Praxislizenz Doris Möller
7. Sitzung
Der Klientin geht es zunehmend besser.
Sie bekommt immer mehr Kontakt mit ihrem Körper und ihren Gefühlen.
Sie fühlt immer mehr Leben in sich. Wir besprechen, dass es gut ist, wenn
sie mehr mit ihrer Inneren Frau in Kontakt geht, um sich von ihr Unterstützung
zu holen.
Wir lassen die Innere Frau am Strand auftauchen. Sie hat sich von ihrer natürlichen
Weiblichkeit abgeschnitten. Die Mutter hat eine große Macht. Von ihr muss
sie sich befreien, wenn sie ihre Weiblichkeit fühlen möchte. Dann
wird sie auch ihren Körper fühlen.
Sie ist praktisch zwei. Einmal eine schöne, weibliche, anmutige, faszinierende
Frau, dann wieder eine hässliche Frau mit verzerrtem Gesicht, die ihre
Mutter und ihre Schwester hinter sich herzerrt.
Sie fühlt sich nicht im Körper, wenn sie in Kontakt mit der hübschen
Frau geht. Als wenn sie so nicht sein darf. Wenn sie anwesend ist, darf sie
sich nicht fühlen.
Die innere Frau sieht toll aus, aber sie fühlt das nicht, wenn sie die
Mutter nicht im Schlepptau hat. Die innere Frau kann sich nicht von der Mutter
trennen. Sie braucht die Mutter, um sich toll zu fühlen.
Ich schlage vor, sich die Situation zeigen zu lassen, in der die innere Frau
das Gefühl, ohne die Mutter toll zu sein, verloren hat. Das Bild will sich
nicht zeigen. Sie will sich erst ganz im Körper fühlen. Ich schlage
ihr vor, in die innere Frau zu schlüpfen. Sie steht jetzt vor den beiden
Frauen, aber als wenn sie nach hinten weg kippt. Erinnerungen kommen hoch. Sie
holt sich wieder zurück zur inneren Frau. Die innere Frau kennt alle Situationen,
die dazu geführt haben, dass sie sich so entwickelt hat.
Die Energie der inneren Frau kennen zu lernen, kann man gut durch hineinschlüpfen
spüren.
Sie fragt die innere Frau, warum sie sich nicht als Frau fühlen kann. Die
innere Frau schlüpft in sie rein. Es ist komisch für sie, eher unangenehm.
Sie hat ein Gefühl im Becken, das nicht mit der inneren Frau vereinbar
ist. Wenn sie sie in sich aufnimmt, füllt sie auch das Becken nicht aus.
Da ist eine Sperre.
Die innere Frau will ihr zeigen, wie man sich als weibliche Frau fühlt.
Die Freundin eines Ex-Freundes taucht auf, als wenn das Bild jetzt was blockieren
will. Sie gerät zunächst in die Zeit der Beziehung zu diesem Freund
und klärt, warum die auseinander gegangen ist. Der Freund kann ihr das
Gefühl vermitteln, wie es ist, sich als tolle Frau zu fühlen. Aber
das ist nicht das, was sie will.
Im Kontakt wird klar, dass sie immer alles mit sich machen lässt. Kontakt
zu Männern ist nur mit Sex möglich. Sie kennt es nicht anders. Sie
fühlt sich sexgesteuert. Die innere Frau soll ihr die Situation zeigen,
wo das entstanden ist.
Als 4-jährige tanzt sie zuhause vor dem Fernseher. Sie fühlt sich
ausgelassen und fröhlich. Alles schauen ihr zu und es gefällt ihr.
Der Bezug zum heutigen Leben ist wichtig, um viele Verknüpfungen anzusprechen.
Die innere Frau weiß am besten, was beim Thema Weiblichkeit zu tun ist.
Der Opa sitzt auf der Couch und hat sexuelle Regungen. Sie freut sich, dass
sie ihm gefällt. Sie spürt auch, dass da noch was anderes ist, was
nicht gut ist. Sie spricht ihn an. Er kann nicht anders, wenn er sie so sieht.
Es geht ihm nicht um sie, sondern nur um seinen Sex und um seinen Trieb. Sie
macht ihm klar, dass sie das nicht will. Aber irgendwie gefällt es ihr
auch, sie findet sich toll dabei. Sie sieht eine Parallele zu ihrem Freund,
den sie jetzt mit dazu holt. Ihre innere Frau holt sie auch dazu, die ihr rät,
dass sie den Opa und H. lieben kann, aber sich nicht alles gefallen lassen und
sich nicht so aufführen darf. Ich schlage vor, mal in die innere Frau zu
schlüpfen, und sich zeigen zu lassen, was die jetzt machen würde.
Wenn sie so ist, wie sie ist, haben die beiden kein Interesse an ihr und wollen
gehen. Das möchte sie auch wieder nicht. Sie macht dem Opa klar, dass sie
keine Achtung vor sich hat, wenn sie sich weiter so verhält. Sie bittet
den Opa, sie zu achten und sie unterstützen. Der Opa steht auf und tanzt
mit ihr. (Unterstützung durch Walzermusik) Musik hilft ins Gefühl
zu kommen.Der Opa wird ganz traurig, weil seine Triebe immer durchkommen. Sie
spürt seine Traurigkeit. Die Gefühle der Beteiligten sind immer auch
die eigenen Gefühle, denn die Beteiligten sind ein Teil ihrer Selbst.
Der Opa glaubt, dass es seine Vergangenheit ist, die ihn immer wieder einholt.
Er soll seine Vergangenheit ruhen lassen. Die hat nichts mit ihr zu tun. Sie
möchte mit ihm ausgelassen sein, mit ihm tanzen und ihn gernhaben dürfen.
Sie tanzen zusammen nach Walzermusik. Irgendetwas stimmt nicht. Der Opa kann
sich nicht auf sie einlassen. Das innere Kind vom Opa kommt dazu. Die beiden
Kleinen verbünden sich miteinander. Sie tanzen zu viert. Es ist nicht so
richtig. Sie will das mit dem Opa allein regeln und die anderen zu Hilfe holen,
wenn es sein muss. Er soll seine Ver-gangenheit lassen und einfach nur für
sie da sein, sie als das nehmen, was sie ist. Sie wird wütend und will
endlich, dass er aufhört mit den alten Geschichten. Sie sagt ihm, dass
sie mit seiner Vergangenheit nichts zu tun hat. Sie räuspert sich ständig.
Es will da was raus. Sie wird immer wütender und ungeduldiger. Sie möchte
ihren Opa einfach gernhaben können, als Opa. Sie spürt, dass sie sich
beide gern haben. Der Opa kann damit das, was er ihr angetan hat, wieder gut
machen jetzt. Nach langem hin und her geht es. Er nimmt sie in die Arme ohne
ein negatives Gefühl dabei. (Musik zum Ankern) Sie ist ganz gerührt
und weint. Sie spürt noch einen Widerstand in sich. Dann spürt sie,
dass sie nach unten rutscht und in alte Gewohnheiten fällt. Aus Dankbarkeit.
Sie fragt die innere Frau, die ihr den Rat gibt: Lass es doch einfach sein.
Du musst das nicht tun. Sie bittet die innere Frau, in solchen Momenten aufzu-tauchen
und sie zu erinnern. Da ist noch nicht alles gekippt.
Sie spürt Schmerzen im Lendenwirbel. Sie bewegt ihr Becken. Der Schmerz
will sie darauf aufmerksam machen, dass sie auf sich achtet und nicht in alte
Gewohnheiten zurück fällt. Sie soll aus der Erstarrung raus und in
Bewegung gehen. Die innere Frau sagt, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Der
Körperreaktionen und Schmerzen sind ein Hinweis, dass da etwas nicht beachtet
wird. Die Klientin spürt ihren Körper und seine Signale wieder mehr
und kann damit kommunizieren.
Sie geht noch einmal in Kontakt zu ihrem Freund. Er empfindet sie verändert
und es gefällt ihm und ihr. Auch die Beckenbewegung fühlt sich jetzt
gut an.
Abschließend fragt sie noch mal den Opa, ob jetzt alles geklärt ist.
Er möchte nicht, dass es jemand anderes erfährt, dass sie sich gern
haben. Aber sie möchte es allen zeigen, der ganzen Familie. Der Opa sagt
schließlich ja dazu. (Musik zum Feiern) Fühlt sich toll an. Ihr Freund
kommt auch dazu. Sie genießt es, gesehen zu werden. Es fühlt sich
jetzt gut an.
Sie geht zurück in das Anfangsbild. Die innere Frau ist nur noch allein
da. Die Mutter macht sich davon. Sie hat hier nichts mehr verloren. Sie winkt
ihr nach.
Die innere Frau sieht toll aus. Es ist wichtig, noch einmal nachzufragen, ob
es wirklich geklärt ist. Erst bei einem klaren ja, kann die Sitzung abgeschlossen
werden. Eine Überprüfung des Anfangsbildes bestätigt die Veränderungsarbeit.
Die Klientin darf diesen Zustand bei Musik genießen und sich feiern lassen.
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