Praxislizenz Norbert Preusch
3. Session
Sie verspürte insbesondere nachts
unerklärliche Dinge und Sachen in ihrer Wohnung. Ein Spielzeug begann sich
einzuschalten. Ihr wurde nachts an der Bettdecke gezogen. Tagsüber ging
es ihr einigermaßen gut. Nachts schlief sie des Öfteren mit der Tochter
bei ihren Eltern. Da war sie nicht alleine und die Angst bei Nacht im geschlossenen
Raum gering. Außerhalb der Wohnung war auch bei Dunkelheit eine geringere
Angst der Verfolgung.
Die Session war nicht geplant und erfolgte spontan aus der Situation in ihrer
Wohnung.
Es erfolgte keine geplante Einführung.
Th: Stelle dir doch einmal vor du
bist am Strand. Wenn du da bist, dann sage es mir.
Kl: Ja und es ist sehr schön und warm.
Th: Lass doch jetzt einmal eine Gestalt oder etwas anderes kommen, das diesen
Geist in deiner Wohnung symbolisiert.
Kl: Ja da ist Etwas.
Th: Sprich es direkt an und sage im es soll sich zeigen.
Kl: Es ist eine helle Gestalt, aber ohne Gesicht.
Th: Dann frage doch was das alles soll.
Kl: Warum machst du mir so viel Angst. Besonders nachts. Bist du es auch gewesen
der die Figur eingeschaltet hat.
Gestalt : Ja ich bin es der dich so reagieren läßt. Ja ich habe auch
die Figur eingeschaltet. Ja ja ja. Aber du bist ja auch in einer Situation die
solche Maßnahmen erforderlich machen. Bewege dich endlich. Oder meinst
du es macht mir Spaß dich ständig so durch die Gegend zu jagen. Insbesondere
weil ich auch noch ein Schutzgeist von dir bin.
Th: Wie ist das für dich wenn du das so hörst. Und hat er oder sie
jetzt ein Gesicht.
Kl: Ja und er kommt mir auch irgendwie bekannt vor. Aber ich weiß nicht
woher.
Th: Dann soll er dich mitnehmen zu diesem Zeitpunkt wo ihr euch bekannt gemacht
habt.
Kl: Ich sitze da vor einem Haus. Es sieht aus wie die Bauweise von früher.
Da ist ein Brunnen. Es gibt kein elektrisches Licht. Und da ist er auch und
hackt Holz. Jetzt steht da die Jahreszahl 1780. Was soll das denn. Bilde ich
mir das ein. Jetzt kommt er und lacht.
Er : Du spinnst nicht. Wir sind verheiratet. Ja du bist meine Frau. In deiner
Realität bin ich wieder gekommen um dich zu beschützen, so wie es
damals war. Nur du hast Angst und kannst mich nicht annehmen. Du weißt
in deiner Realität ja nicht daß ich dein Mann bin. So nun weißt
du woher wir uns kennen.
Th: Was fühlst du gerade. Wie geht es dir damit.
Kl: Es ist schon ungewöhnlich.
Th: Sei einmal im Jahr 1780 und lebe doch einmal mit deinem Mann. Schau was
alles passiert.
Kl: Was ist mit dir los. Du bist ja tot. Wie bist du gestorben.
Er : Es war ein Herzschlag. Mir konnte keiner helfen. Die Medizin war in dieser
Zeit ja noch nicht so weit.
Th: Wo bist du gerade.
Kl: Am Strand. Ich habe mich gerade über seinen Tod von damals unterhalten.
Th: Frage ihn einmal was er heute will.
Kl: Er meint ich wäre so sensibel für die Probleme die da sind wie
ein Amboss.
Th: Lass dir doch genaueres zeigen.
Kl: Ich bin in einer Situation, da stand ich an einem Bahnübergang. Sehr
nahe an den Gleisen. Wie der Zug kommt zieht mich jemand nach hinten weg. Aber
es ist keiner da.
Th: Gehe noch einmal in diese Situation und da soll dein Retter sich zeigen.
Kl: Ich bin ja da. Aber jetzt steht er da und schüttelt den Kopf.
Th: Frage ihn nach seiner Geste.
Kl: Wenn ich nicht dauernd da wäre hätte der Zug dich erfaßt
meint er.
Th: Bedanke dich bei ihm daß er so reagiert hat.
Kl: Danke für deine Hilfe.
Th: Frage ihn einmal nach einer weiteren Situation.
Kl: Ich wäre doch letzt auf dem Jugendamt so cool gewesen. Ich solle mich
auch an meine Körperhaltung erinnern.
Th: Und wie war die.
Kl: Überraschend aufrecht. Und überhaupt nicht ängstlich. Ja
das stimmt.
Th: Hat sich diese Sicherheit auch auf weitere Treffen ausgewirkt.
Kl: Ja. Das letzte Mal hat er viel mehr dummes Zeug geredet.
Th: Frage deinen Exmann was da passiert ist und wie er mitgewirkt hat. Sei noch
einmal in den Situationen.
Kl: Auf dem Jugendamt steht er hinter mir und legt seine Hände auf meine
Schulterblätter. Jetzt nimmt er eine Hand und legt sie auf die Stirn. Damit
zieht er meinen Kopf etwas zurück.
Th: Wie ist das jetzt für dich.
Kl: Das ist gut. Damit kommt Stärke in meinen Körper und ich kann
keine gebeugte Haltung einnehmen. Ich sehe jetzt daß ich sehr gut auf
die Beamtin wirke.
Th: Frage sie doch einmal wie du auf sie wirkst.
Kl: Sie hat das Gefühl, daß ich mein Leben gut im Griff habe. Sie
ist damit überzeugt, daß meine Tochter doch bei mir gut aufgehoben
ist.
Th: Gehe doch auch noch einmal in das Treffen und schau was dein Ex da macht.
Kl: Er ist noch gut drei Köpfe größer als ich und steht fast
drohend hinter mir. Er macht auch ein ganz böses Gesicht.
Th: Frage deine Exfreund doch warum er sich so verhält.
Kl: Warum verhältst du dich so unsicher. Da geht eine Kraft von dir aus
die mich unnahbar macht meint er jetzt.
Th: Du hast jetzt nur 2 der bestimmt vielen Situationen erlebt in denen dein
Begleiter aus früherer Zeit dich beschützt hat. Er soll dir doch einmal
zeigen warum er jetzt so massiv da ist.
Kl: Jetzt erkläre mir doch warum du mich nicht in Ruhe läßt.
Ex : So wie ich das sehe sind dir deine Schwierigkeiten und Wünsche ganz
und gar nicht klar. Damit du dich darin nicht verirrst stehe ich dir zur Seite
und führe dich wenn es unbedingt notwendig ist. Da du aber die ganze Zeit
Angst vor mir hast und mich massiv ablehnst, mußte ich dich eben so auf
mich aufmerksam machen. Es ist auch für mich kein schöner Zustand.
Leider läßt du mir keine andere Möglichkeit.
Th: Und was hältst du von seiner Aussage.
Kl: Alles schön und gut. Aber ich will auch einmal wieder ruhig schlafen.
Ex : Akzeptiere mich als deinen Helfer und ich gebe Ruhe
Th: Das ist doch eine klare Aussage.
Kl: Ich möchte ja gerne, aber das ist mir alles zu unheimlich. Beweise
es mir erst.
Th: Sage ihm doch einmal was er denn jetzt machen müßte um es dir
zu beweisen.
Ex : Du hast wenig Vertrauen in mich. Das kann ich schon nachvollziehen, aber
ich kann dich nur bitten mir zu glauben.
Kl: Ich werde die nächste Nacht abwarten was passiert. Er meint ich setze
mich ja schon wieder unter Druck mit meiner Erwartung.
Th: Mach doch einmal eine Zeitsprung in die Nacht.
Kl: Ich liege jetzt im Bett. Es passiert nichts. Aber da sind rundum irgendwelche
Geräusche.
Th: Frage ihn was das ist oder soll.
Kl: Die Geräusche seien immer da. Nur jetzt höre ich sie. Da ist nichts
besonderes außer der normale Straßenlärm und die allnächtlichen
Geräusche des Holzes in der Wohnung.
Th: Nach dem du ja jetzt weißt was es ist, kannst du da einschlafen.
Kl: Immer noch sehr schlecht. Ich schrecke bei jedem Bisschen noch hoch. Und
Angst habe ich auch noch.
Th: Frage ihn doch, wie das möglicherweise noch zu ändern wäre.
Kl: Wie kann ich das noch ändern. Ich solle ihm endlich vertrauen. Wenn
ich jedes Geräusch als Gespensterkram sehe, ist doch klar daß ich
nicht schlafe, meint er.
Th: Lass doch jetzt einmal die Angst dazu kommen. Schau einmal wie sie aussieht.
Kl: Es ist eine ekelhafte Gestalt. Sie hat eine lange dunkle Kutte mit Kapuze
und einen Strick um den Bauch. Aber da ist kein Gesicht.
Th: Frage sie wo sie entstanden ist und lass es dir im Bild zeigen.
Kl: Sie lacht nur häßlich. Und meint wir brauchen noch ein wenig
einander.
Th: Sie soll dir gehorchen. Sie muß dir zeigen wo sie entstanden ist.
Kl: Wo bist du entstanden. Das wirst du noch früh genug erfahren meint
sie.
Th: Lass dich nicht einschüchtern von ihr. Du hast hier das Sagen. Du kannst
sie aber auch ohne schlechtes Gewissen einfach in den Boden schlagen.
Kl: Was ist jetzt. Warum lachst du. Begreife doch endlich daß ich nicht
die Böse bin, sondern das ich dich in Bewegung bringen will. Auch ich bin
doch nur ein Geist der dir helfen soll und will.
Th: Frage diesen Helfer doch warum er sich so darstellt.
Kl: Er meint ich würde ihn nur so sehen. Also alles nur schwarz. Ich solle
doch einmal genauer hinsehen. Jetzt ist die Kutte auch nicht mehr so dunkel.
Er hat zwar noch kein Gesicht, aber er macht auch keine Angst mehr.
Th: Sage es ihm direkt.
Kl: Du machst mir jetzt keine Angst mehr. - Das habe ich noch nie gemacht. Nur
du machst ganz einfach die Augen nicht auf, so meint er jetzt.
Th: Kannst du jetzt besser damit umgehen.
Kl: Ja aber da ist noch eine Angst. Die Nachbarin macht mir die Angst.
Th: Lass auftauchen was dir da Angst macht.
Kl: Jetzt ist sie da. Sie hat so einen Blick. Ja so einen bösen.
Th: Lass dir zeigen warum sie so schaut. Was dir an ihr Angst macht.
Kl: Ja sie ist eine Hexe. Sie wünscht mir nichts Gutes.
Th: Sage ihr dein Gefühl. Und sie soll dir sagen warum sie das macht.
Kl: Du ich habe Angst vor dir. Du bist eine Hexe. Und warum machst du das alles
mit mir. Ich solle hier aus dem Haus verschwinden. Ich würde ihr die ganze
Kraft nehmen. Sie möchte hier ungestört arbeiten können.
Th: Bist du bereit zu gehen oder willst du dich hier behaupten. Du weißt
was du machen kannst wenn du dich durchsetzen willst. Das hast du schon mit
Simon und seiner Mutter gemacht.
Kl: Läßt du mich jetzt in Ruhe. Sie meint sie wird immer weiter machen.
Th: Zeige ihr wer in deinen Bildern das Sagen hat.
Kl: Ich haue ihr jetzt auf den Kopf. Aber so einfach will das nicht gehen. Sie
kommt wieder hoch.
Th: Hexen haben das auch nicht so gerne wenn man sie ins Licht schickt. Versuche
es vielleicht auf diese Weise.
Kl: Da wehrt sie sich auch ganz massiv.
Th: Bitte doch deine Helfer dir beizustehen.
Kl: Ja jetzt ist mein Exmann da und scheucht sie auf einen Sonnenstrahl. Jetzt
fliegt sie zur Sonne.
Th: Und was fühlst du jetzt
Kl: Es ist unheimliche Erleichterung. Sie kann mir keine Angst mehr machen.
Th: Und was meint dein Exmann zu dieser Situation.
Kl: Er meint, ich wäre eine Pflaume. Ich solle doch endlich zu mir stehen
und dann hätte ich jetzt auch die Kraft gehabt mich durchzusetzen. Der
hat gut reden.
Th: Erkundige dich doch jetzt nach dem weiteren Vorgehen. Oder welche Möglichkeiten
er so sieht.
Kl: Wie wird das jetzt alles weiter gehen. Was machst du jetzt. Wie kann ich
es lernen zu mir zu stehen. Er sagt, er wäre bis auf weiteres ganz eng
bei mir. Damit ich mich an seine Anwesenheit gewöhnen könnte. Sie
wäre unheimlich wichtig. Und er würde mich auch auf jeden Blödsinn,
den ich mache, hinweisen. Wenn ich ihn akzeptiere würde ich auch lernen
zu mir und meinen Leben zu stehen.
Th: Was macht denn eigentlich die Gestalt die als Angst erschienen ist. Ist
die auch noch da.
Kl: Ja aber die verabschiedet sich gerade. Sie meint es gäbe für sie
noch andere Aufgaben die schöner wären als mir Angst zu machen.
Th: Und was möchtest du jetzt machen nach all der Aufregung.
Kl: Ich möchte an meinen Strand und mich erholen.
Th: Wenn du das Gefühl hast es gibt im Moment nichts mehr zu tun oder dein
Exmann nichts mehr für dich hat, dann gehe an deinen Strand. Würdest
du trotz allem deinen Ex mitnehmen.
Kl: Ja ich bin jetzt am Strand und es ist schön hier. Die Sonne scheint
und es geht mir gut. Mein Ex ist auch dabei.
Th: Noch ein Vorschlag. Lass dich doch einmal von ihm mit Sonnenschutzcreme
eincremen.
Kl: Das macht der jetzt auch. Das ist ja ganz herrlich.
Th: Sage es ihm wie du dich fühlst.
Kl: Du das ist schön wie du das machst. Wir bleiben jetzt noch hier
Ende.
Nachgespräch : Die Klientin
fühlt sich leichter. Sie sei direkt nach der Arbeit erleichtert und befreit.
Ein Telefonat mehrere Tage später.
Sie sehe ihn jetzt und könnte mit ihm immer reden wenn es nötig wäre.
Sie hat auch ihr Hausrecht ausgeübt und wenn sie ins Bett geht hat sie
ihn auch schon vor die Tür gesetzt. Es ist ungewöhnlich aber interessant.
Sie habe auch nicht mehr so viel Angst.
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