Probesitzung (Klient A)
Der Klient war auf der Suche nach einer Möglichkeit, seine Kindheit aufzuarbeiten. Durch ein Info-Blatt wurde er auf die Synergetik Therapie aufmerksam. Nach der Probesitzung stellte er fest, dass er die ideale Methode für sich gefunden hat und weitere Sitzungen genommen.
Der Klient hat einen sehr guten Zugang zu seiner Innenwelt. Es sind kaum Interventionen/Impulse durch die Therapeutin notwendig.
Der Klient geht die Treppe herunter und gelangt in einen Kellerraum mit 5 Gängen, die sich nochmals verzweigen. Er stellt fest, dass kein Gang irgendwohin führt und geht wieder zurück in den Raum. Von der Therapeutin wird der Klient aufgefordert eine Tür zu installieren. Dahinter befindet sich ein Raum ohne Fenster mit viel Plunder aus alten Zeiten. Es ist kühl.
Th: Gibt es irgend etwas in dem Raum, was dich besonders anzieht, was du dir näher anschauen möchtest?
Kl: Nein, da gibt es nichts besonderes. Ich hatte viel mehr erwartet, aber es sind ganz alltägliche Sachen.
Th: Gehe mal mit dem Raum in Kontakt und sage ihm, wie du dich darin fühlst, dass du mehr erwartet hast, was auch immer (Die direkte Ansprache soll Kontakt zum Energiebild herstellen)
Kl: Raum, ich bin enttäuscht von dir. Ich habe mir dich ganz anders vorgestellt, viel heller, viel größer, viel schöner und mit mindestens einem Fenster. Weil ich enttäuscht bin , will ich wieder raus gehen. Der Raum interessiert mich nicht mehr . (Hier zeigt sich ein Muster)
Th: Bevor du raus gehst, frage den Raum, welche Botschaft er für dich hat, was er dir zeigen will, wofür er steht. Alles, was in deiner Innenwelt auftaucht hat mit dir zu tun und will dir etwas zeigen! (Damit Energie in Fluss kommen kann und Erklärung zur Methode)
Kl: Raum, was willst du mir zeigen? Kann es sein, dass du mir zeigen willst, dass ich immer zu große Erwartungen habe und dann enttäuscht werde? Das meistens alles viel unkomplizierter ist, als es aussieht? (Pause) Auch wenn du kalt bist, fühle ich mich in dir geborgen (Pause) Zuhause, irgendwie heimisch; (Pause) so als würde mein großer Bruder daneben stehen.
Th Hast du einen großen Bruder oder dir einen gewünscht? (Hier wird der letzte Impuls aufgegriffen, um die Energie zu halten)
Kl: Ja, ich habe mir immer einen großen Bruder gewünscht!
Th: Dann lasse ihn jetzt auftauchen!
Kl: Wie soll er denn aussehen?
Th: Das kannst du dir aussuchen und auch, wieviel Jahre er älter ist als du.
Kl: (Lacht) Er ist ca. 10 Jahre älter, groß .....
Th: Sage ihm alles direkt, Du bist ....
Kl: Du bist 10 Jahre älter als ich, du bist groß. Nein, du wirkst groß, obwohl du es eigentlich nicht bist. Du bist ca. 1,70 cm, hast ein schmales glattes Gesicht, blondes Haar und bist ein Gemütsmensch. Du hast für jeden ein offenes Ohr und bist sehr hilfsbereit, nicht aggressiv.Du wirkst sehr sympathisch, bist bei jedem beliebt und ganz besonders bei den Frauen. Ich bin stolz, dass ich dich habe!

Th: Wo fühlst du den Stolz in dir und wie fühlt sich das in deinem Körper an? (Verbindung von Symbolebene und Körper-/Gefühlsebene)
Kl: In der Brust. Ich stehe neben ihm und fühle mich wie ein Pfau.
Th: Ja, fühle das und sage es dem Bruder direkt.
Kl. Ich bin stolz, dass du mein Bruder bist und immer zu mir stehst und hilfst, ohne zu meckern oder groß zu diskutieren. Dass du einfach immer da bist, das ist das Schöne!
Th: Wie fühlt sich das in deinem Körper an, wenn du diesen großen Bruder mit allen diesen Qualitäten siehst?
Kl: Warm, in der Brust fühle ich eine Erleichterung. Ich halte ihn jetzt an der Hand, er lächelt mich an, ich lächle zurück und ich kann mit ihm jetzt durch die Welt gehen. Ich weiß, dass mir jetzt nichts passieren kann, dass mir niemand was kann, weil ich weiß, dass er da ist. Er muss nichts tun, es reicht, dass er da ist.(Durch das Bruder-Bild kommt der Klient mit Qualitäten in Kontakt, die positiv auf seine Körper-/Gefühlsebene wirken)
= Der Klient wird zur direkten Ansprache aufgefordert und geht über einen längeren Zeitraum in intensiven Kontakt mit dem inneren großen Bruder. Er fühlt Vertrauen, Glück, sein Herz ist berührt, u.s.w (Entsprechende Musik zum Ankern der Gefühle wird eingespielt)
Kl: Du bist der Held! Du bist der Größte! Ich weiß, dass du mich nicht enttäuschst, egal was passiert. Ich kann mit meinen Problemen immer zu dir kommen. Wir laufen zum Wasser über den Strand. Ich kann ewig mit dir so laufen, mir geht die Puste nicht aus.
Th: Da ist also ganz viel Energie?
Kl: Ja, Kraft und Ausdauer.
Th: Wie fühlt sich dein Körper jetzt an?
Kl: Ausgeglichen, ruhig, weil ich weiß, dass du da bist (entsprechende Musik wird eingespielt) Ich halte dich jetzt in meinem Arm fest. Du streichelst meinen Kopf und beruhigst mich, dass ich keine Angst zu haben brauche und ich weiß, dass meine Ängste unnötig sind, weil du fast immer da sein wirst. Du hast ja auch deine Sorgen und Aufgaben, die du meistern mußt. Aber wenn ich dich brauche, bist du da. Und wenn du mich brauchst bin ich auch da. Und er meint, dass es jetzt langsam Zeit ist, zurück zu gehen. Wir nehmen uns wieder an die Hand und gehen langsam zurück zum Auto und fahren nach Hause (Pause) Dort erzähle ich meiner Mutter, was ich alles erlebt habe und wie glücklich wir waren. (Wechsel von Symbolebene auf Realebene)
Th: Wie reagiert deine Mutter auf den großen Bruder? (Verbindung schaffen zwischen Symbol – und Realebene)
Kl: Gar nicht! Sie hört mir zu und lächelt mich an.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Als würde sie mich nicht ernst nehmen.(Hier zeigt sich ein weiteres Muster)
Th: Sage es ihr direkt! (Es ist wichtig in Konfrontation zu gehen, um den Prozeß in Gang zu halten)
Kl: Ich glaube, du nimmst mich nicht ernst. Du lächelst und wendest dich dem Kochen zu.
Th: Wie ist das für dich und sage es ihr direkt!
Kl: Traurig. Ich bin traurig, dass du dich umdrehst, dass du dich abwendest, dass du mir nicht bis zum Ende zuhörst.
= Im Verlauf der weiteren Konfrontation reagiert die Mutter irritiert und nervös. Dann will sie den Klienten in den Arm nehmen.(Durch Konfrontation ändert sich das Energiebild der Mutter)
Kl: Ich will nicht, dass du mich in den Arm nimmst. Ich will nur, dass du mir zuhörst, mehr nicht. Zärtlichkeit und Liebe kriege ich genug von dir! Ich habe genug von deiner Liebe, mehr Liebe brauche ich nicht.
Th: Genau! Fühle, ob es schon zuviel oder noch okay ist.
Kl: Es ist zuviel. Deine Liebe ist mir zuviel. Deine Umarmungen sind mir zuviel. Du erstickst mich, du erdrückst mich. (Hier zeigt sich ein weiteres Muster). Sie reagiert enttäuscht und verständnislos. Ich weiß, du willst nur das Beste für mich. Ich will jetzt weggehen!
Der Klient wird aufgefordert, eine Verabredung mit der Mutter zu treffen. Sie winkt ab. Der große Bruder mischt sich da nicht ein. Der Klient fühlt die Angst seiner Mutter vor der Offenheit und vor dem Schmerz. Sie braucht die Qualitäten Kraft und Mut, um sich damit auseinandersetzen zu können. Zum „Farbe-Einlaufen-lassen“ wählt sie ein starkes Rot und ein dunkles Gelb.
Kl: Die Farben mischen sich nicht, sie bleiben getrennt. Ich bin ganz leer und es kann ewig dauern bis ich voll bin, als könnte es tagelang dauern!
Th: Dann machen wir innere Zeitsprünge. Jetzt ist es einen Tag später, wie weit ist die Farbe?
(Kreativer „Trick“, um den Prozeß zu beschleunigen)
Kl: Gerade bis zu den Knöcheln.
Th: Und wie ist die Farbe verteilt?
Kl: Rot ist im linken Bein und gelb im rechten Bein.
Th: Okay, dann lasse sie weiter einlaufen. Jetzt ist wieder ein Tag später.
Kl: Ich würde sagen 1 Monat später. Da reicht sie bis zum Knie. Noch einen Monat später geht sie bis zur Hüfte, nach 2 Wochen bis zum Bauchnabel und nach 4 Wochen bis zur Brust. In weiteren 2 Wochen reicht die Farbe bis zu den Schultern, der Rest ist nach 1 Tag aufgefüllt.
- Die Farben bleiben getrennt auf jeder Körperseite. Als die Farben in seine Mutter hinein fließen, vermischen sie sich so, dass keine neue Farbe entsteht, die einzelnen Farbpartikel lösen sich also nicht auf. (Auch hier wird der Zeitraffer eingesetzt). Nach 9 Wochen hört die Farbe auf, in die Mutter zu fließen.
Th: Was strahlt deine Mutter jetzt aus? Wie wirkt sie auf dich? Sage es ihr direkt!
Kl: Du siehst witzig aus, so bunt! Du strahlst Wärme aus und bist glücklich.
(Durch die Energiequalität der Farben hat sich das Energiebild verändert. So kann der Klient einen Eindruck von der Wirkungsweise der Synergetik Therapie bekommen)
Th: Okay! Dann frage sie jetzt mal, ob sie bereit ist, mit dir weiter zu arbeiten.
Kl: Du lächelst mich an und sagst: „Ja“ (Das Mutter-Bild ist gekippt)
- Der Klient wird aufgefordert, sich in seiner Art und Weise vom Bild seiner Mutter zu verabschieden und in den Kellerraum zurück zu gehen. Als er die Kellertreppe hinunter geht fühlt er sich viel glücklicher als vorher. Vor einem der Gänge befindet sich jetzt eine Tür, die er zögerlich öffnet.
Kl: Da ist ein ganz heller Raum. Es blendet mich und ich spüre, dass es kein Raum ist sondern
eine Tür in eine andere Welt. Ich sehe aber nichts, weil ich so geblendet werde.
Th: Sprich das Helle direkt an!
Kl: Du blendest mich. Könntest du nicht etwas dunkler werden? Du hörst nicht auf mich.Wieso ärgerst du mich? Wir kennen uns doch gar nicht. Wieso muß ich so viel Kraftverschwenden, um mit dir zu zanken? Wieso macht es dir Spaß, mich zu ärgern? Der Raum antwortet nicht. Er lacht! (Hier zeigt sich ein weiteres Muster)
Th: Wie ist das für dich? Sage es ihm direkt!
Kl: Du verletzt mich. Ich bin offen zu dir und du nutzt das aus, um mich zu verletzen. Wie lange soll das noch so weitergehen? Was hast du davon, dass du mich verletzt?
Th: Woher kennst du das, dass du offen bist und das ausgenutzt wird und du dich verletzt fühlst? (Wechsel von Symbolebene auf Realebene, um den Prozeß in Gang zu halten)
Kl: Woher ich das kenne? Aus der Gegenwart und aus der Vergangenheit.
Th: Sind das bestimmte Personen?
Kl: Aus der Schule, Bekannte, Freunde.
Th: Lasse jetzt alle diese Menschen da sein!
Kl: Es sind Tausende!
Th: Wo fühlst du die Verletzungen in dir? (Verbindung mit Körper-/Gefühlsebene)
Kl: Im Herzen. Es sind Narben und Wunden entstanden.
Th: Da sind wir wohl beim nächsten Thema. Lasse jetzt entweder ein Symbol oder Wesen für deine Verletzungen auftauchen oder du läßt dein Herz da sein als direktes Gegenüber.
Kl: Mein Herz ist da. Es ist tiefrot mit sehr vielen Narben und Wunden und es blutet noch an manchen Stellen.
Th: Okay, nimm das wahr und treffe mit deinem Herzen eine Verabredung, ähnlich wie mit deiner Mutter.
Kl: Herz, bist du bereit, mit mir weiter zu machen? Es freut sich und sagt ja!
- Der Klient geht in den Keller zurück und öffnet eine weitere Tür.
Kl: Ich fühle eine Leere, so als würde ich vor einem Abgrund stehen, aber den Abgrund sehe ich nicht. So als würde ich auf Wolken unter mir schauen. Der Himmel ist blau und die Wolken sind weiß.
Th: Auf welchem Untergrund stehst du?
Kl: Auf einem festen Untergrund, den ich aber nicht sehen kann. Ich traue mich nicht, weiter zu gehen, da ich den Boden nicht sehe.
Th: Sage es dem Boden direkt!
Kl: Boden, ich sehe dich nicht. Ich weiß nicht, wie weit du dich erstreckst. Auch wenn du mir sagst, dass nichts passieren kann, trau ich mich trotzdem nicht, einen Schritt zu machen, weil ich dir nicht traue! (Hier zeigt sich ein weiters Muster)
Th: Wenn es jetzt richtig ist, lasse mal deinen Bruder da sein.
Kl: Er nimmt mich am Arm und wir gehen zusammen. Mein Herz klopft sehr schnell. Ich zögere, den 1. Schritt zu machen. Er hält mich fest und hebt als erster das Bein hoch. Ich folge ihm und zusammen machen wir den 1. Schritt. Und ich freue mich. Du zeigst mir, dass es unnötig war, Angst zu haben. Ich weiß es und es ist mir peinlich, aber so bin ich halt. Ich bin ziemlich ängstlich. (Ein weiteres Muster)
= Die Angst zeigt sich körperlich als Kribbeln und symbolisch als Nadel. Der Klient wird aufgefordert, eine Verabredung mit der Nadel zu treffen. Sie nickt zustimmend, er traut ihr aber nicht.
Kl: Ich wurde schon oft von dir enttäuscht, und da brauche ich noch ein Zeichen. Ich möchte mich nicht wieder vergeblich auf dich verlassen, wie schon so oft.
Th: Was muß die Nadel denn tun, damit du ihr glauben kannst?
Kl: Ich weiß es nicht. Ich warte, dass sie mir ein Zeichen gibt, aber sie will nicht. Sie sagt, ich muß ihr Vertrauen. Ich will und kann es aber nicht. Man kann mit dir nicht reden, du bist ziemlich stur. Ich will nicht noch mal von dir enttäuscht werden. Das war schon so oft der Fall, schon mehr als 100 Mal!
Th: Hat sie auch etwas mit deinem verletzten Herzen zu tun?
Kl: Ja!
Th: Dann zeige ihr mal dein Herz mit all diesen Wunden und Narben. (Innere Bilder werden miteinander in Kontakt gebracht)
Kl: Ich zeige dir mein Herz, wieso ignorierst du das? Wieso nimmst du das nicht ernst? Wieso muss ich immer mit dir kämpfen, um dich zu überzeugen? Wieso muss ich immer so viel Kraft dazu aufwenden? (Hier zeigen sich die bisherigen Themen erneut)
Th: Lasse jetzt auch mal deine Mutter da sein. Mit ihr hast du ja das gleiche Thema. Schau mal was passiert. (Verbindung Symbolebene mit Realebene)
Kl: Du sollst mich nicht anlächeln, du sollst auf die Nadel reagieren. Du zeigst mir, dass alles gut wird. (Pause) Ich weiß, dass alles gut wird, aber trotzdem will ich von dir Nadel eineindeutiges Zeichen.
Th: Frage die Nadel noch einmal, wofür sie steht.
Kl: Du stehst für meine Ängste und deswegen hast du es auch nicht nötig, ein Zeichen zu geben, weil du mich beherrschst. Du bist die Kraft, die mich leitet, die mich in Bewegung hält. Du steuerst mich. Das ist aber nicht richtig. Du gehörst aus meinem Körper. Ich wünsche mir, dass mein Bruder mich leitet, dass mein Bruder mich steuert und nicht du.
Was muß ich tun, damit du verschwindest? Wo ist der Weg, damit du aus meinem Körper verschwindest? Dass du mir den nicht zeigen willst ist ja klar! Mein Bruder weiß leider auch keine Antwort. (Hier bekommt der Klient eine tiefe Einsicht über die Muster, die ihn belasten und die Qualitäten, die ihm nutzen).
Th: Dann lasse mal jemanden da sein, der sich damit auskennt. Vielleicht deine Innere Weisheit, dein innerer Ratgeber.
Kl: (lacht) Du siehst wirklich weise aus. Ich habe aber keine Lust, schon wieder Prüfungen durchzustehen, nur um meine Angst zu überwinden.
Th: Zu wem sagst du das jetzt?
Kl: Zu meinem weisen Lehrer. Er hat mir erzählt, dass ich wieder Prüfungen überstehen muss, um den Ausgang zu finden und auf diese Spielereien habe ich keine Lust mehr. Ich will nicht. Ich mußte schon so viele Prüfungen durchstehen. Irgendwelche blödsinnigen, unlogischen Aufgaben, die kein Schwein interessieren. Ich hatte viele solche Aufgaben aber ich versuche immer, sie schnell zu vergessen. (Hier zeigt sich Widerstand)
Th: Hast du sie erfüllen können?
Kl: Ja, aber mit einem sehr starken Widerstand.
= Der Widerstand sitzt als Druckgefühl in der Brust des Klienten. Er fühlt, dass der Widerstand ihn am Vorwärtsgehen, in seiner Entwicklung hindert. Als er sich dem Widerstand ergibt, fühlt er sich erleichtert, aber gleichzeitig enttäuscht, dass er zu wenig Kraft und Mut hat, um dagegen anzugehen. Als er eine Verabredung mit dem Widerstand treffen will, bekommt er gesagt, dass er sowieso keine Chance hat. Vom Bruder ist er enttäuscht, dass er ihm nicht hilft, aber er will ihn auch nicht bitten, das kann er nicht. Eine innere Hemmschwelle blockiert ihn.( Eine weitere Blockade)
Kl: (Zum Bruder) Du lächelst mich an, aber trotzdem kann ich dich nicht um Unterstützung bitten. Es ist so eine Hemmschwelle da, ich will, aber ich kann nicht. (Mustersatz)
Th: Ähnlich wie der Druck vorhin in der Brust?
Kl: Nein, es ist kein Druck, es ist eine lähmende Kraft. Ich will was sagen, aber es ist eine Scheibe zwischen uns. Ich schlage gegen die Scheibe, aber es dringt nicht zu ihm durch. Ich erreiche ihn nicht. Er lächelt mich an und wartet, dass ich ihn um Hilfe bitte. (Das Muster zeigt sich klar in dem Energiebild „Scheibe“)
Th: Dieses Gefühl jetzt, kennst du das auch aus dem Kontakt mit anderen Menschen?
(Verbindung von Symbolebene und Realebene, um Zusammenhang herzustellen)
Kl: Ja!
= Der Klient trifft eine Verabredung mit dieser Scheibe. Dann verabschiedet er sich noch von seinem Bruder. Ansonsten ist nichts weiter in seiner Innenwelt jetzt abzurunden.
Th: Dann gehe noch mal zurück in den Raum mit den alten Sachen. Wie wirkt er jetzt auf dich? Wie sieht er aus? (In das Eingangsbild zurückgehen, um Veränderungen bewusst zu machen)
Kl: Es ist jetzt nicht mehr kalt sondern warm dort. Ich habe keine Angst und fühle mich wohl.Es stört mich nicht mehr, dass der Raum kein Fenster hat. (Zum Abschluß entspannt sich der Klient noch 10 Minuten zu entsprechender Musik.)

Zusammenfassung der Probesitzung

Der Klient ist geprägt von tiefen menschlichen Enttäuschungen. In seinen Prägungsmustern/seiner Prägungsstruktur sind vor allem Missvertrauen, Ängste sowie das Gefühl nicht ernstgenommen zu werden und immer kämpfen zu müssen, tiefe Verletzungen, Widerstände verankert. Sein Mutter-Bild ist speziell mit dem Muster, sich durch Liebe erdrückt und erstickt zu fühlen, verbunden. Mit dem Bruder-Bild ist ein innerer Anteil aufgetaucht, der viele positive nützliche Qualitäten hat.
Bei der Rückkehr zum Eingangsbild am Ende der Sitzung zeigt sich eine positive Veränderung (Entspannung) der inneren Struktur. Der Klient berichtete vor der Folgesitzung, dass er sich viel entspannter und ausgeglichener fühlt und dass andere Menschen offener auf ihn zugehen.