Abschlussarbeit zur Erlangung der Praxislizenz
„Praxis für Synergetik-Therapie“
Ute S.
Göttingen, November 2003
Vorwort
I. Sitzungsverlauf im Überblick 5
II. Sitzungen im Detail 9
1. Sitzung: Probesession 9
2. Sitzung: Die verletzten Herzen 10
3. Sitzung: Das schwarze Loch (ausführliches Wortprotokoll) 14
4. Sitzung: Wo ist Mama? 22
5. Sitzung: Eingegipst und abgestellt 24
6. Sitzung: Übergriff und Gegenwehr 26
7. Sitzung: Im Mutterleib 28
8. Sitzung: Neugeburt 30
9. Sitzung: Das ist es – so ist es gut! 32
Schlusswort 34
Vorwort
Die Klientin ist 38 Jahre alt, verheiratet und hat 14 Jahre alte Zwillinge.
Ihr Tierarztstudium brach sie wegen der Kinder ab. Sie ist Hausfrau und geht
zeitweise ehrenamtlichen Tätigkeiten nach.
Die Klientin beschreibt ihr Grundlebensgefühl als „sich zum Leben
nicht wirklich zugehörig, am Rande stehend“. Sie leide unter ihrer
Antriebsarmut, schneller Erschöpfbarkeit und ihrem Übergewicht. Auffällig
ist ihre sehr junge, mädchenhafte, also unausgereifte Stimme.
Ihr Wunsch ist es, mit Hilfe der Synergetik-Therapie zu ihren „Wurzeln“
zu finden und daraus konkrete berufliche Handlungsimpulse zu entwickeln.
Ihre Fluchtmöglichkeiten aus dem Schmerz des inneren Alleinseins manifestierten
sich in depressiven Verstimmungen und Süchten wie übermässiges
Essen, Fernsehen und auch Meditation.
Folgende Glaubenssysteme beherrschten sie:
- „Ich bin ein Opfer. Ich habe keinen Einfluss darauf, wie ich mich fühle
und was mir im Leben passiert.“
- „Ich muss mich aufgeben, um von anderen geliebt zu werden“.
- „Ich verdiene meine Schuldgefühle“.
Sie hat im Verlauf von 8 Sitzungen dem Alleinsein und dem tiefen Schmerz des
Inneren Kindes nachgespürt. „Ich hatte immer das Gefühl, ungeliebt,
störend und im Stich gelassen zu sein. Gefühle von Angst, Scham und
Schuld beherrschten mich.“
Mit Hilfe frei laufender Innenweltreisen hat sie sich bewusst mit ihren gespeicherten
traumatischen Erlebnissen konfrontiert und sie schliesslich verändert.
Die Veränderung der inneren Bilder führt im Gehirn zu einem Selbstorganisationsprozess.
Körper, Geist und Seele kommen so immer mehr in Einklang. Durch das Ausdrücken
von Emotionen löste sie ihre Blockaden und setzte neue Energien frei. Die
Klientin steigerte so ihre innere Hand-lungskompetenz und es gelang ihr, ihr
hohes Angstpotential aufzulösen.
Der schreckliche, dunkle Abgrund, dem sie sich konfrontiert sah, ist der Weg
in ihre eigene Tiefe. Der Zugang öffnete sich durch das Fallenlassen in
die eigenen Seelenbilder und durch das Sich-Anvertrauen-Können.
Die Klientin hat den Weg gewählt ihr Inneres Kind zu heilen, mit ihm zu
lernen und zu wachsen. Sie ist lebendiger, aktiver, sicherer und stärker
geworden.
Im Laufe der Therapie hat die Klientin ihr Übergewicht (10 kg) innerhalb
eines Vierteljahres verloren. „Während der Prozessarbeit hatte ich
zunächst keinen Appetit. Je mehr ich dann innerlich in Bewegung kam, desto
mehr hatte ich Lust auf Bewegung im Aussen. Ich fing mit ausgedehnten Spaziergängen
an, und jetzt jogge ich regelmässig.“
Ihre Meditationserfahrungen haben eine komplett veränderte Qualität
und sich wesentlich vertieft: „Ich fühle jetzt eine starke Verbindung
zu meinem Selbst, der göttlichen Energie und dem Universum.“
Zu ihren Kindern empfindet sie eine natürliche Nähe und einen entspannten
Umgang. „Es ist, als sähe ich sie mit anderen Augen.“
Je mehr sie mit sich in Kontakt kam, desto aufmerksamer und dynamischer wurde
sie auch in ihrer Partnerbeziehung. Sie haben den Weg aufeinander zu noch stärker
gefunden, nachdem auch er sich geöffnet und sich auf den Weg zu seiner
inneren Ganzheit gemacht hat.
Stark und gestärkt mit ihren eigenen Kraftquellen fand sie eine Haltung,
mit der sie Lösungen präzise erarbeiten konnte. So ist die Klientin
inzwischen in der Ausbildung zur Tierheilpraktikerin – ein lang gehegter
Berufswunsch – und arbeitet parallel in der Tierarztpraxis einer Bekannten.
I. Sitzungsverlauf im Überblick
1. Sitzung (Probesitzung)
In dieser Sitzung wird das tiefe Bedürfnis der Klientin nach Erleuchtung
(dem Ankommen bei sich selbst und in der Welt) und Freude deutlich und wie weit
sie von diesem Ziel entfernt ist:
Ihr hohes Angstpotential blockiert sie physisch und psychisch.
Dass sie ihre spirituelle Anbindung in Ansätzen schon etabliert hat, zeigt
sich im schnellen Auftauchen in einer „lichten Gestalt“, die ihr
auch in den folgenden Sitzungen zur Seite stehen will.
2. Sitzung:
Im Verlauf der 2. Sitzung spürt die Klientin ihrem Lebensgefühl, der
gebremsten Lebensenergie und der dahinter liegenden Angst nach.
Sie begegnet als ca. 3-jähriges Kind ihrem Vater. In der unmittelbaren
Konfrontation mit dem Vater verwandelt sich das anfängliche Angstgefühl
in Mitgefühl. Sie spürt seine Unsicherheit, die tiefe Traurigkeit
und Resignation und erlebt seinen Zusammenbruch vor ihren Augen.
Mit dem Auftauchen den Grossmutter und ihrer Tante begegnet sie weiteren Hauptbezugspersonen,
die ihrem Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit nicht nachkommen können.
Sie lässt ansatzweise die Wut und Erregung auf die psychische Starre ihrer
Bezugspersonen raus und unternimmt erste Annäherungs- und Bemutterungsversuche
ihrem Inneren Kind gegenüber.
3. Sitzung:
Im Verlauf der 3. Sitzung lässt sich die Klientin tiefer und intensiver
in ihre Seelenbilder ein. Während sie in der vorangegangenen Sitzung ihre
Depression noch auf ihren „Inneren Vater“ projeziert, lässt
sie sich nach dem Wahrnehmen und dem bewussten Ansprechen der eigenen Hilflosigkeit
und Angst in ihre innere Tiefe fallen. Sie erlebt den frühkindlichen Alptraum
eines im dunklen, kalten Keller für lange Zeit und wiederholt eingesperrten
Kindes. Sie spürt den tiefen Schmerz des Alleinseins, der sie an den Rand
der Ohnmacht führt. Auf die Frage, ob sie sich in diesem Gefühl noch
heute wieder findet, kommt die Klientin aus ihrer Lethargie. Die aufgestauten
Emotionen der Wut und Aggressionen finden ihren Ausbruch. Aktive Veränderungsarbeit
ihrer Verhaltensmatrix kann stattfinden: Sie verlässt ihre Opferrolle und
setzt sich zielgerichtet für ihre Bedürfnisse ein.
Die Belohnung folgt prompt: Die Gefühlskanäle öffnen sich und
die seit Jahren angestauten Tränen und Energien dürfen endlich fliessen.
Ihr Körper reagiert synchron: Entspannung breitet sich aus, freier Atem
durchpulst ihren Körper. Die Verhärtungen in Hals und Herz lösen
sich komplett auf, Wärme macht sich breit.
Es gelingt der Klientin ohne Mühe und mit viel Einfühlung ein klärendes
und für alle Beteiligten entlastendes Gespräch zu führen. Sie
erfährt ihre eigene Handlungskompetenz.
Die Abschlusssequenz steht ganz unter der Spürung von Nähe und Geborgenheit,
Leichtigkeit und Freude, die sie dauerhaft erleben will. So formuliert sie gleichzeitig
die Zielvorgaben für ihre weiteren Sitzungen.
4. Sitzung:
In der 4. Sitzung erlebt die Klientin die grosse Intensität der archaischen
Angst, bedingt durch die völlige Hilflosigkeit des Kleinkindes allein im
Kinderbett. Ihre ohnmächtige Angst findet ihre Entladung in intervallartigem
Schreien, gefolgt von Strampeln und Um-sich-Schlagen. Danach fühlt sie
sich entlastet und kommt in Kontakt mit ihrer Traurigkeit und tiefen Sehnsucht
nach ihrer Mutter. Die herbeigerufene Mutter zeigt die komplette Hilflosigkeit
und Überforderung ihrer frühen Mutterschaft (mit 17 Jahren).
Durch die therapeutische Massnahme des Farbe-Einfliessen-Lassens bei der Klientin,
ihrer Mutter, der Grossmutter und Tante erfüllen sich ihre Bedürfnisse
nach Liebe, Geborgenheit und Verständnis. Diese Bedürfnisse kann sie
anschliessend in der Begegnung mit ihren Verwandten auch verbalisieren und einfordern.
5. Sitzung:
Die Klientin erlebt am Vortag der 5. Sitzung bei der Geburtstagsfeier ihres
Vaters, wie sie „abrutscht“ in das Gefühl von Schuld und Scham,
das sie aus ihrer Kinderzeit noch so gut kennt. Sie konfrontiert ihren Vater
daraufhin erregt mit seinen permanenten Verhaltensvorschriften - die in dem
Ausspruch gipfeln: „Am liebsten hättest du mich weggeschlossen!“
- und entlädt dabei ihre gespeicherten Aggressionen. Nach dem Abreagieren
ihrer Wut fliessen die Tränen und sie taucht ein in ihre frühe Kindheit.
Sie erlebt ihre Ohnmacht und Starre angesichts der Situation mit am Bett fest
gebundenen Beinen zu liegen. Sie zeigt Handlungskompetenz, indem sie sich bei
ihrem Vater durchsetzt und sich von ihm aus der Situation befreien lässt.
In der Abschlussszene entlässt sie ein freundlicher Vater aus dem Haus.
Sie geniesst ihre Freiheit und lässt ihrem Bewegungsdrang freudig und lustvoll
freien Lauf.
Mit dem Gespür ihrem Vater in Zukunft entschieden und ohne Verletzbarkeit
begegnen zu können, endet die Sitzung.
6. Sitzung:
Über eine akute Unterleibserkrankung mit starken Schmerzen findet die Klientin
relativ übergangslos den Einstieg in eine körperliche Missbrauchssituation
in ihrer frühen Kindheit.
Sie wirft in dieses Geschehen nur ein kurzen Blick: Sie fühlt sich an den
Beinen festgehalten und wird daran gehindert zu schreien. Im Raum ist es dunkel
und sie meint vage den Landarbeiter erkennen zu können. Sie reagiert daraufhin
mit einer entschiedenen Gegenwehr mit Schlagstockeinsatz und Stimmgewalt. Sie
formuliert dabei für sich ganz neue Verhaltensmuster in Richtung Aufgabe
ihrer Opferrolle zur selbstbestimmten und unabhängigen Lebensweise und
verstärkt sie mit einem persönlichen Schwur. In der Folge entwickelt
sich ein frei laufendes Heilungsritual, in dessen Verlauf helles Licht in sie
einfliesst und sie bei der lichten Gestalt, die sich ihr nähert, ihre eigenen
Gesichtszüge erkennt.
7. Sitzung:
In der 7. Sitzung lässt sich die Klientin auf den Urgrund ihres Erdendaseins
fallen. Sie erlebt sich im Mutterleib kurz vor ihrer Entbindung. Über ihre
Einstiegswahrnehmung einer gedämpften, dämmrigen Umgebung und den
Druck auf ihren Ohren kommt sie nach kurzer Spürung in einen unausweichlichen
„Sog“, in eine körperlichen und psychischen Ausnahmezustand.
Das sich anschliessende Erleben der eigenen Geburt (über 2 Stunden) drückt
sie auf der Körperebene sehr intensiv aus, mit dem Mitgehen in Geburtskörperhaltungen
und dem Ausagieren der extremen Schmerzempfindungen. Die Klientin ist kaum zu
verbalen Äusserungen fähig, so intensiv ist sie im Geburtsgeschehen.
Kurz vor der Austreibungsphase gerät sie in akute Atemnot und fällt
in eine komplette Bewegungslosigkeit. So verharrt sie für ca. 2 Minuten
ohne irgendeine Reaktion, um dann mit entspannter Stimme ganz selig von ihrem
Gefühl von Frieden und tiefer Geborgenheit und ihrer Annahme, „sie
sei tot“, zu sprechen. Auf Ansprache der Therapeutin kommt sie in das
weitere Geburtsgeschehen und beendet unter dem Eindruck einer extremen Enge
und einer kurzen, intensiven Austreibungsphase ihre Geburt. Sie schreit prompt
und wie ein Säugling und lässt sich erschöpft und sichtlich zufrieden
in den Armen ihrer Therapeutin halten.
8. Sitzung:
Zu Beginn dieser Sitzung spürt sie ihrem Erleben in der Nacht nach, die
von extremer Unruhe und leicht wehenartiger Kontraktionen im Unterleib bestimmt
war. In der Folge erlebt sie sich als Gebärende. Sie geht durch eine körperlich
ähnlich intensives Geburtsgeschehen wie in der vorangegangenen Sitzung,
nur wesentlich verkürzt (ca. eine halbe Stunde) und ohne Unterbrechung.
Sie wirkt sehr zielstrebig und entschlossen. Erschöpft und selig hält
sie ihr Inneres Kind in den Armen. Sie nimmt ganz bewusst wahr, dass sie sich
neu geboren hat und entdeckt ihren grossen Wert. Sie zeigt ihren mütterlichen
Stolz und Fürsorge und freut sich über ihr neues Leben gemeinsam mit
ihrem herbeigerufenen Ehemann und ihren Kindern.
9. Sitzung:
Die 9. Sitzung steht ganz unter dem Zeichen der beruflichen Orientierung.
Hierzu bietet das synergetische Mentaltraining ein gutes Instrument.
Anknüpfend an das positive Lebensgefühl zu Beginn ihres Tiermedizinstudiums
lässt die Therapeutin ihr Studium im Zeitraffer durchlaufen, sie in einem
Katalog von verwandten Berufsbildern blättern und schliesslich die Anmeldeformulare
zur Tierheilpraktikerin ausfüllen. Hierbei wird deutlich, dass sie hoch
motiviert und entschlossen ist, diese Ausbildung zu machen, auch wenn im familiären
Umfeld sich abzeichnende neue Dynamiken entwickeln. Sie freut sich auf die neuen
Herausforderungen auf allen Ebenen.
Ein Blick in die Zukunft zeigt sie etabliert in einem Praxisteam.
II. Sitzungen im Detail
1. Sitzung: Probesession
Einstiegsbild: Gewölbekeller mit einem Portal, düster und kalt, unebener
Boden; rechts und links viereckige Säulen; Türen, die tief im Inneren
liegen und die man nicht sieht.
Die Klientin entscheidet sich dafür immer geradeaus zu gehen. Die Dunkelheit
nimmt zu. Sie landet in einem Keller, der einem Mausoleum ähnelt.
EINWEIHUNG könnte als Thema auf dem Schild der Tür stehen, von der
Sie sich angezogen fühlt. Ein grosser, heller Raum empfängt sie, in
dem Sie eine grosse Traurigkeit empfindet.
In der Mitte des Raumes erkennt sie einen Altar. Sie spürt eine zunehmende
Angst, die sie kurze Zeit später komplett handlungsunfähig macht.
Auf die Frage nach einem Helfer, sieht sie eine lichte Gestalt, wie heller Nebel,
der die Angst bewachen soll.
Eine helle Sprossentür, mit der Aufschrift FREUDE wird als nächstes
wahrgenommen. Nach dem Öffnen der Tür überfällt sie ein
Gefühl der Ambivalenz und Unsicherheit, die sie auf meine Frage hin, körperlich
als Barriere im Hals wahrnimmt.
Kl.: „Wie ein harter Kloss, der sich dort eingenistet und verschlossen
hat“.
Nach der Aufforderung, direkt Kontakt aufzunehmen, fordert sie den Kloss zaghaft
auf, nichts mehr unter Verschluss zu halten, damit endlich Freude in ihr Leben
einziehen kann. Zusätzlich entwickelt sie einen Kopfdruck. Auf direkte
Anfrage erhält sie die Antwort, dass alter Ärger dort sitzen würde.
Die eilig von ihr herbeigerufene lichte Gestalt entspannt sie sichtlich:
Kl.: „Sie passt weiter auf die Angst auf“.
Mit der Bitte, dass sie ihr in der Folgezeit und in weiteren Session hilfreich
zur Seite stehen soll, endet die erste Sitzung.
2. Sitzung: Die verletzten Herzen
Einstiegsbild: Baumallee, dicht stehende alte Bäume, deren Kronen einen
über dem Weg verbundenes Blattdach bilden, „wie ein Dom“.
Kl.: „Ich gehe gern dort hindurch, alles ist so grün. Jetzt ist im
Kopf ein Einschlafgefühl“.
Die Schutzmechanismen werden aktiviert.
Th.: „Nimm das wahr und versuch mal dich weiter umzuschauen.“
Kl.: „Die Allee bekommt eine Öffnung, eine Wiese in voller Blüte.
Da fliesst ein natürlicher Bach, sieht alles ganz schön aus.“
Von aussen betrachtet sieht alles ganz gut aus, ihr Lebensgefühl ist aber
ein ganz anderes.
Th.: „Wie fühlst du dich?“
Kl.: „Ich nehme mich nicht wahr.“
Einblick in ihr Lebensgefühl (in der Folge im Text unterstrichen).
Nach der Aufforderung mal nach unten zu ihren Füssen zu schauen, sieht
die Klientin ein kleines Mädchen, etwa 3 Jahre alt.
Kl.: „Ich sehe, wie es auf den Bach zu läuft, ich folge ihr. Jetzt
zieht sie ihre Schuhe aus und geht mit den Füssen ins Wasser und den Bach
entlang. Ich hätte Lust ihr hinterher zu gehen.
Th.: „Mach´s doch einfach!“
Kaum ist sie im Wasser, wird ihr Elan gebremst: „Unbekanntes Terrain,
eine gewisse Schwere.“ Das Kind verlässt den Bach und läuft
einen Berg hinauf. Die Klientin folgt ihr, spürt aber gleichzeitig ihre
Anspannung und eine Enge in der Brust.
Ihr Körper reagiert synchron.
T.: „Sprich dieses Gefühl mal an! Oder frag die Enge, woher sie kommt!“
Kl.: „Ich habe Angst vor Vater.“
Sie schweigt.
Th.: „Hast Du noch Kontakt zu dem Kind?“
Kl.: „Ja, das läuft weiter entfernt von mir.“
Th.: „Dann ruf´ es doch mal näher ran und schau mal, ob es
seinem Vater begegnen will.“
Kl.: „Ja, der taucht jetzt auf.“
Th.: „Und was beobachtest du jetzt weiter?
Kl.: „Die Kleine setzt sich jetzt an den Bach ran und der Vater auf einen
Stein ein Stück entfernt von ihr.
Th.: „Schau deinem Vater mal in die Augen! Schaut er dich an?“
Kl.: „Ja, ich habe immer Angst, Angst vor dir, Vater!“
Th.: „Reagiert der Vater?“
Kl.: „Er ist unsicher.“
Th.: „Schau ihm weiter in die Augen!“
Kl.: „Ich weiss gar nicht, ob ich vor dir Angst haben muss, du siehst
so traurig aus!“
Sie schweigt betroffen.
Th.: „Wie fühlst du dich dabei? Antwortet er dir?“
Kl.: „Der Vater sagt: „Das Leben ist gelaufen. Mein Herz hat keine
Chance. Mir wird alles zuviel.“ Der Vater bricht regungslos zusammen.“
Die Klientin beschreibt ihr eigenes Lebensgefühl und die Angst, dass ihr
Schutzsystem und sie selbst zusammenbricht.
Th.: „Wie ist das jetzt für dich? Was ist dein Impuls?“
Kl.: „Die grosse helle Gestalt taucht auf und macht Wiederbelebungsversuche.
Jetzt kommen auch die Grossmutter und ihre Schwester. Die stehen da regungslos
rum und tun nichts.“
Th.: „Wie geht´s dir damit?“
Kl.: „Ich bin erschüttert! Das kann doch nicht sein! – Richtig
typisch!!!
Klientin ist sichtlich erregt.
Th.: „In deiner Innenwelt ist dir alles möglich. Geh´ doch
mal als Erwachsene zu der Kleinen und hilf ihr!“
Kl.: laut „Seht ihr nicht, die Kleine leidet! Sie ist völlig überfordert!
Wie könnt ihr so angewurzelt stehen! Wie versteinerte Salzsäulen.
Ihr seid ja keine Menschen!“
Th.: „Wie reagieren sie? Schau ihnen mal in die Augen!“
Kl.: „Sie gucken mich verunsichert und hilflos an. Das sind lauter verletzte,
abgeschottene Herzen!“
Th.: „Sag´s ihnen direkt!“
Kl.: „Ihr könnt einem ja Leid tun. Ihr seid so weit von euch entfernt!“
Th.: „Spür mal in dich rein – kennst du dieses Gefühl
auch?“
Kl.: nickt
Th.: „Lass dieses Gefühl da sein und schau mal zu der Kleinen! Wie
geht´s ihr?“
Kl.: „Gar nicht gut. Sie sitzt da ganz allein und eingekauert.“
Th.: „Was ist dein Impuls?“
Kl.: „Ich geh jetzt zu der Kleinen und nehme sie in den Arm.“
Th.: „Hälst du sie jetzt?“
Kl.: „Ja, sie klammert sich an mir fest!“
Th.: „Wie fühlt sie sich jetzt?“
Kl.: „Es tut ihr gut.“
Th.: „Magst du ihr mal über den Rücken streicheln?“
Kl.: nickt und ist gerührt „Es tut gut dich zu spüren!
Th. streicht ihr mit der Hand über den Rücken. Kl. schluchzt.
Sehnsucht nach Nähe und Zuwendung.
Th.: „Ja, lass alles da sein und spür´ die Nähe zu der
Kleinen.“
Beruhigende Musik wird eingespielt.
Nach einer Weile
Th.: „Sind die Erwachsenen noch da?“
Kl.: „Ja, sie nehmen sich jetzt an die Hände. Mein Vater, die Grossmutter
und meine Tante. Das ist schön.“
Th.: „Und wenn du jetzt noch mal in dein Einstiegsbild am Anfang der Session
gehst, was siehst du da?“
Kl.: „Auf die Blumenwiese?
Th.: „Ja!“
Kl.: „Ja, da stehen sie jetzt alle in einem Kreis – und ich bin
in ihrer Mitte.“
Sehnsucht nach Einheit und Zugehörigkeit.
3. Sitzung: Das schwarze Loch (ausführliches Wortprotokoll)
Entspannungstext: Lichtatmung.
Th.: „Schau dich einmal um, wo bist du? Was nimmst du wahr?“
Kl.: „Ich erwarte, dass was kommt, und es ist kein Bild vorhanden. Ich
möchte irgendetwas ändern – nichts! Nur diese Hoffnungslosigkeit.“
Sie projeziert ihre Gefühle nicht mehr auf ihre Verwandten, sondern empfindet
sie als ihre eigenen.
Th.: „Ja, nimm sie wahr, und sprich die Hoffnungslosigkeit mal an! Sag
ihr: Hoffnungslosigkeit, du darfst da sein.“
In ihrem inneren Heilungsweg ist es wichtig, dass sie ihre Hoffnungslosigkeit,
Angst und Traurigkeit annimmt und integriert. In dieser Sitzung passiert eine
erste Annäherung. Durch neues Handeln wird die Struktur in der Folgezeit
destabilisiert und durch den dadurch ausgelösten Selbstorganisationsprozess
in eine neue Ordnung überführt.
Kl.: „Da ist ein leeres schwarzes Loch. Ein Fallen in die Tiefe. Ich habe
Angst, nicht da raus zu kommen, mich zu verletzen.“
Es wird ihr nichts geschehen, wenn sie die Bedrohung zulässt. Ich begleite
jeden so weit, wie er gehen kann und will. Ich kann sie ohne Bedenken ermutigen,
den drohenden Abgrund anzusprechen und in ihn zu fallen. Das ist das Sich-Seiner-Seele-Anvertrauen,
die Hingabe an sich selbst.
Th.: „Ja, lass auch diese Angst da sein! Wo spürst du sie?“
Kontakt auf allen Ebenen verschafft vertiefenden Zugang.
Kl.: „Die Angst umkrampft mein Herz. Sie ist hart, es ist wie in einem
Panzer, sie schnürt mich ein, wie eine Spange.“
Das scheinbar bedrohte Herz ist bei inneren Erfahrungen meistens ganz ruhig
und zeigt sein Vertrauen zu dem, was innerlich geschieht.
Th.: „Sprich die Spange mal direkt an. Sie soll dir mal sagen, wie sie
entstanden ist. Oder was ist dein Impuls?“
Y-Frage: Die Entscheidungs- und Handlungskompetenz liegt bei der Klientin.
Die Klientin geht auf die Symbolebene und verschafft sich so Distanz.
Kl.: „Ich sehe eine Blume, die sich jetzt öffnet. Sie ist lila und
hat 5 Kelchblätter. Wie eine Blase formt sie sich. Da ist Herzöffnung.“
Die Zuordnung der Farben zu seelischen Qualitäten ist seit langem etabliert.
Lila ist die Farbe der Spiritualität und Heilung.
Die Realität eines Klienten zeigt sich immer ganz deutlich in seiner Innenwelt,
als reale Bilder, Symbolbilder (hier die lila Blüte), Gefühle und
Körperreaktionen. Alles ist miteinander verbunden, wird von mir miteinander
konfrontiert und öffnet mehr und mehr den Weg, um Blockaden zu lösen.
Th.: „Ja, da geschieht Veränderung. Wie fühlt sich das an?“
Anbindung an die Emotionen.
Kl.: „Die Angst klammert an. Die braucht wieder helles Licht. Jetzt schwebe
ich auf einem Wolkenteppich.“
Ihre spirituelle Anbindung funktioniert. Die Widerstände sind gross. Sie
zieht sich auf eine Metaebene zurück. Es besteht die Gefahr der Flucht.
Th.: „Und wenn du wieder Kontakt mit deinem Herzen aufnimmst?“
Ich lasse sie wieder Kontakt mit der Realitätsebene aufnehmen.
Kl.: „Da ist jetzt eine Wüste. Und in der Ferne ist eine dunkle Schicht,
zähflüssig, eine grosse Blase, dunkel, schalenförmig. Oh –
Klient sichtlich erschrocken – das ist eine Atomblase. Ich muss mich raketenartig
entfernen. Ich habe Angst zu sehen, wie die Dunkelheit entstanden ist.“
Die innere Wüste ist ein beliebtes Ausdrucksbild der Depression.
Th.: „Nimm das wahr und lass die Angst da sein!“
Es ist sehr hilfreich, die Abwehr bewusst anzusprechen und sie mit in die Erfahrung
zu nehmen.
Kl.: „Da ist soviel Traurigkeit im Hals.“
Eine innere Öffnung geschieht: Das dahinter liegende Gefühl wird sichtbar.
Th.: „Lass die Traurigkeit auch da sein. Spür ihr nach und lass dich
mal in eine Situation führen, wo sie dir schon mal begegnet ist.“
Ansteuern der Prägungsebene.
Kl.: „Ich sitze auf einer Treppe, das ist die Kellertreppe in meinem Elternhaus.
Es ist dunkel und kalt. Ich habe schreckliche Angst, es ist nicht zum Aushalten.
Die Angst schnürt mir die Kehle zu. Es ist keiner da. Ich kann mich nicht
mehr bewegen. Ich glaube ich verlier das Bewusststein.“
Sie erreicht eine Situation auf der Prägungsebene ihres Musters.
Lähmung und Starre dienen der Klientin als unbewusster Schutz vor der inneren
Bedrohung, die bis zur Ohnmacht gehen kann.
Th.: „Ja, nimm das wahr – und atme. Versuch mit dem Kind in Kontakt
zu bleiben – und spür dem weiter nach.“
Durch das Atmen bekommt sie wieder Anschluss an den Energiefluss.
Passende Hintergrundmusik (Vangelis A) wird leise eingespielt.
Kl.: „Ich hab so schreckliche Angst, es ist so dunkel und kalt. Meine
Tante hat mich wieder eingeschlossen im Keller. Das hat sie oft gemacht. Ich
soll spüren wie das ist, eine nasse Hose zu haben. Ich fühle jetzt
noch dieses Ausgeliefertsein, es ist keiner da, der mir helfen kann. Ich bin
so allein.“
Th.: „Kennst du dieses Gefühl?“
Transfer zur Gegenwart, dient der stärkeren Bewusstwerdung ihres Musters.
Kl.: „Ja! Das begleitet mich schon ein Leben lang.“
Th.: „Das hat sich bis in dein heutiges Leben eingeprägt. Möchtest
du das so stehen lassen? Die Kleine in dir sitzt immer noch in der Kälte
und in der Dunkelheit und fühlt sich verlassen.“
Transparenz in die wirkenden Zusammenhänge.
Die Klientin atmet laut und gepresst. Sie ist stark angespannt.
Th.: „Und atme … Ja, lass es raus! Mach einen Ton, drück´
es aus. “
Gefühlsverstärkende Musik (Vangelis B) wird eingespielt.
Zur Ankerung der Situation und Gefühlsverstärkung.
Die Klientin beginnt zu schreien, ohne Worte und sehr verkrampft.
Ich schlage leicht provozierend mit dem Schlagstock auf den Boden und gebe der
Klientin gleichzeitig einen anderen in die Hand. Sie wird dabei auch mit Worten
von mir unterstützt.
Th.: „Ja, lass es raus! Trau dich!
Sie greift sofort nach dem Schlagstock, kniet sich hin und schlägt unkontrolliert
auf den Boden.
Sie wird dabei von mir durch Anfeuern und Mitschlagen und durch die Musik in
ihrer Prozessarbeit unterstützt.
Die gestaute Energie findet ihren Weg – die so lang aufrecht erhaltene,
starre Kontrolle geht verloren – der Selbstorganisationsprozess kommt
in Fahrt.
Kl.: „Die nehm´ ich mir vor. Ich stürze in die Küche,
wo die Tante und die Grossmutter sitzen. Was geht denn hier vor sich? Jetzt
ist aber Schluss! Ich hau´ auf den Küchentisch, die Bank und den
verdammten Hochstuhl, auf dem ich immer sitzen muss. Und mich sperrt keiner
mehr ein!
Th.: - Laut – „Ja, sag´s ihnen, lauter! Jetzt ist Schluss.
Unterstützung des Prozesses.
Die Klientin entlädt weiter die angestaute Energie.
Kl.: „Ich habe Angst, wenn ich da unten im Dunkeln hocke. Ich bin so allein,
da unten. Ich will dann gar nicht mehr da sein, am liebsten immer versteckt
sein.“
Die Klientin schluchzt laut auf und legt sich weinend zurück auf die Liege.
Th.: „Ja, lass alles da sein. Lass die Traurigkeit aus deinem Hals abfliessen.“
Die Klientin weint ausdauernd und in Intervallen.
Th.: „Ja, lass alles raus – und atme. Spür die Entlastung.
Kl.: „Mein Gott, ich weine. Ich kann wieder weinen. Das habe ich seit
Ewigkeiten nicht mehr getan. Das tut gut!
Sie fasst sich an den Hals.
Th.: „Wie fühlt der Hals sich an?“
Kl.: - schluckt – „Ganz weich und warm. Mein Gott, ich bin ja so
dankbar.“
Wärme ist immer ein Zeichen für fliessende Energie.
Th.: „Danke vor allem dir! Du bist in dem dunklen Abgrund und hast für
dich gesorgt. “
Ich weise auf ihre eigene Handlungskompetenz hin.
Kl.: lächelt -„Ja, das stimmt. Und das hat richtig Luft verschafft.“
Die Klientin atmet tief durch und streicht sich, wie zur Überprüfung,
über den Hals und die Brust.
Th.: „Und wie fühlt es sich jetzt an, dein Herz?“
Kl.: - befreit - „Ganz weich und warm. Die Spange ist gesprengt.
Th.: „Ja, du hast dich frei gesetzt.“
Th.: „Möchtest du noch mal den Kontakt mit deiner Tante und deiner
Grossmutter nachspüren? Sind sie noch da?“
Kl.: „Die schauen mich ganz verwundert und – sie lacht – richtig
hilflos an. So aufgeschreckt.
Th.: „Sag´s ihnen direkt!“
Hinweis auf direkte Ansprache, die Innenweltfiguren werden so miteinander in
Verbindung gebracht und besser konfrontiert.
Kl.: „Schaut nicht so verschreckt. Ihr könnt mir doch nicht erzählen,
dass ihr von meiner Not keine Ahnung hattet.
Th.: „Sie schütteln tatsächlich den Kopf. Meine Tante sagt,
dass sie meiner Erziehung sehr ernst nimmt, das hat sie meiner Mutter versprochen
(die Mutter besucht die Schule in der Stadt und ist wochentags nicht da).“
Kl.: „Du bist weit über das Ziel hinaus geschossen.“
Th.: „Schau ihr mal in die Augen!“
Kl.: „Sie ist traurig. Sie hat es wirklich nicht gemerkt, was mit mir
los war.“
Th.: „Sprich direkt zu ihr – schau ihr in die Augen!“
Kl.: - leise – „Ich sehe deine Traurigkeit und Starre.
Die Klientin hebt ihre Hand in die Höhe, ich reiche ihr meine Hand.
Leise Musik (Song of the Lamp) wird eingespielt zur Ankerung.
Die Klientin weint glücklich und lächelt.
Kl.: „Das sind aber Glückstränen.“
Th.: „Das ist doch schön! Du hast deine Gefühlskanäle geöffnet.
Schau bitte mal nach deiner Grossmutter, ist sie auch noch da?“
Kl.: - lächelt – „Sie ist bei ihrer Lieblingsbeschäftigung.
Sie knetet gerade einen Teig am Küchentisch. Da durfte ich immer mitmischen.
Ich spür jetzt noch das Gefühl des Teiges an meinen bemehlten Fingern.“
Die Klientin bewegt dabei ihre Finger.
Th.: „Tust du das gerade?“
Kl.: „Ja, ich lege meine Hände in die bemehlten Hände meiner
Grossmutter.
Ich halte ihr die Hand.
Th.: „Und wenn du ihr in die Augen schaust?“
Kl.: - Tief durchatmend und gerührt – „Da ist ganz viel Liebe
drin.“
Die Musik wird lauter gestellt – lange Pause - .
Ankerungsmöglichkeit des neuen Bildes in der Innenwelt.
Th.: „Und was ist dein Bedürfnis? Möchtest du noch etwas ansprechen?“
Kl.: „Nein, nur spüren. Wir stehen ganz dicht zusammen und strahlen
uns an. “
Th.: „Da ist ganz viel Geborgenheit und Verbindung.“
Die Klientin nickt gerührt.
Th.: „Ja, nimm dieses Gefühl ganz in dich auf und geniesse es.“
- Pause -
Th.: - mit leiser, behutsamer Stimme - „Und wenn du jetzt zu Beginn der
Sitzung zurückschaust, was nimmst du wahr? Was siehst oder empfindest du?“
Rückkopplungseffekt und Überprüfung, ob die neue Struktur stabil
ist.
Kl.: - lacht prustend- „Ich sitze auf dem Wolkenteppich mit meiner Grossmutter
und meiner Tante. Wir fliegen über eine blühende Wiese – huii
– das ist super, so grenzenlos und frei!“
Th.: „Und hast du Lust mal zu landen?“
KL.: „Nein, jetzt gönne ich mir diese schöne Aussicht und dieses
freie Gefühl. Da will ich hin – auf Dauer.“
Th.: „Ok, gönn´ es die in vollen Zügen. Ich lass dich
jetzt für gut 10 Minauten allein und komme dann wieder:“
Nach 10 Minuten kommt die Therapeutin zurück und beginnt die Rückführung.
Th.: - mit kräftiger und bestimmter Stimme - „Lass´ die Bilder
blasser werden, sich in den Hintergrund zurückziehen (an das allmähliche
Verschwinden der Töne der Hintergrundmusik gekoppelt) und mach dir noch
einmal bewusst, dass der Weg in deine Tiefe mit jedem Mal leichter wird, weil
sich deine eigenen Spuren der Bilderwelt mit jedem Mal tiefer einprägen
(Selbstsuggestion, am Ende jeder Sitzung) und dass du alles Erlebte erinnern
und dir noch mehr dazu einfallen wird, wenn du dich weiter mit deinem Thema
beschäftigst. Jetzt wird es langsam Zeit, wieder hierher in Raum und Zeit
der äusseren, materiellen Wirklichkeit zu kommen. Beginne bewusst ein-
und auszuatmen und mit jedem ein- und ausatmen komme in deinem Tempo mehr und
mehr hierher zurück … spüre jetzt deinen Körper …
vielleicht kannst du bemerken, dass sich ein Körperteil bewegen möchte
… die Hände vielleicht oder die Füsse … und mit dem nächsten
stärkeren Einatmen verstärkst du auch die Bewegung … lässt
sie übergehen in wohliges Dehnen und Strecken … mit dem du mehr und
mehr zurückkommst. So kommst du ganz hier an, nimmst die Augenbinde ab
... und vielleicht magst du noch einmal aneinander reiben, bis sie ganz warm
sind, und deine warmen Hände sanft über deine geschlossenen Augen
legen … um deine Augen in die Wärme und das gedämpfte Licht
deiner Hände hinein zu öffnen … und dann bist du wieder ganz
hier.“
4. Sitzung: Wo ist Mama?
Im Vorgespräch spricht die Klientin ihre veränderte Gefühlswahrnehmung
und –ausdruck an. „Konnte ich früher gar nicht weinen, heule
ich jetzt schon bei der kleinsten Gelegenheit. Ich will keine Heulsuse werden.“
Auf meine Erwiderung: „Du spürst dich jetzt stärker, du hast
dich für deine Empfindungen geöffnet“ schiessen ihr sofort die
Tränen in die Augen.
Einstiegsbild: Die Klientin sieht sich als Kleinkind im Kinderbett an die Decke
starren. Sie fühlt sich allein und ausgeschlossen. In der Nähe hört
sie Streit der Eltern.
Kl.: „Da ist ganz viel Angst, die totale Hilflosigkeit und Unruhe.“
Die Therapeutin fordert sie auf, alles raus zu lassen und wenn ein Ton kommen
will, einen Ton kommen zu lassen. Sofort setzt ein Weinen mit kindlicher Stimme
ein, intervallartig und ausgeprägt, begleitet mit heftigem Strampeln und
Um-sich-Schlagen. Ich lass sie ganz in dem Gefühl sein, bis sie über
monotones Weinen und sichtlich erschöpft verstummt. Ich gebe ihr Zeit,
dem Geschehen nachzuspüren.
Th.: „Was ist jetzt da, wie fühlst du dich?“
Kl.: „Entlastet!“
Sie atmet mehrfach tief ein.
Th.: „Was würde dir helfen? Was möchtest du tun?“
Kl.: „Ich vermisse meine Mama, sie ist nie da.“
Auf Aufforderung, sich deutlich bemerkbar zu machen, kommt schliesslich die
Mutter, die aber gleich wieder in ihr Arbeitszimmer will. Mit Mühe verweilt
die Mutter, ohne jedoch die Bedürfnisse ihres Kindes auch nur in Ansätzen
nachkommen zu können. Traurigkeit und Sehnsucht nach der Mutter überwältigen
die Klientin schliesslich. Durch Farbe-Einfliessen-Lassen, erst bei ihr, dann
bei der Mutter, kippt die Situation. Auch die Grossmutter und Tante, die dazu
kommen, werden in gelbes Licht eingehüllt.
Farbe ist Schwingung von einer bestimmten Frequenz. Da auch die Innenweltbilder
bestimmte Frequenzen darstellen, entsteht über das Einlaufen lassen von
Farbe eine Wechselwirkung zwischen den Bildern, der Struktur und der Farbe.
Th.: „Was ist dein Bedürfnis? Möchtest du noch etwas sagen?“
Kl.: „Meine Mutter soll bei mir bleiben!“
Th.: „Sag´s ihr direkt!“
Kl.: „Mama, ich möchte, dass du immer bei mir bist! Nicht nur an
den Wochenenden.
Th.: „Und wie reagiert deine Mutter?“
Kl.: „Sie nimmt mich auf den Schoss und sagt, dass sie auch gern bei ihr
wäre, dass sie aber noch in ihre Schule müsse. Die Grosseltern und
die Tante seien doch bei ihr.“
Th.: „Sind sie auch noch da, sind sie noch zu sehen?“
Kl.: „Ja, die machen beide ein freundliches Gesicht. Die Grossmutter sagt
jetzt, dass sie ihr liebes Kind sei und sie sich freut, dass sie bei ihr ist.“
Der Blick zurück ins Einstiegsbild zeigt ein leeres Kinderbettchen.
Kl.: „Wir sind alle im Garten. Ich schaukele, und Mama gib mir Anschwung.“
5. Sitzung: Eingegipst und abgestellt
Aufgewühlt durch die Geburtstagsfeier ihres Vaters am Vortag kommt die
Klientin zu weiteren Kindheitsbildern.
Kl.: „Als er meine Kinder massregelte, war ich wieder in diesem Scheissgefühl
von Schuld und Scham, wie ich das von früher kenne.“
Th.: „Sei wieder in diesem Gefühl, spür ihm nach und schau,
was dein Impuls dazu ist.“
Kl.: „Ich habe immer Angst gehabt vor dir, vor dir bin ich immer geflüchtet.
Und gestern, da war es wieder ganz deutlich da, dieses Gefühl von Beklemmung
und Demütigung, sodass ich am liebsten in den Boden versunken wäre.
Mein Gott, ich bin erwachsen – und dann noch so was!“
Sie macht ihrem Vater weiter erregt und laut Vorwürfe.
Kl.: „Immer musste ich leise sein, weil du arbeiten wolltest oder schlafen
wolltest! Ich konnte nie richtig spielen. Und Freunde durften auch nie mit ins
Haus. Am liebsten hättest du mich weggeschlossen!“
Nach dem Abreagieren ihrer Wut weint sie, ich lasse sie ihren Gefühlen
nachspüren. Die Klientin sieht sich auf ihrem Bett liegen mit Bandagen
umwickelten, starren Beinen.
Kl.: „Sie sind festgebunden am Bett!“
Th.: „Wie alt bist du? Was fühlst du?“
Kl.: „Ich bin noch ganz klein, keine 2 Jahre. Ich bin total hilflos und
schwach! Und jetzt kommt wieder dieses Ohnmachtsgefühl.“
Th.: „Ja, da ist wieder dieses Verhaltensmuster, dass du dich aus der
Situation herausziehen möchtest. Spür mal, ob du an deiner Lage etwas
ändern kannst.“
Die Klientin ruft ihren Vater, der nach mehrmaligem Rufen endlich erscheint,
und fordert ihn auf, die Bandagen an ihren Beinen zu zerschneiden.
Kl.: „Ich will mich endlich bewegen können.“
Mit zunehmender Entschiedenheit in ihrer Stimme kommt der Vater ihrer Aufforderung
nach. Mit dem Fallen der letzten Bandage fühlt sie ein intensives Durchpulsen
ihrer Beine, das sich auf ihren ganzen Körper ausbreitet. Sie bewegt ihre
Beine und fühlt sich befreit.
Körperliche Reaktionen sind immer ein Zeichen von energetischer Bewegung.
Hier geschieht Spannungsabbau.
Im Abschlussbild öffnet ihr der Vater lächelnd die Haustür und
sie sieht sich als Kind auf die Wiese laufen und umher tollen.
Th.: „Teste mal, ob deine Beine dich tragen und wie sich das anfühlt!“
Sie macht Gehversuche, die sich zunächst so anfühlen, als wären
sie lange eingegipst gewesen.
Die psychische Starre und Handlungsunfähigkeit sass sehr tief, was die
körperübergreifende Wirkung zeigt.
Kl.: „Ich bin frei“ und ruft laut und beglückt: „Endlich
kann ich mich bewegen!“
Th.: „Und wenn du jetzt noch mal zu dem Anfang der Sitzung zurückschaust?“
Kl.: „Ich spüre, dass ich meinem Vater die Stirn zeigen kann. Mir
macht keiner mehr Vorschriften, zumindest werden sie mich nicht mehr verletzen.
Verändern kann ich meinen Vater nicht, er ist ja schon ein sehr alter Mann.“
6. Sitzung: Übergriff und Gegenwehr
Die Klientin kommt mit einer akuten schmerzhaften Blasenentzündung zur
Sitzung. Nachts sei sie mehrfach wegen schmerzhafter Unterleibskrämpfe
aufgewacht.
Einstiegsbild: Sie findet sich in einem dunklen Raum wieder, liegend. Sie fühlt
sich extrem unbehaglich und weiss nicht, was vor sich geht. Sie spürt,
wie sie an den Beinen festgehalten wird:
Kl.: „Mein Gott, dass kann doch nicht wahr sein!“
Th.: „Was geschieht weiter? Was möchtest du tun?“
Kl.: „Ich möchte schreien, aber mir wird der Mund zugehalten.“
Th. hält ihr angedeutet den Mund zu und die Beine fest. Sie wehrt sich
erregt und heftig. Es gelingt ihr sich auf zu setzen und ihr Gegenüber
abzuschütteln.
Sie trennt sich nicht mehr von ihren Handlungsimpulsen ab.
Die Person wird von ihr nur vage erkannt:
Kl.: „Das ist, glaube ich, unser Landarbeiter, das möchte ich aber
gar nicht weiter wissen.“ Dann aufgebracht und erregt: „Das ist
so schon alles schrecklich genug!“
Der Klient bestimmt, wie weit er gehen will.
Sie bekommt den Schlagstock in die Hand und ruft erzürnt:
Kl.: „Ich will, dass das sofort aufhört. Ich habe furchtbare Schmerzen.“
Sie schlägt dabei mit aller Kraft auf die Matratze.
In dieser Situation beginnt die aktive Veränderungsarbeit.
Kl.: „Ich möchte mich nie wieder so total hilflos und ausgesetzt
fühlen! Alles, was in Zukunft geschieht, passiert nach meinem Willen. Ich
nehme mein Leben jetzt endlich selbst in die Hand. Das geschieht nach meinem
Willen – das verspreche ich mir, so wahr mir Gott helfe.“
Sie hält beschwörend den Schlagstock in die Luft und legt sich anschliessend
erschöpft hin. Nach ihrem körperlichen Befinden gefragt, sagt sie,
sie verspüre nur noch ein leichtes Brennen, und das passe zur Blasenentzündung.
Th.: „Wie fühlst du dich jetzt? Wie geht es dir?“
Kl.: „Ich bin einigermassen geschockt! Latent in mir habe ich gespürt,
dass da etwas mit Missbrauch war.“
Ihr ganzer Körper fängt daraufhin an zu beben, heftig und anhaltend,
was sie als sehr heilsam und befreiend erlebt.
Kl.: „Es ist als löse ich alles ab, was sich in meinen Zellen abgelagert
und innerlich vergiftet hat.“ Sie ruft: „Rauss für immer! Jetzt
fliesst helles Licht in mich ein! Das ist wunderschön.“
Es entwickelt sich ein freilaufendes Heilungsritual, in dessen Verlauf die lichte
Gestalt auf sie zukommt. Beim Näherkommen erkennt sie ihre eigenen Gesichtszüge.
Kl.: „Das ist meine spirituelle Seite, die ich ganz lebendig in mir spüre.“
7. Sitzung: Im Mutterleib
In das Vorgespräch zur 7. Sitzung kommt die Klientin strahlend und froh
gestimmt. „Ich glaube, mit der letzten Sitzung habe ich den absoluten
Durchbruch erreicht. Es scheint mir nichts mehr unmöglich zu sein. Je schrecklicher
die Erlebnisse sind, denen ich in meinen Innenweltreisen begegne, desto energievoller
gehe ich daraus hervor. Meine Familie und meine Freunde sprechen mich auch schon
auf meine Veränderung an. Ich hätte so viel Power und soviel Positives.
Meine Freundin fragte mich, ob ich verliebt sei. Ja, in mich!, habe ich geantwortet.
Beim Abhören der Tonbandkassette der letzten Sitzung habe ich mich erinnert,
dass ich in Erinnerung an den Landarbeiter immer ein mulmiges Gefühl hatte,
aber keine Bilder dazu. Er hat Gott-sei-Dank nur einen kurzen Einsatz auf dem
Hof meiner Grossmutter gehabt. Ich war ca. 5 Jahre alt.
Viel erstaunlicher fand ich – und das hat mich viel stärker berührt
- , wie ich in die Offensive gegangen bin und dann diese Mega-Offenbarung meiner
freilaufenden Körpererfahrung hatte. Da bin ich, glaub´ ich, von
Grund auf erneuert worden. Was dem Ganzen dann die Krone aufgesetzt hat, war,
wie diese lichte Gestalt sich dann ganz deutlich als ein Teil von mir zu erkennen
gab. Ich sehe jetzt noch diese lichtvollen Augen und spüre diese spirituelle
Kraft – einmalig!“
Einstiegsbild:
Kl.: „Alles ist merkwürdig gedämpft, es ist dämmrig. Ich
habe einen merkwürdigen Druck auf den Ohren, ich höre alles weit entfernt,
wie in einem Tonstudio. Oh, ich glaub´, ich bin im Mutterleib!“
Der Therapeut lässt sie weiter Kontakt aufnehmen, die Klientin spürt
in der Folge sehr intensiv ihrem Körperempfinden nach. Sie kommt unvermittelt
in starke Schmerzempfindungen. Sie richtet sich auf, kniet sich hin und rollt
sich zusammen, um im nächsten Moment den Kopf nach vorne zu schieben.
Kl.: „Das ist wie Wehen!“
Sie schreit laut und geht voll in ihr Körpergeschehen hinein. Die Therapeutin
legt zur Unterstützung die Hand auf den Rücken und fordert sie mit
lauter Stimme auf, dran zu bleiben.
Die Klientin geht durch heftige Wehen mit lauten, anhaltenden Schmerzschreien,
bis sie unvermittelt nach Luft ringt …
Kl.: „Ich krieg´ keine Luft.“
… und komplett eingerollt und regungslos da liegt. Auf die Frage der Therapeutin
…
Th.: „Was nimmst du jetzt wahr? Wo bist du jetzt?“
… kommt erst keine Reaktion. Dann …
Kl.: „Ich fühle mich ganz friedlich. Hier ist es schön, so unendlich
geborgen. – Pause – Ich glaub´, ich bin tot.“
- lange Pause –
Th.: „Du hast dich auf den Weg gemacht. Spür mal nach, was du jetzt
willst und was weiter geschieht.“
Die Klientin kommt ruckartig in ihre nach vorn gebeugte Haltung und ruft mit
gepresster Stimme:
Kl.: „Ist das eng hier, ich will hier raus!“
Die Therapeutin unterstützt sie durch Druck auf Kopf und Rücken und
verbaler Aufforderung zu atmen und weiter zu gehen. Nach kurzer, vehementer
Austreibungsphase wird das Kind geboren. Sie wimmert und schreit wie ein Neugeborenes.
Babyschreie werden gleichzeitig eingespielt. Die Therapeutin nimmt die Klientin
in den Arm und hält sie dort lange, während ruhige Musik eingespielt
wird.
Kl.: „Das war grandios, ich hab´s geschafft, ich will leben! Wenn
ich das geschafft habe, dann kann ich alles schaffen!“
8. Sitzung: Neugeburt
Zum Vorgespräch kommt die Klientin sichtlich angestrengt und mitgenommen.
Sie habe kaum geschlafen und die ganze Nacht in einem extrem unruhigem Zustand
mit angespanntem Bauch und Kontraktionen im Unterleib verbracht. Sie hätte
sich am Vortag nochmals die „Geburtskassette“ angehört und
sei auch jetzt wieder in dem Gefühl wie kurz vor einer Entbindung.
Kl.: „Es war, als hätte ich Wehen, und die spüre ich auch jetzt
in Ansätzen wieder.“
In dieser Session erlebt sie sich als Gebärende. Sie geht durch einen körperlich
ähnlich intensiven, nur wesentlich verkürzten (eine gute halbe Stunde)
Geburtsvorgang (siehe 7. Sitzung) – ohne Unterbrechung. Sie agiert sehr
zielstrebig und entschlossen.
Kl.: „Komm jetzt endlich!“
“Jetzt ist Schluss!“
“Ich will Leben!“
Erschöpft und selig nimmt sie ihr Kind in Empfang.
Kl.: „Schön, dass du da bist. Alles ist gut. Ich passe gut auf dich
auf, ich lasse dich nie mehr allein. Es ist, als würde ich mich selber
im Arm halten.“
Th.: „Ja, du bist in deinem Inneren Kind angekommen. Es ist ein wichtiger
Teil von dir. Spür mal, wie es sich anfühlt. Schaut es dich an?“
Kl.: „Ja, es hat schöne braune Augen und ist wunderschön, so
warm und lebendig. Ich nehme dich jetzt mit in mein Leben. Ich achte darauf,
dass es dir immer gut geht. – Das ist genial, ich habe mich selbst geboren,
ich habe so einen grossen Schatz in mir. Ich könnte die ganze Welt umarmen.“
Th.: „Möchtest du dein Kind jemandem zeigen?“
Kl.: „Ja, meinem Mann und den Kindern!“
Th.: „Und, sind sie gekommen?“
Kl.: „Ja – sie freuen sich alle.“
Erschöpft und selig hält sie ihr Kind – in Form einer grossen
weichen Puppe – in den Armen und geniesst eine lange Erholungsphase.
In dieser Zeit hat das neue Bild Zeit sich auf neuronaler Ebene zu etablieren.
Im Nachgespräch zeigt sich eine sichtlich glückliche, erstarkte und
sehr zuversichtliche Klientin.
Kl.: „Das so was möglich ist! Ich fühle mich wie neugeboren!
So rein und frisch, und da ist so viel Lust auf Neugier und Leben. Das geniale
ist, das ich gleich loslegen kann. Es war wichtig für mich und die Kinder,
dass ich ihnen hoffentlich optimale Startbedingungen für ein glückliches
Leben gegeben habe. Meinem Mann habe ich den Rücken frei gehalten für
sein Karriereaufbau. Nur jetzt ist es höchste Zeit, dass ich mit der Nesthockerei
und mit dem Kreisen um Fremdbedürfnisse Schluss mache. Ich habe mich ja
schon „freigesetzt“. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.“
9. Sitzung: Das ist es – so ist es gut!
Die Klientin kommt zur Sitzung mit einem Gefühl an Lebensfreude und möchte
ihrer beruflichen Zukunft auf die Beine helfen.
Einstiegsbild: Sie findet sich in der Universität wieder zu Beginn des
Studiums und fühlt „diese immense Aufbruchstimmung und Freude.“
Die Therapeutin lässt sie in einem Zeitraffer ihr Studium durchlaufen.
Sie erlebt ganz deutlich, dass ihr das Studium trotz des vielen Büffelns
total Spass macht und sie „im richtigen Boot sitzt“. Besonders in
den Praktika findet sie ihre Erfüllung. Hierbei wird ihr deutlich, dass
sie heute nicht mehr unbedingt Lust hat, sich diesen hohen Zeit- und Energieaufwand
für das Studium der klassischen Tiermedizin aufzubürden.
Die Therapeutin lässt sie in einem Katalog von Berufsbildern blättern.
Sie entdeckt prompt für sich die Berufsbilder der Naturheilkunde, Homöopathie
und Kinesiologie. Ganz deutlich sieht sie das Berufsziel Tierheilpraktiker vor
Augen.
Kl.: „Ganz passiv bin ich in den letzten Jahren ja auch nicht gewesen.
Angestossen durch meine und die Krankheiten der Kinder habe ich mich viel mit
alternativer Medizin befasst und auch Kurse dazu besucht.“
Die Therapeutin lässt sie virtuell die Anmeldeformulare zur Ausbildung
zur Tierheilpraktikerin ausfüllen. Sie stockt bei dem Kostenpunkt und rückt
ihren Mann ins Blickfeld. Die Therapeutin lässt ihn auftauchen. Die Klientin
erklärt ihm ganz dezidiert …
Kl.: „Jetzt bin ich dran ´was für mich zu tun!“
… und stellt ihn vor vollendete Tatsachen.
Es ist für die Klientin deutlich zu spüren, dass hier noch „Arbeit“
in einer neuen Beziehungsdynamik ansteht, der sie sich aber gewachsen sieht.
Kl.: „In unserer Familie kommt viel in Bewegung.“
Th.: „Lass doch auch mal deine Kinder da sein!“
Hier wird sehr schnell deutlich, dass die Kinder eher erleichtert sind und sich
wünschen, dass ihre Mutter „endlich vor die Tür geht“.
Sie macht noch deutlich, dass sie noch Entlastung bei der Hausarbeit einfordern
wird.
Die Therapeutin lässt die Klientin noch einen Blick in die Zukunft als
ausgebildete Tierheilpraktikerin werfen. Sie findet sich in einem Praxisteam
wieder, das sich auf Grosstiere spezialisiert hat.
Kl.: „Ja, das ist es. Es kann sofort losgehen.“
Schlusswort
“Es ist genial, mit eigener Kraft den Seelenmüll beiseite zu räumen,
sodass die eigenen Energiequellen wieder frei sprudeln können.“
„Mit Hilfe der Synergetik-Therapie habe ich mein Inneres Kind zur Welt
gebracht. Ich fühle mich wie neugeboren. Es war wichtig für mich,
diese Schrecken noch mal zu erleben und mich bewusst auf das Leben neu einzulassen.
Ich fühle mich befreit und gestärkt.“