2. Sitzung „Mein Partner als Feind“

Während der Tiefenentspannung fängt die Kl. an zu weinen und steigt in die Sitzung direkt ein. Es erscheint ihr Partner der nachdenklich wirkt und sich über die Beziehung Gedanken macht (spiegelt direkt die aktuelle Lebenssituation wieder)
Wie auch in der vorangegangenen Sitzung gibt ihr der Th. ausreichend Zeit, sich auszusprechen, was sie alles mit ihm erlebt, macht sie aber immer wieder darauf aufmerksam, zu beobachten wie er reagiert. Ein längerer Dialog folgt: „Ich sehe dich nur noch als mein Feind.“ Auch weint sie sehr oft. (Dadurch fließt auf dieser Ebene schon sehr viel Energie ab.)
Aufgrund des Dialogs kommt sie sich vor wie eine Puppe die gesteuert wird (Puppe steht für ein leblose Energie in ihr, wo es wichtig ist herauszufinden wie die Leblosigkeit entstand.) Es erscheint ein Foto des Vaters, der nie für sie da war und sie fühlt sich als 3-Jährige. Es entsteht auch hier ein längerer Dialog in dessen Verlauf der Vater lebendiger und bunter wird. Sie wechselt auch immer wieder aus der Prägungsebene in die Realebene zu ihrem Partner. (Hier wird ersichtlich, wie sich das erlebte, nicht verarbeitete Verhalten ihres Vaters im Verhalten ihres Partners wiederholt, ein Teufelskreis)
Die Kl. kommt in eine Phase, in der sie immer selbstbewusster wird, sie traut sich mit ihrem Partner auch über ihre Schwächen zu reden: „Es nützt mir nichts, es hilft mir gar nichts. Ich habe Angst vor dir, es ist so furchtbar, weil du nicht irgend jemand bist. Nur weil ich dich lieb habe, weil die Liebe in der Angst versinkt. (Weint) Ich bin so weit weg.“
Der Th. schlägt ihr vor, den Partner doch mal in eine erlebte Situation mitzunehmen und ihm zu zeigen, was sie auch tut. Es gelingt ihr ihren Schmerz auszudrücken und ihm Vorwürfe zu machen. Sie konfrontiert ihn jetzt mit seinem Verhalten, was wieder ein längerer Dialog wird. (Muster kippt, zuvor hat sie sich immer in der Schuld gesehen und hatte ein schlechtes Gewissen) Es geht so weit, dass sie in die Wut kommt und diese auch äußert: „Es ist doch zum Kotzen mit dir.“ (Dadurch fließt wieder sehr viel Energie ab.)
Es wird ihr klar was sie alles tut um die Partnerschaft zu halten, sie sammelt „Pluspunkte“.
Und gleichzeitig wird ihr bewusst, dass sie es nicht mehr so will. Symbolisch erscheint eine Wand zwischen ihrem Partner und ihr. Der Th. lässt sie die Größe und Material beschreiben. Mittendrin in der Mauer hängt ihr Vater, auf der Mauer sitzt der Partner (Deutlicher Hinweis wo das eigentliche Thema im wahrsten Sinne hängt.) Sie konfrontiert sich zuerst wieder mit dem Partner, will auf den Vater nicht eingehen. (Der Th. lässt sie auf dieser Ebene, um zuerst hier zu klären.)
Während der Auseinandersetzung, kommt ihr ihr Stiefvater ins Bewusstsein, der sich genau so verhalten hat wie ihr Partner: „Ich denke gerade, wenn ich dich so vergleiche mit meinem Stiefvater. Der konnte auch nur existieren mit zack, zack und weg.“ (Ihr Vater hat sie aufgrund seines frühen Todes und Krankheit nur sehr wenig geprägt, ihr Stiefvater war auf der männlichen Seite der prägende Teil)
Sie erlebt eine Situation mit ihm, in der sie Angst hatte. Der Th. fordert sie auf sich noch einmal in diese Situation zu begeben: „Ist es ok für dich wenn er nach der Axt greifen will? Probier mal aus. Du hast es jetzt in der Hand.“ (Die Klientin hat jetzt die Möglichkeit neu zu handeln.)
Die Klientin reagiert: „Du lässt sie jetzt da liegen und stellst dich da hin und machst was ich Dir zu sagen habe.“ Der Stiefvater tut was sie sagt (Hier wird Handlungskompetenz geübt in der Innenwelt) dabei erscheint auch ihr Vater wieder und sie erkennt, das sie gezeugt wurde, damit ihre Mutter gesund wird. „Das ist ein Scheißanfang, Scheißanfang.“ Durch diese Konfrontation wird das Foto des Vaters lebendig, es bekommt Farbe. (Aufgrund ihres Energieflusses kommen innere Bilder wieder in Fluss, was sich auch im Leben umsetzen wird) Dann kommt ihr eine Erinnerung an eine Lokomotive, die sie gleich mit ihrer Mutter konfrontiert. (Ihre Mutter hat sich real unter einen Zug geworfen und umgebracht) Sie beobachtet und beschreibt die Szene, der Th. unterstützt mit Dampflokgeräusch von der CD um den Prozess zu unterstützen. „Ich sehe jetzt auch die Lok und auch die Mama darunter, aber die…lebt, die lebt, die winkt da unter der Lok vor, als ob sie sich so nach hinten weg retten würde. Und die Lok hat sich auch verändert, da ist jetzt wie so ein Tunnel ins Helle und die Mama verzieht sich rückwärts aber das ist eigentlich ein ziemlich fröhliches Bild. Die Lok löst sich jetzt auf ins Helle.“ (In einer früheren Sitzung hat sie dieses Thema bearbeitet, die Mutter stirbt nicht mehr. Das Energiebild der neuen Mutter stabilisiert sich.)
Sie nimmt Kontakt mit ihrer Mutter auf, sie fühlen sich beide sehr gut. (Körperebene wird hier angesprochen.) Sie fordert ihre Mutter auf zu helfen: „Ich bin hier unten, aber ich will dass du das von oben erledigst!“ Der Th. fordert die Kl. auf, der Mutter ihr Leben zu zeigen (um den Teil immer mehr zu integrieren), was sie auch gleich umsetzt.
Dabei taucht ihr Ex Mann auf, mit dem sie auch gleich in Konfrontation geht (ist die Energie einmal da, ist sie kaum noch aufzuhalten…) Sie fühlt sich von ihm angeklagt und geht einen sehr emotionalen längeren Dialog ein, in dessen Verlauf sie ihn anklagt (Muster kippt) und mit ihm abrechnet. Danach erscheint er ihr jünger, freundlicher, kann aber nicht herschauen. (Da ist noch ein Teil, wo sie nicht hinschauen will) Es folgen weitere verbale Attacken bis zur Versöhnung: „Es versöhnt mich etwas mit dir, ich weiß dass ich dir auch sehr weh getan …“
Die Klientin ist aufgrund der Erlebnisse erschöpft und will die Sitzung beenden. Da einige Themen noch nicht abgeschlossen sind, schlägt ihr der Th. vor, die Figuren noch einmal da sein zu lassen und mit ihnen eine Vereinbarung zu treffen. Die Figuren sind einverstanden, sie fordert auch ihre Eltern auf ihr jetzt endlich auf ihrem Weg zu helfen, worauf beide einverstanden sind. Die Puppe wurde zu einer kleinen M. die einen lustigen Eindruck macht.
(Aufgrund des Energieflusses ist wieder Leben in diesen Teil geflossen, was sich auf ihr Leben auswirken wird)
Sie fühlt sich körperlich erschöpft und entspannt. Es geht ihr gut. Wir beenden die Sitzung, sie verbleibt mit Musik noch ein paar Minuten in Bildern von einem Ort, an dem es ihr gefällt, um die Stimmung noch zu genießen.