Praxislizenz Renate Eymann

Zusammenfassung des Therapieverlaufs

Die 42-jährige Klientin leidet unter Brustkrebs auf der linken Seite. Der Knoten wurde operativ entfernt, ein weiterer OP-Termin wurde angesetzt, da der Knoten bösartig war. In diesem Stadium entscheidet sich die Klientin zur Synergetik Therapie.

Nach Dr. Hamer handelt es sich hierbei um einen Mutter-Kind-Konflikt, was sich im Therapieverlauf deutlich bestätigt. Die Klientin ist ein uneheliches Kind und wurde von ihrer Mutter nicht angenommen, sondern zur Großmutter abgeschoben. Das Grundgefühl in der Kindheit war geprägt davon, sich als Schandfleck zu fühlen, als lästig, ungeliebt und unendlich einsam. Dieser tiefe Schmerz wurde immer weiter verdrängt und zeigt sich jetzt in den Sitzungen als Teufel, der in der Brust der Klientin sitzt und sie auffrißt. Im weiteren Leben der Klientin setzt sich das Muster fort – die Klientin trennte sich von ihrem ersten Mann und ließ ihr Kind bei ihm. Als sie von einem weiteren Partner schwanger wurde riet die Mutter zur Abtreibung, was einen tiefen Schock bei der Klientin auslöste. Sie bekam das Kind trotzdem, aber ihr Partner starb kurze Zeit darauf. Die Klientin fühlte sich wieder im Stich gelassen und verdrängte ihre maßlose Wut auf den Partner, der sie mit dem Kind alleine gelassen hatte. Sie fühlte sich eingesperrt durch ihren Sohn und entwickelte eine Todessehnsucht. In den Sitzung nimmt sie überaus deutlich wahr, wie sie innerlich den Entschluss fasste, sich mithilfe der Krebserkrankung aus ihrer Verantwortung als Mutter – auf legitimen Weg fort zu stehlen. Ihr wurde jeden Morgen, wenn sie den ersten Schrei ihres Kindes hörte übel und sie hatte das tiefe Empfinden, nie mehr aufstehen zu wollen. All diese prägenden Erfahrungen sind mit einem tiefen Schuldgefühl gekoppelt, das Schuldgefühl ihrer Mutter, welches sie lebenslang übernommen hatte, sowie das Schuldgefühl ihren eigenen Kindern gegenüber. Durch das intensive Erleben ihres unterdrückten Schmerzes bekommt die Klientin Stück für Stück wieder Zugang zu ihrem inneren Kind und dadurch auch zu ihren beiden realen Kindern. Sie beschließt, ab jetzt ihr Leben, sowie ihre Mutterrolle in voller Verantwortung anzunehmen.

Neben der Synergetik Therapie unterzog sich die Klientin – sich dem starken Druck der Ärzte beugend - einer Nachsorgeoperation, bei der jedoch kein weiterer Befund mehr vorlag, Desweiteren nahm sie Mistelpräparate ein, die aufgrund der positiven Wirkung frühzeitig wieder abgesetzt werden konnten. Die Klientin fühlt sich nach wie vor stabil.

Praxislizenz Renate Eymann


Klientin:
42 Jahre alt. Brustkrebs auf der linken Seite (nach Dr. Hamer – Mutter-Kind-Konfilkt), der Knoten wurde operativ entfernt.
Die Untersuchung ergab, daß der Knoten bösartig ist, drauf hin bekommt die Klientin einen neuen Termin zu einer weiteren Operation. Es soll an der Brust selbst nachoperiert werden und die Lymphknoten sollen gleichzeitig entfernt werden. In diesem Stadium erfährt die Klientin über eine Freundin von der Synergetik-Therapie. Eine Probesitzung soll ihr bei der Entscheidungsfindung helfen. Sie hat ein 1 1/2 Jahre altes Kind und ist alleinerziehend.

Probesitzung:
Ein Gang mit 3 Türen taucht auf, 2 links, 1 rechts. Sie entscheidet sich für die erste Tür links. Diese Tür geht nach außen auf und es ist dunkel. Sie macht Licht und findet sich in einem muffigen Keller aus Mauerwerk wieder. Der Fußboden ist aus Stein. 1 Kartoffelkiste befindet sich dort. Der Keller erinnert sie an den Keller ihrer Tante, bei der sie seit ca. 3 Wochen wohnt.
Die Klientin hat einen sehr guten Zugang zu ihren Innenwelt und geht mit allem ohne Scheu oder Hemmung in Kontakt.
Th: Ich habe da einen Vorschlag, du kannst die Tante mal dazu holen oder du kannst jetzt einfach mal in das Haus zu deiner Tante gehen. Guck mal was du machen möchtest und wie du in Kontakt gehst mit der Tante. (Y-Fragen für freilaufende Innenweltreise, der Klientin wird damit die Möglichkeit gegeben, selbst zu entscheiden)

Kli: Ich hol sie runter.
Th: Du kannst ihr ja mal den Keller zeigen. Du kannst ihr auch einfach mal sagen, daß es für dich ok ist, daß du bei ihr wohnst. Es geht darum, in der Innenwelt mit den Figuren in Kontakt zu gehen, sie direkt anzusprechen. (Erklärung wie die Synergetik-Therapie arbeitet)
Kli: Ja, ich bin froh, daß ich jetzt hier wohnen kann.
Th: Reagiert sie irgendwie darauf?
Kli: Ja, das glaube ich, sagt sie.
Th: Hast du ein gutes Verhältnis mit deiner Tante?
Kli: Ja, aber es gibt viele Dinge, die mich unheimlich stören.
Th: Du kannst ja jetzt in deiner Innenwelt , wenn du möchtest, ihr das sagen, was dich stört. Es ist ja deine Innenwelt.
Kli: Ja, klar, ich möchte ihr zum Beispiel sagen, daß es mir nicht paßt, daß sie 10 Mal am Tag rauf und runter springt. Also sie betritt meine Wohnung, als ob es ihre Wohnung wäre.
Th: Ah, ja. Sag's ihr jetzt, sag's ihr direkt. Sag Tante .... (Durch direkte Ansprache, geht der Klient in die Konfrontation mit dem Energiebild Tante)
Kli: (unterbricht mich) Genau, das ist meine Wohnung und ich möchte nicht, daß du da dauernd rein und raus latscht, wie's dir paßt.
Th: genau, ganz genau.
Kli: und ich möchte auch nicht, daß du ständig zu den Leuten sagst, komm ich zeig euch mal die Wohnung da oben. Das geht niemand was an. Das ist meine Wohnung. (lauter)
Th: Jawohl, super, ganz toll. Wie reagiert jetzt deine Tante in der Innenwelt auf das? (Durch Bestätigung und Ermunterung den Prozeß unterstützen)
Kli: Die sagt, was du immer hast. Da ist doch nichts dabei. Das ist mir egal, aber ich möchte das nicht. (energisch)
Th: Ganz genau, ja wunderbar, sag Ihr daß du das nicht möchtest.
Kli: Das möchte ich nicht, ich will das einfach nicht und wenn ich weggehe und ich schließ meine Tür da oben zu und ich komm, da sind alle Türen sperrangelweit offen, dann stinkt mir das. (lauter)
Th: Ja, ganz genau.
Kli: Zumal ich hab keine Eingangstür, keine richtige und da kann jeder durch die Wohnung latschen, das kann doch nicht sein (ärgerlich).
Th: Ja, ja.
Kli: Ich bin doch im Haus, sagt sie dann. Du hörst ja nicht einmal (wird lauter in der Stimme) wenn ich bei dir an der Wohnungstür vorbeilaufe. Also hörst du doch auch nicht, wer bei mir da oben rumläuft.
Th: Ja, ja.
Kli: Also, ich will das einfach nicht. Du hast die Wohnung abgeschlossen zu lassen.
Th: Jawohl, genau. Das ist dein Bereich. Kann sie das irgendwie einsehen?
Kli: Jetzt ist sie beleidigt (wird in der Stimme leiser, energielos)
Th: Was macht das mit dir, wenn sie beleidigt ist? (Letzten Impuls aufgreifen um den Prozeß in Gang zu halten)
Kli: Naja, ein schlechtes Gewissen. Vor allem, sie paßt auch ziemlich viel auf meinen kleinen Sohn auf. Ich brauch sie ja.
Th: Spür mal hin, ist es für dich trotzdem in Ordnung, daß sie in deine Privatsphäre (Klientin unterbricht mich)
Kli: Nein, das ist einfach nicht in Ordnung. Ich will meine Privatsphäre.
Th: Ja, genau.
Kli: Ich will auch nicht, daß sie jeden Tag meinen Briefkasten leert. Ich kann meinen Briefkasten selbst leeren.
Th: Ja, genau, du kannst ihr auch sagen, daß es wichtig ist für dich, und daß du es anerkennst, daß sie sich um deinen Sohn kümmert und daß sie da ist für dich (unterbricht mich)
Kli: Ja, ich finde es auch ganz toll, daß ich jetzt auch nicht mehr allein wohnen muß mit meinem kleinen Sohn, und daß jemand im Haus ist, und ich finde es auch richtig schön, daß sie sich unser angenommen hat, und, aber ich kann es nicht brauchen, daß sie überhaupt nicht akzeptiert, daß ich jetzt auch meine Privatsphäre hab.
Th: Du kannst sie ja mal fragen, ob es für sie einen Grund gibt, weshalb sie das nicht respektieren kann. Guck mal, ob du eine Antwort bekommst.
Kli: Ja, das ist ihr Haus.
Th: Ah, ja. Bezahlst du ihr Miete?
Kli: Ich bezahl ihr keine Miete, aber ich hab den ganzen Anbau bezahlt. Also ich habe jetzt da angebaut an ihrem Haus.
Th: Also, du hast jetzt einen Anteil an ihrem Haus?
Kli: Ja, das gehört mir später mal. Wenn sie gestorben ist, gehört mir das Haus. Und ich bezahl diesen Anbau. Also, ich wohn da nicht umsonst. Sie hat ja dafür auch ein neues Zimmer bekommen. Aber sie tut so, sie sagt "ich hab angebaut". Sie sagt, "ich hab angebaut", die kapiert gar nicht, daß ich (betont) angebaut hab, daß ich das bezahle.
Th: Sprich sie direkt an, in deiner Innenwelt. Sag es ihr direkt. Sag, Tante, ich hab den Anbau bezahlt. Sag ihr das was du ihr sagen möchtest mit deinen eigenen Worten. (Einfordern der direkten Ansprache, nur dadurch findet die Auseinandersetzung statt und das Energiebild Tante kann sich verändern)
Kli: Ich hab den Anbau bezahlt. Ich zahle dafür, daß ich hier wohne. Ich wohn hier nicht umsonst. (lauter)
Th: Ja, ganz genau.
Kli: Ich zahl eine Menge Geld. Ich weiß, du hast zwar auch einen kleinen Teil dazu beigetragen, aber den größten Teil zahle ich. Ich zahl für den Anbau soviel, da hätte ich mir irgendwo anders eigentlich eine schöne Eigentumswohnung kaufen können.
Th: Wie reagiert sie drauf?
Kli: Ja, das weiß ich schon (etwas ärgerlich) sagt sie dann.
Th: Wie ist das für dich, wenn sie das so sagt?
Kli: Das heißt soviel, ach sei doch ruhig, was sprichst denn du immer. Das zeigt mir, daß sie mal wieder überhaupt nicht kapiert, worum es geht. Daß ich im Prinzip an eine Wand hin rede, weil sie genau in 5 Minuten genau wieder das selbe macht und absolut nichts versteht.
Th: Du wohnst bei ihr, sie weiß ja um deinen Zustand, sie weiß um dein Befinden, berührt sie das irgendwie, frag sie doch mal.
Kli: Ja, das macht ihr zu schaffen. Ja, das berührt sie und sie weint und sie ist sehr traurig.
Th: Spür mal hin, was es mit dir macht, wenn sie so drüber hinweg geht über deine Privatsphäre.
Kli: Daß ich gar niemand bin, ich bin gar niemand, ich bin gar nicht wichtig. Ich bin, ah ja, so von Gottes Gnaden aufgenommen. (Muster: Ich bin nicht wichtig – Selbstwert, zeigt sich als fraktaler Ausdruck)
Th: Sag ihr das mal in deiner Innenwelt, jetzt, direkt. Sag, so Tante, so fühl ich mich, zeig ihr mal deine Gefühle.
Kli: Ja, genau, ich fühl mich so als ob du so gnädig warst und mich jetzt von der Straße aufgelesen hast, und ich dir jetzt ewig dankbar sein muß, wie gut du zu mir bist. Dabei bestimmst du über mich (ärgerlich). Du sagst auf einmal, ich hab jetzt dir am Freitagabend die Haare einzudrehen. Und das ist klar, daß das jetzt die andere Person, die das früher gemacht hat jetzt nicht mehr macht. Das mach jetzt ich, weil ich ja jetzt hier im Haus wohne. Und du bestimmst auch die Uhrzeit, wann ich dir die Haare eindrehen muß, und sogar wie ich dir jeden einzelnen Wickel reindrehen muß. Ich dreh dir die Haare ein, und ich dreh dir die so ein, wie ich das für richtig halte. (ärgerlich)
Th: Wie reagiert sie da jetzt drauf?
Kli: Ja. dann mach halt.
Die Tante reagiert trotzig und die Klientin wirkt eher resigniert. Da es sich um die Probesession handelt, auf Grund der die Klientin entscheidet, wie sie mit ihrer Krankeit weiter verfährt, erkläre ich ihr, daß es sich um ihre Innenwelt-Tante , das abgespeicherte Energiebild davon, handelt, und sie in ihr so wirkt. Dies schwächt sie und macht ihr Schuldgefühle. Sie klärt daraufhin das Zusammenleben im gemeinsamen Haus. Die Tante und sie sind mit der Lösung einverstanden. Ich lasse die Klientin noch klären, ob die Tante irgendwie mit ihrem Krebs in Verbindung steht, was jedoch nicht der Fall ist. Die Klientin testet die neuen Vereinbarungen mit der Tante, und ob sie sich daran hält. Ich bitte sie abschließend noch nachzuspüren, ob das Thema Tante damit für heute ok ist. Für die Klientin ist das Thema Tante für heute erledigt.
Die Klientin erklärt, daß es ihr übel wird. Als sie mit der Übelkeit in Kontakt geht, stellt sich heraus, daß es ihr jeden Tag übel ist. Gleich morgens beim Aufstehen ist ihr übel. Sie geht in diese Situation, kommt aber nicht weiter, daraufhin schlage ich ihr vor einen Boten vorbei zu schicken, der ihr weiterhelfen könnte was es mit der Übelkeit auf sich hat. Der Bote hat auch keine Informationen zur Übelkeit. Zögerlich kommt jetzt die Aussage, daß die Übelkeit mit ihrem kleinen Sohn zu tun haben könnte. Sie bekommt auf die Frage von ihrem Sohn keine eindeutige Antwort. Sie denkt, daß er schon ein bisschen damit zu tun hat. Es fällt ihr sehr schwer, das auszusprechen, daß ihr Sohn damit zu tun hat. Sie fängt an zu weinen. Ich fordere sie auf, allen Schmerz auszudrücken, dabei kommt die tiefe Erkenntnis
Kli: (weint) daß ich jeden Tag aufstehen muß, wegen dem Kind. Eigentlich will ich gar nicht mehr aufstehen und ich muß, wegen dem Kind jeden Tag aufstehen. (weint bitterlich)
Th: Ja, ja.
Kli: Er zwingt mich dazu (weint), er zwingt mich dazu, daß ich jeden Tag aufstehen muß.
Th: Ja, ja, es ist alles in Ordnung.
Kli: Eigentlich will ich gar nicht mehr aufstehen (weint). Ich hab keinen Spaß mehr am Leben, aber ich muß aufstehen. (Fraktal das mit dem Krebs in Verbindung steht. Mutter-Kind-Konflikt wird hier zum ersten Mal deutlich)
Th: Ja. Schluck es nicht runter, schau, all die Jahre schluckst du es schon runter, schluckst es in dich rein.
Kli: Früher bin ich immer so gern aufgestanden, aber jetzt stehe ich nicht mehr gern auf.
Th: Jetzt machst du es aus Pflichtgefühl und Verantwortungsgefühl deinem Sohn gegenüber?
Kli: Genau, aber ich liebe meinen Sohn.
Th: Ja, natürlich, ganz klar, logisch. Dann sag's ihm.
Kli: Ich lieb dich über alles. Du bist so ein wundervolles Kind, das ich so liebe und trotzdem, trotzdem möchte ich lieber (Pause)
Th: Nicht mehr aufstehen?
Kli: Lieber sterben (weint ganz bitterlich).
(Der Klientin wird bewußt, daß sie nicht mehr leben will. Dies ist eine sehr tiefgreifende und schmerzliche Erkenntnis. Und daß Sie selbst diese Entscheidung getroffen hat. Hier genau hat sie die Entscheidung zum Sterben getroffen. Es ist wichtig, die damit in Verbindung stehenden festgehaltenen Emotionen abfließen zu lassen)
Th: Ja, laß alles dasein, es ist alles in Ordnung, laß es raus, laß es raus. Guck mal wie lange du den Schmerz schon zurück hältst, guck mal wie lange du den schon in dir trägst. Ja, genau. Du machst das ganz toll. (Klientin weint ganz bitterlich) Und nie darfst du diesen Schmerz zeigen, immer mußt du dich unter Kontrolle halten, immer mußt du dich kontrollieren.
Kli: Laßt mich halt gehen (weint)
Th: Wie reagiert dein Sohn darauf, wenn er das so sieht, wie du leidest.
Kli: Er läßt mich los. (weint)
Th: Ist es so etwas, wie daß er dich versteht?
Kli: Ja. (weint) Es tut mir so weh, daß er mich los läßt, der Arme. Ich kann ihn nicht verlassen. Ich will ihn nicht verlassen.
Th: Ja, ja, sag's ihm direkt.
Kli: Ich will dich nicht verlassen. Ich will bei dir bleiben, ich will sehen wie du zur Schule gehst, wenn du groß bist. Aber ohne Lebensfreude, das paßt ja gar nicht, das geht doch nicht. Wie soll ich das denn schaffen? (weint) Ich schaff das doch nicht. (Mustersatz: Ich schaff das doch nicht)
Th: Magst du mal gucken, wo dieser tiefe Schmerz herkommt?
Kli: Ja. (energisch)
Th: Wo kommt dieser tiefe Schmerz her?
Kli: Ich weiß nicht wo ich suchen soll.
Th: Frag deinen Schmerz, er soll dir eine Situation zeigen, wo er entstanden ist. Das kann ein Bild sein, das kann ein Wort sein, das da jetzt kommt. Guck mal was kommt oder was geht.
Kli: Das war an dem Tag, wo ich gehört habe, daß mein Lebensgefährte gestorben ist.
Th: Geh mal in diese Situation, geh da mal hin.
Kli: Es war so schrecklich, oh je war das schrecklich (weint). Ich lieg im Bett und krieg einen Anruf, er sei tot (weint) und ich hab ein Kind, wo ich gar nicht wollte, wo ich nur gekriegt hab für ihn. (weint) Oh, Gott weil das so endet. (Hier zeigt sich erneut der Mutter-Kind-Konflikt)
Th: Ja, laß all deinen Schmerz da sein.
Kli: Ich bin so wütend auf den. Der hat mich sitzen lassen.
(Unterstützung durch Prozeßmusik Vangalis und lauterer Stimme der Therapeutin))
Th: Oh, ja. Du kannst ihn jetzt in deiner Innenwelt herholen. Der existiert in dir, der ist als Bild in dir da. Du kannst es jetzt mit ihm klären.
Kli: Du bist ja so ein blöder Hund.
Th: Ja, sag's ihm, drück alles aus.
Kli: Erst machst du mir das Kind, ohne mich zu fragen und jetzt verpißt du dich einfach und läßt mich sitzen mit dem Kind und mit der ganzen Scheiße am Hals. (weint)
Th: Ja, genau.
Kli: Ist das schrecklich.
Th: Ja, super, du machst das ganz toll. (Ermunterung die unterdrückte Wut auszudrücken. Die mit dem Energiebild in Zusammenhang stehende aufgestaute Energie in Kontakt mit dem verursachenden Energiebild abfließen lassen.)
Kli: Wo soll denn das hinführen, was soll ich denn jetzt machen. (Immer noch unter Tränen) Mein Leben, ich hab so für dich, für dich tun wollen, ich wollte, daß wir zwei das Kind groß ziehen. Du weißt genau, daß ich mit dem Kind nicht spielen kann und auch nicht will. Ich will das nicht, das hab ich schon immer gesagt. Ich wollte 10 Jahre kein Kind. Jetzt hast du eins und jetzt gehst du. Bist du eigentlich noch ganz dicht oder was?
Th: Ja, genau, ganz toll machst du das. Halt nichts zurück, laß es raus.
Kli: Es ist unglaublich, es ist unglaublich, was du dir erlaubst. Es ist einfach der Gipfel. Ich bin so wütend auf dich. Ich bin so stinkig.
Th: Ja, drück's aus, sags ihm jetzt in deiner Innenwelt.
Kli: Und du, mein Leben ist jetzt einfach zu Ende. Du bringst es fertig, daß du stirbst und mich genauso einsperrst, wie wenn du lebst. Du hast mir deinen Nachkommen eingepflanzt damit der genauso gut auf mich aufpaßt wie du immer auf mich aufgepaßt hast.
Th: Ja, genau.
Kli: Im Gegenteil, der paßt noch viel besser auf, weil der ist so unschuldig und braucht sich nicht einmal zu verteidigen, weil er mich einsperrt. Du hast mir nie gegönnt, daß ich auch nur ein Stück für mich selber mache. Nicht ein Stück.
Th: Ja, genau.
Kli: Ich konnte noch nicht einmal zum Klassentreffen gehen (weint), ohne daß du Theater gemacht hast.
Th: Ja, super machst du das, toll, sag ihm alles, alles raus jetzt. (Musik Prozeßarbeit Vangalis Nr. 18) Schau mal wie lange du das alles schon in dich reinfrißt. Ja, genau, drück es jetzt aus, sag's ihm.
Kli: (weint ganz bitterlich) Und jetzt hast du mir deinen Sprößling eingepflanzt, damit du abtreten kannst und ich einen neuen Wächter habe. Genau so ist es doch.
Th: Ja, ja.
Kli: (weint) Und ich sitz doch tatsächlich Tag für Tag daheim und hab ein schlechtes Gewissen, auch, wenn ich den bloß eine Stunde bei jemanden abliefere. Oh, was denkst du eigentlich, wie lange das ein Mensch aushalten kann. (weint)
Th: Ja, genau.
Kli: Ich jedenfalls kann das nicht mehr aushalten, ich will es auch nicht mehr aushalten.
Th: Ja, sag's ihm noch mal. Ich will das nicht mehr aushalten.
Kli: Ich will's nicht mehr.
Th: Ja, genau, drück's aus.
Kli: Ich habe so die Schnauze voll (weint bitterlich), der Kleine kann nichts dafür. Du bist echt ein Schwein, du benutzt den Kleinen für deine Zwecke.
Th: Ja, super, toll.
Kli: Und der muß jetzt unter so einer Mutter leiden. Der Arme, der kann sich ja nur noch nach außen orientieren (weint). Der kann gar nicht mehr mit mir rechnen. Einerseits will ich es auch gar nicht mehr, andererseits will ich es doch wieder. Ich will meinen Kleinen behalten. Ich lieb ihn doch. Ich lieb ihn doch wirklich. Es ist das goldigste Kind, das es gibt.
Aber trotzdem ist es ein Monster, das mich einsperrt. (weint) Ihr sperrt mich einfach ein. Ich wäre gern einfach wieder fröhlich, richtig fröhlich. Einfach raus, einfach das Leben genießen, in vollen Zügen, aber, aber immer ist mir schlecht. Immer geht's mir schlecht. Immer bin ich krank. Ich will nicht mehr krank sein. Ich will das nicht. Ich brauch das auch nicht.
Th: Du kannst das noch viel besser und lauter sagen. Ich will das nicht, ich brauch das nicht mehr. (Verstärkung durch Wiederholung, um zu testen ob sie wirklich nicht mehr krank sein will)
Kli: Ich will nicht mehr krank sein.
Th: Ja, genau, drück es aus, super.
Kli: Ich will daß es mir nicht mehr übel ist.
Th: Sag, was du möchtest.
Kli: Ich will wieder gesund sein.
Th: Wiederhole das nochmal.
Kli: Ich will gesund sein.
Th: Sag's lauter, das hat niemand richtig gehört, sag's lauter. (Durch wiederholen und lauter sagen die neue Entscheidung verstärken)
Kli: Ich will gesund sein, einfach gesund sein (lauter)
Th: super.
Kli: Ich hab keine Lust mehr, es ist zum Kotzen, einfach, genau zum Kotzen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Th: Super, ganz toll machst du das. Wie reagiert er jetzt darauf?
Kli: Er grinst blöd.
Th: Er grinst blöd? Wie ist das für dich, wenn der blöd grinst?
Kli: Du hast gar keinen Grund so blöd zu grinsen. Vermoder doch in deinem Grab. Von mir aus kannst du vermodern und verstinken. Ich besuch dich nicht, ich komm nicht. Ich besuch dich nicht. Aber jetzt kann ich dir sagen, wenn du nicht wenigstens als Schutzengel auf deinen Sohn aufpaßt. Ich schwör's dir, irgendwann find ich dich und irgendwann rechne ich mir dir ab.
Th: Du hast ihn in deiner Innenwelt schon gefunden, du kannst es ihm hier sagen. Und du kannst hier in deiner Innenwelt mit ihm abrechnen, so wie du willst, du kannst ihm alles zurückgeben. Du kannst mit ihm abrechnen, er ist jetzt da.
Kli: Ich möchte einfach. Am liebsten wäre mir, du wärst nie in aufgetaucht in meinem Leben.
Th: Hat er was mit deinem Krebs zu tun, magst du ihn mal fragen, soll mit dem Kopf nicken oder schütteln.
Kli: Was hast du mit meinem Krebs zu tun? Er sagt nein, du mußt doch mein Kind groß ziehen, du kannst doch nicht. Ich hab nichts mit deinem Krebs zu tun.
Th: Ah, ja.
Kli: Mit dem hab ich selber zu tun. Ich weiß, daß ich mit dem ja selber zu tun habe, weil ich ja gar nicht mehr will (wütend). Ich will ja gar nicht mehr. Ich weiß, ich will mich aus der Verantwortung stehlen. Ich will (weint). Ich kenn mich doch. (Die Klientin erkennt, daß sie den Krebs selbst verursacht hat, weil sie den Entschluß gefaßt hat, nicht mehr leben zu wollen.)
Kli: Ich will abhauen und auf diesem Weg ist es legitim (weint). Jetzt kann ich einfach gehen, ohne daß ich (weint) ohne, daß ich, da werde ich auch noch bemitleidet wenn ich jetzt gehe. Ich kann ja nichts dafür. Ich hab ja Krebs. Aber ich weiß ja, daß ich was dafür kann und das macht's mir nicht leichter.
Th: Ja, mh, super ganz toll. Er steht in keiner Verbindung mit deinem Krebs?
Kli: Nein, soweit laß ich mich, obwohl indirekt doch. Ich hab mich ja dazu bringen lassen, zu dem Ganzen. Er ist nicht allein schuld.
Th: Wie reagiert er jetzt, wenn er das sieht , wie du leidest in deiner Innenwelt. Es geht ja um das abgespeicherte Bild, das du hast. Wie reagiert er jetzt drauf. Macht ihn das betroffen oder was ist da? Geh mal näher und guck ihm in die Augen.
Kli: Das macht ihn nicht betroffen, das ist ihm grad egal.
Th: Wie ist das für dich, daß es ihm egal ist?
Kli: Das macht mich noch wütender.
Th: Oh, genau, ja sag ihm, daß dich sein Verhalten wütend macht.
Kli: Ich find das einfach zum Kotzen, das Verhalten. Hey, du bist doch echt das Letzte.
Th: Guck mal, was willst du mit dem machen in deiner Innenwelt?
Kli: Ich möchte gar nicht mehr mit ihm sprechen. Ich möchte einfach gar nichts mehr zu dem sagen.
(Prozeßmusik Vangalis Nr. 18 wird eingespielt, um den Prozeß zu unterstützen)
Th: Spür aber, wenn du ihn jetzt in deiner Innenwelt wegschickst, der kommt dann irgendwann wieder. Spür, ob du mit ihm alles geklärt hast, ob für dich mit ihm alles klar bist.
Kli: Ja, das war das wichtigste. Wichtig war ihm zu sagen, daß er mich hat sitzen lassen mit dem Kind.
Th: Du kannst jetzt, wenn du so das Gefühl hast, für heute ist das so in Ordnung, aber unterschwellig ist doch noch was mit ihm irgendwann zu klären, dann könntest du mit ihm jetzt eine Vereinbarung treffen. Du kannst jetzt zu ihm sagen, das was mir heute wichtig war, das bin ich alles losgeworden, aber ich spür da steht noch was anderes mit dir an, das ich mit dir klären will, und ich komme irgendwann zurück und kläre das mit dir. Du könntest da jetzt eine Vereinbarung treffen, wenn du das möchtest.
Kli: Es kann gut sein, daß mir dazu noch was einfällt und das kläre ich dann schon mit dir. Bei Gelegenheit schmier ich dir das auf's Butterbrot.
Th: Du spürst auch von der Energie her, da steckt noch was, da hängt noch was. Da ist noch Wut und Ärger dahinter.
Kli: Ja natürlich, so wie der sich die ganzen Jahre verhalten hat, war immer nur er wichtig. Ich war eigentlich nur 1 Jahr wichtig, in der Zeit als ich schwanger war. Ansonsten war ich für ihn eigentlich nur der Laufbursche und hab mich dazu machen lassen. Aber wehe dem, ich hab das zu dem gesagt, aber wehe ich hab das zu dir gesagt, daß ich dein Laufbursche bin, was hast du dann gemacht? Dann warst du beleidigt und hast unsere Beziehung in Frage gestellt und hast so getan, als ob du mich zu irgendwas zwingen würdest. Als ob alles meine Schuld wäre. Du hast nie auch nur für 1 Sekunde die Schuld für irgendwas auf dich genommen. Ich war die Schuldige von der ersten Sekunde an.
Th: Ja, genau, jawohl, laß alles dasein. Alles was du heute rausläßt bleibt hier.
Kli: Alles hast du mir vermiest. Alles. Du hast immer für mich geantwortet, wenn ich was gefragt worden bin. Du hast immer für mich geredet, nur du warst wichtig, ich war niemand. (Vangalis Nr. 18 wird eingespielt um den Prozeß zu unterstützen))
Du hast dein eigenes Leben gelebt und ich hab bloß immer dagehockt und auf dich gewartet. Du blödes Arschloch.
Th: Genau, wunderbar.
Kli: Und zur Krönung hast du noch gedacht, ja jetzt warte nur, jetzt sperre ich dich vollends ein. Du blöder Hund du blöder. So jetzt bist du auf einmal nicht mehr der große Macker. Bist zu blöd zum Skifahren und hast es nicht mal zugegeben. Konntest keine Sekunde auf den Ski stehen und hast behauptet du seist früher Ski gefahren. Daß ich nicht lache. Alles konntest du besser, alles, alles. NIchts gab's, was du nicht konntest. Aber das ist mir egal. Du hättest mich beinahe das Leben gekostet. Du Idiot. Ich hätte mich beinahe umgebracht für dich im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich weiß auch noch nicht wie ich da davon komme, aber ich weiß eines, ich komme davon, das ist sicher. Ich komm ganz sicher davon (sehr energisch) schon um dir eins auszuwischen und dann leb ich mein Leben. Und dann mach ich mir das schön, auch mit Kind. Ja, das mach ich. (Hier zeigt sich, daß auch noch ein recht großer Lebenwille in Ihr steckt)
Th: Jawohl, ganz genau.
Kli: Ich find jemand und ich hab dann gar kein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn abgebe. Jawohl, das tu ich. (sehr energisch) Ich geb ihn ab.
Th: Ja, genau.
Kli: Ich geb ihn ab und laß jemand anders auf ihn aufpassen und dann geh ich nämlich fort. Jawohl und irgendwann und das ist dann die Krönung da such ich mir nämlich einen anderen Mann. So. Und dann kannst du blöd gucken.
Th: Super, toll.
Kli: Und das ist mir grad egal, ob dir das paßt oder nicht (sehr energisch). Im Gegenteil, wenn es dir nicht paßt, ist mir das noch lieber.
Th: Jawohl, super.
Kli: So, damit du es weißt.
Th: Toll, super, du machst das ganz toll.
Kli: Ja, der macht mich so wütend.
Th: Ja, genau, das ist toll und das ist gut. Laß die Wut raus.
Kli: Der macht mich so wütend. Der hat mich so wütend gemacht und ich durfte nie was sagen.
Th: Toll, und jetzt sagst du's.
Kli: Und jetzt sag ich's ihm und ich mach's auch so.
Th: Super, genau. Die ganze Wut die du da in dich rein gefressen hast, die macht dich letztlich krank.
Kli: Ja, genau und jetzt meinst du wohl, daß deine Familie ein Auge auf mich hat, aber die können nicht so den Daumen drauf haben wie du dir das vorstellst. Die kommen nur dann zu mir, wenn ich's erlaube. Wenn ich das will.
Th: Ganz genau. Du bist der Chef.
Kli: Ja und jetzt darf deine Schwester mal ein bisschen was für mich tun, die darf jetzt auf meinen Sohn aufpassen. Jawohl, das wird jetzt als nächstes passieren, du wirst schon sehen.
Th: Genau, prima.
Kli: Und dann wirst du gucken. Jetzt guckt er aber blöd.
Th: Sag's ihm direkt
Kli: Jetzt guckst du aber blöd. Was guckst du denn jetzt so blöd (schadenfroh). Was hast du gedacht, hast du gedacht, ich mach so weiter oder was? (Das Energiebild von Ihrem verstorbenen Lebensgefährten verändert sich dadurch, daß Sie es mit Ihrer Wut konfrontiert und zum Ausdruck bringt. Die aufgestaute Energie kann in Verbindung mit dem verursachenden Energiebild abfließen.)
Th: Ja, genau, der verändert sich in deiner Innenwelt, bemerkst du das?
Kli: Ja, der guckt ganz blöd, das ist mal ganz was neues und die Sprache hat es dir auch verschlagen. Das ist ja aber wunderschön mal zur Abwechslung.
Th: Ja, wie fühlst du dich dabei?
Kli: Ich fühl mich wunderbar.
Th: Sag's ihm.
Kli: Ich fühl mich wunderbar, weißt du, mir geht es jetzt richtig gut, daß es dir schlecht geht. Jetzt ist es mir nämlich lang genug schlecht gegangen.
Th: Ja, ganz genau.
Kli: Jetzt hab ich nämlich keinen Bock mehr. Ich hab keinen Bock mehr. Ich will nicht mehr, daß mir's morgens schlecht ist. Ich will nicht, daß ich morgens den Hintern nicht hoch kriege. Daß ich jedesmal so zusammenzucke, wenn mein Sohn morgens aufwacht und seinen ersten Schrei tut.
Die Klientin fühlt sich jeden Tag schlecht beim Aufstehen. Schon 1 Stunde vorher weiß sie, daß sie sich nicht den ganzen Tag mit ihrem Sohn beschäftigen kann. Sie denkt jeden Morgen, wenn ich nur schon den Tag hinter mich gebracht hätte. Sie kommt gar nicht zur Ruhe, sie wollte immer die Übermutter sein. Sie klärt mit ihrem Sohn, ob es für ihn in Ordnung ist, wenn sie ihn ab und zu bei der Tante oder Freundin läßt. Er ist damit einverstanden. Das ist für sie eine große Erleichterung. Sie ist nur besorgt, was ihre Mitmenschen dazu sagen. (Sie lebt auf dem Land). Sie klärt das mit ihren Mitmenschen in der Innenwelt. Dabei erzählt die Klientin, daß Sie ihren großen Sohn bei seinem Vater gelassen hat. (Hier ist ein weiteres Fraktal des Mutter-Kind-Konflikes.)
Nach ihrer Scheidung hat sie ihn zurückgelassen, weil er bei seinem Vater besser versorgt war als bei ihr. Enorme Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen belasten sie noch immer. Für sie ist es nicht akzeptabel, daß man sein Kind einfach zurück läßt. Im weiteren Verlauf der Sitzung stellt sich heraus, daß auch sie sich nicht akzeptieren kann und sich für nichts wert hält.
Sie ist unehelich geboren, und damit ist sie automatisch das Schwarze Schaf in der Familie.
Sie erzählt, daß sie deshalb nicht mit anderen Kindern spielen durfte und das habe sie als Kind überhaupt nicht verstehen können. Ich mache ihr den Vorschlag mal in solch eine Kindersituation zu gehen.
Kli: Meine Mama hat gesagt ich darf nicht mit dir spielen.
Th: Laß mal die Mama dasein von dem Kind, das jetzt vor dir steht.
Kli: Wieso darf die jetzt nicht mit mir spielen? Was ist jetzt da das Problem? Ja, da kann man sich ja denken, was du mal für eine wirst, wenn deine Mutter schon nicht verheiratet ist und ein Kind kriegt.
Th: Wie ist das für dich?
Kli: Du bist, du bist ein Schandfleck. Du bist nichts wert. Du bist einfach schlecht. Du bist einfach schlecht.
Th: Wie ist das für dich, wenn die Mutter sagt, daß du schlecht bist?
Kli: Da wehrt sich alles in mir, ich bin nicht schlecht. Ich bin ganz. Ich bin ein ganz normales Kind, ich wohne einfach nur bei meinen Großeltern. Ich wohne nicht bei meiner Mutter, und ansonsten ist bei mir nichts anders als bei anderen. Was kann ich denn für meine Mutter?
Th: Ja, genau. Wie reagiert die Frau?
Kli: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben, stelle ich fest. Immer habe ich das Gefühl, daß die Leute mich ablehnen, daß ich nicht willkommen bin.
Th: Sag das mal, wie du dich fühlst, sag das mal der Frau.
Kli: Überall bin ich unerwünscht. Immer denke ich, ich bin lästig. Immer denke ich, ich gehe den Leuten auf den Wecker. Dabei ist es eigentlich gar nicht so.
Der Klientin wird deutlich, daß sie sich oft abgelehnt fühlt, selbst in Situationen, in denen es gar nicht angebracht ist. Sie zieht sich dann sehr schnell zurück. Ich mache der Klientin den Vorschlag mal ihre Mutter dazu zu holen und sie mit der Frau zu konfrontieren. Dabei stellt sich heraus, daß die Mutter sie ja nicht wollte, genauso wie sie ihre eigenen Kinder nicht wollte. Die Mutter mußte auch Spießrutenläufe machen. (Hier liegt der eigentliche Ursprung des Mutter-Kind-Konfliktes, der sich wohl von Generation zu Generation wiederholt.)
Die Klientin möchte sich mit ihrer Mutter nicht auseinander setzen. Im weiteren Verlauf stellt sich dann heraus, daß sie auch bei der Großmutter nicht willkommen war und sie sich ständig gegen sie wehren mußte und gegen die jüngste Schwester ihrer Mutter, die nur 11 Monate jünger ist wie die Klientin selbst.
Ich schlage vor, diese Tante mal auftauchen zu lassen.
Kli: Ja, du hast gar aus deinem Leben selber nichts gemacht. Schon als Kind warst du unsympathisch, konnte dich keiner leiden. Und jetzt meinst du immer, du müßtest den Pfarrer rauskehren. Schon alleine, wenn du mir einen Text vorliest, so einen religiösen, da krieg ich beinahe die Gicht.
Th: Ja.
Kli: Da könnt ich dir ein paar reinschlagen. So nervt mich das.
Th: Du kannst das in deiner Innenwelt tun, du kannst ihr mal eine geben. Ja, wenn du den Impuls dazu hast, dann tu es.
Kli: (lacht) Jetzt hab ich ihr eine geklatscht (freut sich). Einfach in die Schnauze, die sagt gar nichts.
Th: Ja, genau, jawohl. Genau darum gehts. Die soll dich endlich dein Leben leben lassen.
Kli: Ja, genau. Sag du mir nicht, was ich zu tun habe und was besser für mich wäre. Und sag du mir nicht, nehm doch endlich mal dein Kind auf den Arm. Du bist 41 und hast nicht mal einen Mann. Du warst noch nie verheiratet und hast keine Kinder. Und gar nichts und zu mir sagst du, nehm doch endlich mal dein Kind auf den Arm. Dabei schleppe ich den von morgens bis abends herum, daß es dem Bub gut geht. Und dann brauch ich mir von dir das auch nicht noch sagen zu lassen.
Th: Ja, genau. Reagiert sie darauf, wenn du ihr das so sagst und ihr eine gibst?
Kli: Die guckt mich ganz blöd an. Was guckst du jetzt so blöd? Ha, da brauchst du gar nicht so blöd zu gucken, das ist doch wahr. Die ganze Zeit muß ich mich mit dir auseinandersetzten, jetzt reicht's allmählich mal. Ich mag jetzt auch nicht mehr. Kommst zu mir zu Besuch und zuerst mußt du Dates ausmachen mit allen Leuten, mit denen du dich treffen mußt. Kommst du zu mir zu Besuch oder kommst du nur um hier zu übernachten? Und dann verlangst du auch noch, daß etwas zum Essen auf dem Tisch steht. Ich hab da aber keinen Bock zum Kochen. Ich bin dir ja dankbar, daß du für mich da warst beim Umzug, weil ich mal wieder krank war. Aber das heißt nicht, daß ich dich mein Leben lang ertragen muß.
Th: Ja, und dein Leben lang dankbar sein mußt.
Kli: Und dir dein Leben lang dankbar sein muß.
Th: Wie reagiert sie darauf?
Kli: Sie sagt, ich war schon immer gemein zu ihr. Du hast es auch verdient. Ich hab dich als Kind immer geärgert und ich hab dafür dann Schläge gekriegt, aber das war mir auch egal. Hauptsache ich konnte es ihr geben. Sie war ja der Liebling meiner Großmutter, sie war ja ihr jüngstes Kind und genau 11 Monate jünger wie ich. Und ich hab schon immer Ärger gehabt mit der.
Th: Ah, ja. Hat dich die Großmutter da immer hinten angestellt?
Kli: Ja, natürlich, oh je, da mußte ich mich immer wehren. Ich hab immer Schläge gekriegt, wenn meine Tante in den Bach gefallen ist, oder wenn sie von der Mauer gefallen ist. Weil sie immer gesagt hat, ich hätte sie runter geschmißen. Die hat mich auch immer verpetzt. Die war halt eine Petze. Die ist halt auch krank, aber die ist anders krank als ich.
Ich mache der Klientin jetzt deutlich, daß sie nun einen recht großen Überblick bekommen hat, über die Themen, die zu bearbeiten sind. Wobei es im Schwerpunkt um ihre Mutter und Großmutter geht. Die Klientin bestätigt, daß sie denkt, daß sie vor allem mit der Großmutter einiges zu klären hat. Ich schlage ihr vor, mit der Großmutter eine Vereinbarung zu treffen, was die Klientin dann auch sofort tut. Mit ihrer Mutter trifft sie ebenfalls eine Vereinbarung, sie ist auch nicht bereit, ihrer Mutter die Verantwortung abzunehmen. Die Klientin macht ihrer Mutter klar, daß sie noch einiges mit ihr zu klären hat.
Nachdem die Klientin die Sitzung als rund empfindet, bitte ich sie, noch mal in das Eingangsbild zu gehen.
Die Türen sind schon noch da. Die Tür, in die sie rein gegangen ist, ist nicht mehr da. Die Türen haben jetzt Türklinken. Der Kellerraum hat jetzt ein Fenster und da scheint die Sonne rein.
Auf Grund dieser Sitzung sagt die Klientin den 2. Operationstermin ab und kommt zu weiteren Sitzungen.

 

Praxislizenz Renate Eymann

2. Sitzung

Gleich zu Beginn des Entspannungstextes steigt die Klientin direkt in ihre Bilder ein.
Es lauert ein Tier in ihrer Brust, das Sie dort beißen will. Es will den ganzen Dreck, der sich dort angesammelt hat weg fressen. Sie fürchtet sich, verhandelt jedoch mit dem Tier. Es stellt sich heraus, daß das Tier wie ein Hund aussieht und daß er ihr helfen will. Nach einigem Zögern gestattet sie ihm das zu fressen. Er schleckt den ganzen Dreck und den Eiter weg, der da noch in der Wunde sitzt. Er macht alles blitzsauber. Als sie ihm das erlaubt und sich dem aussetzt, wird er ganz dick und zutraulich. Die Klientin freut sich sehr darüber, daß die Stelle in ihrer Brust jetzt wirklich blitzblank ist. Der Hund ist ganz zufrieden und sie ist ihm ganz dankbar. Sie möchte ihn jetzt sogar streicheln. Dadurch wird der Hund ganz zutraulich und schmiegt sich an sie. Er hat sich jetzt auch verändert und wird zu ihrem Helfer.
Sie wollen zusammen einen Spaziergang machen.
Plötzlich fängt ihr ganzer Körper an zu zittern. Ich schlage ihr vor das Zittern mal anzusprechen, und wenn es möglich ist, es Gestalt annehmen zu lassen.
Ein Riese taucht auf. Der Hund knurrt. Die Klientin möchte einfach weitergehen. Ich bitte die Klientin, doch mit dem Riesen in Kontakt zu gehen, da er ja mit dem Zittern wohl in Verbindung steht.
Sie geht mit dem Hund auf den Riesen zu, daraufhin verschwindet der Riese. Der Riese ist feige. Die Klientin sagt ihm, daß sie keine Angst vor ihm hat, daraufhin taucht er wieder auf. Er sagt ihr, daß sie nicht vor Angst zittert, sondern vor Kälte. Der Klientin ist jedoch überhaupt nicht kalt. Der Riese gibt ihr keine klare Antwort. Er sagt nur, die Kälte kommt von innen. Die Klientin versteht jedoch nicht, was er damit meint, möchte es aber verstehen. Der Riese schweigt, das macht sie ziemlich wütend.

Kli: Mann, jetzt laß dich doch nicht 10x bitten. Jetzt tu doch endlich mal was. Ganz ehrlich, das ist ja doof, wie du da rum stehst. Steht rum und läßt die Arme hängen. Ja brauchst du einen Tritt in den Hintern oder wie? Ja, komm, ich hab nicht ewig Zeit. Jetzt beeil dich doch, was soll denn das. Da tauchst du hier auf und dann sagst du nichts. Also ehrlich, das finde ich saublöd von dir, dann bleib doch gleich fort, Menschenskinder. (sehr ärgerlich)
Th: Jawohl, super. Wie reagiert er darauf?
Kli: Er läßt die Arme hängen und guckt von unten rauf mich an. Er ist auch schon viel kleiner geworden. Er ist nur noch ein Schatten seiner Selbst. Er hat nur noch einen riesigen Kopf.
Th: Ja, sag's ihm direkt. (Direkte Ansprache – dadurch kommt es zur Konfrontation mit dem Energiebild)
Kli: Ja, du hast einen riesigen Kopf. Guck mal wie du aussiehst. Guck mal wie so ein Hush-Puppie, und deine Arme sind viel zu lang für deinen Körper, die schleifen am Boden. Und guck mich doch nicht immer von unten rauf an. Kannst du mich denn nicht direkt angucken, so direkt ins Gesicht? Ich tu dir schon nichts. Sag einfach was du zu sagen hast.
Der Riese tut ihr immer mehr leid und er wird immer kleiner. Sie nimmt den Riesen in den Arm und drückt ihn an sich. Jetzt hat er keinen Grund mehr zu zittern. Die Klientin versteht jedoch immer noch nicht, was das zu bedeuten hat. Er soll es ihr erklären. Der Riese wollte sie erschrecken, was ihm auch gelungen ist. Er sagt ihr jedoch einfach nicht um was es geht.
Auf die Frage der Klientin wofür er steht bekommt sie keine klare Antwort. Daraufhin wir die Klientin wütend und schüttelt den Riese.
Kli: Ich kann alles leiden, aber so was verstocktes. So verstockt, so was verstocktes.
Th: Kennst du diesen Satz aus deinem Leben? So was verstocktes, hast du eine Verbindung dazu? (Verbindung schaffen zwischen Symbolebene und Realebene)
Kli: Ich war auch so verstockt wie ich ein Teenager war. Genau da war das immer so, da hat meine Mutter immer zu mir gesagt: Ich könnt dir eine reinhauen, ich tue alles für dich und trotzdem läßt du dich so hängen. Genauso bist du.
Th: Sei mal in der Situation jetzt. Laß deine Mutter jetzt dasein und du kannst diesen verkümmerten Riesen mitnehmen. (Auf die Prägungsebene gehen)
Kli: Guck mal Mutter, da steht er vor dir, bitte guck dir den an. Jetzt kannst du dein Sprüchlein sagen. Jetzt kannst du sagen, wie du verstockt bist. Ja, so jetzt, ja. So sind sie. In die Disco. Ich wollte auf Disco und meine Mutter hat gesagt, ich kauf dir alles was du dir nur wünscht, aber du kannst nicht auf die Disco. Und warum, weil meine Großmutter sagt, die kommt mir nicht auf die Disco. Die hat jetzt ihre Periode und die kommt mir nicht mehr aus dem Haus. Die schleppt mir nochmal so ein Kind an. Jawohl. Und der Riese ist einfach stocksauer. Der ist stocksauer. Der ist beleidigt und den kotzt das an, dieses Leben und als Teenager und dann muß man Rücksicht nehmen. Und was denkt der sich? Ich weiß ganz genau was du jetzt denkst, und genau das hab ich auch gemacht. Ich bin einfach heimlich abgehauen. Ich bin rausgeklettert und heimlich auf Disco gegangen. Genau das denkst du, und deswegen guckst du von unten rauf. Deshalb kannst du mir nicht in die Augen gucken, weil du ganz was anderes vor hast.
Th: Magst du den Riesen mal fragen, ob er in dieser Situation entstanden ist, ob er dort seinen Ursprung hat. Er kann mit dem Kopf schütteln oder nicken. Guck mal was er tut.
Kli: Bist du da entstanden? Nee.
Th: Aber er hat mit der Situation zu tun, oder?
Kli: Der hat mit der Situation zu tun, der ist das. Das weiß ich genau, das der das ist.
Th: Hol doch mal deine Mutter und deine Großmutter dazu, zeig doch mal was du da für einen Kerl in dir hast. (Konfrontieren der Energiebilder der Realebene und der Symbolebene untereinander – dadurch entsteht Chaos, das sich dann per Selbstorganisation zu einer neuen Ordnungsstruktur organisiert)
Kli: Guckt euch das mal an. Jetzt guckt euch den mal an. Jetzt hockt der da neben mir und ich zitter auch noch. Und jetzt, wie werde ich mit dem jetzt fertig? Was denkt ihr zwei jetzt, was soll ich mit dem machen? (Pause)
Sie gucken sich beide ganz blöd den Kerl an. Meine Großmutter fängt an zu schimpfen, der macht immer Schwierigkeiten, zu dem kannst du doch sagen was du willst, der folgt überhaupt nicht. Der tut immer nur das, was er will. Da hast du mir so was ins Haus gebracht. Und meine Mutter sagt, die versucht dann auf ihn einzuwirken. Jetzt seh es doch ein, das geht nun mal nicht anders. Ich kann doch nicht dauernd von so weit hierher fahren sagt sie. Die kommt sowieso bloß, wenn ich Schwierigkeiten mache, sonst kommt sie ja gar nicht.
Th: Sag's ihr mal in deiner Innenwelt. (direkte Ansprache)
Kli: Du kommst doch sowieso nur wenn ich Schwierigkeiten mache. Und da kannst du fortbleiben. Ich mache ja nur vermeintlich Schwierigkeiten. Meiner Großmutter paßt es nicht, die will immer, daß du kommst. Und dann kommst du. Und dann wenn sie am Telefon soviel Druck macht, dann kommst du. Und sonst kommst du ja gar nicht. Und dann sind immer nur diese Situationen und ich werde bloß geschimpft. Dann bleib doch fort. Da brauch ich dich doch nicht dazu.
Th: Spür mal hin, ob du dir diese Situationen kreierst, damit deine Mama zu dir kommt? Guck mal, ob es so etwas ist. Vielleicht steht der damit auch in Verbindung, dieser Anteil, daß der dich dann so sein läßt.
Kli: Eigentlich will ich aber nicht, daß sie kommt. Da heul ich tagelang, wenn ich weiß, daß sie kommt.
Th: Sag's ihr mal.
Kli: Weißt du, daß ich tagelang heule, wenn ich weiß, daß du kommst. Weil da gibt es nur Ärger. Dann gibt's wirklich nur Ärger. Ja, sie sagt mir, daß meine Großmutter sie immer anruft und sagt sie muß kommen, daß ich wieder dies oder jenes angestellt hätte. Wieso kommst du eigentlich nicht einmal, wenn ich mal was positives gemacht habe?
Th: Ja, genau.
Kli: Wie wäre es, wenn du gekommen wärst an meinem 1. Schultag?
Weißt du was, ich bin mit meiner Schultüte, bin ich ganz alleine da durch's Dorf gelaufen. Wenn die Mutter von meiner Freundin mich nicht mitgenommen hätte, dann wäre ich an meinem allerersten Schultag nämlich alleine dagehockt, weißt du das. Weißt du wie man sich da fühlt als Kind? (Weiteres Fraktal des Mutter-Kind-Konfliktes. Die Mutter war nie für Sie da.)
Th: Ja, zeig's ihr, ganz genau. Ja.
Kli: Das kannst du dir überhaupt nicht vorstellen. Bei jedem Schulfest, bei nichts, gar nichts hab ich eine Mama dabei gehabt.
Th: ja, genau.
Kli: Bei nichts, gar nichts. Ich, ich, hey, weißt du wie einsam das ist.
Th: Ja. Wie reagiert sie darauf, deine Mama?
Kli: (Pause) Ja, sie kann da auch nichts mehr ändern. Ah, ja jetzt kannst du natürlich nichts mehr ändern, aber damals hättest du vielleicht was ändern können, oder hättest, was weiß denn ich, irgend was gemacht. Heute verstehe ich das. Heute kann ich natürlich sagen ja ok, das war halt damals so. Aber damals hab ich es einfach nicht verstanden.
Th: Du kannst ihr aber jetzt mal zeigen, wie das noch wirkt in dir. Sie ist ja jetzt in dir und du kannst ihr mal zeigen wie das in dir wirkt und daß dich das letztlich auch mit krank macht. Zeig ihr das doch einfach mal. (Das verursachende Energiebild mit den Auswirkungen konfrontieren, damit es zur Veränderung kommen kann. Durch die Verbindung der Vergangenheit und der Gegenwart wird wieder Chaos im Gehirn erzeugt.)
Kli: Guck mich doch an, jetzt. Guck diesen verstockten Kerl da an. Der steht da und hängt den Kopf und jetzt wird er auch noch geschimpft, dabei kann er einem im Prinzip bloß leid tun. Jetzt guck dir ihn doch mal an. Ja, sie weiß auch nicht, was sie da machen soll. Und jetzt guckst du mich an, guckst mich an. Jetzt bin ich krank, jetzt bin ich wirklich krank.
Und jetzt soll ich mich da aus der Situation befreien. Ich soll wieder gesund werden. Wie, wie stellst du dir das denn vor. Wie soll ich denn jetzt wieder gesund werden?
Th: Ja. Wie reagiert sie drauf?
Kli: Du schaffst das schon, sagt sie. Aber sie sagt das genau. Du sagst, du schaffst das schon, genau. Das heißt, Hauptsache, du mußt dich nicht darum kümmern. Ich mach das schon. Ja, klar, mach ich das (sehr bestimmt). Und was ist mit dir? Da kannst du dich aus der Affäre ziehen.
Th: Ja, genau, ganz genau.
Kli: Weil ich das schon mache. Ja klar.
Th: Siehst du, sie läßt dich schon wieder hängen. Siehst du das? (Hier liegt der ursprüngliche Konflikt für Ihren Brustkrebs, von Ihrer Mutter als Kind nicht angenommen zu sein. Es zeigt sich ein weiterer fraktaler Ausdruck.)
Kli: Ja.
Th: Sag's ihr. Zeig's ihr mal.
Kli: Du läßt mich schon wieder hängen. Dir ist im Prinzip alles andere wichtiger (betroffen). Ich bin doch gar nicht wichtig für dich. Du brauchst mich doch bloß für dein schlechtes Gewissen. Dazu brauchst du mich, stell dir das mal vor (empört). Ich bin dein wandelndes schlechtes Gewissen. Wenn du mich anguckst, dann hast du bloß ein schlechtes Gewissen. Und das sagst du mir auch ständig.
Daß du ein schlechtes Gewissen hast, wenn du zu mir kommst, hast ein schlechtes Gewissen deinem Mann gegenüber und wenn du bei deinem Mann bist hast du ein schlechtes Gewissen mir gegenüber. Und ansonsten hast du immer ein schlechtes Gewissen der Großmutter gegenüber. Wann hast du eigentlich mal kein schlechtes Gewissen? Kannst du mir das mal sagen?
Th: Ganz toll, ja.
Kli: (lauter) Also, alles an dir ist schlechtes Gewissen und mir drückst du es rein. Und was tu ich Dumme, ich nehm's an. Ich nehm's einfach an und sag einfach "ach Mama" und tröste dich auch noch. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben. Ich bin gern bei meiner Großmutter aufgewachsen. Das war mir noch lieber wie bei dir und deinem Mann, bei deinem blöden . Das war mir noch lieber und mein Großvater der war wirklich lieb zu mir. Aber du, aber du, ich mein das auch so. Ich bin froh, daß ich nicht bei dir aufgewachsen bin. Aber hör doch endlich auf mir ein schlechtes Gewissen zu machen.
Th: Jawohl, genau.
Kli: Deine Reaktion, deine Reaktion, wie ich dir gesagt hab, ich hab einen Knoten in der Brust. Den einzigen Satz, den du zu mir gesagt hast war, ich kann aber jetzt nicht schon wieder kommen. Ha, dann bleib doch fort. Hab ich dich eingeladen? Hab ich gesagt, du sollst kommen?
Th: Ja, genau.
Kli: Ich hab mit keinem Wort gesagt, du sollst kommen. Aber ganz gewiß nicht. Du, ich hab noch nie gesagt, du sollst kommen. Ich hab dich noch nie wirklich um Hilfe gebeten. Und jedesmal, wenn du kommst, dann drückst du mir das rein, daß du nicht lange bleiben kannst, weil du wieder gehen mußt. Wä.. (Streckt die Zunge raus). Ich hab's so langsam satt, eigentlich hab ich gar keinen Bock mehr. Bleib am besten fort. Ich entscheide nicht, ob du nach Amerika fliegst oder nicht. Ich entscheide das nicht für dich. Von mir aus. Von mir wirst du nicht hören, ich brauch dich. Ich brauch dich sowieso nicht. Wenn, dann könntest du auf meinen Sohn aufpassen, für mich brauch ich dich nicht. Für mich persönlich brauch ich dich wirklich nicht. (Konfrontation, des Energiebildes "Mutter" mit der in Verbindung stehenden abgespeicherten Wut. Dadurch kommt es zur Entladung. Handlungskompetenz der Klientin wird dadurch gefördert – sich endlich mal wehren dürfen und alles raus lassen. Dabei ist die direkte Konfrontation unbedingt notwendig, sonst wird nur Energie raus gelassen, Veränderung kann jedoch nur in der direkten Konfrontation passieren.)
Th: Ja. Wie reagiert sie drauf, wenn du ihr jetzt alles um die Ohren haust?
Kli: Ja. Macht mich nur vollends fertig, sagt sie.
Th: Ja. Spürst du wieder die Schuldgefühle? Kannst du die wahrnehmen, die Schuldgefühle, die Sie dir da wieder rüber schickt zu dir?
Kli: Ihre Schuldgefühle?
Th: Ja, wenn sie sagt, ihr macht mich fertig, kannst du die spüren? (Der Klientin klar machen, daß die Mutter Ihr Schuldgefühle macht um von Ihrer eigenen Unfähigkeit abzulenken. Als Unterstützung für die weitere Auseinandersetzung mit dem Energiebild.)
Kli: Sie probiert's. Sie probiert es, ja. Sie probiert's. Sie kommt zu mir. Du kommst zu mir (ziemlich ärgerlich) und als erstes bist du krank. Du kommst die letzte Zeit, du bist kaum bei mir, am nächsten Tag bist du krank. Und wer ist schuld? Ich! Weil ich in so einem kalten Schlafzimmer, und du mußt mit mir in diesem kalten Schlafzimmer schlafen. Ich bin schuld, daß du krank bist, wenn du zu mir kommst. Ich hab schon ein schlechtes Gewissen. Ich hab schon ein schlechtes Gewissen. Ja, du machst mir das doch!
Th: Ja, ganz genau, jawohl, sag's ihr.
Kli: Du machst mir ein schlechtes Gewissen wegen dir. Wegen mir ist dein Leben Scheiße. Wegen mir, wegen mir, ist dein Leben von vorne bis hinten nur schlecht. Wegen mir hast du müssen schon den Mann heiraten. Da hat es schon angefangen.
Th: Bist du da verantwortlich dafür?
Kli: Ich bin verantwortlich, weil ein uneheliches Kind hat sie ja schon gehabt. Da, wo.. Oh, wie du mich abgelehnt hast. Schon nach der Geburt, das hab ich richtig gemerkt. Das merk ich heute noch. Das weiß ich, wie du mich in diesem Krankenhaus, da hast du mich bä.. (streckt die Zunge raus) da wolltest du mich nicht. Du hast mich abgelehnt und das hab ich gemerkt. Dann hast du mich abgeschoben zu meinen Großeltern, weil du gesagt hast, ok, du mußt arbeiten. Alles klar, wunderbar. Dann bist du wieder schwanger geworden, du blöde Nuß. Wenn mir das einmal passiert, dann ist ja gut, aber ein zweites Mal, du bist ja so was von blöd. Wenn du schon so geil bist, dann guck doch, daß du dafür was tust. Und bums nicht in der Gegend rum und krieg Kinder, und ich muß es nachher ausbaden. Und jetzt mußtest du arme Frau, du arme Frau, wo du ja wirklich nichts dafür kannst diesen blöden Mann heiraten. Und mußtest dann, damit du nicht noch ein uneheliches Kind hast. Ja, bravo, ja ganz Klasse, und dann sagt der zu dir auch noch, dich und das Kind nehm ich, aber das andere Kind das nehm ich nicht. Und du hast gesagt, ja mein Lieber, ja ich bin dir ja so dankbar, daß du mich heiratest. Ach, fall doch vollends vor ihm auf die Knie. Ach, du Scheiße! (Auch hier wird wieder als Fraktal deutlich, wie tief die Verletzung durch die Mutter sitzt, nicht geliebt und angenommen zu sein.)
Th: Laß den auch mal da sein, den Mann von deiner Mama.
Kli: Ja, du , du Oberfurz. Der Oberfurz, der Oberfurz mit seinen, mit seinen Prinzipien, weißt du, das ist ja wirklich das Allerletzte.
Th: Sag's ihm direkt.
Kli: Ja, du bist das Allerletzte. Weißt du, was du für ein Arschloch bist? Du bist so ein Arschloch, es gibt kein größeres auf Gottes Erdboden.
Th: Ja, ganz genau.
Kli: Nein das gibt es gar nicht. Weil so wie du dich benimmst. Also du, weißt du was? Also lieber sauf ich aus der Kloschüssel, bevor ich aus diesen silbernen Karaffen sauf, wie du. Und so krank bin im Hirn, das kann ich dir sagen. Aber (lacht) der ist so was, du bist so was von krank, guck dir das mal an. Wen juckt denn das, ob die Bleistifte so rum oder so rum oder so rum liegen. Wieso müssen die alle in eine Richtung liegen? Und das tust du meiner Mutter auch noch aufdrücken, und die dumme Nuß läßt sich's noch machen. Die muß einen Plan haben für 4 Wochen, was sie an jedem einzelnen Tag tut, damit du keine Anfälle kriegst. Jesus Gott, und die zieht sich den Schuh noch an und dann oh, ja, natürlich, klar, und ich bin die Schuldige, weil ich tät euren Plan... Du, ich. Ich hab mir erlaubt, bei Euch zu klingeln, wie ich mal zufällig in eurer Nähe war, ohne mich anzumelden. Ja, und was heißt, ja wieso kannst du nicht anrufen? Ja, habt ihr sie noch alle?
Th: Ganz genau, jawohl.
Kli: Ja seid denn ihr wirklich noch zu retten? Eh, ich glaub's einfach nicht.
Th: Super.
Kli: Und ihr macht euch gegenseitig so fertig. Und nur der eine ist schuld und der andere ist schuld. Und guck dich doch an, wie du aussiehst. Du mußt Medikamente fressen, Psychopharmaka, weil du dich selber nicht mehr ertragen kannst. Weil du selber mit dir nicht mehr fertig wirst. Und tust nichts und das werfe ich euch vor. Nicht, daß ihr krank seid und was habt, sondern, daß ihr immer alles auf andere Leute schiebt.
Th: Super, jawohl.
Kli: Und selber seid ihr die Saubermänner, die Armen, die krank sind, weil ah, immer die anderen schuld sind. Und ich bin die Oberschuldige. Ich, weil ich existiere, habt ihr euch nur noch in den Haaren. Nur noch. Ihr macht euch fertig.
Th: Ja, verhalten sich so Eltern? Sind so wirklich Eltern? (Provokation, damit die aufgestaute Wut ausgedrückt werden kann, zur Unterstützung der Klientin.)
Kli: (ganz aufgebracht) Eltern, das sind doch keine Eltern. Du bist meine Mutter, das hat man mir gelernt. Du bist meine Mutter, obwohl du mir, wie ich 3 Jahre war, hast du zu mir gesagt, ich brauch dich nicht Mutter nennen, ich soll dich ruhig beim Vornamen ansprechen. Weißt du wie mich das getroffen hat, als 3-Jährige? Wo ich so stolz war auf meine Mama. Ich war so stolz, wenn du mich vom Kindergarten abgeholt hast. Das war so toll. Da bin ich so stolz zur Tür rausgelaufen, wenn du mich einmal im Jahr vom Kindergarten abgeholt hast. Das war für mich das aller schärfste. Und da hab ich mich so gefreut und so wohl gefühlt. Aber das was ihr jetzt abzieht ist doch wirklich der Gipfel.
Th: Super, genau, jawohl.
Kli: Ich kann's einfach nicht fassen. Es ist. Ich darf ja auch keinen Respekt mehr haben und ich will auch kein Verständnis mehr haben.
Th: Ja, ganz genau, jawohl.
Kli: Ich will das einfach nicht. Du kannst dich nicht von deinem Mann trennen, weil du 60 Jahre alt bist, und weil du dann kein Geld mehr hast. Du, ich scheiß da drauf, und dann sei doch von mir aus krank bis in die Steinzeit.
Th: Jawohl.
Kli: Was du zu mir gesagt hast, wie ich gesagt habe, ich bin schwanger. Um Gottes Willen, das läßt du aber abtreiben. Das hast du gesagt. Das war das erste, was du gesagt hast. Du hast zu mir .. Weißt du, da hast du mich wirklich geschafft. Da hast du mir so zugesetzt, daß ich eine Lungenentzündung gekriegt habe und sterben wollte. Ich bin 6 Wochen mit meiner Schwangerschaft im Krankenhaus gelegen und hab gedacht, ich muß jetzt sterben, und weiß überhaupt nicht warum. Ich hab so eine schlimme Lungenentzündung gehabt. Und ich weiß jetzt warum, weil du mich so fertig gemacht hast. Du hast mir gesagt, laß das abtreiben und es passiert. Und es war wieder meine Schuld. Du hast gesagt, das wiederholt sich alles. Ich tät jetzt auch ein uneheliches Kind kriegen, so wie du, und du hast mir wieder ein schlechtes Gewissen gemacht. Und ich bin 40 Jahre und kann nicht entscheiden, daß ich ein Kind krieg, ohne daß du mich fertig machst, stell dir das mal vor (total aufgebracht) (Musik Vangalis Nr. 18 zur Unterstützung des Prozesses.) (Weiteres Fraktal des Mutter-Kind-Konfliktes. Die Lungenent-zündung zeigt auch, daß sie nicht mehr Leben will, dies wird hier für die Klientin selbst sehr deutlich.)
Th: Und das will eine Mama sein?
Kli: Und das ist doch keine Mama. Das ist. Ach, was, eine Mama hab ich so gesehen noch nie gehabt. Ich hab noch nie eine Mama gehabt (erschüttert und aufgebracht)
Ich weiß nicht, wie sich eine Mama verhält. Meine Großmutter hat mich auch bloß als Übel betrachtet. Mich als Psychoterror bezeichnet. Ich bin der Psychoterror in der Familie, sonst nichts und meine Mutter ist nur gekommen, wenn sie mich fertigmachen wollte. Immer nur dann. Wahrscheinlich hast du immer nur deinen Frust an mir ausgelassen, bist deswegen gekommen.
Th: Toll, ja, ganz genau.
Kli: Es ist wirklich unglaublich. Ich, ich krieg das alles ab, heute noch. Heute noch, und was tu ich, ich halt auch noch zu dir. Ich tröste dich, ich, ich tu alles damit es dir gut geht. Ich will dir immer nur helfen.
Th: Weil du ja auch eine Mama verdient hättest und eine Mama gebraucht hättest.
Kli: Genau. Ich hab auch eine Mama wollen. Ich hab immer eine Mama wollen (weinerlich).
Th: Sag's ihr.
Kli: Ich hab eine Mama wollen, einfach eine Mama, einfach jemand, der Mama für mich ist. (Hier wird der ganze Konflikt deutlich und für die Klientin erkennbar.)
Th: die dich in den Arm nimmt, die dich tröstet.
Kli: Ja, die mich in Arm nimmt. Meinst du, wenn du mich alle Schaltjahr mal in den Arm nimmst und meinst du vielleicht damit ist es getan? Und mir sagst du, weißt du ich hab damals nicht anders handeln können. Ich hab vollstes Verständnis dafür, aber doch, hör doch endlich auf mir Schuldgefühle zu machen (wütend, lauter). Was soll denn das noch bringen?
Th: Toll, ja, ganz genau. Guck mal, das ist es was dich krank macht letztlich.
Kli: Guck mich doch an. Guck, wie ich aussehe. Guck, was aus mir worden ist, ein Häufchen Elend. Mit jetzt auch noch Krebs. Dabei möchte wenigstens ich, ich möchte Mama sein für meinen Sohn. Ich möchte Mama sein.
Th: Laß deinen Sohn jetzt dasein und sag ihm das.
Kli: Ja, mein Sohn ich möchte für dich dasein, ganz, ganz bestimmt. Du bist der Mensch, für den ich dasein möchte und für sonst niemand. Ich bin für dich da, egal was passiert. Ich schaff das, du wirst sehen und ich bin dir eine gute Mutter, so gut ich nur kann. Ich nehm dich auch jetzt in Arm (weinerlich) und ich nehm dich auch in den Arm, wenn du Scheiße baust, das schwör ich dir. Und du bist das letzte in meinem Leben, was ich hergebe. Alles andere, aber dich nicht. Du bleibst bei mir an meiner Seite und ich stehle mich nicht davon, ich bleib hier und ich zieh mich auch nicht aus der Verantwortung. Und dieser Krebs, der macht mich nur wütend. Eigentlich bin ich dankbar, daß ich den jetzt hab, weil nur der hat mir den Tritt in Arsch verpaßt, den ich endlich mal brauch, damit ich endlich mal aufwache, verflixt noch mal. Damit das endlich mal gesagt wird. Weißt du jetzt muß ich dir das endlich mal sagen, jetzt hast du mir wieder ein schlechtes Gewissen gemacht, weil der Bub nicht getauft war. Und was tu ich blöde Kuh (klatscht in die Hände) ich tret in die Kirche wieder ein (wütend), wo ich doch schon ausgetreten war. Und hab damals schon mit mir gekämpft und hab mir müssen zugestehen, daß ich das Recht hab auszutreten. Jetzt tret ich wieder ein, und warum? Weil du das willst, weil du mir das auf gezwungen hast, weil sich das so gehört. Pah, und da soll ich nicht zittern, mein Gott, da zittere ich und wie ich da zittere. Da zitter ich vor lauter Zorn. (Handlungskompetenz und Eigenverantwortung der Klientin wird sichtbar, und der Wille zum Weiterleben.)
Th: Ja, ganz genau. Laß den Zorn dasein. Super.
Kli: Vor lauter Wut zittere ich da, mein Gott.
Th: Guck mal. Sie ist überhaupt nicht für dich da und dann will sie, daß du machst was sie will.
Kli: Was sie will, und immer mir ein schlechtes Gewissen.
Th: Genau, mit ihrem schlechten Gewissen schafft sie es nämlich.
Kli: Immer, immer, immer.
Th: Willst du das noch?
Kli: Nein
Th: Sag's ihr.
Kli: Du, ich will dieses schlechte Gewissen nicht mehr aushalten. Du mußt mir das nicht mehr aufhalsen. Ganz bestimmt nicht. Das laß ich einfach nicht mehr zu. Von mir aus kannst schlechtes Gewissen machen, wem du willst, aber mir nicht mehr. Bitte laß mich in Ruh, flieg nach Amerika, geh, dreh dich nicht mehr um. Geh einfach und genieße alles was dir in den Weg kommt, aber bitte mach mir kein schlechtes Gewissen mehr. Mit mir nicht mehr, Schluß, aus.
Th: Schluß, aus mit lieb sein.
Kli: Ja, aus, fertig. Es ist fertig. Will ich nicht mehr. Und du kannst mir schenken, was du willst, das kannst du irgendwo hinschmieren. Das hat für mich noch nie einen Wert gehabt.
Noch nicht ein Stück, was du mir geschenkt hast hat einen Wert gehabt. Das hat noch nie, stell dir mal vor, alles was du mir bisher geschenkt hast, war mir's nicht wert. Ich hab alles immer wieder weggegeben auf irgend eine Art und Weise.
Th: Weil das was du gebraucht hättest, ist kein Geschenk gewesen, sondern die Liebe und Zuwendung von deiner Mama hättest du gebraucht.
Kli: Die hätte ich gebraucht. Du hättest einmal für mich dasein sollen. Einmal, weißt du einfach mit mir ein Gespräch führen, so, von mir aus so von Frau zu Frau. Einfach mir mal zuhören und einfach mir mal, aber du hast mir immer nur Vorwürfe gemacht. Du hast mir immer nur Vorwürfe gemacht, ich hab nicht die richtigen Männer gehabt, die taugen sowieso nichts, die Männer, die ich hatte. Und was hab ich zu dir gesagt, bevor ich, das hab ich mal zu ihr gesagt, bevor ich so einen Mann nehm wie du einen hast, dann nehm ich mir lieber einen Ausländer. Aber das Schlimme ist, das Schlimme, ist, daß ich das gemacht habe. Ich hab mir einen Türken genommen. Dieser Mensch, und ich hab das damals gesagt und hab's tatsächlich gemacht. Das ist das schlimme an der ganzen Sache, daß ich das dann auch tatsächlich getan habe. Und mir, wollt mir beweisen, ah, daß das noch ein besserer Mensch ist. Das ist meiner Meinung nach, der war auch ein besserer Mensch, wie deiner. Weil deiner, das ist der Allerletzte, der ist so was von unterste Kategorie und da kann der hunderttausend mal Ingenieur (sehr langgezogen und betont) sein, ach, du, steck dir den doch irgendwo hin, dein Ingenieur, den blöden Hund.
Th: Ja, genau.
Kli: Nein. Und ich hab auch keine Lust mehr irgend was zu tun, um mir dem seine Freundschaft zu erkaufen, das muß ich dir jetzt auch mal sagen. Mein Lieber, ob du mich leiden kannst oder nicht, das geht mir grad am Arsch vorbei. In Zukunft, am besten läßt du dich bei mir gar nicht mehr blicken, bleibst wo der Pfeffer wächst und ob du, wenn du kommst, auf der Straße schläfst oder sonst irgendwo, das ist mir auch egal. Weil, egal was für ein Zimmer ich dir bis jetzt besorgt hab, es war nie recht, nie. Immer hast du was auzusetzen gehabt. Entweder es war zu laut, oder es hat nach Pommes Frites gestunken oder was weiß denn ich. Leck mich doch am Arsch, stirb am Besten, dann hast du deine Ruhe. Stirbst? Ja, stirb, kratz doch ab, meinetwegen, von mir aus, aber laß mir meine Ruhe.
Für mich existierst du in Zukunft gar nicht mehr. Mit mir nicht mehr.
Th: Wie reagiert denn deine Mama und er, wenn du es ihnen so um die Ohren haust?
Kli: Die ist ganz baff, die ist baff. Jetzt heult sie auch noch. Sie hat alles für mich getan. Was? (ganz empört) Was hast du?
Th: Zeig ihr mal was sie für dich getan hat.
Kli: Da, guck, guck, meine Lungenentzündung, daß ich jetzt noch Probleme hab mit der Lunge, jawohl, da bist du mir ans Leben gegangen. Du bist mir ans Leben gegangen. Du hast mich so gehaßt, daß du mir ans Leben gegangen bist, stell dir mal vor (wütend). Du bist mir an die Substanz gegangen, du ehrlich, nein, ich weiß gar nicht mehr was ich dir sagen soll. Du bist echt das Letzte, tut mir leid. Tut mir leid, wenn ich das zu meiner Mutter sagen muß, du bist echt das Letzte.
Th: Ja, das ist in Ordnung. Sag's ihr. Weil eine Mutter ist für ein Kind da, eine Mutter ist da, wenn das Kind sie braucht. Und für dich war sie nie da, die war nicht da.
Kli: Du warst nicht da, nie, nie. Immer nur, und jetzt bin ich eigentlich auch nur Anlaufstation, wenn du kommst. Und dann tust du doch sowieso nur, was weiß denn ich, im Dorf rum springen, andere Leute besuchen, ich bin doch eigentlich nur das Hotel, wo man übernachtet. Ach, ich weiß auch nicht, ich bin immer nur das nötige Übel und jetzt hab ich keinen Bock mehr, nötiges Übel zu sein. Bleibt doch alle wo der Pfeffer wächst. Mach doch was du willst und laßt mich in Ruh. Ich will auch nicht, daß du kommst und auf meinen Sohn aufpaßt, weil du deine schlechte Stimmung nur auf mein Kind überträgst, und das hat er nicht verdient. Für den bist du nämlich genauso wenig da, spielst geliebte Oma, das ist wirklich gespielt, das bist du nämlich nicht. Weil, wenn du ihn nämlich auf dem Arm hast, dann bist nämlich nicht bei ihm, sondern dann tust du hunderttausend andere Sachen und wunderst dich warum der Bub nicht zu dir will. Der will nicht zu dir, weil ich auch nicht mehr zu dir will. Überhaupt wollen wir dich nicht mehr, geht doch zum Teufel, von mir aus. Flieg nach Amerika, und am besten bleibst du drüben.
Th: Wie fühlst du dich jetzt?
Kli: Ach (atmet tief ein und aus) so ja
Th: Besser?
Kli: Ja genau.
Th: Wie reagiert sie, heult sie noch die Mama oder was tut die Mama in deiner Innenwelt jetzt?
Kli: Sie weiß nicht so recht wie sie sich orientieren soll, sie guckt immer nach links und guckt nach rechts. Da drüben steht er, dein Alter, das steht er. Jetzt! Hey, hey, du läufts in die falsche Richtung. Die läuft so rüber (zeigt mit dem Arm in welche Richtung die Mutter geht).
Hey, da steht er dein Alter.
Th: Frag sie doch mal.
Kli: Warum läufst du denn jetzt da rum? Du verläßt ihn, was? (ganz erstaunt und überrascht)
Du verläßt ihn, also dann muß ich jetzt den Hut vor dir ziehen (lacht), weil wenn du das fertig bringst, dann hast aber, wirklich muß ich sagen, dann muß ich dich loben (Klientin ist sichtlich überrascht). Dann, dann bist du gar nicht so übel, wie ich gedacht habe. (Hier kippt die alte Struktur – das Energiebild "Mutter" beginnt sich in der Innenwelt zu verändern, die Klientin ist sichtlich erstaunt)
Th: Guck mal, sie tut es in deiner Innenwelt, das ist wichtig.
Kli: (kann es kaum fassen) die verläßt ihn.
Th: In deiner Innenwelt verläßt deine Mutter ihren Mann?
Kli: Die geht weg (erstaunt). Die geht weg und sie läuft in diese Richtung. Und ihr Kopf geht langsam nach oben und sie läuft aufrecht jetzt, da vorne läuft sie jetzt.
Th: Hol sie noch mal zurück, sie soll mal dableiben.
Kli: Hey, warte mal Mama, wo gehst du hin? Ich bau mir jetzt ein neues Leben auf. Hey, das ist aber wunderbar, da bin ich aber wirklich, das finde ich aber gut, das muß ich wirklich sagen. Und daß du den Mut hast, das zu machen. Echt toll, das finde ich echt schön. Und weißt du was, da würden wir sogar eine neue Basis finden.
Th: Wäre sie dazu bereit?
Kli: Oh, ja, da, das wäre schön. Sie nickt.
Th: Ist das für dich echt, kannst du das so annehmen?
Kli: Ja, ja. Das kann ich so annehmen. Also, wenn du das machst, und das tatsächlich fertig bringst und nicht mehr nur noch ans Geld denkst und Mama, dein Geld reicht dir doch. Du brauchst dir da wirklich keine Sorgen machen. Du wirst sehen. (Hier beginnt sich nun der Mutter-Kind-Konflikt zu lösen, die per Selbstorganisation entstandene neue Struktur wird sichtbar und für die Klientin erlebbar.)
Th: Ja, ja.
Kli: Also das finde ich jetzt toll, find ich super und weißt du was, und dann kann ich dich auch mal besuchen. Hey, stell dir vor, ich kann dich besuchen (ganz erfreut). Ich konnte dich nie besuchen, als kleines Kind vielleicht einmal, in den Ferien, zwangsläufig. Aber ansonsten konnt ich dich nie besuchen. Erst hat er diesen Türken nicht toleriert, der kommt ihm nicht ins Haus, den wollte er nicht. Und, und mit meinem Exmann, den wollte er auch nicht, weil der hat immer so eine große Klappe gehabt. Da konnte man ihn auch nicht besuchen. Dann mit einem Kind kann man sowieso überhaupt gar nicht zu Besuch kommen. Das Kind stört, das macht ja Krach und das stört ihn. Stell dir das mal vor, jetzt kannst du ein normales Leben führen, hey, Mama stell dir mal vor, du kannst ein normales Leben führen. Wenn es dir jetzt einfällt, fortzugehen, dann kannst du jetzt gehen und mußt nicht planen, was hab ich in 3 Wochen vor. Das muß doch zauberhaft sein, und ich kann dich besuchen, ich besuch dich, jawohl, find ich gut. Und dann brauchst du mir auch kein schlechtes Gewissen mehr machen.
Im weiteren Verlauf ist die Mutter bereit sie zu unterstützen und die Klientin ist auch bereit die Hilfe ihrer Mutter anzunehmen. Bei der weiteren Klärung mit der Mutter stellt sich heraus, daß der Mutter während der Schwangerschaft mit ihr, Liebe und Zuwendung gefehlt hat. Der leibliche Vater der Klientin hätte ihr diese Liebe geben können. Die Klientin klärt mit ihrem Vater, weshalb er die Mutter damals verlassen hat. Er wollt sein eigenes Leben leben. Im weiteren Verlauf der Sitzung stellt sich heraus, daß sich der Vater umgebracht hat, weil er sich so einsam gefühlt hat. Die Klientin klärt mit ihrem Vater weshalb er sie und die Mutter hat sitzen lassen. Die Klientin zeigt dem Vater wie es ihr ergangen ist. Seine Eltern dagegen haben sie als Enkelkind akzeptiert. Es zeigt sich, daß der Vater noch in der Ausbildung war, weil er auch Ingenieur werden wollte. Seine Eltern haben sie angenommen und haben sie geliebt. Sie durfte als kleines Kind ab und zu, zu ihren Großeltern in Ferien. Einmal haben sie sogar den Vater besucht. Diese Begegnung war für sie etwas besonderes, da sie ja wußte, daß er ihr Vater ist. Im Laufe der weiteren Konfrontation zeigt sie dem Vater, wie sehr sie auch unter seiner Ablehnung gelitten hat und schließlich selbst nicht mehr leben wollte und jetzt Krebs hat. Sie zeigt ihm, daß sie sich ihr ganzes Leben ungeliebt und ungeduldet gefühlt hat. Dabei gibt der Vater zu, daß er so viele Fehler gemacht hat. Sie macht ihm klar, daß sie sterben wird, wenn er ihr jetzt nicht hilft.
Kli: Er fragt, was er jetzt für mich tun kann.
Th: Hast du eine Idee, was er jetzt tun kann, dann sag's ihm.
Kli: Sei da für mich.
Th: Geht das in deiner Innenwelt, daß er jetzt für dich da ist?
Kli: Könntest du denn für mich da sein, jetzt wenigstens? Ja, er versucht es.
Th: Wie ist das für dich?
Kli: Das ist gut, das ist ok. Das ist schön, ich bin mir sicher, wir kommen uns näher.
Th: Ist er damit einverstanden?
Kli: Ja, er möchte mich kennenlernen. Er ist neugierig auf mich. (Auch das Energiebild "Vater" ist gekippt und durch die Konfrontation mit Ihm, ist eine neue Struktur entstanden)
Th: Super, toll. Wäre er damals der Mann gewesen, der deiner Mutter hätte helfen können?
Kli: Ja, meine Mutter guckt ihn ganz stolz an. Ich glaub die ist, du bist immer noch verliebt in den? Na ja.
Th: Ja, schau was passiert mit den beiden, in deiner Innenwelt ist alles möglich.
Kli: Ja, klar (freut sich), und mein Vater würde sie auch noch mögen. Geht doch mal einen Kaffee trinken miteinander, das wäre doch eine Sache (fröhlich).
Th: Tolle Idee.
Kli: Menschenskinder, das wäre doch ganz super, ja, dann könnt ihr euch auch mal unterhalten. Und dann könnt ihr mich vielleicht mal miteinander besuchen, das wäre schön.
Wow, das wäre dann so als hätte ich einen Papa und eine Mama, alles beide gleichzeitig.
(kann es kaum fassen)
Th: Du kannst jetzt mal, wenn du willst, in der Innenwelt ist ja alles möglich, mal auf der Zeitachse vorwärts gehen oder sie mal in dein heutiges Leben mitnehmen und mal gucken, wie das wäre, wenn sie zu dir zum Kaffee trinken kämen. (Testen der gekippten Struktur)
Kli: Das wäre genial, das wäre ganz toll (sichtlich erfreut). Ha, da würde ich den Tisch ganz toll decken. Ja, das wäre toll, und diese Harmonie. Ach diese Harmonie, ja das wäre einfach schön. Und wir sitzen am Tisch und unterhalten uns und trinken ein Glas Wein. (Song of Lamp zum Ankern der neuen Struktur.) Und wir sprechen, und wir haben uns so viel zu erzählen und es gibt soviel zum Lachen und zum. Hey, das ist so was von schön. Ja, und der ist ganz stolz auf seinen Enkel.
Th: Ja, ja.
Kli: Das wäre so schön (weint). Jetzt muß ich auch noch weinen.
Th: Ja, laß alles dasein, laß es raus. Es ist vollkommen in Ordnung. Nicht zurückhalten.
Laß den Schmerz dasein, du hast den Schmerz so lange zurück gehalten.
Die Klientin weint und drückt den Schmerz aus. Ich fordere Sie auf ihren Eltern den ganzen Schmerz zu zeigen. Dabei wird ihr klar, wie sehr sie sich immer nach so einer heilen Familie gesehnt hat. So gerne würde sie mal spüren wie es ist, die Eltern in den Arm zu nehmen.
Th: Zeig's deinen Inneren Eltern, wie wichtig das wäre, daß sie dich mal in den Arm nehmen.
Kli: Das wäre sehr wichtig, ganz arg wichtig.
Th: Zeig ihnen deine Tränen.
Kli: (weint) ich möchte sie beide in den Arm nehmen. Ich möchte sie beide einmal drücken.
Th: Ja, tu es in deiner Innenwelt.
Kli: Ja, das tu ich auch. Sehr schön.
Th: Ja, in deiner Innenwelt geht es, du kannst immer mit ihnen in Verbindung gehen in deiner Innenwelt, so wie du es jetzt wahrnimmst.
Kli: Ja, es ist einfach nur schön. (weint)
Th: Ja. Schluck die Tränen nicht runter, den Schmerz, laß ihn dasein. Die verstehen's.
Kli: Ja, die verstehen es. Mein Sohn hat soviel Spaß, da ist endlich ein Mann mit dem er , ein Mann der sich mit Ihm beschäftigt. Der kennt gar keine Männer. Und das wäre für ihn so wichtig.
Th: In der Innenwelt kennt er jetzt einen.
Kli: Ja.
Th: Bleib einfach noch ein bisschen in dieser Situation, genieße das, damit das Bild in dir ganz kräftig wird, laß sich das Gefühl ausdehnen in deinem ganzen Körper. Diese Gefühl, das Geborgensein, das Angenommensein, dieses Getragensein. Laß es sich ausbreiten in dir, in jede Zelle hinein. (Song of lamb zum Ankern der neuen Struktur. Gebe der Klientin genügend Raum zum Nachspüren und ganz tiefem Erleben Ihrer neuen Eltern.)
Die Klientin kann das wundervolle Gefühl der Harmonie und das vollkommene Einverständnis zwischen Ihren leiblichen Eltern ganz deutlich spüren. Sie erlebt wie es ist, eine Familie zu sein. Auch für Ihren Sohn erlebt sie das in ihrer Innenwelt. Sie erlebt eine wunderschöne Einheit mit ihrer ganzen Familie. Ich mache die Klientin darauf aufmerksam, daß diese Familie jetzt in ihr ist, und sie jederzeit mit ihnen in Kontakt gehen kann.
Kli: Es ist so ein Gefühl, wie wenn du mit einem Flugzeug fliegst und auf einer Wolke liegst und da wirst du getragen und hast keine Angst daß du runterfällst, obwohl es ganz weich ist.
Th: Ja.
Kli: Meine Mutter und mein Vater, Allmächtiger. Wie gibt's denn so was?
Th: Ja, in deiner Innenwelt ist alles möglich. Und das ist ganz wichtig, daß du in deiner Innenwelt eine richtige Mama und einen richtigen Papa hast. Richtige Eltern, du hast jetzt in dir wirkliche Eltern, die für dich da sind. Egal wie die im Außen sind, egal wie es im Außen ist. Die in dir sind da für dich und das ist das Wichtige. Und mit denen kannst du jederzeit in Kontakt treten, immer.
Kli: So liebevoll und verständnisvoll, das ist soo schön (atmet ganz tief).
Ich fordere die Klientin auf es ihren Eltern direkt zu sagen und sie genießt die ganze Szene mit ihrem Sohn zusammen. Die Klientin ist ganz überwältigt und spürt einen tiefen Frieden.
Die Klientin möchte diese tiefe Erlebnis einfach so mitnehmen und die Sitzung für heute beenden. Ich bitte sie noch mal in das Eingangsbild zu gehen. Sie soll noch mal nachschauen ob diese beiden Monster noch da sind. Der große Kerl der kleiner geworden ist, hat sich in eine Gartenfigur verwandelt, er ist zu einer Statue geworden und der Hund sitzt am Straßenrand und ist auch so eine Statue. Ich bitte die Klientin die beiden Figuren anzusprechen und mit Ihnen zu klären, ob sie noch wichtig für sie sind, und ob sie ihre evtl. auch in anderen Sitzungen wieder helfen wollen. Der Hund sagt ja. Die Statue sagt, sie brauche die Klientin nun nicht mehr. Die Statue hat einen erhobenen Zeigefinger und kommt wieder, wenn sie anfängt sich wieder aufzugeben. Die Statue bleibt in ihrem Garten. Der Hund ist so was wie ein Jagdhund der alles aufspürt, was in ihr nicht in Ordnung ist. Ich mache den Vorschlag für den Hund in ihrem Körper einen Platz zu suchen, wo sie ihn jederzeit aufsuchen kann. Der Hund hat seinen Platz in der Brust. Sobald da irgend etwas auftaucht schleckt er es weg.
Der paßt auf, daß es da sauber bleibt. Er ist ausschließlich für ihre Brust zuständig.Die Klientin möchte die Sitzung so beenden und einfach noch ein bischen mit Ihrer neuen Familie zusammensein.
Ich gebe der Klientin viel Raum zum Nachspüren und gebe Ihr als "Hausaufgabe" so oft wie möglich mit Ihrer neuen Innenweltfamilie in Kontakt zu gehen. Dadurch stabilisiert sich die neue Struktur. Die neuen neuronalen Verbindungen werden durch das ständige Aktivieren (in Kontakt gehen mit den neuen Bildern und den neuen Gefühlen) gefestigt.
Die Klientin bucht gleich eine weitere Sitzung.

 

Praxislizenz Renate Eymann

3. Session

( Die Klientin hat die erste Kassette dieser Session verlegt. Die Zusammenfassung erfolgt auf der Basis meiner Notizen während der Session und der restlichen Aufzeichnung auf der 2. Kassette.)

Entspannungstext "Kristall". Ein kleines Männchen hüpft auf dem Kristall herum. Er paßt auf den Kristall auf. Er weiß aber nicht für wen er den Kristall bewacht. Die Klientin macht sich lustig über ihn, daraufhin wird der Zwerg ganz traurig. Sie nimmt ihn nicht für voll. Der Zwerg ist daraufhin ganz ratlos. Die Klientin meint, daß sich der Zwerg ganz schön viel vorgenommen hat. Auf meine Frage, ob sie das aus ihrem Leben kenne, nimmt sie der Zwerg an die Hand und führt sie weg. Er zeigt auf etwas was sie nicht sehen kann. Der Zwerg fordert die Klientin auf ihn dort rauf zu heben auf einen Felsvorsprung. Dort wird der Zwerg ganz groß. Er sagt es ist wichtig schlau zu sein, du mußt nur dein Hirn benutzen.
Der Zwerg führt sie daraufhin in die Situation wo ihr Sohn entstanden ist. Sie hat sich reinlegen lassen, denn sie selbst wollte gar kein Kind mehr. (Hier wird ein weiteres Fraktal des Mutter-Kind-Konfliktes sichtbar.) Der Zwerg schimpft mit Ihr und erklärt ihr, daß sie soviel Energie braucht um die Suppe auszulöffeln, die sie sich eingebrockt hat. Das einzig Gute sei, daß sie alles immer wieder irgendwie hinkriegt.
Im weiteren Verlauf kommt die Klientin in eine Urlaubssituation, wo sie ihren Lebensgefährten mit einem anderen Mann betrogen hat. Danach ist das Leben für sie nur noch eine einzige Hölle. Ihr Lebensgefährte hat es genossen, wenn sie gelitten hat, und er hat sie von da an klein gehalten. Im Laufe der Konfrontation wehrt sich die Klientin gegen das Leiden und schlägt mit dem Dhyando. Ihr Lebensgefährte versucht ihr dafür Schuldgefühle zu machen, das macht sie noch wütender. Sie macht ihrer ganzen aufgestauten Wut Luft. (Ich fordere Sie dabei ständig auf hinzuschauen, wenn Sie auf Ihren Lebensgefährten (Energiebild) drauf haut. Nur dadurch kann es zur Veränderung des gespeicherten Energiebildes kommen.)
Nach der intensiven Auseinandersetzung mit Ihrem Lebensgefährten, lenkt dieser ein.
Die Klientin spürt jedoch, daß mit ihm noch nicht alles bereinigt ist und sie trifft eine Vereinbarung mit ihm.
Sie geht zurück zum Kristall und stellt fest, daß der ganze Raum heller ist und hinter dem Kristall eine Tür offen steht. Der Raum ist jetzt ziemlich warm. Sie geht durch die Tür und geht eine Treppe nach oben. Sie kommt in einen Tunnel, der sehr dunkel ist. Es kommt ein Zug auf sie zu. Sie muß irgendwie nach oben klettern, oben sitzt ein Vogel, der kommt und hilft ihr. Jetzt steht sie auf dem Tunnel und zwar auf der linken Röhre. Links kommen ständig Züge und rechts nur sporadisch. Im weiteren Verlauf taucht ihr Schutzengel auf und sagt ihr sie soll mehr vertrauen haben. Im Gespräch mit dem Schutzengel taucht plötzlich der Tod auf. Der möchte mit dem Schutzengel sprechen und sagt, daß die Klientin irgendwie ihm gehört. Daraufhin setzt sich die Klientin intensiv mit dem Tod auseinander. Sie kann den Tod akzeptieren und hat auch keine Angst vor ihm, aber sie macht ihm klar, daß sie noch lange nicht bereit ist mit ihm mitzukommen. Die Klientin und der Tod einigen sich darauf, daß er zwar auch zu ihr gehört. Die Klientin macht ihm aber sehr deutlich, daß sie das sagen hat und gibt ihm einen Platz in Ihrer Innenwelt. Der Tod ist mit ihrem Vorschlag einverstanden und sitzt in einem Schaukelstuhl und raucht genüßlich sein Pfeifchen. Sowohl dem Tod als auch der Klientin geht es damit gut und beide sind mit dieser Lösung einverstanden. (Die Klärung mit dem Tod ist sehr wichtig. Durch diese Klärung kann die Klientin dann auch ganz neu entscheiden für das Leben.)
Der Tod bietet ihr daraufhin sogar seine Hilfe an. Die Klientin traut ihm aber doch nicht ganz.
Ihr Schutzengel verschwindet daraufhin. Der Zwerg vom Anfang kommt ganz aufgeregt in die Szene und sagt ihr, sie solle doch ihrem Schutzengel trauen. Der Schutzengel taucht daraufhin wieder auf und erklärt, daß er sie schließlich vor dem Zug gerettet hätte.
Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, daß der Zwerg tut was er will und für ihren Eigensinn steht. Die Klientin will ihn wegschicken. Im Folgenden wird der Klientin jedoch klar, daß der Eigensinn ganz wichtig ist für sie. Der bringt sie dazu, in brenzligen Situationen reagieren zu können. Wird die Klientin unter Druck gesetzt oder sie fühlt sich bedroht, dann reagiert sie eigensinnig und tut irgend etwas, nur um dem anderen eins auszuwischen.
Sie erkennt die Verbindung zu dem Zwerg, der auch nur tut zu was er Lust hat. Und wenn er sich gedrängt fühlt, dann schlägt er ein Schnippchen. Im weiteren Verlauf wird deutlich, daß der Zwerg sie auch zu den Ärzten so eigensinnig sein läßt und sie damit letztlich vor deren Maschinerie rettet. Die Klientin leidet jedoch auch sehr unter ihrer Sturheit. Die Klientin setzt sich im Weiteren mit dem Zwerg auseinander, damit sie nur noch in Situationen stur sein kann wo es auch angebracht ist. Der Zwerg will auch nur angenommen sein und er will sie beschützen, damit sie nicht verletzt wird.
Mit dem Eigensinn kann die Klientin auch oft ihre Mutlosigkeit überwinden.. Die Klientin möchte mehr Mut in Ihrem Leben haben. Für den Mut taucht zuerst eine Katze auf, daraus wird jedoch ein Tiger. Die Klientin schlüpft in den Tiger und spürt seine Kraft und Stärke. Der Tiger möchte frei sein. Das kann die Klientin nachvollziehen und diese Energie möchte sie auch haben. Sie möchte diese Energie leben, so wie der Tiger. Es ist der Klientin möglich den Tiger aus seinem Käfig raus zulassen und sie spürt die Energie und kann sie mit in ihre Alltagssituation nehmen. Es ist ihr nichts mehr zu viel. Die Klientin spürt wieder ihre Lebendigkeit und die Lebensfreude. Die Klientin beschließt jetzt wieder am Leben teilzunehmen und gesund zu sein. Der Zwerg ist auch viel gelassener. Denn wenn der Tiger da ist, muß er nicht mehr so eigensinnig sein. Der Schutzengel lacht und freut sich, sie endlich wieder im Leben zu sehen.
Zum Abschluß geht die Klientin noch mal in die Höhle und die ist jetzt leer. Der Kristall ist jetzt nicht mehr fest an seinem Platz sondern rollt im Raum umher. Der Kristall und auch die Höhle haben für die Klientin keine weitere Bedeutung. Sie hat alles was mit dieser Höhle in Verbindung stand erledigt.
Die Klientin bucht eine weitere Session.

Praxislizenz Renate Eymann

4. Session

(Auch hier fehlt der Klientin die erste Kassette und die Zusammenfassung erfolgt wieder auf der Basis meiner Notizen während der Session und der restlichen Aufzeichnung auf der 2. Kassette.)

Entspannungstext "Meer". Die Klientin unterbricht mich beim Lesen des Entspannungstextes. Ihre Wolke ist an einem Pfosten hängengeblieben. Sie möchte zwar gerne zum Meer, das gelingt aber nicht. Sie wird eine andere Richtung geschickt. Die Klientin geht daraufhin auf dem Stromkabel entlang und klettert am nächsten Pfosten runter. Sie findet sich auf einer Blumenwiese wieder. An den Rand der Wiese beginnt ein Wald, drauf läuft die Klientin zu. Stellt aber dabei fest, daß sie kein Ziel hat. Auf meine Frage, ob sie das aus ihrem Leben kennt, taucht eine Situation mit ihrem Sohn auf. Sie wollte immer was machen und das ging oft nicht. Der Satz "Ich weiß gar nicht was ich machen soll" löst ein tiefes Gefühl der Leere und Trägheit bei der Klientin aus. Sie spürt, daß ihr Sohn ihr alle Energie raubt. Nichts macht ihr Spaß, alles geht ihr sehr schwer von der Hand. Sie holt ihren Tiger dazu, aber auch der hat keine Lust. Alles ist ihr langweilig. Ich schlage ihr vor die Langeweile mal auftauchen zu lassen. Eine dicke, fette Person sitzt auf ihr drauf, mit riesigem Busen und dickem Po.
Nach einigem Hin und Her steht die Klientin auf und die Dicke plumpst herunter. Jetzt sitzt sie neben ihr. Im weiteren Verlauf erklärt die Trägheit (die Dicke), daß sie nicht mehr häßlich sein will. Daraufhin schickt die Klientin die Trägheit ins Fitneßstudio und zur Kosmetikerin.
Anschließend geht sie auch noch zum Bauchtanz. Durch das Tanzen verändert sich die Figur. Sie hat jetzt Temperament. Die soll ihr jetzt morgens helfen nicht so schwerfällig aufzustehen.

Ihr Tiger und ihr Schutzengel tauchen auf. Dem Tiger gefällt es gar nicht und der Schutzengel ist auch sehr unzufrieden. Der Tiger fühlt sich nicht für voll genommen und der Schutzengel möchte, daß sie ihn mehr in Anspruch nimmt. Sie soll mehr im Außen in Kontakt mit anderen Menschen gehen. Der Tiger macht ihr jetzt plötzlich Angst und ist ihr zu laut. Sie schickt ihn daraufhin weg.
Im weiteren Verlauf der Session tauchen weitere Helfer auf, die aber alle keine Lust zum Arbeiten haben, die faulenzen nur. Die Klientin wird darauf hin ziemlich sauer und fordert ihre Helfer auf, endlich mal was zu tun. Ich schlage der Klientin vor, die Helfer doch mal zu fragen, welchen Grund es für ihre Trägheit gibt. Es taucht die Leere auf, die sie komplett lähmt. Schon am Morgen ist sie da. Ich schlage der Klientin vor, sich doch mal dieser Leere auszuliefern.
(Arbeit nach Klaus Lange. Da die Klientin immer gegen diese Leere angekämpft hat, geht es hier mehr um das Annehmen und Akzeptieren. Dadurch kann Veränderung geschehen.)
Zuerst möchte sie das auf keinen Fall. Sie setzt sich mit der Leere auseinander und hat jetzt auch keine Lust mehr gegen sie zu kämpfen. Sie versucht die Leere anzunehmen. Nachdem das auch nicht so recht gelingt, legt sie sich in diese Leere hinein und kann sich nach und nach ganz dieser Leere ausliefern. In dieser Leere muß sie nichts denken, da ist vollkommene Ruhe. Je länger sie sich in der Leere aufhält, desto mehr kann sie sie annehmen und kann diesen Ort der Ruhe genießen. Nach einer Weile hat sie ein schlechtes Gewissen, daß sie sich dort aufhält. Sie setzt sich selbst unter Druck. Denn nichts ist nichts und das darf nicht sein, das ist nicht normal. Ihr Schutzengel findet da nichts Schlechtes dabei und sagt ihr, daß sie sich auch nur manchmal in dieses Nichts zurückzieht.
Der Schutzengel sagt ihr, daß man aus dem Nichts, dem Ort der absoluten Ruhe, neue Kraft schöpft. Die Klientin kann das nachvollziehen. Sie kennt das aus ihrem Leben.

Nach längerer Zeit im Nichts wird die Klientin ungeduldig und bekommt ein schlechtes Gewissen, weil sie so faul ist. Faulenzen ist nicht ok. Das ist Zeitverschwendung. Ich frage die Klientin wer dies in ihr sagt. Daraufhin taucht der Großvater auf, bei dem sie aufgewachsen ist.
Auch Lesen und auf dem Sofa liegen ist nicht zu dulden. Ausruhen ist zwar erlaubt, aber nur dann, wenn es unbedingt sein muß. Im weiteren Verlauf klärt die Klientin mit dem Großvater, daß es für sie wichtig ist auszuruhen. Daß Lesen für sie wichtig ist und auch einfach mal nichts tun. Für den Großvater war das ganze Leben nur Arbeit und etwas anderes kennt er nicht. Bei der weiteren Auseinandersetzung mit dem Großvater stellt sich heraus, daß er der Einzige war, der sie so akzeptiert hat wie sie war. Vom Großvater hat sie sehr viel gelernt. Im Weiteren stellt sich heraus, daß der Großvater ihr hauptsächlich Dinge beigebracht hat, die vor allem ihm genutzt haben. Die Klientin merkt, wie sehr sie doch ausgenutzt wurde. Die Klientin hat ihren Großvater sehr geliebt und hat deshalb alles getan, nur um Zeit mit ihm zu verbringen, auch wenn das bedeutet hat, daß sie ihm irgend etwas helfen mußte.
(Hier wird noch einmal sehr deutlich, wie einsam und ungeliebt sich die Klientin innerhalb Ihrer Familie gefühlt hat.)
Weiter stellt sich heraus, daß der Großvater nur deshalb die Großmutter geheiratet hat, weil sie ein Kind von ihm erwartet hat. Dadurch hat sich der Großvater in seine Arbeit geflüchtet und nur dort hat er seine Erfüllung gefunden.
(Ein weiteres Fraktal des Mutter-Kind-Konfliktes wird sichtbar. Dieser Konflikt zieht sich seit Generationen durch Ihre Familie und wiederholt sich bereits in der 3. Generation. Weiter zurück sind wir in den Sitzungen bisher nicht gekommen.)
Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, daß die Klientin den Großvater in seinen letzten Stunden begleitet hat und beim Sterben bei ihm war. Sie hatten immer eine besondere Verbindung zueinander. Der Großvater war ein sehr humorvoller Mensch und dieser Humor hat die beiden sehr miteinander verbunden. Die Klientin stellt fest, daß ihr dieser Humor fast ganz abhanden gekommen ist. Der Großvater erklärt sich bereit ihr zu helfen, diesen Humor wieder zu finden. Sie vereinbaren miteinander, daß der Großvater sie immer wieder daran erinnert. Sie füllen die Leere ein Stück weit mit dem Humor und dem Temperament auf. Die Klientin kann das akzeptieren und weist der Leere einen sehr viel kleineren Platz zu. Die Klientin ist nicht mehr damit einverstanden, daß die Leere sie vollständig ausfüllt. Die Leere ist damit einverstanden und nur die Klientin hat die Möglichkeit sie aufzusuchen, wenn sie das will. Die Leere darf sich nur noch ausbreiten, wenn die Klientin das auch möchte.
Der Humor und das Temperament finden das in Ordnung und der Humor amüsiert sich darüber, daß die Klientin mit der Leere diskutiert. Jetzt hat der Humor und das Temperament wieder einen Platz in ihr.
Plötzlich taucht eine alte Frau auf, die wie ein altes Kräuterweiblein aussieht. Auf die Frage wo sie denn herkommt und was sie hier will, antwortet sie, daß sie ein Kräuterweib ist und ihr helfen will. Die Klientin gibt ihr im Bereich des Solarplexus ihren Platz. Die Kräuterfrau schaut sich erst einmal um und stellt fest, daß sie hier genau richtig ist. Die Kräuterfrau hilft ihr dabei die richtige Ernährung, die richtigen Kräuter und Medikamente raus zu suchen. Die Kräuterfrau ist sehr energisch und macht der Klientin klar, daß sie darauf aufpaßt, daß sie sich vom Gesundwerden durch nichts mehr ablenken läßt.
(Die Kräuterfrau stellt so etwas wie die innere Heilerin der Klientin dar. Dies ist ein sehr wichtiger innerer Helfer. Auch hier gebe ich der Klientin nach der Session die Hausaufgabe, so oft wie möglich mit dieser inneren Instanz in Verbindung zu gehen.)
Der Großvater und die Kräuterfrau verstehen sich auf Anhieb sehr gut. Die Kräuterfrau hilft auch die Leere in die Schranken zu weisen. Die Kräuterfrau ist dort jetzt momentan der Chef. Die Klientin ist damit einverstanden, erklärt der Kräuterfrau, daß sie ständig mit ihr in Kontakt bleibt. Der Schutzengel überwacht, daß die Kräuterfrau nur in Bezug auf ihre Gesundung der Chef ist, ansonsten ist die Klientin der Chef und hat das sagen. Damit sind alle einverstanden.
Die Klientin ist sehr froh und erleichtert, ihren Humor, das Temperament und die Kräuterfrau in ihrer Innenwelt wiedergefunden zu haben. Die Klientin möchte ihre Session mit dem Song of the lamp beenden. Dieses Lied hilft ihr sofort mit ihrer Innenwelt in Kontakt zu treten.
Die Klientin bucht wieder eine weitere Session.

 

Praxislizenz Renate Eymann

5. Session

Die Klientin kommt zur Session und ich bemerke sofort, daß es ihr nicht sehr gut geht. Ich nutze sofort das Vorgespräch als Einstieg in die Sitzung. Ich arbeite bereits jetzt synergetisch mit ihr, dadurch kommt sie sehr schnell in ihren Schmerz und in eine ganz tiefe Traurigkeit. Die Klientin weint weit über die Hälfte der gesamten Sitzung. Sobald sie ins Stocken gerät ermuntere ich sie allen Schmerz auszudrücken und ihn nicht länger zurückzuhalten. Der ganze Schmerz den sie so viele Jahre unterdrückt hat, bricht mit aller Heftigkeit aus ihr heraus. Zeitweise hat die Klientin das Gefühl, daß sie nie mehr aufhören kann zu weinen.
Das Weinen ist gekoppelt mit dem Schmerz, dem Gefühl von Einsamkeit und tiefer Verzweiflung. Ich versuche die Klientin in Kontakt zu ihrer Mutter und ihrer Großmutter zu bringen, damit sie ihnen ihren Schmerz und die Verzweiflung zeigen kann. Die Klientin ist die ganze Zeit in Verbindung mit ihrem kleinen Sohn und im Laufe des Prozesses stellt sich heraus, daß sich die Klientin von diesen Gefühlen abgeschnitten hat. Sie zeigt das auch ihrem Sohn und sagt ihm dabei immer wieder wie sehr sie ihn liebt. Dabei trifft sie auch auf ihr Inneres Kind. Sie geht in Kontakt mit ihrem Inneren Kind. Sie läßt sich von ihrem Inneren Kind zeigen, wo die Einsamkeit entstanden ist. Das Innere Kind sagt ihr daraufhin, daß es nicht einsam ist.

Kli: Sie steht so verlassen rum.
Th: Ist das so, daß sie so verlassen ist?
Kli: Sie steht zwar verlassen rum, aber sie fühlt sich nicht verlassen.
Th: Sie sagt dir auch, sie ist nicht einsam, ist das so?
Kli: ein bischen
Th: Kann sie dir sagen was sie so ein bischen einsam macht?
Kli: Sie sagt, man kann sie gerade nicht brauchen.
Th: Magst du sie mal fragen, ob das öfters vorkommt?
Kli: Das kommt öfters vor.
Th: Wie findest du das als Große heute?
Kli: Das ist schlimm.
Th: Geh mal du als Große jetzt dazu. Geh mal hin zu der Kleinen. Nimm's mal an die Hand und geh zu den Menschen hin, die sie da so einfach wegschicken. Zeig denen mal was die mit dem kleinen Kind machen. (Verbindung schaffen zwischen dem Inneren Kind und der Klientin. So kann die Klientin für Ihr Inneres Kind einstehen, damit steht sie letztlich für sich selbst ein und geht in die Handlung. Sie bekommt dadurch das Gefühl etwas tun zu können.)
Kli: (unter Tränen) wieso schickt ihr denn die Kleine dauernd raus?
Th: Ganz genau, guckt euch mal an wie die sich fühlt.
Kli: Ja , genau, die ist ganz einsam. Das finde ich eine schöne Sauerei von Euch. Was denkt ihr Euch eigentlich (unter Tränen). Was denkt ihr denn eigentlich, was in so einem kleinen Köpfchen vor sich geht? Man kann die doch nicht einfach raus schicken, was tut die euch denn? Was tut die denn, daß die Euch so fürchterlich stört? Ich find das einfach unmöglich.
Th: Wie reagieren die drauf.
Kli: (weint) wir haben die ja nicht hergebeten, sagen sie. Ja und was soll sie machen, soll sie sich in Luft auflösen oder was? (Klientin weint und ist wütend)
Th: Ja, genau
Kli: (fängt wieder an bitterlich zu weinen) die hat es sich doch auch nicht ausgesucht hierher zu kommen. So kann man doch nicht mit einem kleinen Mädele umgehen, die hat doch auch Gefühle.
Th: Ja, super, ganz genau.
Kli: Hast du überhaupt kein Herz? Die muß man auch mal in Arm nehmen, man muß sie auch mal drücken (Weint). Und ihr bloß einmal ein freundliches Wort sagen. (weint wieder mehr). Die will doch auch dazu gehören. Die braucht doch auch eine Familie, nicht bloß einen Platz wo sie bloß geduldet ist.
(Hier zeigt sich wieder sehr deutlich das Ablehnungsthema – Mutter-Kind-Konflikt)
Th: Ja, genau, super
Kli: (Weint, verzweifelt)
Th: Die sollen sich mal angucken, was sie da angerichtet haben.
Kli: Guckt mal, was ihr aus dem Kind macht. Guckt mal was aus mir geworden ist.
Guckt euch das mal an, findet ihr das in Ordnung. Was denkt ihr euch denn da dabei?
Ihr könnt doch nicht bloß die halbe Verantwortung übernehmen. Daß ihr mir ein schönes Kleidchen anzieht und mir was zum Essen gebt, damit ist es nicht getan. (weint und ist wütend).
Th: Ja, genau.
Kli: (weint) wenn ihr sie raus schickt. (weint ganz bitterlich)
Th: Ja, laß die deinen ganzen Schmerz sehen, die sollen sehen, was sie da angerichtet haben.
Kli: (unter Tränen) mein ganzes Leben fühl ich mich einsam. Und hab keinen Platz wo ich hingehöre. Nur geduldet, nur geduldet, egal wo ich hinkomme. Egal, egal, egal. Immer habe ich das Gefühl nur geduldet zu sein. Das habt ihr mir beigebracht, das habt ihr mir gelernt und sonst nichts. Kommen und gehen. Kommen und gehen. Und ich war so alleine. (In der Konfrontation mit den verursachenden Energiebildern kann jetzt die ganze festgehaltene Energie abfließen, dadurch kommt es zur Veränderung der alten Energiebilder)
Th: Wie reagieren sie drauf?
Kli: das wollten sie nicht, sagen sie. Ja, aber guckt mal was ihr da angerichtet habt. Guckt mal was ihr mit mir gemacht habt und was aus meinem Leben geworden ist. Und wie krank ich jetzt bin und ich doch meinem Sohn ein gute Mama sein will. Ich will, daß der nicht so einsam ist. (weint)
Th: Hol ihn dazu. (Konfrontation der einzelnen Energiebilder untereinander. Alle am Mutter-Kind-Konflikt beteiligten Energiebilder in Verbindung bringen. Das erzeugt Chaos im Gehirn und so kann dann per Selbstorganistation eine neue Struktur entstehen)
Kli: Guck mal ich kann da nichts dafür, mich wollte niemand jemand. Die haben mich alle abgeschoben. Ein dreiviertel Jahr war ich bei meiner Tante, dann ist die krank geworden, dann hab ich wieder müssen zu meiner Großmutter. Die hat mich aber auch nicht wollen.
(Weint wieder) Ich bin bloß rum geschubst worden, von einem zum anderen. Wie soll da ein vernünftiger Mensch aus mir werden, wenn einen doch gar niemand wirklich will. (weint)
Oh, mein Sohn, aber ich will dich. Guck mal, ich will so gern da sein, nur für dich. Ich schubs dich nicht rum, ganz bestimmt nicht. Und wenn du mal zu deiner Tante mußt, dann bestimmt nur ganz kurz, weil es geht manchmal nicht anders.
Th: Versteht er es in deiner Innenwelt?
Kli: Ja.
Th: Ja, er versteht es. Er spürt es. So ganz tief innen spürt er, daß du für ihn da bist, und du ihn liebst.
Kli: Ja. Ich will für den kleinen Kerl immer dasein.
Th: Ja, zeig es denen mal wie sie versagt haben und wie sich ein richtige Mutter verhält.
Kli: Und ich bin mein Leben lang bloß noch einsam. (weint) Einsam und verlassen.
Th: Das haben die zu verantworten.
Kli: Einsam und verlassen, das habt ihr gut hingekriegt. Ihr denkt, wenn ihr ab und zu mal zu Besuch kommt, dann ist alles gerettet. Gar nichts ist gerettet. Ich fühl mich nur einsam. Sagt mal wie ich da wieder raus komme? Sags mir, wie ich das wieder los werde dieses Gefühl.
Th: Wie reagieren die darauf, alle die da dastehen? Wie sehen sie aus?
Kli: Betroffen sind sie jetzt.
Th: Ja, sags ihnen direkt.
Kli: Betroffen seid ihr jetzt, jetzt tut es euch leid, jetzt guckt ihr blöd aus der Wäsche. Aber dafür kann ich mir jetzt auch nichts mehr kaufen, daß ihr blöd aus der Wäsche guckt. Ich muß jetzt mit dieser ekelhaften Einsamkeit umgehen und mit dem Schmerz. Und wißt ihr eigentlich wie sehr das weh tut? Das tut so furchtbar weh (weint) Es tut so weh, oh Gott tut das weh. Das tut so weh, daß ich sogar sterben will. So tut das weh, daß ich den Schmerz nicht mehr ertragen kann. Daß dieser Schmerz, der macht mich kaputt, der frißt mich auf. (Tiefe bisher unterdrückte Verzweiflung fließt in Verbindung mit den verur-sachenden Energiebildern ab.)
Ich fühls, wie der mich auffrißt bei lebendigem Leib.
Th: Wie sieht dieser Schmerz aus?
Kli: Wie ein Teufel, ein richtig wüster Teufel, ein aggressiver wüster Teufel. (atmet ganz heftig) und der wütet in meiner Brust. Wo er alles kaputt macht wo er alles zerfrißt. Oh Gott, wie der nagt. (weint ganz verzweifelt) Halt doch mal, der hört gar nicht auf.
Th: Ist dein Hund noch da?
Kli: Mein Hund ist da, mein Hund knurrt jetzt. Mein Hund fletscht die Zähne.
Th: Laß mal deine Familie diesen Teufel sehen, der sich in dir so breit macht. Und was du alles einsetzten mußt, daß der im Zaum gehalten wird. (Konfrontation der Energiebilder untereinander, Verbindung Real- und Symbolebene. Chaos wird dadurch erzeugt.)
Kli: Was ich alles schaffen muß. Was ich alles ertragen muß und warum bloß? (weint)
Th: Weil sie dich nicht so angenommen haben und geliebt haben wie du es verdient hättest.
Kli: Warum habt ihr das nicht gemacht? Warum habt ihr das nicht gemacht? (weint) Ihr habt gedacht, daß ich nicht so wichtig bin. Ich bin aber auch ein Mensch.
Th: Ja genau.
Kli: Ich bin auch ein Mensch, ich bin auch wichtig. Ich habe auch eine Aufgabe im Leben. (weint) Oh, Gott, wie wollt ihr das je wieder gut machen.
Th: Ja, guck mal, haben sie eine Idee in deiner Innenwelt. Wie können sie dir jetzt helfen.
Kli: Jetzt könntest du mich gebrauchen, jetzt könnte ich dir jeder Woche die Haare eindrehen.
Da bin ich recht, da könnt ihr mich alle brauchen. Ja, da bin ich dann wichtig für euch.
Th: Ja, für die eigenen Bedürfnisse bist du recht. Ja, und wer war da für dich?
Kli: Für mich war niemand da. Für mich war niemand da, nie (weint)
Th: Ja.
Kli: Oh, ich sags Euch, ich laß mir das nicht länger gefallen. Ich laß mir das nicht mehr gefallen.
Ich will für meinen Sohn dasein, ich will doch leben. Ich will doch leben für meinen Sohn und ich will doch diese Einsamkeit nicht mehr. Ich brauch die nicht mehr.
Th: Sags lauter. (Verstärkung durch Wiederholen, dadurch kommt die Energie in Fluß, und der Klientin wird ihre Entscheidung bewußter.)
Kli: Ich brauch die nimmer. Ich brauch dich nicht mehr. Einsamkeit ich will dich nimmer, jetzt warst du lang genug da. Hast dich ausgebreitet von Kopf bis zu den Füßen. Und frißt in meiner Brust und frißt mich noch halb auf. Jetzt ist genug, jetzt ist wirklich genug.
Th: Jetzt ist genug. Guck mal ob, irgend jemand eine Idee hat was du mit der machen kannst.
Kli: Wenn mir irgend jemand helfen kann mit dieser Einsamkeit, dann soll er bitte kommen.
Dann soll er bitte jetzt kommen und soll mir sagen, was ich jetzt machen kann. Keiner weiß etwas, alle schütteln mit dem Kopf. Schutzengel, weißt du was ich mit der Einsamkeit machen soll. Ich soll sie als Freund akzeptieren. Eh, das ist aber komisch.
Th: Wie ist es denn, wenn du es einfach mal ausprobierst.?
Kli: Das ist aber ganz widerlich und ekelhaft.
Th: Ja guck mal, wie das ist, dieses Ekelhafte? Wie sieht das denn aus, vorhin hast du gesagt, das ist wie ein Teufelchen.
Kli: Das ist ein Teufel.
Th: Und der Schutzengel sagt du sollst ihn annehmen.
Kli: Der sagt, die Einsamkeit braucht auch Liebe. Wie kann man so einen lieben?
Th: Du weißt ja was passiert, wenn man selbst nicht geliebt wird. Magst du die Einsamkeit mal fragen, ob es ihr auch so geht? (Verbindung schaffen zwischen Ihr und dem Energiebild, das sie ablehnt, und das ihr eigenes Muster spiegelt. Durch Annahme gibt sie diesem Teil das was ihr selbst gefehlt hat. Sie integriert damit wieder einen Teil von sich selbst.)
Kli: Dem geht es genauso wie mir.
Th: Magst du den mal fragen was du machen kannst, oder hast du selber eine Idee oder frag deinen Schutzengel, vielleicht hat der eine Idee.
Kli: Ich soll ihn akzeptieren als einen Teil von mir.
Th: Guck mal, ob du den in den Arm nehmen kannst, guck mal, ob das geht.
Vielleicht hat der Schutzengel auch noch eine bessere Idee.
Kli: (nach einigem Zögern nimmt sie ihn in den Arm) Der ist ja ganz warm.
Th: Ja, nimm ihn in den Arm und guck mal was passiert
(Ich gebe ihr ein Kissen in den Arm und Song of Lamb. Durch das Kissen wird das Erleben intensiver und durch die Musik wird das neue Tun geankert)
Kli: (weint) Wie ein kleines Kind, der ist jetzt ein Baby geworden. Du tust mir so leid.
Ich kann dich so akzeptieren. (weint)
Th: Ist der jetzt noch aggressiv?
Kli: Nee. Der sagt nur so kann es gehen
Th: Ah, ja.
Kli: Mein Schutzengel sagt, das hat manchmal auch seine guten Seiten, wenn man alleine ist.
Th: Ah, ja.
Kli: Aber es tröstet mich halt nicht.
Th: Wie reagiert er denn da drauf, wenn du ihm das so sagst?
Kli: Der sagt bloß, das hat auch seine gute Seiten.
Th: Kann er dir mal zeigen oder erklären wo daran die guten Seiten sind?
Kli: Der sagt, daß für mich die Einsamkeit manchmal ganz wichtig ist, weil ich sonst nicht an mich selber denke. Durch die Einsamkeit finde ich wieder zu mir selber. Komme ich wieder in Kontakt mit mir selber, weil ich mich verloren habe. Ich spür mich aber manchmal nicht besonders gern selber, das muß ich ehrlich sagen. Und an so einem Tag wie heute möchte ich mich am liebsten überhaupt nicht mehr spüren. Und die Einsamkeit, jetzt hab ich sie mir wenigstens mal eingestanden. Th: Ja. Wie fühlst du dich, wie spürt du das jetzt?
Kli: Ich spür, daß das meine Gefühle waren, rauf und runter, rauf und runter, aber ich hätte sie so nicht benennen können. Ich hab nicht gewußt, daß das die Einsamkeit ist und ich habe nicht gewußt, daß es so schlimm ist. (Die Klientin gewinnt tiefe Erkenntnisse über Ihre eigenen, bisher nicht bewußten Gefühle.)
Th: Magst du das der Einsamkeit mal sage.
Kli: Ich bin jetzt erleichtert, daß ich weiß worum es geht. Aber jetzt weiß ich wenigsten was mit mir los ist. Und jetzt weiß ich was mir so weh tut. Jetzt kann ich da hin fühlen.
Th: Magst du jetzt mal die Kleine dazu holen, magst du mal gucken wie es der jetzt geht? (Das Innere Kind steht ja ganz direkt in Verbindung mit der Einsamkeit, dadurch daß sie die Einsamkeit jetzt angenommen hat, hat das auch Auswirkung auf das Innere Kind. Deshalb ist es wichtig die in Verbindung stehenden Energiebilder immer wieder miteinander zu konfrontieren.)
Kli: Die steht da und weint. Warum weinst du denn?
Th: Ja. Nimm sie mal in den Arm.
Kli: Ich bin ab jetzt für dich da, du brauchst nicht mehr weinen.
Th: Wie ist das jetzt für die Kleine, wenn sie so im Arm ist?
Kli: Gut.
Th: Magst du sie mal fragen, wie es ihr ging als du denen vorhin die Meinung gesagt hast?
Kli: Gut, aber jetzt weiß sie nicht so recht, ob die sie jetzt überhaupt noch mögen.
Th: Ist das denn wichtig für sie? Ihr könnt ja jetzt noch mal da hin gehen und nachsehen.
Kli: Die sagen jetzt, es tut ihnen leid, daß sie so waren. Die wollen sich bessern. (Hier zeigt sich die Auswirkung der gekippten Struktur. Die in Verbindung stehenden Energiebilder reagieren anders als vorher.)
Th: Und wie sind die jetzt zu der Kleinen.
Kli: Die sind recht schuldbewußt.
Th: Können die jetzt die Kleine auf den Arm nehmen, geht das?
Kli: Meine Mama kommt und nimmt sie auf den Arm.
Th: Wie ist das.
Kli: Schön.
Th: (Song of lamb zum Ankern) Ja, spür das. Spür wie das ist, wenn die Mama die Kleine auf den Arm nimmt und endlich für sie da ist. (Stärken den neuen Struktur durch das Ankern mit Musik)
Die Klientin weint zuerst leise vor sich hin und ist ganz tief berührt. Das Weinen wird im Laufe der Musik wieder stärker.
Th: Was ist da?
Kli: Die Traurigkeit, daß sie mich nicht mitnimmt. Aber sie wollte mich ja mitnehmen. Aber dann bin ich ja krank geworden.
Th: Wie ist das für deine Mama?
Kli: Die ist ganz traurig. Sie ist total unsicher, was sie jetzt machen soll. Ich spür grad so richtig die Sehnsucht nach meiner Mama.
Th: Sags Ihr, sags ihr in deiner Innenwelt.
Kli: Ich sehn mich so nach dir. Ich hätte dich so gebraucht. (Die Klientin traut sich endlich Ihre tiefste Sehnsucht auszusprechen.)
Th: Wie reagiert sie drauf.
Kli: Sie hat ein schlechtes Gewissen, wie immer. Du hast immer ein schlechtes Gewissen, wenn es um mich geht. Aber tun tust du nichts. Ich kann mit deinem schlechten Gewissen überhaupt nichts anfangen. Ich möcht einfach nur, daß du für mich da bist. Sei doch einfach da für mich.
Th: Dann braucht sie auch kein schlechtes Gewissen haben.
Kli: Nö, sie braucht kein schlechtes Gewissen haben. Überhaupt nicht mehr.
Th: Wie geht es ihr damit.
Kli: Sie sagt, sie kann nicht immer für mich da sein. Sie hat auch noch einen Mann. Aber in meiner Innenwelt kann sie für mich da sein. Und da hat sie den auch schon lang verlassen und lebt mit meinem Papa.
Th: Und wie ist das in deiner Innenwelt, will sie da für dich da sein?
Kli: Ja, da ist sie für mich da. Da ist sie auch für mich da. Vielleicht noch nicht so ganz intensiv, aber mein Papa der ist ganz intensiv da. Und ganz wichtig ist der.
Th: Sag's ihm.
Kli: Du bist ganz wichtig für meinen Sohn und ganz wichtig für mich.
Th: Genau. Ja, wie kann denn deine Mama jetzt für dich da sein?
Kli: Meine Mama ist ja jetzt für mich da. Mama du bist ja jetzt schon ganz oft für mich da und wenn es irgendwo klemmt, dann kommst du schon. Aber wenn du dann dafür einmal weniger kommst und dafür von Herzen kommst dann ist es vollkommen ok. Und nicht weil du denkst du mußt zu mir kommen.
Th: Ist sie damit einverstanden?
Kli: Ja.
Th: Wie geht es dir jetzt?
Kli: Ausgepowert (lacht) und ausgeleert. Einfach, ja ich bin eine große Last geworden. Sozusagen, ich weiß jetzt worum es geht. Ich weiß jetzt wo der Schmerz herkommt und ich weiß wer derjenige ist.
Th: Ja, und du kannst jetzt mit deinem Schmerz in Kontakt gehen und ihm sagen, daß es eine Erleichterung ist, daß du ihn aber noch fühlst, daß er noch da ist.
Kli: Es ist für mich eine Erleichterung, aber ich fühl dich noch, aber ich muß sagen jetzt bist du nicht mehr ganz so mächtig.
Th: Und du kennst ihn jetzt. Du kennst den Schmerz, die Einsamkeit, die Verzweiflung.
Kli: Ja, ich weiß auch wie es sich anfühlt. Kein Wunder, kein Wunder daß es mir so schlecht geht, diesen Schmerz zu fühlen. Denn kein Schmerz ist so schlimm wie dieser. Auch eine schlechte Beziehung nicht. Jetzt verstehe ich auch, warum sich die Leute nicht trennen oder sich trennen wollen, aus Angst vor diesem Schmerz. (Die Klientin erkennt, daß sie in ihrem Leben viel auf sich genommen hat, nur um diesen Schmerz der Einsamkeit nicht zu spüren. Es geschieht ein tiefes Verstehen des eigenen Lebens und das Leben anderer Menschen.)
Th: Ja. Du hast dich diesem Schmerz gestellt und du bist ein ganzes Stück durch diesen Schmerz hindurch gegangen. Wie fühlt es sich an, wenn man ein Stück da durch gegangen ist?
Kli: Man verliert die Angst und den Schrecken und den Schmerz, auch den kann man aushalten. Man hat Angst, man stirbt, aber man stirbt nicht.
Th: Was hast du jetzt noch für einen Impuls, magst du noch nach der Kleinen gucken, wie es der jetzt geht?
Kli: Der Kleinen geht es jetzt auch besser, weil sie weiß, daß ich für sie da bin.
Th: Ja. Und wie geht es dir?
Kli: Ich mag sie einfach.
Th: Ja, genau, sag's ihr mal, das braucht sie.
Kli: Ich mag dich, ich mag dich wirklich, ich mag dich genauso wie meinen Sohn. Du bist das Schwesterle von meinem Sohn.
Th: Ja, genau. Du kannst sie ja mal fragen, ob es wichtig war, sie heute in dir zu finden?
Kli: Ja, und es ist auch wichtig, daß ich in Zukunft für sie da bin. Aber ich weiß gar nicht so recht, wie ich das machen soll. Also, wir können eine Abmachung treffen, wenn ich nicht für dich da bin, mußt du dich bemerkbar machen und mußt dich zeigen. Und dann bin ich auch für dich da.
Th: Vielleicht hat sie ja auch mal Lust mit dir zu spielen?
Kli: Ja, was könnten wir denn spielen?
Th: Was hält sie denn davon, wenn du zum Beispiel mit deinem Sohn unterwegs bist oder zu Hause mit ihm spielst, daß sie dann einfach dabei sein kann?
Kli: Hättest du da Lust mit zu spielen. Ja, aber mit Puppen will sie nicht spielen.
Th: Spielt ihr denn mit Puppen?
Kli: Nein, wir spielen nicht mit Puppen, wir spielen andere Sachen. Mit dem Ball spielen wir zum Beispiel.
Ich mache der Klientin noch den Vorschlag einen Platz für Ihre Kleine in ihrem Körper zu suchen. Sie hat ihren Platz im Herz. Die Klientin ist jetzt doch recht geschafft und möchte einfach noch ein bischen nachspüren. Zum Ankern spiele ich noch den Song of lamb ein.
Nach der Sitzung fühlt sich die Klientin ziemlich erleichtert und ist ganz erstaunt, wieviel Taschentücher sie gebraucht hat. Sie sagt mir, daß das alles ganz intensiv für sie zu spüren war.
Die Klientin machte diese 5 Sitzungen innerhalb von 9 Tagen ( 28.04. – 06.05.2001). Die 6. und 7. Sitzung erfolgt jeweils im Abstand von einer Woche. Nach diesen 7 Sitzungen fühlt sie sich soweit stabil, daß sie nächste Sitzung erst 4 Wochen später bucht.
In diesen weiteren Sitzungen setzt sie sich intensiv mit ihrem ersten Sohn und Ex-Mann auseinander. auch hier findet eine Annäherung statt, und sie schafft wieder eine Verbindung zwischen ihrem 1. Sohn und ihrem kleinen Sohn. Auch das Thema Großmutter wird noch in einer Sitzung sehr heftig aus agiert. Die Großmutter gibt letztlich klein bei und muß als Strafe beim Tod den Haushalt führen. Damit geht es der Klientin sehr gut. Eine Aussöhnung mit der Großmutter ist noch nicht möglich. Zu groß ist noch die Verletzung. Die Klientin fühlt sich der Großmutter zumindest neutral gegenüber und sie hat das Gefühl, jetzt endlich Macht über sie zu haben.
Zu einer weiteren Sitzung kommt die Klientin erst 3 Monate später wieder. Diese Sitzung war dann auch die letzte Sitzung. In dieser Sitzung geht es um die Angst, die ihr die Ärzte machen.
In den dazwischen liegenden 3 Monaten hat sie sich dem Druck der Ärzte gebeugt und sich einer Nachoperation unterzogen. Der operierende Arzt und ihre Hausärztin haben sie derart unter Druck gesetzt und die Klientin sogar immer wieder zu Hause angerufen und ihr die schlimmsten Horror-Szenarien über ihren Krebs ausgemalt. Bei der Nachoperation wurde nichts mehr gefunden!!!
Die Klientin hat begleitend zu ihren Synergetik-Sitzungen, auf Anraten der biologischen Krebsabwehr in Heidelberg Enzyme und Mistelpräparate zur Unterstützung eingenommen. Die biologische Krebsabwehr hat der Klientin von einer Nachoperation und einer Chemotherapie abgeraten. Sie haben ihr geraten, außer der Misteltherapie und den Enzymen auch noch an sich selbst zu arbeiten. Vorschlag war Familienstellen nach Bert Hellinger. Sie hat dem Arzt dort mitgeteilt, daß sie sich für die Synergetik-Therapie entschieden habe. Der Arzt hatte dagegen nichts einzuwenden.
Das Mistelpräparat hat nach Auskunft eines anderen Arztes (die Klientin hat sich bei weiteren Ärzten informiert und auch untersuchen lassen) sehr gut angesprochen, so daß es frühzeitig wieder abgesetzt werden konnte.
Im Spätsommer habe ich mich mit der Klientin noch mal auf privater Ebene getroffen. Sie berichtete mir, daß sich der Kontakt zu ihrer Mutter weiter verbessert hat, und daß sich auch wieder Männer für sie zu interessieren beginnen. Das war vor den Sessions nicht der Fall. Die Klientin fand es sehr schön, endlich wieder wahrgenommen zur werden.
Kurz vor Weihnachten 2001 hatte ich den letzten Kontakt zur Klientin. Sie fühlte sich stabil und es ging ihr sehr gut.