Probesitzung „Beruflicher Erfolg“

Die Klientin, die schon mehrere Synergtik-Sitzungen genommen hatte, interessierte sich für eine weitere Sitzung mit dem Hintergrund, dass sich ihr beruflicher Erfolg nicht so umsetzt, wie geplant und gewünscht. Der Therapeut und sie vereinbaren eine Probesitzung um eine Übersicht über die Problematiken zu bekommen und diese dann in weiteren Sitzungen zu bearbeiten.
Der Therapeut (T.) führt die Klientin (K.) mittels Entspannungstext „Treppe“ und Musik zu einer Treppe in ihrer Fantasie.
K. Während des Textes hat sich meine innere Weisheit gezeigt und zum ersten Mal entschleiert und da sitzt eine gutmütige Alte an einem Zugang zu einer Unterführung. Sie sagt ich soll schon mal runter gehen, sie ist bei mir, ich werde überrascht sein.
Da ist ein Tunnel, unten in die Erde, wie bei einer Bahnhofsunterführung. Es geht da nur nach links und da sind rechts Zugänge und dahinten geht es wieder raus. Da kommt eine Zahl zwischen 5 und 12.
T. Gänge?
K. Ja.
T. Dann lass die Situation mal etwas konkreter werden
K. Wir gehen da entlang und ich stehe jetzt vor dem ersten…
T. Beschreib mal wie das erste aussieht. Eine Tür oder…?
K. Ich habe jetzt eine Treppe erwartet, aber da ist ein Riesentor. Ja Tor du siehst sehr massiv aus und ich weiß nicht wie ich dich öffnen soll.
T. Dann warte mal, bevor du an das öffnen gehst. Du kannst davon ausgehen, dass wenn du dieses Tor öffnest, dir dein Unterbewusstsein eine Botschaft hat, dir etwas mitteilen will. In Fantasien, Gefühlen, Worten was auch immer. Und für diese Botschaft wird jetzt auf der Tür ein Wort, ein Begriff erscheinen, wie so eine Überschrift für das Thema dass sich dir jetzt zeigen will. Schau mal hin. Was steht da?
K. Da ist schon die Botschaft: Ich schaffe es nicht allein. Wie soll ich es schaffen? Oh ja, den Satz kenne ich ganz gut von mir. Die beiden Sätze gehören zusammen. Die Idee etwas nicht allein machen zu müssen ist ja relativ neu.
T. Beschreib auch mal die Tür, wie die aussieht.:
K. Du bist sehr alt, dicke, dicke Eiche. Du bist wahnsinnig schwer, mit Eisen. Zugeschottet, du bist eine Schotte. (Erstaunt)
T. Wie ist das für dich vor einer Schotte zu stehen?
K. Es macht mir etwas Angst, was kommt hinter einer Schotte? Was ist denn da?
T. Willst du versuchen die Tür zu öffnen?
K. Ja, ich möchte wissen was hinter dir ist.
T. Dann versuche es.
K. Sie öffnet sich ein Stück (Th. spielt „Türe knarren“ von der CD ein)…ja sie lässt sich öffnen. Das überrascht mich jetzt, geht relativ leicht. Und dahinter ist ein grüne Wiese, da geht es den Hang hoch und da steht ein Haus.
T. Wie fühlst du dich?
K. Es hält mich etwas zurück.
T. Dann spür, dass es da etwas gibt was dich zurück hält.
K. Ich bekomme einen Druck auf dem Brustbein. (Hier geht der Th. nicht darauf ein, um keinen Prozess auszulösen)
T. Dann sag das dem Schmerz.
K. Ich spür dich Druck und du hinderst mich jetzt auf das Haus zuzugehen, so als ob, du Haus, ein Geheimnis in dir birgst welches mir sehr unangenehm ist.
T. Dann schau dich mal um, gibt es da noch was wichtiges oder ist es das Haus das dich anzieht?
K. Es ist schon das Haus. Gleichzeitig hält es mich auch ab. Du ziehst mich an, da habe ich die Idee dass es heimelig in dir ist und gleichzeitig hält mich was zurück. Da ist etwas sehr geheimnisvolles in dir. Und dennoch, ich kann nicht weg.
T. Meine Idee ist jetzt, frag mal das Haus ob es dir eine Botschaft hat, was es mit dir zu tun hat. (Langsames annähern an das wesentliche)
K. Die Weisheit ist hinter mich gekommen und das ist sehr beruhigend für mich. Du sagst ich soll jetzt da gucken…Ja Haus, ich spür einen Widerstand jetzt zu dir zu kommen, mein Nacken versteift sich. Gib mir doch bitte eine Botschaft mit der ich was anfangen kann.
Eine Botschaft ist da, aber mit der kann ich nichts anfangen. Sie heißt „Abgeschiedenheit“.
T. Dann sag dem Haus, sag es mir so dass ich es verstehe oder frag die innere Weisheit.
K. Ja, innere Weisheit geht es darum, Abgeschiedenheit? Ja darum geht es, sagt sie…Jetzt gehe ich schon allein auf das Haus zu. Oh ich beginne zu begreifen, ich habe die Tür geöffnet, da sind ganz viele Leute drin, da ist was los, hell, so richtig gute Gesellschaft. Fröhlich, nicht oberflächlich, tiefer, Menschen die sehr viel Tiefes in sich haben. Wie meine besten Freunde.
T. Wie ist das für dich, das zu spüren?
K. Es überrascht mich, es kommt mir so die Idee, die innere Abgeschiedenheit. Ja ich bin abgeschieden, Ab-ge-schied-en. Da ist was ab. Ich habe so wenig Kontakte nach außen.
T. Frag doch mal die innere Weisheit an was das liegen könnte oder woher das kommt.
K. Ja. Sie sagt ich soll oben in ein Zimmer gehen. Da ist ein Treppe, jetzt bin ich in meinem Elternhaus…8 Jahre alt, allein, da ist der Puppenwagen. Ich sitze allein in unserem gemeinsamen Kinderzimmer.
T. Bist du die Kleine oder beobachtest du sie?
K. Ich bin sie.
T. Dann versuche mal die Situation zu beobachten, weißt du wie aus der Hubschrauberperspektive. (Hier ist die Möglichkeit, dass ein Prozess in Gang kommt, so sorgt der Th. durch seinen Vorschlag für etwas Distanz)
K. Das Zimmer, da ist meine Seite, da das meiner Schwester. Der erste Gedanke war zu dem Puppenwagen. Die T. hatte einen geschlossenen Puppenwagen und ich habe mir auch einen gewünscht. Natürlich auch einen geschlossenen und was bekomme ich? Einen Sportwagen, weil die geschlossenen zu teuer sind. (Hier zeigt sich ein Selbstwertthema) Da ist mein Teddy drin, den ich sehr liebe, aber die T. hat eine große Puppe und ich hätte auch gerne eine so große Puppe. Und das Zimmer, rechts mein Teil, links der T. ihrer, in meinem Teil steht der Kleiderschrank der auch der T. gehört. Bei der T. steht von mir nichts (Kl. ist empört.) Ich bin allein, höre meine Mutter unten in der Küche klappern.
T. Was fühlst du jetzt?
K. Wut darüber, dass sie immer das Minderwertige kriegt.
T. Nimm das mal wahr. Und du hast vorher von Abgeschiedenheit geredet.
K. Ich spiel da ganz allein, ich erinnere mich dass ich oft allein gespielt habe. Und da muss ich mit dir was klären, Mama. Du hast früher immer meine Freunde kritisiert, die waren nie recht. An der H. hattest du was auszusetzen, an der G., an der S. und der A. von der Straße war auch nicht recht. Nur die M. war dir recht, aber die war ja auch relativ weit weg.
T. Wir beleuchten ja heute Themen und auf der Tür stand: Ich schaffe es nicht alleine. Wie soll ich das allein schaffen? Und schau mal das du jetzt in einer Situation bist wo du allein warst, wo du gerne jemand gehabt hättest und nicht bekommen hast. Passt das?
K. Ja ja, ja, da Mama da gibt es noch was mit dir zu klären.
T. Dann spür mal, muss da jetzt gleich was geschehen oder ob du mit ihr eine Vereinbarung treffen kannst das ihr euch trefft und das Thema angeht und ihr gleich mal sagen willst was du feststellst?
K. Ja Mama, die Situation zeigt mir, dass in der Zeit meiner Kindheit…eine Grundlage gelegt worden ist, dass ich später größte Schwierigkeiten habe, mir einen ganz normalen Freundeskreis aufzubauen. Nachbarn, Bekannte, eine Riesenhemmung. Und ich spür, das hat etwas mit deine Wertung zu tun.
T. Wie reagiert sie?
K. Du hast das wohl gehört und ich sehe dass es dir gar nicht recht ist. Ich spüre hier die Unfallstelle.
(Mit dieser Verletzung an ihrem Brustbein ist etwas verknüpft)
T. Dann schau doch, dass du mit ihr eine Vereinbarung triffst, dass ihr euch bei nächst möglicher Möglichkeit trefft und das Thema klärt.
K. Ja also Mama, alsbald klären wir das. Ich habe so die Schnauze dicke, dass ich mich anstrenge, schufte und ich gleichzeitig das Gefühl habe ich stehe auf der Stelle. Ja ich habe die Schnauze voll und ich will mich auch nicht weiter von dir hemmen lassen.
T. Schau mal wie sie reagiert?
K. Beleidigt.
T. Mach ihr noch mal deutlich, dass du dich wieder mit ihr treffen willst.
K. Ich werde mich mir dir treffen, jetzt dreht sie sich um zu mir. Ja mit dir will ich mich auseinandersetzen, ganz bald.
T. Dann schau ob sie damit einverstanden ist.
K. Ja doch, jetzt sinkst du so zusammen. Ja. Gib mir ein klares Ja.
T. Tut sie es?
K. Ja, das ist ein klares Ja. Ok, ich lass dich hier in dem Raum. Mich zieht es jetzt wieder nach unten. Weißt du Mama, wenn ich hier die Tür zu mache, dann ist das eine Befreiung. (Kl. atmet hör- und sichtbar durch)
T. Spür mal die Befreiung. (Th. gibt ihr Zeit)
T. Wo bist du?
K. Ich bin jetzt oben, hör aber unten das Fest, die Gesellschaft, da will ich hin.
T. Dann mach dir klar, dass der Weg dahin über deine Mutter führt, da ist das Thema.
K. Ja.
T. Siehst du die Gesellschaft?
K. Ja ich gehe jetzt daran vorbei und gehe wieder raus aus dem Haus.
T. Dann beschreib mal was sich da verändert hat.
K. Da guckt auf einmal meine Mutter aus dem Fenster raus und winkt mir so.
T. Oh, die winkt dir! Wie ist das für dich?
K. Ich habe das Gefühl es ist ihr jetzt wichtig das ich das auf die Reihe bringe, löse. Ja das ist gut. Unterstützung. Ich spüre, dass die wichtig ist, tut mir so gut. Meine innere Weisheit ist jetzt hinter meinem Rücken und stützt mich. Und die Freunde wissen dass ich bald komme. Das ist klar.
T. Ja, wenn das klar ist für dich, dann geh doch mal zurück in diesen Gang wo das Tür war. Gibt es da noch weitere?
K. Ich gehe da raus, durch einen Spalt. Der Gang ist jetzt dunkler, dieser Ausgang ist viel, viel näher.
T. Dreh dich auch mal um.
K. Der Ausgang rückt immer näher.
T. Dann hol doch noch mal deine innere Weisheit dazu.
K. Ja, es macht mich durcheinander, die vielen Tore sind weg. Da ist noch eine kleine Tür, da gehe ich hin. Ich will keine Tür übersehen, ich gucke auch noch mal auf die andere Seite. Nur die kleine…
T. Beschreib sie mal.
K. Da ist so der breite Ausgang und so neben dran ist so eine kleine Tür. Die Machart wie das große Tor, versteckt, fast nicht sichtbar, Eisenbeschläge. Eigentlich kann ich da gar nicht dran, weil das Geländer daneben ist (verdrängtes Thema, hohe Energiedichte)
T. Wie ist das für dich?
K. Das will ich so nicht. Wenn du da bist, dann hast du mir auch was zu sagen. Dann will ich zu dir rein.
T. Ja gut. Dann stell dir auch hier wenn du gleich die Tür öffnest, dass sich auch hier dein Unterbewusstsein äußern möchte. Vielleicht in Form von Bildern, Gefühlen, Worten, Fantasien. Und wenn es dazu was dein Unterbewusstsein dir mitteilen will, einen Begriff gibt, ein Wort, dann wird es jetzt auf der Tür erscheinen. Schau mal hin, nimm das erste was kommt. Vielleicht ein Schild. Der erste Gedanke…
K. ……..
T. Was ist da? Sonst hol deine innere Weisheit dazu und frag sie.
K. Es kommt immer wieder „WC“.
T. Schau einfach für die Tür.
K. Es steht neben dran. Ich krieg einen Stich, gegenüber von dieser Unfallstelle. Ich versuche mich so zwischen Geländer und Tür zu zwängen.
T. Gelingt dir das?
K. Ganz schwer. Ich brauche meine ganze Kraft. Ich stemme mich gegen das Geländer. Also Tür, du bist sehr widerwillig. Jetzt bin ich drin. Erdige Wände, drin ist so WC-Atmosphäre von der Autobahn.
So was Widersinniges.
T. Sag es dem Raum.
K. Ja Raum, das ist so widersinnig. Da ist so eine Erdhöhle und da ist die Information wie ein Klo auf der Raststätte.
T. Wie sieht es da aus?
K. Da sieht es aus, Spiegel, viele Spiegel, in die erdigen Wände sind so Kacheln gesetzt. Es richt auch erdig. Klo-Atmosphäre.
T. So wie es sich anhört wundert es dich.
K. Es wundert mich und verwirrt mich auch. Ich kann die Information nicht erkennen.
T. Dann sag dem Raum er soll sich mal so deutlich ausdrücken, dass du ihn verstehst.
K. Mach das mal ein bisschen deutlicher!...Es geht um einen Ort den man mal kurz besucht und gleich wieder verlässt…mit dieser Atmosphäre. Ein Ort den man kurz besucht um was kurzes zu verrichten, lebensnotwendig.
T. Ist das jetzt dein Kopf wo die Information her kommt?
K. Also mein Kopf ist hier und die Info kommt von hier (zeigt auf ihre Brust) Erleichternd, aber kein Ort zum Bleiben. Der Ort hier ist beleidigt, weil er so lebensnotwendig ist, weil er die lebensnotwenige Verrichtung angenehm macht und trotzdem so wenig angesehen ist. Ja Würdigung und Ansehen.
T. Dann frag doch mal den Ort hier, für was er in deinem Leben steht. Was er symbolisiert.
K. Ort, Raum, ich kann das jetzt nicht umsetzen. Zeig mir wo es in meinem Leben so ist.
T. Was kommt da?
K. Mit erscheint das Bild vom Frankfurter Zoo als ich klein war. Da kann ich ganz nichts damit anfangen…
T. Du kannst ja auch die innere Weisheit dazu befragen.
K. Ja innere Weisheit, was gibt es da für Beziehungen von diesem Bild zu meinem Leben?...Du sagst du verstehst es schon….Ach so, Freizeit, Urlaub…das lebensnotwendige…das nehme ich so wenig in Anspruch. Oder nur kurz und dann verlasse ich dich gleich wieder.
T. Zu wem sagst du das?
K. Zu dem Raum.
T. Wie reagiert der?
K. Erleichtert.
T. Frag ihn mal was ihn so erleichtert.
K. Was erleichtert dich da? Dass ich es einmal ausspreche und auch die Lebensnotwendigkeit darin sehe. Es gibt auch einen Gang von dem Raum zu dem anderen Bild. Weil wenn ich das kann, dann kann ich auch Kontakte knüpfen. Und jetzt kommt, zum Weihnachtsessen zum M. bin ich nicht gegangen, weil ich geglaubt habe, keine Zeit zu haben.
T. Dann nimm mal wahr, dass es da Dinge gibt die dich erleichtern würden, dir das Leben leichter machen würden, du sie aber nicht wahrnimmst, annimmst, realisierst. Ist es so was?
K. Da kommt noch, wenn ich diese Information von dir Raum beherzige, dann ist das Thema Abgeschiedenheit viel leichter. Dann ist ganz einfach aus der Abgeschiedenheit rauszugehen.
T. Heißt das, es gibt eine Verbindung zwischen den beiden Themen?
K. (Nickt)
T. Dann hol doch mal deine innere Weisheit dazu und frag sie in welcher Reihenfolge da was passieren soll, damit sich was ändert was dir gut tut
K. Ja, innere Weisheit, ich habe mir das jetzt angeschaut und brauche jetzt klare Tipps von dir, wie ich das handhabe….Also ich sehe mich jetzt beim Metzger einkaufen und einen kleinen Plausch halten. Da kommen noch andere Leute dazu. Und so parallel habe ich mich beim N. einlaufen sehen und nebenbei halte ich noch beim Bäcker an und einen Plausch halten.
T. Wie reagieren denn die Leute da?
K. Ja interessiert, freundlich.
T. Findet hier so was wie Integration statt?
K. Ja im Prinzip, das Wort ist was anderes. ….Was habt ihr für Begriff dafür?...Die Bilder schwirren so, ich gehe in die Apotheke, treffe den T. Da ist so richtig Leben im Ortskern.
T. Wie fühlt sich das an?
K. Befreiend (atmet durch) Ich bin auch zu Fuß unterwegs.
T. Meine Idee ist jetzt, frag doch mal was dem im Wege steht, was du jetzt erlebst.
K. Da ist gleich wieder das Bild von der Mutter im Haus
T. Ein zentrales Thema?
K. Ja. Sie hat auch gleich gesagt, du hast gesehen wie wichtig das ist. Lass dir bloß nicht zu lange Zeit. Das hindert dich zu sehr. Ja, innere Weisheit ich verspreche es mir. Sie sagt, du kannst ja trotzdem heute schon mal einkaufen gehen.
T. Willst du das?
K. Ja! Und sie sagt, hinterlasse deinen Namen bei Bestellungen. Ja natürlich, hier in den Geschäften, wo denn sonst?
T. Wie ist das für dich?
K. Ach ich schäme mich, weil das ist mir eigentlich klar. So klar….
T. Dann schau doch noch mal den Raum an, wie der jetzt aussieht.
K. Die Tür ist nicht mehr so hinter das Geländer gepresst, die ist jetzt frei, zugänglich (Sie hat sich jetzt Zugang zu ihrem Thema geschafft) ist weiß.
T. Und nimm auch mal die Atmosphäre war, die da drin herrscht.
K. Es ist mehr wohnlich, mehr zum aufhalten.
T. Dann nimm wahr, dass du vorher hier warst und das es ein Ort war an dem man kurz verweilt. Jetzt ist er wohnlich.
K. So ein Bereich der mehr integriert ist ins Leben.
T. Ja sag ihm das. Kannst den Raum auch noch weiter beschreiben.
K. Ich merke mehr Atmosphäre. Ich merke, dass du dich verändert hast, wärmer, ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich mich jetzt mehr in dir aufhalte.
T. Heimelig, gemütlich?
K. Ja, wenn ich so von draußen aus der Kälte komme in so einen warmen Raum, da ist auch viel los. Da sind viele Menschen. Wie so eine Berghütte…Ich merke wenn ich da in die Gesellschaft reingehe, ich gehöre dazu.
T. Dann schau mal, gibt es da noch was zu tun, zu klären?
K. Nein, Raum ich danke dir für die Information und Körper, ich habe das Gefühl ich muss mich bei dir entschuldigen. Du signalisierst mir immer wieder dass Ruhe angesagt ist und das Freizeit angesagt ist. Ich ignoriere dich permanent. Der macht gerade „Aaach“ (Entspannte Körperhaltung) Und ich merke das hängt auch mit dir Mama zusammen. Das werden wir auch gleich bearbeiten. Ganz bald.
Und wenn ich jetzt so rausgehe bin ich wieder am Ausgang der nach oben führt.
T. Lass doch noch mal die innere Weisheit da sein.
K. Du hast verschiedene Gesichter, von einer verschmitzt lachenden Alten, dann verschleierst du dich und wirkst sehr jung. Du bist sehr vielfältig. Und sehr präsent.
T. Frag sie ob es noch ein Thema gibt das mit deinem beruflichen Erfolg zusammenhängt.
K. Ja innere Weisheit, ich bitte dich mir zu zeigen ob es noch was gibt. Was hindert mich noch?...
Mama wieder du. Und zwar deine Wertungen. So wie du früher meine Freundinnen bewertet hast, das ist bis jetzt unbewusst gewesen für mich. Dass auch ich immer abwerte.
T. Wie du siehst geht es immer wieder um deine Mutter. Triff doch auch eine Vereinbarung mir ihr, dass du auch dieses Thema bei der nächsten Sitzung angehst.
K. Ja Mama, mindestens diese drei Bereiche kommen dran. Und sollten sich bis dahin noch mehr ergeben, dann kommen die auch alle dran.
T. Wie reagiert sie?
K. Auch du bist jetzt so „aaaaach“ endlich, endlich. Ich habe das Gefühl das es dir auch wichtig ist, alsbald. Das ist mir sehr neu, dass es dir recht ist. Das es mir gut geht.
T. Dann frag doch jetzt deine innere Weisheit ob du alles hast.
K. Jetzt kommt noch was. Mama hier bist immer nur du und in der Familienaufstellung warst du Papa auch so Hintergrund. Obwohl es dein Thema war mit dem Verzicht. Ich bitte dich jetzt mal hier her…Ich habe es vermutet. Du kommst mit Widerstand. Du sagst zu mir, guck mal nach dem Verzicht.
T. Weißt du was er meint?
K. Ich habe eine Ahnung. Da hast zu mir gesagt ich soll nach dem Tieferen gucken. Und er sagt ja. …Gut. (Kl. atmet durch) Und das bedeutet, dass das nicht mit meinem Beruf zu tun hat, sondern mit meinem ganzen Leben. Ach jetzt zeigt er so rüber und sagt: Du verzichtest auf persönliche Kontakte, auf Urlaub. Eigentlich bist du der Übergeordnete.
T. Was meinst du damit, der Übergeordnete?
K. Du bist mit dem Verzichtthema da. Gut Papa, auch mit dir werde ich das ganz bald klären.
T. Dann schau mal, wir haben jetzt noch Zeit, willst du schon mal ein Thema angehen oder das jetzt für heute beenden. Frag am besten deine innere Weisheit, die weiß alles.
K. Ich möchte raus aus der Unterführung und oben ist… die innere Weisheit unterstützt mich im Rücken.
T. Wie sieht es da oben aus?
K. Ich komme in einer Stadt raus. Autoverkehr, Fußgänger, vertraut. Hier gehöre ich hin und ich weiß die Leute kennen mich auch. Es ist normal dass ich hier bin. Alltag. Feierabend, einkaufen gehen auf dem Heimweg. Ich freue mich auf zuhause, auf meinen Partner. (Th. spielt „Straßengeräusch“ und „Menschengeräusch“ von der CD ein.)
T. Schau doch mal um was es da wirklich geht.
K. Das ist das Ziel, ich gehöre hier dazu. Bin keine Fremde….Irgendwie kommt mir das wie F. vor, meine Heimatstadt. Ich bekomme jetzt Heimweh, heimliches Heimweh, was mich auch hindert mich wo anders einzuleben. Heimliches Heimweh…sehr stark.
T. Du kannst ja die innere Weisheit holen und ihr sagen, ich werde mich auch darum kümmern.
Schau ob das passt.
K. Ja, Weisheit, da werde ich hingucken. Sie sagt, das ist nur ein Teil es geht darum Gefühle zu zugestehen. Die Gefühle die mich vermeintlich schwächen.
T. Verstehst du was sie meint?
K. Ja, wenn ich die Gefühle zulasse, schwäche ich mich nicht. Bei meinem Partner beginne ich zu erleben, dass das vermeintlich Schwache mich nicht schwächt, sondern stark macht. Er nimmt mich in den Arm. Ja, ich möchte dir gerne meine Heimatstadt zeigen.
Der Therapeut beendet an dieser Stelle mit Einverständnis der Klientin die Sitzung. In einem folgenden Gespräch wird ihr klar, dass sie sich nie von ihrer Heimatstadt verabschiedet hat und dass es sie sehr schmerzt. Sie will in den nächsten Wochen hinfahren und bewusst Abschied nehmen.