Praxislizenzarbeit Agnes Ewerling

2. Sitzung: Die Wurzeln

Klientin geht in Kontakt mit ihrem Körper, der immer nur schmerzt, die Schultern, der Rücken, die Knoten in der Brust verschwinden manchmal, kommen dann wieder.
Klientin ist ungeduldig, will das alles endlich weg haben.
Körper antwortet: er fühlt sich vernachlässigt, nicht beachtet, mißbraucht.
Klientin sieht plötzlich Qualm in ihren inneren Bildern - alles vernebelt.
Als sie schaut, wo der Qualm herkommt, sieht sie ein Feuer, mit einem nassen
Handtuch darauf. Das Handtuch liegt darauf, damit das Feuer nicht zu groß wird, oder ausgeht.
Hier zeigt sich auf der symbolischen Ebene ganz deutlich, wie sie ihre Lebensenergien blockiert. Therapeutin weist sie darauf hin.
Als die Klientin das Handtuch wegnimmt, ist der Rauch weg und alles nur noch Asche.

Kl. versteht das alles nicht, will auch nicht in Kontakt gehen.
Schmerz meldet sich:
KL: Mir ist zum Kotzen, ich will den Schmerz nicht mehr. Wenn du kommst, fühle ich mich total krank und unbrauchbar - ich kann dann nicht mehr wie sonst.Du kommst immer, wenn ich dich nicht gebrauchen kann Dann ignoriere ich dich einfach. Jetzt kriege ich auch noch Halsschmerzen. Ich kann so nicht leben, wie ich will. Da muß ich natürlich immer was machen, um dich zu vergessen.
TH: Du kannst dich jetzt mit ihm auseinandersetzen. Frag den Schmerz, wo er entstanden ist. Laß dir eine Situation zeigen. Oder woher kennst du das, nicht brauchbar zu sein?
KL: Ich komme auf die Welt und mir ist eiskalt - ich bin schon krank
nimmt sie erstaunt wahr. Sie ruft vergebens nach der Mama. Das Lebensgefühl ist schwer und zum Kotzen.
Keine Lust auf das Leben - ich bin müde - ich will schlafen . . .
ein bekanntes Muster, auch im heutigen Leben.
Klientin als kleines Baby, will nicht auf der Erde bleiben - ihre Stimme wird immer leiser ( ohne Energie)
Th fordert massiv auf alles auszudrücken, was da ist - es der Mama sagen.
Mama sagt darauf hin, sie wäre froh, daß sie draußen ist, sie hätte 9 Monate unter der Schwangerschaft gelitten.
KL: Du hast mir etwas mitgegeben, was mir das Leben schwer macht.
Klientin weint.
Sie spürt, daß ihre Mama sie nicht wollte. Sie kann keinen Kontakt zu ihrer Mama aufbauen. Die Stimme der Klientin ist leise und ohne Energie.
TH: Ja, spüre, wie es sich anfühlt, so in der Welt zu sein.
Jetzt kommen Bilder auf der Symbolebene, die ihre Gefühlssituation deutlich zeigen:
Klientin erlebt sich jetzt unter der Erde "da ist es warm" mit einer Schneeschicht oben drauf. Dort ist auch ein Baum. Sie fragt den Baum nach seinen Wurzeln und erzählt ihm, wie es ihr geht.
Th: Spüre mal hin, wie tief die Wurzeln sind.
Kl: Sie sind ganz flach. Er sagt, er hat Angst vor einem Sturm, daß er dann herausgerissen wird.
Th: Kennst du das auch aus deinem Leben? Die Angst vor Entwurzelung,
oder die Angst vor einem Sturm?
Kl: Da fällt mir nur das Krankenhaus ein. Wie ich damals mit 10 Jahren für ein viertel Jahr herausgerissen wurde aus meiner Familie, ins Krankenhaus kam und niemand durfte zu mir kommen.
Th: Ja, genau, geh nochmal dorthin, sei nochmal 10 Jahre alt und im Krankenhaus. Wie fühlst du dich dort?
KL: Ich fühle mich so kaputt, so unendlich müde. Es ist, als wäre so nach und nach alles in mir kaputt gegangen.
Th: Schau dich mal um, wer ist noch dort , oder bist du alleine?
KL: Es ist genau, wie bei meiner Geburt. Es sind alle da, aber weit weg.
Klientin soll es ihnen direkt sagen. Doch sie können sie nicht hören. Sie unterhalten sich über sie, weit weg, ein Stimmengewirr. Ihre Eltern dürfen nicht zu ihr. Therapeutin fordert Klientin dazu auf ihren Eltern zu sagen, wie sie sich damit fühlt. Doch da ist ganz viel Verzweiflung und Sinnlosigkeit. Diese heftigen Gefühle erlaubt sie sich aber nicht zu spüren, sie drückt sie weg. Dafür braucht sie ihre ganze Lebensenergie, die damit blockiert ist. Resignation, Energie- und Antriebslosigkeit sind die Folgen.
KL: Ich kann eh nichts daran ändern.
So braucht die Klientin heute noch viel Energie, um ihre wahren Gefühle zu vertuschen und immer nett und freundlich zu Eltern und anderen zu sein, um vorzutäuschen: "Mir geht es gut." Das wirkt sich aus in Phasen von starker Antriebslosigkeit und starker Müdigkeit, die sich immer wiederholen und so eine kostruktive Lebensplanung verhindern.
Therapeutin fordert dazu auf, etwas anderes auszuprobieren, oder total zu spüren, wie sich Resignation anfühlt und was sie aus ihrem Leben macht.
Klienten entscheiden immer selbst, ob ihr Leben so bleiben soll, wie sie es kennt, zwar blockiert, aber vertraut, oder ob sie sich auf Veränderung und Unsicherheit einlassen, die aber weitere Entwicklung und Lebendigkeit zur Folge haben. Der Therapeut gibt alle Unterstützung und Begleitung , wenn Klienten sich mit alten blockierenden Mustern auseinandersetzen wollen, wenn sie wirklich bereit sind eine neue Lebensqualität zu entwickeln, ihre Lebensenergie wieder ins fließen bringen, damit sich ihre Fähigkeiten und Lebensfreude optimal entfalten können. Doch ein Therapeut respektiert auch die Entscheidung des Klienten, sich nicht zu konfrontieren. Vielleicht braucht er noch Zeit.
Therapeutin fordert Klientin dazu auf mehr zu atmen.Plötzlich bricht aus ihr heraus:
KL: Keiner von euch interessiert sich für mich!
Daraufhin sagen sie: du bist ja so verschlossen
.KL: Ihr wollt mich ja eh nicht. Immer bin ich so anstrengend.
Klientin konnte nicht ihre Gefühle wahrnehmen, sondern nur Energielosigkeit, als Therapeutin dazu aufforderte zu spüren, wie es ist anderen zu Last zu fallen.
Klientin mehr und mehr verzweifelt: Ist doch völlig egal, was ich sage oder tue. Ihr hört mir ja eh nicht zu. Ich bin doch völlig unwichtig für euch. Ihr kümmert euch sowieso nicht um mich. Ich bin nur eine Last für euch. Ach, ich kann mich selbst nicht ertragen.
TH: Haben sie dich gehört?
KL Ich habe keinen Kontakt zu ihnen. Dann mache ich eben alles mit mir alleine aus, das kenne ich ja.
TH: Du kannst es jetzt so lassen, bei dieser Kontaktlosigkeit oder du sorgst dafür, daß sie dir zuhören, wenn nötig mit dem Schlagstock! Denn jedes Kind hat ein Recht auf seine Eltern, auf ihre Zuwendung, das ist Lebensnotwendig.
Therapeutin unterstützt sie dabei, wieder ihre Handlungskompetenz zu erlangen.
Klientin geht zum Opa und erzählt ihm mit zurückgehaltenem Weinen, daß die Mama keine Zeit für sie hat, dabei kommen Tränen und Schluchzen. Die Blockierung löst sich etwas. Der Opa soll das jetzt der Mama sagen. Er hat das früher auch schon gemacht.
Klientin handelt nicht neu, übernimmt noch nicht die Verantwortung, für das, was sie will, doch sie läßt sich auf ihre Gefühle ein. Sie weint und schluchzt heftiger.
Musik wird eingespielt
KL:weinend Der Opa spielt wenigstens mit mir. Das tut mir so gut.
Th: Sag deiner Mama, daß du das von ihr auch brauchst.
KL: Ach, die ist so weit weg, die hört mich nicht. Nur wenn ich krank bin, bekomme ich ihre Zuwendung.
TH: Frage sie direkt, ob du immer erst krank werden mußt, damit sie sich um dich kümmert.
KL: Sie sagt, sie hat so viel Arbeit. Aber das Kochen und Putzen ist so unwichtig, die sind doch alle schon groß und können sich selbst versorgen,aber ich bin noch klein, ich brauche dich ganz dringend!
Ich fühle mich wie auf dem Abstellgleis! Meine Energie ist weg.
Th: Genau, du stellst dich selbst auf das Abstellgleis. Du hast entschieden dich zurückzunehmen, zu warten. Ist das das Feuer, das mit dem nassen Handtuch zugedeckt ist ?
Andere Kinder schreien so lange, bis sie das bekommen, was sie haben wollen. Was willst du jetzt tun. Du entscheidest, schau mal, was du machen willst. Mach dich wichtig. Komm wir gehn jetzt zur Mama. Ruf mal nach deiner Mama, ganz laut.KL: verzweifelt Wieso wird mir jetzt so eiskalt?
Mama, wenn ich zu dir gehen soll bekomme ich eine Gänsehaut. Ich will nicht wirklich zu ihr. Ich fühle mich von dir so abgewürgt. Später, später hast du dann auch keine Zeit für mich.
Therapeutin fordert zum Atmen auf und die Körperbewegungen zu erlauben
TH: Sorge dafür, daß deine Mama Zeit für dich hat.
KL: Ich möchte weg hier, nur noch weg.
Therapeutin zeigt auf, daß sie bis zu diesem Moment wegläuft, daß es ein tiefes Muster in ihrem Leben ist und, daß sie auch vor sich selbst wegläuft und sich alleine läßt.
KL: Am liebsten würde ich sterben. Dann bist du schuld, Mama. Dann wirst du schon sehen, was du dann hast.
Therapeutin macht auf dieses tiefe Muster aufmerksam, mit dem sie ihre Mutter bestrafen will aber sich selbst verletzt und nicht leben läßt. Klientin weint und schluchzt sehr, muß beim Atmen unterstützt werden. Sie soll alles ausdrücken.
Musik wird eingespielt.
Klientin soll mit ihrem heutigen Bewußtsein in die Situation gehen und ihrer Mama alles erzählen. Ihr auch von ihren heutigen seelischen und körperlichen Beschwerden berichten und davon, daß es nicht besser werden kann, weil sie ihr heute noch damit ein schlechtes Gewissen machen will.
Mutter ist immer noch weit weg, reagiert aber. Sie sagt: Du hast doch alles, du bist undankbar.
KL: Ich weiß nicht, für was ich dankbar sein soll. Ich bekomme immer nur deine Nähe, wenn es mir schlecht geht. Dafür bin ich heute noch krank und werde nicht mehr gesund.
Linker Fuß krampft stark , es wird ganz schwarz. Schmerz soll ausgedrückt werden.
KL: Wenn ich mich bewege. habe ich Angst, daß der Krampf kommt.
Therapeutin zeigt auf, daß der Krampf die schmerzlichen Gefühle ausdrückt, die sie ständig festhält. Das ihr Körper so lange schmerzt, bis sie bereit ist, die schmerzhaften Gefühle zu spüren, die gespürt werden wollen.
Sie zeigt auf, daß sie die Türe zu ihre Gefühle etwas öffnet, dann gleich wieder schließt. Das verursacht Krampf.
Sie fragt sie, was noch alles kommen soll, welche Symptome der Körper noch
entwickeln soll, bis sie etwas verändern will.
Klientin bekommt nun etwas Wut auf die Synergetiktherapie, weil dauernd etwas von ihr verlangt wird, was sie nicht will. Therapeutin unterstützt sie dabei diese Wut auszudrücken, mit dem Schlagstock. Mit wenig Energie drückt sie ihren Ärger aus.
TH: Wenn du deine ganze Energie dazu brauchst alles festzuhalten, ist keine Energie da für das Leben.
Kl mit dem Schlagstock: Energie komm her. Ich hau jetzt in das Feuer rein, daß die Funken fliegen. Mehr Wärme, mehr Feure, mehr, mehr. Jetzt ist mir egal, was mir weh tut.
Klientin schlägt jetzt mit viel Energie auf den Boden. Musik wird eingespielt.
TH: Drück den Schmerz aus. Frag das Feuer, ob es wegen dem Schmerz nicht brennen kann?
KL: Ich will jetzt, daß du brennst, Feuer.
Sie wringt das nasse Handtuch aus, das auf dem Feuer lag und wirft es ins Feuer zum verbrennen. Sie schlägt wieder mit dem Schlagstock ins Feuer, bis das Handtuch verbrannt ist. Geräusch von großem Feuer wird eingespielt.
KL: Ich will nicht mehr, daß mein Feuer gebremst wird.
Plötzlich liegt ein Baby in ihrem Arm, das sich ganz warm anfühlt. Die Mutter und die Hebamme bringen Sachen zum Anziehen.
TH: Zeig mal deiner Mama das Feuer
KL: Schau Mama, das Feuer ist schön warm. Das braucht das Baby zum Leben. Mama nimmt das Baby auf den Arm und zieht ihm die ganze Energie raus.
TH: Willst du das erlauben?
KL: Mama, was machst du da, das schadet dem Baby. Aber sie weiß es nicht anders, denn ihre Mutter hat es auch so gemacht
TH: Laß ihre Mutter auch da sein und frage sie, welche Qualität ihr fehlt, um eine liebevolle Mutter zusein.
KL erstaunt, jetzt taucht ihre Mutter auch auf und ihre Mutter auch. Das geht ja zurück bis Adam und Eva. Allen fehlte etwas um liebevolle Mütter zu sein. Oje!
TH: Frage deine Oma, was denn die Liebe für eine Farbe wäre, wenn sie eine Farbe hätte.
KL: rosarot.
TH: Dann öffne dein Scheitelschakra wie einen Trichter und stelle dir vor, daß aus der Fülle des Kosmos die Liebe als rosarote Farbe in dich hineinfließt. Du brauchst dich nur zu öffnen und es geschehen lassen, daß du angefüllt wirst mit dieser Qualität.
Musik wird eingespielt.
KL: Die Farbe fließt gleich weiter in alle Mütter der Mütter der Mütter. Eine unendliche Reihe zurück, wie in eine Spirale. Und ich bin mit dem Baby in der Mitte. Wunderschön!
Klientin genießt dies eine ganze Weile, bis die Farbe von alleine aufhört zu fließen.
KL: Jetzt fühle ich mich geborgen und verbunden mit allen Müttern.
TH: Schau mal, wie deine Mama jetzt aussieht, wie sie jetzt zu dir ist?
KL: Meine Mama, meine Oma und ich mit dem Baby, wir stehen ganz dicht zusammen und strahlen uns an. Ich spüre Geborgenheit und Verbindung zu ihnen.
Mit diesen erarbeiteten Qualitäten ist es der Klientin eher möglich, sich in der nächsten Sitzung auf die tieferen Verletzungen einzulassen.