Praxislizenz Doris Schick-Nagel
2. Session:
Der Zornteufel
Die Session fängt an mit dem
falschen Spiel zwischen Vater und Mutter und sie dazwischen, die Aggression
vom Vater gegen die Mutter, die Mutter mit dem Überheblichkeitsgefühl,
sie hätte was Besseres verdient, der Vater, der es nie richtig machen konnte
und eigentlich ein Musikertyp ist, sein Instrument, ein Akkordeon, ihm weggeschlossen
wurde, eigentlich total gutmütig und witzig ist, und die Mutter, die schon
als Kind kränklich war, asthmatisch, als Kind missbraucht wurde, Zuflucht
bei ihrem ältesten Bruder suchte, der aber im Krieg blieb und nie wieder
heimkam und da sei wohl auch etwas in ihr gestorben. Und dadurch durfte sie
nie Frau sein. Vater arbeitet nach seinem Rausschmiss aus dem heimischen Bauernhof,
der Bruder kam ja zurück aus dem Krieg, in einer Genossenschaft, wo es
ihm einigermaßen gefiel. Das jetzige Thema sind die Eltern, die ihre Spannung
auf die Tochter übertragen und sie dazu benutzen, indem sie sie zwischen
sich stellen.
Th: Schau wieder in Deine Lunge.
Wie reagiert sie? Um sie für das Muster, die Spannung nach innen zu richten
und da auch festzuhalten zu sensibilisieren, schaut sie wieder in ihre energetische
Lunge.
Kl: Jaa, ich sehe, wie die Lungenbläschen sich aufblähen und richtig
stachlig werden, die bekommen richtige Stacheln, die nach außen wie abwehrend
stehen.
Th: Und wo stehst Du?
Kl: Die Mutter hält mich zwischen sich und dem Vater...........so an den
Armen...........ooohh, ich brauch frische Luft, das ist ganz schlechte Luft,
ganz drückend,...........so rauchig,..........das nimmt mir die Luft zum
Atmen. .............Aber was läuft da zwischen den beiden ab?
Th: Ja genau, frag sie gleich direkt. Damit sie in ihrer inneren Wirklichkeit
und Gefühlswahrnehmung bleibt, muss sie auch in direkter Ansprache bleiben,
im Hier und Jetzt. Sonst wäre das nur eine Reflektion.
Kl: Was läuft zwischen euch beiden denn da ab?! Warum muss ich dazwischen?
Th: Frag´ mal am besten Deine Mutter, denn sie ist diejenige, die Dich
vorschiebt. Was hat sie für einen Grund? Da ich hier die meiste Energie
spüre, die Mutter sie auch in ihrer Wahrnehmung "vorschiebt",
rege ich diese Konfrontation an.
Kl: Sie sagt, sie wird nicht fertig mit dem Vater, sie sagt, sie kriegt selber
keine Luft. ..........Sie hat ja Asthma......sie kriegt selber keine Luft. Ja,
aber deswegen darfst Du mich doch nicht dazwischen schieben, was hab´
ich damit zu tun. ........Aber Du bist doch meine Tochter, sagt sie, Du musst
zu mir halten.
Th: Ich hab´ eine Idee und spür´ mal, wie die sich für
Dich anfühlt: schau sie an und frag´ sie, ob das was mit ihrem Missbrauch
zu tun hat. Schau ihr in die Augen. Sie soll ihr in die Augen schauen, dadurch
die Konfrontation unterstützen, damit die Struktur kippen kann. Außerdem
habe ich ihr die Wahl gelassen, indem sie nachspüren kann, ob sie diesen
Vorschlag auch annimmt.
Kl: Ja, stimmt. Ganz trauriger Blick, ...........sie senkt den Blick. Sie wurde
operiert und genital zugenäht.............. Warst Du froh, dann sexuell
nicht mehr für Deinen Mann da sein zu müssen? Sie nickt,.......sie
nickt. Sexualität war immer furchtbar für sie. Das war die Erlösung
für sie, das habe ich als Kind schon gespürt. Sie war ja auch ständig
krank. Doch sie war froh darüber.
Th: Ja, spür´ weiter, was ist jetzt wichtig? Damit sie mit allen
Sinnen dabei ist, fordere ich sie zum Fühlen auf. Und damit die unbewussten
Energiebilder auftauchen können, die jetzt wichtig sind, soll sie selbst
entscheiden, was jetzt "dran" ist.
Kl: ............... Sie hat Schutz gesucht bei einem, F., das ist der älteste
Bruder von ihr, und beim Onkel E., das sind ihre Lieblingsbrüder. Ja, ..........da
hat sie Schutz gesucht. .........Aber vor was. Vorm Opa? Bist Du vom Opa missbraucht
worden?............Neee, nicht vom Opa, eher vom Knecht, jaaaaa, vom Knecht,
sie nickt. (entsetzt), deshalb hat sie Schutz gesucht.
Th: Wenn es für Dich wichtig ist, dann schau mal, was passiert ist. Auch
hier kann sie selbst entscheiden, ob es jetzt wichtig ist, an genau dieser Stelle
weiter zu spüren.
Kl: Sie hat mit den Katzen gespielt, ich sehe sie vor mir, .........höchstens
sieben bis acht Jahre alt, jaa, sie hat mit den Katzen gespielt. Pooohh, ich
glaub es ja nicht. Aber ich glaub, sie hat es dem Onkel F. erzählt. Und
der ist im Krieg gefallen.
Th: Frag´ sie wieder direkt. Die Aufforderung, direkte Ansprache zu machen,
ist wichtig, damit sie nicht ins "Darüber erzählen" verfällt.
Kl: Hast du es dem Onkel F. erzählt? Sie nickt und ihr war es dann auch
wohler. .........Der hat sie dann auch in die Arme genommen. Und deswegen hat
sie so getrauert, als der Onkel nicht zurückkam aus dem Krieg.................,
Oje, deswegen konnte sie mir nie was positives zurück geben, was Sexualität
angeht,................, (direkte Ansprache) mein Frausein konntest Du mir nie
stärken und meinen Geschmack. Heute noch habe ich Probleme, mich schick
anzuziehen, zu wissen, was mir steht und was nicht. Da hatte ich nie eine Orientierung
von Dir. ............Wie war das für Dich, Vater? ............Ja, da tut
sich wieder eine Tür zu.
Th: Verstehst Du das? Da sie mir nicht erzählen soll, was der Vater da
meint, also keine Interpretation stattfinden soll, frage ich auf diese Weise.
Kl: Wieder ein emotionaler Zugang, der ihm verschlossen wird.
Th: Spür´ mal, ob das ein bekannter roter Faden ist durch diese Familie.
Kl: Und ob, hier, Oma hat auch nichts damit am Hut, dieses Mannweib, Kinder
nur weil es sein muss und für den Hof werden Arbeitskräfte gebraucht.
Ne,ne ne, da gibts keine Leidenschaft und keine Hingabe. Das ist ein Mustersatz.
............also meine Mutter ist missbraucht worden. .........Aaaja. Die wollte
ja auch ins Kloster gehen. Jetzt wird mir einiges klar. Die hat also einen Ekel
vor der Sexualität. Das hat mich also geprägt. Du hast mir einen Lebenszweig
genommen, mich zu entwickeln. Ich wollte auch einen kurzen Rock, adrett sein.
Nein, ich musste mich fast wie eine Muslimin anziehen, ja nichts aufreizendes.
.........Warum braucht sie mich als Schutzschild zum Vater?
Th: Frag´ sie wieder direkt, nicht wieder reflektieren.
Kl: Sie sagt, ich steh´ dazwischen. Ist die Sexualität der Grund?
...........Er nimmt mir die Luft, sagt sie nur. Die kriegt keine Luft neben
ihm. Er sei zu besitzergreifend. Er will mehr von ihr, sie gibts aber
nicht. Und er bläst ihr den Zigarettenrauch ins Gesicht. Wo sie sowieso
schon kaum Luft kriegt. ..............Damit sie schlechter Luft zum Atmen hat,
............er will, dass es ihr schlecht geht, komisch.
Th: Frag´ ihn wieder direkt.
Kl: Warum willst Du sie kaputt machen? Er kann sie nicht ertragen. ........und
Du den Papa? ,.............Kommt nichts. ..........Doch, sie hat Macht über
ihn, ........aber sie sagt nichts. ............Hast Du Macht über ihn?
Ja, doch, (lebhaft) sie hat Macht über ihn. Ganz klar.
Th: Und ist die Macht das Asthma, die Krankheit oder was ist sie sonst? Die
Y Frage zur freien Auswahl.
Kl: Nee, die Macht ist ihre Herkunft, das sie sich für was besseres hält.
........Sie fühlt sich ihm überlegen, sie hält sich für
was Besseres. .......Und er spürt das. ........Das er wieder klein gehalten
wird. Deswegen bläst er ihr den Zigarettenrauch ins Gesicht. Das macht
er wirklich. Da isst sie noch und da zündet er sich schon eine Zigarette
an. Da könnt´ ich,......... pooooohh, ist da Aggression da. Poooaahh.
Th: Ja, spür´ mal, wie das für Dich ist. Was hat das für
eine Bedeutung für Deine Lunge, fühl´ in Dich hinein. Die Transformation
des Musters ist das Ziel. Deshalb soll die Klientin sich ständig spüren
und den Prozess so in Gang halten.
Kl: Ha, ich krieg´ auch keine Luft. Weil ich steh´ ja voll in dem
Zug drin. Ich müsste jetzt raus gehen. Die hält mich fest. ...........Lass´
mich los. (schüttelt sich). Ich will da raus, ich werde ganz krank.
Th: Schau´ in Deine Lunge. Was macht sie. Siehe oben.
Kl: Die bläht sich auf als Schutzwall. Fühlt sich an, als wäre
sie auch voller Rauch und Teer. Und das ist anstrengend. Die heftige Körperreaktion
zeigt, wie sehr sie sich damit unbewusst identifiziert. Die Entladung und damit
die Veränderung ist im Gang.
Th: Ist das so was wie: Dir stockt der Atem, wenn die Lunge sich als Schutzwall
aufbläht? Dieses nachfragen soll bewirken, sich der Auswirkung dessen,
was sie mit sich macht, bewusst zu werden, um den Selbstorganisationsprozess
in Gang zu halten.
Kl: Ja, ja, so, so vollgesogen, aber mit schlechter Luft. Wie ein Wind, weißt
Du, wie der mich bläst, weißt Du, wie so aus einem Kompressor kommt
das raus........ich will da raus. Ich will da raus, die sollen sich doch selber
fertig machen, die sollen sich selber vernichten. Ich geh´ da jetzt raus.
Th: Was willst Du mit Deiner Aggression denn jetzt anfangen? Da sie hier in
die Verdrängung geht, halte ich sie mit dieser Frage im Prozess.
Kl: Jaa, die war aber nicht gegen mich gerichtet, die hab´ ich zwar mitgefühlt,
aber sie war nicht gegen mich gerichtet.
Th: Ich möchte Dir mal was spiegeln: alles, was in Dir auftaucht, bist
Du selbst, Du fühlst es ja. Setz´ Dich ruhig damit auseinander, es
sind ja nur Phantasien. OK.? Damit die Klientin im Prozess bleibt und nicht
ausbüchst, spiegele ich ihr diese Realität.
Kl: Aha, ja trotzdem ich will leben. Ich möchte Frau sein, ich will schick
sein. .......Nur die Lunge hat das nicht mehr ausgehalten. Ich gehe nicht mehr
gerne zu meinem Eltern,
Th: Ja, sag´ s ihnen direkt.
Kl: Ich komme immer noch nicht gerne zu euch, ich fühle mich danach immer
wie ausgelutscht. Heute noch. Warum willst Du nicht, das ich eine attraktive
Frau bin? ...........Sie sagt, dass sie das nicht will, das gönnt sie mir
nicht, weil sie etwas verpasst hat,...........und sie hat immer noch Angst,
dass attraktive Frauen leichter ein Opfer von lüsternen Männern werden.
Ich will aber attraktiv sein und bin es auch, ich habe abgenommen. Mir schicke
Klamotten gekauft. ..........
Th: Ja, konfrontiere sie damit.
Kl: Ja, ich gehe jetzt da raus zwischen den beiden. Ich misch´ mich da
nicht mehr ein. ..............Der Vater bläst immer noch, der hat so total
aufgeblasene Backen und bläst immer noch den Rauch.
Th: Zu wem bläst er denn?
Kl: Ich bin jetzt rausgegangen zur Mutter.
Th: Und bis dahin hat er ihn Dir in´ s Gesicht geblasen?
Kl: Ja.
Th: Und was macht das mit Dir? Damit sie ihre neuronalen Verknüpfungen
auflösen kann, das Beziehungsgeflecht entwirren, halte ich sie in der Konfrontation,
denn hier versucht sie "auszubüchsen."
Kl: Ich bin draußen, ich guck jetzt zu, zwischen den beiden...........
,
Th: Und was macht das mit Dir?
Kl: Ja, irgendwie, ....... so kann ich es auch nicht stehen lassen, einerseits
bin ich froh, dass ich aus der Schusslinie bin und andererseits kann ich auch
nicht zugucken, wie die sich so fertig machen. .......Aber ich gehe da nicht
mehr dazwischen.
Th: Ja, schau trotzdem mal, ob Du Dich konfrontieren kannst.
Kl: Hör´ auf, zu blasen, Du musst aufhören damit. ...........Hör´
auf, die dreckige Luft gehört nicht hier hin. .........Merkst Du denn nicht,
dass Du Dich selber damit kaputt machst.
Th: Was willst Du mit Deinen Eltern machen, wie geht´ s Dir mit Deinen
Eltern? Ständige Konfrontation.
Kl: Ooaah, das ist ziemlich verfestigt, Donnerwetter, ......aber die kippt nicht
um, ooaahh.
Th: Ja, dann frag´ sie mal, was sie da so hält, standfest macht.
Kl: Was hält Dich, warum bist Du nicht schon längst umgekippt. ...........Die
hat Macht, die hat Macht. Der Vater reagiert so, weil sie so eine Macht hat.
(direkte Ansprache) Du bist so .......so arrogant, so total arrogant, ............warum
bist Du so arrogant. Sie sagt, sie ist zutiefst überzeugt, das sie was
Besseres ist. Dabei stimmt das so nicht. ...........Aber im Grund hat sie den
gleichen Mechanismus wie der Vater. .......Das ist ein Konkurrenzkampf, ein
Kräfte messen. ........Und er will sich nicht so klein machen lassen. ...........Aber
er will auch kontrollieren, sagt er, er will sie in den Griff kriegen. ............
Und die beiden geben nicht nach, die sind richtig starrköpfig.
Th: Ja , ja sag´ s ihnen, konfrontiere sie damit.
Kl: Ihr seid starrköpfig, bis zum geht nicht mehr, ihr beiden. Ihr gebt
nicht nach, wenn einer nach gibt, denkt der andere, er hat Macht über ihm.
Zum Teufel mit euch. Ihr haltet richtig dagegen, ............aah, und das hält
euch auch zusammen. Ihr würdet umkippen, beide, wenn ihr das Spiel aufhören
würdet. (erstaunt) Ihr braucht das ja richtig. Der Deckel auf dem Pott.
Ihr haltet euch so richtig hoch damit. Wie kann ich das jetzt ändern? ......Ich
passe jetzt nicht mehr dazwischen, weil sie jetzt aneinander lehnen. Sie sind
nicht mehr von einander entfernt und stützen sich so gegenseitig.
Th: Spür´ halt mal, was es in Dir so auslöst, wenn Du Deine
Eltern anschaust.
Kl: Ja ja, ich möchte dieses Verhalten nicht mehr. Ich will leben, mich
dagegen setzen. Ich will die im Grund auseinander drücken, damit ich wieder
Luft krieg´.
Th: Ja, spür´ Dich.
Kl: Ja, ich fühl´ mich wie mein Vater, der zu sich keinen Zugang
mehr hat außer über die Musik. Und ich hab´ mich da getrennt,
spür´ keinen Schmerz, spür´ nur, wie ausgelutscht ich
bin, das ich mich müde fühle, das ich nicht gern nach Hause gehe,
das mich das immer fertig macht, .......das meine Tochter auch nicht gerne nach
Hause geht zur Oma. ........ aber sie hat einen guten Zugang zum Vater, ihrem
Opa.
Th: Was willst Du jetzt, guck´ s Dir an. Vielleicht kann Deine Tochter
Dir etwas zeigen, helfen, frag´ sie mal. Damit sie Zugang zum inneren
Vater bekommt, der noch unter hoher Spannung steht, kann jetzt die Tochter hilfreich
sein. Die Tochter kann sie evtl. zum Vater führen, ihn besser spüren,
damit die enorme Spannung etwas abfließen kann und die Emotionen klarer
zum Vorschein kommen können.
Kl: Ja, sie sucht Körperkontakt zu ihrem Opa, sie fühlt sich wohl,
lösen zusammen Kreuzworträtsel, freuen sich zusammen, ........er hat
auch keine Zigarette, legt seinen Arm um sie, ..........sie legt den Kopf an
seine Schulter, .......und er wird ganz weich, die Schulter wird ganz weich.
Th: Ja, wie fühlt sich das an?
Kl: Doch, die Tochter schafft das, sie macht ihn ganz weich, sie schafft es
(erstaunt) das er ganz weich wird. (Musik wird eingespielt) Die Musik soll nun
diese neue Erfahrung ankern und den Vater anders erlebbar machen. Der Opa hat
auch gar keine harten Hände mehr. ......Der drückt mich jetzt auch
so freundschaftlich an sich,.......er kann weinen, er kann weinen, ..............und
ich leg´ den Kopf an seine Schulter.
Th: Und was fühlst Du? Ich fordere sie wieder auf, ins unmittelbare Spüren
zu gehen, um ihre ziemlich zwanghafte Reflexion zu unterbrechen und dafür
sensibler für sich zu werden.
Kl: .......Frieden, Frieden, ich kann´ s kaum glauben, .......es rührt
mich. .......Ich kann tief Luft holen. Mit steht eine Träne in den Augen.
.......Ich, ja, ich muss ´nen eigenen Zugang zu meinem Vater finden, ........aber
über meine Tochter geht der Anfang. .........Ich will meinen eigenen Weg
gehen.
Th: Ja genau, sag´ s ihm direkt.
Kl: Kannst Du das verstehen, das ich meinen eigenen Weg gehen will, nicht immer
mit Deinem Einverständnis leben will? Er sagt, die "Tuberkulose",
für ihn war das nämlich Tuberkulose, sei darauf zurück zu führen,
das ich immer mit Ausländern in meinem Beruf zu tun habe. Ja, und Du hast
mir nie verziehen, das ich das ohne Deine Einwilligung gemacht habe. Die brauchst
Du mir auch nicht geben, ...ich,... es geht nicht drum, ob ich das oder jenes
mache, (Musik wird eingespielt) ich will einfach nur da sein, ....ich bin Deine
Tochter, ich bin ein Mädchen, ich will da sein, neben Dir sein, Deine Liebe
spüren, Deine Wärme, Deine Zärtlichkeit, ...........das möchte
ich.
Th: Und wie reagiert Dein Vater?
Kl: Er hat Tränen in den Augen und guckt mich an. Verzeihst Du mir?.......
Th: Fragt er Dich?
Kl: Nein, ich frag´ das. ..........er hat Angst.
Th: Ja, nimm das mal wahr, das er Angst hat. Ich nehme ihren letzten Impuls
auf.
Kl: Er hat Angst, ......das es zu spät ist. Zu spät. .......... Nein,
es ist nicht zu spät. Nie ist es zu spät.
Th: Guck´ mal, was ihn da bewegt. Für was soll es zu spät sein?
Auch hier der letzte Impuls.
Kl: Mich so anzunehmen, wie ich bin. Als B., als Tochter. Als sein erstes Kind.
Th: Guck´ mal, ob Du da so was vergraben hast, wie "ich werde nie
mehr......" und spür´ mal in Deinem Gefühl. Ich will herausfinden,
ob da ein Mustersatz wie "es ist zu spät" drinsteckt. Die Körperreaktion
"Lungenentzündung" ist ja bereits da.
Kl: Es ist eher so was wie, wenn er erst mal eine Entscheidung getroffen hat,
dann steht die auch. Wer es also bei ihm verschissen hat, der ist gestorben.
Unverrückbar, starrsinnig.
Th: MMhmm, genau. In die Richtung. Wie ist das dann in Dir, ist das auch Deine
Angst? Gestorben?
Kl: Ja, die Angst hab´ ich.
Th: Dann sag´ s Deinem Vater wieder direkt.
Kl: Ich hab´ schon Angst, das Du sterben wirst, ohne das wir uns versöhnt
haben. Du bist im Grunde weich, hast nur eine harte Schale, das hab´ ich
jetzt über meine Tochter spüren können. Da hab´ ich etwas
Zugang zu Dir gekriegt. Dein Selbstwertgefühl ist ja doch so klein und
schwach und angreifbar. Jetzt hat er wieder Tränen in den Augen. ........Wie
geht es Dir, wenn ich Dich umarme? ....Du bist wie ein kleiner Junge. ........Er
schämt sich nicht. .........Ist ihm nicht peinlich. ........Er fühlt,
er fühlt.
Th: Was denn?
Kl: Er fühlt sich. Ja, es rührt ihn an, das ich ihn in den Arm nehme,
.......so was wie verzeihen, ........ich möchte nicht mehr mit Dir kämpfen,
lass uns die Zeit, die uns noch bleibt für andere Erfahrungen nutzen, uns
sagen, das wir uns schätzen.
Th: Kannst Du mal Deine höhere Instanz da sein lassen? Und sie mal Deinem
Vater zeigen. Damit der Energie- und Spannungsausgleich noch intensiviert wird,
rege ich an, gemeinsam die höhere Instanz her zu holen. Denn sie ist die
innere Weisheit, zu der die Klientin Vertrauen hat.
Kl: Ja, Vater schau mal, das ist mein höheres Selbst. Komm mit, schau,
wir gehen rein. ........Die Hand ist noch hart,.... Die harte Hand ist ein Handschuh,
wie so ein Baseballhandschuh. ........Der hat gar keine richtige Hand, das ist
so,......so......verkümmert, ......wie so eine Kinderhand, links, das ist
´ne Kinderhand. .........Die steckt da in dem Riesenhandschuh drin.
Th: Ja, zeig´ sie ihm mal. Wie reagiert er. Die energetische Realität
der Klientin wird hier sichtbar und die assoziative Verknüpfung mit dem
Vater und darum wieder die Konfrontation und die Aufforderung zu schauen, wie
er reagiert.
Kl: Der ist eigentlich selber erschrocken, er will nicht, das ich das sehe.
Aber jetzt habe ich´ s gesehen. Ich nehme die Hand jetzt. Die Hand öffnet
sich, .....legt sich jetzt in meine Hand.
Th: Wie fühlt die sich jetzt an?
Kl: Weich, warm, klein, die verschwindet fast in meiner Hand, wie eine Kinderhand.
Th: Schau ihm jetzt mal in´ s Gesicht, wie sieht er aus? Wieder die direkte
Konfrontation.
Kl: Das ist ihm peinlich, er guckt weg, ......aber die Hand zieht er nicht weg.
Th: Und was machst Du jetzt, wenn ihm das so peinlich ist?
Kl: Ich umschließ die Hand. ...........Aber in die Säule gehen wir
nicht rein, .......die ist dunkel geworden. Aber die Hand fühlt sich gut
an.........
Th: Frag´ mal die Lichtsäule, was jetzt läuft.
Kl: Warum bist Du jetzt dunkel geworden? .......Die Energie ist in der Hand,
die ganze Energie ist in der Hand. ..........In unser beiden Händen, da
brauch es die ganze Energie, .........also nicht wir sind in der Lichtsäule,
sondern die Lichtsäule ist in uns. Das ist brutal viel Energie, da in den
Händen. Das ist aber auch, .......das verschmilzt zu einer Einheit. (Musik
wird wieder eingespielt, verankert, atmet tief durch) Die tiefe Annahme des
Vaters und damit des inneren Vaters kann stattfinden. Die Energie kann fließen.
Th: Ja, die ganze Energie ist da in Deiner Hand und bei Deinem Vater, was ist
jetzt da, frag´ z. B. Deinen Vater.
Kl: Ja, ........ich möchte eigentlich die Hand zum Wachsen bringen, aber
das geht so nicht.
Th: Was ist jetzt da?
Kl: Ich bin froh, irgendwie, .........erleichtert und gleichzeitiges Erschrecken,
das die Hand so klein ist zu dem großen Körper, so verkümmert,
im Kindstadium stecken geblieben, wie die Hand von einem Fünfjährigen.
Mein Gott. Gar nicht weiterentwickelt.
Th: Schau mal die rechte Hand von Deinem Vater an.
Kl: Die ist stark, so zu packend. Die Hand, die führt. Auf der Herzseite
kann er nicht mehr geben. Und ich krieg´ die Hand auch nicht groß.
So ist das.
Th: Tausch Dich mit ihm aus, was jetzt dran ist. Sie soll selbst entscheiden
können, welche Richtung sie nehmen will.
Kl: Offenbar müssen wir üben, mehr Gefühl zu zeigen.
Th: Frag´ ihn mal, ob er das will. Damit eine klare Entscheidung in ihrem
Inneren getroffen werden kann, rege ich an, den Vater direkt zu fragen, da er
die neuronale Verknüpfung ihrer Energiebilder darstellt.
Kl: Willst Du mehr Gefühle zeigen, das üben? ............Er ist sehr
unsicher, er möchte schon. .......Er hat Angst, das er das nicht mehr schafft.
Th: Wieder so was wie eine Endzeitstimmung, Frag´ mal, was da läuft.
Ich greife wieder den letzten Impuls auf.
Kl: Ja, hab´ ich auch gemerkt, willst Du schon sterben? Nöö.
Th: Er soll mal deutlich sagen, wie es ihm geht, was er braucht. Damit die Transformation
stattfinden kann, soll das Energiebild Vater jetzt deutlich sagen, was er braucht,
damit es "ihm" endlich wieder gut geht.
Kl: Er müsste an seine Wurzeln gehen, was ihn so klein gemacht hat, was
ihn verletzt hat. Etwas ist ja da. So klein ist die Hand ja nicht, wie bei einem
Baby. Etwas ist ja dann bei ihm gewachsen.
Th: Frag´ ihn mal, ob er Dich dahin führt, wo die Hand aufgehört
hat, zu wachsen. Siehe oben.
Kl: (ganz zart) Darf ich mit Dir gehen, darf ich mit zurück gehen, jaa,
er weiß ganz genau, wo das ist. ................Das geht zurück in
das Alter, ..............wo er Musik machen wollte, er hat ein Instrument geschenkt
gekriegt, er hat sich zurück gezogen, um Musik zu machen, .............und
die Oma hat gesagt, er soll arbeiten, ........ob er nicht was anderes zu tun
hätte, .......mit Musik kann man kein Geld verdienen. Man muss arbeiten.
Das sind wieder Mustersätze ..........Ich glaub´ der wer lieber Musiker
geworden. .......Wärst Du lieber Musiker geworden? Ja ja, aber da war das
Geld nicht da. ...Und außerdem das Verständnis. Seine Mutter hatte
da kein Verständnis dafür. Aber sein Vater, jetzt kommt der Opa, der
Opa schon.
Th: Sprich mal mit ihm
Kl: Der Opa ist auch so ein einfühlsamer Mensch. Er sagt, er wollte den
Bauernhof auch nicht haben, lieber was mit Bücher lesen, Kunst, Musik usw.
wollte sich auch weiter bilden. Den Bauernhof hat alles die Oma geschmissen.
Sie hat zwar nur eingeheiratet, aber sie hat den Laden in Schuss gebracht. Er
sagt, er liest lieber und macht lieber Musik. Und wenn er was macht, will er
es lieber genau machen und die Oma immer nur schnell, schnell. Und mein Vater,
sein Sohn, hätte auch lieber nur Musik gemacht, als Heu geerntet. Aber
um ihr zu gefallen, sagt er, aber um es ihr recht zu machen..........., der
hat sich gar nicht für die Landwirtschaft interessiert. ........Doch. (erstaunter
Ausruf) Die hat ihm das Instrument weggesperrt, weggeschlossen. Das war ein
kleines Knopfakkordeon. Da darf er nur Sonntags mit spielen.
Th: Ja, zeig´ das mal der Oma, was dann daraus wird. Alle auftauchenden
Gestalten werden konfrontiert, um die Struktur zu kippen. Im Sinne von: schau
mal, was die Folgen eures Handelns bis heute sind."
Kl: Du nimmt ihm praktisch damit seine Lebensfreude, indem Du das machst. Da
blieb seine Hand stehen, ist nicht mehr gewachsen. Da hatte er Spaß dran,
für die harte Arbeit auf dem Hof war er doch noch viel zu klein, Oma. Jeden
Tag. Nur Sonntags durfte er spielen. Ach ja, ich hab´ auch Akkordeon gelernt
und meine Tochter auch....Da ist die Linie wieder. ..... Es wiederholt sich
doch. ... Die hat ihm das Instrument weggeschlossen, ......weil das ist ja nichts
rechtes, da kann man kein Geld mit verdienen. Genau wieder dieser Mustersatz
Oma, das ist eine Unverschämtheit, Du hast ihm das als Kind schon weggeschlossen,
der wollte doch gar kein Landwirt werden. Und ...und dann hatte er sich reingekniet,
und dann nimmst Du ihm den Hof auch wieder weg, weil der andere Bruder wieder
zurück kommt aus dem Krieg. Nimmst ihm immer alles weg. Das muss einen
ja verwirren.
Th: Genau, dieses Ergebnis drängt sich jetzt auf, alles, was er anfängt,
kann er nicht zu Ende machen, wird wieder weg genommen, kann es nicht recht
machen. Sag´ es ihr direkt. Die Oma soll sich das ganze Ausmaß ihres
Handelns jetzt anschauen, damit der Energieausgleich weiter stattfinden kann.
Kl: Du nimmst ihm ja völlig das Leben, völlig die Lebensfreude, kein
Wunder das der Vater so versteinert ist, so viel Aggressionen hat. Wie es Dir
in den Kram passt, hat er sich Dir immer anzupassen. Das ist für Dich ja
eine Spielfigur, und kein bisschen mehr, nur eine Spielfigur. (ruft laut) Wie
kann er denn so sein Selbstwertgefühl spüren? Erst macht er sich richtig
fit für die Landwirtschaft wie Du es wolltest und dann, genau wie bei seiner
Musik, sagst Du "nichts da" und er kann wieder gucken, wo er bleibt.
Du bist ein richtiges Ripp. (atmet heftig) ..........Ja, Vater, Du wolltest
es immer recht machen, auch Deinem Chef in der Genossenschaft. Da war Deine
schönste Zeit, weil Du da geschätzt wurdest, wie Du da Ordnung reingebracht
hast, Deine Kollegen wollten Dich zwar weniger, aber Dein Chef schätzte
Dich.
Th: Tja, wie geht es Dir jetzt? Nach einer längeren Pause will ich sie
wieder in den Prozess bringen, aber offen lassen, welche Richtung er nehmen
soll.
Kl: In mir ist so dieses Bild von meiner Tochter, wo ich in der Tochter bin
und auch wieder draußen bin, also ständig hin und her, und den Kopf
an seine Schulter lege, also ihm praktisch so einen emotionalen Vorschuss gebe,
sich zu öffnen. (direkte Ansprache) Einfach aus der Erfahrung raus, als
ich Dich mal umarmt habe, bei einer Verabschiedung, das Du da so weich geworden
bist, also, Du bist empfänglich. (atmet tiefer)
Th: Ja, und wie ist das für Dich?
Kl: Also, ich krieg´ einfach tief Luft. Das ist für mich immer die
Messlatte, (lacht) das Symbol. Ich,. ........kann mich aber noch nicht in diese
Arme fallen lassen.
Th: Ja, das Bild scheint noch nicht gekippt worden zu sein. Aber das kannst
Du ja testen, wenn Du willst. Schau mal, wie es Dir damit geht.
Kl: Nee, das sehe ich auch. Mmmhhm, es fällt mir schwer, die Gefühle
zu zu lassen. Da ist noch was, was mich abhält. Aber es ist friedlicher
geworden. Aber das kommt noch. Die Tochter, die sich so anlehnt, das hab´
ich, das ist schön. Da sie selber sagt, das da noch was ist, rege ich sie
wieder an, bewusst die Lunge mit ein zu beziehen, da sie ja das Körpersymptom
darstellt.
Th: Schau noch mal in Deine Lunge rein.
Kl: Mhhmm, die ist nicht mehr so aufgebläht, und die Härchen flattern
auch so. Die sind wieder beweglich, die sind nicht starr und spitz. Die flattern
wieder. Aber.........dieser Innenhohlraum ist noch zu groß. Er ist zwar
kleiner geworden,.........aber da ist noch wie.......so wie ein Ballon, .......wie
ein Dudelsack, ich brauch´ noch Kraft dazu beim Atmen.
Th: Dann hätte ich noch die Idee, das Du die Lunge fragst, was sie braucht,
wenn es für Dich stimmt? In direkter Ansprache mit allem, was auftaucht,
kommen auch immer die Antworten.
Kl: Doch. Was brauchst Du, Lunge. Sie sagt, weniger Innendruck.
Th: Aha. Und wie kann der weggehen? Damit sie wieder selber auf die Lösung
kommt, frage ich ihr Unbewusstes.
Kl: Indem ich ihn rauslassen soll, sagt sie.
Th: Ja, gut. Toll. Willst Du mal den Druck Gestalt annehmen lassen? Der Druck
ist nun aufgetaucht und damit die Konfrontation genau in dieser Energie weiter
gehen kann, soll er Gestalt annehmen, um letztlich diese Struktur zu kippen.
Kl: Ups, da kommt eine Gestalt, die erinnert mich an die Aussage meiner Mutter,
die wiederholt sagte, Wut sei der Zornteufel und der wäre nicht in Ordnung.
Th: Hol´ Deine Mutter her und zeig´ ihn ihr. Der letzte Impuls war
die Mutter und darum soll sie sie herholen und ihr zeigen, dass es bis heute
wirkt. Dadurch wird wieder die energetische Realität der Klientin sichtbar.
Kl: Pooaahh, der kann wüten. Hier, Mutter, schau mal. ......Ha, Du hast
ja Angst. ...... Die hat Angst vor dem Zornteufel. Und der zeigt mir jetzt auch,
wo er wohnt, nämlich genau da in meiner Lunge, in den Ausbuchtungen, in
dem Blasebalg, dieser Kugel. Das ist seine Höhle. Da hat er sogar sein
Bett, wie ich jetzt sehe. (erstaunt, empört)
Th: Sprich´ auch mit ihm direkt.
Kl: Er nickt schon. Und zeigt darauf.
Th: Mmmhhmm. Dann frag´ ihn mal nach Deinen Symptomen, ob er was damit
zu tun hat, diese klebrige Schicht, die sich über Deine Lungenbläschen
gelegt hat, lass´ das jetzt auch mal da sein. Damit die Klientin weiterhin
in Konfrontation bleibt, fordere ich so auf, genau hin zu schauen auf die Symptome.
Kl: Ja, da sind Hühnerei große Flecken, die oben drauf sind, die
aber nach innen gehen, .....das sind Kanäle zu dieser Höhle. Da, wo
der Zornteufel drin wohnt. ........
Th: Aha, .......werden die da gespeist, ......mit der Wut z.B.?
Kl: Ja, mit dieser Energie. ......Deshalb konnten die so groß werden.
Die konnten ja ein Drittel der Lunge wegnehmen! Was da für eine Power da
ist! Negativ Energie! Ja ja, die können da richtig wuchern, die
können aus dem Vollen schöpfen. .............
Th: Willst Du das so lassen? (sie nickt)
Kl: Ich komme nicht in die Gefühle so schnell.
Th: O.K, dann gehe mal weiter in die Zukunft, und lasse es so, wie es jetzt
ist. Was geschieht da? Ich provoziere sie bewusst mit der Zeitachse und ihrer
Krankheit, damit sie die Kurve kriegt, in die Gefühle zu kommen.
Kl: Die wachsen wieder, die wuchern, neee, das geht nicht! Da krieg´ ich
ja keine Luft mehr, das zieht sich wieder zu, und das wuchert sogar noch schneller
wie vorher.
Th: Ich hab´ noch einen Vorschlag, guck´ mal, ob der auch für
Dich stimmt: Die Geschwulste, die sich auf Deine Lunge setzen, nehme mal Kontakt
mit denen auf und frage mal, wer sie geschickt hat. Ich ziehe hier ein "Scheibchen",
um die Energie hoch zuhalten.
Kl: Woher kommen die Flecken, woher kommt ihr. ......Die haben neues Futter
gekriegt. Die waren eigentlich schon immer da, aber die haben so,.....so.....Kraftfutter
sogar gekriegt. Einen neuen Aggressionsschub. Von außen, der Chef z.B.
Mit dieser Auseinandersetzung vor ein paar Monaten. Den bring´ ich damit
in Verbindung.
Th: O.K. Lass´ ihn da sein.
Kl: Das ist ein Musiker. ......Haaaa, der regt mich auf, ...(direkte Ansprache)
Du und Deine Unentschlossenheit, in Deinem Gehabe, unser Chef zu sein und in
Wirklichkeit, nicht zu wissen, was Du eigentlich willst, überhaupt keine
Kompetenz zu haben. Aber Macht über mich zu haben, jedenfalls rein dienstrechtlich.
Und ich fühle mich abhängig, weil Du der Vertreter im Gremium für
uns bist.
Th: Kennst Du das jetzt?
Kl: Ja, wie der Vater. .......Die Verbindung hätte ich nie von alleine
hergestellt, weil er bis jetzt für mich doch ein anderer Typ ist. In der
äußeren Erscheinung jedenfalls. Aber er ist auch Musiker, das ist
die Verbindung. Klar. Weil der, ........das ist so ein Typ, ........der will
alles mal probieren, der zieht nichts durch. (direkte Ansprache). Und wenn es
hart wird, ist er auf einmal weg, wenn er es durchstehen müsste. Auf Dich
ist kein Verlass, aber ich war von Dir abhängig, mit der Existenz abhängig,
unsere Jobs hingen daran. Der war echt soweit, den Karren an die Wand zu fahren.
Th: Eine Idee: schau mal seine linke Hand an.
Kl: Mhhmm, ......die ist auch verkümmert, hat aber ganz lange Fingernägel,
der ist kratzig, der kann verletzen damit. Die Hand ist unterentwickelt, aber
trotzdem kann er damit verletzen. (direkte Ansprache). Und Du siehst es als
Spiel an, wenn es so nicht geht dann geht es halt anders und gleichzeitig, während
Du unser Projekt an die Wand fahren wolltest, sagst Du: ha ja, Du könntest
Dir vorstellen, mit Aussiedlern zu arbeiten, was auf zu bauen, was wir längst
machen, seit Jahren. Nur weil Du Schiss hast, hinzustehen und das Maul auf zu
kriegen.
Th: Wie geht es Dir damit? Wie fühlt sich das an? Ich will sie wieder ins
Hier und Jetzt bringen, um die Energieebene hoch zuhalten.
Kl: Du bist vielleicht ein Arschloch. Und dann bringst Du noch Deine Praktikanten
Tussi mit, die das ganze als Theaterstück betrachtet und dabei zuguckt.
Ha, die hab´ ich aus der Dienstbesprechung rausgeschmissen. Da war ich
total emotional und hab´ gesagt: so nicht! Seitdem kannst Du mir nicht
mehr in die Augen gucken. Ha!
Th: Klasse. Und jetzt guck´ wieder Deine Lunge an.
Kl: Da ist es besser, wenn ich es rauslasse. Total befreiend. Aber dann habe
ich mir Vorwürfe gemacht und dann ging es mir wieder nicht gut. Der Zornteufel
durfte nicht bleiben. Er wurde wieder im Bau eingesperrt.
Th: Wer hat gesagt, Du musst den Zornteufel wieder einsperren, lass´ den
mal auftauchen. Da sie nun selbst erwähnt, das Gefühle nicht existenzberechtigt
sind, fordere ich sie auf, die betreffende Person, die dazu gehört, auftauchen
zu lassen.
Kl: Oje, meine Mutter kommt. Man muss sich beherrschen, sagt sie gleich. Man
muss sich im Griff haben und sich zügeln können. Wieder diese Mustersätze.
Th: O.K. Wie ist das für Dich?
Kl: Jaaa, ........so ein müde werden, farblos sein.
Th: Zeig´ das Deiner Mutter mal, was das mit Deiner Lunge macht. Um die
Struktur zu kippen, konfrontiere ich die Mutter und die Lunge miteinander.
Kl: Guck´ mal, das macht das mit mir, mit meiner Lunge. Der Zornteufel
muss leben, berechtigt leben dürfen. ..........Sie reagiert eher abweisend.
Aber auf meinen Chef habe ich jetzt eher Zugang.
Th: Ja, gut lass ihn da sein und spür, mal was Du machen willst. Auch hier
greife ich den letzten Impuls auf.
Kl: Ja, ich seh´ ihn jetzt, da krieg´ ich gleich die Wut. ( sie
schlägt jetzt, Musik wird eingespielt, schreit "raus, raus")
nach einer Weile ........Hey, das hat gut getan, es hat geholfen, über
den Chef Einstieg zur Wut zu bekommen. (sie atmet schwer, die Lunge "klemmt"
etwas).
Th: Ja, wie sieht er aus, guck´ ihn an.
Kl: Der ist Matsch, den hab´ ich kaputt gemacht. Aber der weist mich auch
noch auf etwas anderes hin. Auf die Standfestigkeit, die gar nicht da ist, auch
bei meiner Mutter und das Machtgehabe ohne was dahinter und dann immer auf der
emotionalen Welle schwimmen, immer so vertraut tun. Die Entladung ist geschehen,
energetische Transformation hat stattgefunden und damit die synergetische Veränderung.
Th: Was steckt dahinter? Guck´ mal nach.
Kl: Genau, beide, beide. Dieses Kräfte messen. Von beiden benutzt.
Th: Wo stehst Du jetzt?
Kl: Ähm, dazwischen, zwischen den beiden. Ach ja, und die Abhängigkeit.
Wie bei meinem Chef. Und die Aggression durfte nicht raus. Ich rege sie an,
nun wieder ihr Symptom anzuschauen, weil sie dann immer direkt und unvermittelt
vergleichen kann, was sich verändert hat, wenn sie Wut auch lebt und wie
wichtig sie ist, um Grenzen aufzuzeigen.
Th: Guck´ ihn jetzt an, den Zornteufel.
Kl: Der ist noch drin, aber in der letzten Ecke hat er sich verkrochen.
Th: Wie sieht jetzt die Blase aus? (in der Lunge)
Kl: Die ist etwas geschrumpft, nicht mehr so groß. Aber er ist noch drin.
Es gibt noch viel zu tun.
Th: Ein Vorschlag von mir: Willst Du mit dem Zornteufel einen Deal machen? Frag´
ihn doch mal, ob er gerne in Deiner Lunge wohnt.
Kl: Nee, der will raus. Und er hat viele Gesichter, er tarnt sich so irgendwie.
Er sagt, es ist ihm zu eng da drin. ........Wollen wir einen Deal machen? Wie
kann der denn aussehen?
Th: Das frage ich Dich oder Deinen Zornteufel. Er weiß es. Sie soll nicht
mich sondern ihre innere Weisheit fragen.
Kl: Er will raus und dafür meldet er mir was. Er will so eine Art Signal
sein, also so eine Art Frühwarnsystem würde er mir anbieten, ich lasse
ihn halt raus. Sonst kann er mich ja auch nicht warnen.
Th: O.K. Das soll er Dir auch mal zeigen, damit Du sehen kannst, auf was Du
Dich da einlässt. Das Testen ist ein wichtiger Bestandteil der Session,
da es die Klientin in ihrer Handlungskompetenz stärkt und sie sich damit
besser auf weitere Konfrontationen einlassen kann.
Kl: Er bietet mir an, das er mir bestimmte Signale setzt, wenn etwas meine Lunge
angreifen will.
Th: Wie signalisiert er Dir das?
Kl: Wenn sich meine Atmung verändert, und er zeigt sich selbst auch und
er stampft auf dabei. Oh, er freut sich sogar darüber, dann hat er nämlich
eine Aufgabe. Und wenn ich es gar nicht kapiere, dann bläst er mir Rauch
ins Gesicht, sagt er. Das ist dann aber schon Alarmstufe zwei.
Th: Wie ist das für Dich?
Kl: Das müsste man dann mal in konkreten äußeren Situationen
testen.
Th: Ich hab´ so das Gefühl, Dir reichts?
Kl: Ja, so ist es.
Wir gehen noch mal in das Ausgangsbild und lassen schöne Musik, in diesem
Fall Klassik, als Abschluss laufen.
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