5. Sitzung „Der Traummann“
Zu Anfang der Sitzung begegnet der Klientin ihr Partner der ihr größer
vorkommt, wie sie selbst. Dabei wird ihr recht schnell bewusst, dass es nicht
so ist, sie teilt ihm das mit und er verändert sich auf seine reale Größe.
(Hier wird ihr deutlich gewachsener Selbstwert deutlich) Es führt soweit,
dass sie sich etwas größer fühlt. Der Große erscheint
aber doch wieder als Unbekannter, der sich als ihre Jugendliebe entpuppt. Er
lehnte sie damals ab. (Wieder eine Wiederholung eines ihrer Lebensthemen, Ablehnung)
Sie konfrontiert ihn damit und es stellt sich heraus, dass es um ihren Ruf mit
offenen Männerbekanntschaften ging, der ihn sie ablehnen ließ. Auf
die Frage des Th. wie sie sich fühlt antwortet sie: „Ich schäme
mich.“ (Sie begegnet hier dem Thema, das ihre Offenheit gegenüber
Männern nicht von dem toleriert wird, den sie liebt, was Ablehnung bedeutet.)
Die Frage des Th. ob sie das Thema aktuell in ihrem Leben kennt beantwortet
sie mit ja. (Hier begegnet ihr das Thema einmal auf der Prägungs- sowie
auf der Realebene) Der Th. lässt sie ihren Partner dazunehmen. Sie zeigt
ihm wie sie sich als Frau ihm gegenüber verhält, Situationen bei denen
sie Scham empfindet. Es wird ihr bewusst, dass sie für ihr Verhalten abgelehnt
wird. Ihr Partner reagiert gelassen (Da ist ein Teil in ihr, der dieses Verhalten
nicht verurteilt) Es führt soweit, dass sie sich ihm nackt zeigen kann.
(Die positive Reaktion des Partners führt zu einer weiteren Öffnung
der Klientin, sie traut sich ihn zu kritisieren, Muster kippt) „Ich fühle
mich nicht wichtig genommen.“ Daraufhin reagiert der Partner mit Verständnis.
Sie traut sich die unerfüllte Sexualität anzusprechen, worauf nach
den ersten Worten ein schmerzhaftes Gefühl der Blockade im Bauch auftaucht.
Der Th. lässt sie die Blockade spüren, ansprechen und eine Form annehmen
(um mit ihr in Kontakt zu kommen) Im Dialog mit der Blockade, das sich als Riesen-Ei
darstellt, wird ihr bewusst, dass es da etwas gibt was sie daran hindert es
ihr gut gehen zu lassen. „Du nimmst einen großen Raum in mir ein.“
(Der Aspekt muss direkt angesprochen werden, damit er sich integrieren kann)
Aus dem Ei wird ein Baby das sich an die Mutter schmiegt. Es zeigen sich ihre
Schwester und Mutter.
Der Th. schlägt ihr vor zu fragen, ob die beiden etwas mit ihrer Blockade
zu tun haben, worauf sich herausstellt, dass ihre Mutter sich mit ihr im Bauch
geschämt hat. „Ich habe mich geschämt mit dir.“
Es wird ihr klar, dass ihre Mutter sich mit ihr versteckt hat, um nicht gesehen
zu werden. (Das Verstecken begegnet ihr auch im Leben, Selbstähnlichkeit)
Die Kl. macht ihr klar, was daraus entstanden ist, was für ein Leben sie
geführt hat. „Ich bin jetzt 63 Jahre alt und verstecke mich immer
noch, kann mich nicht zeigen.“ Emotionale Vorwürfe kommen leicht
hoch, die Mutter wird schuldbewusst (Die Klientin fühlte sich für
ihr Verhalten immer schuldig) Es zeigt sich, dass ihr Vater eine entscheidende
Rolle spielte.
Sie macht ihren Eltern klar, was für ein Leben sie führte und kommt
in das Gefühl der Verbitterung (Laut Diagnose eines Arztes ist ihr Magen
übersäuert, hier zeigt sich evtl. die innere Säure) Sie wird
traurig und wirft ihren Eltern ihr Verhalten vor. Sie drückt ihren Schmerz
aus, weint lange. Der Th. unterstützt mit Musik und gibt ihr Zeit. (Dadurch
kann der jahrzehntelang gespeicherte Schmerz abfließen) Auf die Frage
was sie fühlt, sagt sie: „Anklage“
Sie schafft es ihre Eltern anzuklagen und sie verantwortlich zu machen. Die
Eltern werden unsicher, bekommen ein schlechtes Gewissen und der Th. fordert
sie mehrfach auf jetzt die Gelegenheit wahrzunehmen, und die Eltern weiter zu
konfrontieren (Kl. begegnet in ihrem Leben des Öfteren dem Thema „Schlechtes
Gewissen“ und „Anklage“, jetzt wird es zurückgegeben)
Sie merkt, dass es ihr nicht gehört und sie es auch nicht mehr will.
Der Th. schlägt ihr vor einen Gerichtssaal da sein zu lassen, worauf sie
spontan eingeht. Sie ist der Richter, die Eltern auf der Anklagebank. Sie spürt
ihre Macht, fühlt sich sehr groß und dass die Eltern ihr ausgeliefert
sind. (Musterkippung) Als Scharfrichter tritt ein Pfarrer auf, der ihr einmal
übel mitgespielt hat (Musterkippung 1. Klasse, dieser Pfarrer hat wesentlich
ihre Angst vor Männern geprägt. Jetzt unterstützt er sie.) Der
Pfarrer verliest detailliert die Anklageschrift mit mehreren Anklagen. Die Eltern
sind traurig und schuldbewusst, was der Klientin ein befriedigendes Gefühl
vermittelt. Zur Strafe verurteilt sie die Eltern Säcke auf einen Berg zu
schleppen um sie fühlen zu lassen, was für eine Last sie all die Jahre
tragen musste. (Durch die vorwurfvolle Ansprache wird die ganze Energieladung
sichtbar und sie muss sie ausdrücken, damit ein Ausgleich stattfindet)
Ein längerer Prozess findet statt (wobei deutlich wird „wie viel“
Last sie zu tragen hatte) der Scharfrichter(Pfarrer) hat die Aufgabe des Aufpassers
übernommen (Was deutlich macht, dass jetzt ein Teil von ihr die Situation
kontrolliert)
Der Th. lässt sie ihren Partner dazuholen, der ihr klein vorkommt. Dadurch
fühlt sie sich groß. Auf die Frage was aus dem Ei geworden ist, antwortet
sie: „Ein Zwerg.“ Er freut sich, es geht ihm gut. Er hat eine Peitsche
in der Hand und eine Kutsche mit Pferden kommt dazu. Er will neue Wege gehen
(Steht für den befreiten Teil in ihr, der sich nun kreativ ausdrückt,
indem er neue Wege gehen will) Th. spielt Kutschengeräusch ein. Der Zwerg
fährt mit ihr in die Helligkeit.
Die Kl. fühlt sich sehr wohl, sie hat ein angenehmes, entspannendes Ziehen
und Dehnen im Bauch. (Empfindung und Ausdruck auf der Körperebene wird
bewusst wahrgenommen, sie empfindet ein neues Energiemuster) Auf die anschließende
Frage des Th. wie es ihr geht, antwortet sie: „Sehnsucht nach Sexualität.“
Sie holt ihren Partner dazu und macht ihm deutlich wie sie sich den Akt vorstellt.
„Ich will offener werden, ich will mutiger werden, ich will mir Zeit nehmen,
ich will dich fordern.“ (Hier zeigt sie wie wichtig sie sich jetzt nimmt,
ihr Selbstwertgefühl steigt) Der Partner fordert sie auf, es einfach umzusetzen.
Sie erlebt, wie sie ihn berührt, wie sie offensiv wird und wie er positiv
darauf reagiert. Der Th. spielt von der CD „erotisch wirkende“ Musik
ein, die den Prozess unterstützt. Sie kann noch einmal ihrem Partner mit
aller Kraft klar machen was sie von ihm erwartet. Sie testet es in ihrer Innenwelt
indem sie ihm Anforderungen stellt und er sie ausführt (Handlungskompetenz
trainieren in der Innenwelt) Ihr Partner reagiert mit vollstem Verständnis,
Aufgeschlossenheit und Willen.
Der Th. fordert sie auf, den Zwerg noch einmal auftauchen zu lassen, der auch
sofort da ist. Er schlägt ihr vor, ihn, bzw. seine Energie doch in Zukunft
zu nutzen. Sie antwortet: „Ich spüre einen Zug über dich.“
Sie vereinbart mit ihm, dass er sie ihn den nächsten Wochen durch das Leben
begleitet, damit sie den neuen Weg einhält. Sie macht mit ihm aus, dass
er sich über einen Pfeifton melden soll, wenn sie sich quasi verläuft.
(Hier wird ein Anker gesetzt, der neue Zustand ist lebendig und zukunftsorientiert
und sie ist damit verbunden) „Du siehst ganz anders aus wie vorher, viel
freundlicher, “ sagt sie zu ihm. Sie fühlt sich jetzt sehr wohl.
Zum Schluss lässt der Th. die Kl. noch einmal ihre Eltern da sein. Sie
entscheidet sich, dass die beiden die nächste Zeit weiter arbeiten müssen,
was beide auch gerne tun. Die Kleine taucht auch auf, der geht es sehr gut.
Die Klientin sitzt zu ihr in die Landschaft und der Th. lässt die Klientin
mit Musik im Hintergrund noch zehn Minute alleine ihre erarbeiteten Gefühle
genießen.