Selbstheilung mit Synergetik Therapie

Schildkröte

Gefühls Schutz-Panzer

Der Klient bekommt über das Symbolbild „Schildkröte“ einen Hinweis auf seine eigene Panzerung. Die Schildkröte zeigt ihm mehrere Situationen aus seinem Leben, wo Angst und Enge in ihm entstanden sind. All diese Situationen haben dazu beigetragen, daß er sich als Schutz eingepanzert hat.

Durch die Konfrontation mit den abgespeicherten Bildern verändern sich diese, mit dem Ergebnis, daß die Schildkröte sich in ihrem Panzer nicht mehr beengt fühlt und ab jetzt dem Klienten mit ihrer uralten Weisheit zur Verfügung steht. In den Bildern aus seiner Kindheit erlebt der Klient zum ersten Mal, daß er von den Eltern so angenommen wird, wie er ist. Das fühlt sich sehr gut an.

Kl: Ich liege ganz faul auf einem Brett, das auf den Wellen schaukelt. Die Sonne scheint. Ich habe keine Lust mich zu bewegen, es ist sehr schön. Das Meer ist blau, ich kann bis auf den Meeresgrund sehen. Da sind viele bunte Fische, eine Schildkröte, der Sand ist ganz hell. Es ist interessant. Ich tauche jetzt runter. Ein angenehmes Kribbeln ist in meinem Körper. Manche Fische sind ganz nah. Eine Schildkröte verbuddelt sich dort mit ihrem Panzer. - Als der Klient die Schildkröte anspricht, teilt sie ihm zu seinem Erstaunen mit, daß der Panzer sein eignere Panzer sei. Der Klient fragt die Schildkröte: Wie geht es dir? Fühlst du dich nicht wohl in deinem Panzer, der dich schützt? - Die Schildkröte fühlt sich eingeengt und antwortet: Der Panzer ist zu starr. Er engt mich ein und er grenzt mich ab. Dadurch kann ich meine Umwelt nicht so fühlen.

Th: Frag die Schildkröte mal, ob sie dir ein paar Beispiele aus deinem realen Leben zeigen kann, wie dein Panzer dich schützt, aber auch abgrenzt.

Kl: Ich bin mit meiner letzten Freundin im Urlaub. Ich sehe ihren Rücken, der auch so rund wie ein Panzer war. - Er soll sie direkt ansprechen. - Wenn ich deinen Rücken sehe, dann sehe ich, daß er so rund ist wie der Panzer von der Schildkröte. Das befremdet mich. Aber was hat es mit mir zu tun? Sie dreht mir den Rücken zu. Es ist ihr zu viel Nähe. Sie hat Angst davor. Sie sagt, sie kann nicht so viel Liebe vertragen. Das ist sie nicht gewohnt.

Th: Jetzt höre gleichzeitig, ob du nicht auch von dir sprichst. Das Bild ist in dir und du bist mit der Frau in Kontakt. Spür mal dem Satz nach, ob er aus dir heraus kommt, welche Bedeutung er hat.

Kl: Ja, ich kann auch nichts annehmen und nicht richtig genießen. Ich kann mich nicht fallenlassen oder vertrauen. Irgendwo ist da eine Sperre bei mir. Mir kommt in den Sinn, daß ich es nicht verdient habe. Das macht mich traurig. - Der Klient schluchzt. - Ich habe mir alles schwer erarbeiten müssen. Ich gönn’ mir zu wenig.

Th: Schau mal, wie sie reagiert, wenn du ihr das so deutlich zeigst, deine Traurigkeit, deine Sehnsucht. Spür mal, ob sie berührt wird davon.

Kl: Ich kann nicht richtig genießen und du bist mein Spiegel. Ich will es bei mir nicht so wahrhaben. Dreh dich mal um, damit ich dich sehen kann. Ich schau in deine Augen, aber ich kann es nicht deuten. Ich fühle mich unsicher. Irgendetwas ist zwischen uns. Ich wünsche mir, daß du mich mal im Gesicht streichelst. - Sie tut es. - Streichel mich bitte noch mehr, das tut so gut. Sie nimmt mich auch in den Arm, das ist sehr schön. Anders, als früher. Du sagst, daß du mich lieb hast. Sie drückt mich. Ein schönes Gefühl.

Th: Ja, dann spüre mal, was sich an dem Panzer verändert, bei dir oder an ihrem Rücken.

Kl: Ihr Rücken verändert sich nicht, er ist ja von Natur aus so rund aber es ist schön ihn zu streicheln. Ich glaube, es war mein Panzer. Ich sehe wieder die Schildkröte auf dem Meeresgrund, ihren Kopf. Ich sehe, wie du dich vorwärtsbewegst, ich weiß, daß du sehr alt wirst. Was hast du mir noch zu sagen? Du fühlst dich noch immer schlecht in deinem Panzer? Dann zeig mir eine Situation in meinem Leben, die mit dieser Enge und Abkapselung zu tun hat. ... Ich habe jetzt ein Bild mit meiner Frau. Wir haben nicht mehr miteinander gesprochen. Ich geh aus dem Haus, sag nur tschüß, sie schaut mich erstaunt an und wir finden keine Worte zueinander. Ich habe Wut, bin stur. Diese Situation beengt mich. Ich habe Druck in meinem Magen. - Er soll wieder direkt mit ihr sprechen. - Ich sehe in deine leeren Augen. Du kannst auch nicht damit umgehen. Mir ist es eng und unwohl in meiner Haut. Ich fühle mich eingepanzert und schuldig. Ich kann nicht richtig denken und ich bin wütend auf dich. Die ganze Situation ist über mich eingebrochen und ich weiß nicht, wie ich da rauskomme. Das stört mich, aber ich bin stur und du sagst auch nichts. Ich will dir nicht weh tun. Die Situation ist beschissen. Ich kann auch nicht verstehen, warum ich so reagiere. Das schnürt mich ein und wir entfernen uns auch immer mehr voneinander.

Th: Schau mal, wie sie reagiert, wenn du ihr das so erzählst.

Kl: Du weinst. Das macht mich ganz fassungslos. Jetzt legst du deinen Kopf an meine Brust und weinst. Ich spüre dich, sehe jetzt deine schönen blauen Augen, die weinen. Jetzt finden wir zueinander und küssen uns und umarmen uns ganz fest. Ich spür jetzt deinen ganzen Körper. Jetzt ist wieder alles gut. Du lachst wieder. Ich trinke jetzt mit dir noch einen Kaffee.

Th: Schau mal, was die Schildkröte dort unten auf dem Meeresgrund dazu meint, wie es ihr jetzt geht, denn sie ist die Symbolfigur dafür.

Kl: Sie tänzelt und sagt, ich soll sie aufnehmen. Ich nehme dich am Panzer und setzt dich auf meine Schulter. Du knabberst an meinem Ohr. Du möchtest bei mir bleiben und mich beschützen mit deinen magischen Kräften? Wovor möchtest du mich beschützen? Weil mein Panzer nicht mehr so stark ist, bin ich verletzlich und brauche ihren Schutz. Wo möchtest du bei mir leben? Im ganzen Haus und im Garten. Du sagst, du bist sehr alt, von dir kann ich viel lernen. Konnte ich schon immer von dir lernen? - Nein. - Zeig mir eine Situation, wo ich noch von dir lernen kann. - Ich soll richtig atmen, das ist wichtig.

Th: Frag sie mal, was dich davon abhält richtig zu atmen.

Kl: Sie sagt „Angst“. - Dann zeig mir eine Situationen, wo ich Angst habe und nicht richtig atme. ... Ich bekomme eine Narkose, es stinkt so furchtbar und ich sehe helle Blasen vor meinen Augen zerplatzen. Ich mag diesen Zustand nicht. Ich halte den Atem an. Ich will keine Narkose. Die Blasen platzen auseinander, als ob mein Gehirn auseinanderplatzt. Das Bild ist jetzt weg. Schildkröte, zeig mir noch ein Bild, wo ich Angst habe zu atmen. ... Ich bin als kleines Kind auf den Rücken gefallen, mir stockt der Atem.

Th: Geh mit deinem heutigen Bewußtsein hin, sprech den Kleinen an und helfe ihm atmen. Vielleicht legst du deine Hand auf seine Brust oder sowas.

Kl: Er ringt nach Atem. Ich nehme ihn auf, drücke auf seinen Brustkorb, damit er wieder einatmet. Er zappelt wieder. Schildkröte, zeig mir noch eine andere Situation, wo ich Angst habe zu atmen, die für mich wichtig ist. ... Ich habe mit einer Kerze Kleider angesteckt. Der Qualm ist im Raum und beißt. Ich halte den Atem zurück und bin in Panik. Ich könnte durch die Türe in die Wohnung, aber das tue ich nicht. Ich fliehe durch das Fenster aus dem Raum. Ein beengendes Gefühl.

Th: Jetzt gehe wieder mit deinem heutigen Bewußtsein in diesen Raum und helfe dem Jungen die Situation zu meistern.

Kl: Ich sehe ihn ganz verschreckt mit der Hand vor dem Mund. Ich nehme ihn raus aus dem Raum. Das Bild ist weg und die Schildkröte sagt, das ist nicht so wichtig.

Dann zeig mir eine wichtige Situation mit Angst und Beklemmung. ... Viele Bilder, die kommen und schnell wieder verschwinden.

Th: Schau mal, ob du jedesmal eingreifen kannst und ein bisschen was verändern kannst.

Kl: Ich fühle mich jetzt zu Hause, im Haus. Ich bekomme Schläge von meiner Mutter. Mir stockt der Atem, ich weine und kriege keine Luft.

Th: Geh als heutiger Markus in diese Situation rein und schau, was du machen willst.

Kl: Mutti, das ist aber nicht gut, daß du den Markus schlägst. Der kriegt doch keine Luft, der hat doch Angst vor dir. Er weint und du schlägst ihn immer noch. Das finde ich nicht gut. Du läßt deine Wut an ihm aus, wie kannst du nur so herzlos sein. Hör auf ihn zu schlagen, hör auf!

Th: Greif markanter ein.- Der Klient schlägt verzweifelt auf den Boden und weint. - Jetzt geh in den Markus rein und atme durch. Der Schmerz ist da, atme durch. Jetzt schau, ob die Mutter aufhört, ob sie betroffen ist, wie sie reagiert.

Kl: Ja, Mutti, das hast du nicht von mir erwartet, daß du von mir Schläge kriegst.

Aber, das mußte so sein, damit du endlich kapierst, wie du dem Markus weh getan hast, damit du spürst, wie das ist, geschlagen zu werden.

Th: Wie reagiert sie, kann sie es jetzt wahrnehmen?

Kl: Du sagst, du hättest es nicht von mir erwartet. Du siehst, ich bin nicht mehr der brave Markus. Ich habe mich entwickelt. Ich sehe dein fassungsloses Gesicht.

Th: Zeig ihr auch, wie es dir geht damit, ihr gezeigt zu haben, was sie macht. Wie fühlst du dich?

Kl: Ich bin froh, daß ich den kleinen Markus in Schutz genommen habe, daß ich ihr gezeigt habe, wie weh es tut, geschlagen zu werden. - Sie sagt, das durfte ich nicht tun. - Doch, ich stehe dazu! Du siehst, ich bin jetzt groß und stark und brauche mir nichts mehr gefallen lassen, auch von dir nicht. Ich bin frei und unabhängig. Ich entscheide, ob ich jemanden schlage oder nicht. Du hast mich oft geschlagen und warst sogar sauer, wenn der Opa mich in Schutz genommen hat. Jetzt habe ich dich geschlagen und du warst mal wehrlos. - Sie sagt, es hat weh getan. - Das sollte es auch, damit du es verstehst. Ich fürchte, du weißt immer noch nicht, um was es geht. Der kleine Markus will von dir in den Arm genommen und beschützt werden. Laß deine Wut woanders raus. Du sagst, was soll der Papa sagen? Der schlägt mich ja auch. - Der kleine Markus ist unschuldig, der will nur spielen. Hast du überhaupt verstanden, was ich dir sage? Hörst du mir überhaupt zu? Du sollst nicht weglaufen, ich will mit dir reden, es ist noch nicht gut. - Du sagst, ich hätte dir nichts zu sagen? - Doch,ich bin groß und stark, ich habe dir was zu sagen. Versprich mir, daß du den kleinen Markus nicht mehr schlägst. - Du willst nicht? - Dann kriegst du nochmal Prügel von mir. - Du glaubst es mir nicht? Na warte. - Der Klient schlägt verzweifelt - Laß ihn in Ruhe!!! ... Wie tut mir das gut, dich geschlagen zu haben. Du hast dem Markus zu viel weh getan. Oft wußte er nicht wofür. - Jetzt nimmst du mich in den Arm, weinst und sagst, das hast du nicht so gewollt. Ich soll dir verzeihen. - Das tue ich gerne. - Du fragst, ob es denn wirklich so weh getan hat. Ja, das hat sehr weh getan. - Du sagst, du wirst den kleinen Markus nicht wieder schlagen. - Und der Papa soll mich auch nicht mehr schlagen. Opa, ich sehe dich da stehen und dir die Hände reiben. Du warst immer gut zu mir. Er hat mich nie geschlagen, sondern immer in Schutz genommen. ... Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, daß ich nicht mehr geschlagen werde.

Th: Sag das mal dem Opa, wie schön das für dich ist. Schau mal, wie der Opa darauf reagiert.

Kl: Er nimmt mich mit in die Laube. Dort wird der Tisch gedeckt und wir essen dort. Komisch, ich zappel rum und keiner sagt was.

Th: Akzeptieren sie dich jetzt so, wie du bist? Frag sie mal.

Kl: Ja. Jetzt geh ich zu den Kaninchen. Es ist so lustig, wie sie hoppeln. Ich fühle mich erleichtert und wohl. Ich habe Lust, Blödsinn zu machen. Ich nehme das Gitter hoch, damit die Kanienchen raus können. Der Flieder riecht gut. Ich lege mich einfach so auf den Rasen.

Th: Jetzt hole doch nochmal die Schildkröte herbei.

Kl: Die krabbelt auf meinem Bauch herum, das kitzelt. Ich soll die Beinchen und den Kopf streicheln, das hat sie gerne. Hier hast du ein Salatblatt. Wie geht es dir? Sie fühlt sich wohl auf meinem Bauch.

Th: Frag sie mal, ob du es gut gemacht hast, die ganzen Veränderungen der Angst und der Enge. Schau mal, wie es sich auf sie ausgewirkt hat.

Kl: Sie nickt wild mit dem Kopf. Sie sagt, siehst du, ich habe dir doch gesagt, ich beschütze dich. Das hast du wirklich gut gemacht. - Der Klient fragt sie: Fühlst du dich jetzt auch wohler als vorher? - Sie nickt wieder. Dann fragt er weiter: Was hatte das zu bedeuten, wenn du mit deinem Kopf so hin und her wackelst? - Ach, Übermut. - Fühlst du dich noch eng in deinem Panzer? - Du hast jetzt mehr Platz, ja schön. Du legst deinen Kopf auf meine Brust und willst kuscheln. Ich spüre mein Herz schlagen und fühle mich ganz warm und groß an. Es fühlt sich sehr gut an.

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