Selbstheilung mit Synergetik Therapie

Schamanenreise

In der Sitzung wird durch eine Schamanenreise gezielt altes Wissen des Klienten mittels Ritualen und Einweihungen reaktiviert, um die Wahrnehmung zu steigern und die Selbstheilung anzuregen. Der Klient findet sein Urvertrauen wieder und ein alter, weiser Wolf schenkt ihm das „Dritte Auge“. Am Ende der Sitzung fühlt sich der junge Mann wie ein kleines Kind, das sich wieder auf das Leben, auf die Welt, auf das Abenteuer, auf das Spiel freut.

Der Klient hat schon einige Einzelsitzungen absolviert und einschränkende Energiestrukturen aufgelöst. Er möchte eine tiefe grundlegende Erfahrung machen, um damit eine Qualität wieder in sein Leben zu bringen, von der er spürt, daß er Kontakt dazu hatte. Wir streben daher diesmal ganz gezielt ein Ritual an - damit dadurch „Altes Wissen“ wie neu in sein Leben kommt und nennen dieses „Einweihung“. Der Klient schreibt das Wort auf seine Tür und öffnet diese. Er betritt eine freie herbstliche Landschaft. Vereinzelt stehen dort Bäume, dürres Gras, Gestrüpp. Ich bitte ihn, den Boden unter seinen Füßen zu spüren - ich lasse ihn dort mit all seinen Sinnen ankommen. Er bekommt die Anweisung: „Schau mal aus deinen Augen heraus, senke deinen Kopf auf den Boden und schau auf deine Füße. Welche Schuhe siehst du jetzt? Und wie ist dein Grundlebensgefühl?“

Kl:
Es sind in dem Sinne keine Schuhe, es ist etwas Unförmiges aus Leder und mit Fell, mit einem Riemen zusammengeschnürt. Und auch meine Kleidung ist - am Körper fühlt es sich warm an - es sind Felle mit einem groben Pelz, wie so ein Wilschweinwams obendrüber. Die Arme sind bloß und auch die Knie schauen heraus. Ich habe struppiges braunes Haar und auch einen struppigen Bart. Ich habe das Gefühl, so etwas wie eine in mir ruhende Kraft, wie so eine kleine Zelle, um mich herum einen weiten Raum, der relativ leer ist. Ich spüre so etwas wie Aufmerksamkeit nach allen Seiten, ein Wittern, als ob ich auch nach hinten spüren müßte. So, als ob mir die Natur als solche sehr vertraut ist, aber als ob mir diese Umgebung nicht bekannt ist. Ich kann mich orientieren, ich finde mich gut zurecht, aber ich bin in einem fremden Territorium. Ich habe das Gefühl, ich bin auf der Suche nach etwas, aber es ist noch nicht ganz klar, was es ist, was ich suche. Aber es hat mich irgendetwas aus meinem vertrauten Gebiet weggeführt. Ich spüre auch irgendwie andere Menschen, Verbindung zu anderen Menschen, aber die sind hinter mir, die sind weiter weg. Als ob ich sie zurückgelassen hätte, aber ich habe mit ihnen eine Verbindung. Ich habe das Bedürfnis, jetzt einfach weiterzugehen, so als hätte ich an diesem Ort jetzt gestanden und irgendwie Witterung aufgenommen. Es zieht mich etwas weiter voraus.

Ich habe jetzt so das Bewußtsein, daß ich irgendwie mit leeren Händen dastehe, als ob mir etwas fehlt. Mir fehlt so etwas wie Werkzeug oder Waffen. Ich habe einen Impuls, als müßte ich in meiner linken Hand einen kräftigen Stock spüren mit. ... ich sehe auch so einen Speerschaft, aber es ist nur ein Holz, das angespitzt ist, dickes, starkes Holz. - Ich frage ihn, ob er das normalerweise bei sich trägt. - Ja, ich brauche irgendwie noch einen Beutel, den ich an einem Riemen umhängen habe, als ob da noch etwas dazugehört, irgendwelcher Kleinkram. Aber das habe ich jetzt bei mir. Ich sehe, daß ich es habe. Jetzt bedeutet es, vorwärts zu gehen. Irgendwie ist mein Körpergefühl so, wie wenn ich Energien spüre, Impulse, die ich aufnehme, als bewege ich mich in einem Raum, wo ich aufpassen muß. Jetzt habe ich das Gefühl, ich dringe irgendwo ein und verletze dadurch irgend etwas, einen - einen mir fremden Raum.

Jetzt ist es Nacht geworden. Jetzt sehe ich mich an einem kleinen Feuer und habe ein kleines Tier an einem Spieß stecken. Und auch hier habe ich wieder das Gefühl, ich muß nach allen Seiten sichern, so wittern. Ich merke, daß mir das Feuer zwar Wärme gibt, aber auch das Gefühl von Gefahr, weil ich nicht in die Dunkelheit schauen kann. Es ist so, als ob es meine Sicht behindert und ich das Bedürnis habe, den Kopf zu drehen und zu wenden und nach allen Seiten zu schauen, habe, um die Finsternis zu durchdringen.

Es ist, als ob ich ständig wittern müßte, als ob es dazugehört, ständig auf der Hut zu sein. Es ist wirklich eigenartig, ständig auch die Nase, so schnuppern und horchen, als ob die Sinne ständig auf Empfang sind nach allen Seiten, besonders auch nach hinten, wie so eine Art unsichtbare Antenne, die nach allen Seiten wittert. Aber es ist im Moment nichts mit Furcht dabei, weil der Raum um mich herum klar ist. Es ist so ein Gefühl, als ob ich mit diesen Sinnen eine bestimmte Reichweite hätte, einen bestimmten Radius, den ich jetzt gefühlsmäßig ... von der Anmutung ist es etwa wie ein Kilometer.. um mich herum. Ich nehme Nachtgeräusche wahr, ab und zu einen Vogel rufen oder ein Knacken. Ich habe das Gefühl, das sind irgendwelche kleinen Tiere. Das ist aber vollständig in Ordnung, das gehört dazu.

- Jetzt wird es Morgengrauen. Ich habe wieder das Bedürfnis, weiterzuziehen. Ich spüre eine gewisse Unruhe, als ob mich etwas treibt, was ich noch nicht genau einschätzen kann. Ich wandere jetzt durch eine Hügellandschaft, wo der Blick nicht sehr weit geht. Da fühle ich mich etwas unsicher. Ich habe das Bedürfnis, mich jetzt in Trab zu setzen und in einem Dauerlauf, mich ständig umschauend, das Gelände zu durchqueren, um zu schauen, was dahinter kommt. Und ich achte darauf, daß ich einen bestimmten Pfad nehme. Ich weiß es nicht genau, aber es hat bestimmt etwas mit Sicherheit zu tun. Ich möchte den besten Überblick bewahren in dieser etwas unübersichtlichen Landschaft.

Immer knapp an einer Kuppe vorbeilaufen, so daß ich gerade noch die nächste Kuppe überschauen kann, aber so, daß ich mich nicht nach oben abzeichne, also immer gerade so unterhalb der Kuppe, als hätte ich dann Deckung durch dieses Gestrüpp, was vielleicht gerade noch meine Haare sehen läßt.

Klient atmet tief Jetzt spüre ich Erleichterung. Ich bin an das Ende dieser Hügel gekommen und jetzt ist vor mir eine weite Ebene, die am gegenüberliegenden Rand durch Felsen, einen Felsabsturz, der aber dann überwachsen ist mit Wald, wie eine Art Hochplateau, das bewaldet ist, zu sehen. Ich sehe, daß diese ganze Ebene leer ist, Ich sehe in der Tiefe an einem Wasserlauf Tiere. Es scheinen Pferde zu sein. Ich sehe, daß alles um mich herum frei ist, das läßt mich aufatmen. Ich halte inne und spüre so etwas wie Freude. Vielleicht ist es auch nur das Loslassen der Spannung, den inneren Frieden zu spüren. Ich suche mir jetzt den besten Weg von hier oben durch diese Ebene, wobei ich einen Abstecher zu dem Wasserlauf auf jeden Fall zum Trinken mir vorstelle. Jagd scheint mich nicht zu interessieren. Die Tiere, die ich aus dieser Entfernung sehe, sind nicht von Bedeutung.

Es ist eine Art Steppenlandschaft. Also, es ist eine. .. von den Bäumen, von der Anmutung, ist es - es sind Nadelbäume, Laubbäume - es ist nichts Exotisches - es ist also eine Landschaft, die mir so auch vertraut ist, nur, es ist einfach keine Spur von Menschen, von irgendwas, das gebaut oder verändert ist.

Auf einmal sehe ich einen Bären. Ich bin jetzt an diesem Felsabsturz. Ich sehe diesen Bären jetzt hoch aufgerichtet. Er steht so einige Meter über mir auf einem Felsabsatz, aber ich habe mit diesem Bären nichts vor. Ich war nur kurzzeitig erstaunt. Ich habe ihn nicht wahrgenommen und das hat mich erschreckt. Er steht hoch aufgerichtet da und wittert zu mir herüber, aber ich weiß, ich entferne mich einfach und dann ist es in Ordnung. Ich rieche ihn auch. Ich habe vorhin seine Witterung gehabt.

Jetzt habe ich wieder ein etwas unruhiges Gefühl, weil ich an diese Felswand gekommen bin und ich spüre, daß ich irgendwie verletzlich bin, weil ich mich in dieser Felswand nach oben arbeiten muß. Ich suche einen Aufgang und da bietet sich so ein schmaler Wasserlauf an, der über einige Abstürze aus dieser Felswand kommt. Ich bin jetzt am Klettern, was zum Teil etwas schwierig ist. Ich muß ab und zu meinen Speer hochschieben und wieder abstellen und wieder hochziehen. Meine Hände schmerzen etwas vom Klettern, vom Festhalten an den Vorsprüngen. Sie fühlen sich ganz heiß an. Ich komme etwas ins Schwitzen, obwohl es nicht gerade sehr warm ist. Aber unter meiner Fellkleidung wird mir heiß.

Ich bin jetzt knapp unterhalb dieser Kante und darüber ist der Wald. Ich spüre, daß es hier leer ist, daß es keine Gefahr gibt. Ich kann ohne Schwierigkeiten jetzt über die Kante klettern. Sie erstreckt sich auf etwa 10 Meter und dann beginnt der Wald,der sehr dunkel und düster aussieht. Ich drehe mich noch einmal um und schaue zurück und sehe eine ganz weite Landschaft, die im Dunst verschwimmt, da, wo ich hergekommen bin. Ich habe das Gefühl, ich bin sehr weit gewandert.

Der Klient bekommt eine Hilfestellung mit der Frage nach seiner treibenden Kraft, seiner Vision oder Aufgabe. Er atmet tief durch - dies tut er öfter in den folgenden Beschreibungen - und spricht weiter: Ich muß alleine sein. Es ist, als ob ich diesen Weg alleine machen muß. Es kommt auf irgendwelche Erfahrungen an ... ich suche irgendwie nichts ... nichts Materielles. Es geht um irgendeine Art von Konfrontation, aber eine, die ... ich weiß nicht, wie sie aussieht. Und die Menschen, mit denen ich verbunden bin, sind in der Ferne und sind zurückgeblieben. Sie leben ihr Leben weiter und es ist soweit in Ruhe und Frieden. Aber ich hatte das Bedürfnis, mich abzusondern, alleine zu sein und auf diese Wanderung zu gehen. Der Weg führt mich nach Norden. Ich bin von Westen gekommen, nach Osten gewandert und jetzt geht es nach Norden. Ich stehe hier oben und ich zögere, in diesen dunklen Wald einzutreten.

- Jetzt bin ich ganz vorsichtig, ganz auf der Hut - in einem grünen Dämmerlicht,und steige über, von Flechten überzogene, zusammengefallene Bäume. Überall um mich herum sind alte Bäume, von Flechten überwachsen. Es riecht etwas modrig. Es ist feuchtkühl. Jetzt habe ich das Gefühl, als sehe ich Erscheinungen, als hätte ich Visionen, die plötzlich in diesem Dunkeln auftauchen.

Ein Wolf taucht auf. Es sieht aus wie Tiergesichter. Ja, es sind mehrere Wölfe. Sie betrachten mich, aber sie sind nicht vorhanden. Ich sehe nur, wie sie meinen Weg verfolgen. Ich habe es jetzt so angenommen, daß sie mich beobachten, während ich weitergehe. Es ist fast so, als könnte ich etwas sicherer gehen, nachdem ich weiß, daß diese Wölfe mich beobachten. Als ob vorher so eine Energie da war, die ich nicht ganz einschätzen konnte. Jetzt habe ich sie gesehen und jetzt geht es weiter.

Ich komme jetzt an einen kleinen Wasserlauf, der noch einmal eine kleine Lichtung in diesen Wald hineinbringt, und jetzt über Felsen noch höher führt. Ich klettere an diesem Wasserlauf empor, komme aus dem Wald heraus und der Wald ändert sich. Er wird lichter, es wird so ein niederer Wald, so ähnlich wie ein Krüppelwald. Die Nadelbäume sind niedriger, knorriger, klammern sich mit ihren Wurzeln ins Felsgestein. Ich klettere höher. Ich komme immer höher. - Mein Blick wird immer weiter. Ich sehe die Landschaft vor mir immer weiter zurückweichen. Im Rücken habe ich jetzt diese Felswand, die ich emporklettere. Es ist ein eigenartiges Licht. Es ist eine Wolkendecke, die ab und zu mal einen Sonnenstrahl durchläßt, eine seltsame Atmosphäre. - Ich habe jetzt so etwas wie eine Art Gipfel erreicht, wie so ein ganz kleines Plateau. Hier oben steht ein knorriges Baumskelett. - Das ist mein Ziel. Es ist ein Stamm, ein alter Nadelbaum, dessen äußere Rinde abgefallen ist, der schon leicht verwittert ist. Da, wo Äste waren, sind nur noch so Spitzen, die herausragen, als ob weicheres Holz schon verwittert ist und nur noch dieses harte Splintholz vorhanden ist. Es zieht mich zu diesem Baum hin. Aber ich muß vorher noch irgend etwas tun, ich muß - es geht um eine Art Ritual. (Klient atmet tief durch)

Ich setze mich jetzt auf eine Felskante und schaue über diese weite Landschaft. Ich sitze im Schneidersitz und schaue nach Westen, schaue der untergehenden Sonne nach, und bleibe einfach sitzen. Die Landschaft um mich herum versinkt, wird unwichtig, verschwindet. Es wird allmählich dunkel und ich sitze. Ich fühle meine Hände nicht mehr, meine Füße, meine Beine, meine Schultern, ich spüre nur noch meinen Kopf, als ob ich nur meine Gedanken spüre. In der Ferne höre ich einen Wolf heulen.

Das Heulen von Wölfen wird eingespielt, die Wahrnehmung wird intensiver. Ich sehe auch wieder diese Wolfsgesichter vor mir. Sie tauchen vor meinem inneren Auge auf. Es ist, als ob ich meinen Körper verlasse, etwas über ihm schwebe, und plötzlich taucht ein Gesicht vor meinem inneren Auge auf mit großen aufgerissenen Augen. Ein altes Gesicht, das mich anscheinend anbrüllt, aber ich höre nichts. - Jetzt taucht ein Luchsgesicht auf ... Wildkatzen ... Der Mond geht auf, er scheint durch Wolkenfetzen. Es ist ein Vollmond. Überall sehe ich diese Raubtiergesichter, die in den Wolken schweben. Es zieht mich irgendwie zu dem Mond hin, es zieht mich weiter, es zieht mich raus. Ich lasse meinen Körper zurück.

Ich sehe ihn da unten zusammengesunken sitzen. Es geht wie mit einem Wirbel dem Mond entgegen. Ich habe das Gefühl, als ob dadurch mein Geist, mein Gefühl wird irgendwie schwindlig. Es löst sich, es wirbelt, löst sich, es verwirbelt mit den Wildkatzen, Raubvögelgesichtern, Adlerschnäbeln, Eulenaugen. Ich höre das Kreischen, Flügelschlagen. Ich spüre es wie auf dem Gesicht, auf dem Körper, als ob das alles in meinem Kopf herumwirbelt, strömt und kreischt.

Ein wahres Pandaimonium (Reich der bösen Geister) an Geräuschen, an kreischenden Tierstimmen. Mir ist ganz schwindlig. Es wirbelt mich, aber ich spüre es nur im Kopf. Ich spüre keinen Körper. Der Kient atmet wieder verstärkt und ich ermuntere ihn, mit diesen Strömungen Kontakt aufzunehmen und sie direkt anzusprechen. Es wird ruhiger. Ich habe das Gefühl, als ob die Bewegungen fließender werden und ich sehe jetzt auch ruhiger, ich sehe jetzt eine Eule hauptsächlich. Als schwebte ich auf einer hohen imaginären Ebene. Vor mir ist so etwas wie eine Art leuchtende Pyramide, aber aus Licht, es ist keine Substanz. Es ist deutlich, daß die Tiere mich hierhergeführt haben. Sie haben mich mit ihrer Energie wie in einer Art Luftkanal hier hochgewirbelt, hochgesaugt.

Jetzt sehe ich eine Folge von weißen Tieren. Zuerst habe ich einen weißen Büffel gesehen. Aus diesem Licht heraus entwickeln sie sich, aus diesem Licht heraus ein weißes Pferd, eine weiße Eule, einen weißen Wolf, ein weißes Reh, ein weißer Hirsch. Die weiße Eule und der weiße Wolf schauen mich direkt an. Es ist so, als seien sie überlegen, es ist - das ist eine Bedeutungsperspektive - ich schaue zu ihnen auf und es ist so etwas, als wenn sie mich aufnehmen. Sie sagt nichts, aber ich spüre, wie sie mit dem Schnabel meine Haut aufreißt, und spüre, wie mir die Haut über den Rücken abgezogen wird, als ob sie mir über den Kopf gezogen wird.

Erst hat es mich erschreckt und ich hatte die Erwartung, daß Blut fließt. Aber es fließt kein Blut und es tut auch überhaupt nicht weh. Diese Haut wird beiseite geworfen und es ist mir klar, daß ich sie nicht mehr brauche. Und jetzt, der Wolf - Ich weiß nicht, was du bedeutest, was du hier machst. Der Wolf sagt, daß er mich auf dem Lande begleitet und es ist jetzt auch klar, daß mich die Schneeule in der Luft begleitet. Es sind Begleiter.

Jetzt habe ich das Gefühl, als müßte ich mich ganz und gar auflösen. Jetzt, wo meine Haut weg ist, habe ich das Gefühl, alles geht auseinander, als ob mein Körper sich löst. Ich sehe, wie meine Knochen zur Seite fallen. Ich spüre richtig, wie sich mein Skelett voneinander trennt. Nur meinen Kopf scheine ich zu behalten. Der nimmt das Ganze wahr, und ich sehe jetzt die Knochen unter mir liegen. Der weiße Wolf kommt und nimmt einen Knochen, einen Oberschenkelknochen, ins Maul und wirft ihn beiseite. Die Schneeule hat ein Schlüsselbein und wirft es beiseite. Es kommen noch andere Tiere dazu, der Luchs, andere Wölfe, und sie scharren mit ihren Pfoten die Knochen auseinander, daß sie nach allen Seiten wegfliegen. Ich fühle mich etwas ängstlich. Was mache ich ohne einen Körper? Ich habe nur noch einen Kopf, aber keinen Körper.

Ich fühle mich ganz losgelöst. Ich habe das Gefühl, ich schwebe, höher. Ich lasse die Tiere unter mir, die die Knochen in alle Winde zerstreuen. Jetzt sehe ich meinen Kopf schweben. Ich sehe einen Totenschädel schweben. Er schwebt weg. Das Licht verschwindet und es wird dunkel. Es kommen dunkle Strömungen und es zieht mich mit den Füßen nach unten. Es geht abwärts. - Ich bin wieder auf diesem Felsplateau und liege auf dem Boden. Es ist düster. Ich sehe neben mir diesen alten Stamm aufragen, und ich spüre, daß ich mich überwinden muß. Ich habe so ein Bedürfnis, ich weiß, daß ich mich auf eine dieser Spitzen aufspießen muß. Es ist so etwas, daß ich meinen Körper überwinden muß. Davor habe ich Angst, obwohl ich weiß, daß mir nichts passieren wird.

Du hast quasi die Erfahrung gemacht, deinen Körper loszulassen und mit dem Bewußtsein da zu sein. Jetzt ist ein Punkt in dir, der das auch machen möchte. Ist das richtig?,“ greife ich ein.

Ja. Es ist so eine Art rituelle Handlung, die sein muß. Ich bin immer noch am Zögern. Jetzt sehe ich wieder die weißen Tiere, einen weißen Bären, ein weißes Reh, und alle hängen sie mit den Köpfen nach unten, als ob sie mir zeigen, daß sie auch tot sind. Sie rufen dich quasi?

Ja, es ist so etwas wie eine Aufforderung. Sie drehen sich um mich herum, wie in einem Kreis. Ich habe wieder so ein leichtes Gefühl von Schwindel. Ich schaue hin und es dreht sich um mich, wie ein weißes Karussell. Ich merke so ein Übelkeitsgefühl im Bauch, im Solarplexus, ein Druck auf dem Brustkorb, in der Herzgegend. Vom Gefühl her muß ich mich an diesen Stamm pressen und so eine Astspitze ich spüre einen leichten Druck auf der linken Rückenseite unter dem Schulterblatt, und spüre, wie ich mich durchdrücke, den Körper anspanne. Aber ich habe kein Gefühl, spüre keinen Schmerz, ich spüre nur einen Punkt auf meinem Rücken und sehe eine Spitze, die eindringt.

Du spießt dich selbst auf, jetzt? In meiner Vorstellung. Es geht an meinem Herzen vorbei, innen, an meiner Lunge, und jetzt kommt es am Zwerchfell wieder raus. Der Schmerz geht von hinten quer nach vorn in der Mitte durch. Eine kleine schwarze Spitze schaut jetzt vorne raus. Es ist so etwas wie ein dumpfer Schmerz auf der Brust zu spüren. Ich habe das Gefühl, als ob mein Herz so an dem Dorn vorbei schlägt, als ob da ein Widerstand ist, dagegen pulst es. Aber es schlägt kräftig weiter. Es ist ein leichtes Zittern in den Gliedern, als ob ich jetzt eine Anstrengung spüre.

(atmet verstärkt)

Ich habe das Gefühl, mir bricht kalter Schweiß aus. Ich weiß nicht, was ich machen muß, was ich machen soll. Es ist so, als ob Kälte in meine Hände und meine Füße hereinkriecht. Mein Herz krampft und schmerzt.

Kennst du dieses Gefühl auch aus deinem heutigen Leben?

Ja, das kenne ich sehr gut, ja, diese Schmerzen. Dieses Gefühl auch, daß diese Schmerzen in den Arm hineinziehen. Da ist so ein wenig diese Kälte spüren und dieses Zittern, diese Kribbeln in den Gliedmaßen, diese Anstrengung gegen etwas, ohne zu wissen, was es ist. Jetzt warte ich, warte auf etwas. Ich weiß nicht mehr, wie es weitergeht. Ich warte, ich sehe die weißen Tiere. - Jetzt weiß ich nicht mehr weiter, jetzt müßt ihr mir sagen, was ich tun muß.

(atmet tief)

Ich habe das Gefühl, ich kann nicht mehr stehen, als ob meine Zehenspitzen den Boden berühren, aber als kann ich mich nicht mehr halten und habe Angst loszulassen. Ich habe das Gefühl, nach links wegzukippen. Ich spüre einen Schmerz, vom Herz ausgehend, der mich nach links zieht, und ein Zittern in den Kniekehlen.

Ich möchte eigentlich jetzt von euch eine Hilfe haben. Wenn ihr wollt, kommt. Ich sehe die weiße Pfote. Sie drückt sich auf meine Brust und diese kleine schwarze Holzspitze, die da rausschaut, auf die drückt er drauf. Ich spüre zwar nicht, daß sich etwas verändert, aber eigentlich, so wie er drückt, müßte sie durch seine Pfote kommen. Jetzt drückt er sie weg. Sie kommt nicht durch seine Pfote durch. Ich spüre die Krallen seiner Pfote auf meiner Brustseite um die Stelle herum, wo diese Spitze stecken muß. Jetzt beginnt alles um mich herum grau zu werden. Ich spüre Übelkeit im Magen. Ich lasse irgendwie los und mein Bewußtsein schwindet. Ich lasse los, sehe nichts mehr, spüre, wie ich langsam sinke. Ich fühle mich jetzt schwerelos, aber dabei trotzdem leicht übel, also ein Schwindelgefühl, das den ganzen Körper erfaßt. Ich habe das Gefühl, ich sinke nieder wie in grauen Wolken, meine Beine sind schwer. Es lastet ein großer Druck auf mir, auf der Brust.

atmet schwer

Jetzt ist es ein Gefühl, als müßte ich mich durch eine Öffnung zwängen, als müßte ich auf meiner Brust eine Öffnung schaffen und aus einer starren, ledernen Hülle heraus, als ob meine Haut wie eine starre, feste, knarrende Lederhaut ist. Ich kann mich nicht bewegen. Ich zwänge mich mit meinem Kopf zuerst da durch, als müßte ich meine Schultern da durchzwängen, meine Beine, meine Arme. Es ist so mein Gefühl, als müßte ich es auseinanderziehen und mich rauszwängen. Ich stecke noch mit dem Unterkörper drin und bin ganz erschöpft. Ich muß mich erst mal ausruhen.

Während dieser Zeit atmet der Klient andauernd stark!

Die Lederhaut ist ganz grau, erstarrt. Ich bin nackt und meine Haut ist ganz rosig. Spürst du noch diese Stelle der Verwundung?

Sie ist glatt, meine Brust ist glatt, ich spüre nur, daß nach einer großen Anstrengung so etwas wie eine Kühle. Jetzt steige ich mit den Beinen raus aus dieser ledernen Haut. Es ist fast wie Birkenrinde, Birkenrinde, die sich so zusammenrollt, aber sehr zäh ist. Jetzt bin ich rausgestiegen und sitze so daneben, und langsam spüre ich, wie das Gefühl zurückkommt, in den Armen, im Oberkörper habe ich das Gefühl wieder. Die Beine sind noch leblos. Sind die weißen Tiere noch da? Schau dich mal um!

Ich kann noch gar nicht weit sehen. Ich sehe nur den Boden um mich herum. Das ist der Felsboden. Ich kann vielleicht so drei, vier Meter weit schauen und da ist noch um mich herum eine dichte Nebelwand. Es ist auch sonst kein Licht zu sehen. Ich sehe nur diesen Baum vor mir, der ist in diesem Kreis mit drin, und meine Hülle. Ich sehe einen Wolf, aber er ist nicht weiß. Er ist wieder grau und schwarz und schaut mich ganz aufmerksam an.

Das erste, was ich spürte, war so etwas wie eine Ruhe, daß durch seinen Blick zu mir so etwas wie eine Ruhe, eine Ebene da ist, die erst mal Ruhe in meinen Kopf bringt. Jetzt hat er ein drittes Auge, ein drittes Auge auf seiner Stirn, und das wandert zu mir herüber. Ich spüre so etwas wie eine Berührung auf meiner Stirn. Und jetzt wird das Bild von dem Wolf so wie ein Negativ, es kehrt sich um. Es ist wie ein Schwarz-Weiß-Bild, aber von hinten angestrahlt. daß die weißen Linien, die vorher schwarz waren, jetzt ganz stark strahlen. Und darin erscheint ein Löwenkopf. Es ist ein Löwe, den bekomme ich mit auf den Weg.

Du bist mir vertraut. Jetzt habe ich den Eindruck, als weiß ich auch, wo du herkommst. Ist das so? - Ja, er nickt, und er sagt: Ich war schon immer da, aber jetzt weißt du es. Jetzt ist es so, als ob da nur noch ein Licht schwebt, als ob es ein Zeichen ist, daß der Löwe als Licht, als fernes Licht immer da ist. Wie eine Energie vor dem inneren Auge. Der Löwe hat ein ganz freundliches Gesicht, und das Gesicht verändert sich auch, es sieht mal männlich aus, mal weiblich aus. Beide sehen ganz freundlich aus. Sie gehören beide zu mir. Jetzt strahlt durch dieses vorher undurchdringliche Grau die Sonne, als ob sie sich Bahn bricht und langsam diesen Nebel auflöst.

Leise Musik wird eingespielt.

Ich sitze jetzt auf dem nackten Felsen, völlig nackt, und es ist nichts um mich herum, was mir gehört, ich sehe nichts von meiner Kleidung, von meinen Utensilien. Das Plateau ist völlig leer bis auf diesen Baum. Ich stelle mich jetzt an den Rand des Plateaus und schaue jetzt in die weite Landschaft, und ich habe das Gefühl, als könnte ich da jetzt hineinfliegen, als brauchte ich nur abzuspringen und würde einfach hinaussegeln.

Jetzt geht es irgendwie um den Rückweg. Ich habe ein ganz anderes Gefühl, jetzt. Ich habe nicht mehr dieses Gefühl, nach allen Seiten zu wittern und schauen zu müssen. Was ich ganz stark spüre ist diese Richtungsänderung, die vorher wegging von den Menschen, mit denen ich verbunden war. Es geht jetzt genau andersherum, wie eine Umpolung. Als ob meine Umgebung jetzt anders sei, als nehme ich sie anders wahr. Vorher war die Natur so unmittelbar, jedes Geräusch, jede Landschaftsformation hatte eine Bedeutung, wurde von mir beobachtet. Jetzt ist es, als ob der Pfad von alleine da ist und ich brauche mich nicht mehr darum zu kümmern, was da ist, sondern ich gehe einfach durch. Ich habe jetzt eine Hülle und brauche mich um nichts mehr zu kümmern, was von außen kommt. Das ist so ein beschwingtes Gefühl.

 

Ist es so etwas wie tiefstes Vertrauen zu allem, und mit allem in Verbindung stehen? Ja, das ist so etwas wie Urvertrauen, als ob da eine Energie ist, die auch vor nichts Angst hat. Als ob Angst nicht existiert.

Wie ist deine Grundschwingung in dir, jetzt?

Es ist wie ein leichtes Vibrieren, wie eine freudige Erregung, aber es ist keine starke Emotion damit verbunden. Es ist wie ein hell schwingender Ton, ein Grundton, eine ganz stille Heiterkeit. Jetzt habe ich ein Bild für vorher. Vorher war so etwas ... vorher kam ich mir vor, wie mit primitiveren Instinkten, mit diesem Wittern nach allen Seiten, als ob das sehr viel stärker auf einer anderen geistigen Ebene war. Es war notwendig, nach allen Seiten zu wittern und zu schauen, zwar mit einem guten Sensorium, aber jetzt ist es einfach eine andere Verbindung zu allem. Ich habe jetzt das Gefühl, ich bringe Licht mit. Jetzt bringe ich diesen Leuten, wo ich hergekommen bin, etwas Licht mit. Ein Licht, das aus mir strahlen kann, das aus meiner Brust strahlen kann. Es ist ein inneres Licht. - Ich mache mich jetzt an den Abstieg, völlig nackt. Ich habe das Gefühl, daß mich dieses Schweben jetzt begleitet, diese Leichtigkeit. ein leichterer Schritt, ein Gleiten der Bewegungen, fast als sei das so etwas wie ein ... es ist schwer zu sagen ... so etwas wie ein energetischer Tunnel oder eine Bahn, die sich auftut oder durch die ich durchkomme.

Lange Pause, getragen von Musik und Naturgeräuschen

Jetzt sehe ich mich in einem Zelt am Feuer sitzen. Es ist Abend, und ich habe das Gefühl, ich bin angekommen. Ich bin etwas erschöpft, aber ich fühle mich sehr gut.

Ich verstärke und integriere diese - jetzt im Bewußtsein wahrgenommene - Qualität in sein Leben und bitte ihn, folgende Übung zu machen: „Nimm mal diese Energie, die du wahrnimmst, in dein heutiges Leben, irgendein Bild in naher Zukunft, in ein paar Tagen, irgendwo. Laß die Energie einfach mal hinein, damit du wahrnimmst, wie lebst du jetzt in deiner Welt. Wie drückt es sich aus?“

Es sind verschiedene Bilder in schneller Folge. Meine Kinder, meine Schulklasse, das ist Lebendigkeit, viel Energie zur Verfügung haben, viel Lebendigkeit zu haben, daß das andere mitreißt. ... Ich sehe es gerade an der Schule. ... Ich kann diese Energie übertragen und dadurch Begeisterung wecken, ein stärkeres Mitgehen, als ob ich durch diese Energie auch mehr öffnen kann, als ob ich bei den Schülern etwas öffnen kann, einen Blick, der verschlossen ist. Und daß sie einen Zugang finden zu Inhalten, und daß dadurch Energie von mir über diese Dinge auch zu ihnen fließt, die sie auch aufnehmen können.

Da ist ein Impuls, sie (seine Frau) einfach mal in den Arm zu nehmen und sie herumzuschleudern, so eine Kraft zu spüren, auch eine körperliche Kraft, aber auch innerlich so eine Freude.

 

Leise Musik wird eingespielt.

Ich habe ein Bild von mir - ich kann es jetzt auch so ein bißchen mitnehmen - daß ich mich jetzt so gesehen habe und einfach so von einer Hülle, die erstarrt ist, einfach so abbröckeln lassen kann, so ähnlich wie diese graue Haut, diese graue, lederne Hülle, wie eine alte Puppe, die ich verlasse, daß da jetzt eine Energie rauskommen kann. Daß sie, die eingeschlossen war, durch eine erstarrte, sehr undurchlässige Hülle, jetzt einfach verschwindet, sich auflöst und die Energie zu anderen Menschen jetzt stärker fließt, diese Verbindung zu den Kindern, zu meiner Frau und auch zu Kollegen, zu Schülern. Als ob die Energie, die ich habe, vorher einfach eingeschlossen war, daß sie jetzt strömen kann.

Schau jetzt einmal, wie wirkt es sich auf dein drittes Auge aus, das dir der Wolf geschenkt hat.

Es ist so ein Gefühl da, das sieht einfach anders. Ich sehe, was den Menschen guttut, wo sie bedürftig sind. Ich sehe in den Menschen auch ein drittes Auge. Und ich kann dadurch erkennen, was ihnen guttut, und das kann ich ihnen geben. Es ist wie so ein direkter Strahl von meiner Stirn zu ihrer Stirn.

Ich habe im Nachspüren so den Eindruck, daß ich jetzt viel Energie zur Verfügung habe, aber daß ich noch eine Unsicherheit im Umgang habe, das heißt, ich habe so eine Ahnung, ich kann diese Energie vielleicht noch sinnbringender einsetzen, wenn ich besser mit ihr umgehen kann, wenn ich weiß, was ich damit machen kann.

Also, es ist jetzt ein Potential da, aber ich habe noch keine ... es sind so diffuse Vorstellungen, die einfach jetzt ... es strömt jetzt so über. Es ist viel da, und jetzt kann ich es so rausbringen, aber als ob da potentiell mehr möglich ist, als ob es noch Bereiche gibt, wo ich sie besser einsetzen kann, als in manchen anderen. Vielleicht,daß es sich noch Richtungen und Wege suchen muß, oder ich für mich finden muß, wo sie natürlicher oder einfach natürlich fließen.

Ist es so etwas wie Lust haben , auf das Experimentieren, auf das Herausfinden, auf das Leben an sich? Mir kommt es auch so vor, wie ein kleines Kind, das sich wieder auf das Leben, auf die Welt, auf das Abenteuer, das Spiel freut.

Ja, ich empfinde eine Spannung. Es ist eine freudige Spannung, einfach schauen, es passiert da etwas, es knistert so etwas. Das geht in mir auch einher mit diesem Bild von mir, dieser neuen rosigen Haut. Zwar einen Männerkörper, einen kräftigen Körper zu haben, aber die Haut ist noch ganz neu, ganz rosig.

  Synergetik Institut
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