Vorgespräch:

Ganz aktuell ist ein häuslicher Streit mit der zweiten Frau des Vaters, in der sich die Klientin von ihrem Vater im Stich gelassen fühlt. Dieser hat keine klare Position, und reagiert oft sehr impulsiv und nach seiner eigenen Laune.

Sitzung:

Als sie in den Gang kommt, bemerkt sie, dass dieser heute anders aussieht. Die Türen sind weiß mit Gold, anstatt Fackeln gibt es Kerzenleuchter und es ist heller als sonst. Sie entscheidet sich wieder für die Türe in der Mitte, auf der steht „Wind“. Dahinter findet sie keinen abgeschlossenen Raum, sondern es ist so, als würde sie an der Türe eines Flugzeugs stehen und nach unten sehen. Es weht starker Wind und sie genießt es, den Überblick zu haben. Zum ersten Mal hat sie von sich aus den Impuls springen zu wollen, was sie auch dann tut. Während des Sprungs empfindet sie Leichtigkeit, und das Gefühl, dass der Wind sie wie ein Blatt trägt. Der Wind sagt ihr, es gehe heute um Freiheit und fragt sie, wie sie sich am Boden fühlt. Sie fühlt sich unten sofort schwerer, auch angebunden und die Leichtigkeit ist weg. Jetzt zeigt ihr der Wind die Gegend, wie die Blätter und das Gras sich bewegen und meint, auch unten kann er noch frei sein. Sie soll sich jetzt mal zeigen lassen, wo ihr die Leichtigkeit fehlt und in welchem Bereich sie sich angebunden fühlt, oder wie sie sich diese Qualität wieder herholen kann.
Der Wind erklärt ihr die Bedeutung für ihr Leben: Je mehr sie sich wünscht frei zu sein, woanders zu sein, desto mehr verwurzele sie sich mit dem Gefühl, sich nicht bewegen zu können. Durch den Wunsch, woanders zu sein, kann sie nicht wahrnehmen, dass sie an ihrem Platz, an dem sie steht, auch frei sein kann. Durch ihre Einstellung wird jegliches Weiterkommen blockiert. Sie bestätigt, dass sie sich darin wieder erkennt. Als sie nachfragt, wie sie dieses anders machen könnte, bemerkt sie, dass sie den Wind an ihrem Platz nicht spüren kann, weil sie von einer durchsichtigen Kugel umschlossen ist, die alles abhält (wieder ein symbolisches Bild für ihren Schutzmechanismus). Von der Kugel bekommt sie die Auskunft, sie habe sie selbst erschaffen, sofort fallen ihr Vor- und Nachteile der Kugel auf: sie fühlt sich in ihr sicher, es kann sie aber auch nichts erreichen in ihr. Als sie der Kugel ihre Empfindung mitteilt, dass sie sie einerseits sehr braucht, aber andererseits stört diese, weil sie nichts mitkriegt, fühlt sich die Kugel angegriffen.

Sie fragt dann den Wind und die Kugel, welche Qualität ihr fehlt, dass sie diese Kugel aufgeben könnte. Beide antworten: sie schützt sich damit vor dem Leben und die Sicherheit, alleine stehen zu können fehlt. Sie lässt sich jetzt von der Kugel eine wichtige Situation aus ihrem Leben zeigen, wo diese sie beschützt hat: Unmittelbar nach der Geburt blickt sie in die kalten Augen der Mutter, die sich nicht freut.

Th: Wer hat in dem Moment, da warst du ja noch ganz klein, diese Kugel beauftragt? Wie ist die da entstanden? Aus den Gedanken heraus, aus dem Gefühl heraus?
Kl: Ich schaffe das nicht allein, habe ich gedacht
Th: Du schaffst das nicht allein? Hole mal den Wind mit her. Lass dir mal vom Wind zeigen, was passiert wäre, wenn es die Kugel nicht gegeben hätte
Kl: Ich habe Angst, wenn die Kugel nicht da ist. Sie ist so groß und ich so klein
Th: Sag das deiner Mutter, weil in deinem Kopf ist sie immer noch so groß. Sie ist immer noch als so riesengroße Mama abgespeichert und du als so klein. Es gibt immer noch dieses Bild: die große Mama und die kleine X . Schau mal, ob du da jetzt als erwachsene X. mit hin kannst. Geht das? Kannst du dem kleinen Baby mal beistehen? Kannst du für das kleine Baby sprechen? Und kannst du mal der Mama erzählen, wie es dem Baby ging, bei dem Blick, bei dem Anblick? Kommt ganz frisch auf die Welt und schaut in die Augen von der Mama.
Kl: Ich finde es auch heute noch schrecklich, wie sie mich angeschaut hat
Th: Sag ihr das! (sie geht heute widerstandslos in die direkte Konfrontation)
Kl: „Ich finde das, wenn ich das jetzt sehe, wie du mich damals angeschaut hast, immer noch schrecklich! Dein Gesicht ist so verzerrt”
Th: Guck mal, wie sie reagiert, vielleicht hat sie gedacht, das Baby kriegt das nicht mit was auch immer. Aber jetzt bist ja du da, als erwachsene X. und sagst ihr, dass du es merkst, wie sie dich anschaut und dass du da sehr wohl ein Gefühl dazu hast, wenn du den Blick siehst
Kl: Am liebsten würde ich die Augen zu machen und rumdrehen, dass ich es nicht sehen muss
Th: Spür mal nach, ob das genau die Technik ist, dass diese Kugel entstanden ist in deinem Leben - mit dem Verhalten „Augen zu machen und nicht hinschauen“ ( ich spiegle ihr Verhalten und die Auswirkung, damit es ihr bewusst wird)
Kl: Ja
Th: Finde mal heraus, ob das wirklich hilft
Kl: Es ist halt so, wenn ich in der Kugel bin, und ich sehe so was von draußen, dann kann ich mir in der Kugel, weil ich mir da sicher bin, kann ich es mir ja so zurecht basteln, dass es für mich erträglich wird. Dass ich das gar nicht mitkriege, sondern …
Th: Guck dir das genau an, was du da machst. Schau dir das an! Und frag mal das Baby, ob es ihm wirklich gut geht in der Kugel. l
Kl: „Geht´s dir wirklich gut in der Kugel?“
Th: Guck, ob´s nickt, ob´s den Kopf schüttelt oder ja oder nein sagt
Kl: Es fühlt sich in der Kugel sicherer als draußen
Th: Nimm mal wahr, dass es immer noch dieses Bild gíbt. Die kleine X. und die riesengroße Mama mit dem Blick. Und dann hol mal den Wind dazu. Frag mal den Wind, was du noch hättest machen können und sei als große X. dabei (der Wind als helfende Instanz, der Bewegung und Kraft repräsentiert)
Kl: „Was hätte ich noch machen können?“
Kassettenseite B
Kl: …ich hätte sie anschreien können. Ich hätte sagen können, ich bin jetzt da und sie kann jetzt nichts mehr dagegen machen. Sie soll sich gefälligst zusammenreißen. Also mich dem entgegen stellen.
Th: Frag doch mal den Wind, ob er dir dabei helfen kann dabei. Frag, ob er bereit wäre, dem Baby zu helfen oder dir als erwachsene X, ob er dir Unterstützung geben könnte
Kl: „Kannst du mich unterstützen?“ Ja.
Th: Spür mal, ob du das zulassen kannst, dass der Wind dir jetzt hilft. Vielleicht mal zu reagieren und dich nicht unter der Glaskugel zu verstecken. Spür mal – wie entscheidest du dich? Willst du es ausprobieren?
Kl: Ja
Th: Hm, dann bitte den Wind und sag mal bescheid, was der macht. Guck mal, was dann passiert. Spür innerlich nach, ob du es ausprobieren willst und dann bitte den Wind darum:

hilf mir! Sprich es aus, wenn es für dich soweit ist. Guck mal, was der macht: wird er kräftig oder wird er weniger oder was macht er?
Kl: Der baut sich auf.
(Geräusch: starker Wind -Sturm)
Th: Spür mal, wie es dir dabei geht. Was passiert mit dir? Sei mal das Baby. Spür mal die Energie, die da kommt, wenn der Wind weht, wenn er sich aufbaut. Spür, was mit dir passiert und beschreibe es mal. Schau mal, ob deine Mama schon merkt, dass Wind ist
Kl: Ich fühl mich wohl beim Wind
Th: Guck mal deiner Mama in die Augen, merkt die, dass Wind ist?
Kl: Ja
Th: Wie sehen ihre Augen jetzt aus?
Kl: Sie sind größer, erschrocken (Das Energiebild Mama reagiert)
Th: Beschreibe mal dein Gefühl. Lass dir helfen. Guck mal, ob du die Energie annehmen kannst. Beschreibe, was mit dir passiert, was das auslöst in dir
Kl: Ich bin fasziniert vom Wind
Th: Dann spür mal in deinen Körper rein. Was passiert mit dir? Der Wind bringt Energie, der setzt was in Bewegung. Spür mal, was das ist und schau die Mama an dabei (das Gefühl soll sich auf der Körperebene ankern)
Kl: Ich fühle mich freier, mächtiger
Th: Worüber fühlst du dich mächtiger? Spür mal nach
Kl: Ich fühle mich nicht mehr so klein
Th: Und was ist dann, wenn du nicht mehr so klein bist? Lass mal die Energie zu und teile mal dem Wind mit, wie das ist für dich. Bleibe mit ihm in Kontakt., bleib dran, der Wind kann dir jetzt helfen. Schau mal, was du aus deiner Seele für die Energie kriegst, bleib mit dieser Energie in Kontakt. Spür mal, ob du sie annehmen kannst, ob du mitgehen willst. Das ist deine Energie!
Kl: Ich spüre halt die Kraft
Th: Kraft wofür?
Kl: Für alles
(ich motiviere sie zu handeln, ein Aspekt der ihr im Leben oft fehlt)
Th: Dann setze die mal ein. Guck die Mama an und lass einfach mal zu. Stell dir vor, du würdest sie jetzt einsetzen. Jetzt hast du sie vor dir, jetzt hast du auch noch die Kraft, wofür willst du sie einsetzen? Mache irgendwas, wo du spürst, da wirkt die Kraft. Und beobachte auch, ob deine Mama sich verändert, wenn du so kräftig wirst. Wenn du jetzt mehr Kraft kriegst. Atme die mal ein, die Kraft. Atme sie mal richtig ein, die Kraft. Kuck mal, was da aus deiner Seele für eine Energie kommt. Die ist für dich, die kannst du nutzen. Atme sie ganz tief ein. Und bittet den Wind noch mal: hilf mir, jetzt irgendwas zu machen (durch das Einatmen wird auch auf die körperliche Ebene mit einbezogen)
Kl: “Hilf mir jetzt, irgendwas zu machen!“
Th: (unverständlich) , dass die Kraft wirken kann jetzt. Genau, atme sie ein. Atme die Kraft ein und schau, was passiert. Schau, was passiert, wenn du sie zulässt. Wie sehen die Augen aus von deiner Mutter?
Kl: Sie zwickt sie zusammen, weil der Wind da ist
Th: Spür mal, ob das Kräfteverhältnis noch so ist. Ob sie dir noch so groß vorkommt. Spür mal hin.
Kl: Also ich fühle mich größer und ich sehe mich auch größer
Th: Dann sag ihr das. Sag ihr: bemerkst du jetzt, dass ich jetzt größer bin?
Kl: “Hast du gesehen, dass ich jetzt größer bin als du?“
Th: …. und sag ihr mal, ob du es noch zulässt, dass sie das Baby so einschüchtert, dass sie dem Baby so Angst macht, hilf dem Baby, schütze DU es. Vielleicht braucht es dann auch die Glaskugel nicht mehr. Nimm deine ganze Kraft aus deiner Seele und schütze das Baby oder tue irgendwas für das Baby. Die ganze Kraft steht dir jetzt zur Verfügung. Du hast alle
Möglichkeiten. Du kannst auch das Baby fragen, was es braucht, was du machen sollst, wenn dir nichts einfällt, aber tue irgendwas für´s Baby. Und nimm wahr, was sich schon verändert hat durch die Kraft
Kl: Also ich bin da und habe keine Angst
Th: Dann sag´s ihr: ich bin hier und habe keine Angst
Kl: „Ich bin hier und habe keine Angst vor dir!“
Sie wiederholt noch öfters, dass sie jetzt keine Angst mehr vor der Mama hat und diese nichts mehr machen kann. Ich frage sie ob sie sich für diese Kraft in ihrem Leben
entscheiden will, daraufhin sagt sie mit fester Stimme: ich schaffe es auch allein. Ohne meinen Zwilling und ohne die Kugel. Wir holen den Zwilling noch herbei, der sich freut, als sie ihm sagt, sie hätte immer das Gefühl gehabt, ohne ihn nicht leben zu wollen. Durch den Wind hat sie gemerkt, dass sie leben will und dies auch schafft. Der Wind meint noch, sie
soll jetzt einfordern, dass ihre Mutter sie beschützt. Es fällt ihr zuerst schwer, dies auszusprechen.
Kl: Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht aussprechen kann.
Th: Dann lass es erstmal den Wind aussprechen oder lass es das Baby aussprechen. Du kannst es mit Sicherheit aussprechen, du hast die Energie. Du hast nur eine Entscheidung zu treffen. Es ist deine Mama, die reagiert. Der Wind sagt, du musst es einfordern. Kriege sie dazu, du brauchst die Energie. Du willst Veränderungen in deinem Leben. Du willst den Job, du willst Geld. Und du willst endlich in deinem Leben entscheiden können. Das geht nicht, wenn die Mama so mächtig ist. Und jetzt ist die Energie da. Spür mal, was sich da für eine machtvolle Energie in dir zeigt. Aber dieses Bild musst du kippen. Du hast es einzufordern, dass sie es beschützt, die hat ihr Baby zu beschützen. Das ist ihr Job in ihrem Leben. Denke überhaupt nicht darüber nach, leg einfach los. Du hast dein Baby zu schützen, das macht jede Mama. Sag ihr doch einfach mal, was du darüber denkst, was sie gemacht hat. Die ist da ein richtiger Schlappschwanz gewesen. Genau, spuck´s einfach aus (Kl. atmet immer noch so, als wolle sie jeden Moment zum Reden ansetzen. Ich provoziere kräftiger mit ständiger Unterstützung der Sturmgeräusches)
Th: Lasse es jetzt raus, damit endlich was kippt. Tu es für dich. Sag ihr, was du davon hältst, was sie da gemacht hat.
Kl: “ Beschütze mich jetzt “
Sie schafft es dann doch, mit Hilfe des Windes, von ihrer Mutter einzufordern, dass diese sie zu beschützen hat und für sie da sein soll.
Kl: „Bist du bereit, mich zu schützen – ja oder nein?“ Ja
Th: Ok, dann testen wir das gleich mal aus. Geh mal in die nächst beste Situation, such dir eine aus oder lass sie dein Unterbewusstsein aussuchen. Und nehme sie mit, die soll dir jetzt zeigen, wie sie dich schützt. Nimm sie mit in dein Leben. Du kannst es aussuchen, sie muss ja alles machen, Schutz heißt Schutz. Wohin nimmst du sie mit? Spür mal, wo du sie gebraucht hättest. Oder gib deinem Unterbewusstsein den Auftrag, jetzt eine Situation auftauchen zu lassen, wo es wichtig gewesen wäre, dass sie dich schützt (Wenn das Bild gekippt ist, muss Handlungsfähigkeit ersichtlich sein, deshalb verbinde ich die inneren Gestalten miteinander)
Sie nimmt die Mutter mit in die aktuelle familiäre Situation, den häuslichen Streit mit der zweiten Frau des Vaters (ich nenne diese „Y“)
Kl: Die Mama schreit die Y. an
Th: Schau dir genau an, was passiertKl: Die Mama faltet sie richtig zusammen. Und sie betont immer wieder, das ist meine Tochter
Th: Hast du das Gefühl, sie erreicht da was? Spür mal, wie es dir geht. Passiert da was? Und wird sie mit der Y. fertig? Hast du das Gefühl?
Kl: Ja (Kl. offensichtlich bewegt, weint und schnieft)
Th: Was macht die Y.? Denn damit hat sie ja nicht gerechnet
Kl: Sie ist total entsetzt, duckt sich
Th: Schau was passiert. Das ducken allein reicht nicht
Kl: Sie traut sich nicht, was zu sagen !!!
Th: Was wünscht du dir von der Y.? Was soll sie machen? Du hast ja die ganze Zeit den Konflikt mit ihr. Spür was die jetzt machen soll
Kl: Sie soll sich bei mir entschuldigen
Th: Genau. Lass deine Mama handeln. Und du musst nachspüren, ob es dir reicht, ob das so ok ist für dich, wie sie sich entschuldigt
Kl: Meine Mama ist gar nicht mehr zu bremsen
Th: Oh, oh. Guck dir an, was da passiert. Und vielleicht lässt du es mal zu, zu spüren, wie lange die Sehnsucht schon da war nach diesem Schutz. Guck, ob die Entschuldigung reicht von der Y., kuck, ob die echt ist
Kl: Bei der Frau ist nichts echt
Th: Nimmst du sie an, so wie sie es gemacht hat?
Kl: Sie soll bloß wissen, dass sie so was nicht mehr machen braucht
Th: Aussprechen!!
Kl: “So was brauchst du nicht mehr mit mir machen. Du kannst mit dem Vater spielen, das ist mir egal. Aber nicht mit mir!“ Das Spiel ist aus! (jetzt geht sie in ihre Handlungsfähigkeit)
Th: Guck sie an dabei und schau, ob sie dich ernst nimmt
Kl: “Mit mir spielst du nicht mehr!”
Th: Genau, mach ihr klar, dass ihre Spielchen nicht mehr laufen. Ok, dann kuck noch mal, ob das auch richtig wirkt. Du hast ja jetzt die Kraft dazu. Nimm deine ganze Energie noch mal und sag ihr, was Sache ist. Spür die Kraft, das Spiel ist aus, darum geht´s ja. Mit dir hat sie nicht zu spielen
Kl: „Mit mir hast du nicht zu spielen!“
Th: Mach ihr das klar und jetzt musst du gucken, ob es auch für sie klar ist
Kl: „Mit mir spielst du nie mehr!“
Th: Zeig ihr deine Kraft
Kl: Wir hauen sie zusammen (Sturmgeräusch läuft zur Unterstützung weiter)
Th: Anscheinend braucht sie das (Sturm läuft noch)
Kl: Mama hilft mit
Th: Du hast Unterstützung von allen Seiten. Deine Seelenenergie ist da, deine Mama kann jetzt reagieren. Du hast es einfordern können und du hast selber die Kraft. Spür mal, wie das ist, wenn man sich endlich mal zur Wehr setzt
Kl: Also ich finde das alles prima, aber am allerbesten ist, dass die Mama mitmacht
Th: Das darfst du ihr ruhig auch mal sagen
Kl: Das zu sehen, tut einfach gut
Sie meint jetzt noch, sie müsse mit der Mutter auch noch zu ihrem Vater. Auch das funktioniert. Die Mutter hält zu ihr.
Th: Bitte deine Mama wieder darum, dass sie dir hilft und sag ihr, wobei sie dir helfen soll
Kl: Ich will das erst allein machen. „Ich will dir nur sagen oder überhaupt fragen, ob du dich nicht schämst?“
Th: Schau ihn an dabeiKl: “Schämst du dich nicht, was du die Frau machen lässt? Was du dir alles anhörst, wie blöd deine Kinder sind, wie bescheuert, wie faul? Du unterstützt das noch, du unterstützt die Y.“
Th: Indem er nichts sagt!? (Sturm läuft noch)
Kl: „Indem du noch zu ihr hilfst! Dass du sie bekräftigst, bestärkst, dass du das heraus provozierst, dass du sie anstichelst. Du stichelst die Frau gegen deine eigenen Kinder an! Dass du dich nicht schämst. Ich weiß nicht, ob dir die Bedeutung klar ist, dass du der Vater bist und wir die Kinder sind. Dass wir eigentlich deine Unterstützung, deinen Schutz brauchen! Oder dass es einfach normal ist, dass man seine Kinder schützt, dass man die auch verteidigt. Vielleicht auch mal zu Unrecht verteidigt oder dass es vielleicht die Wahrheit ist, was manch einer sagt, du aber trotzdem zu uns hältst. Das ist für mich ein Vater, aber nicht so ein Hampelmann wie du bist! Du spielst die gleichen falschen Spiele wie die Y., das macht euch Spaß. Uns macht´s kaputt und ihr freut euch. Euch geht´s super. Ihr seid das
Letzte! Also du bist wirklich das Letzte in meinen Augen, das Allerletzte! Von wegen Vater, du bist ein Arsch! Der Größte, welchen ich jemals in meinem Leben gesehen habe!“
Th: Du bist enttäuscht von ihm als Vater ?
Kl: „So unfähig. Nicht wir sind unfähig. Das ist deine Unfähigkeit, die du an uns siehst! Du kriegst nichts gebacken!“
Sie redet sich an dieser Stelle noch einiges von der Seele, der Vater hört ihr zu, dann holt sie ihre Mutter dazu. Der Vater reagiert erschrocken, er muss sich jetzt vor seiner ersten Frau, der Mutter seiner Kinder verantworten. Die Mutter droht ihm und „wäscht ihm den Kopf“, sie fordert ein, dass er seine Kinder verteidigt und schützt.

Th: Wie droht sie ihm?
Kl: Sie sagt halt, dass er uns verteidigen muss, dass er uns schützen muss. Und er soll sich nicht nochmal einfallen lassen ….
Kassettenende
Die restlichen Minuten der Sitzung kann ich nur aufgrund meiner Aufzeichnungen fertig stellen, da ich beim Kassettenwechsel versehentlich die Pausentaste drückte.Das Bild des Vaters ist auch soweit gekippt, dass er zu seiner 2. Frau ging, und seine Kinder verteidigte. Beide Elternteile hielten zum Schluss bedingungslos zu ihren Kinder. Die Klientin erhielt ein völlig neues Bild von ihren Eltern und betonte immer wieder, sie sei stolz auf die Beiden. Als Ausklang spielte ich noch einmal „Sturm“ ein, und die Klientin genoss es sichtlich noch minutenlang, ihre Energie, ihre Power zu spüren.