Praxislizenzarbeit
Agnes Ewerling
4. Sitzung:
Transformation
Die Klientin ist in ihrer Wohnung.
Der Narr ist bei ihr, total verknotet und kalt. Die Einrichtung ist nur noch
Asche. Sie hat kurz ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit, fühlt dann
nichts mehr. Ich biete ihr eine Zeitreise an, doch es verändert sich nichts.
Sie spürt, dass sie keine Energie mehr hat, die ist in der Asche. Die Asche
wirbelt hoch und darunter ist noch Glut. Die Klientin stellt sich in diese Glut.
Flammen züngeln an ihr hoch.
Kl.: Dann verbrenne ich auch. Ich
sitze eh nur hier. Wenn ich zu Asche werde, kann ich wenigstens fliegen.
Th: Spürst du, dass du nicht mehr leben willst? Woher kennst du dieses
Gefühl?
Kl.: Das ist schon seit der Geburt da.
Sie erinnert sich an einen grausigen Bericht, den sie morgens im Radio gehört
hat
und beginnt zu weinen.
Th: Spüre deinen Schmerz über die Brutalität in der Welt.
Kl.: Das ist, als wenn mein Körper stirbt.
Plötzlich taucht die kürzlich verstorbene Großmutter auf. Sie
liegt im Sarg. Die
Klientin schreit und weint.
Ich spiele dramatische Musik ein.
Da wird die Großmutter von der Klientin auf einem Stern wahrgenommen.
Kl.: Ich beneide dich, dass du dort oben sein kannst.
Th: Was antwortet sie dir?
Kl.: Sie sagt: Ich bin schon alt, aber du hast noch so viel Zeit vor dir.
Th: Erzähle ihr mal, wie es dir geht, z.B. dass du so viele Schmerzen hast.
Kl.. Ich bin verwirrt. Die Oma im Sarg hat keine Schmerzen mehr und die Oma
auf dem Stern auch nicht. Gibt es keine Schmerzen, wenn Körper und Seele
getrennt sind? Ich dachte, Schmerzen hören auf, wenn Körper, Geist
und Seele eins sind. Ich verstehe das nicht. Das müsste ja heißen,
wenn ich eins bin, tut mir alles weh???
Th: Was sagt die Großmutter dazu?
Kl.: Sie sagt, man kann es nicht mit dem Verstand erklären. Sie holt mich
jetzt auf ihren Stern.
Die Klientin atmet tief und entspannt. Leise Musik wird eingespielt.
Kl.: Hier ist alles nur noch Energie. - Großmutter, ich spüre Schmerzen.
Meine Brust tut weh. Sie meint, ich brauche jetzt etwas Zeit zum Energietanken.
Die Klientin hat das Gefühl, dass die Asche in ihrem Körper ist, und
da es
durchlässig ist, kann die Energie gut überall hin fließen. Sie
fühlt sich leicht an wie
Watte. Die Schmerzen nehmen ab. Tiefes atmen setzt ein. Die Energieaufnahme
dauert einige Zeit und die Klientin entspannt sich zusehends.
Kl.: Jetzt kommen Monster durch das All geflogen, aber sie kommen nicht nahe
an mich heran. Meine Energie schlägt sie in die Flucht. Nur meine
Füße fühlen sich so kalt an.
Th: Lass die Energie auch in die Füße fließen und spüre
in deinen Körper, ob du die Energie überall wahrnehmen kannst.
Kl.: Ja, Körper, du fühlst dich lebendig an. Du kannst durchs Weltall
fliegen.
Th: Spürst du noch Schmerzen? Oder Knoten?
Kl.: Schmerzen habe ich nicht mehr. Die Knoten sind so etwas wie schwarze Löcher.
Th: Willst du dort noch Energie hinschicken?
Kl.: Die Energie kann dort nicht hinfließen.
Th: Sprich die Knoten mal an.
Kl.: Das geht nicht. Es ist nichts da, was ich ansprechen könnte. Nur schwarze
Löcher, Antimaterie.
Th: Wenn alles gelöst ist, müsste auch dort Energie hinfließen.
Oder du hast Löcher in dir, wo die Energie wegfließt. Frage die Löcher!
Kl.: Ich soll Farbe einfließen lassen, weiß, genauso wie die Watte.
Während die Klientin weiße Farbe einfließen lässt, spürt
sie, dass die Farbe
hauptsächlich in die Stellen fließt, die üblicherweise Schmerzen
verursachen.
Kl.: Die Asche, die Watte und die Flüssigkeit, das ist wie Körper,
Geist und Seele. Das füllt mich jetzt ganz aus.
In der rechten Brust löst sich ein Energiestau auf. Daraufhin möchte
die Klientin,
dass das Fließen aufhört. Sie erkennt hier eines ihrer Muster: Sie
kann nicht alles
annehmen, was sie bekommt. Nun lässt sie die Farbe weiterfließen
und fühlt sich
nach einiger Zeit sehr wohl.
Th: Ich mache dir einen Vorschlag. Schau mal, ob du jetzt neu zur Welt kommen
möchtest. Wie ist die Idee für dich?
Kl.: Großmutter, ich muss jetzt wieder zur Erde....
Th: Du musst nicht. Möchtest du wieder zur Erde? Hast du Lust dazu?
Kl.: Ich bekomme schon wieder kalte Füße hier oben. die Großmutter
sagt, ich soll die Energie jetzt auf die Erde bringen.
Th: Schau mal, ob du auf der Erde deine Eltern schon wahrnehmen kannst? Spürst
du, dass du auf die Erde willst?
Ich frage sie, ob sie eine Idee hat, was sie in diesem Leben lernen will oder
welche
Botschaft sie auf die Erde bringen will.
Kl.: Ich will den Menschen sagen, sie sollen ihr Leben so angenehm wie möglich
machen. Sie haben es selbst in der Hand. Pause Ich fahre jetzt
auf einer Straße, immer am Mittelstreifen entlang, vor mir tauchen immer
mehr Leitplanken auf, quer zur Fahrbahn(innere Blockaden). Ich fahre einfach
drüber. Die Mittelstreifen sind meine Wegweiser.
Ich erinnere die Klientin daran, dass sie noch einmal neu geboren wird. Sie
ist
neugierig darauf.
Kl.: Da sind Gesichter.......eine Frau trägt mich durch den Raum........am
Ofen ist es ganz warm........sie taucht mich ins Wasser.........das ist auch
angenehm warm.
Th: Kannst du deine Mama sehen?
Kl.: Hören! Sie sagt zu der Frau: Beeile dich, gib mir mein Kind wieder.
Ich werde jetzt in Decken eingewickelt............die Mama guckt ganz
gerührt.
A.: Wie ist das für dich?
Kl.: Als sei ich etwas ganz Besonderes
Ich spiele zarte Musik ein.
Die Klientin öffnet ein Fenster und sieht dahinter eine Gestalt im Bett
liegen. Es ist ihr kranker Anteil, der ihr die Hände entgegenstreckt. Die
Großmutter auf dem Stern meint, sie solle diesen Teil annehmen. Sie verschmilzt
mit ihm und fühlt sich kompakter, nicht mehr so frei schwebend. Der Körper
bekommt eine andere Energie,der kranke Anteil ist nicht mehr übermächtig.
Ein Wärmegefühl breitet sich im ganzenKörper aus. Sie will jetzt
zurückgehen in ihre Wohnung, aber die ist nicht mehr vorhanden.
Kl.: Da steht jetzt das Haus aus meinem Traum..........mit einem wunderschönen
Garten...........riesengroßen Fenstern...........es sieht schön aus...........wie
ein tibetischer Tempel.........ich bin ganz berührt und staune..........ist
das mein Haus?.............eine Glastür geht auf........es hat wenige Möbel.........aber
wo ist "meine Ecke", in die ich mich zurückziehen kann?........das
Haus bietet mir "alles" an............es gibt sie nicht mehr..........meine
Ecke.......die Arbeitsecke....
.......die Schlafecke. Da, wo ich mich gerade wohlfühle, kann ich sein.
Es gibt keine Wände.......keine abgeschlossenen Räume.........und
auch nach außen ist alles offen..........die Fenster........und die Glastüren.
Oh, da kommt der Narr. Er ist ganz weiß gekleidet. Er strahlt.
Wenn ich mich ihm nähere, verschmelze ich mit ihm.
Th: Wie fühlt sich das an?
Kl.: Unbeschreiblich! Alle Gefühle sind da und sie machen jetzt keine Knoten
mehr.
Th: Ja, dann lass jetzt mal alle deine Gefühle da sein.
Kl.: Alle Türen öffnen sich und es kommen Menschen, Kinder und Erwachsene,
Tiere, alle sternförmig auf mich zu und berühren mich. Sie geben mir
viel Energie.
Sie bemerkt, dass ihre Füße immer noch kalt sind. Der Teppich stört
und wird
zusammen gerollt. Die Füße werden in die Erde eingegraben und die
Klientin spürt,
dass dort noch die warme Asche ist. Es geht nun darum, die ganze Energie auf
die
Erde zu bringen. Die Füße werden warm. Sie wollen auf die Suche nach
dem Alten,
Gewohnten gehen, doch das gibt es nicht mehr. So gehen die Füße auf
der Straße
mit den Mittelstreifen. Die Straße ist jetzt grün wie eine Wiese
und die Mittelstreifen
sind goldene Fußabdrücke.
Kl.: Wenn ich mich umdrehe, sehe ich Menschen, die unglücklich sind, weil
sie nicht weiterkommen.
Th: Zeige ihnen den Weg.
Kl.: Ich bin gekommen, um euch den Weg zu zeigen. Jetzt fällt allen
ein Brett vom Kopf herunter und sie rennen hinter mir her. Das ist Wahnsinn!
Toll, dass ihr alle kommt! jetzt kommen so viele, Menschen und
Tiere.
Th Ja,führe sie alle in die Lebendigkeit!
Kl.: Wir machen alle eine lange Kette........und tanzen alle auf das Haus zu........da
stehen jetzt noch mehr Häuser........lauter Glaspaläste.
Ich spiele fröhliche Musik ein
Th.: Das ist dein neues Leben.