefühl, was da jetzt kommt.
Th: Ja sag´s ihnen, bleib mit ihnen in Kontakt.
Kl: Ja das finde ich gut, dass ich euch das gesagt habe. Ich finde auch gut, dass ihr das akzeptiert.
Th: - Pause – vielleicht willst du dich ja noch weiter trauen – prüfe mal, ob das richtig ist für dich: vielleicht mit ihnen schwimmen zu gehen, ob das jetzt geht, oder ... etwas anderes mit ihnen zu machen. Worauf hast du Lust? Oder was ist der nächste Schritt für dich, was möchtest du tun?
Kl: Irgendwas gemeinsam mit ihnen machen, es muss nicht schwimmen sein.
Th: Ja, was möchtest du ihnen vorschlagen, oder vielleicht haben sie ja auch eine Idee. Schau mal, was passiert.
Kl: Tja, das trau ich mich jetzt nicht zu sagen – beide lachen - Party machen, Mädchen ansprechen. – unverständlich – Ich finde das gut, dass ich das meinen Freunden gesagt habe.
Th: Wie schauen sie denn aus gerade, oder was machen sie?
Kl: Oh, so ganz normal. – Aufforderung zur direkten Ansprache - Ihr reagiert ja so, als wäre nichts Besonderes. Es ist ja eigentlich auch nichts Besonderes – atmet tief durch -
Th: Ja genau, atme diese Erfahrung ganz tief in dich ein – atmet mit Kl zusammen - Ja, möchtest du jetzt mit ihnen Party machen, oder willst du wieder zurückkehren in den Raum, in dem du vorhin warst, wo „Liebe“ drauf stand...
Kl: Ich weiß gar nicht mehr, wie ich von dort hierhin gekommen bin.
Th: Du hast dich treiben lassen. Aber du kannst dich auch einfach entscheiden, dorthin zurückzukehren. Du kannst aber auch gucken, wo es dich hinzieht. Ob du vielleicht noch eine andere Situation aufsuchen möchtest aus deinem Leben, wo du auch Angst hast, wenn du zeigst, wer du bist. Wo zieht es dich gerade hin?
Kl: - Atmet tief – xxx (frühere Freundin und Geliebte).
Th: Ja, sei dort.
Kl: Ist das schön... Wir sind in einem so schönen Raum. Ich brauche mir gar nichts auszudenken, weil das alles so passiert ist.
Th: Ja, das ist in Ordnung – Musik wird eingespielt -
Kl: Wir sitzen auf der Erde und haben die Kerzen angemacht. Zwischen uns ist ein kleiner Tisch – atmet tief -
Th: Ja, wie geht es dir dort jetzt? Wie ist die Stimmung mit ihr, und sag es ihr selbst.
Kl: Wunderschön. Es ist so schön mit dir. Jetzt kocht sie ein Essen und deckt den Tisch. Jetzt essen wir. Das war aber alles wirklich so.
Th: Sei noch mal dort, das ist okay... Was ist mit deinem Gefühl, ich darf nicht sein, wie ich bin, ich werde abgelehnt...
Kl: Nicht vor xxx. – Aufforderung zur direkten Ansprache - Warum liebst du mich so, wie ich bin?... Mich kann man doch gar nicht lieben.
Th: Ja... hm... jetzt horch doch mal, was sie sagt.
Kl: - Flüstert – Ich will nur dich.... Das ist das Schönste, was mir mal jemand gesagt hat. – Th: Sag´s direkt. - Kl. wiederholt den Satz, beginnt leise zu weinen.
Th: Ja, atme den Satz ein: ich will nur dich. Und atme weiter, ja.
Kl: - Weint weiter – Nach der ersten Nacht wollte sie mich immer noch. Und nach 3 Wochen immer noch. Selbst nach 3 Monaten immer noch, so wie ich bin. – Th: Ja, sag ihr alles selbst - Warum magst du mich so, wie ich bin? Warum versuchst du nicht, mich zu ändern?
Th. Du fragst sie immer so nach dem „warum“... vielleicht magst du ihr mal sagen: ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man mich so lieben kann oder so, mit deinen Worten.
Kl: Ich kann mir nicht vorstellen, dass du mich liebst. Und doch weiß ich, dass es so ist. – Pause – Du hast mir dieses Gefühl gegeben.
Th: Sei jetzt da, es ist Gegenwart – Pause - Was passiert? Wie reagiert sie auf dich?
Kl: Sie fasst mich an. Ich denke, das darf nie zu Ende gehen. Und doch habe ich es beendet – Pause – atmet tief.
Th: Wo bist du? Was passiert gerade?
Kl: Bei ihr im Zimmer. Sie hat riesengroße Fenster und keine Vorhänge. Wenn wir im Bett lagen, konnte keiner uns sehen – atmet tief - Ich glaube, ich muss raus hier.
Th: Warum denn?
Kl: Ich will mich nicht in dem Zimmer verkriechen.
Th: Du hast das Gefühl, du verkriechst dich?
Kl: Ja, er ist so schön.
Th: Ja, sag das mal dem Raum, wie schön es in ihm ist, dass du dich aber nicht in ihm verkriechen willst oder so ähnlich.
Kl: Du bist ein schöner Raum.
Th: Was ist das, vor dem du dich verkriechen willst? Lass das doch mal da sein.
Kl: xxx ist nicht mehr da... Ich könnte weinen.
Th: Ja, sag es dem Raum, oder hol noch mal xxx und sag ihr, ich bin traurig, oder ich könnte weinen... hm... Lass es da sein....hm.
Kl: - Weint leise – Ich glaube, ich habe bisher nur bei xxx geweint, sonst bei niemandem.... Selbst das Weinen ist schön.
Th: Lass dich weiter atmen, ja.
Kl: Ich möchte jetzt in einen anderen Raum.
Th: Ist okay. Du könntest aber auch – nur als Möglichkeit - noch mal xxx holen und mit ihr vielleicht noch mal ins Schwimmbad gehen mit deinen Schulkameraden, deinen Freunden, oder in diesen ersten Partyraum... Ihr das einfach nur mal zeigen, wie viel Angst du hast, dich zu zeigen. Und wie schön das mit ihr ist, dass sie dich nicht ablehnt.
Kl: xxx, kommst du mit?
Th: Ja, zeig ihr mal deine tiefe Angst, abgelehnt zu werden, ...hm...
Kl: Ich kann nicht mit schwimmen kommen. Ich trau mich nicht, hier zu schwimmen... das versteht sie gar nicht... Wir ziehen uns jetzt aus und gehen schwimmen....- Atmet tief – Ich liebe sie.
Th: Ja, sag´s ihr... Spür´ das mal: ich kann hier einfach schwimmen, es ist okay, es ist alles ganz normal. Lass das mal ganz da sein... Wo spürst du das in deinem Körper?
Kl: Im Bauch. Es kribbelt im Bauch.
Th: Wie würdest du das beschreiben, das Gefühl, das du jetzt hast?
Kl: Ich werde geliebt, ich werde akzeptiert, ich werde berührt. Wenn es mir schlecht geht, dann kümmert sich einer da drum. Ich bin so wie ich bin. Du liebst mich trotzdem – Pause -
Th: Ja lass es da sein in dir und sich ausbreiten, ausweiten in deinen Körper. Ich bin wie ich bin, ich werde geliebt wie ich bin.
Kl: Ja, ich darf ich sein. - Pause -
Th: Das Gefühl, das du jetzt hast, was ist das für eine Farbe?
Kl: Grün. Maigrün.
Farbe einfließen lassen.
Th: Ja dann spür mal in deinen Körper, wie du dich jetzt fühlst... Und dann lass doch mal Situationen aufsteigen aus deinem Leben und schau mal, wie es sich jetzt anfühlt. Z.B mit deinen Schulkameraden im Schwimmbad oder auf der Party, oder auch aus deinem jetzigen Leben.
Kl: Leicht... Ich springe von einem Bild zum anderen. Gerade war ich im Garten. – Musik wird eingespielt -
Th: Lass dich treiben, und dann schau mal, an welchem Bild du hängen bleibst.
Kl: Bei xxx. Die Versuchung ist einfach zu groß. Ich möchte...
Th: Ja?
Kl: Ich spüre nur das Gefühl, frei zu sein.
Th: Ja, du hast ganz viel Zeit, lass dir Zeit.
Kl: – Pause – Ich glaube, ich war noch nie in mir.
Th: Bist du es jetzt?
Kl: Ich fühle mich wohl.
Th: Hol doch ruhig mal jemandem, dem du das zeigen möchtest, wie frei du bist. Vielleicht xxx, oder deine Freunde, oder wem auch immer du dich jetzt zeigen möchtest, die heute schon da waren oder auch anderen.
Kl: Jetzt, wo ich es bin, brauche ich es gar niemandem zu zeigen... Ich möchte es xxx zeigen.
Th: Ja dann hol sie mal her und zeig es ihr, zeig dich.
Kl: - Lange Pause - Dir möchte ich es auch zeigen.
Th: Ja dann hol mich mal rein in deine Innenwelt und zeig es mir auch.
Kl: - Pause - Das ist schön.
Th: Vielleicht möchtest du es ja noch jemandem zeigen...
Kl: Ja, meiner Mutter. Aber ob sie das versteht?
Th: Schau einfach nur zu, was sich verändert für dich, wie du dich fühlst jetzt.... Nur mal zeigen, guck mal, so bin ich, wenn ich mich frei fühle.
Kl: - Flüstert – Endlich bin ich frei. Meinen Kindern brauche ich es, glaube ich nicht zu zeigen.
Th: Lass einfach kommen wer kommen will. Vielleicht aus deinem bisherigen Leben oder aus deinem jetzigen Leben. Zuhause oder an der Arbeit, schau mal, wer kommt.
Kl: Das ist glaube ich egal.
Th: Es geht nur drum, das noch ein bisschen zu verankern, weißt du. So mal zu gucken: ändert sich was in meinem Leben durch dieses Gefühl, und das wird am anschaulichsten durch die Bilder, die kommen. Aber das ist nur ein Vorschlag, du musst das nicht tun.
Kl: Mein Bruder. Ich glaube, der versteht es auch nicht.
Th: Was verändert sich für dich, wenn du dich so frei fühlst und leicht, im Kontakt mit deinem Bruder?
Kl: Ich glaube er freut sich.
Th: Du kannst ihn auch fragen, sag´ mal, siehst du das eigentlich?

Kl: Siehst du das?... Jetzt sehe ich seine Frau. Ich glaube sie ist auch nicht frei. – Aufforderung zur direkten Kommunikation - Weißt du, wie sich das anfühlt? Es fühlt sich gut an... Meinem Schwager würde ich es gerne zeigen.... – weint – du tust mir so Leid!
Th: Ja, lass die Traurigkeit da sein, und atme weiter, ja... Was ist das, was dir so Leid tut? Kannst du ihm das sagen?
Kl: Du kämpfst so um deine Familie. Du liebst yyy( seine Frau) abgöttisch, und sie behandelt dich so schlecht.
Th: Ja. Kennst du das?
Kl: Ich weiß nicht, ob ich zzz (seine eigene Frau) so liebe wie er yyy liebt. Ich weiß nicht.
Th: Ist okay... Was wird aus deinem freien Gefühl, wenn du traurig bist oder er dir Leid tut?
Kl: Das bleibt noch bei mir, aber es ist weniger geworden.
Th: Ja, du könntest jetzt gucken, ah, wie ist das passiert und dir das genauer anschauen. Oder du gehst wieder in dein freies Gefühl rein. Was möchtest du?
Kl: Es ist okay wie es jetzt ist.
Th: Gut. Wir machen ja heute eine Probesitzung, d.h., dass du Bereiche deiner Seele erkunden und schauen kannst, was gibt es denn so für Themen? Und mein Vorschlag ist, dass wir jetzt noch mal zurück gehen in den Flur, ob du noch mal in ein anderes Zimmer rein möchtest... Meine Idee ist auch, wenn du das möchtest, dass du auf eine Tür mal selbst was drauf schreibst. Z.B. Parkinson. Nur als Vorschlag. Oder ob du jetzt Schluss machen möchtest, ausklingen lassen... was dein Bedürfnis ist, schau mal.
Kl: Parkinson hat bei mir noch kein Zimmer.
Th: Du könntest es so machen, dass du zu dem Flur zurückkehrst, es auf eine Tür draufschreibst bewusst und dann die Tür öffnest, wäre eine Möglichkeit. Aber nur dann, wenn du dich dafür entscheiden kannst. Vielleicht möchtest du aber auch nur so noch mal in einen anderen Raum reingehen. Guck mal, ob dich was angesprochen hat von dem, was ich dir eben vorgeschlagen habe.
Kl: Ich möchte jetzt in kein anderes Zimmer mehr. Ich weiß, dass es das Zimmer mit Parkinson gibt. Ich weiß nicht, ob ich Angst davor habe, ich glaube nicht. Ich möchte nur nicht jetzt da rein gehen.
Th: Ja, ist in Ordnung. Aber vielleicht kannst du mal so eine Tür da sein lassen, auf die du Parkinson draufschreibst, und dieser Tür mal sagen, was du mir gerade schon gesagt hast.
Kl: Ich komme wieder. Nur jetzt nicht.
Th: - Pause – Ja, wenn du möchtest, kannst du noch mal zu der ersten Tür gehen vom Anfang, da wo „Labor“ drauf stand, und mal gucken, wie es jetzt dort aussieht.
Kl: Die Tür ist zu.... Ich möchte gern wieder hochgehen, darf ich das?
Th: Ja natürlich, ich will dich jetzt auch nicht mehr neu in ein anderes Thema reinführen. Nur einfach noch mal einen Blick reinwerfen, hat sich was verändert?
Kl: Der Flur ist jetzt lebendiger. Er ist heller und bunter. – er beschreibt noch einige positive Veränderungen -
Ausklang