Vorgespräch:
An diesem Tag kommt die Klientin ziemlich verärgert. Grund dafür ist,
die Schwester, die seit kurzem ausgezogen ist, um in einer anderen Stadt zu
arbeiten. Sie kommt zu Besuch, weil sie im Haus noch die Wohnung hat. Die Klientin
bemerkt dazu: Meine Schwester lässt alles stehen und liegen, fühlt
sich zur Mithilfe im Elternhaus nicht zuständig und bekommt alles „hingetragen“,
wird behandelt wie eine Prinzessin. Sie kritisiert meine berufliche Situation
und mein Hobby, Dachziegelmalerei, welche ich für fast nicht mehr als die
Herstellungskosten weitergebe. Sie ist schon fast rücksichtslos, und trotzdem
erreicht sie scheinbar alles, was sie will.
Sie hätte zwar zwei Kilo abgenommen, aber der Ärger überwiege
im Moment.Sitzung:In der Sitzung tauchen wieder neun Türen auf, die bearbeiteten
sind rechts, offen, und die anderen in der Mitte und links, geschlossen. Sie
kann sich erst nicht entscheiden, in welche sie reingehen soll, deshalb soll
die heute wichtige Türe blinken. Es blinken alle, außer die auf der
rechten Seite, und sie entscheidet sich für die in der Mitte. Es taucht
dann das Wort “Schwester“ auf der Tür auf. Sie bemerkt noch,
sie kriege schon richtig Wut, wenn sie nur den Namen liest. Die Schwester erwartet
sie bereits (im Scheinwerferlicht) in dem Raum mit ihrem „Pokerface“,
welches bei der Klientin sofort das Gefühl erweckt, man weiß nicht
was in ihr vorgeht. Sie teilt dem Raum mit, dass sie heute nicht gerne hier
ist, der Raum meint, sie hätte hinter jeder Tür das Gleiche gefunden.
Als sie den Raum betritt, verändern sich die Augen der Schwester in ein
aggressives Funkeln. Auf die direkte Ansprache verwandelt sich die Schwester
kurzzeitig in einen Löwen und beansprucht für sich das „Erstgeborenenrecht“,
und verlangt, die Klientin solle sich unterwerfen. Kl: Ja, aber es fühlt
sich jetzt nicht neu an, es ist nichts Neues für mich.
Th: Also es war schon immer so?
Kl: Ja
Th: Sie ist die Erstgeborene und das heißt, sie ist älter als du
und was heißt denn das?
Kl: Ich soll mich unterwerfen
Th: Was machst du damit – du sollst dich unterwerfen? Spür mal, was
das auslöst in dir
Kl: Ich habe keine Lust darauf
Th: Genau. Und das sagst du ihr jetzt. So wie du es empfindest.
Kl: Ich habe keine Lust auf das Spiel!
Th: Sag ihr doch mal deine Meinung dazu. Bis jetzt hat ja das Spiel anscheinend
funktioniert. Sie ist die Erstgeborene und du hast dich zu unterwerfen
Kl: Ja aber ich habe mich ja nie unterworfen, ich habe mich immer herausgezogen
(Verhaltensmuster Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen kommt zum Vorschein)
Th: Hör dir mal selber zu
Kl: Ich kenne es ja.
Th: Frag sie mal, ob sie es gemerkt hat, dass du dich immer herausgezogen hast
(ich halte sie weiter in Konfrontation)
Kl: „Hast du immer gemerkt, dass ich mich immer rausgezogen habe?“
Ja.
Th: Und wie ist das jetzt? Willst du dich auch rausziehen? Oder bist du bereit,
dich dem mal zu stellen? Wie ist das – hast du Lust, dich in Zukunft weiterhin
rauszuziehen und dem immer aus dem Weg zu gehen? Weil – die Anforderung
stellt sie ja, die steht ja. Du hast dich zu unterwerfen, du steigst zwar nicht
ganz auf das Spiel ein, aber du musst dich rausziehen, um nicht darauf einzusteigen.
Schau ihr in die Augen
Kl: Ich verstehe nicht, warum es für sie so wichtig ist.
Th: Das kannst du sie ja mal fragen
Kl: „Warum ist es für dich so wichtig?“ sie sagt, sie war als
Erste da und sie bestimmt die Regeln.
Th: Was machst du jetzt damit? Wie ist das für Dich – sie ist die
Erste, sie bestimmt die Regeln? Ist was Gewohntes oder?
Kl: Das würde sie gern
Th: Rede gleich mit ihr…..
Kl: „Ich weiß, dass du das gern lassen würdest, alles bestimmen
und jeder soll nach deiner Nase tanzen, aber das habe ich ja noch nie gemacht!“
Th: Du hast dich immer rausgezogen, ja?!
Kl: Ja
Th: Aber das löst ja ihre Anforderungen nicht auf. Du hast es nicht klar
gemacht. Sie ist trotzdem weiterhin der Meinung, sie bestimmt die Regeln. Spür
mal, ob das so stimmig ist, dein Verhalten, du ziehst dich raus. Geh nach deinem
Gefühl, spür was ist. Es ist ja ein Ausweichen, was du da machst!
Und das kennst du gut, das Ausweichen, stimmt´s?
Kl: Ja.
Sie wiederholt noch einige Male, sie hätte keine Angst vor ihrer Schwester,
kann sich frei im Raum bewegen und sieht anscheinend keinen Anlass, sich mit
ihr auseinanderzusetzen. (Dieses Muster praktiziert sie seit langem mit allen
Familienmitgliedern, mit denen sie Differenzen hat. Auch die Haltung: Ich will
mit euch nichts zu tun haben und die Verweigerung sich auseinander zu setzen
werden wieder deutlich) Nachdem von ihr immer wieder betont wird, dass sei ihr
zu blöd, lasse ich sie den Raum fragen, worin denn für sie überhaupt
das Problem besteht:
Th: Er soll dir mal genau zeigen, was das für ein Problem ist. Nimm mal
deine Worte dafür, du kommst ja schließlich damit zurecht. Lässt
sie machen, du greifst sie nicht an, drehst dich bloß um und gehst. Wo
ist denn da das Problem für dich?
Kl: „Wo ist denn da das Problem für mich?“ Weil ich es immer
weitermachen werde und jedes mal, wenn ich mich wegdrehe, stehe ich halt nicht
für mich ein. Es hindert mich an meinem Wachstum, meiner Entwicklung
Ich lasse sie jetzt direkt in eine Situation hineingehen, wo ihre Entwicklung
blockiert wird. Es taucht ihre Arbeitsstelle auf. Symbolisch steht die Schwester
immer im Weg, wenn die Klientin in irgendeine Richtung laufen will (Sie setzt
sich dort bei den Arbeitskolleginnen meistens durch, geht aber der Konfrontation
und einem offen Gespräch mit dem Chef aus dem Weg). Der Blick in die Augen
der Schwester (ihr Körpergefühl beschreibt sie als innerlich leer)
erinnert sie an ein anderes Erlebnis. Es taucht eine Situation aus ihrer Schulzeit
auf, in der die Eltern erfahren, dass sie die Klasse nicht schafft und sie sich
dafür schämt und sehr traurig ist.
.
(Kassettenseite B)
Kl: Ich bin traurig und ich schäme mich
Th: Was bewirkt das, wenn sie dich so anschauen?
Kl: Dann schäme ich mich noch mehr
Th: Sprich das mal aus. Und vielleicht möchtest du es einem ganz besonders
sagen oder du willst allen sagen, sprich es mal aus. Dass du traurig bist darüber,
dass du es nicht schaffst und dass du dich noch mehr schämst, wenn sie
dich so anschauen. Drück mal deine Gefühle aus, nimm deine Worte.
(Das Ausdrücken ihrer Gefühle fordere ich immer wieder ein, weil sie
bei Unterdrückung Wirkung im Leben zeigen)
Kl: „Ich bin traurig, dass ich sie Klasse nicht schaffe und ich schäme
mich dafür!“
Th: Kriegt das überhaupt jemand mit, wie es dir geht? Reagieren die, wenn
du deine Gefühle ausdrückst? (Kopfschütteln) aha. Spür mal,
was das mit dir macht. Keiner kriegt es mit, wie es dir geht. Die schauen dich
alle nur so an. …spür mal, was mit dir passiert.
Kl: Ich will mich umdrehen und gehen
Th: Erkennst du den Mechanismus? (Ich spiegle ihr Verhalten)
Kl: Ja, weil dann muss ich sie nicht sehen
Th: Ist das der Grund, dass du dich auch heute noch umdrehst und gehst, damit
du es nicht sehen musst?
Kl: Ja
Th: Guck mal, ob du deine Gefühle ein bisschen mehr zulassen kannst.
Kl: Ich habe das Gefühl, ich bin wie abgestempelt.
Diese tiefen und frühen Erfahrungen sind sehr prägend für ihr
Verhalten, und suchen immer wieder Resonanz im Leben. Ich suche nach der Prägungsebene
und frage nach der Entstehungssituation ihres Gefühls des „abgestempelt
sein“
Sie findet sich in ihrer frühen Kindergartenzeit wieder, als sie Bauchweh
hat und deshalb erbricht. Wieder fallen ihr die Augen der Kindergärtnerin
auf und sie fühlt sich ganz allein.
Th: Merkst du, was mit dir passiert? Beschreib mal, in welcher Situation bist
du, dass du so angeschaut wirst?
Kl: Mir war schlecht und ich habe mich übergeben. Mir hat der Bauch weh
getan. Als ich mich übergeben habe, hat sie mich so angeschaut.
Th: Weil du brechen musstest?!
Kl: Ja
Th: Wie geht´s dir dabei?
Kl: Ich stehe allein.
Th: Sag´s noch mal! Sprich es noch mal aus ( sie soll stärker in
das Gefühl gehen)
Kl: Ich stehe allein
Th: Wer fehlt? Bist du die Kleine? Spür mal, wer da fehlt. Wer fehlt da?
Du hältst den Mund zu. Spür mal, wer da fehlt und dann sprich es aus.
…ja, du weißt es. Mach mal den Mund auf zum Atmen. Atme es mal aus.
Atme es mal aus. ... wer fehlt? Genau – atme. Wer fehlt der kleinen X?
(Ich unterstütze sie kräftig damit sie durch den Prozess gehen kann)
Kl: Mama fehlt.
Th: Hol sie mit her und zeig ihr, wo du bist. Lasse sie mit da sein. Ist sie
da? (Das Energiebild Mama muss mit der Situation konfrontiert werden und alle
Gefühle müssen ausgedrückt werden – synergetischer Prozess)
Kl: Ja
Th: Zeig ihr mal, wie du hier bist, ganz allein vor der Kindergärtnerin.
Dir war schlecht, hast erbrechen müssen und sie schaut dich so an.
Kl: Sie hat sich vor mir geekelt.
Th: Sag´s deiner Mama
Kl: „Sie hat sich vor mir geekelt!“
Th: Die Kindergärtnerin hat sich vor dir geekelt. Sag ihr, wie es dir geht.
…und ausatmen. Sieht die Mama, was da passiert ist? (sie nickt) Kannst
du der Mama sagen, wie es dir geht?
Kl: Ich habe das Gefühl, ich habe was Falsches gemacht
Th: Zu wem sagst du das?
Kl: Zur Mama
Th: Sag zur Mama, ich habe das Gefühl ich habe was Falsches gemacht
Kl: „Ich habe das Gefühl, ich habe was Falsches gemacht!“
Th: Wie reagiert denn deine Mama? Was macht denn die jetzt?
Kl: Sie nimmt mich in den Arm.
Th: Frag sie mal, ob das falsch war, was du gemacht hast
Ich hielt diese Rückversicherung für notwendig, es wäre aber
besser gewesen ich hätte sie spüren lassen, wie das ist, von Mama
im Arm gehalten zu werden. Das Ergebnis hierfür kommt dann prompt.
Die Mutter bestätigt ihr jetzt noch mal, dass sie nichts Falsches getan
hätte und hält sie fest.
Auf die Frage ob sie selbst noch glaube, was Falsches getan zu haben, entschuldigt
sie sich mit: ich habe das nicht mit Absicht getan. Auch die Augen der Kindergärtnerin
blicken noch „böse“ und sie selbst will nicht mehr in den Kindergarten.
Die Mutter meint nun, da muss man halt hin. Das Bild ist noch nicht gekippt,
der Wunsch „ich will da nicht hin“ (Muster ausweichen) ist noch
da.
Ich frage nun, woher sie das kennt, gezwungen zu werden, etwas doch zu machen.
Sie erlebt sich als ein paar Tage altes Baby, welches keinen Hunger hat, und
von der Mutter die Flasche in den Mund gestopft bekommt. Sie spürt dass
sie keinen Hunger hat, weil sie nicht da sein will, ihr fehlt ihr Zwilling.
Die Mutter ist sehr ärgerlich und schimpft mit ihr. Wir rufen den Zwilling
herbei, und ihr fällt sofort sein böser Augenausdruck auf.
Th: Sag´s ihm mal. Sag ihm, wie sein Blick ausschaut
Kl: “Du schaust ganz böse aus!”
Th: Und ich will es nicht sehen (dieser Satz war vorher schon gefallen)
Kl: “Ich will es nicht sehen!”
Th: Schau mal, wie er reagiert. Wie wird der Blick? Stärker, schwächer
oder bleibt er?
Kl: Er sagt, ich bin selbst schuld
Sie steigt an diesem Punkt noch einmal in eine Reinkarnationsgeschichte ein,
er hätte sie nur alleine gelassen, weil sie das schon einmal mit ihm gemacht
hätte. Das Gefühl von Mutlosigkeit und alles falsch zu machen taucht
auf und steht im Zusammenhang mit dem Zwilling und ihrer Schwester. Ihr Zwilling
unterstützt sie in der Geschichte mit der Schwester, was ihr (Klientin)
dann Auftrieb gibt. Es tauchen Aussagen der damaligen Eltern auf wie „
nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder etc. was bei ihr bewirkt, dass sie genau
das Gegenteil macht. Ich stelle dann noch Verbindung zu den Auswirkungen in
ihr heutiges Leben her. Sie erkennt, sie macht es immer noch so: genau das Gegenteil.
(Wird ihre Schwester erfolgreich, kann sie es eigentlich nicht werden) Noch
einmal zeigt ihr der Zwilling, wie sehr sich die Eltern damals um sie gesorgt
haben, das bewirkt, dass sie den Bruder nicht mehr als Gegner sieht. Der Zwilling
erklärt noch, dass der böse Blick nur deshalb wäre, weil die
Eltern soviel um sie geweint hätten.
Kassette II
Die Situation erlöst sich dadurch, dass sich bei ihr ein tiefes Gefühl
der Liebe für ihren Bruder einstellt und sie ein Familienzusammengehörigkeitsgefühl
erlebt. In der Umarmung mit ihrem Bruder erklärt sie plötzlich, das
sei so, als ob sie wieder vollständig würde. Sie berichtet freudig,
dass die Augen ihres Zwillings jetzt strahlen (in der letzten Sitzung waren
sie am Ende noch unklar). Ich ermuntere sie, all ihre Gefühle dem Zwilling
mitzuteilen. Noch ein behinderndes Gefühl taucht im Zusammenhang mit dem
Zwilling auf: Dadurch das sie ihn so vermisst, kann sie nicht richtig leben
„ sie wartet“ darauf, dass sie wieder zusammen sind. Dieses kann
sie dann auflösen, sie fühlt sich über die Liebe mit ihm verbunden
und erklärt, sie freue sich auf ein Wiedersehen und ist jetzt bereit ohne
ihn zu leben.
Sie findet sich plötzlich im Bauch der Mutter wieder und verkündet
laut: Ich bin mir sicher ich schaffe das!!
Ich mache jetzt die Rückkoppelung und stelle sie ihrer Schwester gegenüber,
sie trifft sie vor ihrer Arbeitsstelle
Kl: Sie versucht´s immer noch
Th: Du merkst es, aha. Schau mal , wie es da jetzt ist. Du kennst ja noch deine
Tendenz vom Anfang, ist dir ja bekannt. Schau auf deine Körperhaltung.
Kl: Ich laufe gerade auf sie zu. Ich halte den Blickkontakt. Ich fühle
mich sicher, das ich das schaffe.
Th: Spür, was du ihr sagen willst. Schau ihr in die Augen und spüre,
was du ihr sagen willst. Schau, was passiert
Kl: „Ich brauche nicht deine Erlaubnis zu leben und auch nicht, wie ich
leben will. Es ist nicht deine Entscheidung! Ich brauche nicht dein Einverständnis,
ob das ok ist, was ich mache oder nicht. Es ist meine Entscheidung!”
Th: Spür, ob das alles ist? Fühle nach innen!
Kl: Ich weiß, dass ich es schaffe.
Th: Was macht sie jetzt?
Kl: Ist verunsichert
Th: Wie ist denn das für dich, dass sie so verunsichert reagiert? Schau
mal, was passiert. Vorhin hat sie ja versucht, dir den Weg zu verstellen. Du
bist nach links, ist sie nach links, bist du nach rechts, ist sie auch nach
rechts. Probiere es mal aus
Kl: Sie geht zur Seite.
Th: Und du?
Kl: Ich gehe vorbei.
Th: Was ist das für ein Gefühl? Das würde mich mal interessieren,
den Unterschied zum Ausweichen.
Kl: Ich fühle mich nicht mehr so klein. Eher groß, aufrecht
Th: Wie läuft es sich da?
Kl: Sicher. Nicht mehr so eierig, so unsicher halt. Das ist weg. Das ist, als
hätte ich einen Kampf gewonnen.
Th: Bewege dich mal danach, spür einfach deinen Impuls. Darfst dich ruhig
ausprobieren. Deine Mimik passt schon!
Kl: (unverständlich) …. um ihr zu sagen, ich habe gewonnen. Und es
ist einfach schön, immer wieder weg zu gehen, zurück zu gehen. Ich
habe gewonnen.
Ich lasse sie die neue Position ausprobieren, die Schwester wird bildhaft kleiner
und die Klientin erlebt sich als groß. Dann mache ich noch die Rückkoppelung
zum Erlebnis in der dritten Klasse. Sie trifft auf die Familie in der Küche,
ihr Schamgefühl ist weg. Sie sagt ihrer Familie, „ ich fühle
mich nicht, als hätte ich verloren oder irgendwas versäumt“,
im Gegenteil, sie könne den Lehrer der Folgeklasse sowieso nicht leiden.
Ihr Auftreten vor der Familie ist sicher.
Rückkoppelung zur Kindergartensituation: Die Kindergärtnerin schaut
immer noch so, aber ihr geht es, nachdem alles raus ist viel besser, sie muss
nichts sauber machen. Ich frage sie, was noch fehlt, oder was sie noch sagen
möchte, daraufhin sagt sie, na es geht mir jetzt wieder gut. (Reaktion
der Mutter fehlt, ist mir nicht aufgefallen)
Rückkoppelung zur Situation zum Baby, das nichts essen wollte: (mit fester
Stimme) Ich hab jetzt richtig Hunger!
Th: Schau noch mal in den Raum rein, wo wir rein gekommen sind. Beschreibe mal,
was sich da verändert hat.
Kl: Es ist jetzt ein ganz normaler Raum.
Th: Mit Brennpunkt? (Die Schwester stand zu Anfang im Scheinwerferlicht)
Kl: Nee, ist alles hell.
Th: Wie empfindest du den Raum so? Passt er so fehlt noch was?
Kl: Nein, ist ok.
Th: Ok. Dann gehst du wie gesagt in deine Lieblingssituation und nimmst dir
soviel Zeit, wie du brauchst. ( Sie geht vor ihrer Schwester auf und ab mit
dem Gefühl: ich habe gewonnen und genießt es, sich größer
zu fühlen)
ENDE
Persönliche Anmerkung: Ich hatte teilweise bei der Rückkoppelung das
Gefühl, das sich die Situationen nur bedingt erlöst haben. Andererseits
halte ich es auch für möglich, dass sie auch einmal das Gefühl
der Überlegenheit braucht.